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Schlachtfeld der Gefühle

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Naaa, überrascht, dass ich schon wieder da bin?

Naja ich dacht mir, heute zu meinem eigenem Geburtstag beschenke ich euch ebenfalls mit *lach*
So, dann mal viel Spaß hiermit.

Ich gucke jetzt weiter iZombie und betrauere den geringer werdenden Abstand zur "30". Komplett anzeigen

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Entschlossen durchquerte der-Junge-der-überlebt den Wald, um das mit dem ‘überlebt’ erneut auf die Probe zu stellen.

Ob er wohl all seine Liebsten wiedersehen würde? Wahrscheinlich in einer dieser klischeehaften Rückblenden, die man im Augenblick des Todes hatte. Nun er würde es ja bald wissen. Obwohl … er hatte ja jetzt eh nichts besseres zu tun, als durch die Botanik zulaufen um sich von Tom letztendlich umbringen zulassen. Da konnte er auch noch mal genau der Frage auf den Grund gehen, WANN das ‘alles’ überhaupt begannen hatte und WANN den Bach runtergegangen war.

Nun, die Anfangsphase war wohl in seinem fünften Jahr eingetreten, als Umbridge die Schule terrorisierte und seine eigenen Gefühle Amok liefen. Als er sich wie auf einem emotionalen Kriegsschauplatz fühlte und ihn die neuen Gegebenheiten nur so überfluteten; ihn zu zerreißen drohten.
 

***
 


 

Missmutig stampfte Harry durch die Schule. Die Sonne war inzwischen untergegangen, sein Kopf dröhnte und seine Hand brannte wie die Hölle. Womit hatte er das eigentlich alles verdient? Wo war Dumbledore, wenn man ihn mal brauchte? Wie gerne würde er jetzt eine der nichtssagenden Aussagen von diesem hören. Worte, die keinen Sinn ergaben. Nicht jetzt, vielleicht in einigen Jahren, aber nicht jetzt und doch gaben sie … Hoffnung?

Harrys Laune verschlechterte sich weiter und er merkte nicht, wie die wenigen Geister, die ihm auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum begegneten, durch Wände und Türen auswichen.

Warum tat er sich das hier eigentlich an? Warum war er es, der angeblich log? Warum machten die ach so klugen Erwachsenen denn nicht die Augen auf? Warum stellten sie sich nicht der Wahrheit und begannen zurück zu schlagen? Warum … nein! Nicht weiter drüber nachdenken, schalt er sich selbst und und schüttelte energisch den Kopf. Er hatte bisher nur drei Erwachsene kennengelernt, die wirklich ohne Angst und Feigheit zu sein schienen, oder diese wenigstens nicht durch ihn ausbügeln ließen.
 

Remus, Sirius und Professor Snape.

Der Werwolf, der immer ein offenes Ohr für ihn hatte. Ihm so viel über seine Eltern erzählte und ihm so viel geholfen hatte.

Sein Pate, auf den er viel zu lange verzichten musste.

Und der Tränkemeister der oftmals so streng und parteiisch war, dass Harry am liebsten den Kopf auf den Tisch, oder wahlweise auch gegen eine Wand, geschlagen hätte. Doch auf der anderen Seite … konnte Harry sich nicht erklären, warum er dem Professor vertraute. War es, weil dieser trotz allem keinen Hehl aus seiner Abneigung machte?

Auch das war eine Frage, die er mit einem Kopfschütteln verbannte. Eine weitere Frage auf die er niemals eine Antwort bekommen würde.
 

Vor dem schlafenden Portrait des Gemeinschaftsraumes der Gryffindors, überprüfte er den Sitz von Verband und Illusion um seine Hand. In diese Sache würde er niemanden mit reinziehen.

Niemand sollte sehen, was Umbridge mit ihm tat. Wozu war er Harry Potter, wenn er es nicht schaffte mit einem einfachen Illusions- und Rüstungszauber die Entdeckung von Verletzungen zu vermeide?! Dies waren zwei der ersten Zauber gewesen, die er sich selber beigebracht und es bisher nie bereut hatte.
 

“Entschuldigung …”, versuchte er die Aufmerksamkeit des Portraits zu erlangen. Die Fette Dame schreckte aus dem Schlaf und begann ihn anzukeifen, was er um diese Zeit noch draußen zu suchen hätte. Dass sie ihn zur Strafe auf dem Flur lassen und Minerva ihm das Fell über die Ohren ziehen sollte.

“Jaja”, gab er nur genervt zurück und murmelte “Mimbulus Mimbeltonia”, woraufhin das Portrait zur Seite schwang, nicht ohne noch weiter zu schimpfen und Harry war sich sicher, so etwas wie ‘Ungezogener Bengel’ und ‘Ganz der Vater’ zu hören.
 

Warum waren nur immer wieder alle der Meinung, dass er wie sein Vater war?

Leise schlich er in seinen Schlafraum, entkleidete sich und nach mehreren nonverbalen Zaubern, lag er sauber und eingekleidet mit einem Pyjama, in seinem Bett. Der Stillezauber würde verhindern, dass seine Zimmergenossen aufwachten, sollte er erneut einen Albtraum haben.
 

