Sklave der Wüste von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 7: Albtraum oder Erinnerung? ------------------------------------ Hallo zusammen,   ich muss euch gestehen, ich bin total geplättet. Wie soll ich euch bloss für die vielen lieben Kommis und die ganzen Favoriteneinträge danken? Ich weiss es wirklich nicht.   Was soll ich zum neuen Kapitel sagen? Ich bin nicht wirklich zufrieden damit, aber ich weiss auch nicht, wie ich es anders schreiben sollte.   Darum wünsche ich euch viel Spass damit.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Kapitel 7: Albtraum oder Erinnerung?     Nach Luft ringend und mit Schmerzen am ganzen Körper schlägt Yami die Augen auf. Um ihn herum herrscht die Dunkelheit der Nacht. Verwirrt versucht er sich aufzurichten, muss aber mit Schrecken feststellen, dass er zwischen Metallteilen eingeklemmt ist. Mit Müh und Not schafft er es, seinen Kopf soweit zu drehen, dass er die Umgebung schemenhaft erkennen kann. Wo ist er? Was ist passiert? Nicht weit entfernt hört er eine Stimme, die ihn zu rufen scheint, doch er kann sie nicht verstehen. Gerade als er es geschafft hat, den Blick in die Richtung des Rufenden zu drehen, sieht er, wie mit einem riesigen Feuerball der vordere Teil des Flugzeugs explodiert. Mit einem Schrei schreckt Yami aus seinem Albtraum hoch. Im Bett sitzend starrt er in das dunkle Zimmer. Immer wieder sieht er vor seinem geistigen Auge den Feuerball. Er glaubt sogar den Knall der Explosion immer noch zu hören. Durch Yamis Schrei aufgeschreckt, zündet Yugi die Öllampe auf seinem Nachttisch an und eilt ohne anzuklopfen in das angrenzende Zimmer. Dort findet er Yami zitternd im Bett sitzend vor. Vorsichtig, um den anderen nicht zu erschrecken, stellt er die Lampe auf dem Tisch ab und geht mit langsamen Bewegungen zum Bett. Dort setzt er sich auf die Kante der Matratze, so dass er vor Yami sitzt. „Yami. Was ist denn los?“ Besorgt mustert Yugi sein Gegenüber, der einfach durch ihn hindurchsieht. „Yami. So sag doch was.“ Immer noch keine Reaktion. Nicht wissend, was er tun soll, streckt Yugi seine Hand aus und legt sie auf die nackte Schulter, da der andere im Moment nur mit einer Hose bekleidet schläft. Er rechnet schon damit, dass Yami zurückweichen wird, doch stattdessen richtet sich nur ein vollkommen verzweifelter Blick auf ihn. „Sie ist einfach explodiert. Sie sind alle tot.“ Immer wieder sagt Yami diese beiden Sätze. Er scheint irgendwie unter Schock zu stehen. Auf seinen Instinkt vertrauend, zieht Yugi ihn in seine Arme. Überrascht spürt er, wie die Umarmung plötzlich erwidert wird. Doch genauso schnell reisst sich Yami von ihm los und flüchtet schon beinahe an die Wand. „Was ist passiert? Was willst du?“ Schwer atmend lehnt er sich schützend an die kalte Mauer in seinem Rücken und zieht die Decke zu sich. Nicht wissend, was er jetzt tun soll, fixiert er seinen Besitzer mit einem ängstlichen Ausdruck in den Augen. Beruhigend versucht Yugi zu Lächeln und lässt absichtlich seine Hände deutlich sichtbar auf seinen Beinen liegen. Den Schmerz, der durch Yamis Reaktion sein Herz durchbohrt, versucht er zu ignorieren. „Du hast geschrien. Erinnerst du dich denn nicht?“ Zaghaft schüttelt Yami den Kopf. Den Blick dabei immer auf Yugi gerichtet. „Nein. Habe ich denn was gesagt?“ Langsam beruhigt er sich wieder, dass sein Gegenüber einfach nur ruhig dasitzt und nichts tut, gibt ihm zusätzliche Sicherheit. „Du hast gesagt. Sie ist einfach explodiert. Sie sind alle tot. Du schienst unglaublich weit weg zu sein und ich wusste nicht, was ich tun soll. Darum habe ich dich umarmt. Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe. Ich wollte dir nur helfen.“ Nicht wissend, wie er sich jetzt verhalten soll, senkt Yugi den Blick auf seine Hände. Lange Zeit ist es im Zimmer still und Yugi will schon aufstehen und gehen, als Yami leise zu sprechen anfängt. „Ich war eingeklemmt und konnte mich nicht bewegen“, kurz stockt er. „Dann habe ich eine Stimme gehört, aber ich habe sie nicht verstanden und dann ist es einfach... explodiert.“ Nur schwer kann Yugi die geflüsterten Worte verstehen. Vorsichtig, um ihn nicht zu erschrecken lehnt er sich etwas weiter zu ihm rüber. „Was ist explodiert?