Schlachtfeld der Gefühle von Chaosbande ================================================================================ Kapitel 40: ------------     Nachdem Harry wieder wach, frisch geduscht und sie durch Layla mit neuem Essen versorgt worden waren, fanden die beiden Gefährten endlich Zeit, über das Erlebte zu sprechen. Beide waren letztendlich zu folgendem Entschluss gekommen: Harry würde sich mit Tom treffen - in menschlicher Gestalt - allerding noch nicht diese Ferien und vor allem unter gesicherten Bedingungen. Erst sollte der tyrannische Mann beweisen, wie ernst es ihm war. Auch wenn Harry den Mann wohl recht gut kannte oder einschätzen konnte, so wollte er dennoch nicht für alles die Hand ins Feuer legen, was den Zauberer anging.   Weiter würden sie es vor dem Mann geheim halten, dass Harry hier im Fell vor dessen Nase herum lief und erst Recht, dass er ein Elfenwolf war. In Severus Augen wussten eh schon zu viele Bescheid und leider steckte sein Gefährte ihn mit der paranoiden Ader an.    Im Allgemeinen nutzten sie die ruhigen Stunden bis tief in die Nacht, um sich auszusprechen und die Wogen zu glätten. Auch wenn sie beide nur zu genau wussten, dass die nächste Unstimmigkeit oder heißblütige Diskussion nicht lange auf sich warten lassen würde. Harry hatte sich bei Severus entschuldigt, dass er ihm so weh getan hatte mit der Aussage über seinen Tod durch Voldemort. Es war seine zynische Art mit der Angst davor umzugehen, da er es im Ernstfall eh nicht verhindern konnte. Dabei wollte er doch nichts mehr, als ein langes, ruhiges Leben und dies möglichst an Severus’ Seite.     Severus offenbarte im Gegenzug ebenfalls ein Teil seiner Gefühlswelt. So gestand der Mann, dass die Sorge ihn oftmals harsch und gemein werden ließ. Dass er Harry schätzte und nicht wegen einer Dummheit verlieren wollte, da er ihm ans Herz gewachsen war. Und auch, dass er jedes graue Haar, jeden Kopfschmerz und jedes eventuelle Magengeschwür willkommen hieß, denn es bedeutete, dass der Elfenwolf am Leben war. Ebenfalls gestand der Mann, dass die Seiten, welche er erst jetzt richtig an Harry kennen- und schätzen lernte, ihn faszinierten. Das Versprechen Lily gegenüber war schwach im Vergleich dazu, was die Seele des älteren Zauberers wollte.   Es war ein langes Gespräch, bei dem beide zum ersten Mal richtig eingestanden, dass sie gleich empfanden. Noch keine Liebe, aber dennoch eine starke Anziehung die sich nicht auf das körperliche beschränkte, sondern von etwas sehr viel tieferem ausging. Gekrönt wurde dieses Gespräch durch einen scheuen Kuss, ehe Voldemort nach seinem Anhänger verlangte um Tränke herzustellen.      Glücklich rollte Harry auf dem Sofa im Malfoyschen Wintergarten herum und grinste dämlich, während er an diesen wundervollen - wenn auch verdammt kitschigen - Moment zurück dachte. Das war gestern Abend und gerade erholte er sich von einer Kampflektion durch Layla. Die Frau kannte keine Gnade und bestimmt gab das ordentlich Muskelkater, sodass Harry ganz neue Muskelgruppen kennenlernen würde. Da ließ er es sich doch lieber hier zwischen all den Pflanzen sowie der Weihnachtsdeko gut gehen und die Wärme des Kamins auf den Pelz scheinen, während er an Severus dachte, der zu einem spontanen Ordenstreffen unterwegs war. Ok, eine Vernarrtheit war bei ihm definitiv gegeben - oder doch eine Verliebtheit?     “Wolf, du machst meinen Elfen zusätzliche Arbeit”, schnarrte Lucius Malfoy und ließ sich in seinem Sessel nieder.   Demonstrativ rollte Harry noch zweimal auf der Garnitur hin und her, ehe er belustigt bellte. Seit er heute Morgen zufällig mitbekommen hatte, wie Narzissa ihren Mann zusammengestaucht hatte wegen einer Kleinigkeit - laut Lucius -, und dieser nicht der übliche hochnäsige Arsch war, fiel es ihm schwer den Mann ernst zu nehmen. Stattdessen hatte Lucius gekuscht. Er war geflüchtet, auch wenn er behauptete dringend ins Ministerium zu müssen. Welches wegen den Feiertagen nur spärlich besetzt war … Lucius war eben auch nur ein ganz normaler Mann unter der Fuchtel seiner Ehefrau. Sehr interessant und bis vor wenigen Tagen ein unmöglicher Gedanke.   “Ah Dad, hier bist du.” Gut gelaunt trat Draco in den Raum, schob Harry einfach ein Stück zur Seite und setzte sich neben diesen.   