Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 40: Sonntagsgespräche ----------------------------- Hallo zusammen,   es ist zwar erst Samstag, abr ich habe das Kapitel schon fertig und da euch ja nicht unnötig auf die Folter spannen möchte... kriegt ihr es schon jetzt zu lesen.   Was soll ich gross sagen, ich wünsche euch dann viel Spass beim Rätselraten. Ihr werdet dann schon wissen, was ich meine. ;-)   So und jetzt wünsche ich euch nur noch viel Spass beim lesen.     -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 40: Sonntagsgespräche     Von der aufgehenden Sonne geblendet dreht sich Yugi murrend auf die andere Seite. Nicht wirklich wach möchte er sich an seinen Liebsten kuscheln, doch dieser liegt nicht neben ihm. Verschlafen öffnet er daraufhin seine Augen und tatsächlich ist das Bett neben ihm mal wieder leer. Seufzend dreht er sich auf den Rücken, schon wieder ist Yami aufgestanden, als er selbst noch tief und fest geschlafen hat. Seit Mittwoch ist er nicht mehr neben ihm aufgewacht und heute haben sie immerhin Sonntag. Eigentlich würde er ja gern noch ein wenig länger im Bett bleiben und weiterschlafen, aber Yugi weiss genau, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird, weshalb er nach einer Weile schlecht gelaunt aufsteht. Wie er es doch hasst, am Sonntag so früh aufzustehen. Mürrisch schlurft er runter ins Badezimmer, wo er seine Shorts einfach auf den Boden fallen lässt, ehe er in die Badewanne steigt und das Wasser auf eine angenehme Temperatur einstellt. Mit geschlossenen Augen steht Yugi dann unter dem warmen Wasserstrahl, während seine Müdigkeit langsam aber sicher von ihm runtergespült wird. Nur leider funktioniert das nicht auch mit seinen trüben Gedanken. Schliesslich greift er mit einem Seufzen nach der Seife und beginnt sich mit langsamen Bewegungen einzuseifen. Unterdessen ist Sugoroku dabei das Frühstück vorzubereiten. Gut gelaunt vor sich hin pfeifend, deckt er den Tisch und nimmt dann die Brötchen aus dem Ofen. Vorsichtig, schliesslich will er sich nicht die Finger verbrennen, nimmt er die heissen Brötchen von dem Blech und legt sie auf das bereitgestellte Gitter, damit sie auch schön auskühlen können, bis seine beiden Enkel zum Frühstück kommen. Gerade als er sich mit einer schönen Tasse Tee an den Tisch setzt, kommt Yugi in die Küche geschlurft. „Gute Morgen, mein Junge,“ begrüsst ihn Sugoroku lächelnd. Eine Antwort erwartet er aber nicht von ihm, kann er doch deutlich sehen, dass sein Enkel wieder in seine Morgenmuffeligkeit zurückgefallen ist. Was für alle bedeutet, vor dem ersten Tee ansprechen und eine Antwort erwarten auf eigene Gefahr. Deswegen sagt er auch nichts weiter, sondern sieht nur zu, wie Yugi sich wortlos einen Tee einschenkt und sich dann zu ihm an den Tisch setzt. Ihn besorgt musternd wartet Sugoroku darauf, dass sein Enkel ansprechbar wird. Ist dieser doch schon seit ein paar Tagen morgens wieder extrem schlecht gelaunt und kaum ansprechbar. Schliesslich ist es soweit. Mit einem lauten Seufzen stellt Yugi seine leere Tasse auf den Tisch und sieht dann seinen Grossvater mit einem schiefen Grinsen an. „Guten Morgen. Entschuldige, dass ich vorhin nichts gesagt habe.“ Woraufhin sich Sugoroku mit einem nachsichtigen Lächeln zurücklehnt. „Das macht doch nichts. Ich kenne dich jetzt seit beinahe 25 Jahren und weiss darum ganz genau, was für ein Morgenmuffel du bist.“ Gern würde Sugoroku noch mehr sagen, aber gerade kommt Yami in die Küche. „Guten Morgen Grossvater“, begrüsst er den alten Mann, ehe er zu Yugi geht und ihm einen schnellen Kuss auf die Stirn haucht. „Guten Morgen Sharik“, lächelnd fährt er Yugi mit den Fingerspitzen über die Wange, ehe er zum Herd geht und sich nun dort ebenfalls einen Tee einschenkt. „Wollt ihr auch noch eine Tasse haben?“, fragend sieht er jetzt zum Tisch hinüber. Grinsend hält Sugoroku Yami nun seine Tasse hin. „Zuerst, dir auch einen guten Morgen und ja bitte, ich hätte gern noch eine Tasse. Was ist mit dir Yugi?“ Als dieser nicht reagiert, stösst er ihn unter dem Tisch mit dem Fuss an, was Yugi aus seinen Gedanken hochfahren lässt. „Was? Oh, ähm ja gern. Ach ja und guten Morgen Yami.“ Verwirrt blickt er von seinem Grossvater zu Yami, der nun grinsend mit dem Teekrug zum Tisch kommt und seine Tasse wieder auffüllt. „Ich glaube, das nächste Mal fragst du besser noch einmal nach, wenn du nicht weisst, was gefragt worden ist.“ Den Krug nun auf den Tisch stellend, geht Yami zu seinem Platz und setzt sich hin. Wie immer gibt er sich als erstes einen grossen Löffel Honig in den Tee, ehe er den ersten Schluck trinkt. „Das tut gut.“ Mit geschlossenen Augen lehnt er sich auf seinem Stuhl zurück, behält die Tasse dabei aber in seinen Händen. Besorgt wird er nach dieser Aussage von Sugoroku gemustert. „Sag jetzt aber bitte nicht, dass du krank wirst. Wir haben jetzt schon wieder gefühlte 25 Grad und dabei ist die Sonne doch erst aufgegangen. Es wundert mich sowieso, wieso ihr beide jetzt schon auf seid. Sonst schlaft ihr am Sonntag doch immer etwas länger.