Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 28: Yami redet endlich ------------------------------ Hallo zusammen,   das neue Kapitel ist fertig und eigentlich will ich euch ja nicht mit einem zu langen Gelaber nerven. Nur muss das diesmal leider sein.   Der Titel des Kapitels ist ernst gemeint. Yami redet und es wird sehr hart. Darum möchte ich euch an die Warnung erinnern, die ich in der Beschreibungsseite geschrieben habe.   Und nun halte ich euch nicht länger auf...     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 28: Yami redet endlich     Obwohl es schon Mitternacht sein muss ist Rishido hellwach. Die vielen Eindrücke des Tages lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Weshalb er in die Dunkelheit der Nacht starrt. Mit einem Murren dreht er sich auf die andere Seite, was auf dem schmalen Sofa gar nicht so einfach ist. Obwohl es nicht so bequem wie sein Bett bei Meister Jonouchi ist, ist es doch immer noch viel besser als die Schlafstätten, die er bei seinen früheren Besitzern hatte. Immer noch kann er es kaum glauben, was er erlebt hat. Nie hätte er gedacht, dass nicht nur sein Meister und Mistress May freundliche Menschen sind, sondern auch die Mutos ihn wie einen Menschen behandeln. Dazu kommt noch das seltsame Verhalten von Yami. Einerseits so unsicher und aus Vorsicht abweisend, dann wieder so stark und selbstbewusst, dass er ihn nie für einen Sklaven halten würde. Besonders nicht nachdem er heimlich beobachtet hat, wie dieser mit Meister Yugi umgeht und spricht. Wieder dreht sich Rishido um. Auf dem Rücken liegend starrt er an die Decke. Immer wieder wandern dabei seine Gedanken auch zu Meister Jonouchi, der offensichtlich verurteilt worden ist, denn er ist sich sicher, dass er ihn sonst mit nach Hause genommen hätte. Schliesslich hat er es ihm versprochen. Zu gern wüsste er, wie es seinem Meister geht, aber er muss sich bis zum morgigen Tag gedulden. Wobei er darauf vertraut, dass Meister Sugoroku sein Wort halten und morgen nach Meister Jonouchi sehen wird. Um seine Gedanken irgendwie zu beruhigen, legt er sich wie so oft den Arm über die Augen, damit er seine Umgebung besser ausblenden kann. Kurz vor Sonnenaufgang hört Rishido, da er die Wohnzimmertür nur angelehnt hat, wie langsam die Bewohner des Hauses erwachen. Durch seine jahrelange Erfahrung kann er ziemlich genau sagen, dass es Meister Sugoroku ist, der leise die Treppe nach unten geht. Anscheinend ist der alte Mann ein Frühaufsteher. Nur warum steht nicht Yami als erster auf? Schliesslich ist es die Aufgabe des Sklaven, seinem Besitzer jederzeit zur Verfügung zu stehen, was nur möglich ist, wenn man vor seinem Herrn aufsteht und nach seinem Herrn schlafen geht. Gerade will er deshalb aufstehen, als er hört, wie eine weitere Tür geöffnet wird. Diesmal braucht er eine Weile, bis er die Schritte zuordnen kann, aber schliesslich glaubt Rishido, dass es Yami ist, der die Treppe nach unten geht. Nun neugierig, ob der andere von Meister Sugoroku zurechtgewiesen wird, da er ja erst jetzt aufsteht, schleicht sich Rishido zur Tür und öffnet sie leise einen Spalt. Lauschend steht er da. Allerdings hört er nichts dergleichen, sondern nur, wie sich Yami und Meister Sugoroku unterhalten. Zwar kann Rishido nicht verstehen was sie reden, aber der Tonfall von Meister Sugoroku ist alles andere als tadelnd, genauso wenig wie Yami unterwürfig klingt. Mit grossen Augen verharrt er bewegungslos und kann einfach nicht glauben, was er hört. So befindet er immer noch starr im Türspalt und nur durch den Umstand, dass das Licht der kleinen Gaslampe im Flur ihn nicht erreicht, wird er von Yami nicht entdeckt. So kann Rishido sehen, wie der andere mit einer Tasse in der Hand in das Zimmer von Meister Yugi geht, nur um kurz darauf mit einem Kleiderstapel wieder nach unten zu gehen. Weil er neugierig darauf ist, was als nächstes passiert, wartet Rishido geduldig, bis sich unten die Tür vom Bad wieder öffnet. Undeutlich kann er sehen, dass Yami sich wohl umgezogen hat, als dieser wieder in das Zimmer von Meister Yugi geht. Was ja nichts heissen muss, denn durch den Rundgang gestern weiss er, dass der andere nur durch dieses Zimmer in seine eigene Kammer kommt. Gerade will er sich abwenden, als er die wütende Stimme von Meister Yugi hört. „Spinnst du!“ Neugierig was jetzt kommt, bleibt Rishido stehen. Nur um dann wirklich geschockt in die Dunkelheit zu starren. „Ich spinne nicht, aber wenn ich dich nicht anders aus dem Bett kriege, ziehe ich dir jedes Mal die Decke weg und jetzt trinke deinen Tee, damit wir mit dem Training anfangen können.“ Rishido kann es kaum glauben, was sich der andere da für einen Ton erlaubt. Eine Weile lang ist es still, dann hört er die Stimme von Meister Yugi wieder. „Yami, können wir nicht jetzt das Training ausfallen lassen und dafür am Abend länger machen?“ „Nein. Das habe ich dir gestern schon gesagt. Entweder wir trainieren jetzt oder lassen es endgültig bleiben. Weil jedes Mal die gleiche Diskussion zu führen ist mir zu blöd. Also?“ „Ist ja schon gut, lass uns anfangen.“ Geschockt geht Rishido zu seinem Schlafplatz und setzt sich hin. Gerade eben hätte man anhand der Art, wie geredet worden ist, meinen können, dass nicht Meister Yugi, sondern Yami das sagen hat. Erst als der beginnende Tag das Wohnzimmer langsam erhellt, steht Rishido auf und geht nach unten. Vor der Badezimmertür bleibt er stehen und blickt nachdenklich auf das Schild. So eine einfache Art zu zeigen, ob das Bad frei ist oder nicht. Sicher ist das von Vorteil, wenn mehr als zwei Personen im Haus leben. Ehe er die Tür öffnet, dreht Rishido das Schild von grün auf Rot, lehnt diese dann aber nur an. Denn schliesslich darf er als Sklave nicht auf seine Privatsphäre bestehen, sondern muss es jederzeit akzeptieren, wenn einer seiner momentanen Meister etwas von ihm will. Unterdessen weiss Yami bald nicht mehr, was er machen soll. Denn ebenso oft wie er Yugi die Bewegung ausführen lässt, fällt dieser einfach gegen ihn und wenn nicht, muss er ihn auffangen, damit dieser nicht neben ihm auf den Boden fällt. Was Yami nicht weiss, ist, dass Yugi sich absichtlich gegen ihn fallen lässt. Denn wenn er schon zu dieser unmenschlichen Zeit aufstehen muss, will er die Gelegenheit auch ausnutzen und sich so wenigstens ein bisschen die Nähe holen, die er so gern hätte. Als er dann aber merkt, dass sein Freund langsam wirklich genervt von seiner Tollpatschigkeit ist, macht er die Übung deutlich ernsthafter und lässt sich nicht mehr einfach gegen Yami fallen. Denn schliesslich will Yugi nicht, dass dies das letzte Training mit ihm ist. Erleichtert merkt Yami, dass Yugi wohl endlich kapiert hat, was er machen muss. Also stellt er sich nach ein paar halbwegs erfolgreichen Wiederholungen aufrecht vor Yugi hin. „Also Yugi, das war wirklich gut. Heute Abend machen wir noch weiter und je nachdem wie es läuft, zeige ich dir dann was Anderes.