Ein “Blödi”, grummelnd sprang Harry demonstrativ vom Sofa und ließ sich seufzend vor dem Kamin nieder. Hier war es eh wärmer und seit Narzissa einen langhaarigen Flauschteppich davor ausgelegt hatte, auch sehr bequem. Dennoch hatte er die Chance zu hören, was den Junior hierher verschlug.     “Was kann ich für dich tun, mein Sohn?”   “Ähm … wie soll ich sagen, es ist Weihnachtsmorgen und ähm …”   “Du willst deine Geschenke haben?”     “So ist es! Ich habe ein Anrecht darauf”, schnarrte Draco.   Harry konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen. Den Schnösel konnte man mit Dudley in einen Sack stecken und draufhauen - man traf garantiert den Richtigen. Anscheinend war auch Lucius alles anderes als begeistert.   “Dieses Gespräch hatten wir bereits heute Morgen. Du erinnerst dich? Als du um 6 Uhr in unser Schlafzimmer platztest? Ich sage es nochmal und meine es genauso: Gedulde dich oder ich verschenke alle deine Sachen.” Kurz überlegte Malfoy Senior “An den Wolf! Jawohl.”   “Ey, zieh mich da nicht mit rein!”, schnaubte Harry. Wie Draco gekleidet herum laufen? Nein danke, viel zu ungemütlich!   “Aber Vater …”   “Ich meine es ernst, Draco. Willst du etwa ohne deinen Onkel feiern, der sich gerade mit dem verschrobenen Direktor herum ärgern muss? Möchtest du ohne deine Mutter feiern, welche noch voll dabei ist, sonst was zu tun? Ohne Blaise und seinen Vater, welche schlafen und arbeiten?”   “Nein …” Man hörte deutlich die Resignation in der Stimme.   “Siehst du. Also, hol die Schlafmütze Blaise wieder aus den Federn und macht was Sinnvolles. Lernen, oder so.”   “Ja, Vater”.   Harry beobachtete, wie Draco sich erhob und mit hängenden Schultern den Raum verließ. Ein wenig schadenfroh war er ja schon, dass der Schönling solch einen Dämpfer erhalten hatte. Das musste einfach sein, denn sonst hob Draco wirklich vollkommen ab.   Weihnachten in Malfoy Manor … wenn er das vor ein paar Wochen gewusst hätte. Er hatte ja nicht mal Geschenke für irgendwen. Nicht mal für Severus, wie ihm gerade schockiert einfiel. Aber vielleicht fiel ihm ja noch etwas ein, wenn er einen Spaziergang machte. Lautlos verließ auch er den Raum, um ein wenig durch das Manor zu streunen. Er musste nur aufpassen, denn Bellatrix durfte das Bett für kurze Zeit wieder verlassen und die Frau war ungefähr so berechenbar wie ein tragendes Drachenweibchen.     Aufmerksam lauschend trabte er durch das Manor. Welches mit jedem Meter, welchen er vom Wintergarten weg machte, trostloser wirkte. Alles außer der Wintergarten, war einfach nur ein Gebäude, in dem sich ‘zufällig’ Menschen aufhielten. Als wären sie in der Not in diesem kühlen, düstern und unfreundlichen Haus untergekommen. Energisch schüttelte er den Kopf, um diese trüben Gedanken zu vertreiben. Er sollte vielleicht Tom einen Besuch abstatten, denn irgendwo im Manor hielt sich dieser auf. Wahrscheinlich im Büro, um an seinen Plänen zu arbeiten.    Dass er den richtigen Gedanken gehabt hatte, zeigte ihm die Tatsache, dass ihm ein panischer Todesser entgegen rannte, als er den Gang zum Büro betrat. Der Mann war kopflos und bemerkte nicht mal, dass er über einen Wolf springen musste bei seiner Flucht. Schnaubend blickte Harry dem Fremden hinterher, ehe er die Augen zusammenkniff und auf die Zieltür blickte. Da hatte es wohl mal wieder jemand übertrieben … oder sehr miese Laune. Na, dann wollte er doch mal gucken, ob er mit heilen Pelz heraus bekam, was los war.     Langsam schob er den Kopf durch die kleine Klappe. Er wollte nicht erneut in Nagini herein rennen. Nachher verlor das Riesenreptil noch irgendwann die Geduld und Nachsicht mit ihm. Doch er entdeckte die Schlange nicht, also durchschritt er die Klappe komplett. Mit schief gelegtem Kopf setzte er sich und blickte auf den schwarzhaarigen Mann hinter dem Schreibtisch. Die Stirn war gekräuselt. Drei magische Federn waren fleißig am arbeiten, während der Mann selbst irgendetwas las. Es war Weihnachten, da sollte sich auch ein dunkler Lord mal eine Pause gönnen. Vielleicht hellte dann auch das sekündlich verkniffener wirkende Gesicht wieder auf.   Kurz entschlossen sprang er einfach auf den Schreibtisch und sah sich augenblicklich einem gezückten Zauberstab entgegen.   “Wolf! Merlin, erschreck mich nicht so. Das nächste Mal ist es vielleicht das Letzte, was du tust! Severus sollte dich wirklich erziehen!” Mit gekräuselten Lippen nahm Tom den Zauberstab herunter und legte ihn griffbereit auf den Schreibtisch. “Was willst du hier? Verschwinde, ich habe zu arbeiten. Los runter vom Schreibtisch, du machst nur Chaos.” Der Mann wedelte mit den Händen und versuchte sogar Harry vom Tisch zu stupsen.   