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Schlachtfeld der Gefühle

von

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Fröhliches Stimmengewirr füllte die kleine Wohnung in der Kammer des Schrecken. Einen Moment verharrte Harry im Türrahmen und beobachtete schmunzelnd die vier Menschen. Die Jungs hatten Luna direkt willkommen geheißen, ohne Skrupel oder Skepsis. Sie hatten weder Harrys Entschluss noch Lunas Integrität und Verschwiegenheit in Frage gestellt. Nun saßen sie hier verteilt auf Sofa und Sitzkissen und unterhielten sich über die Pläne der Zwillinge bezüglich deren Scherzartikel Planungen.

 

“Hier, Kekse, Sandwiches und Tee”, erläuterte Harry sein Fernbleiben und trat ein um das Tablett auf den Tisch zu stellen. Sofort wurde eifrig zugegriffen.

 

“Harry … was macht eigentlich deine Verwandlung?”, erkundigte sich Neville zwischen zwei Bissen.

 

“Zwischen den Größen wechseln kann er definitiv”, kam es schmunzelnd von Luna.

 

Die fragenden Blicke der anwesenden Gryffindors brachte Harry dazu von seinem kleinen Malheur auf der Wiese zu erzählen.

 

“Wow, das ist …”

“... total cool.”

“Aber auch irrsinnig …”

“… gefährlich und ehrlich gesagt …”

“... können wir uns dich schwer als bösen Wolf vorstellen.” Die Meinung der Zwillinge wurde eifrig von Neville abgenickt.

 

“Jeder hat ein Ying und Yang”, kommentierte Luna über den Rand ihrer Teetasse hinweg, ehe ihr verträumter Blick zu den momentan leeren Bildern wanderte. Die beiden Bildbewohner waren kurz nach ihrer Ankunft verschwunden. Angeblich um sie nicht in ihrer Privatsphäre zu stören. PAH, was für eine lahme Ausrede, wo Harry doch genau wusste was für neugierige Tratschtanten waren.

 

“Ich war so …  wütend und plötzlich ist es mit mir durchgegangen.” Verlegen knabberte Harry an der Kante seines Sandwiches herum.

 

“Umbridge ist scheiße! Ich verstehe deine Wut total!” So ernst hatte man Neville selten gehört.

Doch der Kommentar war es, der eine inbrünstig geführte Diskussion über Umbridge startete.

Als die Zwillinge begannen Sabotage Pläne zu schmieden, tippte Harry dem Mädchen der Runde vorsichtig auf den Arm. Er hatte wirklich keine Lust auf weitere Umbridge Gespräche, dafür war seine Laune zu gut.

 

“Willst du meine Vorfahren kennenlernen?”

Strahlende Augen blickten ihn an, während Luna begeistert nickte. Schneller als gedacht war das Mädchen aufgesprungen und zog Harry an der Hand aus dem Raum. Natürlich nicht ohne ein lautes Pfeifkonzert Seitens der anderen Jungs. Teenager eben. Weder Harry, noch Luna gingen darauf ein, denn sie kannten ja die Wahrheit.

Langsam öffnete Harry die Bürotür, und dass die beiden Gründer mal wieder im Streit lagen, wunderte ihn ehrlich gesagt nicht wirklich. Am liebsten würde er sie beide in ein und den gleichen Rahmen stecken und ein Verschwinden verhindern. Die beiden hatten was zu klären und durch das ewige Gezicke, sowie ‘wegrennen’, wurde es beim besten Willen nicht besser!

“Godric? Salazar? Ich würde euch gerne jemanden vorstellen.”

 

“Harry, komm rein. Wer ist die nette Dame?”, erkundigte sich Salazar und ein Lächeln erschien auf dessen Lippen. Interessant dass man selbst einem Bild ein unechtes Lächeln ansah. Drei Meilen gegen den Wind, oder wie auch immer das Muggelsprichwort ging.

 

“Godric, Salazar dies ist meine Freundin Luna”, stellte Harry das Mädchen vor und schob sie ein Stück nach vorne.