“ Wie auf Kommando wird Yugi erst knallrot und steht dann mit einem undeutlichen murmeln auf. Sich eins der noch warmen Brötchen schnappend, geht er aus der Küche und verzieht sich ins Lager, wo er sich mit einem dicken Kloss im Hals an den Schreibtisch setzt. Verwirrt über dessen Abgang bleiben Sugoroku und Yami in der Küche zurück. „Sag mal, was ist denn mit Yugi los?“, fragend wird Yami nun angesehen, der aber auch nur mit den Schultern zuckt. „Ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht.“ Den Stuhl zurückschiebend, will er schon aufstehen, wird dann aber von Sugorokus Hand auf seiner Schulter zurückgehalten. „Lass ihn mal lieber ein wenig allein. Ich sehe nachher nach ihm.“ Ernst sieht er Yami an, der sich zögernd wieder richtig hinsetzt. „Wenn du meinst.“ Bedrückt greift er nach seiner Tasse und nimmt einen grossen Schluck von dem süssen Tee. Schweigend essen sie ihr Frühstück, als Sugoroku plötzlich einfällt, dass ihm seine indirekte Frage noch nicht beantwortet worden ist. „Sag mal, wie fühlst du dich eigentlich? Du siehst ziemlich müde aus.“ Ganz genau beobachtet er Yami, der ihn nun erstaunt ansieht. Hat er doch gedacht, dass man ihm seine unruhigen Nächte nicht anmerkt. „Mir geht’s gut. Ich bin nur schon vor Sonnenaufgang aufgestanden, das ist alles.“ Mit ernstem Gesicht nickt Sugoroku nun. Wenigstens hat sich jetzt sein Verdacht bestätigt, warum Yugi heute Morgen so schlecht gelaunt gewesen ist. „Ich nehme mal an, dass du auch in den letzten Tagen so früh aufgestanden bist?“ Als Yami nun überrascht nickt, lehnt er sich mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl zurück. „Jedes Mal, wenn Yugi allein aufwacht ist er ein Morgenmuffel. Wenn du allerdings mit ihm zusammen aufstehst, ist er sogar schon vor seinem ersten Tee ansprechbar. Daran merkt man ziemlich deutlich, wenn du sehr früh aufstehst.“ In Gedanken fragt sich Sugoroku, warum Yami wieder in diese Angewohnheit aus seinen ersten Tagen bei ihnen zurückgefallen ist. Überrascht darüber, dass er so einen starken Einfluss auf Yugi hat, sitzt Yami schweigend da. Dann blickt er wieder zu seinem Grossvater, der in aller Ruhe seinen Tee am Trinken ist. „Das heisst also, wenn wir gemeinsam aufstehen, dann ist er gut gelaunt und wenn ich schon früher in den Stall gehe, dann ist er so, wie ich ihn ganz am Anfang ab und zu erlebt habe?“ Nun nickt Sugoroku bestätigend. „Genau. So und ich denke, der Herr hatte jetzt genug Zeit zum Nachdenken.“ Mit einem leisen Ächzen steht er nun auf. „Fängst du bitte schon mal mit aufräumen an?“, fragend sieht er Yami an. „Ja, das kann ich machen, Grossvater. Sagst du mir dann, was mit Yugi los ist?“, bittend sieht er den alten Mann an, der ihm lächelnd die Hand auf die Schulter legt. „Natürlich. Also dann, bis nachher.“ Im Lager hat Yugi inzwischen sein Brötchen gegessen und versucht sich nun auf die Buchhaltung zu konzentrieren. Nur bleibt es bei dem Versuch. Ohne die Zahlen wirklich zu sehen, blickt er auf die Tabelle und ist dabei so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkt, wie sich Sugoroku nähert. Daher ist es auch kein Wunder, dass er vor Schreck zusammenzuckt, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürt. „Grossvater, was machst du denn hier? Ist etwas mit Yami?“, besorgt will er schon aufstehen, wird aber von Sugoroku zurückgehalten, der ihn kopfschüttelnd ansieht. „Nein, aber ich wüsste gern, was mit dir los ist?“ Die Arme vor seiner Brust verschränkend lehnt er sich rücklings neben seinem Enkel an den Tisch, der nun den Kopf bedrückt senkt und beginnt mit dem Füllfederhalter zu spielen. „Habt ihr beide irgendwelche Probleme?“ Sofort schüttelt Yugi den Kopf, nickt dann aber nach einem Moment. „Ich weiss es nicht. Eigentlich nicht. Es ist nur, seit er am Mittwoch das erste Mal... naja... ähm... leicht erregt geworden ist, geht er sämtlichen Berührungen aus dem Weg. Das von heute Morgen ist schon das höchste der Gefühle, was er in der letzten Zeit zulässt. Ich weiss einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll oder was ich falsch gemacht haben könnte.“ Nun beinahe den Tränen nahe, stützt Yugi seinen Kopf in die Hände und hebt den Blick auch nicht, als er die Arme seines Grossvaters um seine Schultern gelegt spürt. „Ach Yugi, ich glaube nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Aber darf ich dich fragen, wie er reagiert hat, als er so körperlich auf dich reagiert hat?“, darauf wartend, dass sein Verdacht bestätigt wird, blickt Sugoroku auf das Buchhaltungsbuch und sieht, dass Yugi noch nichts aus der vergangenen Woche eingetragen hat. „Er hat gezittert und war ziemlich sicher überfordert. Vermutlich hat er sogar Angst gehabt. Allerdings hat er nichts dazu gesagt. Warum fragst du?“, auf eine Erklärung hoffend, hebt Yugi nun seinen Blick. Tief einatmend, setzt Sugoroku nun zu einer Erklärung an. „Weil ich einen Verdacht habe. Ich vermute nämlich, dass Yami im Moment sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich befürchte, dass ihr beide nun in einem Bereich unterwegs seid, in dem sich Yami nun jeden Schritt noch mühsamer erkämpfen muss. Es würde mich nämlich nicht wundern, wenn er nun wirklich so gut wie alles, mit schlechten Erfahrungen verknüpft. Damit meine ich auch, wenn sein Körper auf dich mit Erregung reagiert. Darum lässt er zurzeit wohl keine Nähe zu.