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The Name of the Game - Love

von

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After

Zusammenfassung: Ein kleiner Moment nach ihrem ersten Mal.
 

Warnungen: Keine
 

*~*~*~*
 

Seto starrte einen Punkt auf der weißen Decke über seinem Kopf an im Versuch zu realisieren, was eben passiert war. Die lustvollen Bewegungen der hitzigen Körper, das sinnliche Stöhnen, das über wund geküssten Lippen glitt, die verspielten kleinen Bisse und dieses irrsinnige Verlangen nach mehr…
 

Sie waren wie hungrige Wildkatzen über einander hergefallen und es war eigentlich fraglich, wie die Umgebung diese Begegnung ohne einen einzigen Kratzer überstanden hatte. Was man sicherlich nicht von seinem Rücken behaupten konnte, wo er noch ganz deutlich die Spuren der roten Striemen fühlte, die ihm Yami in seiner Leidenschaft hinterlassen hatte.
 

Es war hitzig und wild gewesen. Er konnte nicht sagen, dass sie zärtlich zu einander gewesen waren, doch es war auch nicht wirklich grob und hektisch. Viel mehr erinnerte diese Begegnung an ihre Duelle. Zuerst ergründeten sie mit vorsichtigen Schritten die Taktik des Gegners, um zu sehen, war er mochte und was nicht, bevor sie zu ihrem Zug kamen, um sich das zu nehmen, was sie voneinander verlangten. Daraus war ein unfassbarer Höhepunkt ihrer Rivalität geworden und die Veränderung, die er mit sich brachte, war berauschend.
 

Alles war einfach perfekt. Kein anderes Wort konnte das, was passiert war, besser beschreiben.
 

Perfekt.
 

Seto schloss die Augen und schmunzelte. Er seufzte leise und schlug wieder die Augen auf, bevor er den Kopf zur Person drehte, die neben ihm lag. Um dann festzustellen, dass diese ihn bereits aus rotvioletten Amethysten ansah. Der Blick hatte einen schönen Glanz, der sein Herz erwärmte. Ein sanftes Lächeln erschien auf den fremden Lippen. Und er erwiderte es.
 

„Wie fühlst du dich?“
 

Yamis ruhige Stimme setzte der Stille zwischen ihnen ein Ende. Kaiba drehte wieder den Kopf zur Decke, nicht um der Frage auszuweichen, sondern um besser zu verinnerlichen, wie er empfand. Normal konnte man ihn nicht nach Worten suchen sehen, doch was heute passiert war, war nicht gerade gewöhnlich, vor allem für ihn nicht.
 

„Es war alles merkwürdig“, begann er, während er in seinen Erinnerungen zurückging. Merkwürdig war treffend gesagt. Eigentlich hatte alles mit einer heftigen Diskussion zwischen ihnen in seinem Arbeitszimmer der Kaiba Villa angefangen, bei der es plötzlich von beiden Seiten aus zu irgendwelchen sentimentalen Ausbrüchen gekommen war. Danach klebten sie an einander, wie Ertrunkene an einem Strohhalm, und küssten sich bis zur Besinnungslosigkeit. Wie sie in seinem Schlafzimmer gekommen waren, blieb ihm immer noch ein Rätsel. Aber ab dann gab es nur Lust und Gefühle und nichts ließ sich vernünftig einordnen. „Merkwürdig und ziemlich intensiv. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, ich werde… mir wird…“ Kaiba brach ab und spürte, wie ihm die Hitze in den Wangen stieg. Er wagte es nicht weiter zu sprechen, hörte aber das leise Kichern von Yami neben sich. Er blickte diesen leicht vorwurfsvoll an, begegnete jedoch einem liebevollen, verständnisvollen Lächeln.
 

„Du hast gedacht, dein Geist wird dich verlassen?“, vermutete der Pharao und das brachte ihn dazu ertappt wegzusehen. Das traf genau den Nagel auf den Kopf. Verdammt, dieser Kerl! Er konnte ihn dafür erwürgen, dass er immer mehr über ihn wusste, als er sollte!
 

Sein Ärger wurde unerwartet von einer sanften Berührung gedämpft. Der Juniorchef blinzelte und wandte sich um, um zu sehen, dass Yamis Hand sich um seine gelegt hatte und nun seichten Druck darauf ausübte. Fragend wanderte sein Blick zu den klaren magentafarbenen Augen.
 

„Ich hab genauso empfunden“, gestand sein Rivale und das ließ ihn für ein paar Atemzüge sprachlos. Sie sahen einander nur an und regten sich nicht.
 

„Hm“, kam es schließlich von Seto und er blickte wieder zur Decke, doch seine Hand erwiderte den leichten Druck.
 