“ Lobend legt er ihm die Hand auf die Schulter und drückt kurz sanft zu. „Ich geh dann in den Stall. Blacky und Rocky fragen sich sicher schon, wo ich bleibe.“ Mit einem leichten Lächeln dreht er sich um und verlässt das Zimmer. Noch immer glaubt Yugi die Hand auf seiner Schulter zu spüren, obwohl Yami schon weg ist. Weshalb er sich mit einer relativ guten Laune seine Sachen in dem düsteren Zimmer zusammensucht. Da die Sonne immer noch von dichten Wolken verdeckt wird. Während Yugi im Bad verschwindet, holt Sugoroku die frisch gebackenen Brötchen aus dem Ofen, die ihren mehr als leckeren Duft in der Küche verströmen. Zufrieden mit dem Ergebnis, legt er sie auf das Gitter, damit sie auch von unten gut auskühlen können. Das heisse Blech in der Hand dreht sich Sugoroku um und sieht Rishido ruhig in der Tür stehen. Da es langsam unangenehm warm in seiner Hand wird, legt er das Blech erst in die Spüle, ehe er sich dem grossen Mann zuwendet. „Guten Morgen Rishido. Konntest du wenigstens halbwegs gut schlafen?“ Aufmerksam mustert er den anderen. Dabei fällt ihm auf, dass dieser ziemlich müde aussieht. Auf eine Antwort wartend, beginnt Sugoroku die Teller auf dem Tisch zu verteilen. Sofort eilt Rishido zu dem Tisch. „Lassen Sie mich das machen, Meister Sugoroku.“ Bemüht alles richtig zu machen, stellt er die Tassen auf den Tisch und eilt schon beinahe in die Vorratskammer, wo er allerdings auf Meister Sugoroku warten muss, da er nicht weiss, was er rausbringen soll. Mit einem versteckten Schmunzeln drückt Sugoroku ihm diverse Sachen in die Hände. Das letzte Glas Honig trägt Sugoroku aber selbst. Vorsichtig, damit er auch ja nichts fallen lässt, trägt Rishido sie zum Tisch und stellt sie darauf ab. Sorgfältig verteilt er die Marmelade, die Butter, den Käse und die geschnittene Wurst auf die der freien Fläche zwischen den Tellern und Tassen. Kaum ist er fertig, bemerkt er das Glas Honig, das nun unauffällig direkt vor Yamis Teller steht. In dem Moment kommt Yugi in die Küche. „Guten Morgen.“ Nur ein wenig erstaunt bemerkt er, dass Rishido auch schon da ist. Schliesslich weiss er von Jono, dass der andere ein Frühaufsteher ist. Ohne ihn aber weiter zu beachten, geht er zu seinem Platz. Dort steht die noch leere Tasse, die er sich auch gleich nimmt und sie mit zum Herd nimmt, wo sein Lebenselixier, auch Schwarztee genannt, auf der heissen Herdplatte in einer grossen Teekanne vor sich hin dampft. Doch anders als es Rishido erwartet, füllt sich Yugi nicht nur seine eigene Tasse, sondern nimmt den Krug mit zum Tisch, wo er auch die anderen Tassen füllt, ehe er den Krug neben dem Brötchenkorb abstellt. Erleichtert, dass er es noch vor dem Regen geschafft hat, wieder ins Haus zu kommen, wäscht sich Yami die Hände und wundert sich, dass er nur die Stimmen von Yugi und Sugoroku hört, die sich über diverse Lebensmittel unterhalten, die heute wohl gekauft werden müssen. Denn sicher ist auch Rishido schon wach. Als er in die Küche kommt, bestätigt sich sein Verdacht. Alle drei sitzen schon am Tisch und scheinen nur auf ihn zu warten. Mit einem entschuldigenden Lächeln zu Yugi und Sugoroku setzt sich Yami auf seinen Stuhl. „Guten Morgen. Entschuldigt, dass ich so spät bin, aber ich habe gestern vergessen, einen neuen Heuballen zu lockern.“ Kaum hat er fertig gesprochen, greift Yami nach dem Honigglas und gibt sich eine grosse Portion in den immer noch heissen Tee. Natürlich bemerkt er dabei den fragenden Blick von Rishido. Allerdings will er sich jetzt noch nicht mit dem anderen befassen. Weshalb er einfach so tut, als würde er ihn nicht sehen. Aufmerksam beobachtet Sugoroku Yami und Rishido, dabei stellt er erleichtert fest, dass sich Yami wieder mehr oder weniger so verhält wie sonst auch. Offensichtlich hat der Junge nur etwas Zeit gebraucht, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Allerdings fällt ihm auch auf, dass Rishido ziemlich überfordert wirkt, was ihn verwundert. Hat doch dieser immer einen sehr selbstsicheren Eindruck auf ihn gemacht. Doch dann fällt ihm ein, dass Yami am Anfang genauso unsicher gewesen ist. Als der nicht wusste wie er sich Verhalten soll. Da er gespannt ist, was Rishido tun wird, sagt er aber erstmal nichts. Sondern nimmt sich genau wie Yugi und Yami ein Brötchen. Wie er es erwartet hat, greift Rishido jetzt auch in den Brötchenkorb und beginnt langsam zu essen. Beruhigt, dass Rishido wohl durch seine Zeit bei Jonouchi schon viel gelernt hat wendet sich Sugoroku wieder Yami zu. „Ich werde nach dem Frühstück mit Blacky einkaufen gehen und dann auch gleich beim Gefängnis vorbeigehen, um Jono zu besuchen.“ Da Yami merkt, dass Sugoroku mit ihm redet, sieht er ihn an, nachdem er runtergeschluckt hat. „Ist gut Grossvater, dann mache ich Blacky nachher fertig. Soll ich dich dann begleiten oder gehst du allein?“, fragend sieht er den alten Mann an, der jedoch den Kopf schüttelt. „Nein Yami, mir ist es lieber wenn du hierbleibst. Allerdings werde ich Rishido mitnehmen, damit er vielleicht auch selbst noch mit Jono reden kann.“ Lächelnd sieht Sugoroku von Yami zu Rishido, der ihn mit einem überraschten, aber auch dankbaren Ausdruck in den Augen ansieht. Irgendwie enttäuscht, dass er nicht mitdarf, schliesslich ist es auf dem Markt immer sehr interessant, nickt Yami. Allerdings ist er auch erleichtert, dass Rishido so eine Weile nicht da ist. Auch wenn es unfair dem anderen gegenüber ist, so fühlt er sich einfach wohler, wenn er dem anderen in der Schmiede gegenübersteht und nicht hier in seinem Zuhause. „Ist gut, dann kann ich ja in der Zeit anfangen das Lager so aufzuräumen, dass wir dann am Mittwochnachmittag die Heulieferung schneller einräumen können.“ Nun blickt er zu Yugi. „Wann kommt eigentlich die Strohlieferung? Wenn ich mich richtig erinnere, sollte die doch auch diese Woche kommen.“ Einen Schluck von seinem Tee trinkend, wartet er geduldig auf die Antwort, da er sehen kann, dass Yugi erst nachdenken muss. Tatsächlich geht Yugi in Gedanken seinen ganzen Terminkalender durch, ehe ihm einfällt, wann das Stroh geliefert werden soll. „Das sollte am Freitag im Laufe des Morgens kommen, wir haben also genug Zeit, das Heu richtig einzulagern und werden sicher locker fertig, wenn wir uns ranhalten. Besonders da wir ja zu dritt und nicht nur zu zweit sind“, lächelnd nickt er leicht zu Rishido, als er den verwirrten Blick von Yami bemerkt. „Du musst das sicher nicht allein machen. Ich hatte geplant, dass wir beide das gemeinsam machen und Grossvater in der Zeit den Laden übernimmt und da Rishido uns sicher auch hilft, sind wir dann logischerweise zu dritt.