Schlachtfeld der Gefühle von Chaosbande ================================================================================ Kapitel 21: ------------ Nein, Harry würde nicht gehen sondern bleiben. Natürlich nur um später zu sehen, ob es Severus gut ging. Bei Riddle wusste man ja nie. Seufzend erhob er sich und schritt ins Badezimmer. Nach dem Toilettengang stand er am Waschbecken und sah sich beim Hände waschen in die Augen. Wem machte er hier eigentlich etwas vor? Klar war da auch Sorge um Severus in ihm, aber es waren sehr viel egoistischere Gründe, warum er hier in dieser Wohnung bleiben wollte.   Es war wirklich so, wie er zu dem Anderen gesagt hatte: Er wollte nicht in sein Haus zurück. Dort musste er sich nur den ganzen Blicken und Sprüchen stellen. Den Hänseleien und Späßen, welche er vor allem durch seine Bettnachbarn zu ertragen hatte. Neville alleine war ihm da keine wirkliche Hilfe. Und gegen Ron, welcher das Haus der Löwen ganz gut aufzuhetzen wusste, kam Neville schon dreimal nicht an. Und Harry selbst? Gedankenverloren fiel sein Blick im Spiegel auf die Snapsche Badewanne und so entschied er nach dem Motto “Wenn schon - denn schon” den Vogel komplett abzuschießen und sich ein Entspannungsbad zu gönnen. Bevor ihn der Skrupel übermannen konnte, riss er sich vom Spiegelbild los und schritt zur Badewanne herüber.   Leicht lächelnd lag der junge Potter in der Badewanne und ließ die Hände langsam durch den Schaumberg fahren. Bevor die Wanne vollgelaufen war, hatte er noch Dobby herbeigerufen und diesen über die weitere Abendplanung informiert. Vor allem hatte er dem Elfen aufgetragen, seinen Freunden Bescheid zu geben dass sie sich keine Sorge machen sollten. Dass er morgen alles erklären würde. Oh man, die würden ihm Löcher in den Bauch fragen. Mit schlackernden Ohren und einem breiten Grinsen, hatte Dobby versprochen dies auszurichten und ‘dem jungen Master’ noch etwas für die Nacht zu bringen. Das Widerspruch nichts brachte, erkannte Harry in dem Moment, als mit einem Ploppen Kleidung für die Nacht, sowie ein Sandwich mit Hähnchenfleisch und Salat erschienen.   Tief sog Harry den beruhigenden Duft des Lavendel Badezusatz ein und ließ sich tiefer ins Wasser gleiten bis geradeso noch sein Gesicht über Wasser war. Die Gedanken kehrten zurück in sein Haus und damit zu Ronald. Harry selbst konnte wohl gegen Ron ankommen. Die List Slytherins floss schließlich durch seine Adern und gepaart mit den Eigenschaften Godrics, konnte er gegen das Taktikgeschick und die reine Kraft Rons ankommen. Wenn er wollte, konnte er seine Stellung im Hause Gryffindor verbessern. Nun ja, wenigstens bestand auf längere Sicht eine Hoffnung auf Ruhe oder wenigstens Ignoration.   Doch wie ihm jetzt gerade bewusst wurde, wollte er es nicht. Er wollte sich dazu nicht mehr aufraffen, nicht dafür Kraft investieren und gegen Windmühlen kämpfen. Wenn ihm seine Redseligkeit gegenüber Snape eins gezeigt hatte, dann dass er am Ende der Fahnenstange seiner Kraft dafür angekommen war. Von seinen stark angegriffenen Nerven und der Selbstbeherrschung gar nicht erst zu sprechen. Dazu noch dieses ganze Theater um Umbridge, die Gründer, die Paten und auch seine Wolfsform. Dieser Schutzgeist Namens Amarok, über welchen er immer noch keine weiteren Informationen gefunden hatte. Und das waren ja nur die aktuellen Probleme. Das mit Dumbledore, den Dursleys und auch einem gewissen dunklen Lord zählte er einfach mal nicht zu aktuell, sondern als konstant. Er wollte nicht mehr alleine gegen all die Scheiße ankämpfen. Wollte wenigstens einen Menschen, einen Erwachsenem welchem trauen konnte auf und an seiner Seite wissen konnte. Klar, er hatte Remus und Sirius, aber sie waren halt nicht HIER, und hier in Hogwarts verbrachte er nunmal den Großteil seines jungen Lebens. Wer eignete sich da - auf den zweiten Blick - besser als Severus, welcher eh schon seine Gedanken und Träume erfüllte?   “Harry.” Und zack, da dröhnte schon wieder eines seiner Probleme im Kopf herum.   “Ja?”, gab der badende Junge schroff zurück und tauchte ab. Vielleicht konnte er auch so für Schweigen sorgen?   “Was ist bei euch vorgefallen? Snape war … nicht er selbst. Habt ihr euch wieder gezofft oder was?”   Natürlich konnte man durch untertauchen quasi alles, nur nicht Tom verstummen lassen. Schnaubend tauchte Harry wieder auf, strich sich das Wasser aus den Augen und kletterte schließlich aus der Badewanne. “Nicht mal in Ruhe baden kann man”, grummelte er mental und trocknete sich wie selbstverständlich mit einem von Severus Handtüchern ab.   “Um die Uhrzeit solltest du schlafen und nicht baden.”   “Bitte Tom … jetzt keine Predigten. Es war nen anstrengender Tag und der Professor hat wohl so schlechte Laune, weil ich ihm vorgehalten habe, wie falsch er liegt.”   “Das erklärt das knurrige Verhalten bei dem selbst ein junger Werwolf auf Abstand ging.” Kam es lapidar von dem Schwarzmagier zurück. Was Harry ein leises Lachen entlockte. Mit der Ruhe und Entspannung war es nun vorbei. Routiniert beseitige er von Hand die Spuren seiner Badeaktion und biss nebenbei von dem leckeren Sandwich ab. Wenigstens das Essen wollte er sich nicht nehmen lassen.   “Manchmal ist die Person, welche einen immer gehasst und gedisst hat, der beste Freund, denn er blieb sich dabei immer treu…”, dachte Harry gedanklich zusammenhangslos und merkte nicht, wie mehrdeutig diese Aussage war.   “Rechne nicht mit einem gut gelaunten Tränkeprofessor”, holte ihn Tom aus beginnenden halbphilosophischen Gedanken.   “Ich brauche ihn nur schweigend lauschend. Mehr nicht”, konterte Harry und ließ den Blick prüfend über das frisch geputzte Badezimmer wandern. Er sah aus wie zuvor. Die Utensilien waren an Ort und stelle; die Handtücher trocken und frisch gezaubert.   “Was ist …”, setzte sein Mentalpartner wieder mit dieser seltsam besorgten Stimme an, doch Harry unterbrach ihn direkt.   “Tom. Bitte, hör auf. Vergiss nicht unsere Rollen in diesem Leben. Ich bin ich. Du bist du. Es passt einfach nicht, dass du wie eine Glucke reagierst. Du und ich, sind die Aushängeschilder beider Seiten mit der jeweiligen Hoffnung, den anderen zu vernichten. So sehr ich auch wünschte, es wäre nicht so … so sehr ich mich auch dagegen sträube … ich bin nicht einfach nur Harry und du nicht nur Tom.” Gram, Wut und Kraftlosigkeit schwangen in seiner Stimme mit. Er spürte nicht nur, dass der Riddle genauestens lauschte, sondern auch vollständig in seinen Geist eindringen wollte. “Irgendwann, wissen wir warum wir so miteinander reden können. Warum du mich nicht töten konntest und warum ich dich nicht einmal so hasse, wie ich es müsste. Warum ich auch noch Verständnis für einiges habe …”   Unwohl biss Harry sich auf die Unterlippe. Verdammt, er sollte einfach schlafen. Er war viel zu sehr im Plaudertaschen Modus um sich mit IRGENDWEM zu unterhalten. “Egal … ach und übrigens, Tom, wenn Severus auch nur ein Haar fehlt …” Kalt lächelnd schickte er dem Älteren ein Bild von Pink, Plüschhasen und dazwischen Tom. Im rosa Tütü. Tee trinkend mit Umbridge. Ein abgehaktes Würgen war die Antwort. “Und das ist nur der Anfang solltest du ihm was antun …” Bevor Tom jedoch angemessen darauf reagieren konnte, tat er das Einzige, was ihm Ruhe gab: Die restlichen Spuren seines Aufenthaltes wurden fortgezaubert und er morphte sich in die Gestalt des Wolfes. Tief atmete er ein und aus. Eine verstohlene Träne trat hervor. Versickerte unbeachtet im Fell des Tieres.   