“ Versucht Sugoroku seine Gedanken in verständliche Worte zu fassen. Wer hätte gedacht, dass er mit seinem Enkel mal so ein Gespräch führen muss. Mit grossen Augen sieht Yugi seinen Grossvater an. „Du meinst also, dass er gar nicht bemerkt, dass er sich extrem abweisend verhält, weil er mit sich selbst beschäftigt ist?“ Ungläubig sitzt Yugi da, weil er gar nicht auf die Idee gekommen ist, dass die Erklärung für Yamis Verhalten so einfach sein kann. „Ja, das meine ich. Natürlich kann ich nicht in seinen Kopf schauen, aber er war über deinen Abgang vorhin genauso erstaunt wie ich“, nickt Sugoroku bestätigend. Sich wieder an die Tischplatte lehnend, blickt er seinen Enkel an, der nun deutlich entspannter wirkt, als noch vor ihrem Gespräch, aber etwas scheint ihn immer noch zu bedrücken. „Also, was ist denn noch los? Du wirkst, als würde dich noch etwas beschäftigen.“ Die Arme verschränkend, wartet er geduldig auf eine Antwort. Ist dann aber ziemlich verwundert, als Yugi erst zur geschlossenen Tür blickt, ehe er sich aufseufzend zurücklehnt. „Yami erinnert sich an seinen richtigen Namen. Er weiss aber nicht, dass ich ihn weiss, weil ich mich schlafend gestellt habe, als er ihn mir gesagt hat. Noch will er ihn nämlich nicht benutzen, er fühlt sich wohl noch nicht bereit dazu.“ Während Yugi geredet hat, ist sein Blick zum Fenster gewandert, wo er jetzt einen Spatz beobachtet, der wohl versucht an die Mücken zu kommen, die sich an dem hellen Fensterrahmen niedergelassen haben. Mit hochgezogener Augenbraue mustert Sugoroku seinen Enkel, der nun in Gedanken versunken dasitzt. „Und was ist daran so schlimm? Ich meine, wenn er noch nicht bereit dazu ist, ist es doch in Ordnung, wenn er ihn dir noch nicht sagt.“ Kurz lacht Yugi humorlos auf. „Das ist es ja nicht, was mich beschäftigt. Es ist nur, sein wahrer Name lautet Atemu.“ Geschockt zieht Sugoroku die Luft ein. „Du machst wohl Witze. Yugi, das ist nicht lustig.“ Sich mit der Hand auf der Tischplatte abstützend lehnt er sich zu seinem Enkel, der ihn aber todernst ansieht. „Ich mache keinen Witz. Er hat deutlich gesagt, dass er Atemu heisst. Grossvater, was ist, wenn er Amaras Atemu ist? Ich meine, kann das überhaupt sein? Solche Zufälle kann es doch gar nicht geben.“ Den Blick voller Fragen und Zweifel, wartet er auf eine Reaktion seines Grossvaters, der jedoch nur stumm vor sich hinstarrt. In Gedanken wohl ganz woanders oder besser gesagt in einer anderen Zeit ist. Es dauert ziemlich lange, bis Sugoroku wieder ins Hier und Jetzt zurückfindet und sich auch soweit gefangen hat, dass er die Fragen beantworten kann. Mitbekommen hat er sie nämlich trotz seiner geistigen Abwesenheit. „Ich befürchte, dass es sehr gut möglich ist, dass er Amaras Atemu ist. Überlege nur, was wir schon von ihm wissen und auch beobachtet haben. Der Zufall wäre zwar wirklich riesig, aber solche Zufälle kann es leider wirklich geben. Und bevor du fragst, was wir machen sollen. Wir werden gar nichts machen, bis Yami von allein auf uns zukommt. Denn es ist allein seine Entscheidung, was er machen wird, wenn er sich an seine Vergangenheit erinnert. Alles was wir tun können, ist für ihn da zu sein und ihn zu unterstützen, aber noch ist es nicht soweit und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass es nie dazu kommen wird. Denn laut Hopkins hat Atemu den Absturz des eisernen Vogels damals nicht überlebt.“ Hoffend, dass er seinen Enkel ein wenig aufbauen konnte, blickt er ihn an und legt ihm die Hand auf die Schulter. Dies registriert Yugi allerdings nur am Rande. „Ist es egoistisch zu hoffen, dass es nie dazu kommen wird, dass er sich an alles erinnert und er für immer hier bei uns bleibt? Ich meine, wenn er wirklich Amaras Atemu ist, dann will er dann doch sicher wieder zurück nach Ägypten.“ Zwischen seinen Gefühlen hin und her gerissen fährt sich Yugi durch die Haare. „Ich will ihn nicht verlieren.“ Versuchend seinen Enkel aufzumuntern, drückt Sugoroku dessen Schulter ein wenig fester. „Da bin ich mir nicht so sicher, dass er dann wieder zurück wollen würde. Du hast nicht alles mitbekommen, was mir Amara so erzählt hat und das will ich auch nicht alles wiederholen. Darum sage ich dir nur eins. Wenn er wirklich der Atemu ist, dann ist er in einem goldenen Käfig aufgewachsen und ich kann mir nicht vorstellen, dass er freiwillig in diesen zurückkehren wird. Deswegen male den Teufel nicht an die Wand und versuche nicht zu sehr an die Zukunft zu denken. Denn wie heisst es doch so schön? Alles ist möglich.“ Zuversichtlich lächelt er Yugi an, denn er kann sich noch zu gut daran erinnern, was ihm Amara so alles über ihren ehemaligen Schützling erzählt hat. Von den Worten seines Grossvaters erleichtert, schafft es Yugi sogar, wieder leicht zu lächeln. „Ich hoffe, du hast Recht, aber noch mehr hoffe ich, dass er einfach nur zufälligerweise den gleichen Namen hat. Denn das wäre am einfachsten für uns alle.“ Seine Schultern straffend setzt er sich in dem Stuhl auf und greift wieder nach dem Füllfederhalter, den er vor einer Weile hingelegt hat. „Dann mache ich mich mal an die Buchhaltung. Danke Grossvater und bitte sage Yami nichts davon, dass wir seinen richtigen Namen wissen.