Die Rache von Mondlichtkrieger ================================================================================ Kapitel 13: Erschöpfung ----------------------- Sasuke wurde von einem nervigen Piepsen geweckt. Als er die Augen einen Spalt geöffnet hatte, stellte er fest, dass es der Wecker war, der neben ihm auf dem Nachtschrank stand. Mit schmerzenden Gliedern rappelte er sich leise auf die Beine und schaltete das nervige Gerät aus. Sein Blick ging kurz zu Sakura, die noch seelenruhig neben ihm schlief. Dieser Anblick trieb ihm ein kleines Lächeln ins Gesicht. Nachdem Itachi einfach verschwunden war, hatte er mit Tsunade geredet und sie um Hilfe gebeten, ihn zu finden. Sie hatte ihn immer wieder auf Missionen geschickt, in der es Hinweise auf die Akatsuki gegeben hatte und denen Sasuke nachgehen sollte. Doch bisher hatte er keinen Erfolg gehabt. Er hatte jeden seiner freien Tag genutzt und bis zur Erschöpfung trainiert. Am Abend war er dann immer hundemüde ins Bett gefallen. Er stand endlich auf und lief in das nahegelegene Bad. Dort stellte er sich unter die heiße Dusche, in der Hoffnung, seine Muskeln würden etwas gelockert werden und er konnte sich etwas schmerzfreier bewegen. Doch eine wirkliche Erlösung brachte es nicht, denn als er fertig war und aus der Dusche stieg, merkte er noch immer jeden einzelnen Muskeln in seinem Körper. Er hatte sogar Muskeln an Stellen entdeckt, wo er dachte, dort könnte niemals einer sein. Er trocknete sich ab und band sich das große Handtuch um die Hüften. Damit lief er in das Schlafzimmer zurück, wo Sakura ihm aus verschlafenen Augen entgegen blickte. „Guten Morgen“, sagte sie freundlich zur Begrüßung. „Wie lang bist du schon wach? Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du aufgestanden warst.“ „Ich bin eben erst aufgestanden, aber ich wollte dich nicht wecken und bin schon einmal unter die Dusche gesprungen“, antwortete er kurz und lief zum Schrank, um sich neue Kleidung herauszuholen. „Wirst du heute wieder trainieren oder hat Tsunade für dich wieder eine Mission?“ Sakura setzte sich im Bett auf und sah dabei zu, wie Sasuke in eine schwarze eng anliegende Hose schlüpfte und ein ebenso schwarzes T-Shirt anzog. Auf dem Rücken war ein großer Uchiha-Fächer zu sehen, der das Wappen des Clans war. „Ich hatte eigentlich vor, jetzt zu ihr zu gehen“, antwortete Sasuke ehrlich und sah zu seiner Partnerin. „Kann ich dich nicht davon überzeugen, heute mal das Training sein zu lassen oder dich davon abhalten, auf Mission zu gehen? Wir haben seit Tagen nichts zusammen unternommen“, schmollte Sakura leicht und stand auf, um zu Sasuke zu gehen. Sie umarmte ihn von hinten und lehnte ihren Kopf an seine Schultern. „Bitte bleib heute zu Hause und lass mich nicht wieder allein…“, flüsterte sie leise. „Ich möchte mal wieder Zeit mit dir verbringen. Dein Bruder kann auch noch einen Tag warten…“ „Sakura… Ich...“, begann der junge Uchiha und drehte sich in der Umarmung um. „Ich möchte trotzdem zu Tsunade gehen und mit ihr reden.“ Die Kunoichi wich von Sasuke zurück und sah ihn frustriert an. „Du denkst auch nur an deine Rache und hast alles andere um dich herum vollkommen vergessen! Wir waren schon einmal an solch einem Punkt, falls es dir wieder in den Sinn kommt!“ Sakura verschränkte die Arme. Sie wollte eigentlich nicht wieder streiten, doch es kam ihr einfach so über die Lippen. „Ich habe so lang dafür trainiert und es wäre unsinnig, länger als nötig zu warten. Er verdient den Tod. Er hat meine Eltern und den Rest des Clans umgebracht! Er hat mich am Leben gelassen, damit ich ihn irgendwann umbringe! Er will es so, also soll er es auch so bekommen.“ „Dann lass uns wenigstens zusammen frühstücken, okay?“, schlug Sakura vor, bevor die Stimmung wieder kippte und alles den Bach hinab fließen würde. „Meinetwegen“, seufzte Sasuke und folgte seiner Freundin in die Küche. Dort angekommen deckte er den Tisch, während Sakura die Brötchen in den Ofen schob, damit diese aufbacken konnten. „Ich denke, ich werde heute Nachmittag versuchen, Naruto und Sakura weiter zu verkuppeln. Mir muss nur noch eine passende Idee kommen, wie ich das anstelle.“ Sakura tippte sich mit einem Finger nachdenklich ans Kinn. „Dir wird schon etwas einfallen“, antwortete Sasuke darauf. „Ich bin in so etwas nicht gut, also kann ich dir da wahrscheinlich keine Tipps geben...“ Sakura holte nach einiger Zeit die Brötchen aus dem Ofen und legte sie in ein kleines Brotkörbchen, welches sie auf den Küchentisch stellte. Die beiden aßen schweigend ihr Frühstück. Sakura wusste nicht, was sie sagen sollte, ohne einen weiteren Streit anzuzetteln. Sasuke war die Stille im Moment dagegen eher egal, denn er genoss die Ruhe sogar etwas. Er war in den letzten Jahren schließlich immer allein gewesen. Sasukes Gedanken glitten weit davon, als er an die Wand starrte. Sein Blick fixierte dort allerdings keinen bestimmten Punkt. Er stellte sich die Frage, was wohl passieren würde, wenn er endlich Itachi gegenüber stand. Er stellte sich die Frage, wie der Moment wohl war, wenn er Itachi umgebracht hatte. Er stellte sich die Frage, wie seine Zukunft aussah, wenn er seine Rache endlich bekommen hatte. Nach einiger Zeit bemerkte er schmerzhaft, dass er die Hand zur Faust geballt hatte und die Fingerknöchel weiß hervortraten. Er hatte die Hand zu fest zusammen geballt. Ein lautloses Seufzen entwich ihm zwischen den Lippen. Sakura hatte allerdings von dem Ganzen nichts mitbekommen, denn sie hatte sich das Nutella-Glas in die Hand genommen und las sich den kleinen Comic durch, der darauf abgebildet war. Sasuke hatte sich noch nicht damit befasst, weswegen das Glas eine besondere Aufmachung hatte, da es ihm vollkommen egal war. Er aß sein Brötchen auf und trank den letzten Schluck seines Kaffees, bevor er aufstand und seinen Platz abräumte. Bevor er die Küche verließ und für den heutigen Tag verschwinden würde, gab er Sakura einen leichten Kuss auf das Haar und verabschiedete sich von ihr. Wahrscheinlich würde er erst am Abend wieder nach Hause kommen und mit ziemlicher Sicherheit wäre auch schon die tiefste Nacht über Konoha-Gakure eingebrochen, wenn er den Fuß durch die Wohnungstür setzte. „Bis später“, hörte er Sakura leise sagen, als er die Schuhe anzog und aus dem Haus verschwand. Sakura schüttelte genervt den Kopf, denn sie konnte Sasukes Verhalten überhaupt nicht verstehen. Wieso war er nur so hinter seiner Rache her? Wieso trainierte er jeden Tag? Wieso trainierte er jede freie Sekunde? Am Ende protestierte sein Körper, wenn es darauf ankam und er unterlag seinem Bruder…   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)