Es war vier Uhr Morgens, als Severus Snape hustend aus seinem Kamin trat und sich energischer als nötig die Asche von der Kleidung klopfte. Verdammte Ogerkotze! Diese Aktion war doch die reinste Farce gewesen! Kaum dass er in Malfoy Manor aufgetaucht war, hatte ihn eine schüchterne Hauselfe empfangen und zu Voldemort persönlich gebracht. In dessen Büro. Die Gewitterwolke, welche dem nicht verwandelten Mann quasi über den Kopf hing, machte diese Situation nicht besser. Stumm hatte der Mann ihn betrachtet und nur mit den Fingern einen ungleichmäßige Takt auf dem Schreibtisch getrommelt. Dabei brannten sich die Augen seines Meisters geradezu in ihn. Lieber würde er mit Harry auf der Couch kuscheln, als auch nur einen Moment länger in einem Raum mit einem mies gelaunten Lord Voldemort zu sein und das Mitten in der Nacht. Moooment! Kuscheln. Mit Harry. Auf der Couch. Entschlossen schüttelte der Tränkemeister mit dem Kopf um das aufziehende - verlockende - Bild zu verscheuchen. Hatten die Elfen irgendwas in diesen verdammten Schokoladenkuchen getan?   “Severus, ich habe mehrere Aufträge für dich …” Damit hatte der Lord ihn aus den skurillen Träumereien geholt und Severus wusste: Schlimmer ging immer! Erst die Erkenntnisse bezügliche Harry und jetzt ein arbeitswütiger Lord. Dabei würde er wirklich gerne intensiv über Harrys Worte nachdenken. Vor allem gab es da diese Andeutungen bezüglich Umbridge, welchen er nur zu gerne nachgehen würde.   Tja, und so war er stattdessen durch halb England appariert und hatte einer Schnitzeljagd gleich verschiedenste Dinge für den Lord erledigt. Alles Kleinigkeiten, welche locker noch bis Tagesanbruch oder länger hätten warten können. Es dauerte um so länger dadurch, dass er immer wieder zum Manor zurück musste um einen neuen Auftrag in Empfang zu nehmen. Dass es eine wohl irgendeine Art von Voldemort’schen Humor war, hatte er begriffen als der andere Mann meinte, dass nun endlich wieder Ruhe in seinem Kopf herrschen würde und Harry nicht mehr wie ein Emotionsglühwürmchen strahlen würde.   Im Moment wusste der Snape wirklich nicht, auf wen er böser war. Harry, der indirekt wohl verantwortlich war weil er Voldemort auf den Plan gerufen hatte, oder Voldemort welcher ihn wie eine Kakerlake hin und her gescheucht hatte. Sehen wollte er sie beide im Moment nicht! Wie gut, dass er den Jungen aus der Wohnung geschmissen hatte. Aber hatte er dem Bengel nicht indirekt versprochen, wann anders bei ihm zu übernachten? Und warum störte ihn dieser Gedanke nicht so sehr, wie es sollte? Warum kam da eher so etwas wie, wenn Severus es nicht besser wüsste würde er beinahe sagen, Freude und Neugierde auf? Frustriert schnaubend entledigte er sich seines Reiseumhang und ließ ihn mit dem Tagesumhang in Richtung Garderobe verschwinden. Ein schönes Glas voll kräftigem Scotch war jetzt genau das Richtige.   Doch er sollte niemals an seiner privaten Bar ankommen, entdeckte er auf seiner Couch doch jemanden den er dort beim besten Willen nicht erwartete hatte. Es war der kleine schwarze Wolf, welchen er so verzweifelt gesucht hatte in der letzten Zeit. Er wollte es nicht, doch hatte ihn immer mehr die Hoffnung verlassen das wundersame Tier noch einmal wieder zu sehen. Nun jedoch, lag es hier tief schlafen und dabei leise schnarchend auf seiner Couch und sah dabei unendlich zerbrechlich aus. Schutz- und Hilflos. Verlor sich beinahe auf der großen Couch und Severus fragte sich, ob das Tier beim letzten Mal auch schon SO klein gewesen war. Es konnte bei Bedrohung wachsen, warum sollte es sich dann nicht auch auf die Größe eines Dackels schrumpfen können? Wie alt war das Wölfchen wohl wirklich?   “Hey, mein Kleiner”, wisperte Severus leise und strich dem Tier behutsam über die weiße Blesse. Flackernd öffnete der Wolf nach kurzer Zeit die Augen. Grüne Augen starrten ihn an und Severus riss seinerseits die Augen auf. ‘Harry’ war das erste Wort welches ihm bei diesem Farbton durch den Kopf ging. Oh Merlin, jetzt fing er schon an bei einer einfachen Farbe an den Jungen zu denken!   “Wie kommst du denn hier her? Ich hab dich gesucht”, offenbarte er dem Tier und kraulte ihm hinter den Ohren. Was diesem zu gefallen schien, lehnte es sich doch verschlafen mehr in die Hand rein. “Das gefällt dir, was? Na los, rutsch mal nen Stück. Meine Knochen machen es nach dem Tag nicht mit, ewig auf dem Boden zu knien.” Artig tat der Wolf wie gewünscht und kaum dass Severus saß, krabbelte ihm ein freudig quiekendes schwarzes Fellbündel auf den Schoß.   Oh ja, daran könnte er sich gewöhnen. Es war irgendwie schön, wenn man nach Hause kam und Jemand auf einen wartete. Wenn einen Jemand heile wieder zurück erwartete. Es gab dem ganzen Chaos irgendwie eine andere Nuance. Müdigkeit überfiel den Lehrer und er bezweifelte, dass ihn seine Beine bis ins Bett trugen. So legte er sich einfach auf die Couch, zauberte sich seine Schlafkleidung an und verwandelte eines der Kissen in eine dicke Bettdecke.   “Wir schlafen heute hier. Was dagegen?”   Eine kleine Zunge leckte über seine Hand, ehe das Wölfchen empor krabbelte, ihm nochmals über die Wange leckte und sich dann auf Höhe seines Herzens einrollte.   Diese Gefühle des Vertrauen, dieses Ziehen, diese … Entspannung, all das hatte er schonmal in den letzten Stunden gefühlt. Es war in Verbindung mit Harry Potter gewesen. Also in den wenigen Momenten, in denen ihm Neugierde und Sorge nicht aus dem Unterbewusstsein die Sinne verfälschten. Wie konnte das sein und wie standen die beiden in Verbindung? Doch bevor er diese Frage erörtern konnte, schaltete sich sein Bewusstsein von einer Sekunde auf die andere ab, und die Erschöpfung zog ihn ins Land der Träume.   Müde blinzelnd rieb sich Severus über die Augen. Sein Körper war verspannt von der Nacht auf der Couch, und so versuchte er die Verspannungen durch Streckübungen etwas zu lockern. Ein Gewicht auf seinem linken Arm ließ ihn innehalten. Einen Moment war er verwirrt, doch dann fiel es ihm wieder ein: Der kleine Wolf war, warum auch immer, gestern hier gewesen. Behutsam drehte er den Kopf zu dem Tier, wollte er es doch nicht wecken. Ein paar Augenblicke konnte er den Anblick des so friedlich schlafenden Tieres genießen, doch dann zuckten dessen Nase und Ohren, ehe es sich schmatzend streckte und schließlich langsam die Augen öffnete.   “Hey mein Kleiner. Hab ich dich geweckt?” Sanft streichelte er dem Wölfchen über den Kopf. Dieses gähnte noch einmal herzhaft und kuschelte sich schließlich wieder an ihn dran. Anscheinend war es ein kleiner Langschläfer. “Na, dann schlaf noch ein bisschen. Ich brauche eine Dusche und vor allem einen ordentlichen Kaffee. Auch wenn Sonntag ist, habe ich doch noch einiges zu erledigen.” Die Pflichten - genauer gesagt zu korrigierende Klausuren - riefen und wartete nicht, nur weil er hier mit diesem kleinen Grünauge kuschelte. Nur weil er diesen Moment der Normalität genoss. So seufzte er kellertief, hob das unzufrieden grummelnde Tier hoch und stand schließlich auf. Vorsichtig setzte er den Jungwolf wieder auf die Couch und kraulte ihm hinter den Ohren. Sein Atem stockte als ihn bittende, grüne Augen von unten herauf ansahen und Severus schließlich beinahe fluchtartig ins Badezimmer eilte. Die Tür entschlossen hinter sich zu drückend.   