Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 46: Veronica -------------------- Hallo zusammen,   zwar mit ein bisschen Verspätung, aber das Kapitel ist jetzt fertig.   Ich möchte jetzt auch nur noch zwei Sachen loswerden, bevor ich es euch lesen lasse.   Ich freue mich wirklich über Kommis, aber wenn der Kommibereich zum Chatten benutzt wird, finde ich es nicht mehr wirklich lustig. *In die Richtung von zwei bestimmten Personen sieht* Das ist nicht hier passiert, aber trotzdem sage ich es auch hier. Wenn ich so etwas wieder mitkriege, dann werde ich die Unterhaltung in Zukunft löschen. *Wieder zwei bestimmte Personen ansieht*   So und jetzt noch eine kleine Sache: Nächsten Sonntag fahre ich für zwei Wochen in den Urlaub. Es kann also sehr gut sein, dass an den nächsten drei Sonntagen keine Kapitel kommen werden.     So und jetzt lasse ich euch nicht länger warten und wünsche euch viel Spass.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 46: Veronica     Die Sonne ist gerade erst dabei aufzugehen, als Yugi verschlafen die Augen öffnet. Was ihn geweckt hat, kann er nicht sagen, aber eins ist ihm klar, jetzt ist er eindeutig zu wach, um wieder einschlafen zu können. Noch will er aber auch nicht aufstehen, weshalb er sich zur Seite dreht, so dass er sich an den auf dem Rücken liegenden Yami kuscheln kann. Seinen Kopf vorsichtig auf dessen Brust ablegend, seufzt Yugi nun leise auf. „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mir wünschen, dass du mich niemals verlässt.“ Obwohl er nur leise und für sich selbst gesprochen hat, legt sich ein Arm um seine Schulter. „Das werde ich nicht, Sharik. Wieso glaubst du das denn?“ Auf die Worte hin versteift sich Yugi kurz, ehe er sich lächelnd ein wenig aufrichtet, wobei er sich leicht auf dem Oberkörper seines Liebsten abstützt. „Du bist ja wach. Habe ich dich etwa aufgeweckt?“ Als Antwort schüttelt Yami leicht den Kopf. „Nein, ich habe nur noch gedöst.“ Zärtlich streicht er nun eine der Strähnen aus Yugis Gesicht. „Also, warum glaubst du, sollte ich dich verlassen? Nachdem ich endlich erkannt habe, dass mein Herz und meine Seele wirklich dir gehören.“ Fragend sieht er Yugi nun an, der ihm traurig lächelnd die Hand auf die Wange legt. „Ich weiss es nicht, aber bis auf Grossvater habe ich immer alle Menschen verloren, die mir etwas bedeutet haben. Vielleicht habe ich ja darum diesen Wunsch.“ Um weitere Fragen, die er nicht beantworten möchte, zu umgehen, beugt sich Yugi leicht nach vorn, um seinem Liebsten einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Was auch funktioniert, denn nach einem Moment beginnt Yami den Kuss ebenso sanft zu erwidern.   Keiner der beiden weiss, wie lange dieser unglaublich gefühlvolle Kuss gedauert hat, als sie diesen aus Luftmangel enden lassen müssen. „Mein Herz und meine Seele gehören dir auch“, lächelnd lässt Yugi seine Fingerspitzen über Yamis Wange gleiten. „Ich werde dein Herz und deine Seele hüten, wie den wertvollsten Schatz der Welt.“ Diese Worte spricht Yugi wie einen Hauch und nur Millimeter von den verlockenden Lippen entfernt aus. So kann er auch gut den erstaunten Ausdruck in den Augen seines Liebsten erkennen, der sich nun in einen Blick voller Liebe wandelt.   Yugi die Hände auf die Wangen legend, lächelt Yami seinen Sharik warm an. „Ich werde dieses wunderschöne Geschenk von dir auch wie den wertvollsten Schatz der Welt hüten und solange ich es beeinflussen kann, werde ich immer an deiner Seite sein. Das schwöre ich dir.“ Um seine Worte noch zu unterstreichen, überbrückt er die letzten Millimeter. Auch wenn seine Lippen nicht von Yamis verschlossen worden wären, hätte Yugi darauf nichts mehr erwidern können. Viel zu sehr ist er von den Worten seines Liebsten überwältigt, weshalb er irgendwie froh ist, ihm durch diesen Kuss antworten zu können. Gleichzeitig zieht sich sein Herz schmerzhaft zusammen, weiss er doch ganz genau, dass die Zukunft ganz anders aussehen kann, als sie beide es sich wünschen. Doch noch ist es nicht soweit und wenn es nach ihm geht, dann wird dieser Tag niemals kommen, an dem sich Yami entscheiden muss. Weshalb Yugi seinen Liebsten voller Liebe in die Augen sieht, nachdem sie sich schwer atmend wieder von einander gelöst haben. „Magst du noch ein wenig weiterkuscheln?“ Als Antwort auf die Frage, wird er von starken Armen umfasst und auf den Körper unter sich gezogen. „Das fragst du noch?“ Seine eine Hand gleichzeitig über Yugis Körper wandern lassend, flüstert Yami die Frage schmunzelnd in dessen Ohr. Was Yugi unterdrückt aufkeuchen lässt. „Ich meinte eigentlich wirklich nur kuscheln“, seufzend schliesst er die Augen und geniesst das Gefühl der Lippen auf seinem Hals.   Während Yami seinen Yugi so langsam um den Verstand bringt, sitzen Maria, die anderen Angestellten und Sklaven in der Küche am Tisch. „Sag mal, isst Yami etwa schon wieder mit den Herrschaften im Esszimmer?“, stirnrunzelnd blickt Scott auf den freien Platz neben Nancy, während er die Frage in die Runde wirft. Ihr Brot auf den Tisch legend, sieht Maria ihn ernst an. „Ja, denn Yugi hat Arthur darum gebeten, dass er Yami wie einen normalen Menschen behandelt und darum darf er als Gast des Hauses und Yugis Begleiter mit den Herrschaften, wie du es so schön ausdrückst, zusammen essen. Beantwortet das deine Frage?“ Auf diese Frage hin öffnet Scott schon den Mund, um etwas zu sagen. Schliesst ihn aber dann wieder, als er einen Fuss auf dem Seinen spürt. Verwirrt blickt er nun zu Jim, der ihn kopfschüttelnd ansieht. „Lass es gut sein. Auch wenn es dir nicht passt, dass der Junge jetzt ein Privileg besitzt, das du gern hättest.“   Grummelnd verschränkt Scott jetzt seine Arme. „Das ist es doch nicht. Ausserdem mag ich den Jungen. Er ist nämlich freundlich und gut erzogen. Es wundert mich nur, dass Sir Arthur ausgerechnet bei ihm so eine riesen Ausnahme macht.“   Vielsagend blicken sich während des Gespräches der drei Angestellten Nancy und Lenny an. Wenn nämlich Scott nicht eifersüchtig ist, dann dreht sich morgen die Welt andersherum. Ist es doch ein offenes Geheimnis, dass der Hausangestellte gern mal mit den Herrschaften zusammen eine Mahlzeit einnehmen würde.   Yugi weiss nicht, wie viel Zeit vergangen ist, seit er von Yami in den siebten Himmel geschickt worden ist. Es ist ihm eigentlich auch egal, denn noch immer rast sein Herzschlag, während er sich nach Atem ringend, aber dafür glücklich, an seinen Liebsten kuschelt. „Ich hoffe, dass ich dir irgendwann auch zeigen kann, wie schön es sein kann, wenn du von mir so verwöhnt wirst.“ Lächelnd sieht er mit geröteten Wangen in die rubinroten Augen, die den Blick sanft erwidern. „Ich weiss nicht, wann ich so weit sein werde, aber ich freue mich schon darauf.“ Lächelnd fährt er mit den Fingerspitzen über die weiche Haut an Yugis Hals. „So langsam wird es nämlich etwas unangenehm, wenn mein Körper reagiert, ich ihm die Erlösung aber verwehre.“   Über die Worte glücklich greift Yugi nach der Hand an seiner Wange und haucht leichte Küsse auf die Fingerspitzen. „Ich freue mich auch schon darauf und ich verspreche dir, dass wir nur das machen werden, was dir auch gefallen wird und was du wirklich geniessen kannst.“ Wieder küsst er die Fingerspitzen und bemerkt dabei, wie sein Liebster ihm gebannt zusieht. Beinahe so, als könne er nicht glauben, wie schön diese kleinen Liebkosungen sein können.   Yami kann es wirklich kaum glauben, was für Gefühle die Lippen seines Shariks in ihm auslösen und das nur durch das Küssen seiner Fingerspitzen. Hat er doch jedes Mal, wenn ihn die Lippen berühren, das Gefühl von kleinen angenehmen Stromschlägen, die sich mit einem Kribbeln in ihm auszubreiten scheinen. Unbewusst schliesst er die Augen ein wenig, was Yugi leicht schmunzeln lässt. Offenbar ist er nicht der einzige, der an den Fingerspitzen sehr empfindlich ist. „Gefällt es dir?“ Als Yami nun nur ungläubig nickt, knabbert Yugi aus einem Impuls heraus etwas am Mittelfinger, was seinen Liebsten regelrecht zusammenzucken lässt. Woraufhin er entschuldigend einen kleinen Kuss auf die Fingerspitze haucht, ehe er die Hand loslässt.   Mit grossen Augen mustert Yami nun seine Finger. „Wie... ich meine...“, nicht wissend, wie er seine Frage aussprechen soll, blickt er nun zu Yugi, der es sich jetzt wieder halb auf seiner Brust liegend bequem gemacht hat und ihn nun zufrieden grinsend ansieht. „Frag am besten nicht, warum es dir gefällt. Sondern freue dich einfach darüber, dass es so ist. Ich finde es übrigens auch sehr schön, wenn man das bei mir macht. Da haben wir wohl etwas gemeinsam.“ Am liebsten würde er vor Freude über diese kleine Entdeckung in die Luft springen, aber so mit seinem Liebsten noch ein wenig zu kuscheln ist auch sehr schön.   „Okay“, wieder sieht Yami seine Hand an, während er mit dem anderen Arm Yugi umfasst. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass sich Liebkosungen an seinen Fingern so anfühlen könnten. Nun greift er aber nach Yugis Hand auf seiner Brust und verschränkt ihre Finger miteinander.   So liegen sie aneinander gekuschelt da, bis es Zeit wird aufzustehen. Widerwillig löst sich Yugi aus Yamis Armen und kniet sich dann neben ihm hin. „Wenn es dich nicht stört, dann gehe ich zuerst unter die Dusche oder willst du vielleicht mitkommen?“, die Frage meint er natürlich nicht wirklich ernst. Darum ist er schon beinahe sprachlos, als sich sein Liebster mit einem Blitzen in den Augen aufrichtet. „Na, wenn du so fragst? Komme ich doch gern mit.