“ Zufrieden bemerkt er, dass Rishido zustimmend nickt. „Natürlich werde ich euch und Yami helfen Meister Yugi.“ Erleichtert, dass er nicht nur rumsitzen und nichts tun wird, blickt Rishido schon beinahe dankbar zu Meister Yugi, weil ihm dieser zumindest für die nächsten Tage eine Aufgabe gibt. Gibt es für ihn doch kaum eine grössere Strafe als über längere Zeit nichts tun zu dürfen. Zwar passt es Yami nicht wirklich, dass er nicht nur die Nähe des anderen ertragen, sondern auch noch mit ihm zusammenarbeiten muss, trotzdem neigt er zustimmend den Kopf. Nach dem Frühstück stellt Yami sein Geschirr nur noch in die Spüle, ehe er in den Stall geht um Blacky für den Besuch des Marktes vorzubereiten. Er ist gerade dabei, dem Wallach die Körbe auf den Rücken zu schnallen, als Sugoroku und Rishido in den Hinterhof kommen. Zum Glück hat er Blacky in weiser Voraussicht angebunden, denn sonst wäre er bestimmt beinahe von ihm umgerannt worden. So ist er nur halb taub, da Blacky seinen Menschen lautstark begrüsst, bevor er zufrieden brummelt, weil er von Sugoroku zwischen den Ohren gekrault wird. „So ich bin fertig. Die Gurte sind alle festgezogen. Allerdings weisst du ja, dass du den Hauptgurt nach ein paar Minuten nochmal kontrollieren musst. Da er sich ab und zu gern mal aufbläst.“ Mit einem letzten Tätscheln auf Blackys Hals übergibt Yami Sugoroku die Zügel und sieht dann Rishido ernst an. „Pass mir gut auf die beiden auf.“ Dieser Satz lässt Rishido nur eine Augenbraue hochziehen. Da er gerade daran denken muss, wie er und Meister Jonouchi ihm und Meister Yugi geholfen haben. „Keine Sorge, ich werde auf Meister Sugoroku und das Pferd aufpassen.“ Versucht dieser die Sorge von Yami zu zerstreuen. Weil er erkennen kann, dass sich der andere wirklich Sorgen macht. Schon erstaunlich, wie Yami an seinen Besitzern zu hängen scheint. Das ist wirklich ungewöhnlich. Nur ein wenig beruhigt nickt Yami. „Also, dann bis später“, kurz zögert er. „Sagt Jonouchi bitte einen Gruss von mir und dass es mir leidtut, dass er im Gefängnis ist.“ Als Sugoroku das hört, kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Das werden wir machen. Bis später Yami.“ Mit dem Strick führt er Blacky neben sich her durch das Tor, während ihm Rishido, wie es für einen Sklaven eigentlich üblich ist, mit ein paar Schritten Abstand folgt. Nachdem die drei aus seinem Blickfeld verschwunden sind, geht Yami in den Stall um Rocky aus seiner Box zu holen. Schliesslich muss der Gute auch geputzt und bewegt werden. Sorgfältig streicht er mit der weichen Bürste, die Rocky so sehr liebt immer wieder über dessen Fell, bis es in der Sonne nur so glänzt und kontrolliert dann die Hufe. Dabei ist er mehr als froh, dass sie erst vor kurzem mit den beiden Pferden bei Jono gewesen sind, denn nur ungern würde er sie einem anderen Schmied anvertrauen. Einen Moment überlegt Yami, was er machen soll. Doch dann holt er das gute alte Knotenhalfter und die Longe. Artig senkt Rocky seinen Kopf, damit er es ihm besser anziehen kann und dann geht es schon los. Weil der Brunnen so ziemlich in der Mitte des Platzes ist, stellt er sich mit dem Rücken zu diesem hin und läuft immer um ihn herum, während er mit Rocky arbeitet. Leider besitzen die Mutos keine Longierpeitsche und da sie auch keine Kutschenpeitsche nutzen, ist Yami darauf angewiesen, dass Rocky allein auf seine Stimme und Körpersprache hört. Weshalb er am Anfang mit einer relativ kurzen Distanz begonnen hat, aber nun schon die ganze Länge der Longe nutzen kann. Nach ungefähr einer Stunde, in der sie viel gearbeitet haben, bindet Yami Rocky wieder am Anbindebalken fest und putzt ihn nochmals gründlich durch und massiert ihn auch ein wenig neben der Wirbelsäule, da dieser das liebt. Einen Moment überlegt Yami, doch dann geht er zum Tor und spannt die beiden Seile, die er vor ein paar Wochen dort angebracht hat, so zwischen die Pfosten, dass Rocky nicht raus kann. Dann lässt er den Wallach frei im Hof laufen und verteilt auch einen Arm voll Heu im Hof damit Rocky beim Fressen etwas herumlaufen muss. Unterdessen geht Yami ins Heulager und beginnt die übrigen Heuballen so an die Wand zu legen, dass sie die neuen Ballen ohne Probleme hinten an die Wand stapeln können, ohne dass sie immer um die alten herumlaufen müssen. Nur sind diese verdammten Heuballen so verdammt schwer, dass er am liebsten warten würde, bis Sugoroku und Rishido zurück sind, damit ihm dieser oder Yugi helfen kann. Doch hat er sich vorgenommen das jetzt zu erledigen. Weshalb er mehr als froh ist, als endlich der letzte Ballen an seinem neuen Platz liegt. Mit einem schmerzenden Rücken, den er deshalb immer wieder durchdrückt, holt Yami den Besen und beginnt die frei gewordene Fläche zu fegen. Schliesslich soll der Boden sauber sein, wenn sie die neuen Heuballen einlagern. Bevor er sich auch an die Seite macht, wo sie die Strohballen lagern, geht er mal nach draussen, um zu sehen, was Rocky so treibt. Mit einem breiten Grinsen beobachtet Yami ganz ruhig dastehend, wie der Wallach zufrieden mitten auf dem Hof liegt und die Sonne am Geniessen ist. Als er wieder ins Lager gehen will, hört er die vertrauten Hufschläge von Blacky und wenn er sich nicht sicher gewesen wäre, dann hätte ihm Rockys Verhalten alles gesagt. Da dieser sofort aufspringt und laut wiehernd zu den Seilen geht, um seinen Kumpel zu begrüssen. Sofort folgt Yami dem Wallach zum Tor und greift nach dem Halfter. „Na komm mein Junge.“ Ganz ruhig führt er ihn zurück in die Box und schliesst die Tür sorgfältig hinter sich. Nicht, dass Rocky noch stiften geht. In dem Moment, wo er die Seile wieder an der einen Seite aufgehängt hat, kommen Sugoroku und Rishido mit dem bepackten Blacky bei ihm an. Unbewusst lässt Yami daraufhin seinen Blick erst über den alten Mann und dann zu Blacky schweifen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Rishido beachtet er gar nicht, da dieser wieder ein paar Schritte weiter hinten geht und ausserdem auf der anderen Seite des Pferdes läuft, so dass er gar nicht in seinem direkten Blickfeld ist. Innerlich schmunzelt Sugoroku über den besorgten Ausdruck in Yamis Augen. „Hallo Yami. Und bevor du fragst. Es ist alles in Ordnung, wir haben auf dem Markt alles bekommen und ich konnte auch mit Jono sprechen, es geht ihm zum Glück gut. Er hat sich übrigens über deine Grüsse gefreut und grüsst dich zurück“, lächelt er ihn an. Erleichtert, dass der alte Mann seine stumme Frage verstanden hat, läuft Yami neben Sugoroku her. „Entschuldige. Hallo Grossvater. Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist und dass es Jonouchi gut geht.“ Kaum hat er fertig gesprochen, hört er Rishido hinter sich laut einatmen. „Was ist?“, fragend dreht er sich halb zu dem anderen um und sieht ihn fragend an. Dabei bemerkt er dessen erschrockenen Blick. „Du nennst Meister Jonouchi einfach so bei seinem Namen?“ Bei dieser Frage zieht Yami seine Augenbrauen zusammen. „Wieso sollte ich das nicht machen? Er hat mir das letzte Mal, als wir bei euch waren gesagt, dass ich ihn Jonouchi oder Jono nennen soll. Nur da mir Jono dann doch etwas zu persönlich ist, habe ich mich für Jonouchi entschieden. Ich bin sicher, dir hat er das Gleiche angeboten.“ Während er geredet hat, sind sie beim Anbindebalken angekommen, wo sie Blacky festmachen. „Soll ich beim reintragen helfen?“ Zwar stellt Yami die Frage, aber er fängt gleichzeitig an die Körbe auszuräumen. Was Sugoroku mit einem breiten Grinsen beobachtet. „Ja gern. Du weisst ja wo du alles hinstellen musst.“ Nebenbei zupft er Yami den ein oder anderen Heuhalm vom Shirt, ehe er sich wie Rishido und Yami auch ein paar Lebensmittel greift um sie auch ins Haus zu tragen. Schwer beladen gehen die drei Männer ins Haus und weiter in die Küche, wo sie die Lebensmittel auf dem Tisch abstellen. Während Yami, gefolgt von Rishido, wieder rausgeht, räumt Sugoroku in aller Ruhe die Lebensmittel in die zum Glück noch kühle Vorratskammer. Dabei hofft er, dass dies noch eine Weile so bleibt und der Sommer nicht zu heiss wird. Würde das doch bedeuten, dass er alle zwei Tage zum Markt muss, da sie keine Möglichkeit haben, die Speisen kühl zu halten. In Rekordzeit haben Yami und Rishido die Körbe geleert und während Yami nun Blacky liebevoll versorgt und ihm einen Apfel als Belohnung gibt. Interessanterweise sind die beiden Pferde was Belohnungen angeht komplett verschieden. Während für Rocky eine schöne Rückenmassage die wohl schönste Belohnung ist, findet Blacky diese gar nicht toll, sondern will viel lieber einen Apfel oder eine Karotte haben. Allerdings hat er ein paar Monate gebraucht, bis er das herausgefunden hatte. Inzwischen ist es schon beinahe Zeit für’s Mittagessen, weshalb Yami nun schnell die Wassertröge füllt und dann die gefüllten Heunetze in die Boxen hängt. Wobei er aber Rocky etwas weniger gibt, da dieser ja schon vorhin im Hof gefressen hat. Erst als sich Yami sicher ist, dass die beiden Pferde gut versorgt sind, geht er ins Haus und wäscht sich wie immer gründlich die Hände. Gleichzeitig mit Yugi, der auch erst mit Verspätung den Laden schliessen konnte, da sich diesmal ein männlicher Kunde nicht zwischen schwarzen Samt und Seide entscheiden konnte. Zudem ist dieser Herr einer der wenigen Kunden, die aus der Magistadt zu ihm kommen. Was für ihn bedeutet, dass er mit einem einzigen Kunden beinahe seinen ganzen Tagesumsatz machen kann. Kaum sind sie in der Küche stellt Sugoroku die heissen Pies auf den Tisch. Die er wieder auf dem Markt gekauft hat und da sie eine Person mehr sind, hat er diesmal zwei von den Fleischkuchen gekauft. Kaum hat sich Yugi hingesetzt und ein Stück Pie auf dem Teller, hält er es nicht mehr aus. „Konntest du Jono sehen? Wie geht es ihm? Wie lange muss er im Gefängnis bleiben?“, bombardiert er regelrecht seinen Grossvater mit Fragen, bis dieser lachend die Hände hebt. „Yugi bitte, lass deinen alten Grossvater bitte leben und zu Wort kommen.“ Woraufhin sein Enkel knallrot anläuft. Bevor sich Sugoroku an Yugis Fragen macht, trinkt er einen Schluck Wasser. „Also. Ich konnte Jono sehen, während Rishido auf Blacky aufgepasst hat. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, nur ärgert er sich wie immer über die parteiischen Richter, die seine Aussage gar nicht hören wollten, sondern ihn schon nach fünf Minuten zu den üblichen zwei Wochen im Gefängnis verurteilt haben. Ausserdem ist er wirklich erleichtert, dass Rishido bei uns ist.“ Während Sugoroku ruhig erzählt und dabei wohlweislich auslässt, was ihm Jonouchi sonst noch erzählt hat, hört ihm nicht nur sein Enkel aufmerksam zu. Auch Yami und Rishido hängen schon beinahe an seinen Lippen. Nach dem Mittagessen hilft Yami Yugi noch dabei die Küche aufzuräumen, ehe er wieder in den Stall, besser gesagt ins Heulager geht, um nun auch die letzten Strohballen zur Seite zu tragen. Schliesslich hat er keine Lust, dies nach der Heulieferung noch machen zu müssen. Er hat gerade den ersten Ballen mit einem Ächzen an seinen neuen Platz gewuchtet, als er Rishido bemerkt, der still in der offenen Hälfte der Doppeltür steht und ihn abschätzend ansieht. Weshalb Yami plötzlich unsicher wird und instinktiv zurückweicht, als Rishido auf ihn zukommt. „Yami, ich muss mit dir reden.“ Durchdringend sieht er den kleineren Mann mit verschränkten Armen an. Dies ist zu viel für Yami. Nur mit Mühe kann er die Stimme der Panik in seinem Inneren noch unterdrücken. Da er Rishido in dem dämmrigen Licht, das im Lager herrscht, nur undeutlich erkennen kann. „Ich... weiss nicht... was wir zu besprechen haben sollten.“ Bemüht den anderen seine Angst nicht anmerken zu lassen, dreht sich Yami um und will schon zu den Strohballen gehen, als er plötzlich fest am Oberarm gepackt wird. Augenblicklich schieben sich Bilder aus seiner Vergangenheit vor sein inneres Auge. „Fass mich nicht an!“ Instinktiv befreit er sich und versetzt dem Grösseren einen Schlag gegen den Unterarm, ehe er sich nun wirklich panisch in die hinterste Ecke flüchtet und sich neben einem Strohballen kauert. Geschockt von der Reaktion starrt Rishido den zusammengekauerten Yami an, der sich möglichst klein macht und sich immer wieder hin und her wiegt. Vorsichtig geht er zu ihm. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Um die Aufmerksamkeit des anderen zu bekommen berührt er ihn an der Schulter, was aber eine vollkommen andere Reaktion auslöst, als er es gern hätte. Denn Yami wimmert nur leise auf. „Nein, bitte nicht.“ Dabei versucht er sich noch mehr in die Ecke zu drücken und zittert nun am ganzen Körper. Hilflos steht Rishido wieder auf und geht langsam rückwärts bis zur Tür. Eigentlich will er den anderen nicht allein lassen, aber er muss einfach Meister Sugoroku holen. Kaum ist er bei der Tür angekommen, rennt Rishido über den Hof und in die Küche. Wo er Meister Sugoroku ein Buch lesend vorfindet. „Meister Sugoroku“, keuchend bleibt er in der Küchentür stehen. „Sie müssen mitkommen. Es ist wegen Yami!