Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 47: 50 Goldmünzen ------------------------- Hallo zusammen,   ja ich habe gesagt, dass es voraussichtlich wegen meinem Urlaub keine Kapitel geben wird, aber da mich meine Muse schon am Montag wieder genervt hat, ist es schon gestern Abend fertig geworden und musste heute von mir nur noch betagelesen werden. Darum habt ihr jetzt das Glück doch noch eins lesen zu können.   Eine Entschuldigung an die Leser von Yami to Hikari, irgendwie fehlte mir die Zeit diese Woche für ein neues Kapitel zu sorgen.   So, genug gelabert.   Ich wünsche euch viel Spass mit dem neuen Kapitel.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 47: 50 Goldmünzen Gozaburo Kaiba ist gerade dabei sein Frühstück mit einer Tasse Kaffee zu beenden, als die Türglocke betätigt wird. Aufstehen tut er allerdings nicht, denn warum sollte er sich dazu herablassen, die Tür selbst zu öffnen, wenn er dafür genügend Personal und Sklaven besitzt. Nur ist es wirklich ärgerlich, dass der Besuch vor seinem morgendlichen Vergnügen mit dem Lustsklaven kommen muss. Weshalb er nicht wirklich gut gelaunt zur Tür blickt, als diese nach einem kurzen Klopfen geöffnet wird. „Sir Kaiba, Ihre Tochter ist hier“, kündet der Diener, dessen Namen er als so unwichtig ansieht, dass er sich nicht die Mühe macht, ihn in seinem Gedächtnis abzuspeichern, den Besuch mit einer demutsvollen Verbeugung an. Kaum ist der Diener zur Seite getreten, rauscht auch schon Veronica in einem feuerroten Kleid durch die Tür. „Guten Morgen Vater, ich brauche dringend deine Hilfe.“ Ihren Hut auf den Tisch legend, setzt sie sich auf den Stuhl, der rechts von ihrem Vater an der langen Seite des Tisches steht. Denn natürlich sitzt dieser an Kopfseite des Tisches. So wie es sich für den Herrn des Hauses gehört.   Die Stirn runzelnd lehnt sich Gozaburo zurück. „Guten Morgen Veronica. Was führt dich zu dieser frühen Stunde zu mir? Du weisst doch genau, dass ich mich um diese Zeit eigentlich anderweitig beschäftige.“ Die Hände miteinander verschränkend sieht er seine Tochter ernst an.   Beschämt, weil sie dies wirklich vergessen hatte, senkt Veronica den Blick, ehe sie ihren Vater entschuldigend ansieht. „Verzeih, aber ich habe gestern Yami wieder entdeckt und will ihn mir kaufen. Aber Mamoru will mir die Münzen dafür nicht geben. Darum bitte ich dich darum, mir 50 Goldmünzen zu leihen.“   Sich die Serviette von der edlen Stoffhose nehmend und auf den Tisch legend unterbricht Gozaburo den Blickkontakt. „Nein, ich habe ihn damals nicht umsonst verkauft und werde dir jetzt sicher nicht hinter dem Rücken deines Mannes die Münzen für ihn geben.“ Weil er dieses Gespräch damit für beendet ansieht, steht er auf und geht aus dem Esszimmer. Doch leider folgt ihm seine Tochter, da ist sie noch nerviger als ihre Mutter, wenn diese denn mal hier im Stadthaus weilt.   Im Arbeitszimmer setzt sich Gozaburo hinter seinen Schreibtisch, während seine Tochter davor stehen bleibt. „Bitte Vater, ich werde Mamoru auch dazu bringen, dir die Münzen zurückzuzahlen, aber ich muss Yami unbedingt haben.“ Sich nun auf der Tischplatte abstützend, sieht sie ihren Vater schon beinahe bettelnd an.   Doch der reagiert nicht wie erhofft, sondern steht mit einem wütenden Gesichtsausdruck auf. „Nein! Deine Vernarrtheit in diesen Sklaven ist ja schon krankhaft und denke daran, dass du nicht unschuldig daran bist, dass ich ihn verkauft habe. Hättest du ihm nämlich nicht hinter meinem Rücken und trotz meines Verbotes, Sulave gespritzt, dann würde er noch immer mir gehören und ich könnte mit ihm züchten. Aber nein, du hattest dich ja nicht unter Kontrolle und musstest unbedingt deine Jungfräulichkeit, was übrigens das Wertvollste an dir war, an ihn verlieren! Ein Glück, dass du nicht schwanger geworden bist!“, mit jedem Wort wird seine Stimme lauter. „Aber, Vater...“ „Kein aber, wegen dir hatte ich nur die Möglichkeit ihn entweder zu kastrieren oder zu verkaufen und da ich mir sicher keinen kastrierten Sklaven halte, musste ich mich von ihm trennen und jetzt ist er zu alt, um noch zur Zucht verwendet zu werden. Denn wer weiss, wie die Qualität seines Samens in den letzten Jahren unter den sicher zahlreichen Sulavegaben gelitten hat. Denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jeder seiner Besitzer diesen speziellen Eintrag in den Papieren gelesen hat, bevor ihm das Zeug gespritzt worden ist und was für Krankheiten er unterdessen in sich trägt.“ Mit der Faust auf den Schreibtisch schlagend, sieht er seine Tochter inzwischen stinksauer an. „Also verschwinde jetzt zu deinem Mann und überzeuge ihn davon, dir das Geld zu geben oder komm endlich von dem Sklaven los und suche dir ein kastriertes Exemplar, wenn dieser Nichtsnutz von Mamoru dich nicht ausreichend befriedigt!“   Einen Schritt zurückweichend, sieht Veronica ihren Vater geschockt an. „Aber Vater, ich sagte doch, dass er daran schuld war. Er hat mich doch verf...“ „Ein ans Bett gefesselter Mann, der dazu noch Sulave braucht, um beim Anblick eines weiblichen Körpers überhaupt hart zu werden, der kann dich wohl schlecht verführen! Und jetzt raus, bevor ich mich endgültig vergesse und du mit einer heissen Wange nach Hause gehst!“ Diese Drohung scheint endlich zu wirken, dreht sich seine Tochter doch mit Tränen in den Augen um und eilt regelrecht, aus dem Arbeitszimmer.   Sich wieder auf seinen bequemen Lederstuhl setzend, schliesst Gozaburo die Augen. Es ist wirklich eine Schande, dass er den Sklaven nicht mehr besitzt, dabei hatte er so viel Spass dabei, diesen mit Veronicas Hilfe zu erziehen und zu brechen, aber jetzt wird er ihn sicher nicht zurückkaufen. Ist ein Lustsklave so weit jenseits der zwanzig doch in der Regel zu nichts mehr zu gebrauchen. Besonders wenn dieser kein Sulave verträgt. Die Augen wieder öffnend greift Gozaburo nach der silbernen Glocke auf der rechten Seite des Tisches und klingelt nach seinem Hausdiener. Der auch nur Sekunden später sich verbeugend im Zimmer steht. „Hol mir Ifan her und er soll gefälligst diesmal richtig angezogen sein!“ Sich schon auf die nächste halbe Stunde freuend, legt er grinsend die Finger aneinander.   Es dauert nicht lange, da betritt ein rothaariger Sklave, von gerade mal 18 Jahren das Zimmer. Zufrieden betrachtet Gozaburo den schlanken, ja beinahe mageren Körper des Jungen, der nur einen einfachen Lendenschurz trägt. „Das hat zu lange gedauert, du weisst, was das bedeutet.“ Mit Genugtuung registriert er, wie der Sklave zusammenzuckt, ehe dieser mit grossen Schritten auf ihn zueilt und sich vor ihm über den Tisch beugt.   Unterdessen in einem vollkommen anderen Haushalt, in dem die Sklaven, trotz ihres Statuses wie Menschen behandelt werden, lehnt sich Hopkins nach dem Frühstück zufrieden zurück. So ein friedliches Zusammensein ist doch für alle viel schöner, als diese gespannte Stimmung der letzten Tage.   „Also Yugi, was habt ihr beide denn heute Morgen noch so vor? Am Nachmittag geht es ja bestimmt wieder zum Markt“, fragend sieht er zu Yugi und Yami, die heute Morgen mal wirklich entspannt auf ihn wirken.   