Mit einer Hand an der Wand abgestützt, hielt Severus den Kopf gesenkt und somit das warme Wasser über seinen Nacken fließen. Wie gut dies doch tat, einfach weil seine verkrampften Muskeln sich mehr und mehr entspannten. Immer wieder hörte er über das Rauschen des Wassers hinweg ein Winseln vor oder Kratzen an der Badezimmertür. Anscheinend passte es dem kleinen Wesen so ganz und gar nicht, dass er einfach abgehauen war.   Warum hatte er dies überhaupt getan? Ach ja, diese Augen. Dieses ‘Harry-grün’. Und da war es endlich, als wenn er den Weg von dem Schlauch fand. Als wenn sich die losen Fäden in seinem Kopf verbanden und alles einen Sinn ergab. Einen verwirrenden Sinn, denn er hatte doch mehrere Sprüche auf das Tier gesprochen. Hatte nicht nur einmal überprüft ob sich da vor ihm kein Animagus befand. Und doch … konnte es sein, dass dieser kleine Wolf niemand anderes als Harry war?   Severus wusste, dass man auch in der Animagusgestalt einige Merkmale des menschlichen Körpers übernahm, also warum sollte die Blesse nicht die tierische Form der Avada Narbe sein? Diese grünen Augen … die Intelligenz. Dann diese kurze Sequenz mit dem Wolf während des Okklumentiktrainings, welche Severus aufgeschnappt hatte.   Obwohl, dass war doch vollkommener Quatsch! Warum sollte der Junge plötzlich ein Animagus sein? Und dann auch noch Draco in die Arme laufen. Obwohl der kleine Malfoy war ja nun wirklich nicht auf große Begeisterung bei dem Tier gestoßen. Genau so wie es bei den Anführern von Gryffindor und Slytherin war. Dazu dann das seltsame Verhalten gegenüber Lucius und … die Elfen! Seltsam war das Verhalten der beiden Hauselfen ja damals schon gewesen, aber er hatte sich einfach nichts weiter gedacht, jetzt jedoch …   “Aber … nein”, murmelte Severus und suchte verzweifelt nach einem weiteren Punkt, warum Harry nicht der Wolf - der Wolf nicht Harry - sein konnte. Ha! Warum sollte das Wesen so zutraulich und anhänglich ihm gegenüber sein? So verschmust? Als wenn Potter auch nur Ansatzweise positives für ihn über hatte! Obwohl … da war ja dieser Moment gewesen als sie ‘Händchen gehalten’ hatten. Die Reaktion des Schülers, welcher wie weggetreten wirkte.   “Verdammt! Verdammt! Verdammt!” Immer wieder ließ Severus seine Stirn gegen die nassen Fliesen fallen. Alles ergab so viel und zugleich so wenig Sinn. Fühlte sich richtig und logisch an und zugleich absolut schwachsinnig. Doch eigentlich war die größte Frage, welche er sich stellte, wie er die ganze Zeit hatte so blind sein können. Wie hatte er all die Hinweise übersehen können? Von wegen hervorragender Spion! “Du bist ein Narr, Severus. Ein Idiot. Hast dich an der Nase herum führen lassen. Und am Ende ist es ein Streich welcher auf Potters und Dumbledores Mist gewachsen ist und du gehst ihnen auf den Leim. Du bist ein Idiot!”   Eine kalte Hand verkrallte sich in sein Herz und ein Frösteln tief aus seinen Inneren ließ ihn das Wasser wärmer drehen. War er einfach nur verarscht worden? Lag er komplett falsch mit seiner These? War es alles einfach nur ein dummer Zufall? Und warum wollte er nicht, dass all das Verhalten, ob nun von Harry oder dem Wolf gespielt war? Tief seufzend schloss er die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Während das nun beinahe heiße Wasser über seinen Kopf hinab floss, beschloss Severus Snape dass er Antworten auf seine Fragen bekommen würde. Auf eine Art, wie es eines Slytherin würdig war!   Als er soweit war das Bad wieder zu verlassen, verdrängte er ganz intensiv die peinlichen Gedanken daran, was er dem Wolf alles erzählt hatte. Was er, wenn er nicht Gespenster sah, Harry gegenüber offenbart hatte. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen! Harry hatte spielen wollen … nun, das konnte Severus eindeutig besser. Der Junge würde nicht wissen wie und was ihm geschah. Oh ja! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)