“ Alarmiert lässt Sugoroku das Buch sinken und springt regelrecht auf. „Ich komme!“ So schnell wie möglich eilt er zu Rishido und folgt ihm bis ins Heulager ohne eine Frage zu stellen. Als er dann aber den zusammengekauerten Yami sieht, läuft er deutlich langsamer bis er vor ihm in die Hocke geht. „Was ist passiert?“, fragend sieht er Rishido an, der hilflos und schuldbewusst dasteht. „Ich wollte mit ihm reden und weil er weggehen wollte, habe ich ihn am Arm festgehalten. Er hat sich aber losgerissen und ist seitdem in diesem Zustand.“ Geschockt, da er sich vorstellen kann, was das ausgelöst haben könnte, schliesst Sugoroku kurz die Augen, ehe er sich wieder Yami zuwendet. „Yami, sieh mich bitte an.“ Ganz sanft redet er mit ihm während er vorsichtig die Hand auf dessen Schulter legt. Allerdings zieht er sie sofort wieder weg, als wieder nur ein verängstigtes Wimmern zu hören ist und sich die Muskeln unter seinen Fingern verspannen. Bemüht keine hektischen Bewegungen zu machen steht Sugoroku auf und geht zu Rishido, der immer noch in der Tür steht. „Ich hole Yugi. Bleib hier und pass auf, dass sich Yami nichts antut.“ Ernst sieht er den grossen Ägypter an, der trotz der braunen Haut schneeweiss im Gesicht ist. „Ist gut, Meister Sugoroku.“ So schnell ihn seine alten Beine tragen, eilt Sugoroku in den Laden, den er gleichzeitig mit dem nächsten Kunden betritt. „Guten Tag. Ich bin gleich für Sie da“, fällt er seinem Enkel ins Wort. Als er dann von ihm fragend angesehen wird. Nimmt er ihn ein wenig zur Seite, so dass sie der Kunde nicht verstehen kann. „Yugi“, beginnt er leise. „Geh so schnell wie möglich ins Heulager. Yami scheint eine Art Panikattacke zu haben und du bist der Einzige, der ihn beruhigen kann. Ich übernehme für dich den Laden.“ Geschockt nickt Yugi und rennt regelrecht raus. Daraufhin wendet sich Sugoroku mit einem professionellen Gesichtsausdruck dem Kunden zu. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Heftig atmend stürmt Yugi regelrecht ins Heulager, bleibt dann aber wie angewurzelt stehen, als er Yami so sieht. Hat er doch am Morgen noch sie selbstbewusst gewirkt. Rishido vollkommen ignorierend geht er zu ihm und kniet sich direkt vor ihm hin. „Yami, was ist passiert?“, besorgt streckt er seine Hand aus. „Nicht, Meister Yugi. Jedes Mal, wenn man ihn anfasst verkriecht er sich noch mehr in die Ecke.“ Wird er von Rishido aufgehalten, der unbeweglich an der Wand neben der Tür steht. Mit einem ernsten Blick wendet sich Yugi ihm zu. „Danke.“ Eigentlich will er den anderen wegschicken, aber als er sieht, wie besorgt dieser ist, ändert er seine Worte um. „Wenn du willst kannst du auch gehen.“ Wie er es erwartet hat, schüttelt Rishido unsicher den Kopf. „Okay, aber versuch nicht näher zu kommen, ehe ich es dir sage.“ Nicht auf die Bestätigung des anderen wartend, wendet sich Yugi wieder Yami zu. Noch einmal streckt er seine Hand aus, allerdings legt er sie hauchzart auf dessen Hände, die Yami um seine Beine geschlungen hat. „Yami.“ Geduldig wartet er ab und bewegt sich nicht, bis er spürt, dass sich die Hände unter seinen Fingern bewegen und sich dann schmerzhaft an ihm festkrallen. Ihre verschlungenen Hände geben Yami eine Art Fixpunkt. Durch den er es nach einer gefühlten Ewigkeit schafft seine Panik so weit zurück zu drängen, dass er es schliesslich schafft den Kopf zu heben und in Yugis besorgtes Gesicht zu sehen. Plötzlich wird das Bedürfnis nach Schutz übermächtig, weshalb er sich nun regelrecht in dessen Arme wirft. Diese Bewegung kommt für Yugi so überraschend, dass er einen Moment um sein Gleichgewicht kämpfen muss, ehe er die Arme um seinen Freund schlingt und ihn fest an sich zieht. „Ich bin ja da. Du musst keine Angst haben.“ Bewusst versucht er seine Stimme so ruhig zu halten, wie es ihm sein Grossvater mal erklärt hat. An der Wand stehend beobachtet Rishido still die Szene und kann es kaum glauben was er da sieht. Noch nie hat er so ein tiefes Vertrauen gesehen, wie es Yami gerade seinem Meister gegenüber zeigt. Sich an Yugi festkrallend versucht Yami krampfhaft seine Erinnerungen zurückzudrängen. Allerdings schafft er es nicht, weshalb er zu dem einzigen Mittel greift, das ihm einfällt und das auch von seiner inneren Stimme immer deutlicher verlangt wird. „Meine... letzten Besitzer waren Brüder. Als ich... in ihren Haushalt gekommen bin, hatten sie schon einen... Lustsklaven, Cain. Der... Rishido ziemlich ähnlich gesehen hat“, beginnt Yami stockend zu erzählen. „Der Eine war eigentlich ganz in Ordnung. Er hat mich nur immer, wenn es ihm gepasst hat, genommen, aber er war zum Glück nicht wirklich brutal oder grausam.“ Nur mit Mühe kann sich Yugi zurückhalten. Wenn Yami so etwas Glück nennt, wie ist es ihm denn da sonst ergangen? Sagen tut er aber nichts, hat er doch Angst, dass sein Freund aufhört zu erzählen. Dabei ist das laut seinem Grossvater unglaublich wichtig. „Aber sein Bruder... war ganz anders“, nun beginnt Yamis Stimme deutlich zu zittern. „Er hatte einen Raum, den er sein Spielzimmer genannt hat. Immer... wenn er mich da hin gezerrt hat... hat er mir gesagt, dass er mich liebt und wir nun darum ein paar Stunden Spass haben werden.“ Geschockt hört Rishido den leisen Worten zu. Zwar ist er kein Lustsklave. Trotzdem musste er auch manchmal in ein sogenanntes Spielzimmer und weiss daher genau, dass diese Zimmer eher Folterkammern gleichen. „Als ich mal noch Tage später solche Schmerzen hatte, dass ich mich kaum bewegen konnte, habe ich mich gewehrt, als er mich schon wieder in das Zimmer zerren wollte.“ Yami will nicht weiterreden, aber es ist wie ein Zwang. „Ein paar Stunden später hatten die Brüder Besuch von 5 guten Freunden, die auch ihre Sklaven mitgebracht haben. Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht, bis ich von Cain brutal am Arm gepackt worden bin. Ich war so geschockt, dass ich mich gar nicht gewehrt habe. Vor allem konnte ich mir nicht vorstellen, was dieser mit mir vorhatte. Er hat mich in das Spielzimmer gezerrt, wo ich geschockt feststellen musste, dass nicht nur die beiden Brüder, sondern auch ihre Gäste und dessen Sklaven anwesend waren.“ Mit leichten Streichelbewegungen auf Yamis Rücken versucht Yugi schon beinahe verzweifelt seinen Freund ein wenig zu beruhigen und ihm so zu zeigen, dass er für ihn da ist. „Cain hat mich regelrecht vor die Füsse der Brüder geworfen, die mich nur mit einem Blick angesehen haben, der mich das Schlimmste ahnen liess. Leider hatte ich Recht. Sie haben mir gesagt, dass ich die Ehre hätte bei einem ihrer Sklavenfeste die Hauptrolle zu spielen.