Schlachtfeld der Gefühle von Chaosbande ================================================================================ Kapitel 25: ------------ Nervös saß Harry auf dem Teppich vor dem Kamin und beobachtete wie Severus Luna versorgte. Sie lag auf der Couch, zugedeckt mit einer weichen, schwarzen Decke. Einmal kurz war seine blondhaarige Freundin wach geworden, als er ihr über das Gesicht geleckt hatte. Nur um direkt mit einem energischen “Lass das gefälligst. Geh mir aus dem Weg”, von Severus weggescheucht zu werden. Tja und jetzt saß er hier, die Sorge lag pelzig auf seiner Zunge und der Besitzer dieser Wohnung war gerade murmelnd in Richtung seines Privatlabors verschwunden. Der Anblick wie der, sonst so grimmige, Mann ganz behutsam und fürsorglich mit Luna umging, ließ ein warmes kribbeliges Gefühl in dem Wolf entstehen. Das verzückte Seufzen vorhin hatte sich glücklicherweise durch seine momentane Verwandlung wie ein Wimmern angehört. Was natürlich nur mit einem kalten “Halt die Klappe”, kommentiert worden war. Es war klar dass der Mann wütend war. Nein, Harry durfte sich jetzt nicht in irgendwelche pseudo-romantischen Gedanken über Severus  flüchten, das hier war ernst! Energisch den Kopf schüttelnd erhob er sich und trottete langsam auf die Couch zu. Weder hörte er den Professor die Treppe hoch stampfen, noch roch er ihn mehr als eh schon. Wahrscheinlich sah der Plan des Mannes so aus, dass Luna aufwachte und beide Schüler die Wohnung unverzüglich ohne weitere Aufforderung verließen.   Luna sah aus als würde sie einfach nur schlafen. Nichts verwandelte das sanfte, hübsche Gesicht mehr in eine skurrile Fratze. Auch wenn er da glaubte ein kleines Schmunzeln auf den Lippen zu sehen, und sie vollkommen entspannt aussah, wäre es ihm wirklich lieber wenn Luna aufwachte und er von ihr hörte dass es ihr gut ging. Doch das Mädel dachte nicht daran. Bei Lunas seltsamer Denkweise würde ihn das nichtmal wundern, wenn sie absichtlich ‘länger’ schlief.   Vorsichtig hüpfte er empor, stupste seine Freundin an und schleckte ihr sogar übers Gesicht, doch es folgte keine Reaktion. Sie rümpfte nicht mal mit der Nase als er ihr direkt darüber leckte! Das war doch zum Mäuse melken, denn eigentlich war der Gedanke einfach zu verschwinden ziemlich verlockend. Jedoch kam es nicht in die Tüte, dass er Luna einfach hier zurück ließ. So nett und hilfsbereit der Professor auch zu sein schien, war es doch immer noch Severus Snape die Kerkerfledermaus und meist gefürchtetster Lehrer Hogwarts mit dem sie dann alleine war. So gab er die Weckversuche auf und rollte sich neben der schlanken Gestalt zusammen. Welch seltsames, falsch wirkendes Gefühl es doch war auf diesem Möbelstück mit einem anderen Menschen als einem gewissen Schwarzhaarigen zu liegen.     Warme Hände ergriffen ihn. Er war zwar verdutzt, aber der Geruch sagte ihm, dass es Severus war der ihn von dem bisherigen Schlafplatz hob. Müde blinzend bemerkte er dass er aus dem Raum hinaus und die Treppe herunter getragen wurde. Augenblicklich war er hellwach. Verdammt, jetzt endete er doch als Trankzutat! Von Stufe zu Stufe begann er mehr zu zappeln. In diesem Moment bedauerte er es, dass er sich nicht selber morphen konnte und ebenso wenig in dieser Form Kontakt zu einem gewissen mächtigen Schwarzmagier aufnehmen konnte. Der Kerl hätte Snape einfach zu sich beordern. Wo er bisher vor allem den zweiten Punkt als Vorteil angesehen hatte, entwickelte sich dieser jetzt zu einem riesigen Nachteil!   “Bleib ruhig, Welpe”, dröhnte es tief in seinem Kopf.   “Amarok, was bin ich froh …”   “Ich habe es vorhin schon versucht, doch du warst wie so oft Opfer deiner negativen Gedanken”, gab sein Schutzgeist trocken zurück.   “Tut mir leid”, nuschelte Harry gedanklich. “Wirst du eigentlich wiedergeboren wenn ich sterbe?”, erkundigte er sich zusammenhangslos.   “Wie … ach Welpe, du bist wirklich ein lustiges Kerlchen.” Belustigtes Bellen hallte durch seinen Kopf und Harry beschloss den alten Wolf einfach zu ignorieren. Der Kerl nahm die Gefahr in welcher er sich befand einfach überhaupt nicht ernst! Rabiater als nötig wurde er auf einem Ledersessel abgesetzt und damit sowieso aus der mentalen Unterhaltung geholt.   So und wie sollte er jetzt weiter machen? Erst jetzt fiel es Severus auf, dass er dies hier nicht so richtig durchdachtt hatte. Was klar war, war, dass er Antworten wollte. Diese Ungewissheit hatte ihn schon vorhin unkonzentriert werden lassen, als er einen Trank für die junge Ms. Bewusstlos zusammengebraut hatte.     Da war er wieder in seine Wohnung gekommen und die eh schon angefressene Laune sank erstaunlicher Weise noch weiter. Da lag dieses fellige Magengeschwür doch tatsächlich auf der Couch, ihm Arm des blonden Mädchens und schlief den Schlaf der Gerechten. Aber nicht mit ihm! Möglichst vorsichtig um keinen zu wecken, hatte er der Ravenclaw den Mund geöffnet um den Trank einzuflößen, welche natürlich genau in diesem Moment beschloss wach zu werden. Verschlafen drückte sie den Wolf in ihrem Arm noch näher an sich als wenn es ein Stofftier wäre. Blinzelnd blickte sie schließlich zu ihm empor, irritiert, ein wenig ängstlich, aber als sie ihn richtig erkannte flüsterte sie mit einem kleinen Grinsen seinen Namen. Woher kam diese Erleichterung und warum hatte das Gör angefangen zu glucksen als sie ihr Kuscheltier bemerkt hatte. Warum war er noch mal so vorsichtig gewesen? Sobald es um den Potter ging, war er einfach nicht mehr er selbst und dies wurde schlimmer und schlimmer!   “Hey Kleiner. Das ist echt kuschelig mit dir. Das können wir ruhig öfter machen.” Die Ohren des Tieres wackelten, doch es wachte nicht auf.   “Trinken Sie dies, Ms. Lovegood.” Energisch streckte er der Schülerin zwei Phiolen hin. Eine gegen die garantierten Kopfschmerzen und die Zweite war ein speziell von ihm vor einigen Monaten entwickelter Gedächtnis-Trank. Das Luna quasi als Versuchskaninchen herhalten musste, musste niemals jemand erfahren. Erstaunlicherweise hatte das Mädchen nicht lange gezögert, sondern eine Flasche nach der anderen getrunken, auch wenn sie deutlich das Gesicht bei beiden verzog. Aber so war das nunmal, was nicht schmeckte wirkte bekanntlich besser. Flüsternd erkundigte sich die Blonde warum sie gerade hier waren und mit kurzen Worten erklärte er den Zwischenfall. Lunas Antwort jedoch verwirrte ihn vollkommen.   “Danke dass Sie das alles für Harry tun. Es war ein unglaublich großer Schritt, von ihnen beiden und das in die richtige Richtung.” Dabei kraulte sie eben jenem verwandelten Jungen hinter den Ohren und die kleine Mistkröte schien dies auch noch zu genießen.   Kurzerhand nickte er einfach nur, erhob sich und schnappte sich den Wolf aus den Armen der Lovegood. “Sie entschuldigen uns, Ms. Lovegood. Ein gewissener Gryffindor und ich haben noch ein Hühnchen miteinander zu rupfen. Schlafen Sie noch etwas, dann wirken die Tränke besser.” Lunas Ermahnung, keinen Wolf zu rupfen da er diesen in Zukunft noch brauchen würde, beachtete er gar nicht weiter.     Tja und nun war er mit eben jenem Tier - Animagus - in seinem Privatlabor und verfluchte sich dafür dass er sich in diese Lage gebracht hatte. Er hätte die beiden einfach vor die Tür setzen und sich selbst überlassen sollen. Aber nein, sein großes Manko ‘Neugierde im Bezug auf Harry James Potter’ war mal wieder zu Tage getreten. Aufgewühlt schritt er auf und ab.   “Dir ist bewusst, dass ich Antworten will?”   Ein Nicken im Augenwinkel.   “Verwandel dich zurück!”   Kopfschütteln. Sehr energisches Kopfschütteln.   “Freiwillig, oder ich helfe nach, Mr. Potter. Ihre Wahl!” Zur Verdeutlichung blieb er stehen und ließ den Zauberstab durch die Finger gleiten. Knurren untermalte das Kopfschütteln. Kleine sture Gryffindor Made. Aber bitte, wenn dieses wandelnde Magengeschwür es nicht anders wollte, dann musste es jetzt mit den Konsequenzen leben! Ohne ein weiteres Wort schoss er einen Zauber nach dem Nächsten auf das Tier ab.     Schnaubend beschwor sich Severus einen Sessel herauf und räumte mit einem Schlenker seines Zauberstabes dieses Chaos auf. Natürlich war der Potter-Wolf nicht nur NICHT einfach sitzen geblieben - sondern wild durch den Raum gehechtet sodass einige Zauber ihr Ziel woanders fanden -, zudem hatte auch keiner das gewünschte Ergebnis gebracht. Der Junge trug immer noch Fell und streckte ihm zudem auch noch die Zunge raus. Der Lehrer war kurz davor den Jungen zu verfluchen, obwohl, der Stasiszauber war auch einfach abgeprallt.   “Schön, dann bleib halt eine Flohschleuder. Wenigstens bist du ansehnlicher als Lupin oder Black!” Selbst er hörte, dass er beleidigt und frustriert klang. Und der Junge anscheinend auch, denn er bellte freudig, nickte und sprang schließlich auf den selben Sessel auf dem er das Viech abgesetzt hatte. “Dir ist klar, dass ich dir eigentlich die Erinnerungen löschen müsste, kaum dass du den Pelz ablegst?” Mit schief gelegtem Kopf blickte sein Gegenüber ihn an. “Anscheinend nicht. Nun allein was in deiner Gegenwart erzählt wurde, was du gesehen hast …” Nicht nur das Geständnis von Severus wahrer Einstellung Harry gegenüber, auch das mit Lucius und Draco … dieses Wissen gehörte nicht in Harrys Besitz.  “Die Gefahr ist zu groß”, murmelte er mehr zu sich selbst, doch natürlich hatte der kleine Animagus es gehört.   Ein scharfes Bellen ließ ihn aufsehen und er erblickte einen heftig mit dem Kopf schüttelnden Wolf. “Hör auf! Du flusselst hier alles zu!”, empörte er sich barsch. Tatsächlich wurde die Schüttelei eingestellt und das Tier duckte sich. Dazu kam ein leises Fiepen. Hatte der Kleine etwa ein schlechtes Gewissen? “Schon gut … es gibt hier nur Tränke und Zutaten die ich ungern verunreinigt hätte.” Warum hatte er dem Gryffindor jetzt diese Worte gesagt und warum erleichterte es ihn, als die schuldbewusste Miene wieder gegen eine aufmerksame ausgetauscht wurde? Merlin, Harry sah man selbst in verwandelter Form deutlich an was in ihm vorging. Da brauchte es ja nicht mal ansatzweise Okklumentik. Vielleicht sollten sie eher daran arbeiten, als an der Geisteskraft. War vielleicht nicht der schlechteste Einfall.   Dieser Tag und all die Schlag auf Schlag folgenden Ereignissen hatten ihm wohl einige Gehirnzellen durchgebrannt. Es wurde Zeit für Ruhe, eine gute Flasche Wein und dazu etwas Bruscetta. Vielleicht kam er dann endlich dazu seine Gedanken im Denkarium zu sortieren und vielleicht fand er so auch noch mehr heraus. So sehr wie er auf dem Schlauch im Bezug ‘Harry gleich Wolf’ gestanden hatte, war ihm garantiert noch mehr entgangen. Was definitiv nicht nur einen kleiner Fauxpas bei seiner Rolle in diesem beschissenen Schmierentheater bedeutete. Im Ernstfall konnte so etwas seinen Tod bedeuten. Räuspernd holte er sich selbst aus den selbstzweiflerischen Gedanken.     “Also wenn du dich weigerst die Normalform anzunehmen, dann stelle ich jetzt ganz einfache Fragen und du wirst sie mit Nicken oder Kopfschütteln beantworten. Kriegst du das hin, Potter?” Das süffisante Grinsen setzte dem spöttisches Ton noch die Krone auf und Harry reagierte wie erwartet: Er rollte mit den Augen und schnaubte deutlich vernehmbar. “Keine Widerworte? Nun, dann fangen wir an.” Galant beschwor er sich einen Kaffee und für Harry sogar ein paar Mäuse herauf. Diese hatte er sich extra nach dem Umbridge Debakel besorgt um zu testen und zu spielen. Eine Maus mit Farbkapseln hier, eine tanzende dort, eine weitere die wie am Spieß schrie. Doch jetzt lag keiner dieser magischen Veränderungen auf den toten Tieren.   