“ Die Schulter seines Enkels noch einmal drückend richtet sich Sugoroku wieder auf. „Natürlich werde ich zu dem Teil des Gespräches nichts sagen, aber Yami macht sich Sorgen um dich und ich habe ihm versprochen, dass ich ihm sagen werde, was mit dir los ist. Darum mach dich schon mal darauf gefasst, dass er wohl schon bald hereinkommen wird. Denn ich werde ihm sagen, dass er dich mit seinem Verhalten verletzt und verunsichert hat.“ Als er an der Tür ist, dreht sich Sugoroku noch einmal zu ihm um. „Yugi, nimm es nicht zu schwer, wenn er sich ab und zu zurückzieht. Yami braucht dich, aber manchmal muss er sich seinen Dämonen auch allein stellen. Warte dann einfach ab, bis er wieder auf dich zukommt.“ Es dauert einen Moment, doch dann nickt ihm Yugi zu, dass er verstanden hat. Sagen tut dieser allerdings nichts mehr und das kann Sugoroku auch sehr gut verstehen. Hat sein Enkel doch viel zu verarbeiten und dies kann er ihm leider nicht abnehmen. Als er die Tür aufmacht, sieht er Yami neben der Küchentür an der Wand lehnen. „Yami, was machst du denn da?“, fragend sieht Sugoroku ihn an, während er gleichzeitig die Tür hinter sich schliesst. Sofort richtet sich Yami auf und erwidert angespannt seinen Blick. „Ich war im Stall nachdem ich die Küche fertig aufgeräumt hatte, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten und darum dachte ich mir, dass ich ja auch hier warten kann. Was hat Yugi gesagt? Was ist mit ihm los?“ Am liebsten würde er sofort zu Yugi gehen, aber was ist, wenn sein Sharik ihn nicht sehen will? Innerlich seufzt Sugoroku müde auf. Nun kommt also der zweite Teil seiner Mission. „Na komm, mein Junge. Wir setzen uns jetzt gemütlich hin und dann sage ich dir, was Yugi mir erzählt hat.“ Bestimmt schiebt er Yami in Richtung Treppe, will er doch mit ihm im Wohnzimmer sprechen, weil es da wenigstens ein bisschen kühler als in der Küche ist. Widerwillig lässt es Yami zu, dass ihn sein Grossvater nach oben ins Wohnzimmer dirigiert und dann sogar auf das Sofa drückt. Wäre er doch viel lieber im Flur geblieben, um sofort zu sehen, wenn sein Sharik aus dem Lager kommt. „Also, was ist nun los?“, schon beinahe auf dem Sofa rumzappelnd sieht er Sugoroku an, der es sich in dem Sessel gemütlich macht. „Also, Yugi ist verunsichert und verwirrt, weil du dich von ihm zurückgezogen hast und bevor du weiter fragst, er hat mir grob erzählt, was an dem Abend vorgefallen ist. Nun würde ich aber noch gern deine Sicht hören.“ Bei den Worten wäre Yami am liebsten aufgesprungen. Doch Sugorokus Blick hält ihn regelrecht auf dem Sofa fest. „Grossvater, ich...“, setzt er zu einer Ausrede an. Will er doch zu Yugi und mit ihm reden, aber dann seufzt er ergeben auf. Sieht er doch ganz genau, dass dieser ihn nicht gehen lassen wird. „Wenn dir Yugi ja schon grob erzählt hat, was passiert ist, dann sage ich dazu nur noch eins. Ja, ich wurde durch den Kuss erregt und das hat mich verwirrt und mir ehrlich gesagt auch Angst gemacht. Darum habe ich mich in den letzten Tagen etwas zurückgezogen, damit ich über das was passiert ist, nachdenken konnte. Yugi hat nichts falsch gemacht. Im Gegenteil. So und jetzt bin ich weg.“ Ohne auf eine Antwort zu warten steht Yami auf und geht schnurstracks aus dem Wohnzimmer. Zurück lässt er einen sprachlosen Sugoroku, der mit so einem Abgang nie gerechnet hätte. Schliesslich steht auch er kopfschüttelnd auf und holt sich ein Buch aus dem Regal. Diesmal entscheidet er sich für den guten alten Hamlet. Zielstrebig geht Yami auf die Lagertür zu und öffnet sie ohne vorher anzuklopfen. Doch kaum hat er die Tür hinter sich geschlossen, wird er unsicher. „Sharik?“ An der Tür stehen bleibend, wartet er darauf, dass sich Yugi zu ihm umdreht. Was dieser nach einem Moment auch macht. „Yami, Was ist denn?“, fragend wird er von seinem Sharik angesehen. Dieser Blick ist es, der ihn aus seiner Starre reisst. Noch bevor sich Yami bewusst ist, dass er sich bewegt hat, schlingt er seine Arme um Yugi und zieht ihn in eine feste Umarmung. Nicht wissend was er sagen soll, drückt er ihn fest an sich und spürt dann erleichtert, dass sich dessen Arme um ihn legen. Yugi ist so überrascht, dass er einfach nur die Umarmung erwidert und das warme Gefühl, das sich nun in ihm ausbreitet geniesst. Vertreibt diese Wärme doch die Kälte, die seit Tagen in seinem Inneren geherrscht hat. Lange halten sie sich fest, bis sich Yami langsam wieder etwas zurückzieht. „Yugi, ich... es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen, aber ich...“, ein Finger auf seinen Lippen lässt ihn verstummen. „Ist schon in Ordnung...“ nun ist es Yugi der von einem Finger auf seinen Lippen zum Schweigen gebracht wird. „Nein, das ist es nicht. Ich habe dich durch mein Verhalten verletzt und das ist nicht richtig von mir gewesen. Es ist nur so, dass ich durch meine Reaktion auf den Kuss so verwirrt gewesen bin und mich erst einmal selbst wieder sortieren musste und auch immer noch muss. Yugi, ich habe so ein Chaos in mir. Ein Teil von mir, will alles mit dir auf einmal erleben, aber dann gibt es noch die Seite in mir, die vor alldem panische Angst hat. Diese zwei Seiten muss ich irgendwie versuchen miteinander zu verbinden und darum habe ich mich in den letzten Tagen zurückgezogen. Jedes bisschen Nähe zu dir war irgendwie schon zu viel.