Mit hinter dem Kopf verschränkten Händen lag er in seinem Bett und beobachtete die Sterne die Dobby ihm an die Decke seines Himmelbettes gezaubert hatte. Der gute, liebe Elf, den er einfach nicht davon überzeugen konnte ihn nicht mit “Master” anzusprechen. Dobby hatte ihm diesen magischen Sternenhimmel gezaubert, nachdem er Harry eines Morgens auf der Fensterbank gefunden hatte. Als Harry gestanden hatte beim Sterne gucken eingeschlafen zu sein, hatte der kleine Hauself sich sofort daran gemacht, die Sterne ‘zu Harry zu bringen’. Schließlich könne es nicht sein, dass der kleine Master sich eine Erkältung holte.

Schmunzelnd stellte Harry fest, das Dobby ihm trotz allem inzwischen wirklich ans Herz gewachsen war.
 

Heute war Freitag und damit Wochenende. Ob Dobby ihm wohl …

“Och neeee”, jammerte er und legte die Hände auf sein Gesicht, als ihm die Bedeutung dessen bewusst wurde.

Heute war Freitag und somit morgen Samstag, was wiederum bedeutete, dass er morgen wieder zum Okklumentikunterricht bei Professor Snape musste.

“Ich will niiiicht”, maulte er und strampelte wie ein Kleinkind mit den Beinen.

Allein der Gedanke daran ließ die Kopfschmerzen rasant ansteigen, bis er glaubte sein Kopf würde platzen. Und doch war dieser Schmerz nichts im Vergleich dazu was er empfand, wenn Snape erneut in seinen Geist eindrang und er verbissen dagegen ankämpfte.
 

“Warum …?”, fragte er in die Dunkelheit. Wieder eine Frage, die er nie zufriedenstellend beantwortet bekommen würde. Warum wollten die Anderen nur so verbissen, dass die Verbindung zu Voldemort gekappt wurde? Allen voran Dumbledore? War es nicht gerade diese Verbindung gewesen, die Mr. Weasley das Leben gerettet hatte? Sah denn niemand außer ihm den Nutzen? Sah denn niemand dass er nur lernen musste die Wahrheit zu erkennen?
 

Wieder einmal kniff er sich in die Nasenwurzel und versuchte ruhig zu atmen. Dauernd wollten ihn alle im Kampf gegen Voldemort benutzen. Und nun, wo er nützlich sein konnte, wollten die Erwachsenen es verhindern. Konnten die sich vielleicht mal entscheiden?
 

Nein, so wurde das nichts mit schlafen. Frustriert schnaubend nahm er sich seine Bettdecke und steuerte das Fenster an, das bis zum Boden reichte. Weiche Kissen waren dort positioniert. In seine Decke eingemummelt, lehnte er seinen Kopf an das kühle Glas, beobachte ausdruckslos die Welt unterhalb des Turms. Dunkelheit, von der sich der Verbotene Wald schwarz abhob und in der Ferne der Schwarze See silbern glänzte im Licht des Mondes.

Bald war Vollmond. Wie es Remus wohl ging? War er bei Sirius und trieben die beiden Kreacher in den Wahnsinn? Oder anders gesagt, hielt Remus seinen Paten von Dummheiten ab?
 

Der Gedanke an die beiden beruhigte ihn genug und mit neuer Entschlossenheit schwor er es sich selbst: Bis zum nächsten Vollmond würde er sein ‘Geheimprojekt’ abschließen. Entgegen aller Meinungen erfolgreich, solange ihn niemand dabei erwischen würde.

Niemand würde davon erfahren und erst recht nicht Snape!

Ja, dieser Grund war gut genug, um alles beim Okklumentikunterricht zu geben. Er würde es der schmierigen Kerkerfledermaus schon zeigen!
 

Kurz bevor er endgültig ins Reich der Träume abdriftete, vernahm er eine leise Stimme.
 

“Potter…”
 

Mit geschlossenen Augen wedelte er mit der Hand in der Luft, um die Stimme zu vertreiben.
 

“Potter, schläfst du?”, wollte die Stimme in seinem Kopf wissen. “Hmpf”, war Harrys Reaktion. Ehe er träge zurückfragte: “Warum hast du nur so abartig gute Laune um diese Zeit?”
 

Das leise Lachen ließ eine Gänsehaut über seinen Rücken wandern.

“Anstrengenden Tag gehabt?”

“Als wenn es dich interessieren würde. Hau ab, lass mich in Ruhe. Der Tag war nervig genug!”, schnauzte er mental und begann eine Blumenwiese in seinen Gedanken zu kreieren.
 

“Junge, ich sehe du lernst dazu.”, gab die Stimme ohne jegliche Bewunderung über die Wiese zurück. “Was war denn so schlimm?”
 

Ein fieses Lächeln umspielte Harrys Lippen. “Ich zeig es dir …”, und damit erinnerte er sich an seine Zeit in Umbridges Büro. All das Rosa, Pink, Kitsch und die Kätzchen …

Das Würgen, das er jetzt in seinem Kopf hörte, ließ ihn leise kichern. Hielt jedoch sofort inne, als Ron sich in seinem Bett zu rühren begann. Schnell änderte er den Schweigezauber vom Bett zu seiner jetzigen Position.
 