“ Breit grinsend schnappt er sich Yugis Hand und zieht ihn, nur mit seinen Shorts bekleidet aus dem Zimmer.   Innerlich sämtlichen Göttern dankend, dass er sich nach seinem Höhenflug die Shorts wieder hochgezogen hat, weil sich Yami so immer noch wohler fühlt, als wenn er sich nackt an ihn kuschelt, lässt sich Yugi von ihm mitziehen. Hat er doch nicht wirklich viel Lust, die paar Schritte über den Flur, so wie vor ein paar Jahren, nackt zurückzulegen.   Als sie dann im Bad stehen sieht er seinen Liebsten besorgt an. „Bist du wirklich sicher? Ich meine, bis auf die Nacht im Gasthof...“ „Ja, ich bin sicher. Denn gegen ein bisschen Hilfe von dir beim Rückenwaschen, hätte ich nichts einzuwenden und du vermutlich auch nicht. Oder soll ich wieder gehen und dich allein lassen.“ Yugi nun fragend ansehen, neigt er den Kopf ein wenig zur Seite. Dieser Blick lässt Yugi einknicken, wenn Yami ihn so ansieht, hat er ja sowieso keine Chance. Da ist er schlimmer als ein Kätzchen, das einen um Milch bettelnd ansieht. Da kann ja auch keiner Nein sagen. „Na dann komm, aber beschwer dich nicht, dass wir unter der Dusche beide nackt sind.“ Yami die ganze Zeit unauffällig im Auge behaltend zieht sich Yugi die Shorts aus und stellt sich dann in die Duschkabine, die sich direkt neben der Badewanne befindet.   Kaum hat das Wasser die richtige Temperatur erreicht, stellt sich Yami mit einem tiefen Atemzug zu Yugi unter den warmen Wasserstrahl. Zu lange hatte er nur eiskaltes Wasser zur Verfügung, als dass er sich jetzt freiwillig unter das kalte Wasser stellt und so darauf wartet, dass es eine angenehme Wärme erreicht hat. Natürlich hat Yugi das bemerkt und schüttelt nur innerlich den Kopf über das Verhalten seines Freundes. Als wenn er ihn nach dem Fiasko damals am Fluss mit dem noch kalten Duschwasser anspritzen würde. Die Wasserschlacht im Hof, hatte ja sein Liebster begonnen, das war also etwas vollkommen anderes.   Mit klopfendem Herzen greift Yami nach der Seife und schäumt sich seine Hände sorgfältig ein, bevor er diese sanft über Yugis Rücken gleiten lässt. Dies lässt Yugi geniessend die Augen schliessen, bis die streichelnden Bewegungen auf seinem Rücken aufhören. Etwas enttäuscht, dass es schon vorbei ist, hätte er doch ewig so dastehen können, öffnet er seine Augen wieder und dreht sich dann zu Yami um. „Danke, soll ich dir jetzt auch gleich den Rücken einseifen oder willst du noch ein wenig warten?“, fragend sieht er Yami an, der sich nach einem kurzen Zögern ganz unter den Wasserstrahl stellt. „Wenn es dir nichts ausmacht, dann bitte jetzt gleich.“ Zu seinem eigenen Erstaunen nervös, wendet er sich um und stützt sich mit den Händen an der Wand ab.   Natürlich bemerkt dies Yugi, weshalb er mit der Seife in der Hand innehält. „Ganz ruhig, ich mache nichts, was du nicht willst.“ Nachdem er sich die Hände nun eingeseift hat, stellt er sich so hin, dass er prüfend in Yamis Augen sehen kann. „Soll ich es lieber sein lassen? Du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich bin dir ganz sicher nicht böse, wenn du jetzt lieber darauf verzichtest.“ Einen Moment lang sehen sie sich nur an. „Ich will es. Ich weiss auch nicht, warum ich jetzt so reagiere, denn ich vertraue dir ja.“ Mit einem zittrigen Lächeln nickt er seinem Sharik leicht zu, um seine Worte noch zu unterstreichen. Zögernd stellt sich Yugi nun wieder hinter seinen Liebsten. „Ich lege meine Hände jetzt auf deine Schultern“, warnt er ihn mit möglichst ruhiger Stimme vor, ehe er die weiche Haut berührt. Mit sanften Bewegungen lässt er seine Hände über dessen Schultern und den oberen Rücken gleiten. „Soll ich auch dich auch noch etwas weiter unten waschen?“, in der Bewegung verharrend, versucht er einen Blick auf Yamis Gesicht zu erhaschen. Doch dieser hält den Kopf leicht gesenkt, so dass es von den Schultern verdeckt wird. „Ja, mach weiter“, sich auf seine Atmung konzentrierend, verfolgt Yami jede Bewegung der Hände auf seinem Rücken, die nun langsam weiter nach unten gleiten, bis sie in seinem Kreuz angelangt sind. Innerlich bereitet er sich schon darauf vor, dass sie noch tiefer gleiten werden, aber Yugi arbeitet sich jetzt wieder nach oben vor. Im ersten Augenblick ist er erleichtert, aber dann. „Gehe bitte wieder weiter runter und zwar etwas tiefer als vorher.“ Über sich selbst erstaunt beisst er sich leicht auf die Lippen.   Doch nicht nur er ist überrascht, sondern auch Yugi. Zögernd kommt er nach ein paar Sekunden der Bitte nach und lässt seine Hände wieder nach unten gleiten. Allerdings hält er in Yamis Kreuz inne. „Bist du dir wirklich sicher?“ Ganz ruhig lässt er seine Hände liegen und seufzt dann leise auf, als ein deutlich unsicheres Nicken als Antwort kommt. „Na gut, ich gehe jetzt mit meiner linken Hand ein wenig tiefer.“ Nun wirklich ganz genau auf jede Regung seines Liebsten achtend, bewegt er wie angekündigt seine Hand etwas weiter in Richtung Gesäss. Nur ein paar Zentimeter, aber die reichen schon, dass sich sämtliche Muskeln in Yami verspannen. Sofort, nimmt Yugi seine Hände weg und stellt das Wasser ab, ehe er eilig aus der Dusche steigt und ein grosses Handtuch holt.   Vorsichtig schlingt er es seinem Liebsten um die Schultern, der inzwischen zitternd auf dem Boden kniet und sich selbst zu umarmen scheint. „Ganz ruhig, dir passiert nichts. Ich zieh mir jetzt nur schnell meine Shorts an und dann bin ich voll und ganz bei dir.“ Fest schlingt er das Handtuch um den zitternden Körper und legt dann sanft seine Hand unter Yamis Kinn. Leicht hebt er so sein Gesicht an und lächelt ihm liebevoll zu. „Ich bin nur ein paar Sekunden weg und gehe auch nicht raus, aber du wirst mich so nicht sehen können. Okay?“ Erst als Yugi das leichte Nicken sieht, steht er auf und geht zu dem kleinen Wäscheberg, wo er so schnell wie möglich in seine Shorts schlüpft.   Unterdessen versucht Yami seine Erinnerungen an fremde Hände, die ihn überall anfassen wieder in den tiefen seines Bewusstseins zu verbannen. Doch es gelingt ihm nicht, weshalb er sich erleichtert in Yugis Arme kuschelt, als dieser endlich wieder bei ihm ist. „Warum? Warum kann ich es nicht? Ich will es doch! Warum nur kommen immer wieder diese Bilder in mir hoch?“ Am liebsten würde er schreien oder um sich schlagen, aber er kann es nicht, ist sein Körper doch wie betäubt. Nicht einmal weinen kann er. Was ihn nur noch mehr verzweifeln lässt.   Sich Vorwürfe machend, dass er auf Yamis Bitte eingegangen ist, obwohl er gesehen hat, dass dieser so unsicher und nervös ist, hält Yugi ihn in einer schutzgebenden Umarmung fest. „Yami, es ist noch zu früh und dann noch der ganze Stress, dem du in den letzten Tagen ausgesetzt gewesen bist. Da ist es kein Wunder, dass deine Seele laut Stopp schreit. Gib dir Zeit, diese ganzen Eindrücke zu verarbeiten und mache dann erst den nächsten Schritt.“ Sanft beginnt er ihn im Nacken zu kraulen, weiss er doch, dass dies seinem Liebsten nicht nur gefällt, sondern ihn auch beruhigt. „So werden wir es schaffen, diese Bilder ganz langsam zu vertreiben, aber du darfst dich nicht überfordern und du musst auch auf dein Unterbewusstsein hören. Auch wenn dies bedeutet, dass wir vielleicht einen oder mehrere Schritte zurückmachen müssen, weil wir beim letzten Mal ein wenig zu weit gegangen sind und du dies noch nicht verarbeitet hast.“ Erleichtert, dass sich Yami jetzt noch ein wenig mehr an ihn kuschelt und sich langsam zu beruhigen scheint, hält er ihn fest. Auch wenn seine Knie so langsam aber sicher zu schmerzen beginnen und es ihm inzwischen doch ziemlich kalt ist. Auf einmal merkt er jedoch, wie sich sein Liebster aus seinen Armen löst. Im ersten Moment ist er besorgt, doch dann wird er von starken Armen und dem Badetuch umschlungen. „Yami, was?“, verwirrt sieht er jetzt in die rubinroten Augen.   Seine Stirn an Yugis legend, schliesst Yami die Augen. „Danke.“ In diesem einen Wort verbergen sich so viele Sätze, die er gerade nicht aussprechen kann, aber trotzdem will er seinem Sharik zeigen, was er fühlt. Weshalb er ihm einen sanften Kuss gibt. Dies kann er ja zum Glück inzwischen, ohne dass sich Erinnerungen in sein Bewusstsein drängen. Nachdem sich ihre Lippen wieder getrennt haben, sieht er ihn mit einem schiefen Grinsen an. „Ich denke, es wird langsam Zeit, dass wir weiter duschen. Sonst meint Hopkins noch, dass du ihn mit seiner Buchhaltung im Stich lassen möchtest.“ Vorsichtig steht er nun auf und hält Yugi die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern allein und zuerst...“, nicht wirklich wissend, wie er den Satz beenden soll, senkt Yami den Blick. Trotzdem kann er sehen, wie Yugi verständnisvoll nickt. „Natürlich, soll ich auch lieber rausgehen?“, fragend sieht er Yami an, der nun erstaunt wieder den Kopf hebt. „Nein, das ist nicht nötig und es wäre ja auch unsinnig, wenn du rausgehst, nur um in ein paar Minuten wieder zurückzukommen.“ Ausserdem möchte er jetzt nicht unbedingt alleine sein, aber dies möchte er irgendwie nicht zugeben.   In Yamis Augen seine wahren Gefühle lesend, nickt Yugi. „Ist gut, dann setze ich mich auf den Toilettendeckel und warte, bis du fertig bist.“ Absichtlich sagt er nichts weiter, sondern setzt sich in aller Ruhe auf den Toilettendeckel nachdem er sich ein Badetuch gegriffen und darin eingewickelt hat. Als er nun den fragenden Blick seines Liebsten sieht, grinst er ihn schief an. „Es ist etwas kühl.