Aber nicht mit ihm. “Du arbeitest einfach zu viel. Du denkst zu viel, Tom. Dank mir später!” Damit sprang er auf und schnappte sich die nächstbeste selbstschreibende Feder, um sie zu zerkauen.   “DU … Böser Wolf!” Mit großen Augen blickte ihn der Andere an.   Lachend spuckte Harry die Reste aus und schnappte sich die nächste Feder, damit er auch ihr den Gar ausmachen konnte.   “Aus! Pfui! Hör auf. Schluss jetzt!”, rief der Schwarzmagier, welcher inzwischen aufgestanden war. Grollend versuchte der Mann ihn zu erwischen und die Beute wieder zu bekommen, aber Harry fand Spaß an diesem Spiel. Beim hin und her hüpfen fand die zweite Feder ihr Ende und landete kläglich zuckend auf dem Tisch.   “Fang mich doch!”, bellte er gut gelaunt, schnappte sich das letzte Schreibutensil und flüchtete damit vom Möbelstück, als der Erwachsene sich doch tatsächlich auf ihn werfen wollte.   “Du kleine Mistkröte! Hör auf mich bei der Arbeit zu stören oder du lernst mich kennen!” Doch anscheinend merkte Tom, dass er mit seinem ‘Ich bin Voldemort’-Getue nicht weiter kam. Tief durchatmend schloss der Mann kurz die Augen, ehe er ihn verkrampft anlächelte. “Ich weiß, dich kann man nicht verhexen. Aber schau mal was ich hier habe …” Tom ergriff seinen Stab und ließ ein Stück Fleisch erscheinen. “Das Fleisch gegen die Feder. Na komm, du bekommst doch nur Splitter zwischen deine kleinen Beisserchen.” Lockend wedelte der Ältere mit dem Essen herum, während er langsam auf Harry zu schritt.   Das Fleisch roch wirklich gut. Langsam ließ Harry seine Beute auf den Boden fallen und beobachtete, wie für einen kurzen Moment Triumph über das Gesicht des Lords huschte. Ein verschlagenes Lächeln tauchte wiederum auf dem schmalen Wolfsgesicht auf. Hierfür konnte er Eintritt verlangen! “Ach Tom … glaubst du wirklich, ich würde darauf eingehen? Ich bin nicht ansatzweise hungrig oder käuflich. Du hast mich in eine Zwickmühle gebracht mit deinem Angebot gestern und mir dadurch unbewusst geholfen. Jetzt bist du dran.”   Tom kam näher, langsam, geradezu pirschend und einem verkrampft freundlichen Gesicht. “Guter Wolf. So, jetzt geh schön zu den Anderen. Ärgere Draco noch ein wenig. Oder Lucius - Irgendwen anderes als mich. Braaaaver Wolf …”   Harry saß da und starrte den säuselnden Mann an. Andere fielen vielleicht auf eine solche Scharade herein. Er jedoch hörte diesen seltsam, beinahe gequälten Unterton. Dieser Ton, als würde sich Tom mit jedem Bitten und auch nur freundlichen Wort die Kehle verbrennen, da er eigentlich einen Fluch los lassen wollte. Armer Kerl … nun, dann musste er jetzt wohl der Lehrer sein.   Amüsiert beobachtete er wie der Lord immer näher schlich und den Arm ausstreckte. Aber nicht mit Harry! Der wartete genau so lange, bis die Fingerspitzen nur noch wenige Zentimeter vom Objekt der Begierde entfernt waren. Dann schnappte er sich dieses und spurtete zwischen den elegant gekleideten Beinen hindurch, auf die andere Seite des Zimmers.   “Argh!” Frustriert stützte sich Tom an der Wand ab und warf ihm einen finsteren Blick los. “Na warte, du Fellschleuder!”     Damit begann eine wilde Jagd durch das Büro. Quer durch den Raum, über Tisch und Stühle - wobei Harry ein ordentliches Blätterchaos veranstaltete -, aber immer Raum bleibend. Harry wollte Tom ablenken und aufmuntern, nicht vor den anderen blamieren. Denn dann würde er das Grinsen und auch das leise Lachen wohl nicht mehr so schnell hören. Und genau diese beiden Sachen waren es, die Harry erreichen wollte. Als Voldemort war der Mann ein Arsch. Ein entschlossener, eiskalter, brutaler Kerl welcher über Leichen ging. Aber der Anführer der dunklen Seite war mehr. Er war besser. Man musste den ‘Tom’ in ihm nur wecken. Genau das war seine feste Meinung, welche er auch Severus mitgeteilt hatte.   Tom wollte es nicht, aber er hatte Spaß.   Der Junge hatte ihn mit seinem unverschämten Verhalten von den beginnenden Kopfschmerzen abgebracht. Dass er einmal einem Wolf spielerisch durch das Büro hinterher jagen würde … die Welt war wirklich verrückt. Oder besser gesagt, er war verrückt. Aber er war Harry nicht mehr böse. Die Federn konnte man ersetzen oder vielleicht reparieren. Die umherfliegenden Pergamente konnten wieder sortiert werden. Der kaputten Stuhl … nun, den musste er wieder heile hexen, nachdem er diesen als Absprungort für einen Stunt über den Schreibtisch genutzt hatte. Aber das alles war nicht wirklich weltbewegend, wenn er ehrlich war.  