“ Wie unter Schmerzen, schliesst Yami die Augen und schlingt seine Arme um sich. „Ich weiss es nicht genau. Es sah aus wie ein Teil von einem Flugzeug.“ Nur mit Mühe kann sich Yugi zurückhalten, schreit doch alles in ihm danach, den anderen wieder in seine Arme zu schliessen. Stattdessen verkrallt er seine Finger ineinander. „Es war bestimmt nur ein Albtraum. Du hast in den letzten Jahren viel durchgemacht und das Massnehmen heute hat dich stark belastet, dazu dann auch noch die Info, dass nächste Woche der Medimagus kommt. Vermutlich versucht dein Unterbewusstsein das irgendwie zu verarbeiten.“ Beruhigend lächelt er Yami an, der zögernd nickt. „Soll ich die Lampe hierlassen?“ Erst jetzt scheint sein Gegenüber zu bemerken, dass eine brennende Lampe auf dem Tisch steht. Zumindest sieht er sie so an. Eine ganze Weile blickt er in das warme Licht. „Wenn... es dir nichts ausmacht.“ Mit langsamen Bewegungen steht Yugi auf. „Es macht mir nichts aus. Wenn was ist, du kannst jederzeit zu mir kommen.“ Widerstrebend geht Yugi zur Tür. Obwohl er weiss, dass er Yami nicht bedrängen darf, möchte er am liebsten bei ihm bleiben und ihn wieder in den Armen halten. „Versuch noch ein wenig zu schlafen.“ Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und schliesst die Tür hinter sich. Mit einem Seufzen legt er sich wieder ins Bett. Auch wenn er vorhin gesagt hat, dass er das Ganze für einen Albtraum hält, glaubt er doch eher, dass sich Yami unbewusst an ein traumatisches Ereignis aus seiner Vergangenheit erinnert. Warum sollte er denn sonst das Wort Flugzeug für die eisernen Vögel so selbstverständlich verwenden? Wird es doch vom Volk kaum verwendet. Yugi weiss nicht, wie lange er grübelnd im Bett liegt, doch irgendwann schläft er wieder ein. Während Yugi in seinem Bett liegt, sitzt Yami an die Wand gelehnt da. War es wirklich nur ein Albtraum? Oder war das eine verloren geglaubte Erinnerung? Was ist nur mit ihm los? Immer mehr Fragen kreisen durch seine Gedanken, ohne dass er eine einzige beantworten kann. Frustriert steht er schliesslich auf und geht zu dem Tisch. Entschlossen löscht er die Lampe und geht wieder ins Bett. Noch lange liegt er wach, doch dann übermannt ihn wieder die Müdigkeit. Zum Glück ist diesmal sein Schlaf traumlos. Als Yugi am nächsten Morgen aufwacht, ist es schon ziemlich spät. Weshalb er schnell ins Badezimmer geht. Nach einer hastigen Dusche steht er, mit einem Handtuch, das er um die Hüften geschlungen hat, vor dem Waschbecken und sieht sich prüfend im Spiegel an, bevor er sich für den Tag fertig macht. Zumindest soweit das geht, da er schon wieder seine Sachen im Schlafzimmer vergessen hat. Weshalb er mit seinem Schlafshirt unter dem Arm und lediglich dem Handtuch um die Hüften wieder nach oben geht, um sich anzuziehen. Ein paar Minuten später betritt Yugi die Küche, wo schon sein Grossvater dabei ist, das Frühstück vorzubereiten. „Guten Morgen mein Junge.“ Wie immer gut gelaunt, sieht Sugoroku zu seinem Enkel, der sich mürrisch wie immer einen Tee nimmt. Geduldig wartet er ab, bis Yugi die Tasse geleert hat. Schliesslich hat jeder so seine Macken. „Hast du gut geschlafen?“ Die Brötchen auf den Tisch stellend setzt er sich auch hin. Nachdenklich mustert Yugi das einfache Muster auf der Tasse. „Es geht so. Yami hatte einen Albtraum und ist schreiend aufgewacht.“ Seufzend lehnt er sich auf dem Stuhl etwas zurück. „Natürlich habe ich gleich nach ihm gesehen. Doch er hat mich nicht wahrgenommen, weshalb ich ihn einfach in den Arm genommen habe.“ Mit einem traurigen Lächeln sieht er nun zu seinem Grossvater. „Er hat die Umarmung vielleicht zwei oder drei Sekunden lang zugelassen und sie sogar erwidert, aber dann hat er mich von sich gestossen und ist bis an die Wand zurückgewichen. Warum mache ich nur immer alles falsch?“ Schon beinahe verzweifelt vergräbt Yugi die Hände in seinen Haaren. Um seinen Enkel zu trösten, steht Sugoroku auf und nimmt ihn in den Arm. „Du hast nichts falsch gemacht. Im Gegenteil. Du warst für Yami da und hast ihm so gezeigt, dass er dir vertrauen kann.“ Lächelnd sieht er in das traurige Gesicht. „Hey, er hat doch die Umarmung sogar einen Moment lang erwidert. Das ist ein gutes Zeichen. Gib ihm einfach Zeit, damit er dich besser kennenlernen kann.