The Name of the Game - Love von Nepatan ================================================================================ Kapitel 6: Making decorations ----------------------------- Zusammenfassung: Anzu und Shizuka basteln an der Deko für Yamis Geburtstag... Warnungen: Eigentlich sollten hier mehr Anzus Empfindungen vertieft werden, damit ich später gut erklären kann warum sie nicht mehr um Yami kämpft und vielleicht mit Yugi dann zusammenkommt, aber so wirklich wollte das nicht so, wie ich. Ich hoffe trotzdem, dass ich ein wenig von der Problematik abdecken konnte. Ich versuche es in einem späteren Kapitel wieder aufzugreifen. Seto und Yami kommen dann im nächsten Kapitel wieder ^^ *~*~*~* „Du hast es sehr schön hier, Anzu!“ Shizuka sah sich neugierig um, während ein begeistertes Lächeln ihr Gesicht erhellte. Im ersten Moment hatte sich Anzu über diese Reaktion gewundert bis ihr einfiel, dass außer Yugi eigentlich niemand ihre Wohnung kannte. Sie trafen sich meist in Sugorokus Laden, in der Schule oder sonst irgendwo in der Stadt und es kam so nie dazu, dass sie Gäste empfing. Heute allerdings hatte sie sich mit Shizuka verabredet und sie bei sich zuhause eingeladen, womit sich der gewöhnliche Vorgang etwas veränderte. Sie wollten zusammen an der Deko für Yamis Geburtstag basteln, da die Jungs mit solchen Sachen generell herzlich wenig anfangen konnten. Ihnen konnte man für gewöhnlich Spiele, Essen und Trinken überlassen, aber Dekoration war etwas, das eine gute Frauenhand benötigte, um am Ende stilvoll auszusehen. Zumindest war Anzu dieser Meinung. „Danke. Es ist schön, dass es dir gefällt. Komm! Ich zeige dir mein Zimmer!“, schlug die brünette Tänzerin vor und Shizuka nickte erfreut. Sie schritten in die Wohnung hinein. Anzus Zimmer befand sich auf der rechten Flurseite, nahe der Küche und wirkte zwar klein, aber sehr gemütlich. Es war in warmen gelben und rotrosanen Farben gestaltet und vermittelte dadurch Ruhe und Fröhlichkeit. Außerdem wirkte es dadurch sehr hell und lebendig. „Awww! Ist der Teddybär süß!“ Auf dem Bett thronte ein beiger, flauschiger Teddybär mit großen Kulleraugen und einem Ausdruck, dem man unmöglich wiederstehen konnte. Mit seinen ausgebreiteten Tatzen hatte man das Bedürfnis ihn in die Arme zu nehmen und kräftig zu knuddeln. „Darf ich?“, fragte Katsuyas jüngere Schwester aufgeregt und deutete auf den Teddy. „Ja, klar. Nur zu.“ Anzu lächelte bei der Reaktion ihrer Freundin. Sie konnte ihre Begeisterung nachempfinden. Der Teddybär hatte es einfach an sich und jeder unterlag seinem Charme. „Oh… er ist weicher als vermutet. Da will man am liebsten ganz viel mit ihm kuscheln!“, stellte Shizuka fest und strich behutsam über das dicke Bäuchlein. „So ergeht es mir jedes Mal. Da will man gar nicht loslassen.“ „Ja. Es wäre auch zu schade für!“ Beide lachten über die Bemerkung und Shizuka setzte dann das Plüschtier wieder ab. „Wo hast du ihn her?“ „Yugi hat ihn mir letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt.“ „Echt? Das ist aber lieb! So ein Geschenk ist etwas Besonderes… Hach! Der Bär ist so entzückend!“ „Meinst du?