Seine nun dritte geleerte Teetasse auf den Tisch stellend wendet Yugi sich zu Hopkins um. „Ich dachte, wir beide machen uns einen entspannten freien Morgen, der nicht verplant ist.“ Als er nun zu Yami blickt, nickt der nur zustimmend. Etwas Entspannung kann nämlich wirklich nicht schaden und so ein wenig Zweisamkeit mit seinem Sharik wird er sich sicher nicht entgehen lassen, wenn er hier schon nicht bei den Pferden mithelfen darf. „Yugi, ich habe im Wohnzimmer ein Schachspiel gesehen, was hältst du von einer oder zwei Partien?“, schmunzelnd erwidert er Yugis Blick, der sich stöhnend zurücklehnt. „Du meinst wohl eher zwei Partien, die du schon nach je drei Zügen für dich entscheidest.“ „Ach, dir zuliebe verdopple ich die Zuganzahl auf sechs. Dann kannst du dir vielleicht noch eine Strategie überlegen, wie du länger durchhältst.“   Als Rebecca das hört, richtet sie sich sofort kerzengerade auf. „Du spielst Schach? Können wir beide denn nicht mal eine Partie spielen? Ich bin wirklich gut, sogar noch besser als Grossvater“, bittend sieht sie Yami an, der nach einem Moment zustimmend nickt. Wobei er gleichzeitig Yugi die Hand auf die Schulter legt, weil dieser schon hochfahren möchte. „Sehr gern, Miss Rebecca. Ich werde allerdings sicher nicht absichtlich verlieren.“ Gespannt was sie nun sagt, sieht er sie an. Doch zu seiner Überraschung nickt sie augenscheinlich begeistert. „Super, ich suche schon lange einen guten Gegner. Gehen wir gleich rüber?“, hochmotiviert springt sie vom Stuhl auf, blickt dann aber zu ihrem Grossvater, der grinsend nickt und auch aufsteht. „Ich denke, die Partie wollen wir alle sehen.“   Grummelnd folgt Yugi mit Yami an seiner Seite den anderen ins Wohnzimmer. „Dass du auch keine Herausforderung mehr ablehnen kannst. Ich hatte mich doch schon auf ein faules Herumliegen in der Sonne gefreut.“ Daraufhin legt ihm Yami tröstend die Hand auf die Schulter. „Keine Sorge. Ich spiele nur eine Partie mit ihr und dann bin ich voll und ganz für dich da.“ Ihm zuzwinkernd zieht er seine Hand wieder zurück und geht zu dem kleinen Tisch unter dem Fenster, auf dem das edle Schachspiel steht. „Miss Rebecca, ich überlasse Ihnen den ersten Zug.“ Zuvorkommend dreht er das Brett um, weil er vor den weissen Figuren sitzt.   Sich schon überlegend, wie lange sie wohl brauchen wird, um ihn zu schlagen bewegt Rebecca den ersten Bauern zwei Felder nach vorn. Denn schliesslich hat sie ja bei einem Schachmeister gelernt. Erstaunt zieht sie nun die Augenbraue hoch, als Yami nach seinem Springer greift und ihn nach vorn bringt. Doch davon lässt sie sich ganz sicher nicht verunsichern und bringt nun den zweiten Bauern ins Spiel.   Einen Moment zögert Yami jetzt, aber dann greift auch er nach dem Bauern schräg vor dem Läufer und setzt diesen ein Feld nach vorn. Wenn sie jetzt nach dem Springer greift, dann weiss er welche Taktik sie anwendet und kann sie in maximal 10 Zügen schlagen. Wenn er denn keinen Fehler macht. Die Arme verschränkend lehnt er sich zurück und wartet einfach mal ab. Als sie nun wirklich ihren Springer nach vorn bringt, kann er sich ein leichtes Grinsen nicht mehr verkneifen. Erwischt!   Dieses Grinsen kennt Yugi schon, weshalb er jetzt fragend zu Yami blickt, der zwei Mal die Finger der rechten Hand ausstreckt. Was jetzt auch Hopkins bemerkt, der verwirrt die Stirn runzelt weshalb sich Yugi zu ihm beugt. „Yami sagt, dass er sie in maximal 10 Zügen schlagen wird.“ Darauf achtend, dass ihn Rebecca nicht hört, spricht er möglichst leise, so dass ihn der alte Mann gerade noch so verstehen kann. Als er nun dessen erstaunten Blick sieht, grinst er nur breit und setzt sich gespannt, ob sein Liebster Recht behält, auf die Armlehne des Sofas.   Geschockt sieht Rebecca 8 Züge später auf das Spielfeld. „Ich habe verloren. Mit dieser Taktik habe ich doch noch nie verloren.“ Jetzt hebt sie den Blick und sieht zu Yami, der aufsteht und zu Yugi geht. „Mist, wenn ich einmal nicht den Turm, sondern die Dame genommen hätte, dann hätte ich sie schon vor 2 Zügen gehabt.“   Als Yugi dies hört, kann er sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Kopfschüttelnd legt er Yami die Hand auf den Arm. „Du bist mir einer. Da beschwerst du dich noch, dass du die zwei Züge verloren und länger gebraucht hast. Dabei hast du gerade die Landesschachmeisterin von diesem und auch vom letzten Jahr haushoch geschlagen.“ Grummelnd verschränkt Yami die Arme. „Ja, aber so habe ich jetzt weniger Zeit mit dir.“   „Yami, ich will noch eine Partie. Das lasse ich doch nicht so einfach auf mir sitzen und diesmal fängst du an.“ Tönt es plötzlich vom Tisch her, was Yami die Augen verdrehen lässt. Bevor er sich jedoch umwendet, beugt er sich zum Ohr seines Shariks vor. „Ich setze von Anfang an maximal 8 Züge. Was meinst du?“, dies spricht er nur flüsternd, so dass ihn Rebecca nicht hören kann. Diese Ankündigung wird er sich noch für später aufsparen, wenn es ihm zu langweilig wird.   Sich wieder an den Tisch setzend sieht er seine Gegnerin prüfend an. Aha, da wird wohl jemand diesmal eine aggressive Taktik wählen. Deswegen macht er jetzt die ganz klassische Eröffnung mit einem seiner Bauern.   Was jetzt Rebecca kurz zögern lässt, hat sie doch mit der gleichen Eröffnung wie vorher gerechnet. Entschlossen, sich diesmal nicht schlagen zu lassen, zieht sie ihren Bauern schräg vor der Dame zwei Felder nach vorn. Was Yami leise Seufzen lässt. „Wollen Sie nicht jetzt gleich aufgeben, Miss Rebecca? In spätestens sieben Zügen werden Sie ja sowieso Schachmatt sein.“   Jetzt wird er nicht nur von Rebecca, sondern auch von Hopkins geschockt gemustert. „Wie bitte?“, hustend hält sich der alte Mann die Hand vor den Mund. Nur Yugi erhebt sich jetzt grinsend von der Armlehne und stellt sich hinter Yami hin. „So viele? Bist du dir sicher, dass du nicht weniger brauchst?“ Sich auf seinen Schultern abstützend beugt er sich nach vorn und sieht zu, wie Yami nun den Springer ins Spiel bringt. „Das ist vorsichtig geschätzt. Es könnten auch fünf Züge sein, aber ich kenne die Spielweise von Miss Rebecca noch nicht so gut, weshalb ich lieber etwas grosszügiger schätze.“ Schmunzelnd sieht er jetzt zu Yugi. „Sie wird jetzt die Dame vorrücken lassen“, flüstert er ihm leise zu und tatsächlich macht dies Rebecca.   Nachdem er seinen Zug gemacht hat, sagt er Yugi wieder erfolgreich ihren nächsten Zug voraus und nach dem nächsten wird seine Stimme deutlich lauter. „Wenn das so ist, noch 2 Züge.“   Schockiert sieht Hopkins zu, wie seine Enkelin tatsächlich nach den letzten beiden Zügen den König schachmattgesetzt umstösst und sich seufzend zurücklehnt. „Verdammt und ich nenne mich Landesschachmeisterin. Dabei bist du der wahre Schachmeister.“ Auf einmal fängt sie breit zu grinsen an und hält Yami ihre Hand hin, die dieser auch ergreift. „Ich gratuliere dir. So einen guten Spieler habe ich wirklich noch nie gesehen und ich weiss jetzt was mein Ziel für die Zukunft sein wird. Nämlich noch besser zu werden und dich eines Tages schlagen zu können.