Fasziniert beobachtete wie der Junge gegen die tierischen Instinkte und gleichzeitig gegen seine Skrupel ankämpfte. Schließlich war ‘die Katze aus dem Sack' und damit klar, wer hier in Wirklichkeit Mäuse verspeiste. “Friss ruhig. Ekliger als Kaffee mit Milch und Zucker kann es nicht sein”, schnarrte Severus belustigt und machte eine nichtssagende Handbewegung. Er selber widmete er sich seiner Tasse braunes Gold und tatsächlich schien dem Jungen klar zu werden, dass er ihn ja schon öfter hatte fressen sehen und sprang auf den Boden um sich eine Maus vom Teller zu ziehen. Als zwei von fünf unter Schmatzen und Knacken verputzt waren stellte er nüchtern fest: “An deinen Manieren solltest du wirklich arbeiten. Nun, genug Zeit geschunden. Kommen wir zu meinen Fragen.” Ein kleines Rülpsen entwich seinem Gegenüber und in Verbindung mit den seltsam hochgezogenen Lefzen sah es wirklich … putzig und ulkig aus.   “Äh ja, wo war ich?” Räuspernd richtete sich Severus wieder ein wenig auf. Meine Güte, was auch immer in seinem Hirn für ein Schnulzengang eingelegt war, ES WAR PEINLICH! “War der Aufsatz über Energie- und Aufputschtränke von einem gewissen Slytherin?” Eine gute Frage zum Anfang. So verschreckte er den Jungen nicht direkt.   Kopfschütteln, Nicken, schief gelegter Kopf.   “Ich präzisiere: Hat Salazar Slytherin dabei geholfen?”   Nicken.   “Wusst ich es doch. Der Gedanke, dass ein gewisser dunkler Lord dabei ausgeholfen hat, kam mir gleich merkwürdig vor. Ok, nächste …” Vorallem wesentlich wichtigere. “Seit wann kannst du dich verwandeln? Wer hat dir dabei geholfen? War es der Lord? Was ist mit dem ehemaligen Goldenen Trio passiert?”, platzte es aus ihm heraus.   Schweigen und schließlich Bellen und Fiepen.   “Moment, Harry, langsam. Ich komme nicht hinterher, vor allem verstehe ich kein Wölfisch.”   Mit finsterem Blick knurrte dieser ihn an.   “Was denn?”, schnappte Severus zurück und da machte es ‘Klick’ bei ihm. Eben noch zog er den Jungen auf und jetzt schmiss er dem Jungen Fragen an den Kopf, die dieser in der momentanen Verfassung nicht beantworten konnte. Kurz nahm er einen Schluck Kaffee um die Situation zu überspielen. “Lass wir es für den Moment. Gehen wir zurück zu deiner Freundin. Ihr beide sollten zusehen dass ihr in euren jeweiligen Schlafsaal zurück kommt. Am besten vor der Sperrstunde, sonst muss ich Punkte abziehen oder Umbridge kriegt euch nachher noch in die Finger. Das willst du doch nicht oder?”   Energisches Kopfschütteln.   Doch Severus hielt den Wolfsjungen zurück, als dieser vom Sessel springen wollte. “Moment, da fällt mir noch ein, dass ich mit Professor Umbridge gesprochen habe Du solltest wissen: Ich … glaube dir im Bezug auf dieses pinke Wesen.” Erstaunlich wie schwer dieser Satz doch auszusprechen war. “Sie hat dich auf dem Kicker.”   Schnauben und der Blick sagten eindeutig “Ach echt, sag mir was neues.”   “Ja, ich kann sie auch nicht ausstehen und sie hat soviel Talent als Lehrerin wie Mr. Longbottom im Tränke brauen, aber wir haben sie dank des Ministeriums am Hals. Der Hass, die irrsinnige Angst oder was auch immer vor dir und Dumbledore hat Fudge sie hierher schicken lassen.”   Kurz zuckte der Fellball zurück, dann verfinsterte sich der Blick und abrupt sprang der Wolf vom Sessel.   Was war denn jetzt los? Doch dann fiel es ihm auf. Der Junge musste seine Worte so verstanden haben, dass Severus ihm die Schuld daran gab, dabei hatte er es gar nicht SO gemeint. Die Schuld lag ganz alleine beim Ministerium. Ok, und bei Dumbledore, denn der alte Mann hatte sich oft genug gegen die Regierung gestellt und zudem hätte er die Stelle einfach nur mit jemand passendem besetzen müssen. Seufzend stand Severus auf und trottete hinter dem geknickten Wolf her. Erstens hatte der Junge ein großes Talent darin Dinge falsch aufzufassen und zweitens hätte er einfach den Mund halten sollen. Die Treppen empor steigend stellte er fest, dass es erstaunlich einfach und angenehm gewesen war mit dem Wolf zu reden, obwohl er nun wusste dass dieser eigentlich Harry Potter war.   “Harry, kannst du dich nicht einfach verwandeln, dann kannst du mir erzählen warum du so geknickt und wütend aussiehst.” Sanft blickte das hübsche Mädchen zu ihm herunter; kraulte hinter seinem Ohr.   “Das solltest du wirklich, denn so kannst du nicht durch die Schule laufen”, erklang es schnarrend hinter ihm und Harry konnte ein Zucken nicht zurückhalten.     Die Worte Severus hatten ihn getroffen. Mehr als es jemals eine einzige Gemeinheit bisher getan hatte. Dabei konnte er es durchaus nachvollziehen, denn ohne ihn hätte Umbridge keinen Grund hier zu sein. An Dumbledore kam weder die pinke Trulla, noch das Ministerium heran. Durch ihn selbst jedoch mussten sich alle von der Frau tyrannisieren lassen. War dies vielleicht auch der Grund für all den Hass, welchen er von sämtlichen Seiten abbekam? Dies war auf jeden fall eine gute und logische Erklärung.   “Harry? Hey, Luna an Harry, träumst du oder hat sich ein Schlickschlupf in deinem Kopf festgesetzt?” Die Worte und auch das Anstupsen holte ihn aus den Gedanken. “Na also, geht doch. Also dann…” Und schneller als er je von Luna gedacht hatte, zog das Mädchen ihren Zauberstab hinter dem Ohr hervor, schon traf ihn der Finite und vollkommen überrumpelt begann die Rückverwandlung.   Keuchend stand er schließlich vor den beiden Anderen, doch alles was er spürte war Severus Blick in seinem Rücken. Scharf, stechend, kalt. Er brannte sich in ihn, wie ein heises Messer und nur mühevoll schaffte er es, sich herum zu drehen. Genau vor diesem Moment hatte er solch eine Angst gehabt. Sich gegen die Verwandlung gewehrt so gut es ging und dabei das Labor verwüstet. Denn ab diesem Moment hatte er keine Ausrede mehr um NICHT zu antworten. Langsam hob er den Kopf, ein schiefes, verkrampftes Grinsen auf den Lächeln auf den Lippen.   “Finden Sie das alles auch noch witzig?”   “Was? Äh nein … Professor … es …”   “Sparen Sie sich ihre Ausflüchte. Sie wussten zu jeder Zeit wer Sie waren und wo Sie sich befanden. Und nun, ab mit Ihnen beiden!”   Unter stabloser, nonverbaler Magie flog die Eingangstür auf; präsentierte den beiden Schülern den schwach ausgeleuchteten, nackten, kalten Flur. Harry wollte etwas sagen. Irgendwas. Etwas dass half dies alles besser zu machen, aber der kalte, unbarmherzige Blick seines Lehrers ließ ihn den Mund wieder schließen. Bekümmert senkte er den Kopf.   “Na los … komm. Lass uns gehen, es gibt hier momentan nichts mehr für uns zu tun.” Sanft zog Luna an seinem Arm und Harry ließ sich mitziehen. Ins Bett war alles, was er jetzt noch wollte. Auch wenn an Schlaf garantiert nicht zu denken war.   Doch die Stimme ihres Lehrers ließ beide hinter der Schwelle noch einmal innehalten. “Ach übrigens, Harry …”   Hoffnungsvoller als gewollt hob er den Kopf. “Ja, Professor?”   “Ich will Sie hier nicht mehr sehen. Sehen Sie unsere Stunden als beendet. Sie Miss Lovegood holen sich ab Morgen Tränke auf der Krankenstation ab.” Sprachs und die Tür flog mit einem lauten Krachen vor seiner Nase zu.   Erst jetzt wurde es Harry bewusst … Severus hatte ihn wieder gesietzt. Ihn wie einen ordinären, verhassten Schüler behandelt. Alles war zerstört, und mit dieser Gewissheit löstem sich Tränen und flossen stumm über Harrys Gesicht gen Boden, während er sich von Luna wie betäubt durch die Schule ziehen ließ.   Das Geräusch von zerbrochenem Glas aus der Wohnung, bekamen die beiden ebenso wenig mit, wie die wütende und verwirrte Rastlosigkeit eines gewissen Tränkemeisters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)