“ Um Verständnis bittend sieht er Yugi an, der nun lächelnd nach seiner Hand greift und sanft einen Kuss auf die Knöchel haucht. „Wie gesagt, es ist schon in Ordnung. Sag mir aber bitte in Zukunft Bescheid, wenn du dich zurückziehst. Sonst mache ich mir wieder Sorgen und frage mich, was mit dir los ist.“ Weil er so langsam aber sicher einen steifen Hals bekommt, steht Yugi auf. So ist der Grössenunterschied nicht mehr ganz so gross, wie wenn er sitzend zu seinem Liebsten hochschaut. Erleichtert darüber, dass ihm sein Sharik nicht böse ist, beugt sich Yami lächelnd vor, um seine Lippen mit denen von Yugi zu vereinen. Es ist ein sanfter Kuss, den sie teilen und beide geniessen sie ihn. Sind sie sich doch seit Tagen nicht mehr so nahe gewesen, wie jetzt in diesem Moment. Sie wissen nicht, wie viel Zeit vergangen ist, als sie sich nach Luft schnappend wieder voneinander lösen. „Das hat mir in den letzten Tagen so sehr gefehlt, du hast mir gefehlt.“ Lächelnd streicht Yugi wieder diese hartnäckige Strähne aus Yamis Stirn. „Du hast mir auch gefehlt. Ich wollte dir so gern nahe sein, aber ich konnte es einfach nicht.“ Mit einem leisen Seufzen vergräbt Yami sein Gesicht an Yugis Schulter. Mit geschlossenen Augen geniesst er nun die leichten Streichelbewegungen auf seinem Rücken. Trotzdem löst er sich nach einer Weile wieder aus den Armen seines Shariks und lehnt sich rücklings an die Tischplatte. Weshalb sich Yugi eigentlich wieder hinsetzen möchte, aber zu seiner Überraschung wird er von Yami so an dessen Körper gezogen, dass er zwischen seinen Beinen zu stehen kommt. „Ähm Yami? Du bist dir aber schon bewusst, wo ich mich jetzt befinde?“, fragend sieht er seinen Liebsten an, der den Blick grinsend erwidert. „Ja, du bist genau da, wo du hingehörst.“ Wie er es erhofft hat, ziert wie auf Kommando eine leichte Röte Yugis Wangen. Was ja irgendwie schon erstaunlich ist, wenn er daran denkt, was er bei Jonouchi so erfahren hat. Ergeben lehnt sich Yugi an Yamis Oberkörper. Wenn dieser der Meinung ist, dass er mit dieser Position klarkommt, dann wird er ihm sicher nicht widersprechen. Zudem liebt er es irgendwie, wenn dieser mit einer so erotischen Stimme spricht, wie gerade eben. Doch dann fällt ihm ein, dass er seinem Liebsten noch etwas erzählen muss. „Du Yami...“, beginnt Yugi vorsichtig. „Ich muss dir noch wegen morgen etwas sagen.“ Sofort wird er feste Griff ein wenig gelockert und er prüfend angesehen. „Was willst du mir sagen?“, angespannt wartet Yami auf die Antwort. Tief Luft holend, blickt Yugi seinen Liebsten an. „Morgen kommt im Lauf des Tages ein Handwerker vorbei und...“ „Warum? Es ist doch nichts kaputt.“ Wird er von Yami unterbrochen, der ihn nun ganz loslässt und den Kopf mit einem nervös fragenden Blick zur Seite neigt. Lächelnd greift Yugi jetzt nach dessen Hand und wirft die Idee, Yami eventuell damit nach ihrem Besuch in Edo zu überraschen über Bord. „Grossvater und ich haben schon vor einer Weile darüber gesprochen, in deinem Zimmer eine Tür einbauen zu lassen, die direkt in den Flur führt.“ Sofort spürt Yugi, wie sich sein Liebster verspannt. „Natürlich bleibt die Verbindungstür zwischen unseren Zimmern bestehen. Wir dachten einfach, dass du vielleicht auch gern eine eigene Tür in den Flur hättest, die du natürlich auch jederzeit abschliessen kannst, wenn du willst.“ Prüfend mustert Yami nun Yugis Gesicht. „Wenn ihr meint, dass es nötig ist, okay. Nur reicht mir persönlich die Tür in dein Zimmer vollkommen aus. Ich schlafe ja sowieso bei dir, also könntet ihr euch die Silbermünzen für den Handwerker auch sparen.“ Wenn Yugi jetzt nicht seine Hand festhalten würde, dann stünde er jetzt mit verschränkten Armen vor seinem Sharik. Sicher könnte er ihm seine Hand entziehen, aber das will Yami nicht. Deswegen stützt er sich einfach mit seiner freien Hand auf der Tischplatte ab und wartet auf eine Antwort. Von der ablehnenden Haltung seines Liebsten überrascht, braucht Yugi einen Moment, bis er sich von seiner Überraschung erholt hat. „Ich dachte, dass du dich vielleicht freust, wenn du etwas mehr Privatsphäre bekommst.“ Lächelnd sieht er Yami nun an, der geduldig darauf wartet, dass er weiterspricht. „Ich mache dir einen Vorschlag. Morgen kommt der Handwerker sowieso nur vorbei, um zu schauen ob es überhaupt möglich ist und wie viel es ungefähr kosten würde. Wenn wir das alles wissen, können wir ja dann entscheiden, ob die Tür eingebaut wird, oder nicht. Was meinst du zu dem Vorschlag?“ Mit seinem Daumen sanft über Yamis Handrücken streichelnd, wartet nun Yugi auf eine Antwort. Sämtliche Möglichkeiten in Gedanken durchgehend, legt sich Yami seine freie Hand auf das Kinn, die er aber nach ein paar Sekunden wieder sinken lässt. „Na gut, aber eins kann ich dir jetzt schon sagen, wenn die Tür eingebaut wird, dann bleibt sie abgeschlossen. Ich brauche sie nämlich wirklich nicht.“ Nun beugt er sich mit einem schelmischen Grinsen etwas nach vorn, bis sein Gesicht nur noch Millimeter von Yugi entfernt ist. „In deinem Zimmer gefällt es mir nämlich viel besser. Besonders wenn du mit mir drin bist.