“ Ihre Hand wieder zurückziehend steht sie auf. „Ich danke dir Yami. So einen Spass hatte ich beim Schach schon lange nicht mehr.“   Jetzt steht Yami auch auf und legt seine Hand auf Yugis Schulter. „Gern geschehen, aber jetzt würde ich wirklich gern ein wenig Zeit mit Yugi allein verbringen.“ Lächelnd sieht er seinen Sharik an, der den Blick ebenso lächelnd erwidert. „Das hört sich doch nach einem guten Plan an.“ Nach Yamis Hand greifend will er schon mit ihm aus dem Wohnzimmer gehen, als die Türglocke betätigt wird und nur Sekunden später Scott reinkommt und ihnen den Weg versperrt. „Yugi, da ist ein Herr Mamoru Kusaka mit seiner Gattin. Er will dich sprechen.“ Deutlich ist ihm anzusehen, dass er die beiden am liebsten wieder rauswerfen würde, aber er als einfacher Hausdiener darf dies ja nicht entscheiden.   Sofort blickt Yugi besorgt zu Yami, der sich von ihm löst und einen Schritt zurücktritt. „Ich bleibe, aber ich werde mich wie der perfekte Sklave verhalten. Also wundere dich bitte nicht.“ Auch wenn es ihm vor einem weiteren Zusammentreffen mit dieser Frau graust, wird er Yugi ganz sicher nicht mit dessen Ex allein lassen. Wer weiss, auf was für Ideen der Typ noch kommt.   Widerstrebend wendet sich Yugi wieder Scott zu. „Bring die beiden bitte her und Arthur, bleibst du bitte auch hier? Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es besser ist, wenn Yami und ich nicht allein mit den beiden in einem Raum sind.“ Während er spricht sieht er zu Hopkins der zustimmend nickt und auch Rebecca setzt sich wieder an den Schachtisch. „Ich bleibe auch.“   Erleichtert, blickt er die beiden dankbar an und bemerkt jetzt, wie sich Yami an die am weitesten entfernte Wand stellt und den Blick augenscheinlich demütig senkt. Dieser Anblick schmerzt ihn trotz der Warnung Yamis, denn dies passt einfach nicht zu ihm und es ist schon schlimm genug, dass er sich draussen so verhalten muss.   Doch hat er jetzt keine Zeit sich weiter über seinen Liebsten Gedanken zu machen, denn schon betreten Mamoru und diese Veronica das Wohnzimmer. „Guten Morgen Yugi, Herr Hopkins, Fräulein Rebecca“, grüsst dieser respektvoll die anwesenden Personen, ehe er sich wieder seinem Ex-Freund zuwendet, der ihn mit verschränkten Armen dastehend ansieht.   „Hallo Mamoru. Guten Morgen Frau Veronica“, kalt und mit nur mühsam unterdrückter Wut im Bauch mustert Yugi die schwarzhaarige Frau, die trotz der edlen und auffälligen Kleidung sehr unscheinbar wirkt. „Was wollt ihr?“ Absichtlich bietet er den beiden keinen Sitzplatz an und auch Hopkins scheint sich nicht einmischen zu wollen, denn er bemerkt, wie sich dieser zu Rebecca an den Schachtisch setzt.   Bei dem kalten Tonfall kneift Mamoru die Augen zusammen. „Wir sind wegen deinem Sklaven hier.“ Als Yugi nun nur die Augenbraue hochzieht und sonst keine Regung zeigt, seufzt er tief auf. „Verdammt, mach es mir doch nicht so schwer.“ Jetzt macht er einen Schritt auf Yugi zu und will ihm die Hand auf die Schulter legen. Doch dieser weicht zurück. „Sag was du willst und dann geht wieder. Deine Frau hat gestern nämlich schon genug angerichtet.“ Mit dem Kinn deutet er auf Veronica, die bei den Worten nun hinter ihrem Mann hervorkommt. „Ich? Ihr Sklave hat sich mir gegenüber...“ „Er hat sich so verhalten, wie es sein Recht und mein Wille ist. Denn ich dulde nicht, dass sich ihm jemand auf diese Art und Weise nähert, wie Sie“, das ‚Sie’ speit er beinahe aus, „es getan haben und ihr könnt beide froh sein, dass ich keine Anzeige mache und darauf verzichte auch ich nur, weil ich Mamoru als Freund immer geschätzt hatte.“ Den Blick wieder auf seinen Ex richtend sieht er ihn jetzt abwartend an.   „Yugi, deswegen bin ich hier. Ähm... würdest du mir denn gefallen machen und mir deinen Sklaven verkaufen?“ Mit den Augen versucht er ihm den Grund zu übermitteln. Nämlich, dass er dann endlich seine Ruhe vor den ehelichen Pflichten hätte und ihn seine Gattin schon seit gestern mit dem Thema nervt.   „RAUS!“ Mit der Hand auf die Tür deutend, macht Yugi nun stinksauer einen Schritt auf Mamoru zu und will ihn rückwärts wegstossen. Doch in dem Moment, stellt sich Veronica vor ihm hin. „Herr Muto. Wir bieten Ihnen 50 Goldmünzen für ihn an oder was auch immer Sie für ihn wollen.“ Mit einem siegessicheren Lächeln sieht sie ihn an. Denn welcher einfache Bürger kann schon dem Angebot von Goldmünzen widerstehen und dann noch in dieser Menge.   Ungläubig sehen sich Hopkins und Rebecca an. Denn auch wenn Goldmünzen den vierfachen Wert von Silbermünzen besitzen, werden sie oft noch deutlich wertvoller gehandelt, weil sie so selten sind.   Äusserlich vollkommen ruhig, steht Yami da und kann es kaum glauben, was er da hört. Das ist der verdammte Preis für den er damals von Kaiba verkauft worden ist! Am liebsten würde er den Kopf anheben und diesen Subjekten seine Meinung ins Gesicht schleudern, weil sie seinem Yugi so ein Angebot machen und dann auch noch glauben, dass er es annehmen wird.   Die Arme verschränkend kneift Yugi die Augen zusammen, als er in das triumphierende Gesicht dieser Frau sieht. „Nein. Yami ist unverkäuflich und jetzt... VERSCHWINDET ENDLICH AUS MEINEN AUGEN!“   Fest greift Mamoru nun nach dem Arm seiner Gattin. „Komm gefälligst. Yugi hat ganz eindeutig klargemacht, dass er den Sklaven nicht verkauft. Ich kaufe dir einen anderen Sklaven, der zudem sicher schon kastriert ist.“ Erst jetzt blickt er zu Yugi und will sich entschuldigen, dass sie gestört haben, aber als er dessen Gesichtsausdruck sieht, schluckt er leer. So viel Hass und Abscheu hat er bei seinem Ex noch nie gesehen und mit einem Schlag wird ihm klar, dass es ein riesen Fehler gewesen ist, hierher zu kommen. Ohne ein Wort des Abschieds, zieht er Veronica grob aus der Tür und durch den Flur. Auch auf der Strasse lässt er sie trotz ihrem Rumgezeter nicht los, dreht sich dafür aber mit einem warnenden Blick zu ihr um. „Halt verdammt nochmal deine Klappe! Wegen dir habe ich ihn jetzt wirklich endgültig verloren, du dumme Kuh!“, schreit er ihr direkt ins Gesicht, was sie schockiert verstummen lässt. Wie eine willenlose Puppe kann er sie jetzt mitziehen und verflucht sich dabei dafür, dass er den angeblich leichteren Weg einer Ehe gewählt hat, als Arbeiten zu gehen. Hätte er doch nur auf Yugi gehört.   Unterdessen genehmigt sich Yugi, immer noch vor Wut kochend einen Whisky, der ihm von Hopkins eingeschenkt worden ist. „Dieses verfluchte Weib! Was fällt der eigentlich ein, mir so ein unverschämtes Angebot zu machen!“ Im Raum umherlaufend, macht er sich Luft und weil er dabei immer mehr den Eindruck macht, dass er das Glas in den nächsten Sekunden an die Wand schmeissen wird, nimmt ihm Yami dieses vorsorglich aus der Hand und stellt es auf den Tisch.   