“ Bei der Erinnerung daran, beginnt Yamis Körper regelrecht zu beben. „Kaum hatten sie fertig gesprochen, wurde ich wieder von Cain gepackt. Diesmal habe ich mich gewehrt und habe ihm dabei ein blaues Auge verpasst“, nun kann Yami seine Tränen nicht mehr länger unterdrücken. Weshalb er die nächsten Worte nur noch stockend hervorbringt. „Sie... haben mich... auf eine Art Tisch gefesselt... und dann haben sie ihre Sklaven... auf mich gehetzt.“ Schluchzend vergräbt Yami sein Gesicht an Yugis Schulter. Es dauert lange, bis er weiterreden kann, aber es muss einfach raus. „Sie haben dabei kein Öl benutzt und als ich vor lauter Schmerzen schon beinahe bewusstlos war, hat mir der erste Bruder einfach seinen... seinen... in meinen... Mund...“, Yami schafft es einfach nicht mehr weiter zu sprechen, sondern klammert sich nun nur noch fester an Yugi, weint nun all seinen Schmerz heraus. Von dem gehörten geschockt ist Rishido an der Wand nach unten gerutscht und sitzt nun mit angezogenen Knien da. Jetzt ist es wirklich mehr als verständlich, dass Yami sich ihm gegenüber so verhalten hat. Wenn er diesem Cain so ähnlich sieht. Eigentlich ist es schon ein Wunder, dass Yami dies seelisch überlebt hat. Mit Tränen in den Augen hält Yugi seinen Freund fest und versucht irgendwie das was er gehört hat zu verstehen. Immer wieder streichelt er über Yamis Rücken. „Yami.“ Dabei wiegt er ihn wie ein kleines Kind hin und her. Was keiner der drei weiss, ist, dass Sugoroku auch alles gehört hat. Denn nachdem der Kunde weg gewesen ist, hat er es nicht mehr ausgehalten, weshalb er kurzerhand den Laden geschlossen hat. Wütend, wie schon seit Jahren nicht mehr, ballt er die Hände zu Fäusten und würde diese Scheisskerle am liebsten eigenhändig umbringen. Yami braucht lange, bis er sich soweit beruhigt hat, dass er auch noch den Rest erzählen kann. Doch dann löst er sich mit grösster Willenskraft so weit von Yugi, dass er ihm bei dem, was er jetzt sagen will in die Augen sehen kann. „Im Morgengrauen haben sie mich endlich von dem Tisch losgebunden. Dabei haben sie gemerkt, dass ich hohes Fieber hatte“, fest blickt er in die amethystfarbenen Augen. „Darum gaben sie Cain den Befehl mich so lange in eiskaltes Wasser zu drücken, bis meine Haut kalt gewesen ist.“ Obwohl er es will, kann Yami den Blickkontakt nicht mehr länger ertragen. Aus einem Impuls heraus legt er eine seiner Hände in Yugis Nacken und lehnt sich mit seiner Stirn an dessen Stirn an. „Obwohl ich kaum stehen, geschweige denn laufen konnte, haben sie mich zum Sklavenmarkt verfrachtet und an den Händler verkauft, bei dem du mich gefunden hast.“ Die ganze Zeit über hält er die Augen geschlossen. Doch nun öffnet er sie und blickt Yugi, ohne sich weiter zu bewegen, wieder direkt an. „Yugi, wenn du mich nicht gekauft hättest, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Denn ich wollte nur noch sterben, darum war ich auch so frech zu dir. Denn ich wusste, dass der Händler Sklaven umbringt, wenn sie krank sind und er sie nicht verkaufen kann. Doch du hast dich davon nicht abschrecken lassen... und den Rest kennst du.“ Yami ist selbst überrascht, wie fest seine Stimme beim Ende seiner Erzählung geklungen hat. Nun muss er nur noch eine Sache loswerden. „Yugi, ich habe eine Bitte an dich“, beschwörend sieht Yami ihn an. „Was für eine Bitte hast du. Ich tu alles was du willst.“ Nun holt Yami tief Luft, denn diese Bitte fällt ihm wirklich schwer. Denn von Sugoroku weiss er, dass dieser Yugi nichts davon gesagt hat, dass er ihr Gespräch belauscht hat. „Bitte... sag mir nie, dass... du mich liebst.“ Ängstlich wartet er auf die Reaktion von Yugi, wagt es dabei nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Geschweige denn ihren Körperkontakt zu lösen. Nach diesen Worten wird Yugi endlich klar, warum sich Yami nach dem Onsen plötzlich so anders verhalten hat. „Du hast gelauscht?“, eigentlich sollte er deswegen wütend sein, aber im Gegenteil. Er ist erleichtert, dass sein Freund von seinen Gefühlen weiss und ihm trotzdem vertraut. Yugi spürt Yamis Nicken eher, als dass er es sieht. „Ich werde es nicht sagen.“ Aus einem Impuls heraus zieht er seinen Freund fest in seine Arme. „Ich bin froh, dass ich dich auf dem Markt gefunden habe.“ Während sich Yugi und Yami aneinander festhalten, steht Rishido mit wackeligen Beinen auf und geht nach draussen, wo er Meister Sugoroku bemerkt, der mit geschlossenen Augen an der Wand lehnt und mit sich zu ringen scheint. Eigentlich will er sich leise an ihm vorbeischleichen. Doch in diesem Moment schlägt dieser die Augen auf und sieht ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Rishido will gerade etwas sagen. Irgendwas, nur um diese Stille zu durchbrechen, als eines der Pferde anfängt gegen die Boxentür zu schlagen. „Die Pferde haben Hunger. Lass uns die vollen Netze holen und sie in die Boxen hängen.“ Sich mühsam zusammenreissend, schliesslich kann Rishido nichts für das was passiert ist, richtet sich Sugoroku auf. Freundlich winkt er den anderen wieder ins Heulager, wo er ihm möglichst leise die beiden Netze in die Hände drückt. Als Blacky und Rocky zufrieden ihr Heu zupfen füllt Rishido noch die Wassertröge neu auf, während Meister Sugoroku wieder ins Heulager geht. Er ist um diese Arbeit froh, denn so kann er seine wild kreisenden Gedanken etwas besser ignorieren. Nachdem er den letzten Wassereimer geleert hat schnappt sich Rishido auch noch die Mistgabel und beginnt vorsichtig die Boxen auszumisten. Dabei hofft er, dass er keinen Fehler macht, denn eigentlich ist es ja die Aufgabe von Yami. Doch glaubt er nicht, dass dieser heute noch dazu in der Lage sein wird. Unterdessen hat sich Sugoroku langsam neben Yugi und Yami hingekniet. „Rishido und ich werden alles erledigen. Kümmere du dich um Yami. Ich stelle euch dann das Abendessen in dein Zimmer, damit ihr eure Ruhe habt.