“   „Ach so“, mit einem letzten Blick zu seinem Sharik dreht sich Yami wieder um und steigt vorsichtig zurück in die Dusche, stellt sich aber so hin, dass ihn das Wasser nicht direkt treffen kann. Erst als es die richtige Temperatur hat, bewegt er sich unter den Wasserstrahl und schliesst geniessend die Augen. Weiss er doch, dass er sich auf Yugis Schutz verlassen kann. Spürt er doch dessen Blick auf sich ruhen und das obwohl er von ihm nicht einmal einen Mucks hört.   Tatsächlich sitzt Yugi ganz ruhig da und geniesst es, dass er seinen Yami mal in Ruhe so betrachten kann. Das eingebrannte Ankh sticht ihm jetzt noch mehr ins Auge und bei dem Gedanken, was sein Liebster wegen diesem Zeichen durchmachen musste und dass er am Tag seiner Freilassung noch einmal so einen Schmerz wird aushalten müssen, zieht sich sein Herz schmerzhaft zusammen. Doch die Vergangenheit kann man nicht ändern und die Brandmarkung Yamis als freigelassener Sklave liegt noch in ferner Zukunft.   Als Yami aus der Dusche steigt und nach dem Badetuch greift, steht er auf und legt das Badetuch auf den Badewannenrand, ehe er sich die Shorts wieder auszieht und sich nun selbst unter den Duschkopf stellt.   Nun ist es Yami, der sich kurz seinen Yugi betrachtet, ehe er sich vor das Waschbecken stellt um seine Morgentoilette mit Zähneputzen, Kämmen und Rasieren zu vervollständigen. Auf die Toilette wird er jetzt sicher nicht gehen, denn so ungern er momentan allein ist, aber dafür braucht er wirklich seine Ruhe.   Yugi beeilt sich, dass er schnell fertig wird, denn so langsam sagt ihm sein Zeitgefühl, dass es Zeit fürs Frühstück ist. Naja, eigentlich ist es eher sein knurrender Magen. Ohne darauf zu achten, wo Yami ist, steigt er schon nach für ihn relativ kurzer Zeit wieder aus der Dusche und erschrickt sich beinahe zu Tode, als ihm das Badetuch um die Schultern gelegt wird. „Verdammt Yami, ich wollte eigentlich nicht jetzt schon einen Herzkasper haben.“ Trotz seiner Worte grinst er ihn breit an und beginnt sich gleichzeitig abzutrocknen. „Wieso bist du überhaupt noch hier? Ich dachte, dass du schon längst wieder in unserem Zimmer bist“, fragend sieht er über die Schulter zu seinem Liebsten, der sich hinter ihm auf den Wannenrand gesetzt hat. „Ach, ich dachte, ich warte noch auf dich. Ausserdem wollte ich dich eigentlich noch Bitten mich jetzt einen Moment allein zu lassen. Ich weiss, es ist vielleicht unverschämt, aber...“ „Ich bin schon draussen und ziehe mich schon mal an.“ Innerlich den Kopf schüttelnd verlässt Yugi das Bad und betritt nach ein paar Schritten das Schlafzimmer. Dort sucht er sich in Gedanken versunken seine Kleider zusammen und ist auch schon fertig angezogen, als Yami die Tür öffnet. „So und jetzt bin ich wieder drüben.“   Kaum ist Yami allein, lässt er sich auf das Bett fallen. „Verdammt Atemu, etwas mehr Geduld. Ich kann langsam nicht mehr.“ Zu sich selbst sprechend sieht er an die Decke und kann dort direkt über dem Bett eine kleine Spinne sehen, die in aller Ruhe dabei ist, ihr Netz zu spinnen. Weil er sich noch gut an die Reaktion seines Shariks erinnern kann, als plötzlich eine Spinne aus einem der grossen Stoffballen gekrochen ist, steht er lieber auf und holt sich eins der Gläser. Zum Glück ist das entstehende Netz direkt über dem Bett, sonst würde er das Tierchen nicht erreichen können. So aber kann er auf der Matratze stehend, bequem das Glas über den Achtbeiner stülpen und diesen vorsichtig dazu bringen in das Innere des Glases zu fallen. Kaum ist das passiert, nimmt er es wieder von der Decke und legt sogleich das Notizbuch auf die offene Seite. „Na du, da hast du aber Glück, dass ich dich noch vor Yugi entdeckt habe. Der hätte nämlich sonst mindestens das halbe Haus zusammengeschrien und wir beide hätten einen Tinitus.“ Grinsend sieht er das schön gezeichnete Tier an, ehe er zu dem Fenster geht dort die Spinne dazu bringt auf die Aussenwand zu laufen.“   Erst als er das Glas wieder auf den Schreibtisch gestellt hat, wendet er sich seinen Kleidern und dem Halsband zu und zieht sich jetzt auch an. Hat er doch bis gerade eben nur seine Schlafshorts getragen.   Kurz darauf kommt Yugi auch schon ins Zimmer und sieht ihn grinsend an. „Na, bist du bereit für das Frühstück?“ Nun wird sein Blick jedoch verwirrt, als er sieht, dass sich Yami eines der Gläser nimmt. „Das brauchst du doch nicht mitnehmen. Wir haben doch im Esszimmer Gläser und Tassen.“ Schmunzelnd stellt sich Yami vor ihm hin. „Das weiss ich, aber ich habe gerade eine Monsterspinne von vielleicht einem Zentimeter Grösse mit Hilfe des Glases aus dem Fenster befördert und darum will ich es unten schnell abwaschen.“ Als sich nun die Augen seines Shariks vor lauter Schreck weiten, greift er nach seiner Hand. „Keine Sorge, sie ist ja weg und jetzt lass uns nach unten gehen.“ Sanft aber bestimmt zieht er Yugi aus dem Zimmer, was sich dieser immer noch leicht unter Schock, dass er mit einem dieser Monstertiere in einem Raum gewesen ist, gefallen lässt.   Unten im Flur lässt Yami Yugis Hand wieder los. „Ich bringe schnell das Glas in die Küche, geh du schon mal ins Esszimmer“, zwinkernd dreht er sich um und lässt einen inzwischen wieder etwas ruhigeren Yugi im Flur zurück. Der sich jedoch nicht von der Stelle bewegt, bis sein Liebster wieder zurückkommt. Dies bemerkt Yami mit einer hochgezogenen Augenbraue, sagt aber nichts dazu, sondern legt nur seine Hand auf die Schulter seines Shariks und dirigiert ihn so in Richtung Esszimmer. Das nächste Mal wird er sich irgendeine Geschichte ausdenken, statt die Wahrheit zu sagen. Nur wie konnte er auch ahnen, dass Yugi sogar im Nachhinein so extrem reagiert. Naja, zum Glück sieht man es ihm ja nicht wirklich an, dass er gerade erst knapp der Begegnung mit einem achtbeinigen Monster von einem Zentimeter Grösse entkommen ist.   Im Esszimmer werden sie schon von Hopkins und Rebecca erwartet. „Guten Morgen. Sir Hokpkins. Miss Rebecca.“ Respektvoll, so wie es von ihm erwartet wird, neigt Yami leicht den Kopf, ehe er Yugi unauffällig zu dessen Stuhl lenkt. „Verzeiht die Verspätung, aber wir waren noch ein wenig beschäftigt.“ Auf diesen Satz hin, räuspert sich Hopkins vernehmlich. „Das war ja nicht zu überhören.“ Vielsagend blickt der alte Mann Yugi an, der den Blick allerdings nicht bemerkt, da er gerade dabei ist, sein Lebenselixier namens Schwarztee zu trinken.   Unauffällig sieht Yami jetzt zu Rebecca, die jetzt mit hochrotem Kopf dasitzt, dabei hatte sie vor ein paar Sekunden noch eine vollkommen normale Gesichtsfarbe. Deswegen entschliesst er sich dafür, die Feststellung von Hopkins, dass sie wohl deswegen zu spät sind, nicht zu korrigieren.   Während sie frühstücken herrscht am Tisch eine schon beinahe unheimliche Stille, bis diese von Rebecca unterbrochen wird. „Ach ja, Veronica kommt mich nachher besuchen. Wir wollen gemeinsam für die Uni lernen und nebenbei noch ein wenig über die neuesten Stofftrends reden.“ Während sie gesprochen hat, ist ihr Blick von ihrem Grossvater zu Yugi gewandert. „Darl... Yugi, dürfen wir uns die Stoffballen ansehen?“, bittend sieht sie ihren Darling an, der sich nun mit verschränkten Armen zurücklehnt. „Nein, als du das letzte Mal den Stoffballen zu nahe gekommen bist, musste ich einen Verlust von mehreren hundert Silbermünzen verbuchen. Also haltet euch gefälligst von den Stoffballen und besonders von Yami fern.“ Mit einem strengen Blick, der keinen Widerspruch duldet, blickt er ihr fest in die Augen. Was sogar funktioniert, denn sie senkt nur enttäuscht ihren Kopf. „Schade“, am liebsten würde sie noch mehr sagen. Vor allem, weil sie damals ja gerade mal 14 Jahre alt gewesen ist, als sie aus Versehen ihren Kakao über dem Seidenballen ausgeschüttet hat, als sie sich heimlich die schönen Stoffe angesehen hat.   Von allen unbemerkt hat sich Yami bei der Information, dass diese Frau bald hier auftauchen wird, verspannt. Zumindest denkt er dies, denn auf einmal spürt er eine Hand auf seinem Oberschenkel. „Ist alles in Ordnung? Soll ich die Buchhaltung auf morgen verschieben?“, besorgt mustert Yugi seinen Liebsten, der jedoch lächelnd den Kopf schüttelt. „Nein, das ist nicht nötig. Ich werde einfach zu Maria in die Küche gehen oder Jim und Lenny im Stall ein wenig helfen.“ Nur minimal beruhigt nickt Yugi. „Na gut, aber wenn was ist, dann komm ins Arbeitszimmer. Egal wann.“ Beschwörend sieht er seinen Liebsten an, bis dieser ihm die Hand auf den Oberarm legt. „Das werde ich machen. Doch es wird sicher nicht nötig sein, da ich nicht vorhabe, ihr über den Weg zu laufen.“   Keiner der beiden achtet dabei auf Rebecca, mit zusammengezogenen Augenbrauen dasitzt und sich fragt, was dieses seltsame Gespräch der beiden wohl zu bedeuten hat. Doch sie fragt nicht nach, sondern greift wieder nach ihrem Kakao, den sie eindeutig dem Tee vorzieht.   Nach dem Frühstück verlassen alle, bis auf Yami das Esszimmer, der schon mal anfängt das Geschirr aufeinander zu stapeln. Wenn er schon hier essen darf, dann kann er Nancy und Maria ja auch beim Aufräumen helfen. Mit den Frühstückstellern beladen geht er in die Küche, wo er seine Last vorsichtig in die Spüle stellt. „Aber Yami, das wäre doch non nötig gewesen.“ Lächelnd sieht Maria ihn am Tisch sitzend und Kartoffeln schälend an. „Trotzdem, mille grazie.“ Sich rücklings an die Arbeitsplatte lehnend, erwidert Yami ihren Blick. „Ich finde schon, denn schliesslich darf ich im Esszimmer essen und ihr nicht. Da kann ich wenigstens ein wenig beim Aufräumen helfen“, widerspricht er ihr in ihrer Muttersprache. Was auch sie automatisch in diese verfallen lässt.   