Dafür - so musste er ein wenig widerlich eingestehen - fühlte er sich zu gut.     Erneut war ihm der kleine Wolf entwischt. Wenn ihm noch eins bewusst geworden war, dann dass er seinen Körper wirklich vernachlässigt hatte. Er war längst nicht so beweglich wie dieser flinke Jungspund. Als Erwachsener neigte man einfach nur zu schnell dazu, faul zu werden. Vor allem als starker Zauberer. Schnaubend blieb er mitten im Raum stehen und blickte zu dem Wesen, welches mit wedelnder Rute und der Feder im Maul auf dem Schreibtisch thronte. Langsam hob er beide Hände in die Luft, während er nicht aus den Augen gelassen wurde. “Ok … und jetzt höre mir ganz genau zu, kleiner Wolf. Ich mache dir jetzt ein Angebot und dies nur einmal. Bereit?”     Der Wolf nickte und legte den Kopf schief, während die Ohren zuckten.   “Also, was hältst du davon, wenn wir aufhören und du darfst die Feder behalten? Hier haben wir das reinste Chaos angerichtet und ich könnte ein wenig frische Luft gebrauchen. Also, Snack, frische Luft und … Frieden?” Das ein einziges Wort einem so schwer über die Lippen kommen konnte. Er war sich nicht mal sicher, in welchem Sinne er den Frieden gemeint hatte.   Merlin, er hatte Harry Potter gerade Frieden erklärt! Wenn der Junge nicht komplett auf den Kopf gefallen war und sich eine Scheibe von Severus abgeschnitten hatte, dann nahm er diesen wörtlich für die allgemeine Situation und nicht nur für ihren kleinen Spaß. Sicher, er hatte gerade keinen Schwur oder ähnliches bindendes abgegeben, sodass er sein Wort notfalls brechen konnte … aber was dann? Nur zu genau konnte er sich vorstellen, dass der Gryffindor nicht gut auf so etwas reagierte! Aber vielleicht, war der Junge ja doch naiv und gutmütig genug, es erstens nur auf die momentane Situation zu beziehen oder einfach zu verzeihen. Bei aller Urmagie, wie kam er da jetzt wieder raus, ohne dem Jungen das Hirn zu mit starken Vergessenszaubern zu verbrutzeln?     Ein Bellen holte ihn aus den kreisenden Gedanken, sodass er seinen Blick wieder auf das Geschöpf auf dem Schreibtisch fokussierte. Da saß er, der Junge-der-sein-Feind-sein-sollte-und-im-unschuldigen-Wolfsfell-vor-ihm-saß. Der Blick dessen war … grüblerisch. Ernst. Verdammt, Potter dachte wirklich darüber nach! Tom war heilfroh, dass ihn all die Jahre gelehrt hatten seine Gefühle und Gedanken nicht offen im Gesicht zu zeigen. Sonst hätte der Jüngere vielleicht etwas von dem Chaos in seinem Inneren bemerkt, während der Wolf den Kopf von links nach rechts neigte. Den Blick nicht von ihm abwendete und diese verflucht grünen Augen beinahe auf seiner Haut brannten. Wie konnte ein Blick so dermaßen intensiv sein? So sehr dafür sorgen, dass man begann sich selbst in Frage zu stellen.   “Also, entscheide dich”, forderte er mit harscher, fester Stimme. Er konnte nicht zulassen, dass bekannt wurde, was gerade dieser Junge mit ihm anrichten konnte! Vor allem durfte dieser Dreikäsehoch es nicht erfahren!   Eine weitere Ewigkeit geschah nichts weiter, als dass das Wolfsgesicht verschiedene Ausdrücke zeigte, dann fiel die Feder endlich auf den Schreibtisch.   Zufrieden nickte Tom, straffte die Schultern und drehte sich herum. “Na los, auf gehts. Bei Fuß, Wolf”, schob er frotzelnd hinter her, während er über die Schulter das Wesen zu sich winkte. Ein wenig freute er sich schon auf die verärgerte, kampflustige Reaktion des Kleinen.   Doch natürlich tat der Junge mal wieder alles, nur nicht das was er erwartet hatte. Der knurrte nämlich tief und eindeutig warnend. Als Tom sich jedoch umdrehte und damit rechnete, dass ihn der Fellball ansprang, entdeckte er diesen immer noch auf Tisch. “Na los komm, dies räumen die Hauselfen auf, wenn wir weg sind.”   Erneut knurrte der Wolf.   “Was? Was willst du?”, rief er aus und riss die Hände in die Luft. Und als der verwandelte Schüler die Feder vorsichtig in ihre Aufbewahrungsbox legte, sowie anderes wild herum liegendes Zeug begann ordentlich hin zu schieben, verstand er. “Du willst … du willst … du willst nicht ernsthaft, dass wir aufräumen?” Nun musste er doch ungläubig blinzeln.   