The Name of the Game - Love von Nepatan ================================================================================ Kapitel 5: Duel-Date -------------------- Zusammenfassung: Ein Moment von ihrem Duel-Date am späten Nachmittag... Warnungen: Keine *~*~*~* In ihrer Beziehung waren Duel-Dates eine Besonderheit, die sich zu ihrer größten Leidenschaft entwickelt hatte. Ihre Umgebung sah darin gewöhnliche Herausforderungen zu einem Duelmonsters-Spiel, doch sie waren etwas mehr als nur das. Es war nicht zu bestreiten, dass sie sich wirklich zu einem Duell trafen und sich wie immer bei diesem nichts schenkten, doch kaum war dieser Kampf vorbei, gab es nur eines, was für sie von Bedeutung war – ihre Empfindungen und die Bedürfnisse, die daraus resultierten. Je nach Stimmung fiel ihre Begegnung nach einem Duell entweder sehr körperlich und leidenschaftlich aus, oder ruhig und entspannt wie an diesem späten Nachmittag. Sie waren allein in der alten Duelmonstersarena der Kaiba Corp., wo einst ihre Wettkämpfe richtig begonnen hatten, und saßen nun in einer der Reihen der einzigen Zuschauertribüne an der Seite der Arena, um die Nähe des jeweils anderen zu genießen. Das Duell war schon längst vorbei und die Emotionen davon – vergangen. Seto lehnte bequem zurück und nutzte die Rückenlehne des Platzes der vorderen Reihe als Stütze für sein linkes Bein, während er mit dem Oberkörper leicht nach rechts gedreht war, damit sein Freund sich gegen ihn lehnen konnte. Den einen Arm hielt er locker am Knie abgestützt und der andere lag um Yami, um den engen Körperkontakt zu sichern. Er beobachtete schweigsam wie der Pharao vorsichtig eine Dose Sprite öffnete und ihm diese reichte. Zusammen mit einer Dose Fanta hatte Atemu beide aus einem Supermarkt auf den Weg hier her gekauft, damit sie eine kleine Erfrischung nach ihrem Duell hatten. Eigentlich waren Kaiba Tee oder Kaffee lieber, doch er protestierte nicht und gab sich damit zufrieden. Sein Freund nahm seine Fanta und bewegte sich leicht, so dass sein Gewicht zwischen einem angewinkelten Bein und Setos Brust verteilt war und er es so bequem hatte. Schließlich kam er zur Ruhe und sie verharrten entspannt in der Stille. Der junge CEO nahm einen Schluck von seiner süßen Erfrischung und blickte zur Arena, die immer noch von den vier großen Projektoren beleuchtet war. Er hatte heute zwar wieder das Duell verloren und knapp den Sieg verpasst, allerdings merkte er nichts mehr vom Ärger, den er vor langer Zeit nach einer Niederlage gegen Yami gespürt hatte. Irgendwie war vieles anders geworden. Er genoss jetzt jedes ihrer Duelle von Anfang bis zum Ende und hatte trotz wiederholten Ausgang immer mehr das Gefühl das Niveau zu erreichen, von dem er die beste Aussucht auf einen Sieg hatte. In seinen Augen waren sie sich endlich ebenwürdig und das spornte ihn noch mehr an, alles in einem Duell zu geben. Vielleicht würde er nie wirklich zum erwünschten Sieg kommen, vielleicht aber doch, und trotzdem war es unvorstellbar es zu lassen, Yami weiter herauszufordern. Ein Rückzug würde bedeuten, dass er feige und seinem alten Championtitel nicht würdig war. Und nicht nur das. Heute würde das auch heißen, dass er ein ungeeigneter Partner für Atemu war und das konnte Seto nicht zulassen. Ihre Beziehung war nur möglich, weil sie auf einer Stufe standen und für einander etwas empfanden, was über die Grenzen der Rivalität ging. Sollen sie sich nicht ebenwürdig sein, würden sie den