Während sie am Plaudern sind, kommt Nancy mit den restlichen Sachen aus dem Esszimmer in die Küche. Natürlich hilft Yami ihr dabei das Geschirr abzuwaschen, da Maria ja mit den Vorbereitungen für das Mittagessen beschäftigt ist und wenn er sich schon hier in der Küche versteckt, kann er ja auch ein wenig mithelfen. Dabei fällt ihm auf, dass ihn Nancy immer wieder mit leicht geröteten Wangen aus den Augenwinkeln heraus ansieht. „Was hast du denn Nancy?“, fragend blickt er sie den Teller hinlegend an. Diese Frage lässt sie nur noch etwas mehr Erröten. „Naja, ich... danke, dass du mir hilfst. Das würde keiner der anderen Männer hier machen. Das sei ja schliesslich Frauenarbeit und Lenny hilft auch nicht mit, weil er im Stall ja so sehr beschäftigt ist.“   Jetzt nach der Tasse greifend, die sie ihm frisch abgewaschen hinhält schüttelt Yami den Kopf. „Das denke ich nicht. Zuhause sind wir ja nur drei Männer und wir gehen sicher nicht los und fragen May, ob sie den Abwasch macht, sondern erledigen alles selbst.“ Als sie Yami so reden hört, sieht Nancy vielsagend zu Maria, die grinsend nickt. Hat sich Yami doch so endgültig selbst verraten, dass er bei den Mutos nicht als Sklave lebt. Sonst hätte er nämlich vollkommen anders gesprochen.   Nachdem alles abgewaschen ist, verräumt Nancy das Geschirr, weil Yami ja gar nicht weiss, wo alles hinkommt. Erst danach geht sie wieder aus der Küche, um sich um die Zimmer der Herrschaften zu kümmern. Dabei nimmt sie auch zwei neue Gläser mit, denn es kann laut Maria ja nicht angehen, dass die Gäste mehrere Tage lang aus den gleichen Gläsern ihr Wasser trinken müssen.   Sich nun zu Maria setzend, sieht ihr Yami zu, wie sie die Kartoffeln jetzt mit der Reibe in grobe Flocken reibt. Dabei fällt ihm auf, dass diese ja schon gekocht sind. „Was machst du denn heute?“, neugierig mustert er den wachsenden Haufen aus Kartoffelflocken. „Ach, es gibt heute mal ein Ricetta aus einem bergigen Regiona, des römischen Reiches. Das nennt sich Rösti und Würstchen. Dafür müssen die Kartoffeln aber mindestens einen Giorno vorher gekocht werden. Sonst schmeckt es nicht gut.“ Angewidert über den Gedanken, dass es Leute gibt, die dieses Rezept mit rohen Kartoffeln machen, verzieht sie das Gesicht.   Eine Weile lang sitzen sie schweigend da, bis Maria auch noch die letzte Kartoffel gerieben hat. „Sag mal Yami, könntest du bitte schnell einen Bund Bananen und zwei Gläser Joghurt aus dem Vorratskeller holen? Die Porta ist gleich die erste auf der linken Seite. Du kannst sie also nicht verfehlen.“ Bittend sieht sie Yami an, der zögernd nickt. „Natürlich, sind die Sachen denn leicht zu finden?“ Noch während er fragt steht er auf. Denn je schneller er wieder hier ist, desto geringer ist die Chance, dass diese Frau sich schon im Haus befindet. Ist es doch für die höheren Klassen des Volkes noch ziemlich früh am Morgen. „Ja, du findest die Bananen auf dem Tisch und Joghurtgläser habe ich gestern auch schon dazugestellt. Nur ist es hier oben einfach zu warm.“ Die Schüssel mit den geriebenen Kartoffeln in der Hand haltend, sieht sie Yami nach. Dabei fragt sie sich, wieso der Junge plötzlich so angespannt gewirkt hat.   Nach der Tür schauend geht er die paar Schritte über den Flur, bis er sie erreicht hat. Obwohl er so schnell wie möglich wieder aus dem Flur verschwinden möchte, zögert er nach dem Öffnen, in den Keller zu gehen. Auch wenn es kein dunkler Keller, wie aus seinen Erinnerungen ist, da dieser über schmale Fenster unter der Decke verfügt, ist es doch ein verdammter Keller. Sich Mut zusprechend und dass ihm nichts passieren kann, steigt Yami nach ein paar tiefen Atemzügen die Stufen nach unten. Zu seiner Erleichterung entdeckt er die Bananen und den Joghurt beinahe sofort und eilt mit grossen Schritten zu dem Tisch. Gerade hat er die Bananen in die Hand genommen, als er Schritte auf der Treppe hört. „Hast du noch etwas vergessen, Maria?“, als keine Antwort kommt, dreht er sich mit einem unguten Gefühl in der Magengegend um.   Geschockt, lässt er die Bananen fallen als er eine junge schwarzhaarige Frau am Fuss der Treppe stehen sieht. Die er überall wiedererkennen würde, obwohl sie damals, vor den inzwischen beinahe 4 Jahren, gerade mal 17 Jahre alt gewesen ist, als er sie das letzte Mal gesehen hat.   Mit einem eiskalten Lächeln nähert sich Veronica Kusaka-Kaiba dem Sklaven. „Habe ich es mir doch gedacht, dass du das bist, als ich dich vorhin im Flur gesehen habe.“ Direkt vor ihm bleibt sie stehen und mustert ihn nun ausgiebig. „Du siehst gut aus, sogar noch besser als damals. Dabei warst du da schon ein echter Hingucker.“ Leicht fährt sie mit den Fingerspitzen über das Gesicht des ehemaligen Sklaven ihres Vaters.   Bei der Berührung zuckt Yami unwillkürlich zusammen. Er will zurückweichen. Doch hinter ihm ist der Tisch und auch sonst könnte er sich nicht bewegen. Starr vor Angst und Grauen sieht er in die eiskalten dunkelbraunen Augen, die sie mit ihrem Vater gemeinsam hat. Zwar sagt er kein Wort, aber innerlich ist er am Schreien, dass sie ihre Hand wegnehmen soll, dass sie kein Recht hat, ihn so zu berühren, da er nicht mehr ihrem Vater gehört. Doch so sehr er es auch möchte, er kann keinen Ton über seine Lippen zwingen. Das einzige, was er machen kann, ist seine Finger in der Tischplatte zu verkrallen und zu hoffen, dass sie bald von ihm ablässt.   Sich dem Sklaven noch einen Schritt weiter nähernd, legt sie ihm die Hand auf die Brust. „Hast du mich denn gar nicht vermisst? Oder unsere schönen Spielchen in Vaters Keller? Oder dann später in der Nacht in meinem Zimmer?“ Als sie nach seiner Hand greifen möchte, fällt ihr Blick auf die Bananen. „Nana, wolltest du etwa mit den Bananen rumspielen? So wie ich und Vater es damals mit dir gemacht haben?“, tadelnd bewegt sie den Finger vor dem Gesicht des Sklaven hin und her, ehe sie sich schon beinahe an ihn schmiegt.   Vor Ekel ist Yami richtiggehend schlecht. Dazu kommt die Wut über sich selbst, dass ihm sein Körper nicht gehorchen möchte. Wenigstens kann er den Kopf zur Seite drehen, als sie ihm ihre Lippen auf den Mund pressen möchte.   In dem Moment ertönt eine Stimme.   „Was ist denn hier los? Veronica, was machst du hier mit Yami? Du wolltest doch auf die Toilette gehen!“, sich am Treppengeländer festhaltend steht Rebecca auf der untersten Stufe und sieht ungläubig auf die Szenerie, die sich ihr bietet.   Lächelnd dreht sich Veronica halb um, so dass sie ihre Freundin ansehen kann. „Was ich hier mache? Ich habe mit dem ehemaligen Sklaven meines Vaters etwas Spass und löse so auch gleich dein Problem. Denn bestimmt ist dein Yugi nicht dazu bereit ihn zu behalten, wenn er erfährt, was der Sklave mit mir oder dir hier unten getan hat.“   Geschockt hört Yami jedes einzelne Wort, das seine Peinigerin sagt. Doch bevor er etwas machen könnte, dreht sie sich wieder zu ihm um und legt nun ihre Hand auf seinen Schritt. Gepeinigt dreht er nun den Kopf noch mehr zur Seite. „Bitte nicht.“ Kommt es endlich über seine Lippen.   Rebecca weiss nicht, warum sie das jetzt tut. Denn schliesslich kann sie Yami nicht leiden, aber das was Veronica vorhat, geht eindeutig zu weit. Dazu noch der gepeinigte Ausdruck in seinem Gesicht. Entschlossen schiebt sie sich zwischen ihn und Veronica. „Hör auf! Das geht eindeutig zu weit. Siehst du denn nicht, dass er nicht will? Ausserdem hast du gar kein Recht, ihn ohne Yugis Erlaubnis zu benutzen.“ Die Arme in die Seiten gestützt, sieht sie ihre beste und auch einzige Freundin an, die sie jetzt mit zusammengekniffenen Augen mustert. „Was fällt dir ein, so mit mir zu reden. Ausserdem, gehörst du etwa zu diesen verachtenswerten Sklavenfreunden? Ich habe jedes Recht, mir von ihm zu nehmen, was ich will“, angewidert spricht sie diesen Vorwurf aus. Ist es doch eine der grössten Beleidigungen die es gibt. Sklavenfreund!   Bei den Worten und dem Tonfall zuckt Rebecca regelrecht zusammen. Trotzdem bleibt sie bestimmt vor Yami stehen, der gar nicht glauben kann, was hier gerade geschieht. „Veronica, wenn du das so siehst, dann geh. Denn ich lasse nicht zu, dass du in diesem Haus einen Sklaven quälst. Egal wem er gehört! Hast du mich verstanden?“, das Kinn nach oben reckend fixiert sie ihre Freundin die sich jetzt wütend abwendet. Hat sie sich doch ein wenig Spass mit dem Sklaven erhofft. „Wenn das so ist, sind wir die längste Zeit Freundinnen gewesen! Denn mit einer Sklavenfreundin will ich nichts zu tun haben.“   Als Yami hört, wie oben die Haustür zugeschlagen wird, sackt er am ganzen Körper zitternd zusammen. Was Rebecca erschrocken herumfahren lässt, ist sie doch schon mehr oder weniger wieder auf dem Weg nach oben gewesen. Geschockt sieht sie nun, wie sich der sonst so stark wirkende Yami die Hand vor den Mund schlägt und mit den Tränen zu kämpfen scheint. „Was hast du? Soll ich Yugi holen?“, besorgt geht sie wieder zu ihm und will ihm die Hand auf den Oberarm legen. Doch er zuckt mit schreckgeweiteten Augen zurück. „Nicht, bitte. Bitte nicht anfassen.“ Sofort lässt sie ihre Hand sinken und macht auch noch zusätzlich einen Schritt zurück. Was wohl richtig zu sein scheint, denn er entspannt sich wieder etwas. Wenn auch nur minimal. „Was haben sie dir nur angetan, dass du solche Angst hast. Du warst vorhin ja regelrecht erstarrt.