Obwohl es auch in ihm brodelt, umschlingt er Yugi mit seinen Armen und hält ihn einfach mal fest. Im ersten Moment wehrt sich sein Sharik noch gegen ihn. Doch dann lässt er sich fallen und erwidert die Umarmung. „Warum? Warum wollen dich mir nur alle wegnehmen oder dir wehtun?“, seine Tränen nun nicht mehr zurückhalten könnend, vergräbt Yugi sein Gesicht schluchzend in Yamis Oberteil.   Ohne ein Wort zu sagen, hält Yami ihn fest und sieht auffordernd zu Hopkins, der die stumme Bitte versteht und sich Rebecca zuwendet. „Komm, lassen wir die beiden allein, damit sich Yugi wieder ein wenig beruhigen kann“, auffordernd sieht er seine Enkelin an, die nach einem Blick zu Yugi zögernd aufsteht. Zu gern wäre sie jetzt an Yamis Stelle und würde ihren Darling trösten. Doch inzwischen hat sie schweren Herzens akzeptiert, dass sie sich jahrelang umsonst Hoffnungen gemacht hat und Yugi sie nie so lieben wird, wie sie es sich wünscht. Auch wenn es schon verdammt weh tut, die beiden so innig zu sehen.   Die Gefühle seiner Enkelin auch ohne Worte verstehend, legt Hopkins ihr den Arm um die Schultern. „Komm, gehen wir ein wenig spazieren, damit du auf andere Gedanken kommst“, lächelnd sieht er sie an, während er sie aus dem Wohnzimmer führt.   Erst als sie allein sind lotst Yami seinen Yugi vorsichtig zum Sofa und drückt ihn sanft aber nachdrücklich auf die Sitzfläche. Seinen Sharik bei den Händen fassend, kniet er sich jetzt vor ihm hin, so dass er ihm trotz des gesenkten Kopfes in die Augen blicken kann. „Sharik, so beruhige dich doch. Sie können mich dir nicht wegnehmen und eines Tages werden sie es alle bereuen, dass sie sich mir genähert haben.“ Zärtlich wischt ihm Yami die Tränen von den Wangen, ehe er sich nach oben streckt, um seine Lippen auf die seines Shariks zu legen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, steht er langsam auf und kniet sich über Yugis Beine. Erst jetzt trennt er ihre Münder voneinander um tief in die amethystfarbenen Augen sehen zu können. „Ich muss gestehen, dass mir kurz der Atem stockte, als ich gehört habe, dass sie dir 50 Goldmünzen für mich geben wollten, aber nicht, weil ich Angst hatte, dass du das Angebot annimmst, sondern weil das genau der Preis gewesen ist, für den mich Kaiba damals schweren Herzens an seinen Freund oder Geschäftspartner verkauft hat.“ Deutlich ist die Abscheu bei den letzten Worten in seiner Stimme zu hören. Als sich Yugis Augen nun erstaunt weiten, kann sich Yami ein schiefes Grinsen nicht mehr verkneifen. „Ich hatte irgendwie ein kleines Déjà-vu und hätte zu gern das Gesicht von ihr gesehen, als du nicht darauf eingegangen bist. Nur durfte ich ja den Kopf nicht heben.“   Auf einmal fängt Yugi an zu grinsen. „Die hat die Welt nicht mehr verstanden, dass ich sie statt das Angebot anzunehmen, einfach rauswerfe.“ Grinsend sehen sich die beiden an, bis Yugi auf einmal nachdenklich wird. „Du musst mir die Fragen nicht beantworten, aber warum bist du denn damals verkauft worden und warum wollte sie dich jetzt unbedingt haben? Das ist doch nicht normal.“   Mit einem schweren Seufzer lässt sich Yami nun neben ihm auf das Sofa fallen. Seine Ellbogen auf den Knien abstützend, sitzt er nach vorn gebeugt da. „Ach Yugi“, entkommt es ihm unwillkürlich, ehe er ihn von der Seite her ansieht. „Veronica hatte damals schon einen ziemlichen Narren an mir gefressen und sich dann irgendwann über die Anweisungen ihres Vaters hinweggesetzt.“ Tief atmet Yami ein und aus, denn es fällt ihm schwer über das, was damals geschehen ist zu sprechen. „Weisst du, es war relativ schnell klar, wie ich auf Sulave reagiere, weshalb Kaiba das Verbot aussprach, es mir zu spritzen, bis ich für einen anderen Zweck verwendet werden sollte. Nur hat sich Veronica nicht daran gehalten, weil sie unbedingt mit mir schlafen wollte und damit meine ich nicht die Varianten, die ich dir erklärt habe. Ich weiss nicht wirklich was passiert ist, aber anscheinend hat Kaiba sie dabei erwischt, wie sie mich benutzt hat und da er mich nicht kastrieren wollte und nicht darauf vertraut hat, dass sie es nicht mehr tut, hat er mich verkauft.“ Zu seiner eigenen Überraschung klingt seine Stimme vollkommen emotionslos und auch den Schrecken, den er jetzt verspüren sollte, fehlt vollkommen. Es ist sogar eher so, als würde er die Geschichte einer anderen Person erzählen, die er nur entfernt kennt.   In Gedanken wiederholt Yugi die Worte und kann es trotzdem kaum glauben, was er da hört. Diese Frau hat was? Wie rücksichtslos und blöd muss man denn sein, um so etwas zu tun und dann noch zu glauben, es kommt nicht raus. „Verstehe oder besser gesagt, ich verstehe nicht alles. Was hatte denn Kaiba noch mit dir vor, dass er dir später wieder dieses Zeugs spritzen wollte und was hat das mit dem Kastrieren auf sich?“ Nicht wissend, ob er die Antwort wirklich wissen will, sieht er Yami an, der den Blick bar jeder Emotion erwidert. „Es hat sich damals relativ schnell rausgestellt, dass sich bei mir so gut wie gar nichts regt, wenn ich es mit einer Frau zu tun habe. Kaiba wollte mit mir aber später züchten, wenn ich ihm zu alt für sein Vergnügen geworden wäre und da ich nach meiner Zeit bei Kaiba auch auf die physischen Reizungen meines Körpers durch einen Mann kaum noch reagiert habe, wäre das nur unter dem Einfluss von Sulave möglich gewesen. Obwohl, das vermutlich auch nicht allzu lange, denn so wie ich es mitbekommen habe, werden Sklaven, die das Zeugs regelmässig bekommen, mit der Zeit zeugungsunfähig.“ Bei der Erinnerung an das Gespräch, das er damals belauscht hat, schüttelt Yami ungläubig den Kopf, ehe er sich an die zweite Frage seines Shariks wagt. „Was das Kastrieren angeht, ist das so. Wenn ein männlicher Sklave seine Besitzerin in jeder Hinsicht bedienen soll, dann wird er kastriert, um Schwangerschaften zu verhindern und das wollte Kaiba natürlich nicht tun, weil ich dann auch an Verkaufswert verloren hätte. Allerdings wollte er auch nicht riskieren, dass sein geliebtes Töchterchen von mir schwanger wird, weil sie sich nicht unter Kontrolle hatte.“ Erst jetzt wird Yami klar, was ihm vermutlich geblüht hätte, wenn sich Kaiba damals nicht für den Verkauf entschieden hätte.   Geschockt sitzt Yugi, mit zu Fäusten geballten Händen da. „Verdammt! Ich hätte diesem Weibsbild meine Faust ins Gesicht schlagen und sie nicht nur rauswerfen sollen! Und dieser Kaiba sollte sich hüten, mir unter die Augen zu treten! Züchten? Kastrieren? Sag mal seid ihr Sklaven denn Tiere, die man einfach mal...“, vor Wut versagt ihm die Stimme, weshalb er mitten im Satz verstummt. Doch auch so versteht Yami, was in seinem Sharik vorgeht. „Ganz ruhig, jetzt bin ich ja bei dir und eins kann ich dir mit Sicherheit sagen. Nach den Kaibas hat mir niemand mehr Sulave gespritzt oder davon gesprochen mit mir züchten oder mich kastrieren zu wollen.“ Obwohl sich Yugi dagegen wehrt, nimmt er ihn in die Arme und zieht ihn an seine Brust. Spürt er doch, dass dies sein Sharik jetzt braucht und tatsächlich lässt sich dieser plötzlich gegen ihn sinken. Wenn Yami ehrlich zu sich selbst ist, dann braucht er diese Nähe allerdings gerade genauso. Hat er doch gerade das Gefühl, als würde sich ein riesiger Knoten in ihm lösen, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass er existiert.   