“ Bewusst redet er nur mit seinem Enkel. Weil er sich vorstellen kann, dass nun jedes falsche Wort Yami nur noch mehr verletzen könnte. Dankbar, dass sein Grossvater wie immer für sie da ist, nickt Yugi leicht. Während der alte Mann aufsteht und sie wieder alleine lässt. Sofort wendet er dann seine ganze Aufmerksamkeit wieder seinem Freund zu, der sich mit geschlossenen Augen in seine Arme kuschelt. Obwohl sich Yugi jetzt am liebsten verkriechen würde, damit er das Gehörte für sich verarbeiten kann, festigt er seinen Griff um Yami noch mehr, was diesen leise Seufzen lässt. Yami geniesst die Sicherheit die ihm Yugi gerade bietet. Dabei hat er das Gefühl als wäre seine Seele von einer schweren Last befreit worden. Unbewusst lehnt er sich noch mehr an diesen schützenden Körper und wünscht sich gerade, dass die Welt aufhört sich zu drehen. Er weiss nicht wie lange er bei Yugi Kraft getankt hat, als er sich aus dessen Umarmung löst. Allerdings deutet das schwächer werdende Licht darauf hin, dass sie sehr lange hier auf dem Boden gesessen haben müssen. Erschrocken sieht er zur offenen Tür. „Ich muss noch die Boxen ausmisten und die Pferde füttern.“ Yami will schon aufspringen, als er von Yugi zurückgehalten wird. Seine Gefühle zurückdrängend lächelt Yugi seinen Freund beruhigend an. „Grossvater hat gesagt, dass er und Rishido sich um alles kümmern. Ausserdem sind sie mehrfach hier reingekommen und haben die Heunetze frisch gefüllt und ausgetauscht. Du musst dir also keine Gedanken machen.“ Mit einem vor Schmerzen leicht verzogenen Gesicht steht Yugi auf. Hat er doch stundenlang auf dem kalten Boden gekniet und das merkt er jetzt deutlich. Seinen Freund an die Hand nehmend geht er mit ihm nach draussen und zeigt ihm so, dass er die Wahrheit gesagt hat. Stehen doch Blacky und Rocky zufrieden in ihren frisch eingestreuten Boxen und fressen an ihrer letzten Heuportion des Tages. „Na komm, du willst sicher duschen oder ein heisses Bad nehmen. Grossvater hat auch sicher schon das Abendessen in unser Zimmer gestellt, damit wir in Ruhe essen können.“ Willenlos lässt sich Yami zum Hause führen, wo ihn Yugi entgegen der Regel, dass man erst die Hände waschen muss, direkt ins Badezimmer führt und ihm nach einem abschätzenden Blick einfach heisses Wasser in die Wanne laufen lässt. „Ich bringe dir gleich deinen Schlafanzug. Wenn du willst, kannst du ja hinter mir die Tür abschliessen. Dann lege ich ihn einfach vor der Tür auf den Boden, nachdem ich dreimal geklopft habe. Sonst komme ich dann einfach rein.“ Mit einem letzten Blick auf seinen Freund geht Yugi raus. Im Flur wartet schon Rishido auf ihn. „Meister Yugi, wie geht es ihm?“, besorgt blickt der grosse Mann auf die geschlossene Tür. Fühlt er sich doch schuldig, weil Yami so zusammengebrochen ist. Erstaunt, dass sich Rishido nach Yami erkundigt. Muss Yugi einen Moment nachdenken, was er ihm sagen soll. Denn schliesslich hat dieser doch alles gehört, was im Lager gesprochen worden ist. „Es geht ihm den Umständen entsprechend. Du musst dir keine Sorgen machen. Yami ist ein Kämpfer und gibt nicht so schnell auf.“ Beruhigend legt er ihm die Hand auf den Oberarm. „Rishido, du musst dich nicht schuldig fühlen. Dieser Zusammenbruch war nur eine Frage der Zeit und es ist vielleicht ganz gut, dass es jetzt passiert ist.“ Als er den fragenden Blick von Rishido sieht versucht er seine Gedanken in Worte zu fassen. „Grossvater hat mir gesagt, dass je länger Yami schweigt, es immer schwieriger für ihn wird, das Ganze zu verarbeiten. Ausserdem kannst du ihm, wenn es nötig sein sollte, bei seinen Aufgaben helfen und du hast ja am Morgen gehört, dass diese Woche noch zwei Lieferungen kommen werden und ich bräuchte diese oder die nächste Woche noch Yamis Hilfe im Laden.“ Kurz blickt Yugi zur Tür. „So, ich muss jetzt aber wirklich Yamis Schlafanzug holen, sonst meint er noch, dass ich ihn vergessen habe.“ Mit einem beruhigenden Lächeln zu Rishido geht Yugi zur Treppe. Nachdenklich bleibt Rishido zurück. Hat Meister Yugi doch mehr oder weniger das Gleiche gesagt wie Meister Sugoroku. Er nimmt sich vor, dass er den anderen in Zukunft mit deutlich mehr Vorsicht behandeln und ihn sicher nicht noch einmal einfach so ohne Vorwarnung anfassen wird. Zufrieden mit diesem Entschluss und erleichtert, dass ihm seine momentanen Meister keine Vorwürfe machen, geht Rishido wieder in die Küche. Wo er Meister Sugoroku beim Brotbacken helfen muss. Von dem Gespräch hat Yami nichts mitbekommen, denn er liegt mit geschlossenen Augen in dem heissen Wasser und geniesst die entspannende Wirkung, welche die Hitze auf seine schmerzenden Muskeln hat. Er ist so weit weggedriftet, dass er nur am Rand mitbekommt, wie Yugi dreimal klopft und dann ins Badezimmer kommt. „Ich lege dir den Schlafanzug auf den Hocker.“ Froh, dass sich Yami so sehr entspannt hat, dass er nun richtiggehend hochfährt, blickt er seinen Freund an. Absichtlich bleibt Yugi ruhig beim Hocker stehen, da dieser auf der anderen Seite des Raumes steht. „Ich bin es nur.“ Innerlich schmunzelnd über das Mienenspiel, das von erschrocken zu erleichtert und dann zu empört wechselt, lehnt sich Yugi mit dem Rücken an die Wand. Erst als Yami sich wieder tiefer ins Wasser gleiten lässt richtet er sich auf. „Ich warte in unserem Zimmer mit dem Essen auf dich. Grossvater hat uns leckere belegte Brote gemacht und sogar kalten Tee mit Zitrone und Honig gezaubert.“ Mit einem letzten Blick auf seinen Freund geht Yugi raus und lässt die Tür demonstrativ hinter sich ins Schloss fallen. Wieder allein lässt sich Yami ganz ins Wasser zurück gleiten. Nur fühlt er sich jetzt nicht mehr so sicher wie zuvor. Denn die Tür ist nicht abgeschlossen und Yugi wird nicht mehr zurückkommen. Aus diesem Grund steigt er schon nach ein paar Minuten aus der Wanne und nimmt sich das grosse Badetuch, was ihm Yugi zuvor hingelegt hat. So schnell wie möglich trocknet sich Yami ab und zieht sich dann seinen Schlafanzug an. Zwar läuft er nicht gern in diesem durchs Haus, aber die verschwitzten Klamotten will er nicht noch einmal anziehen. Mit seinen Kleidern auf dem Arm läuft Yami durch den inzwischen dunklen Flur nach oben, der nur noch durch das Licht aus dem Wohnzimmer und Yugis Schlafzimmer erhellt wird. In der Tür bleibt er stehen und sieht Yugi zu, wie dieser hochkonzentriert die Bewegungsabläufe übt, die er ihm schon gezeigt hat und er ohne Partner ausführen kann. „Du machst das schon richtig gut.“ Schmunzelnd, weil Yugi erschrocken zu ihm herumwirbelt geht Yami zu seinem eigenen Zimmer und legt dort seine Sachen in den Wäschekorb, den er seit ein paar Wochen in seinem Zimmer stehen hat. Erstaunt bemerkt Yami, dass sein Stuhl nicht mehr beim Tisch steht, aber dann fällt ihm ein, dass Yugi etwas von Abendessen in seinem Zimmer erzählt hat. Also geht er wieder rüber und tatsächlich steht da sein Stuhl an Yugis Tisch. Erst als er die belegten Brote sieht, merkt Yami wie hungrig er eigentlich ist. Mit knurrendem Magen setzt er sich zu Yugi der offensichtlich nur auf ihn wartet. Kaum hat er sich hingesetzt greift er auch schon nach dem ersten Brot und beisst herzhaft zu. Erleichtert, dass Yami immer noch mit Appetit essen kann, nimmt es ihm Yugi nicht übel, dass er kein Wort mit sagt. Ausserdem muss er noch überlegen, wie er Yami seinen Vorschlag unterbreiten soll. Nur leider hat er überhaupt keine Idee, weshalb er sich nach dem Essen auf sein Improvisationstalent verlässt. „Du Yami“, beginnt er zögernd. „Ich möchte das Stofflager etwas umsortieren, so dass man die Stoffballen leichter findet.