“   Um seine Selbstbeherrschung wieder zu erlangen, schliesst Yami die Augen. So verrückt es sich anhört, ist er doch froh, dass die Göre noch hier ist. „Nimm das Schlimmste, was du dir Vorstellen kannst und multipliziere es mit unendlich. Das ganze fünf Jahre lang. Dann hast du ungefähr eine Vorstellung.“ Er ist sich nicht bewusst, dass er Rebecca gerade duzt, aber ihr fällt es auf. Sagen tut sie aber nichts dazu, denn auch wenn sie, wie ihr Grossvater, auf die korrekte Anrede besteht, kann sie Yami doch jetzt nicht dafür tadeln. Ausserdem ist sie gerade auch viel zu schockiert über diese Information, als dass sie jetzt die unausstehliche Miss Rebecca sein könnte. Auf einmal fällt ihr Blick auf die Bananen, die immer noch auf dem Boden liegen. „Solltest du die für Maria holen? Will sie vielleicht ihr Bananen-Honig-Joghurt Dessert machen?“, fragend sieht sie Yami an, nachdem sie die Bananen vom Boden aufgehoben hat. „Kann sein, ich sollte auch noch die beiden Joghurtgläser mit hochnehmen.“ Mit zitternden Fingern will er nach den Gläsern greifen, doch sie werden schon von Rebecca genommen. „Dann bringe ich ihr das und du setzt dich ins Wohnzimmer“, bestimmend sieht sie ihn an, bis er leicht nickt. „Okay, könnten Sie ihr dann bitte auch sagen, dass ich kein Dessert möchte, Miss Rebecca? Ich kriege beim besten Willen keine Bananen runter.“ Hoffend, dass sie jetzt nicht nachfragt, sieht er sie an.   Es dauert einen Moment, in dem Rebecca wirklich nachfragen möchte, aber dann nickt sie bloss. „Ist gut und jetzt ab mit dir an die Wärme. Du zitterst ja immer noch und hier unten ist es wirklich sehr kühl.“ Um sicher zu gehen, dass er den Weg nach oben wirklich schafft, geht sie hinter ihm die Treppe nach oben schiebt dann die Tür mit dem Fuss zu. Denn so wie Yami wirkt, ist er nicht einmal dazu wirklich in der Lage. „Geh jetzt ins Wohnzimmer. Ich komme gleich nach und schaue nach dir.“ Zu ihrem Erstaunen nickt er bloss und geht dann tatsächlich in Richtung Wohnzimmer.   Jetzt bringt sie aber erst einmal die Lebensmittel in die Küche. Dort wird sie von einer erstaunten Maria empfangen, die ihr ihre Last schnell aus den Händen nimmt. „Cosa ist passiert?“, besorgt blickt Maria nun zur Tür. In der Hoffnung, dass Yami auftaucht und ihr alles erklärt. „Ach, ich habe ihm die Sachen abgenommen, weil er dringend zur Toilette musste und ich soll dir sagen, dass er keine Bananen isst.“ Über den vollkommen ungläubigen Gesichtsausdruck Marias ist sie ja schon ein wenig beleidigt. Man könnte ja beinahe glauben, dass sie nie etwas Nettes tun würde. Deswegen geht sie jetzt auch schnell aus der Küche, bevor Maria noch etwas sagen könnte, was sie trotz der Affäre die sie mit ihrem Grossvater hat, bereuen würde.   In der Wohnzimmertür bleibt Rebecca still stehen und beobachtet Yami, der zusammengesunken auf dem Sofa sitzt. Erst jetzt wird ihr wirklich bewusst, was im Keller passiert wäre, wenn sie Veronica nicht aufgehalten hätte. Dazu noch das, was er ihr gesagt hat. Mit den Tränen kämpfend lehnt sie sich nun im Flur an die Wand neben der Tür. Wie konnte er das nur Überleben und jetzt noch so normal sein? Jeder andere Mensch wäre doch sicher durchgedreht oder hätte sich das Leben genommen. Nicht umsonst gibt es ja kaum Sklaven, die über 30 Jahre alt werden und Lustsklaven sterben meist noch deutlich früher. Mit einem plötzlich schlechten Gewissen, dass sie ihm seit seiner Ankunft hier das Leben so schwer gemacht hat, fasst Rebecca einen Entschluss. Zwar kann sie das was sie getan hat nicht Rückgängig machen, aber von jetzt an wird sie etwas freundlicher zu ihm sein.   Sich einmal mit der Hand über die Augen fahrend, richtet sie sich wieder auf und atmet einmal tief durch. Mit einem künstlichen Lächeln geht sie jetzt ins Wohnzimmer und mit einem Blick auf Yami zu dem kleinen Tisch, auf dem ihr Grossvater seinen guten Whisky und ein paar Gläser stehen hat. Sorgfältig giesst sie einen Fingerbreit der goldgelben Flüssigkeit in zwei der Gläser.   Von all dem bemerkt Yami nichts, ist er doch durch die vorhergehende Stille im Wohnzimmer viel zu sehr in seinen Gedanken gefangen, so dass erschrocken zusammenzuckt, als plötzlich das Glas vor seinem Gesicht auftaucht. „Hier nimm. Grossvater trinkt auch immer einen Whisky, wenn er etwas zur Beruhigung braucht oder ihn etwas extrem beschäftigt.“ Weil Yami sie nur verständnislos ansieht drückt sie ihm das Glas regelrecht in die Hände, ehe sie sich mit einem tiefen Seufzen in den Sessel rechts von dem Sofa fallen lässt. Vorsichtig trinkt sie einen kleinen Schluck, mag sie doch eigentlich den starken Alkohol nicht so besonders, aber jetzt braucht auch sie einen Drink.   Erst jetzt erwacht Yami aus seiner Erstarrung und nimmt auch einen Schluck. Sofort breitet sich ein warmes Gefühl in seinem Inneren aus und vertreibt die Kälte. Zwar nicht so gut wie Yugi, aber im Moment ist es besser als gar nichts.   Schweigend sitzen sie da. Die leeren Gläser in den Händen haltend, bis Rebecca plötzlich die Stille durchbricht. „Warum hast du dich nicht gewehrt? Ich meine, du bist doch viel Stärker als sie“, fragend sieht sie Yami an, der jetzt den Kopf auf der einen Hand abstützend, tief durchatmet, ehe er sie ansieht. „Ich konnte nicht. Es... war, als würde mir mein Körper nicht mehr gehorchen. Kurz gesagt, ich war von dem Moment an, als ich sie gesehen habe, wie erstarrt.“ Kurz schliesst er die Augen, ehe er den Blick wieder auf sie richtet. „Warum haben Sie mir geholfen, Miss Rebecca? Das wäre doch die Möglichkeit gewesen, mich endgültig loszuwerden.“ Sie keinen Moment aus den Augen lassend, fixiert er sie mit seinem Blick, während er sich auf dem Sofa zurücklehnt. So entgeht ihm auch nicht die kleinste Regung von ihr.   Mit einem bitteren Ausdruck lehnt sich Rebecca zurück. „Du musst ja eine hohe Meinung von mir haben, wenn du wirklich glaubst, dass ich dich so am Boden sehen will.“ Kurz lacht sie humorlos auf. „Es ist ja ehrlich gesagt auch kein Wunder, so wie ich mich in den letzten Tagen verhalten habe.“ Erst jetzt sieht sie ihn direkt an, wundert sie sich doch, dass er bis jetzt nichts gesagt hat. Fest rechnet sie damit, einen abwertenden Ausdruck in seinem Gesicht zu lesen. Doch sie kann nur ehrliche Neugier erkennen. „Weisst du, ich bin sonst nicht so, aber ich kann einfach nicht verstehen, dass ein einfacher Sklave, so wie du es bist, das Herz von Yugi erobern konnte. Dabei liebe ich ihn doch schon seit er für sein Studium hier gewohnt hat und jetzt kommst du und nimmst ihn mir weg."   Ruhig hat Yami ihr zugehört. Sich mit den Ellbogen auf seinen Knien abstützend sitzt er jetzt nach vorn gebeugt da. „Miss Rebecca, ich kann Ihnen nichts wegnehmen, das ihnen niemals gehört hat. Ausserdem ist es wohl eher so, dass Yugi mich erobert hat, aber das tut jetzt nicht wirklich etwas zur Sache. Nur frage ich mich wirklich, ob es nicht eher eine Art Vernarrtheit ist, die Sie fühlen und einfach nicht von der Vorstellung, ihn zu heiraten, loskommen wollen." Einen Moment schweigt er, um ihr die Zeit zu geben, etwas darauf zu erwidern. Doch sie schweigt. „Miss Rebecca. Sie scheinen mir eine intelligente junge Frau zu sein, auch wenn Sie zu Anfang eher den Eindruck einer einfältigen und dummen Person auf mich gemacht haben. Bitte verzeihen Sie mir meine direkten Worte, aber das ist nun mal die Wahrheit." Fügt er noch schnell hinzu, als er ihren empörten Gesichtsausdruck sieht.   Rebecca ist zu ihrer eigenen Überraschung nicht wirklich wütend auf ihn. Denn wenn sie ehrlich zu sich selbst ist, hat sie sich ja auch wirklich so verhalten, dass dieser Eindruck entstehen musste. „Es ist nur, Yugi war der Erste, der freundlich zu mir gewesen ist. Auch wenn er mir öfters mal fiese Streiche gespielt hat, als wir beide noch Kinder gewesen sind. Ausserdem hat er mir bei meinen Hausaufgaben geholfen, als er hier gewohnt hat. Das macht man doch nicht, wenn man nichts für den anderen fühlt und dann hat mir Veronica noch gesagt, dass dieses Schwulsein nur eine Phase ist. Ausserdem hat sie ja auch einen Mann geheiratet, der von sich immer behauptet hat, dass er nur Männer will und der ist ja sogar früher mal mit Yugi zusammen gewesen. Also..." „Miss Rebecca", fällt ihr Yami nun ins Wort. „Als erstes ist das einfach Yugi. Er ist ein hilfsbereiter Mensch und vielleicht hat er ja damals noch versucht eine Freundschaft zu Ihnen aufzubauen, als er hier gewohnt hat. Wenn sie allerdings so weitermachen, werden Sie sich auch die Chance darauf, dass er Sie als PLATONISCHE Freundin betrachtet, verbauen." Absichtlich betont er das eine Wort besonders. Nicht, dass sie sich doch noch Hoffnungen auf mehr macht. „Was diese Veronica angeht. Ich denke, vorhin haben Sie einen Blick auf ihr wahres Gesicht werfen können und so wie ich Ihre Reaktion darauf deute, haben Sie diese Seite von ihr zuvor nicht gekannt. Ausserdem hat dieser Mamoru sie nur geheiratet, weil er Geld für sein Studium gebraucht hat und nicht, weil er sie als Person mag. Ich weiss zwar nicht was er studiert, aber so wie ich das sehe, hat er es mit dem Studium nicht so besonders eilig. Sonst wäre er doch sicher schon längst fertig." Ernst sieht er in ihr Gesicht und erkennt, dass seine Worte sie wohl zum Nachdenken bringen.   „Was ist denn hier los?", ertönt plötzlich Yugis Stimme von der Tür her, als Rebecca etwas auf Yamis kleine Rede erwidern möchte. Erstaunt blicken die beiden nun in Richtung Flur. „Yugi!" Mit einem erfreuten Lächeln im Gesicht, das auch in seiner Stimme hörbar ist, will Yami aufstehen. Doch noch bevor er sich erheben kann, steht Yugi vor ihm und sieht ihm besorgt in die Augen. „Was ist passiert? Was hat Rebecca mit dir gemacht?" Schon will er sich mit einem wütenden Blick zu ihr umwenden, doch eine Hand in seinem Nacken hält ihn davon ab. „Yugi, sie hat gar nichts mit mir gemacht. Im Gegenteil, sie hat mich im wahrsten Sinne des Wortes vor ihrer besten Freundin gerettet." Beruhigend lächelt er seinen Sharik an. Der ihn schockiert anblickt.   „Was? Was ist passiert? Was hat diese Frau dir angetan?" Nach Verletzungen suchend, lässt Yugi seine Augen über Yami wandern. Doch zu seiner Erleichterung kann er nichts entdecken, nur muss dies ja nichts heissen, denn die schlimmsten Verletzungen sind ja leider nicht immer zu sehen. Hopkins, der inzwischen auch eingetreten ist und Rebecca ignorierend, kniet sich Yugi vor Yami hin und nimmt ihm das Glas aus der Hand, das er nun blind hinter sich auf den niedrigen Tisch stellt. Erst jetzt legt er seine Hände auf die Wangen seines Liebsten, der daraufhin die Augen schliesst. „Sie hat mich nur angefasst. Zu mehr ist sie glücklicherweise nicht gekommen." Kaum hat er das gesagt schlingen sich die Arme seines Shariks um ihn und ziehen ihn in eine trostspendende Umarmung. Hat Yami bis jetzt nicht gemerkt, wie sehr ihn das Geschehene doch aus der Bahn geworfen hat, so merkt er es jetzt. Mit einem unterdrückten Schluchzen legt er seinen Kopf auf Yugis Schulter und verkrallt seine Hände regelrecht in dem Stoff auf dem Rücken seines Shariks.   Leise tritt Hopkins auf Rebecca zu und legt ihr die Hand auf die Schulter. „Na komm. Lassen wir die beiden etwas allein." Lächelnd sieht er seine Enkelin an, die mit einem traurigen Blick zu den beiden nickt und aufsteht." Ihr Glas nun auch auf den Tisch stellend, folgt sie ihrem Grossvater aus dem Wohnzimmer und dann ins Esszimmer, wo schon das Geschirr für das Mittagessen steht.   Sich rücklings an das Fensterbrett lehnend sieht er Rebecca nun ernst an. „Du wirkst anders, als in den letzten Tagen. Was ist passiert und warum trinken du und Yami von meinem guten Whisky?"   Mit einem Seufzen lässt sich Rebecca auf einen der Stühle fallen. „Veronica hat Yami bedrängt und ich will nicht wissen, was noch passiert wäre, wenn ich nicht dazugekommen wäre.“ Jetzt sieht sie ihren Grossvater bedrückt an. „Sie hat mich als Sklavenfreundin beschimpft und unsere Freundschaft gekündigt. Was vielleicht auch besser ist. Oder?“   Traurig nickt Hopkins. „Ich habe ehrlich gesagt nur darauf gewartet, dass eure Freundschaft zerbricht. Denn es ist bekannt, dass ihr Vater zu den wohl brutalsten Sklavenbesitzern gehört und sie scheint auch nicht viel besser als er zu sein. Darum finde ich es ehrlich gesagt wirklich besser, dass du nicht mehr unter ihrem Einfluss stehst.“ Nachdenklich mustert er seine Enkelin. „Also darum habt ihr Whisky getrunken, um euch wieder zu beruhigen.“   Auf diese Feststellung hin nickt Rebecca zustimmend. „Ja, ich musste mich irgendwie beruhigen und dachte, dass es ihm auch guttut.“ Auf ihre Hände blickend denkt sie einen Moment lang nach. „Wir haben geredet. Bin ich wirklich dabei, Yugi durch mein Verhalten, als Freund zu verlieren?“, fragend und zugleich bangend sitzt sie da.   Ernst blickt Hopkins nun zur Seite, ehe er wieder die Augen auf seine Enkelin richtet. „Wenn ich ehrlich bin, ja. Wenn du Glück hast, dann gibt er dir noch eine Chance, aber nur, wenn du dich von jetzt an wirklich anders verhältst und endlich akzeptierst, dass er dich niemals lieben wird.“ Zu seinem Erstaunen wird ihm nicht widersprochen. „Ich denke, ich habe es verstanden. Nur muss ich damit erst fertig werden.“ Erst jetzt hebt sie ihren Blick wieder an. „Sie lieben sich wirklich. So wie Yugi ihn angesehen und wie Yami auf ihn reagiert hat. Denn als ich ihn berühren wollte, da ist er nämlich zurückgewichen, aber Yugi darf ihn anfassen und er scheint es zu geniessen.“ Nachdenklich spielt sie mit einer der Servietten, die auf dem Tisch liegen.   Eine Weile herrscht Stille im Raum, bis sich Hopkins leise räuspert. „Ich habe etwas mit Yugi darüber gesprochen und ich denke, es hilft dir zu verstehen, wie tief die Verbindung der beiden ist.“ Erst als er sich sicher ist, dass seine Enkelin ihm wirklich aufmerksam zuhört, spricht er weiter. „Das was du vorhin gesehen hast, wäre vor ein paar Wochen noch nicht möglich gewesen. Du musst dir Yamis Zustand nämlich wie einen zerbrochenen Spiegel vorstellen, den er jetzt dabei ist, Stück für Stück und sehr langsam wieder zusammenzusetzen. Jeder Tag ist ein Kampf für ihn und Yugi ist dabei sein einziger Halt. Sie lieben sich auf einer Ebene, die du nur sehr selten antriffst und auch darum habe ich angeboten, dass Yami hier bei uns isst und nicht mehr in der Küche.“   Über die Worte nachdenkend, sieht Rebecca nun aus dem anderen Fenster. „Dabei wirkte Yami auf mich bis heute so selbstbewusst und stark.“ Sie bemerkt nicht, wie ihr Grossvater sich vom Fensterbrett löst und auf sie zukommt. Erst als sie seine Hand auf der Schulter spürt, wendet sie sich wieder um.   Lächelnd sieht Hopkins seine Enkelin an. „Das ist er auch, denn sonst hätte er all die Jahre nicht überlebt. Allerdings musst du auch bedenken, dass er seelisch sehr schwer verletzt worden ist. Dies macht ihn gleichzeitig auch sehr verletzlich und diese Seite hast du heute das erste Mal wirklich wahrgenommen, weil du ihn mal nicht mit Hass angesehen hast. Denn sonst hättest du diese Seite schon bemerkt, als er uns den Schokoladenpudding gebracht hat und auch gestern, nachdem er den Text übersetzt hatte.“ Nun ernst geht er vor ihr ein wenig in die Knie, so dass er ihr besser ins Gesicht sehen kann. „Darum sage ich dir jetzt eins. Vermeide in Yamis Anwesenheit das Wort Liebe. Besonders wenn es sich auf ihn bezieht und sprich nicht mehr von Veronica oder Kaiba“, beschwörend sieht er sie an, bis sie nickt. Zwar wirkt sie ziemlich verwirrt deswegen, aber sie fragt nicht weiter nach.   Unterdessen hat es sich Yugi im Wohnzimmer mehr oder weniger auf Yamis Schoss bequem gemacht, weil es auf dem Boden auf Dauer doch etwas unbequem geworden ist. Sanft krault er ihn im Nacken, während sein Liebster das Gesicht immer noch in seinem Oberteil vergraben hält.   Yami ist froh, dass er nicht reden muss und ihn sein Sharik trotzdem versteht. Dazu kommt noch die Erleichterung, dass er dies immer noch geniessen kann. Hatte er doch befürchtet, dass nun wieder die Angst in ihm hochkommt. Nach einer Weile hebt er seinen Kopf und sieht Yugi voller Liebe an, ehe er ihm einen sanften Kuss gibt. „Danke, dass du immer für mich da bist. Selbst wenn ich es nicht einmal bemerke, dass ich dich brauche.“   Lächelnd streicht ihm Yugi die übliche hartnäckige Strähne aus dem Gesicht. „Du bist halt manchmal etwas blind, wenn es um dich selbst geht. Mein liebster, ab und zu etwas dummer Schatz.“ Wie auf Kommando beginnt ihn Yami nun durchzukitzeln. „Hey...“, lachend windet er sich auf Yamis Schoss hin und her.   Grinsend hält Yami seinen Sharik fest. „Nennst du mich immer noch dumm?“ Als nun ein Kopfschütteln als Antwort kommt, drückt er noch einmal seine Lippen auf Yugis.   Erst als sie ein lautes Räuspern hören, lösen sie sich wieder von einander. Neugierig, wer das denn nun ist dreht sich Yugi auf Yamis Schoss um. Erst jetzt kann auch der sehen, dass Maria grinsend in der Tür steht. „Ich störe zwar nur ungern, aber das Pranzo steht auf dem Tavolo.“ Sich schon wieder abwendend blickt sie noch einmal zu Yami. „Ach ja und dein Bananen-Honig-Joghurt Dessert habe ich mit Apfelstücken gemacht. Hoffentlich schmeckt er dir.“ Ihm zuzwinkernd dreht sie sich ganz um und lässt zwei sprachlose Männer zurück.   Nachdem sie sich wieder etwas erholt haben, stehen sie auf und gehen Hand in Hand ins Esszimmer. Dort ist wirklich schon das Essen auf dem Tisch. Weshalb sie sich schnell hinsetzen. „Entschuldigt, dass ihr warten musstet. Wir haben gar nicht bemerkt, dass es schon so spät ist“, spricht Yugi für sie beide an Hopkins und Rebecca gewandt. Ist dann allerdings überrascht, als auch Rebecca lächelnd nickt und nicht wie gestern böse zu Yami blickt. „Das macht doch nichts, Yugi. Maria und Nancy haben das Essen gerade erst gebracht.“ Kommt es dann sogar von ihr, was ihn nun wirklich vollends verwirrt. Die Augenbraue hochziehend sieht er Rebecca an und fragt sich, ob sie nicht vielleicht krank ist?   Doch es kommt jetzt noch dicker, denn jetzt wandert ihr Blick zu Yami. „Geht’s dir wieder ein wenig besser?“ Immer noch freundlich lächelnd sieht sie ihn an. Was Yugi und Yami einen erstaunten Blick tauschen lässt, ehe sich Yami leicht mit den Schultern zuckend ihr zuwendet. „Ja, es geht mir wieder besser. Miss Rebecca.“ Aufmerksam mustert er ihr Gesicht und auch ihre Körperhaltung. Doch abgesehen davon, dass sie ein wenig angespannt wirkt, kann er nichts Verdächtiges feststellen, weshalb er ihr Verhalten erst mal als Folge ihres Gespräches ansieht.   Schmunzelnd beobachtet Hopkins die Reaktionen der beiden jungen Männer. Vor allem bei Yugi kann er deutlich, das Erstaunen über das Verhalten Rebeccas sehen. Bei Yami ist es deutlich schwieriger, aber auch der scheint gerade nicht zu wissen, was er von der ganzen Situation halten soll. Nun wird es allerdings wirklich Zeit, dass sie mit dem Essen beginnen. „Ich würde sagen, wir fangen langsam mal an, bevor alles kalt wird“, grinsend sieht er in die Runde. „Ich wünsche einen guten Appetit.