“ „Mmhm… Ich würde so etwas jemandem schenken, den ich ganz gerne hab“, bestätigte die Rothaarige und erinnerte Anzu an ihre damaligen Gedanken. Sie hatte ebenfalls vermutet, dass dieser Teddybär etwas Besonderes war, doch sie hatte das Geschenk an dem Tag falsch interpretiert. Für sie war das ein Geschenk von Yami gewesen, denn das hatte sie sich gewünscht, doch in Wirklichkeit wollte Yugi wahrscheinlich damit seine Zuneigung ausdrucken. Etwas, worauf sie erst später anfing zu achten, als Yami und Yugi sich selbst beim Wechsel als zwei unterschiedliche Persönlichkeiten herausbildeten und der eine nicht mehr der Schatten des anderen war. Heute tat es ihr leid, dass sie so gedacht und damit die Gefühle ihres besten Freundes geleugnet hatte. Sie wusste, sie hatte sich geirrt, denn nun kannte sie Yamis wahre Empfindungen besser. Und heute wusste sie auch diese Geste besser zu schätzen. „Ich würde es auch jemandem schenken, mit dem ich sehr lange und gut befreundet bin“, sagte sie mit einem Lächeln. „So gesehen als ein Zeichen der starken Freundschaft.“ „Das wäre auch ein sehr schönes Geschenk“, stimmte ihr Shizuka zu. „Plüschtiere sind sowieso etwas, womit man jemanden eine unerwartete Freude bereiten kann.“ „Ja, da gebe ich dir recht.“ Anzu betrachtete den Teddy einen Moment lang und sah wieder ihre Freundin an. „Ich werde uns einen Tee machen und noch einen Stuhl bringen. Mache es dir gemütlich.“ „Danke.“ Shizuka sah sich noch einmal um, um einen geeigneten Platz zu finden, wo sie ihre Schultasche lassen konnte. Sie holte ein paar Bastelsachen heraus und versuchte sie auf den Schreibtisch zu ordnen, an den sie arbeiten würden. Sie brauchten eine harte Unterlage und leider war das Bett dafür ungeeignet. „Mal sehen…“ Sie stemmte die Hände an den Hüften und überprüfte, ob sie alles dabei hatte, was sie bringen sollte. Sie hatte Origami-Blätter in verschiedenen Größen und Farben, eine Schere, einige dicke und dünne farbige Fäden und einen Kleber. „Oh! Das Buch!“ Sie rannte zu ihrer Tasche und wühlte darin bis sie ein Origami-Buch herausholte, aus dessen Seiten ein paar bunte Lesezeichen herausragten. Sie hatte das Buch vor kurzem geholt und die Origami, die sie ausgewählt hatte, waren für sie neu, aber passend für den Anlass, zu dem sie diese machten. Sie hoffte, Anzu würden diese auch gefallen. Das taten sie auch. Minuten später kehrte die junge Tänzerin zurück und brachte ihnen heißen Tee. Shizuka zeigte ihr, was sie im Buch gefunden hatte und sie stellten fest, dass sie den gleichen Geschmack hatten. So setzten sie sich beide an den Schreibtisch hin und schauten in das Buch hinein, um die dort abgebildeten Origami zu machen. Es waren zusammengesetzte Origami, die man Kasudama-Bälle nannte. Es gab verschiedene davon, die immer eine andere Grundform hatten, und man konnte sie so variieren. „Ich hoffe, sie werden Yami gefallen“, meinte Shizuka als sie ihren Kasudama-Ball in der Form einer Blume fertig hatte. „Ich glaube, das werden sie. Wir machen noch ein paar davon und basteln dann an den Girlanden.“ „In Ordnung. Ahm, Anzu… Darf ich dich etwas fragen?“ Die Angesprochene blickte überrascht von ihrer Arbeit auf und merkte, dass das Thema, worum es wohl ging, ihrer Freundin peinlich war. Das sagte zwar nicht vieles aus, aber normal redete Shizuka nicht über Sachen, die ihr unangenehm waren. „Natürlich. Worum geht es denn?“ „Also…“, fing die junge Oberschülerin an. „Ich habe mich gefragt, ob du Yami magst. Ihr scheint ja ab und an etwas zusammen zu unternehmen…“ Anzu war nun sprachlos. Die Frage kam jetzt wie aus dem heiteren Himmel. Sie wusste nicht, was sie entgegnen sollte, und Shizuka mied ihren Blick, indem sie auf ihr Origami-Blatt sah und versuchte es vorsichtig zu falten. Sie hatte sich ein wenig klein gemacht, als wollte sie nicht auffallen. Die brünette Tänzerin blinzelte. „Ahm, schon…“, sie stockte kurz und fügte dann hinzu: „…ein wenig. Aber warum fragst du, Shizuka?