“ Absichtlich lässt er seine Stimme etwas tiefer werden, da er inzwischen gemerkt hat, dass sein Sharik dann so süsse rote Wangen bekommt. Wie auf Kommando wird Yugi tatsächlich ein wenig rot, allerdings lässt er sich diesmal davon nicht beirren. „Es hat auch niemand behauptet, dass du die Tür benutzen musst, ausserdem will ich dich gar nicht mehr aus meinem oder besser gesagt unserem Zimmer lassen. Es gefällt mir nämlich auch sehr gut, wenn du mit mir drin bist.“ Noch bevor Yami etwas darauf erwidern kann, überbrückt Yugi die letzten Millimeter und verschliesst so die Lippen seines Liebsten. Dieser lässt sich nur zu gern auf den Kuss ein, hat er doch in den letzten Tagen die Berührungen seines Shariks auch vermisst. Obwohl er sie gleichzeitig nicht ertragen konnte. Erst ein Räuspern aus Richtung der Tür, bringt sie dazu, sich wieder von einander zu lösen. „Ich störe ja nur ungern, aber Rocky ist gerade dabei das Heulager leer zu fressen und Blacky unterstützt ihn dabei tatkräftig.“ Breit grinsend sieht Sugoroku Yami nach, der sich mit einem Fluch von Yugi gelöst hat und an ihm vorbei aus dem Zimmer rennt. Mit verschränkten Armen steht Yugi nun schmollend da. „Mann Grossvater, musste das ausgerechnet jetzt sein. Verdammt, du hättest die beiden auch selbst wieder in ihre Boxen stellen können. Schliesslich sind sie früher oft genug ins Lager spaziert, als wir die beiden frisch hatten und nicht gewusst haben, dass Rocky jeden normalen Boxenriegel aufkriegt, selbst wenn er in der Box steht und dann sogar hingeht und Blacky auch noch raus lässt.“ Mit einem theatralischen Seufzen lässt sich Yugi auf den Stuhl fallen. Während Sugoroku ihn mit einem unschuldigen Blick ansieht. „Was denn? Hätte ich euch etwa weitermachen lassen sollen, bis sich Yami wieder überfordert? Ausserdem bin ich inzwischen zu alt, um mit den beiden Rabauken, Menschlein fang mich doch durch das halbe Lager zu spielen.“ Mit diesen Worten dreht er sich wieder zum Flur um. „Ich gehe dann mal langsam das Mittagessen vorbereiten. Ach ja, heute gibt’s Birchermüsli mit Früchten drin.“ Sich wieder der Buchhaltung zuwendend, die noch genauso weit fortgeschritten ist, wie am Morgen, als ihn sein Grossvater allein gelassen hat, murmelt Yugi leise maulend vor sich hin. „Na hoffentlich mag das Yami auch. Sonst kannst du dir dann von ihm bestimmt etwas anhören.“ Naja, wenigstens kann er sich jetzt endlich wieder konzentrieren, wo er weiss, was mit seinem Liebsten in den letzten Tagen los gewesen ist und alles andere wird sich in der Zukunft zeigen müssen. Weshalb er diese Gedanken weit von sich schiebt. Nicht, dass er sich doch noch verrechnet oder verschreibt und so das teure Papier verschwendet. Unterdessen schliesst Yami fluchend Rocky und Blacky wieder in ihren Boxen ein. Wie konnte er nur vergessen, Bei Rocky den Riegel zu blockieren. Obwohl, so wie er vor seinem Gespräch mit Yugi drauf gewesen ist, wundert es ihn eigentlich gar nicht. Dafür muss er den beiden jetzt ihr Mittagsheu nicht geben und kann sich die gefüllten Netze für den Nachmittag aufsparen. Mit einem leichten Kopfschütteln nimmt Yami den Eimer in die Hand und geht zu der Wasserpumpe. Wenn er jetzt schon hier draussen ist, dann kann er ja auch gleich den beiden Schlingeln frisches Wasser geben und sie ein wenig putzen. Deswegen ist es schon Zeit für’s Mittagessen, als Yami mit allem fertig ist. Hat er die beiden Pferde doch gleich noch ein wenig gewaschen, was sie mit einer deutlich sichtbaren Wonne genossen haben. Als er dann in die Küche kommt, wird er schon von den anderen erwartet, weshalb er Yugi nur einen schnellen Kuss auf die Lippen haucht, ehe er sich auch an den Tisch setzt. Inzwischen richtig hungrig, greift er nach der Schüssel, sieht dann aber was es gibt. „Ähm, nehmt ihr beide doch zuerst. Ich habe keinen grossen Hunger.“ Mit einer möglichst neutralen Miene reicht er das Birchermüsli an Sugoroku weiter, ohne sich selbst den Teller gefüllt zu haben. Dieser nimmt die Schüssel mit einem erstaunten Gesichtsausdruck entgegen, sagt aber nichts dazu. Auch wenn er sich fragt, ob Yami nicht doch krank ist. Hat dieser doch sonst um diese Zeit immer Hunger. Innerlich grinsend, lädt sich auch Yugi eine grosszügige Portion auf seinen Teller und stellt dann die Schüssel wieder mittig auf den Tisch. Allerdings tut ihm Yami ja schon etwas leid, weil sich dieser jetzt eine Scheibe Brot nimmt, die sie immer zu dem Müsli essen. „Schatz? Willst du mal bei mir probieren, ob du das Müsli nicht doch magst? Grossvater gibt immer kleine Apfelstücke rein und wie du siehst hat es auch Trauben und sogar Orangenschnitze drin.“ Fragend sieht er Yami an, der das Birchermüsli nun mit deutlichem Widerwillen mustert. „Nein, danke. Haferflockenzeugs hatte ich in den letzten Jahren wirklich mehr als genug. Da esse ich lieber ein paar Stücke Brot.“ Erst jetzt wird Sugoroku bewusst, dass Yami wohl nicht nur Haferbrei wie die Pest hasst, sondern alles was irgendwie mit Haferflocken als Hauptzutat zubereitet wird. „Ich habe noch Orangen und Trauben übrig. Sogar ein halber Apfel ist noch da. Wenn du von dem Müsli nichts essen möchtest.“ Bietet er Yami mit einem schlechten Gewissen an, für ihn etwas Anderes auf den Tisch zu stellen. Doch zu seiner Überraschung schüttelt Yami nur den Kopf. „Das ist nicht nötig. Ich bin auch mit deinem leckeren Brot zufrieden. Du konntest es ja nicht wissen, dass ich das Zeugs zuoberst habe.