 

“Freundiiiin?”, harkten beide Gründer mit einem breiten Grinsen und höher Stimme nach.

Merlin, nicht die auch noch! Schnaubend verschränkte er die Arme. “Also erstens, ernsthaft? Und zweitens: EINE Freundin und nicht MEINE.” Alte Tratschtanten, aber vielleicht hatten sie dann ein anderes als dieses ominöse Streitthema.

 

“Haben wir da etwa in ein Billywig Nest gestochen? Was meinst du Salazar? Hat er nicht eben noch ‘meine Freundin’ gesagt?”

 

“Durchaus möglich. Junge, vielleicht solltest du der jungen Dame den Hof machen. So entrückt wie die Dame blickt, scheint sie schon von einer gemeinsamen Zukunft zu träumen”, stimmte nun auch der Slytherin mit einem süffisanten Grinsen zu. Die beiden hatten eindeutig Spaß auf seine Kosten.

 

“Waaaah”, verzweifelt riss Harry die Hände in die Luft. “Streitet euch doch wieder untereinander, dann hab ich Ruhe”, knurrte er genervt. “Ernsthaft, seid ihr fünfzehn oder was? Habt ihr noch nie was von einer Freundschaft zwischen Jungen und Mädchen gehört, oder seid ihr auch mit Helga und Rowena in die Betten gehüpft?” Mit zusammengekniffenden Augen verschränkte Harry die Arme wieder und funkelte die Bilder gerade zu an.

 

“Natürlich nicht!”, fuhr Godric auf und Salazar schnappte nach Luft. “Wir waren wie Geschwister!”

 

Triumphierend lächelnd legte Harry den Kopf schief. “Beweisführung abgeschlossen.”

Die Gründer klappten die Münder auf und zu, und Harry war stolz auf sich, dass er die beiden mit ihren eigenen Argumenten geschlagen hatte. Sie waren ihm quasi ins offene Messer gerannt. Dass Erwachsene aber auch immer dazu neigten Kinder zu unterschätzen und nicht lernten, dass man auch mit jungen Jahren zu klaren, logischen und schlussfolgernden Gedanken in der Lage war - ein Fauxpas wie sich nun wieder gezeigt hatte.

 

Es war Lunas Lachen, welches die angespannte Situation lockerte. Irritiert richteten sich drei Augenpaare auf sie. Doch es schien sie in keinster Weise zu stören. Die Augen leuchteten, ein zufriedenes Lächeln lag auf ihren Lippen und sie wippte wieder mal, mit hinter dem Rücken gefalteten Händen, vor und zurück.

“Welch angenehmes Bild”, säuselte die junge Ravenclaw.

 

Der verwirrt - skeptische Blick zu seinen Verwandten, brachte Harry auch nicht weiter.

“Ähm … was meinst du, Luna? Welches Bild meinst du?” Luna lebte wirklich in ihrer Welt.

 

“Na ihr! Die Verwandtschaft ist nicht zu leugnen. Ihr ergänzt euch ebenso, wie ihr euch ähnelt. Mögen es auch Generationen sein, welche zwischen euch liegen, so bist du Harry …” Kurz blickte die Blonde ihn intensiv an “Doch dass, was einer Wiedergeburt der beiden am nächsten kommt. Ihr seid eine Familie.”

 

“Ähm … danke?” Schulterzuckend blickte er unsicher zu den Gründern, welche auch nicht so recht zu wissen schienen, was sie davon halten sollten. “Ist ja eigentlich nicht so verkehrt was sie sagt, oder? Also … sie hat ja Recht irgendwie also … streng genommen seid ihr mir als die letzte leibliche Familie geblieben, mit der ich auch noch reden kann …” Langsam trat er melancholisch an Godric heran, welcher ihn aus sanften, grünen Augen anblickte. Lunas Worte hatten unbeabsichtigt eine große Schwermut hervorgerufen, sodass er behutsam die Finger auf Godrics Rahmen legte. Verwandtschaft … Familie … Worte so vertraut, und doch unbekannt für ihn. Eine ‘Wahl-Familie’ wie mit Sirius und Remus, war halt doch etwas anderes …

Seufzend schloss er die Augen und horchte in sich rein. Ganz schwach glaubte er die Stimme Amaroks zu hören, welche ihm versicherte dass er immer bei Harry sein würde. Dass der Welpe nicht alleine war.