Seine Empfindungen konnten sich wirklich mit so etwas vergleichen lassen. Er hatte bis jetzt in seinem Leben nie so stark und so viel für jemanden empfunden, wie gerade für Yami. Natürlich liebte Kaiba seinen Bruder Mokuba über alles und das ließ sich kaum mit etwas gleich setzen, doch der Pharao kam nah dran und diese Tatsache hatte ihm zuerst Angst gemacht. Er hatte Bindungen immer vermieden, um zu verhindern, dass sich jemand wieder so stark in seinem Leben verankern konnte, um dann plötzlich ohne ein Wort zu verschwinden und tausend Scherben hinter sich zu lassen, die er alleine dann zusammenkleben musste. Er hatte gewählt Einzelgänger zu sein und eine unsichtbare Wand zwischen sich und dem Rest der Welt zu errichten, um sein Inneres zu schützen und niemanden durchzulassen. Allerdings kam Yami irgendwann in seinem Leben und fand einen Weg eine Tür in die Wand zu machen und unerlaubt hineinzukommen, um konsequent irgendwelche Sachen auf den Kopf zu stellen. Immer und immer wieder. Und nun war er in seinem Herzen angelangt und ließ nicht los, und Seto hatte nicht den Eindruck, dass er jemals loslassen würde. Wenn ihn dieser Eindruck vor Stunden noch in den Wahnsinn getrieben hatte, verschaffte er nun eine seltsame Gewissheit.
 

Die Gewissheit, dass Yami nicht wie alle anderen davor sein würde. Er würde keine Scherben zurücklassen, sondern nur wundervolle Erinnerungen.
 

Jetzt begriff er das wirklich.
 

„Aber ich fühle mich trotzdem gut“, ergänzte er schließlich nach ein paar Augenblicken. „Sogar richtig gut.“
 

Sein Blick wanderte zum anderen und er schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln. Yami erwiderte es und nickte. Erneut spürte er leichten Druck auf seiner Hand, bevor er diese bestimmend von Yamis befreite. Er konnte sehen, dass das für Verwirrung sorgte, doch er achtete nicht darauf, sondern stützte sich mit der nun freien Hand ab, um bequem über den Pharao zu kommen. Er fühlte warmen Atem sein Gesicht streifen, fast als wäre er eine liebevolle Liebkosung. Seine Augenlider senkten sich und ihre Lippen trafen sich zu einem ruhigen und sanften Kuss. Er war süß wie Honig und erzeugte eine angenehme einlullende Wärme. Er schmeckte wie ein guter Sieg und bei diesem Duell hier waren sie eindeutig beide Sieger.
 

Ihr Kampf endete nie. Nur die Regeln hatten sich geändert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mrs_ianto
2016-09-08T19:34:04+00:00 08.09.2016 21:34
Hallo,

ich weiss gar nicht so wirklich, was ich schreiben soll und nur gutes Kapitel, weiter so. Will ich nicht schreiben, auch wenn es stimmt.

Also, mal sehen, ob ich es hinkriege.

Mir gefällt, wie du die Gedanken von Seto beschreibst. Ich kann mich so richtig schön in ihn hineinversetzen, obwohl ich ihn eigentlich gar nicht mag. Irgendwie machen seine Gedanken Sinn, wenn man bedenkt, wie er aufgewachsen ist. Ich nehme einfach mal an, dass seine Kindheit die gleiche war wie im Anime.
Ich finde es süss, wie Yami sich verhält und nach seiner Hand greift und ihm ein wenig 'hilft'. Ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein.

Der Schluss hat mich dann so richtig schön aufseufzen lassen.

LG mrs_ianto
Antwort von:  Nepatan
09.09.2016 09:44
Hallo,

Vielen Dank für den lieben Kommentar! ^.^ *hat sich sehr gefreut* Und danke, ich versuche mir weiter Mühe zu geben. Mir machen die beiden wirklich sehr viel Spaß.

Oh, das ist eine angenehme Überraschung. Es ehrt mich, dass ich es mit der Beschreibung so weit gebracht habe, dass du ihn verstehst. Mögen musst du ihn ja nicht xd Er ist generell ein schwieriger Charakter. Ich kann gut verstehen, wenn man ihn nicht mag. Ich muss zugeben, am Anfang der Serie war es bei mir auch so. Aber mit der Zeit hat sich vieles geändert und nun schreibe ihn ihn sehr gern ^.^

Nun, ich gestehe, diese Slice of Life ist zeitlich und logisch nach dem Ende des Animes gesetzt. Ich habe jetzt "Alternatives Universum" markiert, weil Yami eigentlich nicht mehr in ihrer Welt ist, sondern im Jenseits. So gesehen betrifft als Alternative Universum hauptsächlich ihn.

Ach ja, die Szene, ja xd Ich weiß ehrlich nicht, was über mich gekommen ist, als ich sie geschrieben habe. Beim Anfang des Prologs hatte ich etwas anderes vor, aber als ich die Stelle erreicht habe, hat sich das ergeben. Ich fand die Idee einfach süß. Wie passend sie ist, kann ich nur meine Leser beurteilen lassen, aber ich fand, sie spiegelt die Momente wider, wo Yami ungefragt eine Stütze für Seto war und ihm geholfen hat. Er hat ihm beigestanden und ihn auch irgendwie verstanden, auch wenn er anderer Meinung war. Ich denke, dass das ein wichtiger Grundstein in ihrer Beziehung ist, egal jetzt ob auf freundschaftlicher Ebene oder wie hier - in einer ernsten Beziehung.

Hach~ Und mir erging es so mit deinem Kommentar ^.^ Danke nochmals dafür!

Liebe Grüße
Nepatan


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