“ Dies passt nun aber Yugi nicht, weshalb er seinen Teller über den Tisch schiebt und dann zu Yami rübergeht. Sich auf dessen Schoss setzend schnappt er sich seinen Teller und fischt mit dem Löffel eine der Trauben aus seinem Müsli. „Hier, ich brauche die Trauben nicht unbedingt.“ Auffordernd hält er seinem Liebsten den Löffel mit der Frucht vor den Mund, bis dieser seine Lippen mit einem erstaunten Ausdruck in den Augen öffnet. „Yugi, du musst mich doch nicht füttern. Ausserdem ist es dein Mittagessen und ich will dir nicht die Früchte daraus wegessen.“ Er hat kaum den Satz beendet, als ihm schon der nächste Löffel hingehalten wird. Diesmal mit einem halben Orangenschnitz drauf. „Keine Widerrede Yami. Ich brauche die Früchte nicht unbedingt und wenn du schon nicht willst, dass dir Grossvater die übrig gebliebenen Früchte holt, dann iss wenigstens die Fruchtstücke aus dem Müsli.“ Streng sieht er seinen Liebsten an, der jetzt doch noch nachgibt und den Mund wieder öffnet. Als dieser dann den leicht säuerlichen Orangenschnitz genommen hat, nimmt Yugi für sich selbst einen Löffel mit Haferflocken und einem Stückchen Apfel darauf. Kopfschüttelnd beobachtet Sugoroku das Schauspiel, das ihm seine Enkel da bieten. Eigentlich mag er es ja gar nicht, wenn man sich am Tisch so verhält, aber da Yugi Yami so dazu bringen kann etwas von dem Müsli zu essen, schweigt er mal ausnahmsweise dazu, auch wenn er nie gedacht hätte, dass sich dieser einfach so füttern lässt, wenn er nicht gerade krank ist. In Zukunft wird er aber daran denken, dass er für Yami einen Fruchtsalat oder so macht, wenn er mal wieder ein Birchermüsli zusammenstellt. Von Sugorokus Blicken bemerkt Yami gar nichts. Geniesst er es doch inzwischen, dass ihn sein Sharik so füttert. Auch wenn er nicht gerade begeistert davon ist, dass ab und zu etwas zu viele von den scheusslichen Haferflocken auf dem Löffel sind. Auch Yugi gefällt dieses Spiel inzwischen ziemlich gut. Dabei wundert er sich allerdings, dass sein Grossvater nichts dazu sagt. Hat er doch früher, als Linus manchmal bei ihnen gegessen hat, immer reklamiert, wenn sie sich gegenseitig gefüttert haben. Unauffällig schielt er deswegen schnell zu ihm rüber, als er sich seinen Teller neu füllt und sieht dabei, dass dieser sie beide mit einem breiten Grinsen beobachtet. So ist das also. Während er sich nun von dem Müsli nimmt, achtet er darauf, dass er diesmal besonders viele Fruchtstücke erwischt. Nach dem Mittagessen, das ein bisschen länger als sonst gedauert hat, helfen sie Sugoroku noch beim Aufräumen und abwaschen. Ist doch, trotz dass Yami nur die Fruchtstücke gegessen hat, das Birchermüsli wie durch ein Wunder komplett aufgegessen worden. Dafür ist etwas mehr von dem Brot übriggeblieben, aber das legen sie einfach für das Abendessen zur Seite. Weil sie beide, dadurch dass sie am Morgen getrödelt haben, noch ziemlich viel erledigen müssen, sehen sie sich dann erst beim Abendessen wieder. Diesmal gibt es zum Glück etwas, was Yami auch mag. Nämlich belegte Brote, hart gekochte Eier, sowie Tomaten und Essiggurken. Hungrig greift er nun zu und geniesst das Abendbrot. Haben die Früchte und das Brot ihn doch nicht allzu lange satt gemacht. Nur wollte er am Nachmittag nichts aus der Vorratskammer holen gehen. Während sie essen, fällt Yugi plötzlich noch etwas ein. „Ach ja, wegen morgen.“ Sofort hat er die volle Aufmerksamkeit von Yami, der ihn mit gerunzelter Stirn anblickt. „Ja, was ist wegen morgen?“ Bei dem Blick seines Liebsten, wird Yugi tatsächlich ein wenig nervös. „Naja, wir wissen nicht genau, wann der Handwerker kommt. Darum musst du morgen wohl oder übel auch im Haus dieses verdammte Halsband tragen, bis Herr Tobira hier gewesen ist. Im Stall kann ich es ja zum Glück begründen, wenn du es nicht trägst.“ Mit einem schlechten Gewissen sieht er seinen Liebsten an. Hat er doch bis gerade eben vollkommen verdrängt gehabt, was es für Yami bedeutet, wenn Fremde ins Haus kommen. Doch dann spürt Yugi eine Hand auf seinem Unterarm. Als er daraufhin den Blick hebt, sieht er Yami zu seinem Erstaunen leicht lächeln. „Da sagst du mir nichts Neues, Sharik und ich werde auch Osis im Schrank verstauen und die Bücher wieder zurück ins Regal stellen. So, dass mein Zimmer etwas mehr wie das eines armen Sklaven aussieht.“ Yugi zuzwinkernd richtet er sich wieder auf und greift nach einem Stück Tomate, das er sich in den Mund schiebt und nach gründlichem kauen runterschluckt. „Aber eins sage ich dir. Wenn der Typ da ist, lasse ich ihn nicht aus den Augen. Also stell dich schon mal darauf ein, dass ich dann zufälligerweise sehr viel im Haus zu tun haben werde.“ Obwohl sein Blick deutlich sagt, dass er die Worte todernst meint, lächelt er Yugi weiterhin an. „Ist gut. Es ist deine Entscheidung, wenn du dabei sein willst, dann verbiete ich es dir sicher nicht, aber ich will nicht wieder so einen Ausraster wie bei Bakura erleben. Also reiss dich bitte zusammen und zwar egal was gesprochen wird.