Es beruhigte Harry irgendwie, denn selbst dieses schwache Wispern klang ehrlich fürsorglich.

Eine Träne lief über das Gesicht des jungen Gryffindor und wurde energisch weggewischt. Merlin, was war nur mit ihm los? Von einem auf den anderen Moment befand er sich in einem emotionalen Tief.

Entschlossen hob er den Kopf und grüne Augen trafen auf nicht minder grüne. Mit einem schiefen Lächeln nickte er Godric zu. Dieser erwiderte Harrys Geste, doch auch der Gründer schien über die kurz vorher gesagten Worte nachdenken zu müssen. Der Potter schien nicht als Einziger keinen wirklich tiefgründigen Gedanken daran verschwendet zu haben, was das ‘Kennenlernen’ bedeutete und was es verändert hatte und noch würde. Der damals mehr zufällige Fund der Wohnung hatte mehr Bedeutung und Stellenwert, das spürte Harry in diesem Moment ganz deutlich.

Als der Junge sich jedoch an seinen anderen Verwandten wandte, zog er sogleich die Augenbrauen zusammen. Was tat Salazar da? Lieferte sich der Gründer des Schlangenhauses da gerade ein Anstarrwettbewerb mit Luna?

“Ähm … Salazar?”, erkundigte er sich vorsichtig. Nicht dass er den Zorn des Mannes auf sich zog. Auch wenn es nur ein magisches Portrait war, so war der Mann beleidigt keine angenehme Gesellschaft.

 

“Sag, ist dieses Verhalten der jungen Luna … normal?”, wollte der Gründer nur wissen, ohne den Blick von der Ravenclaw zu nehmen. Und da fiel es Harry auf. Der Blick war glasig, leer und zugleich wirkte er schneidend wie ein Diamant. Ein selbstzufriedenes Lächeln wechselte sich mit einer verkniffenen Miene ab. So schnell, dass es kaum noch voneinander trennbar war und Lunas Gesicht irgendwie … verzehrte.

 

“Ich glaube, dass sie eine Version oder so hat. Sie hat mir vorhin erzählt, dass in ihrer Familie Seherblut vorkommt. Dabei hat sie auch … egal. Auf jeden Fall glaube ich, dass sie jetzt gerade auch irgendwas ‘sieht’. Ich sollte sie wahrscheinlich einfach in Ruhe lassen, oder?”

 

“Ist sie ausgebildet in den Künsten, oder hat sie einen Mentor?”, erkundigte sich Salazar ruhig, während Godric in seinem Bild auf und ab marschierte.

 

“Wahrscheinlich nicht, denn sie meinte vorhin, dass sie eine untrainierte Seherin wäre. Warum fragst du?” Langsam streckte er die Hand nach Luna aus, doch Godrics Stimme ließ ihn innehalten.

 

“Harry, fass sie nicht an. Das Problem an der Sache ist das Wort ‘untrainiert’. Auch die Gründerin des Hauses der jungen Luna, war eine Seherin…”

 

“Heißt das etwa dass Luna mit Rowena …”

 

“Unterbrich mich bitte nicht”, ermahnte Godric, sodass Harry laut zuschnappend den Mund wieder schloss und mit Müh und Not die gefühlt drei Millionen Fragen runter schluckte.

“Die Seher-Gabe wird nicht über das Blut weitergegeben, wie andere Dinge, sondern man wird auserwählt. Manche können dabei nur ab und an so etwas wie eine verstärkte ‘Vorahnung’ bekommen. Andere ‘Sehen’ nur in ihren Träumen und dann auch nur recht ungenau, so die Überlieferungen welche uns Rowena zuteil haben ließ. Manche jedoch, bekamen ganze Visionen. Aus der Zukunft ebenso, wie aus der Vergangenheit. Rowena meinte damals, ohne Training wäre dies sehr gefährlich und naja … wir haben einmal erlebt wie sie von einer Kriegsversion erfasst wurde … es war erschreckend.”