Schweigend sitzen sie da und geben sich gegenseitig das, was sie gerade brauchen. Die Gewissheit, dass sie einander haben und aufgefangen werden, wenn sie fallen. Auf einmal löst sich Yugi aus Yamis Armen. „Lass uns nach oben gehen.“ Ohne auf eine Erwiderung zu warten steht er auf und zieht Yami mit sich. Der dies auch ohne Widerstand zulässt.   Während sie durch den Flur gehen, sieht Yami, wie Hopkins und Rebecca von draussen reinkommen und teilt ihnen mit einem Kopfschütteln wortlos mit, dass sie Yugi noch in Ruhe lassen sollen. Was sie zum Glück auch ohne nachzufragen verstehen und akzeptieren.   Oben in ihrem Zimmer angekommen, bleibt Yugi vor dem Bett stehen und sieht seinen Liebsten fragend an. „Nur noch eins. Ein Sklave wird nicht gefragt, ob der das will und ich nehme mal an, eine Betäubung gibt es auch nicht. Oder?“ Als Yami nun nur ernst nickt, schlingt er seine Arme um dessen Nacken und zieht ihn nach unten auf die Matratze. „Zum Glück ist dir wenigstens das erspart geblieben.“ Erst jetzt bemerkt er den unterdrückten Schmerz in den rubinroten Augen. Was ihn leer schlucken lässt. „Verzeih, ich hätte dich das alles nicht fragen sollen.“ Mit schlechtem Gewissen sieht er seinen Liebsten an, der jedoch nur den Kopf schüttelt. „Ist schon gut und irgendwie hat es auch gut getan, mal darüber zu sprechen. Auch wenn es mir ehrlich gesagt ziemlich schwergefallen ist.“ Seinen Sharik in die Arme ziehend, dreht er sich auf den Rücken.   Mit einem Seufzen legt Yugi seinen Kopf auf Yamis Schulter und umschlingt ihn nun auch mit seinen Armen. „Es tut mir leid, dass du hier so viel Stress hast. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn du bei Grossvater geblieben wärst.“ Bedrückt schielt er nach oben, weil er seinen Kopf nicht von seinem bequemen Kissen nehmen möchte. Trotzdem kann er den entrüsteten Gesichtsausdruck Yamis erkennen, als dieser ihm sein Gesicht zuwendet. „Ganz sicher nicht. Es stimmt, es ist stressig, aber trotzdem auch schön, mal was Neues zu sehen. Ausserdem, hätte ich mich an meine Schwester erinnert oder an die Worte meines Vaters, wenn ich Zuhause geblieben wäre? Wohl kaum!“ Einen Moment schweigt Yami, in dem er an die Decke blickt. „Zudem hätte ich dich dann nicht gegen die Göre verteidigen können.“ Als Yugi nun die Stirn runzelt, kann er sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. „Nur, weil sie mir geholfen hat und sich endlich benimmt, heisst das noch lange nicht, dass ich sie mag oder respektiere. Ich bin einfach nur freundlich zu ihr, weil ich keinen Bock auf unnötigen Streit oder Diskussionen habe.“   Nun fängt Yugi auch an zu Grinsen. „Und ich dachte schon, dass du deine Meinung über sie geändert hast, weil die so nett zu ihr gewesen bist und sogar mit ihr Schach gespielt hast.“ Auf einmal dreht sich Yami zur Seite und sieht ihm jetzt tief in die Augen. „Ich habe nicht mit ihr Schach gespielt. Ich habe sie fertiggemacht. Mit Grossvater spiele ich Schach, indem ich mir in der Regel mehr Zeit lasse, bis ich ihn Schachmatt setze. Ausserdem hat sie versucht dich mir wegzunehmen und das werde ich ihr sicher nicht verzeihen.“ Über den Ausdruck in Yamis Augen erschrocken, schnappt Yugi unwillkürlich nach Luft. „Lass sie aber bitte am Leben. Auch wenn sie meistens nervt, ist sie doch Hopkins Enkelin.“ „Ach, ich werde sie zusammen mit Mamoru und diesem Kerl vom Markt nur Vierteilen und dann Teeren und Federn lassen. Zumindest in meiner Phantasie.“ Bei dem Gedanken daran, fängt Yami unwillkürlich an zu grinsen. Rebecca in einem Federkleid, das vielleicht auch noch blau ist? Das wäre wirklich mal was.   Obwohl Yugi nicht wirklich weiss, woran sein Liebster gerade denkt, ist er doch froh, dass der mordlüsterne Ausdruck aus Yamis Augen verschwunden ist. Auf einmal fällt ihm etwas ein, was er sich schon bei dem Schachspiel gefragt hat. „Sag mal? Wieso konntest du ihre Züge voraussagen? Das ist doch vollkommen unmöglich“, neugierig auf die Antwort sieht er Yami an, der jetzt plötzlich ein Pokerface draufhat, als hätte er ein wichtiges Geheimnis zu hüten. „Tja, also eigentlich wird das ja nicht verraten, aber bei dir mache ich eine Ausnahme.“ Kurz legt er eine dramatische Pause ein. „Sie ist ganz einfach durchschaubar und spielt immer schön nach Schema F. Auf diesen Zug reagiere so und auf den nächsten so. Ganz wie aus dem Lehrbuch und wenn man herausgefunden hat, nach welcher Taktik sie spielt, kann man sie ganz einfach schlagen, indem man sich daran anpasst und sie vielleicht zusätzlich noch ein wenig reizt“, zwinkert er Yugi schelmisch grinsend zu. Weil er jetzt überhaupt keine Lust mehr hat, weiter über die Göre zu reden, überbrückt Yami den Abstand zwischen ihnen und verwickelt Yugi in einen langen Kuss. Ist dies doch der beste Weg seinen Sharik von weiteren Fragen abzulenken.   Als sie sich wieder voneinander lösen, kommt Yugi plötzlich ein Gedanke, weshalb er ein Kichern nicht mehr unterdrücken kann. Sich die Hand vor den Mund haltend, dreht er sich auf den Rücken. Hilft doch der verdutzte Ausdruck seines Liebsten nicht gerade dabei, dass er sich wieder beruhigen kann. Zu Yugis Erstaunen wartet Yami relativ geduldig ab, bis er sich wieder so halbwegs beruhigt hat. „Entschuldige“, nach Luft schnappend sieht er Yami an, der den Blick stumm fragend, was denn los sei, erwidert. „Aber mir kam nur gerade der Gedanke, dass wir noch nie so viel Zeit im Bett verbracht haben, wie hier.“ Wieder fängt Yugi an zu kichern, wird jetzt aber von seinem Liebsten an dessen Brustkorb gezogen.   Die plötzliche gute Laune seines Shariks ist so ansteckend, dass auch Yami sich ein leises Lachen nicht verkneifen kann. „Stimmt, aber hier ist auch der einzige Ort, an dem wir wirklich ungestört sind.“ Mit funkelnden Augen sieht er Yugi an, der jetzt gespielt die Stirn kraust. „Stimmt, Zuhause ist ja nur Grossvater da, der allerdings seine Ohren überall hat.“ Kaum sind die Worte ausgesprochen worden, prusten die beiden regelrecht los. Sich den schmerzenden Bauch halten, japst Yami nach einer Weile regelrecht nach Luft. „Am besten kaufen wir ihm für später gute Ohrenstöpsel, dann muss er nicht alles mitanhören, was wir so machen.“ Bei der Erinnerung wie ihr Grossvater in den letzten Tagen vor ihrer Abreise manchmal mit einem ziemlich roten Gesicht herumgelaufen ist, grinst er Yugi breit an. Der dreht sich jetzt auf den Bauch und stützt den Kopf mit beiden Händen ab. „Die Münzen können wir uns sparen. Die Dinger hat er schon mal von mir bekommen und sie nicht benutzt. Darum ist es mir inzwischen auch wieder egal, wenn er uns hört. Auch wenn ich mich erst wieder daran gewöhnen musste, dass das Haus so ringhörig ist.“ So auf dem Bauch liegend und die Beine hin und her bewegend, sieht Yugi seinen Liebsten an, der sich jetzt auf seinen Ellbogen abstützt. „Dann ist er wirklich selbst schuld, wenn ihm das Blut in Zukunft regelmässig ins Gesicht schiessen wird.