“ „Also ich…“ Die Rothaarige ließ von ihrer Arbeit ab und verschränkte schüchtern die Hände vor sich. Ihre Wangen nahmen einen leichten rosa Ton an. „Ich hätte eine Frage, da ich mir unsicher bin…“ Sie nahm offensichtlich ihren ganzen Mut zusammen, um sie wieder anblicken zu können. „Wie hast du herausgefunden, dass du Yami mehr magst? Also mehr als Yugi. Ich mein…“ Sie machte eine hilflose Geste und Anzu schien langsam zu begreifen, was das Ganze sollte. „Du fragst dich, wie man herausfindet, dass man einen Jungen mehr mag als einen anderen? Liege ich da richtig?“ „Äh… Ja… Ich habe ja dieses Problem und ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Hiroto und Ryuji sind tolle Jungs, aber ich kann mich zwischen ihnen nicht entscheiden…“ „Haben sie dich etwa gezwungen einen von ihnen zu wählen?!“, stieß Anzu empört hervor, worauf Shizuka zuerst überrascht reagierte und dann verneinend Kopf und Hände schüttelte. „Nein, nein! Ganz und gar nicht. Ich hab mich nur gefragt. Es ist…“ Katsuyas Schwester suchte nach den passenden Worten. „… ungerecht. Ungerecht ihnen gegenüber. Weil ich mich nicht entscheiden kann. Sie tun mir beide gut und ich mag sie beide ganz gerne, aber… Ich kann nicht erwarten, dass sie mich immer teilen würden. Daher wollte ich nach einem Weg suchen mich zu entscheiden. Und du hattest doch das Gleiche mit Yami und Yugi gehabt, oder?“ „Ähm, also… Da ist es ein bisschen komplizierter…“, versuchte Anzu zu erklären und schaute selbst auf ihre Hände, während sie nervös mit einem Faden spielte, den sie als Schleife an den Kasudama-Ball anbringen wollte. Es war wirklich komplizierter. Eigentlich hatte sie immer Yami mehr gemocht, als Yugi und sie hatte genau gewusst, dass sie ihn haben wollte. Doch sie hatte Zeiten, wo ihre Empfindungen nicht immer so eindeutig gewesen waren. Trotzdem war es für sie ein Schlag, als sie von Atemu erfuhr, dass er nicht mehr als freundliche Zuneigung für sie hatte. Für ihn reichte Freundschaft voll und ganz und er entschied nicht so wegen seinem Partner. Er empfand so und das hatte er ihr versucht zu verdeutlichen. Was nicht hieß, dass es leicht war, das zu verarbeiten. „Ich glaube, ich weiß, was du genau meinst. Es ist nicht leicht, wenn man zwischen Freunden steht.“ So wirklich wollte sie nicht über Yami und Yugi reden. Zumindest noch nicht. Sie war nicht bereit dafür. Zwar lag ihr Gespräch mit dem Pharao mittlerweile fast zwei Monate zurück, doch für sie fühlte es sich so an, als wäre es vor kurzem passiert. Leicht räusperte sie sich und blickte Shizuka an. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihre Lippen. „Erzähl mir mal, wie du über sie fühlst…“ Vielleicht, dachte sie sich, würde es leichter für sie werden, wenn sie jetzt Shizuka half. Das konnte ihr sicherlich helfen ihre eigene Lage besser zu verstehen. Sie wollte wieder normal nach vorne blicken können und nicht etwas nachtrauern, was sie sicherlich eh nicht bekommen hätte. Yami war zwar wieder da, aber er war nicht Yugi. Er war ein anderer Mensch und Anzu fragte sich oft genug, ob sie wirklich ihn selbst geliebt hatte oder nur den Schatten seiner Persönlichkeit, den sie erblicken konnte. Das galt noch herauszufinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)