 

Die Worte Godrics ließen Harry unwillkürlich einen Schritt von Luna zurücktreten und ein Schauer rann über seinen Rücken. “Was heißt das genau?”

 

“Ihre Magie wurde unkontrolliert und traf einen Baum. Heute bekannt als die Peitschende Weide, wenn ich euren Gesprächen letztens richtig folgen konnte. Die unkontrollierte Magie, welche durch die Vision auf Angriff und Selbstschutz aus war, infizierte den Baum. Aus einer harmlosen Weide, wurde dieser magische Baum”, kam es ruhig von Salazar, welcher ununterbrochen Lunas Blick gefangen hielt.

 

“Ok … verstehe … ihre Visionen sind krasser und gefährlicher als meine, verstanden. Aber … was tust du da eigentlich Salazar?” Über all das Gesagte würde er später nachdenken, jetzt hieß es erstmal Luna zu helfen.

 

“Er versucht sie zu erden. Luna fehlt das Training die Realität im Blick zu behalten, egal was sie sieht. Das mag untrainiert bei kleinen Dingen klappen, aber bei solch einer intensiven Vision nicht.

Rowena erzählte einmal, dass sie sich verlor während sie eine einfache Sehung über die Ernte des nächsten Frühjahrs hatte. Laut ihrer Beschreibung war es so fesselnd und faszinierend, dass sie nicht mehr wieder kommen wollte. Einfach weil sie MEHR sehen wollte. Neugierde eben. Was mit ihr geschehen wäre, wäre sie nicht durch ihren Mentor geerdet und befreit worden, wir wissen es nicht. Vielleicht wäre sie zu einer leblosen Hülle geworden”, erklärte Godric geduldig.

 

“Hätte, könnte, würde, wenn. Leute, was soll ich machen um ihr zu helfen? Klartext, denn mit ‘hätte, hätte, Fahrradkette’ kommen wir hier nicht weiter!” So interessant das Ganze auch war, Luna begann bereits zu zittern. Kurzentschlossen trat er dicht an das Mädchen heran. Salazar versuchte sie durch Blickkontakt im Hier und Jetzt zu behalten, warum sollte dann nicht auch eine Berührung helfen?

Die Ermahnungen der Gründer ignorierend, legte er vorsichtig eine Hand auf die bebenden Schultern.

“Luna ich bins .. Harry.” Eine leichte Magiewelle verließ Luna und griff Harry an, doch der hatte damit gerechnet. So blieb er einfach stehen und ertrug ohne jegliche Gegenwehr die Magie welche über ihn wusch. “Bleib ruhig … ich tu dir nichts. Ich bin dein Freund! Luna, bitte komm zurück zu mir.” Diese und ähnliche Dinge erzählte er dem Mädchen im ruhigen Ton; hielt sie dabei inzwischen komplett im Arm.

Was für ein Freund wäre er, wenn er die paar Schmerzen nicht aushalten würde?

“Es … es klappt nich”, presste er angestrengt hervor. Schweiß lief ihm in die Augen, welchen er mehr schlecht als recht wegzublinzeln versuchte.

 

“Harry …”

“... was geht hier ab?”

“Luna … oh Gott.” Es waren die drei Jungs, welche in diese Szene platzten. Einerseits wollte Harry die Jungs am liebsten aus dem Raum - oder am besten gleich aus der Kammer hexen - doch dann kam ihm ein anderer Gedanke.

 

“Gut dass ihr da seid, euch hab ich gerade ganz vergessem. Kurzfassung, ihr müsst Luna helfen. Redet mit ihr, haltet sie in dieser Welt, denn sie hat sich in einer Vision verloren. Passt auf, sie gibt wilde Magie ab, welche euch eventuell angreift”, sagte Harry kurz angebunden und erlaubte sich über die Stirn zu wischen. Das anstrengende an der Sache war wirklich gegen den eigenen Instinkt anzukämpfen, die vertraute aber doch fremde Magie nicht zu stoppen und den Besitzer nicht ebenfalls anzugreifen.