Der Wolf bellte leise und zog ein Pergament wieder in die Mitte des Tisches. Dann heftete sich dieser intensive Blick wieder auf ihn und er durfte sich eine Standpauke anhören. Auf jeden Fall vermutete er dies, denn schließlich verstand er kein wölfisch. Er beherrschte Parsel und Sprachen dessen Ursprungsvölker bereits ausgestorben waren, aber dieser Wolfs-Junge blieb auf mehrere Arten ein Buch mit sieben Siegeln.   “Ok, ok. Halt deine Lefzen beisammen. Du bist auf Seiten der Elfen, alles klar …” Grummelnd vor sich hin schimpfend - über kleine nervige, viel zu manierliche Wölfe - fügte er sich seinem Schicksal und begann ebenfalls aufzuräumen. Ein dunkler Lord der auf dem Boden herum kroch, um ein Tintenfass unter einem Schrank hervor zu holen … nur gut, dass ihn keiner seiner Anhänger sah.          Dass er ja einfach nur hätte den Zauberstab zücken müssen, auf diesen Gedanken kam er schlicht und ergreifend nicht. Erst als sie in die Küche traten, wo Narzissa gerade zauberte, fiel es ihm wieder ein und er hätte am liebsten frustriert aufgeschrien.   “Oh, hallo ihr beiden. Na, wo hast du dich denn wieder herumgetrieben Wolf? Du bist ja ganz zerzaust. Also wirklich und dies an Weihnachten!” Augenblicklich begann sich die Dame des Hauses um den anscheinend durcheinander geratenen Wolf zu kümmern.   Verstohlen strich sich Tom über die Haare. Hoffentlich machte er nicht ebenfalls so einen verlotterten Eindruck. “Wir sind nur hier, damit der Wolf etwas Essen und ich einen Kaffee trinken kann.” Warum erzählte er so einen Schwachsinn? Warum klang es beinahe entschuldigend? Wenigstens auf die Elfen war Verlass, denn prompt erschien das Heißgetränk wie er es mochte, sowie eine Schüssel mit Fleischstücken. “Mach dich nicht albern Narzissa”, grollte er die Frau an und schnappte sich den kleinen Wolf von der Kücheninsel. Dort hatte die Frau ihn nämlich einfach hingesetzt und wollte ihn gerade mit heraufbeschworenen Kämmen in die Mangel nehmen.   “Tz, kein Sinn für nichts. Männer!”, schnaubend schüttelte die Hausdame den Kopf. “Aber ihr seid doch nicht nur hier, um eine Stärkung zu euch zu nehmen, mein Lord?”     Selbstgefällig zog er eine Augenbraue hoch. Nicht so effekt- und eindrucksvoll wie bei Severus, aber egal. “So ist es. Und auch wenn du deine Nase da gar nicht reinstecken brauchst … ich werde den Wolf ein wenig an die frische Luft bringen. Er ist ein wildes Tier und sollte nicht wie ein Hund im Haus gehalten werden.” Als dieser freche Wolf tatsächlich - selbst für ihn - belustigte Geräusche von sich gab, stopfte er diesem kurzerhand ein Stück Fleisch ins Maul. “Also, du entschuldigst uns?” Damit trank er noch einen schnellen Schluck Kaffee und marschierte erhobenen Kopfes aus dem raus und in den Garten. “Das Frauen aber auch immer so anstrengend und neugierig sein müssen!”   Ein Nicken, dann schoss das Wesen unvermittelt einfach davon, um mit einem freudigen Bellen in einen Schneeberg zu springen.   Erneut entschlüpfte ihm ein leises Lachen, während er einen Wärmezauber um sich legte und dem Verwandelten dabei beobachtete, wie dieser durch die weiße Pracht tobte.    Merlin … Kinder und ihre unerschöpfliche Energie.     Severus wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte über Albus Dumbledore. Hätte der Mann ihn vorher gefragt, hätte er diesem gesagt, was für eine sau schlechte Idee es war, am 24.12. ein Ordenstreffen abzuhalten.   Wenn es wenigstens um Leben und Tot gegangen wäre, aber nein. In der kläglichen Gruppe ‘Rebellen’ ging es wieder um die immer gleichen Kamellen. Wer war angegriffen, verletzt oder getötet worden? Was sollte man als nächstes tun? Wo war Harry? Alle hatten sie ihn bestürmt, noch mehr Anstrengung in seine Suche zu legen. Natürlich hatte weder Albus noch Black dafür gesorgt, dass Harrys verschwinden unter ihnen blieb. Mit Freude und Genugtuung hatte die Hühnerschar jedoch die Nachricht von Bellatrix Verletzung aufgenommen. Nur kurz danach wurde sich über Mollys Snacks hergemacht. Zwei ältere Zauberer spielten Zauberschach. Sehr effektiv und produktiv also … oder halt nicht.      