anderen von sich fern halten und nie gemeinsam einen solchen Moment, wie diesen, teilen. Zumindest war es in Kaibas Verständnis so, der sehr lange damit verbracht hatte, zu begreifen, was sie überhaupt zusammengebracht hatte. Er konnte es immer noch nicht klar definieren, doch er begann es langsam zu verstehen. Eine warme Hand auf seiner holte Kaiba wieder in das Jetzt zurück. Sein Blick löste sich von der Arena und ruhte auf Yami, der die Augen geschlossen hatte und sich die süßen Tropfen seines Getränkes von den Lippen leckte. Ein wohliger Seufzer verließ seinen Mund und lange Finger drängten sich zwischen Setos, um so das beruhigende Gefühl der Verbundenheit zu verstärken. In Setos Bauch flatterten Schmetterlinge von diesem einfachen Kontakt, was für ihn unbegreiflich war. Wie war es möglich, dass solche Kleinigkeiten eine so heftige Reaktion in ihm entschlüsseln konnten? Er hatte keine Antwort darauf und doch wusste er, dass diese Kleinigkeiten von Bedeutung waren und er sie brauchte. Genauso wie er es brauchte mit solch Kleinigkeiten auch Yamis Tag zu versüßen. Liebe war eins der irrationalsten Empfindungen des Menschen und trotzdem war ihre Bedeutung unumstritten. Liebe verlieh Kraft, gab einem ein Ziel und verhinderte, dass man sich irgendwann auf seinem Weg selbst verlor. Sie hatte viele Gesichter und doch bestimmten nur drei davon das Leben: die Liebe der Familie, die Liebe der Freunde und die Liebe eines Partners. Bis zu diesem Moment hatte Seto nur eines dieser Gesichter gekannt und geschätzt, doch Atemu kam in seinem Leben und zeigte ihm auch die anderen zwei, von denen er sich vor Jahren abgewandt hatte. Die Gesichter und alles, was dazu gehörte. Wie die Schmetterlinge im Bauch. Innerlich versuchte Seto sich von diesen Sentimentalitäten zu befreien, um einen klaren Kopf zu bekommen, bevor es zu ungewollten Ausbrüchen kam. Einmal hatte er sich bereits gehen lassen und das war ein Mal zu viel. Er wollte das in naher Zukunft nicht wiederholen und lieber diesen Augenblick mit Yami ohne solch Unsinn genießen. So drückte er nur sacht die langen Finger und ließ es dabei. Das sanfte Schmunzeln, was Atemus Lippen dabei umspielte, machte dieses Vorhaben leider nicht so einfach. Es war zu… ja, zu was? Niedlich? Schön? Seto wagte es nicht zu benennen, doch er wusste, dieses etwas erzeugte angenehme Wärme und Zufriedenheit in seinem Inneren. Es war alles in Ordnung und dieses Gefühl beruhigte ihn. „Hat dir Mokuba schon erzählt, was unsere Freunde vorhaben?“ Die Stimme seines Freundes bot die perfekte Ablenkung und Seto konzentrierte sich lieber darauf. Er war nicht der Typ für zu viele Gefühle. „Was sie vorhaben? Meinst du, deine Geburtstagsparty?“ „Mmh… Genau die.“ „Was glaubst du? Schließlich hat er wohl vorgeschlagen, dass sie bei uns in der Villa stattfindet, weil es nirgendwo anders genug Platz dafür gibt.“ „Also hat er dich schon um Erlaubnis gebeten?“ „Du meinst wohl eher mich darüber informiert, dass das beschlossene Sache ist.“ Yami lachte bei der Aussage. Ja, so etwas konnte sicherlich nur Mokuba bringen und leicht davonkommen. „Also bist du damit einverstanden?“ „Selbst wenn nicht, hättet ihr mit Sicherheit alles probiert, um mich zu überreden euch die Villa zu überlassen. Was sicherlich auch interessant wäre mitzuerleben, wenn ihr dabei alle Sentimentalitäten auslassen könntet.“ „Ach, komm schon, Seto! Wir sind schon alle zu einer großen Familie zusammengewachsen. Es ist nur ein familiäres Treffen.