Als du gingst von Eona_ ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- ~Bian~ Ich war unfähig noch zu reden, ein Kloß steckte in meinen Hals und mein ganzer Körper zitterte. So schwach habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt, so hilflos und klein... Wie ein angeschossenes Tier das sich vor dem Jäger versteckt. Mein Jäger, mein Nagel zu meinen Sarg war die Wirklichkeit! Ich sehnte mich nach meiner Welt, nach Sicherheit und Schutz. Nach dem Duft des Waldes, nach einen vertrauten Gesicht... Mein Körper zitterte immer stärke und eine Kälte überkam mich. Es war als würde es um mich gefrieren, als wenn sich um mich eine Eisschicht bildete und mich zum erstarren zwang. Der Kloß in meinen Hals wurde größer und schien mir die Luft ab zu schnüren, nur mein Kopf war von der kälte und den Luftmangel nicht betroffen, er brannte und drückte auf meine Gedanken. Ich spürte, das ich der Ohnmacht nah war, das in mir gleich etwas zerbrechen würde, das was mich bis jetzt aufrecht hielt. Plötzlich hielten mich Arme fest, die eine Wärme ausstrahlten, die diese Kälte verfliegen ließ. "Shhhh, ganz ruhig Bian... Du bist damit nicht allein.", flüsterte mir eine sanfte Stimme zu und streichelte meinen Kopf. Ich schluckte den Kloß runter und sah zu Nathaniel. Die Besorgnis in seinen Gesicht ließen mich zusammen zucken und langsam befreite ich mich aus seinen Armen. "Ich brauche Luft...", nuschelte ich und rannte hinaus. Alles eine Illusion! Ich war nie Stark gewesen, ich bin immer nur weg gerannt, in einer idealen Welt die ich mir mit ihr erschaffen hatte, in der es meine Probleme nicht gab. Jetzt erst erkannte ich die Qual vor der ich nicht mehr fliehen konnte. Da war ein Hoffnungsschimmer, ja, aber reichte das? Ich rannte raus, riss das Tor auf und stürmte los. Nur verschwommen sah ich aus den Augenwinkel das mir so vertraute Gesicht. Mit den Lippen formte ich die tödlichen Worte, die vor Drei Jahren mich zum ersten Mal veranlassten zu fliehen: "Noch ein Leben." Doch ich wartete seine Reaktion nicht ab und rannte weiter, Richtung Wald. Er würde mir sicher nicht folgen... ~Nathaniel~ Bian floh, schneller als ich überhaupt reagieren konnte. Schnell sprang ich auf und folgte ihr nach draußen, doch sie war schon nicht mehr zu sehen. Stattdessen war da ein Mann, ca. Mitte 20. Sein Ascheblondes Haar war ähnlich wie Kentins geschnitten, seine Haut hatte eine leichte bräune. Er war mindestens einen Kopf größer als ich und hatte die selben, wasserblauen Augen wie Bian. Stirnrunzelnd musterte er mich, blickte dann Richtung Wald und wieder zu mir. "Wer bist du?", fragte er mich mit tiefer, ausdrucksvoller Stimme die mich kurz zusammen zucken ließ. "Ähm... Ei-Ein Schulkamerad von Bian..." Er nickte kurz. "Verstehe... Ich bin Maghnus, Bians Bruder.", stellte er sich vor und ich musterte ihn noch mal überrascht. Außer die Augen hatten sie nichts, aber auch GAR NICHTS Gemeinsam! "Äh... I-Ich bin Nathaniel... Wo ist Bian hin?" "In den Wald, schätz ich mal. Ihr nach zu rennen macht keinen Sinn, die findest du da eh nicht. Außer du nimmst Zess als Spürhund.", erklärte er mir und lehnte sich seufzend ans offene Tor. Plötzlich wirkte er übermüdet und erschöpft. Er sah zum Himmel und schüttelte den Kopf. "Ich habs geahnt..." Fragend neigte ich den Kopf und er sah mich an. "Du solltest nach Hause, es wird bald dunkel." "Aber Bian..." "Die ist für eine Weile weg und selbst wenn du sie finden solltest, würdest du sie jetzt nicht mehr erreichen. Glaub mir, ich kenne meine Schwester. Sie ist gerade nicht in Stimmung für menschlichen Kontakt." Er holte aus seiner Hosentasche sein Handy raus, drehte mir den Rücken zu und telefonierte. Ich stand wie erstarrt da, konnte es nicht akzeptieren jetzt zu gehen und lauschte unbewusst dem Gespräch. "Mom... Ich bins. Ja ich bin gerade bei euch... Nein ihr gehts nicht gut! Wechsel mit irgendjemanden die Schicht und komm her!", zischte er und riss einen Teil der abblätternden Farbe vom Tor. "Komm einfach her ja? Sie könnte was Dummes tun... Was Paddy-Dummes!" Verwirrt sah ich ihn an und neigte den Kopf. Maghnus drehte sich zu mir, blickte mich mit strengen Blick an und neigte den Kopf Richtung Straße, um mir nochmal zu verdeutlichen das ich gehen sollte. Ich kam seiner Bitte nach und verließ den Hof, aber mein Ziel war nicht der Bahnhof. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)