“ Als hätten die Anderen nur darauf gewartet, greifen sie nun nach den beiden Platten und der Salatschüssel.   Geduldig wartet Yami wieder ab, bis sich alle anderen von der ersten Platte bedient haben. Erst dann nimmt auch er sich von der Rösti und sucht sich dann ein kleineres der Schweinswürstchen aus. Kaum hat er das auf den Teller gelegt, hält ihm Rebecca die Salatschüssel hin. „Hier bitte und nimm dir viel von der Salatsauce. Ich sage dir eins, Maria macht die beste italienische Sauce die es gibt.“ Erstaunt nimmt er ihr die Schüssel ab und stellt sie neben seinem Teller hin. „Danke, Miss Rebecca.“ Wie von ihr geraten tut er sich noch etwas Extrasauce auf die Salatblätter, ehe er die Schüssel wieder in die Mitte des Tisches stellt.   Diese kleine Geste von ihm, dass er ihren Rat angenommen hat freut sie ungemein. Was sie selbst erstaunt, denn nie hätte sie gedacht, dass es ihr wichtig sein könnte, dass ein Sklave auf sie hört.   Nach dem Hauptgang, schieben sie wieder die Teller etwas weiter nach innen, so dass genug Platz für die kleinen Dessertschalen ist. Kritisch beäugt Yami die weisse Masse mit den Apfelstücken oben drauf, ehe er vorsichtig ein wenig davon probiert. Leicht säuerlich und doch süss, dazu noch ein Hauch von einem Gewürz, das er jetzt nicht wirklich benennen kann, aber es schmeckt.   Neugierig blickt Yugi zu Yami, der mit seiner Apfelvariante, ganz zufrieden zu sein scheint. „Willst du es vielleicht doch mal mit Banane versuchen?“, fragend sieht er seinen Liebsten an, der mit zusammengekniffenen Lippen den Kopf schüttelt. „Nein danke, mit Äpfeln ist es mir lieber.“ Verstehend nickt Yugi, hat er sich doch schon so was gedacht. Denn auch wenn Yami ihm nichts erzählt hat, kann er sich doch denken, was es mit den Bananen auf sich hat. Schliesslich ist es nicht das erste Mal, dass Yami sich rigoros weigert, diese zu essen. Nur hat er damals dazu noch beinahe panisch reagiert, als er sie gesehen hat, weshalb Grossvater diese schon seit Monaten aus der Küche verbannt hat. Was er nicht wirklich schade findet. Erstens sind sie verdammt teuer und zweitens kann er ihnen auch nicht wirklich viel abgewinnen, wenn sie nicht wie hier mit Joghurt gemischt sind.   Schliesslich ist auch der Nachtisch aufgegessen und nach einem Blick aus dem Fenster steht Yugi auf. „Es tut mir leid, aber Yami und ich müssen nun los. Der Markt ruft und ich will möglichst früh da sein.“ Im Augenwinkel bemerkt er, dass auch Yami sich erhoben hat, jedoch darauf wartet, dass er sich als Erster vom Tisch entfernt.   Weil Yugi ihn abwartend ansieht, nickt Hopkins nach einem Moment. „Ist gut, dann wünsche ich dir gute Geschäfte und sage einfach mal bis heute Abend.“   „Ja, bis heute Abend“, erwidert Yugi sich schon abwendend und sieht dann zu Yami. „Kommst du oder willst du lieber hierbleiben?“ Auf die Antwort muss er nicht lange warten, denn sofort verlässt dieser auch den Tisch und eilt an seine Seite.   Gemeinsam gehen sie durch den Flur bis zur Treppe, dort trennt sich Yugi von Yami, weil er ja noch seine Tasche und den Geldbeutel holen muss. Da findet er die kühleren Jahreszeiten schon praktischer, weil er den Geldbeutel dann bequem in einer der Jackentaschen verstauen kann, wenn dieser wegen den ganzen Silbermünzen etwas grösser ausfällt und deswegen nicht mehr in seine Hosentasche passt.   Unterdessen geht Yami schon mal in den Stall, um die Pferde für den Gang auf den Markt vorzubereiten. Doch dazu kommt es nicht, denn Lenny eilt schon auf ihn zu, als er den Stall betritt. „Lass mich raten, ihr nehmt beide Pferde mit? Ich habe sie schon geputzt und muss ihnen nur noch die Tragegeschirre anziehen. Du kannst es dir also ruhig gemütlich machen und auf Yugi warten.“ Von dem Überfall total perplex nickt Yami nur und weiss gar nicht wirklich, was er denn jetzt machen soll. Nach einigen Sekunden folgt er dann Lenny zum Anbindebalken, wo jetzt schon beide Pferde angebunden dastehen und ihn mit einem lauten Wiehern, respektive Brummeln begrüssen. Darüber schmunzelnd, wie unterschiedlich die beiden trotz ihres beinahe gleichen Aussehens doch sind, stellt er sich zwischen die beiden und krault sie ausgiebig. „Na ihr Racker, haltet ihr Lenny und Jim auch schön auf Trab? Ich darf ja offensichtlich nichts mehr machen und muss gelangweilt zusehen, wie sich Lenny abrackert.“   So findet ihn auch Yugi vor, der sich jetzt schmunzelnd an die Wand lehnt und zusieht, wie Lenny gekonnt, die Gurte festzieht. „Kann es etwa sein, dass Lenny dich nicht mehr arbeiten lässt?“   Murrend blickt Yami über Blackys Rücken zu Yugi. „Nein, das sieht nur so aus. Ich langweile mich ja gern, während andere arbeiten.“   Über den Sarkasmus in Yamis Stimme lachend geht Yugi jetzt noch die letzten Schritte auf ihn und die Pferde zu. „Ich nehme mal an, das liegt daran, dass du jetzt bei uns isst und nicht mehr in der Küche. Tja, mein Schatz, du bist jetzt halt in seinen Augen auch etwas Besseres. Ich darf im Stall übrigens auch keine Finger krumm machen und wehe ich habe mich mal nicht daran gehalten und eins der Pferde selbst gesattelt, weil ich Ausreiten wollte.“   Stöhnend legt sich Yami nun die Hand an die Stirn. „Na toll und was soll ich denn dann machen? Da langweile ich mich doch zu Tode und Maria kann ich auch nicht wirklich helfen.“   Auf diese Frage scheint Lenny gewartet zu haben. „Du kannst dich um Yugi kümmern und auf ihn aufpassen, wenn er irgendwo hingeht“, wirft der jetzt nämlich ein, was Yami nur die Augen verdrehen und Yugi unterdrückt kichern lässt. „Super, also muss ich dir jetzt den ganzen Tag hinterherlaufen und dich wohl morgens am besten nicht mehr aus dem Zimmer lassen, bis es Zeit für den Markt wird.“ Bewusst zweideutig sieht er jetzt zu Yugi, der auch prompt rot anläuft.   Doch zu Yugis Glück ist Lenny nun fertig und erspart ihm so, sich eine passende Antwort zu überlegen. Er selbst greift sich jetzt Blackys Zügel und überlässt Yami Rocky. Schweigend verlassen sie dann den Hof und biegen in die Hauptstrasse zum Markt ein.   Wieder betrachtet sich Yami seine Umgebung genau und ist auch diesmal überrascht, wie unterschiedlich die kleinen Vorgärten doch aussehen. So kommt es, dass sie auf der ganzen Strecke kein Wort sagen und als sie in Sichtweite des Marktes kommen, sind dann auch so viele Leute unterwegs, dass es besser ist, wenn Yugi ihn wieder wie einen normalen Sklaven behandelt.   Deswegen drückt ihm Yugi jetzt Blackys Zügel in die Hand und geht mit seinem üblichen professionellen Gesichtsausdruck über den Markt. Den Kopf nun leicht gesenkt haltend, folgt ihm Yami mit ein paar Schritten Abstand, an den Ständen vorbei. Trotzdem mustert er seine Umgebung genau und staunt jetzt darüber, wie viele Händler jetzt hier ihre Stoffe und auch Snacks anbieten.   Wie auch am ersten Tag, steuert Yugi erst einen Marktstand an, als er einmal über den ganzen Markt gegangen ist.   Mit etwas Abstand dastehend beobachtet Yami, wie Yugi mit dem Händler über den Preis für gleich drei Baumwollstoffe verhandelt.   „Auf keinen Fall zahle ich für diese drei Ballen 90 Silbermünzen. Dafür ist die Qualität nicht gut genug. Ich zahle maximal 80 Silbermünzen und keine einzige mehr.“ Fest sieht Yugi den Händler aus Yamagata an, der nun mit den Zähnen knirschend nickt. „Na gut. 80 Silbermünzen, Sie sind echt ein harter Verhandlungspartner, Herr Muto.“   Jetzt winkt Yugi Yami zu sicher heran, während die Stoffballen in Leinen eingewickelt werden. „Binde die auf Rockys Rücken fest.“ Erst als dieser bestätigend nickt, holt er seinen Geldbeutel aus der Tasche und beginnt die Silbermünzen in die kleine Schale abzuzählen, die für diesen Zweck zwischen den Stoffen steht.   Erst als auch der Händler vor seinen Augen die Münzen abgezählt hat, ist der Kauf für beide Seiten abgewickelt. „Vielen Dank, Herr Muto und bis zum nächsten Mal.“ Mit einem professionellen Lächeln reichen sie sich die Hände. „Ich muss Ihnen danken Herr Aichi und bis zum nächsten Jahr.“ Zufrieden, dass er so ein gutes Geschäft gemacht hat, wendet sich Yugi jetzt um und steuert zielsicher den nächsten Stand mit edler Baumwolle aus Hokkaido an.   Nicht einmal geht Yugi zu einem der chinesischen Händler, was Yami wirklich erstaunt. Nur kann er ihn ja jetzt schlecht Fragen, denn auch hier kommen immer wieder Bekannte seines Shariks auf ihn zu, um mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Was ihn dann noch die Zähne knirschen lässt, als einer der Typen seinem Yugi eindeutig zu nahe kommt. Wieso zum Teufel muss der ihm auch die Hand auf den Hintern legen und dann ein eindeutig zweideutiges Angebot machen, das nur noch schlimmer wird, als der Kerl merkt, dass er Yugis Sklave ist.   Doch zum Glück wimmelt Yugi ihn mit dem eindeutigen Hinweis, dass er glücklich vergeben ist, ab und schielt dann grinsend zu ihm.   Nachdem sie zwölf Stoffballen sicher auf den Pferden verteilt haben, treten sie endlich den Heimweg an, ohne diesmal bei einem der Snackverkäufer eine Pause zu machen, dafür ist es Yugi eindeutig zu voll. Ausserdem hat er bei Hopkins zur Sicherheit noch eine Flasche Wasser eingepackt. Die er nun, wo sie wieder im deutlich ruhigeren Teil ihres Heimweges sind aus der Tasche holt. Nachdem er den Deckel abgeschraubt hat, nimmt er Yami Blackys Zügel aus der Hand und hält ihm dafür die Flasche hin. „Aber bitte lass mir auch noch einen Schluck übrig“, zwinkert er ihm noch zu, was Yami grinsend den Kopf schütteln lässt, ehe er durstig zu trinken beginnt, bis die Flasche zur Hälfte geleert ist. „Hier bitte, da hast du die Hälfte.