“ „Fang nicht damit an. Du weißt, wie viel ich vom Kindergarten halte, der an deinem Geburtstag noch bei mir Zuhause herumlaufen wird. Ich muss die Dienerschaft dazu beauftragen alle zerbrechlichen Sachen vor Jonouchi und Honda in Sicherheit zu bringen. Ich will gar nicht wissen, was sonst alles kaputt gehen wird.“ „Du übertreibst. Sie wissen sich zu benehmen.“ „Davor habe ich Angst. Dass sie es wissen.“ Atemu schüttelte amüsiert den Kopf und nippte an seiner Fanta. Ihm gefiel der fruchtige Nachgeschmack, auch wenn er dann doch Orangensaft bevorzugen würde. „Im Übrigen… Was magst du zum Geburtstag haben?“ Zwei violette Augen blickten Seto verwundert entgegen. Dieser sah weg und nahm einen Schluck von seinem Sprite. „Du möchtest mir etwas schenken?“ „Nun, das ist eigentlich der Sinn einer Geburtstagsparty. Man feiert und bekommt Geschenke“, kommentierte der junge CEO sachlich. Dann wandte er ihm wieder seine Aufmerksamkeit. „Also?“ „Was, wenn ich keine Party machen werde? Wirst du mir dann trotzdem etwas schenken?“ „Was? Du stellst seltsame Fragen. Wieso sollte ich das nicht machen?“ „Weil ich keine Party mache?“ „Mach dich nicht lächerlich!“, kam es schnaubend von Seto. Ihm gefiel nicht, wie sich das Gespräch entwickelte. Warum verweigerte ihm sein Freund die Antwort? Und was sollten diese seltsamen Fragen? „Natürlich werde ich dir etwas schenken!“ Der Pharao lächelte bei der empörten Aussage. Kaiba schien das wirklich sehr wichtig zu sein. Irgendwie niedlich. „Meinte Mokuba nicht, dass die Party selbst euer Geschenk sein wird? Zusammen mit der Torte und alles drum herum? Zumindest hat er mir das so gesagt.“ „Das ist kein Geschenk. Das ist ein Gefallen“, murrte Kaiba als Antwort und seine Augenbrauen zogen sich unzufrieden zusammen. „Ich meine ein richtiges Geschenk. Was wünschst du dir?“ „Dass du mit uns Spaß bei der Party hast und nicht nur so tust als ob.“ „Was? Das ist doch kein Geschenk! Jeder… mmmmh…“ Zu mehr kam der Juniorchef nicht, denn ihm wurde effektiv der Mund geschlossen, als sich warme Lippen an seinen schmiegten. Der Geschmack von Fanta vermischte sich mit dem des Sprites und bot einen leckeren Mix an, der überraschend gut war. Für einen Moment vergaß er, worüber er sich aufgeregt hatte, um den Kuss zu vertiefen und mehr von der süßen Versuchung zu bekommen, bevor Yamis eigener Geschmack endlich seine Sinne einfing. Bei so etwas vergaß man schnell, wovon eigentlich die Rede war. Sie lösten sich atemlos von einander und sahen einander tief in die Augen. Schließlich war es Yami der, der das Thema wieder aufgriff. „Ich will nichts, Seto. Wirklich. Es reicht mir, dass du mit uns zusammen feiern wirst. Damit machst du mir die größte Freude.“ „Hm…“, machte Seto nur und man merkte, dass die Aussage ihn nicht ganz zufrieden stellte. Es war allerdings offensichtlich, dass er keine konkrete Antwort bekommen würde. Er musste sich selbst etwas einfallen lassen. „Hast du eigentlich Lust auf etwas mehr Fanta?“, fragte ihn sein Freund dann mit einem vielsagenden Grinsen. Er leckte sich einladend über die Lippen und es war für Kaiba nicht schwer ihm zu folgen. Offenbar fand nicht nur er die Mischung von Sprite und Fanta toll. Er grinste breit. „Ich dachte, du fragst gar nicht mehr danach…“, entgegnete er, bevor sie beide einen Schluck von ihren Getränken nahmen, um sich so das erwünschte süße Cocktail zusammenzumixen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)