Auch harte Mädchen können zart sein von YumeKahoko ================================================================================ Kapitel 1: Moon --------------- Kapitel 1 Moons Sicht: Ich zog schwer atmend die Luft ein. Der Schlag hatte gesessen, aber er war definitiv zu wenig um mich auszuknocken. Konzentration Ava. Ich richtete mich wieder auf und spuckte Blut. Da sah ich Emma auf der gegenüberliegenden Seite, die grinsend nickte. Das war das Zeichen. „Ist das etwa schon alles?“ grinste ich meinen Gegner höhnisch an. Es war nicht selten, dass ich gegen einen Mann kämpfte. Damit stachelten sie die Leute nur mehr an, Geld gegen uns zu setzten, weil der Kampf aussichtslos aussah. Und dann zogen sie die armen Teufel über den Tisch. Naja was solls, solang ich meine Kohle bekam. „Du miese kleine Göre!“ schrie er mich an und rannte auf mich zu und genau diese blinde Wut war es, auf die ich es abgesehen hatte. Ich wich ihm aus, er taumelte während ich ihm ins Gesicht, dann in den Nacken und schließlich mit meinem Knie in seinem Bauch das K.O. erzwang. Er klappte wie ein nasser Sack nach vorne. Ich sah auf ihn hinab „Tse immer dasselbe mit diesen Kerlen, sie sind so berechenbar.“ Ich spuckte zur Seite, wobei immer noch etwas Blut mitkam. „Ladys und Gentleman wir haben einen Gewinner. Die unangefochtene Siegerin ist Moon von den DayNight Zwillingen!“ Der in den Ring getretene Moderator hob meinen Arm hoch, als die Menge auch schon anfing zu grölen. Komm lass mich endlich los. Kalt und genervt ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen, bis ich endlich wieder ihre hellen Augen fand. Sie belächelte mich nach dem Motto; ‚ist gleich vorbei‘ und ich nickte nur. Nachdem meinem Gegner aufgeholfen wurde, wurde ich endlich entlassen und verließ die Arena. „Guter Kampf aber du könntest noch etwas an deiner Deckung arbeiten, er hat dich hart erwischt.“ Ich sah Emma nur aus den Augenwinkeln an, ehe ich zur Bar schritt. Sie lief neben dran her und begutachtete mein Gesicht. „Als hätten die paar Schläge mir was ausgemacht“, knurrte ich, ehe ich mir von ihr auch schon eine Kopfnuss kassierte. „Dummkopf du hättest es besser machen können. Warum zögerst du es immer solang hinaus, wenn du ihn hättest viel früher treffen können?!“ Es war keine wirkliche Frage, da sie die Antwort schon wusste. Dennoch gab ich ihr eine: „Weil sie eine Show wollen“, meinte ich gleichgültig. Tja so war das nun mal. Selbst in ihrem Beruf gab es Regeln, oder besser eine Regel. Mach deinen Arbeitgeber glücklich, oder dir fehlt bald ein Körperteil. Als wir die Bar endlich erreichten, rief ich den Kellner zu mir. „Yo Billy wo ist mein Gewinn?“ Er kam auf mich zu und übergab mir einen Umschlag, den ich Emma gab. Sie zählte nach, ehe sie Billy am Kragen packte. „Hey warum ist das nur so wenig?“ knurrte sie gefährlich. Ich verschränkte nur die Arme vor der Brust. „Der Boss wollte mit euch noch darüber reden.“ Er wies uns mit einem Kopfnicken zu der hinteren Tür, obwohl wir den Weg zum Büro des Bosses mittlerweile kannten. Emma ließ ihn los und wir schritten auf dir Tür zu, die Treppe hoch, bis wir vor einer Tür standen, an der ich klopfte. „Herein“, empfing uns Marcellus Stimme. Wir traten ein und blieben vor seinem riesigen massivholz Schreibtisch stehen. „Na wie geht es meinen Zwillingen heute?“ fragte er mit diesem schleimigen Grinsen auf dem Gesicht. Emma schlug den Umschlag mit dem Geld auf den Tisch. „Uns würde es besser gehen, wenn du meiner Schwester ihre erkämpfte Summe geben würdest“, zischte sie. Ich packte sie zur Sicherheit am Handgelenk. „Aber aber meine Süßen, wer wird denn gleich so feindselig sein?