“Und tschüss, Tom”, flüsterte er mental und ließ eine Armee aus Plüsch, Kitsch und Kätzchen um seine Gedanken entstehen. Zufrieden Ruhe vor diesem zu haben in dieser Nacht, driftete er wieder in den Schlaf ab. Ja, das Problem war nicht die Okklumentik an sich. Voldemort bekam er immer besser aus seinen Gedanken verbannt. Nur bei seinem elendigen Professor wollte dies einfach nicht funktionieren! Mehr als frustrierend.
 

Langsam erwachte Harry aus seinem Traum. Ob er wollte oder nicht, das Gefühl beobachtet zu werden und das Licht der Morgensonne trieben ihn immer mehr in die reale Welt zurück. Dabei wollte er nichts mehr, als weiter zu träumen.

Im Traum war er mit Sirius und Remus im Haus am Grimmaulds Place und hatte Spaß. Die Älteren hatten ihn immer neue Anekdoten aus ihrer Schulzeit erzählt. Nebenbei hatten sie ‘Snape explodiert’ gespielt.

Wie sie die Lehrer zur Verzweiflung getrieben hatten und auch wie sein Vater anfangs immer wieder eiskalt von seiner Mutter abgewiesen worden war. Doch auch der Traum-Sirius hatte das seltsame Aufblitzen in den Augen nicht verbergen können. Ein Aufblitzen wann immer Harry Beispiele gegeben hatte, dass er eben nicht sein Vater war.

Anfangs, als er Sirius mit Dreizehn kennengelernt hatte, hatte er es nicht verstanden. Er hatte nicht verstanden, wenn das Gesicht seines geliebten Paten düster und verschlossen wurde. Doch diese Zeit war vorbei.
 

Inzwischen hatte er begriffen, dass Sirius in ihm den Sohn seines Vaters sah. Er sah ihn als James Kopie und nicht als Harry.

Mittlerweile war sich Harry ebenso sicher, dass Sirius mehr als nur Freundschaft für James empfunden hatte. Um so erbitterter kämpfte er darum, dass er einfach nur Harry war und der Andere ihn als diesen wahrnahm. Langsam, ganz langsam, hatte er damit auch Erfolg. Dank der Unterstützung von Remus und trotzdessen das Snape ihm mit Kommentaren wie ‘Ganz der Vater’ oder ‘Wie der Vater, so der Sohn’, immer wieder in die Parade fuhr.
 

Snape … der Grund seiner Kopfschmerzen. Stöhnend öffnete er die Augen und zuckte zurück. Blinzelte, unfähig mehr als eine unscharfe Kontur vor sich zu sehen. Seine Augen waren nicht nur viel zu müde, die Behandlung die er durch seine Verwandten erfahren hatte, hatte nunmal ihre Konsequenzen.
 

“Master Harry, Sir”, quiekte es in diesem Moment und er spürte wie die Brille auf seine Nase schwebte. “Master ist schon wieder auf dem Boden eingeschlafen. Ist Dobbys Sternenhimmel nicht gut genug? Oh Dobby wird …”, jammerte Dobby und schnell ergriff Harry den Hauself, bevor dieser frustriert den Kopf gegen die Wand schlagen konnte.
 

“Dobby, hör auf damit. Es geht mir gut und dein Sternenhimmel ist toll. Beruhig dich, oder die Anderen wachen auf”, sprach er leise auf den Elf ein, der langsam seine Gegenwehr einstellte.
 

“Master ist so freundlich. Will Master hier essen oder unten?”, fragte der kleine Elf schließlich.
 

Nachdem Harry wieder einmal versucht hatte Dobby von dem albernen ‘Master’ abzubringen, geduscht, angezogen und seinen Zauberstab eingesteckt hatte, war er auf dem Weg runter in die Küche. Es war gerade mal sechs Uhr morgens und er würde die Elfen schon so genug belästigen, wenn er jetzt dort auftauchte. Doch so konnte er sich den Massenauflauf in der großen Halle beim späteren Frühstück sparen und lieber in der Bibliothek stöbern. Seit dem der doofe Kessel seinen Namen ausgespuckt hatte, ging sein Leben wirklich bergab. Auch wenn er niemals geglaubt hätte, dass dies nach seiner Kindheit und den ersten vier Schuljahren, möglich wäre.

Ironie des Lebens, dass es wieder einmal die Wahrheit war, die ihm das Leben schwer und zum Außenseiter machte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe übrigens von meiner Bekannten, und Beta dieser Geschichte, einen total coolen Harry Potter Schlüsselanfänger bekommen und die Märchen von Beedle dem Barden, hab ich auch endlich gekauft.
Bin begeistert von dem kleinen Büchleich!

Ach ja, habt ihr dass mit 'Harry Potter Go' mitbekommen??
Und ich habs vor ner Woche noch gesagt, dass ich das gern hätte ...

Könnt ihr euch das ebenso wie 'Pokemon Go' vorstellen? Komplett anzeigen

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