Was er doch für ein Glück mit seinen Freunden hatte wurde Harry bewusst, als die Drei nur einvernehmlich nickten. Die Zwillinge schlangen ihre Arme von rechts und links um die zarte, bebende, Gestalt und Harrys Platz somit einnahmen. Neville hingegen stelle sich hinter die etwas kleinere Luna, legte die Arme vorsichtig um ihren Bauch und flüsterte der Blonden irgendwas ins Ohr.

Allen drei sah man an dass die Magie sie angriff, doch keiner der Drei dachte daran nachzugeben. Die Frage war trotzdem, wie lange sie durchhalten KONNTEN.

 

Langsam trat Harry zurück. Wenn hier keiner helfen konnte, dann vielleicht ja …

“TOM!”, brüllte er mental so laut er konnte.

 

“Was?”, kam es knapp angebunden und knurrig zurück.

 

“Ich brauch deine Hilfe. Dringend! Fragen bitte später, es ist ernst! Weißt du wie ich einer untrainierte Seherin, welche in einer Version gefangen ist, helfen kann? Mentor ist nicht vorhanden!”

 

“Was? Harry … wie … moment, Seherin?”

 

“Was ist an ‘keine Fragen’ nicht zu verstehen, verdammte Scheiße! Hilf mir oder lass es!”

 

Einen Moment herrschte Schweigen und Harry befürchtete schon dass Tom sich ausgeklinkt hatte, doch dann ertönte die vertraute Stimme wieder.

“Ein Crucio könnte helfen ihre Version zu unterbrechen.”

 

“TOM!”

 

“Ist aber wahr, denn du brauchst etwas das stärker ist und starker Schmerz verhindert das Denken. Bewusstes und unbewusstes. Sehr angenehm für Foltern und anschließende Informationsbeschaffung …”

 

“Ok Voldemort, ich habe verstanden. Aber nein, das wird hier keiner machen! Neuer Plan”, giftete Harry zurück. Heimlich behielt er sich diesen Schritt jedoch als Notfalllösung. Auch wenn er bezweifelte dass irgendeiner von ihnen diesen Spruch überzeugend anwenden konnte. Sie wollten Luna schließlich vor Unheil und Schmerzen bewahren.

 

“Harry, sie krampft immer mehr. Was sollen wir machen?”, kam es angestrengt von Neville. Lunas Magie pulsierte immer mehr.

 

“Tom, weitere Vorschläge?”, hoffnungsvoll wartete er auf eine gute Antwort.

 

“Severus”, kam es nur zurück. “Legilimentik könnte auch helfen.”

 

Ehe er über seine Worte nachdenken könnte,entschlüpfte ihm ein: “Danke. Wenn es gut läuft, hast du was bei mir gut.”

Die Erwiderung dass der Ältere ihn beim Wort nahm, überging er einfach.

“Leute ich hole Severus, der soll es mit Legilimentik versuchen.”

 

“Legilimentik, natürlich! Dass wir da aber auch nicht drauf gekommen sind”, rief Godric aus, was nur von einem knurrigen “Ich bin beschäftigt” von Salazar beantwortet wurde.

 

“Aber Harry dann…”

“... kennt er diesen Ort und …”

“... das gibt bestimmt total Probleme!”, warfen die Zwillinge berechtigterweise ein.

 

Harry, welcher schon an der Bürotür stand, schüttelte nur den Kopf. “Nur Luna zählt und ich will sie nicht aus Salazar Bannblick holen. Haltet durch, ich beeile mich!”

Und so verließ Harry in seiner Tiergestalt schließlich die Wohnung.

 

Mit lauten Heulen rannte ein großer Wolf zu dem Ausgang welcher im Keller rauskam.