“ Aufmerksam hört Yami zu. „Das hört sich doch gut an, aber lass mich raten, du brauchst dafür meine Hilfe.“ Erstaunt, dass sein Freund so schnell versteht, was er von ihm will, nickt Yugi. „Ja und ich habe mir gedacht, da Rishido ja jetzt da ist, könnten wir das ja in den nächsten beiden Wochen erledigen.“ Kurz hält er inne. Doch diesmal scheint Yami nicht darauf zu kommen, was er ihm sagen möchte. „Also was ich dich noch Fragen wollte. Könntest du dir vorstellen, das Lager an den Nachmittagen zu sortieren, während Rishido... sagen wir mal... die Boxen ausmistet und den Stall in Ordnung hält?“ Sofort verschliesst sich Yamis Gesicht und er wird todernst. „Nein! Von mir aus kann Rishido Grossvater bei allem helfen, aber an die Pferde lasse ich ihn nicht.“ Mit verschränkten Armen sitzt Yami stocksteif da. Wieso will ihm Yugi seine Pferde wegnehmen!? Resigniert senkt Yugi seinen Blick auf den leeren Teller, ehe er seinen Freund wieder ansieht. „Gut, dann machen wir es anders. Grossvater übernimmt an den Nachmittagen den Laden, während ich mit Rishido dann das Lager sortiere. Oder hast du einen besseren Vorschlag?“ Nachdenklich schaut Yami aus dem Fenster. „Ich kann das Meiste im Stall am Morgen erledigen. Bis auf das Füttern, aber das kann ich auch zwischendurch machen. Rishido könnte ja das Holz hacken, dann trocknet es soviel ich weiss schneller und wir müssen es dann nicht erst hacken, wenn wir es brauchen. Dass Grossvater an den Nachmittagen im Laden steht finde ich gut. Dann kannst du mir nämlich zeigen, wie du das Lager sortiert haben willst.“ Gespannt darauf, ob Yugi auf seinen Vorschlag eingeht, sieht Yami seinen... Yugi an. Sprachlos über diesen Vorschlag sitzt Yugi mit offenem Mund da, bis sich Yami grinsend vorbeugt und ihm mit der Hand das Kinn nach oben drückt. „Mund zu, sonst fliegen die Fliegen rein.“ Nun versucht es Yugi mit Räuspern. Weil so ganz traut er seiner Stimme noch nicht. „Also...ähm... ja so können wir es auch machen. Aber erst wenn die Heu- und Strohlieferungen verstaut sind und das machen wir zu dritt.“ Zu seinem eigenen Erstaunen schafft er es die Sätze nach einem etwas holprigen Start ohne zu stottern auszusprechen. Im Prinzip passt es Yami überhaupt nicht, dass ihnen Rishido helfen wird. Nur leider muss er zugeben, dass diese verdammten Ballen auf die Dauer verflixt schwer sind und es idiotisch wäre auf die Hilfe des anderen zu verzichten. Deswegen nickt er widerwillig. „Okay.“ Da für ihn nun alles klar ist, steht Yami auf, stellt die Teller zusammen und legt die inzwischen leeren Becher so darauf, dass sie nicht runterfallen können, wenn er nach unten geht. Doch kaum hat er das gemacht, nimmt ihm Yugi das Geschirr ab. „Ich bringe es schnell nach unten. Ich muss sowieso noch ins Bad.“ Damit sein Freund nichts dagegen sagen kann, eilt Yugi so schnell es seine Last zulässt aus dem Zimmer. In der Küche trifft er dann wie geplant seinen Grossvater, der lesend am Tisch sitzt. Das Buch allerdings sofort weglegt, als er seinen Enkel sieht. „Wie geht es ihm?“, besorgt schaut Sugoroku zu, wie Yugi die Teller und die Becher abwäscht. „Er ist relativ gefasst. Wir kennen das ja bei ihm schon. Wie wir die nächsten Wochen organisieren könnten haben wir auch besprochen. Nur, nimmst du es mir übel, wenn ich es dir morgen erzähle, wenn Rishido auch dabei ist?“, fragend sieht Yugi seinen Grossvater an. Dieser nickt zu seiner Erleichterung. „Nein. Das macht auch mehr Sinn. Schliesslich betrifft es Rishido ja auch.“ Erleichtert aber auch ein wenig besorgt, dass sich Yami so schnell wieder erholt hat, greift Sugoroku wieder nach seinem Buch. Spontan geht Yugi noch schnell zu seinem Grossvater und umarmt ihn von hinten. „Du bist der beste Grossvater, den ich mir nur wünschen kann. Schlaf gut und mach nicht mehr zu lange.“ Kurz drückt er ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe Yugi wieder aus der Küche eilt. Hat er doch vorhin nicht gelogen, als er gesagt hat, dass er noch ins Bad muss. Gerührt von der Geste und dem was Yugi gesagt hat sieht Sugoroku seinem Enkel nach. „Ich habe dich auch lieb mein Junge.“ Er ist sich nicht sicher, ob es sein Enkel noch gehört hat, aber das macht auch nichts. Ausserdem muss er nun unbedingt weiterlesen. Schliesslich weiss er nicht mehr, wer der Mörder ist. Zudem lenkt ihn das Buch von seinen Sorgen ab. Als Yugi wieder ins Schlafzimmer kommt, steht Yami immer noch am Fenster und blickt in die Nacht hinaus. Obwohl kein Licht brennt, kann er dessen Gestalt deutlich erkennen, schliesslich brennt die Lampe unten auf der Strasse hell genug. Um seinen Freund nicht zu stören geht Yugi nicht zu ihm, sondern legt sich direkt ins Bett. Natürlich hat Yami gehört wie Yugi ins Zimmer gekommen ist. Weshalb er sich nach ein paar Minuten umdreht und zur Tür geht. Mit einem leisen Klicken schliesst er die Tür ab, bevor er sich zu Yugi ins Bett legt. Da sich Yugi noch nicht umgedreht hat, liegt er noch mit dem Gesicht zu ihm da und weil sich Yami immer noch nach dessen Schutz sehnt, kuschelt er sich sofort an ihn ran. Von dem Verhalten seines Freundes überrumpelt braucht Yugi einen Moment um die Situation zu verstehen. Doch dann legt er mit einem liebevollen Lächeln seine Arme um Yami und drückt ihn ein wenig an sich. „Schlaf gut. Ich bin da.“ Da sein Freund das Gesicht an seiner Brust vergraben hat, kann er ihn nicht direkt ansehen, aber er spürt dessen Nicken. Yami ist erleichtert, dass ihm Yugi das gibt was er im Moment braucht. Nämlich Nähe und Schutz. Mit der Gewissheit, dass ihm nichts passieren kann, schläft er nach einer Weile vollkommen fix und fertig ein.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Auch wenn ich das Kapitel geschrieben habe, macht es mich sprachlos.   Darum möchte ich mich nun hier, statt im Vorwort, bei all meinen Kommischreibern bedanken und auch bei Dyunica, die sich regelmässig mein Gejammer wegen Yami anhören muss.   Ich hoffe euch hat das Kapitel trotz allem gefallen und bitte lasst mich leben.   Eure mrs_ianto     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)