“ Lachend nimmt ihm Yugi die Flasche ab und stillt nun auch seinen Durst. Diese ewige Rederei macht schon verdammt durstig. Erst als die Flasche leer ist, schraubt er den Deckel wieder drauf und verstaut sie wieder sicher in der Tasche.   Als sie jetzt weitergehen, führt er Blacky weiter am Zügel, der ihn jetzt immer wieder mit dem Kopf anstösst, weil er gekrault werden will. Irgendwann gibt Yugi genervt nach und beginnt ihn unter der Mähne am Hals zu kraulen.   Dies beobachtet Yami mit einem breiten Grinsen. Da hatte wohl Blacky diesmal eindeutig mehr Ausdauer. Weil Rocky nun aber beginnt, genervt zu Schnauben, krault auch er ihn ein wenig am Hals, was den Wallach sofort wieder zufriedener stimmt. Es kann ja auch nicht angehen, dass er als der Ranghöhere nicht gekrault wird.   Nach einer gefühlten Ewigkeit biegen sie endlich in den Hinterhof von Hopkins Haus ein, aber jetzt kommt noch die Schlepperei. Während sich Lenny schon mal daran macht, die Pferde zu tränken, tragen sie einen Stoffballen nach dem anderen ins Haus und sind dann wirklich fix und fertig, als sie die letzten beiden Ballen in den Raum tragen.   Jetzt ist Yami doch froh, dass er sich nicht auch noch um die Pferde kümmern muss und eilt hinter Yugi die Treppe nach oben, denn sie beide wollen eigentlich nur noch eins. Unter die Dusche und dann zu Abend essen. Natürlich will Yugi aber zuerst die Zahlen in sein Notizbuch eintragen, weshalb Yami als Erster ins Badezimmer geht. Dort lässt er sich so viel Zeit, dass Yugi in dem Moment fertig ist, als er wieder zurück ins Zimmer kommt. Dabei hatte der ja wirklich viel einzutragen.   Es sich mit frischen Sachen auf dem Bett bequem machend, wartet er nun auf Yugi, der nach überraschend kurzer Zeit und natürlich mit nassen Haaren wieder zurückkommt. „Wieso hast du heute die Chinesen ausgelassen?“, richtet sich Yami wieder auf und sieht seinen Sharik nun fragend an. Der den Blick grinsend erwidert. „Das hat zwei Gründe. Einerseits habe ich eigentlich schon alles Seidenstoffe die ich nicht blind bei dem Händler in Domino bestellen möchte und andererseits sind die Preise am Freitag deutlich günstiger, als sie es jetzt sind. Da die armen Chinesen auf ihre eigenen Stoffe Einfuhrzölle bezahlen müssen, wenn sie wieder ins chinesische Reich einreisen.“ Sich neben Yami auf das Bett setzend schliesst er müde die Augen. Allerdings nur für einen Moment, denn es ist schon Zeit fürs Abendessen. „Bist du bereit, dich Hopkins und Rebecca zu stellen?“ Als jetzt Yamis Magen laut knurrt, lacht Yugi leise auf. „Ich denke, die Antwort ist eindeutig. Na komm, ab in die Höhle des Löwen.“ Kaum sind sie vom Bett aufgestanden, greift Yugi nach der Hand seines Liebsten und denkt auch gar nicht daran, diese wieder loszulassen.   Unten im Esszimmer werden sie schon von den anderen beiden erwartet. Was wohl so langsam zur Gewohnheit wird.   Zu Yugis Überraschung verläuft das Essen schweigend, denn Rebecca scheint so einiges zu beschäftigen und Hopkins hat wohl schon auf den ersten Blick gesehen, dass sie beide ziemlich erschöpft sind.   So kommt es, dass sie nach einem erstaunlich schnellen Abendessen wieder in ihrem Zimmer sind, wo sich Yugi mit einem erleichterten Seufzen, nur mit seinen Shorts bekleidet, auf das Bett legt. Allerdings bleibt er nicht lange liegen, denn Yami steht in Gedanken versunken da und betrachtet sich eine der Ölflaschen. „Was ist los?“, leicht besorgt steht Yugi wieder auf und geht zu seinem Liebsten.   Erst jetzt, wo Yugi neben ihm steht, hebt Yami seinen Blick. „Würdest du... würdest du mich die Hände dieser Frau vergessen lassen und... mich massieren?“, unsicher sieht er in die Augen seines Shariks, die ihn jetzt überrascht anblicken. „Natürlich, wenn du das willst? Aber zwing dich nicht wie heute Morgen zu etwas, wozu du nicht wirklich bereit bist.“ Ernst sieht er seinen Liebsten an, bis dieser nickt. „Ich werde mich zu nichts zwingen. Versprochen.“   Nur ein wenig beruhigter, geht Yugi zum Schrank und holt ein grosses Badetuch daraus hervor, die Nancy für ihn immer darin verstaut. Nachdem er die Decke zurückgeschlagen hat, breitet er dieses auf der Matratze aus. Dabei wird er ganz genau von Yami beobachtet, wie er jetzt bemerkt, als er sich zu ihm umwendet. „Dann zieh dich am besten bis zu deinen Shorts aus und wenn dir das zu viel ist, dann nur das Oberteil.“ Als er merkt, dass Yami nun doch nervös zu werden scheint, greift Yugi nach seiner eigenen Hose und zieht sie sich wieder an. „Ich denke, das ist besser so und jetzt leg dich einfach bequem auf den Rücken.“   Nur noch mit seinen Shorts bekleidet, legt sich Yami auf das Badetuch und sieht nun genau zu wie Yugi neben ihm kniend etwas von dem Öl in seine Hand giesst, ehe er die offene Flasche auf den Nachttisch stellt. „Noch eine kleine Frage, darf ich mich über deinen Unterkörper knien? So würde das massieren für mich besser gehen. Es ist aber kein Muss“, fragend sieht Yugi Yami an, der nach ein paar Sekunden nickt. „Gut, aber wenn es für dich nicht gut ist, dann gehe ich wieder runter.“ Vorsichtig und im Zeitlupentempo kniet er sich unter dem aufmerksamen Blick seines Liebsten über dessen Oberschenkel und reibt seine Hände aneinander. Bevor er mit langsamen, aber festen Bewegungen ihn zu massieren beginnt. Dabei fängt er bei den Schultern an und lässt seine Hände dabei immer tiefer wandern, dabei achtet Yugi auf wirklich jede Regung Yamis und geht auch nicht tiefer, als bis zum Bauchnabel. Von dem aus arbeitet er sich wieder nach oben vor und beginnt dann auch Yamis Arme mit in die Massage mit einzubeziehen. Erst nimmt er sich den linken Arm und sogar die Hand vor. Wo er dann deutlich sanfter auch die Finger verwöhnt.   Inzwischen hat sich Yami vollkommen entspannt und liegt mit geschlossenen Augen die Massage geniessend da. Nie hätte er gedacht, dass dies so schön sein kann und er mal mit Öl nichts Schlimmes erleben würde. Als nun Yugi seine rechte Hand erreicht hat, fasst er einen Entschluss. Die Augen wieder öffnend greift er nach Yugis Hand und betrachtet sie sich eingehend. Ja, dafür fühlt er sich bereit.   Abwartend überlässt ihm Yugi seine Hand, hält dann aber erschrocken den Atem an, als Yami sie sich auf den Schritt legt. „Yami, was...?“, sich nicht bewegend sieht er auf seinen schwer atmenden Liebsten, der ihn jetzt unsicher und zugleich ungläubig anlächelt. „Das ist bei dir ja gar nicht schlimm. Nur beweg dich bitte nicht.“ Denn noch kämpfen seine beiden inneren Stimmen miteinander und diesen Konflikt muss er jetzt durchstehen, das spürt Yami instinktiv. Darum ist er Yugi wirklich unglaublich dankbar, dass sich dieser bis auf ein Nicken wirklich vollkommen ruhig verhält. Auf einmal wird seine panische Stimme immer leiser und verstummt schliesslich, was Yami erleichtert aufatmen lässt. Erst jetzt hebt er die Hand seines Shariks wieder an und lässt sie los. „Danke.“   Nicht wirklich wissend, was er von der Aktion seines Liebsten halten soll, beugt sich Yugi nach vorn und küsst ihn sanft auf den Mund. „Gern geschehen. Was hältst du davon, wenn ich dir jetzt noch den Rücken massiere?“, lächelnd sieht er in die rubinroten Augen.   Es dauert einen Moment, doch dann nickt Yami. „Ja, gern.“ Kaum ist Yugi von ihm runter gestiegen, dreht er sich auf den Bauch und legt seinen Kopf entspannt und doch gespannt, auf seine verschränkten Arme. Allerdings verspannt er sich wieder, als er spürt, wie sich Yugi über ihn kniet. Doch da dieser nur sehr wenig Gewicht auf ihn legt, kann er sich unter den massierenden Händen sehr schnell wieder fallen lassen und schliesst die Augen.   Froh, dass er seinen Liebsten auf diese Art berühren kann und dieser es auch geniesst, lässt Yugi seine Hände über den Rücken gleiten. Auf einmal merkt er, wie die Atemzüge Yamis sich verändern und kann sich dann ein Schmunzeln nicht verkneifen. Da ist wohl jemand unter seinen Fingern eingeschlafen. Ganz langsam lässt er nun den Druck sanfter werden, mit dem er die Muskeln bearbeitet, bis er seine Hände schliesslich zurückzieht und vorsichtig aus dem Bett steigt.   Nicht einmal dabei wacht sein Liebster auf, weshalb er ihn jetzt zudeckt und dann rüber ins Bad geht, um sich die Hände zu waschen. Mit so öligen Händen will er nämlich nur in Ausnahmefällen schlafen und das hier ist keiner.   Als er wieder ins Zimmer kommt, hat sich Yami keinen Millimeter bewegt, weshalb er sich nun möglichst leise wieder die Hose auszieht und sich zu ihm ins Bett legt. Doch kaum liegt er neben seinem Liebsten, schmiegt sich dieser, immer noch schlafend, an ihn.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Was soll ich sagen, Yami überfordert sich ganz eindeutig. Da ist es kein Wunder, dass sein Unterbewusstsein Nein schreit, als es zu viel wird.   Und Rebecca durfte sich mal von ihrer gtuen Seite zeigen.   Nun noch eine kleine Sache: Es ist der Wunsch geäussert worden, dass ich die Rezepte für ihr Essen erwähne. Da ich dafür aber zu faul bin, hier die Links.   Das Dessert:   http://www.chefkoch.de/rezepte/69141025617416/Bananen-Dessert.html   Der Hauptgang:   https://www.bettybossi.ch/de/Rezept/ShowRezept/BB_CHCH090801_0107A-40-de   Die Salatsauce:   https://migusto.migros.ch/de/rezepte/italienische-salatsauce     So, das war es jetzt auch und hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat.   Eure mrs_ianto     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)