“ Mit jetzt verschränkten Armen dasitzend, fixiert Yugi seinen Liebsten mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Der ihn jetzt erstaunt ansieht und wortlos nickt. Weiss Yami doch nichts darauf zu erwidern. Schliesslich hat sein Sharik ja nicht so ganz Unrecht. In aller Ruhe hört Sugoroku den beiden zu, während er sich eins der hart gekochten Eier schält. Bei solchen Gesprächen mischt er sich prinzipiell nur ein, wenn die beiden von allein nicht weiterkommen. Schliesslich sind sie alt genug um wie erwachsene Menschen miteinander zu reden und wenn sie sich ihre Vermutung oder besser gesagt Befürchtung bestätigt, ist Yami sogar ein paar Monate älter als Yugi. Nach dem Abendessen, zieht Yami Yugi regelrecht nach draussen, wo er nur noch schnell den leeren Mistkarren wieder reinholt, ehe er seinen Sharik dazu auffordert die Grundposition einzunehmen. Kaum hat dies Yugi gemacht, muss er die ersten Schläge abwehren und auch kontern. Danach geht Yami dazu über ihn festzuhalten. „Hey Yami, das ist nicht fair. Wenn du mich so stark festhältst, kann ich mich nicht befreien“, beschwert sich Yugi nach ein paar erfolglosen Befreiungsversuchen. Doch dies lässt Yami nur fies grinsen. „Dann überlege dir eine andere Möglichkeit, dich zu befreien.“ Dies hätte er besser nicht gesagt, denn schon spürt er Yugis Lippen auf den seinen. Von der Attacke überrumpelt öffnet er seinen Mund, was sein Sharik wohl als Einladung versteht. Denn auf einmal spürt er, wie dessen Zunge langsam in seinen Mund vordringt. Im ersten Moment will er instinktiv zurückweichen, aber dann beginnt er den Kuss zögernd zu erwidern, während er seine Arme um Yugi schlingt. Auch wenn er wieder einen leichten Anflug von der bekannten Angst in sich aufsteigen spürt, beginnt Yami nach einer Weile ihr Zungenspiel zu geniessen und als er dann merkt, dass Yugi sofort zurückweicht, wenn er selbst einen Vorstoss wagt, wird die angsterfüllte Seite in ihm immer kleiner. Schliesslich übernimmt er die Führung und drängt den Eindringling zurück in dessen Reich. Langsam beginnt Yami nun den Mund seines Shariks zu erkunden, was diesem ein genüssliches Stöhnen entlockt. Immer mehr lässt sich Yugi in den Kuss fallen und vergisst dabei alles um sich herum. Ohne, dass er es sich bewusst ist, beginnen seine Hände über den Oberkörper seines Liebsten zu fahren, bis sie den Rand von dessen Shirt erreicht haben. Als Yami plötzlich die Hände Yugis auf seiner nackten Haut spürt, kommt mit einem Schlag die Panik zurück. Schwer atmend löst er den Kuss und weicht ein paar Schritte zurück. Nun die Hände auf seinen Oberschenkeln abstützend, beugt er sich leicht vor und versucht das Gefühlschaos in sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Hat sein Körper doch diesmal auch wieder auf Yugi reagiert. Deutlich spürt er die Sorge seines Shariks, weicht dann aber trotzdem zurück, als ihn dieser an der Schulter anfassen möchte. „Nicht. Gib mir bitte einen Moment.“ Um Verständnis bittend, sieht er ihn an. Sofort lässt Yugi die Hand wieder sinken, bleibt aber direkt vor seinem Liebsten stehen. „Yami, es tut mir leid. Ich habe in dem Moment nicht nachgedacht. Ich...“, nicht wissend, wie er seine Gedanken in Worte fassen soll, verstummt Yugi. Wie hatte er nur so die Kontrolle verlieren können, er weiss doch, dass er sich in Minischritten vorwagen muss, wenn er vermeiden möchte, dass die ängstliche Seite in seinem Liebsten die Kontrolle übernimmt. Den schuldbewussten Blick seines Shariks bemerkend, lächelt Yami ihn immer noch ein wenig zittrig an. „Ist schon gut, ich habe es selbst ein wenig übertrieben.“ Tief einatmend streckt er seine Hände aus und zieht Yugi in eine feste Umarmung, die dieser sofort erleichtert erwidert. Hat er doch schon befürchtet, dass sein Liebster sich nun wieder für Tage zurückziehen und ihn nicht an sich ranlassen würde. Lange stehen sie so da, bis auch die letzten Sonnenstrahlen verschwunden sind und Sugoroku auf der Suche nach ihnen in den Hinterhof kommt und sie wortlos beobachtet. Erst, als sie ihn bemerken, lassen sie einander wieder los und gehen Hand in Hand zurück ins Haus. Keiner der Drei spricht ein Wort, bis sie sich oben im Flur mit einem „Gute Nacht“, voneinander trennen. Noch immer hat Yugi die Befürchtung, dass sich Yami wieder von ihm zurückzieht, weshalb er ihn erleichtert in die Arme schliesst, als sich dieser an ihn kuschelt. „Wenn du Zeit für dich brauchst, ist es kein Problem. Sag es mir einfach, dann lasse ich dich in Ruhe.“ Lächelnd sieht er Yami in der Dunkelheit an, der sich nun zu ihm beugt. „Diesmal werde ich mich nicht zurückziehen. Versprochen. Denn ich weiss, dass du niemals etwas tun würdest, was ich nicht möchte oder besser gesagt noch nicht geniessen kann.“ Sanft haucht er Yugi einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.   -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Tja, was soll ich sagen... die beiden haben eine sehr komplizierte Beziehung. Zum Glück gibt es ja Grossvater, der zwischen den beiden so gut vermitteln kann.   Ach ja, ich habe mal im Scherz gesagt, dass ich gar nicht mehr zum schreiben kommen würde, wenn alle die die Geschichte in ihren Favos haben einen Kommi hinterlassen würden. Was ich sagen möchte, ich bin jedes Mal platt, wenn ich all die Favoriteneinträge sehe und danke euch dafür. *Diesmal ausnahmsweise mal im Nachwort*   So und jetzt zu guter letzt.   Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)