“ wieder dasselbe Grinsen. Es kotze mich an, dennoch zog ich es vor, erstmal keine Mimik zu verziehen. „Ihr fragt euch warum es heute so wenig ist? Na daran seid ihr doch selbst schuld.“ Marcellus hob nur unschuldig die Hände. „Sie hat gewonnen!“ wurde Emma lauter und mein Griff wurde etwas stärker. „Beruhig dich Sun“ flüsterte ich ihr bestimmt zu. „Ja das schon. Aber es geht um die Zeitspanne meine Damen.“ Er erhob sich aus seinem Ledersessel. Ich bemerkte sofort, wie sich die Bodyguards um uns anspannten genauso, wie auch Emma und ich es taten. „Wir hatten abgemacht, dass jeder eurer Kämpfe mindestens 20 min dauert. Sie gab aber schon nach 18 das K.O. ergo gibt es weniger Geld.“ Er ging um den Tisch auf sie zu. „Du mieser-„ „Ah ah ah. Wir wollen doch nicht ausfallend werden oder? Findet ihr nicht ihr musstet heute schon genug einstecken?“ Das Grinsen wurde diabolisch. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die Bodyguards ihre Schlagstöcke herausholten. Emma bewegte sich immer noch nicht, weshalb ich mich vor sie schob. „Nein es ist gut. Wir haben verstanden und gehen jetzt“, sagte ich bestimmt und drehte mich mit Emma zur Tür. Als wir fast draußen waren, rief Marcellus noch: „Vergesst eure anderen Kunden nicht und wir sehen uns dann in drei Tagen.“ Sein Grinsen konnte ich heraus hören. Unten angekommen ließ ich Emma los, die sofort in eine Schimpftirade verfiel. „Dieser miese Hurenbock! Wenn ich den allein erwische, bring ich ihn um, das schwöre ich!“ „Sun lass gut sein!“ sagte ich bestimmt und sie beließ es daraufhin bei einem leisen Grummeln. Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare, wobei ich das Blut bemerkte, dass sie verklebt hatte. Ich seufzte und legte die andere Hand an die Hüfte. „Wer ist heute dran?“ fragte ich dann in den Raum. „Ich mach das schon.“ „Bist du sicher? Ich könnte auch-„ Sie zog mich am Kinn runter und fuhr über die fielen Platzwunden und geschwollen Stellen, was mich zum Zusammenzucken brachte. „Kein Mann würde dich heute wollen“, warf sie mir frech an den Kopf. Ich schnaubte nur. „Zum ficken wird der Körper noch reichen.“ Daraufhin boxte sie mich leicht in den Bauch, was mich zum Ächzen brachte. „Geh nach Hause und ruh dich aus. Ich bin bald zurück“, lächelte sie mich sanft an. Ich gab mich geschlagen und nickte. Sie gab mir noch einen kurzen sanften Kuss, bevor sie in der Menge verschwand und ich mich auf den Weg nach Hause machte. Dieses Ritual von uns hatte sich nie geändert. Wir sagten immer, dass wenn man an die Lippen eines Menschen denkt, den man liebt sich der Rest schon aushalten lässt. Und der Kuss vor jedem Akt diente als Erinnerung daran, dass wir nicht alleine waren. Immerhin hatten wir uns. Als ich in dem heruntergekommen Haus ankam und mit Mühe unsere Tür aufschloss, weil sie mal wieder klemmte, verspürte ich nicht das Gefühl von Zuhause, was man vielleicht spüren sollte wenn man in seine eigenen vier Wände zurückkam. Wie könnte ich diese Bruchbude auch jemals Zuhause nennen, wenn sie nicht da war. Nein zuhause war nur, wo wir zusammen waren. Ich schloss die Tür hinter mir, schnappte mir einen Flasche Wasser vom Tisch und ließ mich an der Wand zu Boden sinken. Hoffentlich kommst du bald zurück, dachte ich, als ich die Augen schloss und zum Trinken ansetzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)