Dieses Treffen war letztendlich absolut unnötig gewesen und das hatten zahlreiche Mitglieder auch ganz offen geäußert. Als die ‘wichtigen Themen’ nach zwanzig Minuten abgegrast waren, wollten alle zu ihren Familien zurückkehren und besinnliche, ruhige Stunden haben. Als Dumbledore dann so dumm gewesen war, die Anwesenden an ihre Pflicht der weißen Seite gegenüber zuerinnern … hatte der Mann sich sämtlichen Frust zugezogen. Letztendlich war es Molly Weasley gewesen, welche den Mann selbstbewusst eingenordet hatte und einfach zurück in den Fuchsbau flohte. Innerhalb weniger Minuten verschwand der Rest ebenfalls. Zurück blieben Dumbledore, Black, Lupin und der mehr als angepisste Severus. Er konnte es ebenfalls nicht abwarten, hier wegzukommen und viele Kilometer Luftlinie zwischen sich und diese siebköpfigen Zauberer zu bringen.   Natürlich kam er nicht so einfach davon. Unter vier Augen hatte der Direktor ihn über Voldemort ausgefragt, aber Severus hatte ganz ehrlich geantwortet, dass er nicht wusste was der Lord als nächstes plante. Einfach deswegen, weil der Mann sich noch nicht entschieden hatte, welches Großprojekt er nun in Angriff nahm. Insgeheim war sich Hogwarts Tränkemeister nicht einmal sicher, ob Voldemort seine Ziele wirklich noch mit den gleichen Mitteln erreichen wollte. Nicht nur weil der Mann verschwiegen war was dies anging, sondern auch, weil Severus eigener Fokus schlicht und ergreifend bei Harry lag. So gut es ging versuchte er den alten Zauberer in der Eingangshalle abzufertigen.   “Albus, wirklich, es reicht jetzt. Ich werde nun ebenfalls verschwinden, da ich an einer Spur dran war. Der Junge mag im Fach Zaubertränke eine Niete sein, aber leider muss ich ihm zugestehen, dass er ansonsten ein Experte darin ist seine Spur zu verschleiern. Wie ich den Jungen kenne, wird es auch noch einige Arbeit erfordern ihn nach Hogwarts zurück zu bekommen.”   Blaue Augen musterten ihn. “Ich sehe, du bist der Richtige um ihn zu finden und wieder einzufangen. Ach, die hitzige Jugend, welche nur im Hier und Jetzt lebt ...”   Mit gekräuselten Lippen erwiderte er den Blick. “Ich bin der Einzige, der diese Aufgabe überhaupt meistern kann.” Es entsprach der Wahrheit. Selbst wenn er wirklich auf der Suche wäre, kannte wohl kein Erwachsener Harry so gut wie er. Die leise Stimme seines Unterbewusstseins, welche lachte, ignorierte er.   “Snape? Entschuldigt wenn ich euch störe, aber könnte ich dich vor deiner Abreise noch kurz sprechen?” Langsam kam Lupin auf sie zu. Severus war noch nie so froh über das Auftauchen dieses Mannes.   “Liegt dir etwas auf dem Herzen, Remus?”, erkundigte sich Albus umgehend und legte großväterlich eine Hand auf die Schulter des Werwolfs.   Doch dieser stieß den Mann vor den Kopf. “Danke für deine Sorge, Albus. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Aber es ist eine Sache zwischen dem Meister der Zauertränke und mir, bezüglich meines ‘Problems. Die würde ich gerne unter vier Ohren mit ihm besprechen, wie du sicherlich verstehen kannst. ”   Nachsichtig lächelnd nickte der Direktor. “Aber sicher, mein Lieber. Ich werde noch eine Tasse Tee mit Sirius trinken. Nicht, dass der Gute uns doch noch entfleucht. Pass auch dich auf, Severus und melde dich. Ansonsten sehen wir uns nach den Ferien in Hogwarts.” Mit ausgesuchter Entspanntheit  verschränkte der alte Zauberer die Hände hinter dem Rücken und ging leise pfeifend in die große Küche zurück.   Severus wollte die Augen ob dieser freundlichen Bauchpinselei verdrehen. “Los Lupin, beweg deinen verflohten Hintern mit nach draußen. Du kannst es mir auf dem Weg zum Apparierpunkt erzählen.” Damit drehte er sich schwungvoll herum und verließ den Grimmauld Place. Entweder der Werwolf folgte ihm, oder nicht.   “Was willst du jetzt von mir? Fass dich kurz, ich habe noch zu tun.” Finster starrte er den Mann an. Er wollte endlich zurück nach Malfoy Manor. Auch wenn er mit dem ganzen Weihnachtstheater, dem Konsum oder dem Muggel-Grund dieses Festes nichts anfangen konnte, so war es dennoch Tradition, dass er den Tag mit der blonden Familie verbrachte. Irritiert bemerkte er, wie Lupin einen Abhörschutz sprach.   “Ich weiß, dass du ganz genau weißt, wo sich Harry befindet. Und du wärst nicht hier, wenn er in Gefahr wäre. Nein, streite es erst gar nicht ab. Harry hat mir einen Brief geschrieben und gesagt, dass der Kontakt über dich läuft. Warum auch immer, aber der Kleine mag dich und scheint dir zu vertrauen. Er sieht dich keineswegs als Feind, dass wusste ich schon, als er dich gegen Sirius verteidigt hat.” Ein gedankenverlorenes Kopfschütteln folgte.   