Laut trommelten die großen Pfoten über den steinernen Boden; die Zunge hing ihm aus dem Maul und dass sein Herzschlag nicht durch das ganze Schloss zu hören war, glich einem Wunder. Es war die Sorge, welche ihn wie ein gehetztes Reh fühlen ließ. Der eigene Puls klopfte laut in seinen empfindlichen Ohren, als er an der Ausgangstür ankam und sie langsam öffnete. Kurz lausche er, ehe er sich verkleinerte und hinter einem Stillleben auf den Flur huschte. Wie gut dass Snape keine lebendigen Bilder in seinem Flur duldete. Aber was war eigentlich mit den anderen Bildern im Schloss, welche ihn als Wolf gesehen hatten? Egal, es gab wichtigeres und nur wenn er ein Punkt nach dem anderen abarbeitete, kam er voran.

Vielleicht war das hier ‘nen Fehler - das Verraten seines Verstecks - aber er setzte einfach mal auf das menschliche in Snape. Entschlossen kratzte er an der Tür und begann sogar sich dagegen zu werfen,  doch nichts tat sich. Verdammt, was wenn der Kerl irgendwo im Schloss unterwegs war? Rundgang oder bei seinen Schlangen. Mist, warum half ihm das Gebäude nicht ebenso wie wenn es um die Kammer oder andere Geheimgänge ging? Doch in dem Moment, in dem er so frustriert und verzweifelt wurde dass er in Betracht zog seine ‘Kampfgestalt’ anzunehmen um die Tür aufzubrechen, öffnete sie sich.

 

“Was bei Merlins …” Doch weiter konnte der Mann nicht sprechen, da hatte ihn auch schon ein Wolf am Umhangzipfel gepackt und zog ihn von der Wohnung fort. “Wolf, was ... wie .... hey lass den Umhang heile!” stotterte der verblüffte Erwachsene und stolperte einige Schritte hinter ihm her, doch dann blieb er resolut stehen. “Oh nein, du kleines Monster, ich lass mich von dir nicht wie ein Knochen durch die Gänge ziehen.”

 

Schnaubend sprang Harry zurück. Konnte der Kerl nicht einmal was mache, ohne nachzufragen? Aber nein, typisch Erwachsene: Wenn man sie wirklich mal brauchte, dann stand man recht alleine auf weiter Flur. Schlecht gelaunt knurrte der Animagus den Menschen an, schüttelte den Kopf und schnappte sich erneut den Umhang. Als Nächstes nahm er sich vor ins Bein zu beißen. Auch eine Möglichkeit dass die alte Fledermaus ihm folgte und vor allem selber Schuld. Ja, das klang nach einem wirklich guten Plan.

 

“Ich soll mitkommen?”

 

Harry zog stärker. Juhu, Snape war doch nicht auf den Kopf gefallen.

 

“Ok, ok. Aber lass los, das ist ja albern”, schnarrte der Professor und blieb erneut stehen.

 

Der zarte Wolf kam der Aufforderung nach und war ehrlich gesagt froh dass Snape ihm auch so folgte - Umhang war nicht der beste Geschmack. Und wenn er den Kerl biss … wofür brauchte man Wolf in der Tränkeherstellung? Auffordernd bellte er, sprang herum und rannte davon; schwere Schritte hinter ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Andreana
2018-04-08T17:50:13+00:00 08.04.2018 19:50
Was soll ich sagen. Luna war schon immer einer meiner Leiblings Charaktere. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Harry in seiner Wolfsgestallt ist super süß beschrieben. Ich find die Freundschafts Kombination die du harry gegeben hast also die Chaos-twins Forg und Gred, mit Neville und Luna super. Es ist toll das du nicht einfach durch die Geschichte jagst sondern sie langsam aufbaust. Auch beim Schutzgeist bin ich gespannt wie du das weiter führst. Lg ana
Antwort von:  Chaosbande
30.04.2018 19:25
Und nochmal, Huhu.
Luna ist einfach ein Herzblatt und auch einer meiner Lieblingscharaktere. Den Kopf in den Wolken und treu und loyal bis aufs Blut.

Es freut mich, dass dir meine Art und Weise gefällt :)

LG
Chaos


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