“ Den Kopf in den Nacken fallen lassend erwidert Yami den Blick, bis er sich ganz aufrichtet und auf die Bettkante setzt. „Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann ist es bald Zeit fürs Mittagessen. Sollen wir schon mal runtergehen oder willst du warten, bis uns einer der Anderen holt?“, fragend sieht er über die Schulter zu Yugi, der sich nun mit einem leisen Seufzen auf den Rücken dreht, ehe er sich neben ihm auf die Bettkante setzt. „Gehen wir lieber runter, sonst dürfen wir uns wieder ihren vielsagenden Blicken stellen.“ Synchron verdrehen die beiden die Augen, als sie daran denken, wie sie am Morgen angesehen wurden, als sie im Flur Jim und Scott begegnet sind, die gerade auf dem Weg nach draussen waren und Hopkins ist auch nicht viel besser gewesen, als die beiden.   Unter anderem deswegen, stehen sie auf und gehen nach unten ins Esszimmer und sind sogar die Ersten. Kurz darauf kommt Nancy mit einer grossen Schüssel Pilzrisotto rein, die ihr Yami spontan abnehmen möchte, aber sie schüttelt nur lächelnd den Kopf. „Du musst mir nicht helfen, Yami. Schliesslich isst du hier bei den Herrschaften.“ Auf diese Antwort hin ist Yami so perplex, dass er gar nicht weiss, was er darauf sagen soll und ihr nur stumm zusieht, wie sie das Risotto auf den Tisch stellt und wieder rausgeht. Erst als sie wieder allein sind, dreht er sich mit einem verzweifelten Blick zu Yugi um. „Was soll das denn? Ich bin doch auch nur ein Mensch, wie die anderen und jetzt darf ich gar nichts mehr machen, nur weil ich hier mit dir esse? Das ist so unfair!“ Über das Verhalten der anderen enttäuscht, lässt er sich seitlich auf seinen Stuhl fallen und sitzt vornübergebeugt da, bis er von hinten umschlungen wird. Seinen Oberkörper jetzt wiederaufrichtend lehnt er sich an seinen Sharik. „Ach Yami, das ist leider so, dass sie so denken. Sobald du hier isst, bist du etwas Besseres und das egal, ob du ein Sklave oder freier Mensch bist. Darum wollen sie dich nichts mehr helfen lassen.“ Verstehend, wie sich sein Liebster fühlt, sieht er ihm in die Augen. „Soll ich mit ihnen reden?“, bietet er Yami schliesslich an. Doch dieser schüttelt nur den Kopf. „Nein, das wäre ihnen gegenüber unfair und sie meinen es ja nur gut.“ Den Kopf einen Moment senkend sieht Yami auf seine Hände, ehe er wieder zu Yugi hochsieht. „Es ist ja nur noch morgen und dann fahren wir zum Glück wieder nach Hause. So lange werde ich es schon noch aushalten, nichts tun zu können.“ Weil Yugi hört, dass sich wieder Schritte nähern, löst er die Umarmung, lässt aber die Hände auf Yamis Schultern ruhen. Wieder ist es Nancy, die mit einer Schüssel Salat reinkommt. Hinter ihr folgt aber auch gleich Maria, die ein Tablett mit vier Desserttellern trägt. „Ciao ihr beiden. Habt ihr es in eurem Stanza nicht mehr ausgehalten, dass ihr schon hier seid?“ Keine Antwort erwartend lächelt sie die beiden an, während sie das Dessert neben den Tellern auf den Tisch stellt. „Oggi gibt es Panna Cotta mit Beerensauce.“ Den beiden zuzwinkernd geht sie mit Nancy raus und nur kurz darauf können sie hören, wie Maria lautstark Hopkins und Rebecca mitteilt, dass das Essen fertig auf dem Tisch steht.   Bei dem Tonfall sehen sich die beiden grinsend an und denken ganz klar dasselbe. Nämlich, dass hier Maria die heimliche Herrin im Haus ist.   Kurz darauf kommen die anderen beiden ins Esszimmer, weshalb Yami wieder aufsteht und zusammen mit Yugi darauf wartet, dass sich Hopkins hinsetzt. Erst als dies passiert ist, nehmen auch sie wieder Platz.   Nach dem Essen machen sie sich mit Rocky, der schon von Lenny geschirrt worden ist, wieder auf den Weg zum Markt. Heute hat sich Yugi vorgenommen, Stoffe mit traditionellen Motiven für Kimonos und Schultertücher zu kaufen. Was sich als ziemlich zeitaufwendig herausstellt, da er diesmal jeden der Ballen noch ausführlicher prüft, bis er sich für einen entscheidet. Schliesslich hat er einen Ruf als Stoffhändler zu verlieren.   Beim ersten Stand hat Yami noch aufmerksam zugehört. Doch jetzt hört er nur noch mit einem halben Ohr zu, ist es doch eigentlich das gleiche Prozedere, wie in den letzten Tagen. Gelangweilt krault er Rocky am Hals, bis ihn Yugi dazu auffordert, den Ballen am Tragegeschirr festzubinden und dann auch schon zum nächsten Marktstand eilt, an dem Schultertücher in den verschiedensten Farben und Mustern verkauft werden.   Yugi kennt den Händler schon von den letzten Jahren und weiss, dass dieser die Tücher am liebsten bündelweise verkauft. Ausserdem sind sie so trotz hervorragender Qualität günstiger, als wenn er sie einzeln kaufen würde. „Guten Tag Herr Oita. Was haben Sie denn dieses Jahr schönes anzubieten?“, fragend sieht er den Mann aus Hiroshima an. „Herr Muto! Guten Tag, was für eine Freude, dass Sie wieder hier sind. Einen Moment, ich habe extra etwas für Sie zur Seite gelegt.“ Geschäftig holt Oita gleich vier Bündel mit je zwanzig Tüchern aus einer grossen Holzkiste, die hinter dem Marktstand auf einem kleinen Podest steht. „Schauen Sie mal, das sind beste Tuchwaren, die von den Weberinnen aus meiner Heimatpräfektur mit viel Liebe hergestellt worden sind.“ Weil er weiss, dass sich der junge Mann die Ware gern genauer ansieht und dann erst die Bündel kauft, löst er vorsichtig den Knoten des Bandes und breitet die Tücher auf dem Tisch aus. Schliesslich hat er nichts zu verbergen.   Um den Mann nicht zu enttäuschen begutachtet sich Yugi die mit edlen Motiven gewebten und bestickten Tücher. Erst nachdem er sich auch noch ein zweites Bündel angesehen hat, nickt er dem Händler zu. „Gut ich nehme die vier Bündel, wenn der Preis stimmt.“ Mit diesem Satz eröffnet Yugi nun, wie jedes Jahr an diesem Stand, die Verkaufsverhandlungen.   Zufrieden schnürt Herr Oita die Tücher wieder zu einem Bündel zusammen. „ich will für alle vier Bündel 160 Silbermünzen haben.“ Wie es nicht anders zu erwarten ist, schüttelt Yugi den Kopf. „Auf keinen Fall, ich biete 120 Silbermünzen. Schliesslich sind nicht alle der Tücher leicht zu verkaufen.“ Mit unleserlicher Miene sieht er den Händler an, der nun seinerseits abwehrt. „Auf keinen Fall, ich gehe aber runter auf 150 Silbermünzen. Was halten Sie davon?“, sich auf der Platte abstützend sieht er seinen Kunden abwartend an. „Nein, das ist immer noch zu viel. Ich erhöhe aber auf 130 Silbermünzen.“ Die Arme verschränkend, entlastet Yugi sein linkes Bein. So langsam schmerzen ihm nämlich von dem vielen herumlaufen und stehen die Füsse. Bedauernd schüttelt Oita den Kopf. „Das kann ich nicht machen, aber ich mache einen Vorschlag. Treffen wir uns doch in der Mitte. Sprich, bei 140 Silbermünzen. Sind Sie damit einverstanden, Herr Muto?“, geduldig wartet er nun auf eine Antwort, die diesmal etwas länger auf sich warten lässt. Schliesslich nickt Yugi. „Ich schlage ein. 140 Silbermünzen sind ein guter Preis.“ Um den Handel zu besiegeln reichen sie sich die Hände, ehe der Händler die Bündel in stabiles Leinen einwickelt und Yugi die Münzen abzählt.   