Severus’ Gedanken rasten, überschlugen sich. Was war jetzt die richtige Reaktion? In all den Jahren, hatte er den Werwolf noch niemals so viel, so selbstbewusst reden hören. Bisher war ihm der Mann immer eher wie ein schüchterner Schuljunge vorgekommen, der zwar nicht auf den Kopf gefallen war, aber schlicht und ergreifend den Mund nicht auf bekam. Mal ganz davon abgesehen, dass der Kerl auf Grund seiner Anti-Werwolf Haltung - also gegen sich selbst - ein wandelndes Pulverfass war. Was war also geschehen, dass die Wörter jetzt nur so sprudelten? Dazu die Frage, was in Bezug auf Harrys Sicherheit und Seelenheil das Beste war. “Ihm geht es gut”, antwortete er schlicht.   “Wo ist er?”   “In Sicherheit. Weit weg von Hogwarts und dem ganzen Haufen dort.” Er musste vorsichtig sein. Albus stand ganz oben auf der Liste aus ‘Personen denen er momentan nicht über den Weg traute’ und Lupin war ein loyaler Mann, welcher bisher immer an Albus Seite stand.   Langsam nickte der Andere. “Das ist gut. Vielleicht riskiere ich jetzt Kopf und Kragen … aber ich möchte Harry momentan weder in der Nähe von Dumbledore, noch von Sirius wissen. So leid es mir tut sagen zu müssen, aber beide verhalten sich komisch. Sirius … egal.”   Während Lupin den Kopf schüttelte, verkniff sich Severus einen Kommentar bezüglich Black. “Genau so sehe ich es auch.”   Musternd und abschätzend blickten sich die beiden Männer in die Augen. Keiner war sich sicher, ob er dem anderen trauen konnte. Keiner war sich sicher, ob er den anderen jemals auch nur ansatzweise mögen würde. Aber, und das wussten sie beide, sie hatten einen gemeinsamen Nenner. Severus war klar, dass Harry Lupin mochte sowie schätzte und zu den ihm wichtigsten Personen zählte - er selbst musste also irgendwie mit Lupin klar kommen.   “Ist sonst noch was?”, schnarrte er mit hochgezogener Augenbraue, ließ jedoch den scharfen Unterton aus der Stimme. “Ich würde sonst gerne los. In Hogwarts warten noch einige Kleinigkeiten auf ihre Abholung, ehe ich zurück zu Harry reise. Schließlich ist Weihnachten.” Als keine Reaktion zu sehen war, zuckte er mit den Schultern, betrat den Apparier Bereich und wollte gerade verschwinden, als der Werwolf seine Stimme wieder fand.   “Snape, warte!”   Nach außen hin genervt, im Inneren neugierig, brach Angesprochener den Disapparier Vorgang ab.   “Gib bitte diesen Brief an Harry weiter und sag ihm, Moony und ich sorgen uns um ihn und vermissen unseren Alpha.”   Behutsam nahm er den Brief entgegen. “Ich werde alles übermitteln.” Er wollte sich schon abwenden, aber er sah das ehrlich besorgte Gesicht des Lupins. Kurzentschlossen traf er eine Entscheidung. “Vielleicht bin jetzt ich es, der Kopf und Kragen riskiert. Aber ich werde dir sagen, dass Harry sich an einem Ort befindet, an dem ihn niemand erwarten würde. Ihm geht es sehr gut und niemand dort krümmt ihm ein Haar. Er wird nach Strich und Fäden verwöhnt und hat bald ein kugelrundes Wolfsbäuchlein.”   Erleichterung prägte das Gesicht des Lykanthropen. “Das freut mich zu hören. Ich kann nicht zufällig zu ihm?”   “Nicht spontan. Das muss ich abklären. Ich werde dir eine Eule schicken.”   “Verstehe. Nun … dann werde ich jetzt mal zurückgehen, ehe noch jemand nervös wird. Mal sehen was Dumbledore nun wieder gemacht hat … Bis dann, Severus.” Nickend drehte der Werwolf sich weg. “Und pass gut auf meinen Alpha-Welpen auf, sonst lernst du mich kennen”, riet ihm der Mann noch, ehe er die Hand kurz zum Abschied hob und sich wieder in Richtung Grimmauld Place davon machte.   “Bis dann, Re... Lupin.” Damit disapparierte Severus. Dieses dämliche Hühnerorden-Treffen hatte wohl doch noch etwas Gutes gebracht.     Den Eltern Malfoy sowie Zabini, Peter, Bellatrix und Nagini war er schon über den Weg gelaufen. Aber weder einen der Jugendlichen, noch einen der Wölfe oder den Lord fand er im Manor. Auf Narzissas Hinweis, dass er draußen suchen sollte - auch wenn die Zauber zeigten, dass die Gesuchten nicht auf den Ländereien waren -, war er quer durch den ganzen Garten marschiert, hatte aber natürlich keinen Erfolg. Wo, bei allen seltenen Zaubertrankzutaten, waren die fünf abgeblieben? Nichts als Theater hatte man mit diesem Haufen! Seufzend machte er sich wieder auf den Weg zurück ins Haus. Sie würden schon wieder auftauchen. Warum machte er sich eigentlich kaum Sorgen, außer dass sie irgendwas angestellt hatten? Selbst Narzissa hatte all ihre Nerven beisammen.   “Onkel Severus!”, rief Draco plötzlich mit blecherner, magisch verstärkter Stimme hinter ihm und Severus wirbelte auf der Terrasse herum.     Da schlenderten sie ganz gemütlich auf ihn zu. Eine abenteuerliche Aura um sich und teils mit breitem Grinsen. Layla sprang mal als Wolf, mal als Mensch um sie herum und erheiterte damit vor allem Blaise und Harry. Draco stapfte neben dem Lord her, auf dessen Arm Harry thronte. Mehrmals blinzelnd nahm er dieses sich ihm bietende Bild in sich auf. Ein ungläubiges Glucksen entwich ihm.   “Na, da bin ich ja mal gespannt, welche Entschuldigung sie uns auftischen. Einfach das Grundstück zu verlassen …” Tadelnd schnalzend stellte sich Narzissa mit verschränkten Armen neben ihn. “Geht es dir auch so, dass dich bei dieser Gruppe eine Nachricht wie “XY ist verwüstet”, nicht erstaunen würde?”   “Irgendwie … ja”, gestand er und beobachtete, wie Harry zu zappeln begann, ehe der Lord den kleinen Wolf einfach nach vorne warf.     Noch bevor Harry auf dem Boden aufkam, wuchs er. Kaum gelandete, sprintete der große Wolf auch schon los. Um die Gruppe herum, ehe er neben dem mit den Armen fuchtelnden Draco stehen blieb. So kam es, dass sein ‘kleiner Wolf’ Draco auf den Rücken nahm, während Blaise auf Laylas Rücken kletterte. Dann preschten die beiden Wesen in ihre Richtung, dass der Schnee nur so flog. Von wegen Masse machte träge, Severus fielen viel eher Worte wie Schneedampfwalze ein.     “Hallo ihr beiden”, ertönte es höflich. Tom hatte sich einfach in Rauch verwandelt und stand nun neben ihnen. “Schau mich nicht so böse an, Narzissa. Dieser Ausflug ist auf den Mist der Vier gewachsen. Ich hatte einfach Zeit. So, ich geh mich jetzt umziehen. Den Rest soll euch dieser verrückte Haufen erzählen.” Sprachs und marschierte hoheitsvoll ins Manor.   Währenddessen waren die Wölfe von einem Wettlauf zu einem Fangen-Spiel übergegangen. Lauthals angefeuert von ihren jeweiligen Reitern. Welche sich dabei wirklich gut festhalten mussten und dennoch nicht nur einmal beinahe den Schnee küssten.   Severus’ Herz freute sich unglaublich, Harry so gut gelaunt zu sehen. Wahrscheinlich war es das Beste was dem Jungen passieren konnte, die Ferien hier zu verbringen. In Hogwarts, im Grimmauld oder im alten Prince Manor wäre nicht ansatzweise so viel unbeschwerter Spaß möglich.     “Der Lord wirkte irgendwie richtig … locker.”   “Ja, gruselig”, stimmte er der Hausherrin zu.   Ein leises Glucksen entwich Narzissa. “Was meinst du, wie reagiert mein Sohn, wenn er heraus bekommt, auf wessen Rücken er geritten ist? Wen er gekrault hat und unbedingt als Haustier wollte.”   Überrascht blickte der Hogwartsprofessor die blonde Frau an. “Hat Lucius es dir gesagt?”   “Was? Dass dieser Wolf da Harry Potter ist? Nein, mein lieber Severus. Ich bin blond, aber nicht blöd und kann eins und eins zusammenzählen.”   Schnaubend schüttelte er den Kopf. Neugieriges Weibsbild. “Mich würde die Reaktion des Lords noch viel mehr interessieren. Auch wenn ich Dracos Gesicht nicht verpassen möchte.” Ein kurzer Blick, dann fingen beide Erwachsene an zu grinsen. Die gute Laune steckte anscheinend an.     “Warum lacht ihr?”, erkundigte sich Draco, welcher gerade von Harrys Rücken kletterte und die Terrassenstufen hinaufstieg.   “Schon gut, mein Sohn. Aber jetzt geht euch umziehen, es wird Zeit für Geschenke!”   Lautstarkes Jubeln der Slytherinschüler, welche so schnell sie die Füße trugen ebenfalls im Manor verschwanden.   “ABER GLAUBT NICHT, DASS ICH NICHT WISSEN WILL, WO IHR WART!”, brüllte Narzissa hinterher, ehe sie sich den Tierwesen zuwandte. “Hallo ihr beiden Schneewölfe. Ich wäre euch doch sehr dankbar, wenn ihr euch ein wenig säubert und trocknet, ehe ihr herein kommt.”   Artig nickten beide und die Dame des Hauses folgt zufrieden den Teenagern.     “Na, auf eure hanebüchene Geschichte bin ich ja jetzt gespannt!” Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch und blickte zwischen den beiden Wesen hin und her.   Als diese sich anblickten und grinsten, ahnte er, dass gleich was geschah. Jedoch war er nicht darauf gefasst, dass die beiden sich einfach schüttelten und ihn damit von oben bis unten mit Schnee vollspritzten. “Bäh … danke ihr Ferkel”, grummelte er. Grinste jedoch, während er Harry hinter den nassen Ohren kraulte. Ja, das hier war das Beste, was dem Jungen passieren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)