Als du gingst von Eona_ ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- ~Nathaniel~ Ich kam am Bahnhof an, der Weg zu Bian war Zeitaufwendig! Mein Blick schweifte umher, hier war sie vielleicht gestorben... Ich kannte das Mädchen nicht, aber mich überkam Trauer bei diesen Gedanken. Was für ein Mensch war sie? Ich wusste zwar jetzt ein paar Sachen über sie, aber trotzdem konnte ich mir nicht richtig ein Bild von ihr machen. Ein Rothaariges Mädchen mit einer tiefen Verbundenheit mit Tieren und Bian. Doch ich würde sie nie kennen lernen können... Wieder sah ich die Jungs von letztens am Rand sitzen, mit Bierflaschen bei sich. Der Eine hatte einen leeren Blick, den er auf die Gleise gerichtet hatte. Er war auch der Einzige dessen Flasche noch voll war. Die Anderen unterhielten sich ausgiebig, während sie immer wieder an dem Bier nippten. Ich überlegte zu ihn zu gehen, aber dann kam der Bus. Kurz runzelte ich die Stirn, sah zwischen den Bus und den Jungen hin und her, entschied mich aber dafür lieber so schnell es geht zu Bian zu fahren. Im Bus setzte ich mich auf den hintersten Platz, es war so gut wie Niemand sonst da. Nur der Busfahrer, zwei ältere Frauen und ich. Erschöpft schloss ich meine Augen und döste ein. Ich lief durch den Wald, warum wusste ich nicht genau, ich wusste nicht mal wohin ich rannte. Alles war im tiefen Nebel gehüllt, sodass ich nicht mal den Weg vor mir sah. Ich rannte immer schneller, irgendwas wollte ich einholen. Langsam ging mir die Puste aus und ich war kurz davor an zu halten, doch dann sah ich eine Gestalt. Sie winkte mich zu sich, wies mich an weiter zu laufen. Ich wollte zu ihr rennen, aber die Gestalt rannte weiter, trieb mich immer tiefer in den Wald. Endlich erreichte ich die Person und griff nach ihr. Sie drehte sich um und sah mich mit Bernsteinfarbenden Augen an. Ein Mädchen, mit feuerroten Haaren und einen so entschlossenen und starken Blick, wie ich es zuvor noch nie bei jemanden gesehen hab. "Hilf ihr!", forderte sie mit einer Stimme die fest, aber zugleich samt weich und voller Sorge klang. "Sie schafft es nicht... Alles um sie zerbricht... Sie braucht jemanden der sie stützt. Sie ist nicht Stark, sie ist ängstlich und hat bis jetzt immer die Flucht gewählt." Verwirrt sah ich sie an. "Wer bist du? Und wovon redest du?" Das Mädchen lächelte traurig und langsam fing die Umgebung an Risse zu kriegen, als wäre sie aus Glas. Nach und nach zersprangen die Bäume, Sträucher und Steine. Panisch sah ich mich um und bemerkte dann, dass das Mädchen vor mir sich langsam auflöste. "Ich bin alles was sie braucht! Jedenfalls in ihrer Welt... Ich war immer da, wenn sie mich brauchte. Ich kannte sie, wie keiner sonst. Sie kam mit Narben zu mir, ich habe sie geheilt, doch jetzt reißen sie wieder auf und ich kann nichts mehr tun... Deswegen, hilf ihr..." "Hay Junge!" Ich riss die Augen auf und sah erschrocken den Busfahrer an. "Du musst hier aussteigen. Heute fahr ich nur bis hier." Irritiert sah ich mich um, ich war in Bians Dorf. Plötzlich packte mich Panik. Ohne ein weiteres Wort nahm ich meine Tasche, sprang auf und rannte an den Mann vorbei. Mit einen klaren Ziel vor Augen: Bian! Als ich keuchend und Luft schnappend ankam, hockte sie mit ihren Beiden Hunden vor ihren Tor. Sie sah zu mir hoch, die Augen leicht gerötet. Langsam stand sie auf, in ihren Haaren hingen ein Paar Blätter und ein kleiner Ast. Sie war also wieder im Wald gewesen. Der Traum hatte mich so aufgewühlt das ich sogar meine Angst vor den Hunden vergas. Sie drehte sich um und öffnete das Tor. "Komm rein..." "Was?" Ich blinzelte kurz verwirrt, immer noch mit den Gedanken in meinen Traum. "Auf den Hof, ich hab keinen Bock mit dir vor dem Tor zu reden. Dann gucken uns die Leute nur Schreck an. Also beweg deinen Arsch hier rein." Ich seufzte kurz genervt, denn sie erinnerte mich gerade irgendwie an Castiel. "Und wenn du nochmal so seufzt ist unser Gespräch beendet.", drohte sie mir und ging mit ihren Hunden rein. Schweigend folgte ich ihr und dachte an die Worte des Mädchens aus meinen Traum. *Sie ist nicht Stark, sie ist ängstlich...*, nein damit konnte sicher nicht Bian gemeint sein. Aber wen hatte ich da in meinen Traum gesehen? Wieder schallte mir ein Satz von ihr im Kopf: "Sie kam mit Narben zu mir..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)