Als Yami diese Bündel nun auf Rocky festschnallen soll, steht er vor einem Problem. Wie zum Teufel soll er das denn machen, dass sie auch ja nicht runterfallen? Hilfesuchend blickt er zu Yugi, der ihm das eine Bündel lächelnd abnimmt. „Schau, ich zeige es dir.“ In aller Ruhe legt er das Bündel auf Rockys Rücken so hin, dass es auf dem einen Stoffballen aufliegt und legt dann das Zweite auf die andere Seite, ehe er diese mit Hilfe eines breiten Lederriemens fixiert. „Siehst du? Darum habe ich auch zuerst die beiden Ballen gekauft und jetzt versuch du es mit den anderen beiden Bündeln.“ Auffordernd blickt er Yami an, der sich sofort an die Arbeit macht und zwar nicht ganz so geschickt, aber doch sicher die Handgriffe seines Shariks nachmacht.   Erstaunt, dass der junge Mann, seinem Sklaven geduldig erklärt und auch noch zeigt, wie die Bündel auf dem Pferderücken befestigt werden müssen, sieht Herr Oita Yugi an. „Sie haben ja wirklich Geduld mit ihm. Denn der sollte doch wissen, wie man die Bündel richtig befestigt.“ Empört stützt Yugi seine Hände in die Seiten. „Herr Oita, Yami ist das erste Mal mit mir hier und hatte früher nichts mit all dem hier zu tun. Woher soll er also wissen, wie er die Stoffbündel auf diesen speziellen Tragegeschirren richtig befestigen soll!“, fest sieht er den Händler an, der bei dem scharfen Tonfall unwillkürlich den Kopf einzieht.   Auf einmal hören sie ein lautes Lachen vom benachbarten Marktstand. „Herr Oita, der Sklave weiss vielleicht nicht, wie man die Bündel richtig verschnürt, aber dafür hat der am Montag die Chinesen auf Trab gehalten, weil er fliessend Chinesisch spricht.“ „Oh ja“, mischt sich nun auch der Verkäufer des Verpflegungsstandes auf der anderen Seite ein. „Der hat für den Muto übersetzt, als würde der nie was Anderes machen und die da“, nun zeigt der Händler zu den Chinesen rüber, „sind dadurch richtig nervös geworden, weil die Preisverhandlungen für sie so schwerer geworden sind. Ich habe sogar von einem Freund, der Chinesisch versteht gehört, dass sie darüber diskutiert haben, dass sie Muto ein Kaufangebot machen wollen, aber dann meinte wohl einer, dass er den Händler im Hafen von Domino kennt und dass der Muto schon vor Monaten dessen Angebot abgelehnt hat und jetzt wohl kaum anderer Meinung sein wird, so wie der auf den aufpasst. Da war die Diskussion wohl dann ganz schnell wieder vorbei.“   Während die beiden Händler weiter über die chinesischen Händler ablästern, sehen sich Yugi und Yami peinlich berührt an. Ist ihnen doch nicht bewusst gewesen, dass sie für so viel Aufruhr gesorgt haben. „Was meinst du, sollen wir langsam mal abhauen und die beiden allein weiterlästern lassen? Für heute habe ich nämlich alles eingekauft“, beugt sich Yugi flüsternd zu Yami, welcher erleichtert nickt. „Oh ja.“   Möglichst unauffällig ziehen sie sich zurück, atmen aber erst erleichtert auf, als sie den Marktplatz schon ein ganzes Stück hinter sich gelassen haben. „Verdammt, war das peinlich“, schief grinsend dreht sich Yugi, während sie durch die Strassen laufen, zu Yami um, der mit etwas hinter ihm geht. „Das kannst du laut sagen, aber du solltest jetzt lieber wieder nach vorn sehen, sonst lernst du plötzlich noch eine der Strassenlampen näher kennen, als es dir lieb ist.“ Schnell greift er nach dessen Arm und zieht ihn zur Seite, weil genau das jetzt beinahe passiert wäre. Diese Aktion erweckt die Aufmerksamkeit von ein paar Passanten, weil jedoch Yami Yugi sofort wieder loslässt und respektvoll den Kopf senkt, verlieren diese schnell wieder das Interesse und gehen weiter. Dankbar, dass ihm Yami eine schmerzhafte Beule erspart hat, nickt Yugi ihm nur kurz zu, weil er die neugierigen Blicke sehr wohl bemerkt hat und nicht noch einmal die Aufmerksamkeit auf sie beide lenken möchte. Sobald sie im Hof sind, wird er sich dann richtig bei ihm bedanken und dies teilt er ihm auch mit den Augen mit. Was seinem Liebsten ein kleines Lächeln entlockt. Nun wieder auf den Weg achtend, läuft Yugi, gefolgt von Yami, weiter die Strasse entlang, ohne sich einmal nach ihm umzudrehen.   Doch kaum sind sie im Hof angekommen, dreht er sich um und schlingt seine Arme um Yamis Nacken. „Danke, dass du mich gerettet hast“, bevor dieser etwas erwidern kann, gibt er ihm einen innigen Kuss, den er anfängt zu vertiefen, als sich ein Arm um seinen Rücken schlingt.   „Hey, Jim, Scott kommt mal her“, ruft Lenny leise und grinsend den beiden Männern zu, die sich gerade im Stall darüber unterhalten, dass die Rosen mal wieder etwas Mist gebrauchen könnten. Im ersten Moment wirken sie zwar etwas verwirrt, aber dann kommen sie zum Tor. „Oh là là. Na das nenne ich mal einen Kuss.“ Die Arme verschränkend sieht sich Jim breit grinsend das Schauspiel an, während Scott nur den Kopf schüttelt. „Sagt mal, brauchen die nicht mal langsam wieder Luft? Und warum müssen die das hier machen? Dafür gibt es doch Schlafzimmer.“ Vielsagend blicken sich die anderen beiden an und stecken dann ihre Köpfe zusammen. „Wann hat ihm Nancy noch einmal klipp und klar gesagt, dass sie nichts von ihm will?“, flüstert Jim für Lenny gerade noch so hörbar, was den anderen kurz nachdenklich die Augenbrauen zusammenziehen lässt. „Ich glaube, das war am Dienstag und weil es Sir Hopkins ja nicht gern sieht, wenn wir sexuell bedrängt werden und Scott dazu auch noch ein Gentleman ist, hat er das zähneknirschend akzeptiert. Ist aber schon hart, wenn er jetzt Yugi und seinen Yami so verliebt sehen muss.“   Von ihren Beobachtern bekommen Yugi und Yami nichts mit. Sehen sie sich doch nach dem Kuss tief in die Augen und sind in ihrer eigenen Welt versunken, bis sich ein Pferdekopf mit einem deutlichen Brummeln zwischen sie schiebt. „Mann, Rocky!“ Sanft, aber dennoch bestimmt, drückt Yami den Wallach zur Seite, krault ihn dann aber doch am Hals. „Du hast aber Recht, wir sollten uns wirklich erst um dich kümmern und dich von deiner Last befreien.“ Beinahe so, als hätte Lenny nur darauf gewartet, taucht er plötzlich neben ihnen auf und nimmt ihm den Führstrick ab. „Danke Lenny“, nickt ihm Yami kurz zu, ehe er beginnt die Lederriemen zu lösen, welche die Bündel sicher fixieren. „Gib mir bitte schon mal zwei der Bündel, dann trage ich die schon mal rein“, auffordernd sieht Yugi seinen Liebsten abwartend an.   Hoffend, dass jetzt nicht gleich noch einer der anderen kommt und ihm auch diese Arbeit wegnimmt, reicht Yami die Tuchbündel an Yugi weiter und schnappt sich die anderen beiden Bündel. „Wir holen gleich noch die Stoffballen. Gibst du Rocky schon mal Wasser?“, fragend sieht er Lenny an, der ihm bestätigend zunickt. „Natürlich, schliesslich soll der Gute ja nicht verdursten. Ach Yugi, nimmst du morgen dann Star mit?“, dann bewege ich sie am Morgen nämlich nicht.“ Obwohl Yugi das jedes Jahr so macht, um seinen eigenen Pferden vor der anstrengenden Heimreise noch einen freien Tag zu gönnen, fragt Lenny doch lieber nach.   „Ja, so wie in den letzten Jahren auch. Meine beiden werden dann Samstag und Sonntag noch mehr als genug Bewegung haben“, ruft ihm Yugi über die Schulter blickend, von der Hintertür her zu.   Im Lagerraum legt er die Bündel zu den immer noch sicher in Leinen eingewickelten Ballen und nimmt dann auch Yami dessen Last ab. „Holst du gleich noch die beiden Stoffballen?“, bittend sieht Yugi ihn an, ehe er sich den schon eingelagerten Stoffen zuwendet. Will er doch kurz kontrollieren, ob hier immer noch alles in Ordnung ist. So bemerkt er nicht, wie Yami nickt und dann schweigend aus dem Raum geht, weil er ihn nicht in seiner Konzentration stören möchte.   Im Hof sieht er dann nachdenklich zu Lenny. „Hilfst du mir mal schnell? Dann kann ich gleich beide Ballen auf einmal reintragen.“ Natürlich tut dies der andere, weshalb er schon nach kurzer Zeit die beiden Stoffballen auf den Armen hat und diese ins Haus schleppt.   Als Yami dann ins Lager kommt, sieht Yugi gerade in seine Richtung. „Sag mal spinnst du? Zwei Ballen auf einmal sind doch viel zu schwer!“ Sofort nimmt ihm sein Sharik den oberen Stoffballen ab und legt ihn zu dem schon ziemlich grossen Stapel auf den Tisch, ehe Yami den anderen nun auch ablädt und dann seinen schmerzenden Rücken durchdrückt. „Das kommt davon. Was musst du dich auch so überheben“ Mit ihm schimpfend stellt er sich neben seinen Liebsten und legt seine Hand auf dessen Kreuz. Sein Gesicht genau im Auge behaltend, beginnt er seine Hand mit Druck hin und her zu bewegen.   Im ersten Moment hält Yami angespannt den Atem an. Doch dann stützt er sich mit den Händen an der Tischplatte ab und schliesst geniessend die Augen. Nur leider hört Yugi viel zu schnell wieder auf, was ihn leise protestierend grummeln lässt.   „Wenn du willst, dann massiere ich dich heute Abend wieder ein wenig, wenn dir das so gut gefällt“, grinsend zieht Yugi seine Hand zurück, als ihn sein Liebster ansieht. „Oh ja, das gestern war so schön entspannend.“ Mit einem Lächeln legt er die Arme um seinen Sharik. „Müssen wir wirklich noch mit den anderen zu Abend essen?“ Auch wenn Yami die Frage nicht wirklich ernst meint, hofft er doch, dass Yugi verneinend darauf eingeht.   Nur leider nickt dieser bedauernd mit dem Kopf. „Maria wird nicht noch einmal zulassen, dass wir in unserem Zimmer essen, aber wir haben ja noch ein wenig Zeit, bis wir ins Esszimmer müssen.“ Vielsagend sieht er Yami an. Welcher ihn sofort aus der Umarmung entlässt, dafür aber nach seiner Hand greift und ihn aus dem Raum zieht. Im Flur lässt Yami ihm aber dann doch noch die Zeit, die Tür wieder abzuschliessen, ehe er ihn regelrecht nach oben in ihr Zimmer schleppt.   Dort angekommen dreht sich Yami zu seinem Sharik um und sieht ihn mit einem schelmischen Ausdruck in den Augen an. „Ich würde sagen, während ich mich langweile, machst du deine täglichen Eintragungen, damit wir nach dem Abendessen gleich Zeit für uns haben.“ Von den Worten vollkommen überrascht, hat er doch eigentlich etwas ganz Anderes erwartet, nickt Yugi nur und geht zu dem Schreibtisch. Erst als er sich hingesetzt hat, sieht er wieder zu Yami, der es sich nun auf dem schmalen Fensterbrett möglichst bequem gemacht hat und nun aus dem offenen Fenster sieht. Kopfschüttelnd nimmt Yugi sein Notizbuch und beginnt die bezahlten Preise für die Stoffballen und Tuchbündel einzutragen. Heute geht das ziemlich schnell, weshalb er noch kurz ihre verbleibenden Münzen abzählt und eigentlich sehr zufrieden ist. Dadurch, dass er dank Yamis Sprachkünsten für die chinesischen Seidenballen wirklich deutlich weniger als sonst bezahlt hat, sind noch mehr Münzen, als in den letzten Jahren übrig. Was ihm für den morgigen Tag einen etwas grösseren finanziellen Spielraum lässt, wenn er doch noch das ein oder andere Schnäppchen machen möchte.   Nun den Rücken durchstreckend steht Yugi auf und gesellt sich zu Yami. Ihm gegenüber setzt er sich auch auf das schmale Fensterbrett und sieht hinaus in den kleinen Rosengarten. „Magst du Rosen?“, wendet er sich nach einer Weile des gemeinsamen Schweigens an Yami, der seinen Blick ernst erwidert. „So aus der Ferne, sehe ich sie gern, aber ich kann ihren Duft nicht mehr ausstehen.“ Seinen Hinterkopf an die Wand lehnend, beobachtet er wieder in Gedanken versunken, die kleinen Schäfchenwolken an dem sonst kitschig blauen Himmel.   Yugi spürt, dass sein Liebster nicht reden möchte. Weshalb er ihn einfach nur stumm beobachtet, ehe er wieder nach draussen sieht, um die Uhrzeit abzuschätzen. „Na komm, sicher wird uns Maria gleich rufen.“ Nachdem er sich erhoben hat, ergreift er Yamis Hand und haucht einen Kuss auf die weiche Haut der Handfläche. „Ich bin noch schnell im Bad. Du kannst aber ruhig schon runtergehen, wenn du nicht auf mich warten möchtest.“   Einen Moment denkt Yami nun über diese beiden Möglichkeiten nach. „Ich warte hier auf dich. Ich muss nämlich auch noch ins Bad.“ Nachdem Yugi ihm zugenickt und das Zimmer verlassen hat, sieht er auf seine Hand, ehe er sie zur Faust ballt. Nur leider kann er auch so das Gefühl, das Yugis Lippen auf seiner Haut hinterlassen hat, nicht festhalten.   So findet ihn auch Yugi vor, als er wieder ins Zimmer kommt. Gern würde er seinen Liebsten fragen, woran er denn denkt. Doch eilt dieser schon an ihm vorbei ins Bad. Während er auf ihn wartet, legt Yugi schon mal das Badetuch bereit, das er nachher auf das Bett legen möchte, wenn Yami dann wirklich die Massage haben will und platziert auch die Ölflasche vorsorglich auf dem Nachttisch.   Nach dem Abendessen darf er dann wirklich noch Yami ein wenig mit seinen Massagekünsten verwöhnen. Allerdings mit dem Unterschied, dass es diesmal ohne Überraschungen abläuft und sein Liebster zwar schläfrig wird, als er wieder dessen Rücken massiert, aber nicht unter seinen Händen einschläft. So, dass Yugi sogar noch das Badetuch aus dem Bett räumen und über den Stuhl beim Schreibtisch hängen und die Ölflasche wieder sicher verstauen kann, ehe er sich todmüde wieder ins Bett und dann an seinen Yami rankuschelt und schon kurz darauf auch schon eingeschlafen ist.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     So, jetzt haben wir mal einen etwas anderen Kapitelanfang gehabt. Ich hoffe, er hat euch trotz der arschigen CHaraktere gefallen und huete durfte mal Yugi ausrasten und sich von Yami trösten lassen.   Also dann, wenn es vor dem 25. Juni noch ein Kapitel geben sollte, dann kommt das aus Wales. ;-)   Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto PS: Das Panna Cotta Originalrezept, das ich leider nur in diesem Forum gefunden habe: http://www.chefkoch.de/forum/2,25,424856/Panna-Cotta-ohne-Gelatine-oder-Agar-Agar.html?page=all Und hier noch ein anderes Rezept leider mit Gelatine. Ach ja, Rahm nennen wir in der Schweiz die Sahne. Es ist also KEIN Sauerrahm gemeint! https://www.swissmilk.ch/de/rezepte/HWL_CFuM2001_11/panna-cotta-rahmkoepfli/ Und hier das Pilzrisotto: https://www.gutekueche.ch/pilzrisotto-rezept-5340 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)