“ Aufmunternd drückt er noch einmal Yugis Schulter, ehe er sich wieder auf seinen Stuhl setzt. Von den tröstenden Worten wieder etwas aufgemuntert, nimmt sich Yugi noch einen Tee. Ja, er wird Yami die Zeit geben, die er braucht und wer weiss, vielleicht können sie ja eines Tages sogar Freunde werden. Kurz darauf kommt Yami in die Küche. „Guten Morgen.“ Aufmerksam sieht er die beiden Männer an. Irgendwie hat er das Gefühl, dass etwas anders ist als sonst. „Guten Morgen Yami. Los, nimm dir deinen Tee und setz dich hin. Du musst ja schon halb verhungert sein.“ Wie immer spricht Sugoroku mit ihm in einem besonders ruhigen Ton. Schliesslich will er den jungen Mann nicht verunsichern. Während sich Yami seine Tasse füllt, sieht ihn Yugi nur aufmerksam an, um einschätzen zu können, wie es ihm geht. Doch wie am Anfang ist in seinem Gesicht nicht wirklich viel abzulesen. Erst als sich Yami zu ihnen an den Tisch setzt, erwidert er den Gruss. „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen. Hast du noch etwas schlafen können?“ Mit beiden Händen umschliesst Yami seine Tasse. Er will gerade einen Schluck trinken, hält aber auf halbem Wege inne und blickt über den Tisch zu Yugi. „Ja. Allerdings nicht mehr allzu viel.“ Schweigend sehen sie sich an, bis Sugoroku nach einem Brötchen greift. „Ich weiss ja nicht, wie es bei euch aussieht, aber ich habe langsam Hunger.“ Wie aus einer Trance gerissen blinzelt Yami ein paar Mal, doch dann nimmt auch er sich ein Brötchen und Marmelade. Unauffällig tauschen Yugi und Sugoroku daraufhin einen Blick. Das ist das erste Mal, dass sich Yami als Zweiter bedient hat. Ob es ihm wohl aufgefallen ist? Schweigend kommen sie zu der Übereinkunft, dass sie nichts dazu sagen werden. Nachdem sie die Küche wieder aufgeräumt haben, geht Yugi in den Laden. Heute muss er mal nicht irgendwohin gehen, weshalb er sich vornimmt die Regale aufzuräumen und wieder mit neuen Stoffen zu bestücken. Schliesslich wird es nun langsam aber sicher wärmer, weshalb bestimmt bald nur noch die leichteren Stoffe gefragt sein werden. Während Yugi im Laden ist, geht Yami wieder in den Stall. Besser gesagt in die kleine Kammer neben den Boxen, wo die Zäume und Zügel aufbewahrt werden. In einem kleinen Schrank hatte er vor zwei Tagen eine Dose Lederfett gefunden. Nun nimmt er diese und einen Lappen aus dem Schrank und legt sie neben einen alten Schemel, der neben den Boxen steht, auf den Boden. Zuerst greift er nach den langen Lederriemen, die sie am Montag benutzt hatten, um die Pferde vor die Kutsche zu spannen. Als er auf dem Schemel sitzt legt er sich das Leder auf die Beine und greift nach der Dose und dem Lappen. Sorgfältig bearbeitet er jeden Zentimeter von den Riemen, bis sie wieder wie neu glänzen und sich geschmeidig anfühlen. Er ist so in seine Arbeit vertieft, dass er nicht bemerkt, wie jemand den Stall betritt. Erst als ihn ein Schatten erreicht, blickt er erschrocken hoch. Beruhigt sich jedoch schnell wieder, als er sieht, dass es nur sein Besitzer ist. Trotzdem beobachtet Yami genau, wie Yugi zur Box von Rocky geht und den dunkelbraunen Wallach am Hals krault. Lange sagt keiner von ihnen beiden ein Wort. Nur das Rascheln des Strohs ist zu hören, wenn sich die Pferde bewegen. Schliesslich setzt sich Yugi mit angezogenen Knien neben Yami auf den Boden. „Ich war im Laden und habe die Regale neu eingeräumt. Dabei kann ich auch immer gut nachdenken und dann ist mir etwas klargeworden.“ Um seine Hände zu beschäftigen greift Yugi nach einem der Lederriemen und lässt ihn immer wieder durch seine Finger gleiten. „Weisst du, ich wollte nie einen Sklaven kaufen oder gar besitzen. Ich war nur wegen Jono da, weil er mich darum gebeten hatte. Ich wollte noch nicht einmal Geld mitnehmen, aber Grossvater hatte es mir im wahrsten Sinne des Wortes aufgedrängt. Doch dann habe ich dich gesehen und ich wollte dich nicht bei dem Scheisskerl lassen. Verdammt, ich hätte auch einen deutlich höheren Preis bezahlt.“ Schweigend sieht Yami auf das Leder in seinen Händen und wartet darauf, dass Yugi weiterspricht. „Letzte Nacht, als du so misstrauisch an der Wand gesessen bist. Das hat mir irgendwie wehgetan und mir ist klargeworden, dass ich eigentlich schon von Anfang an in dir keinen Sklaven gesehen habe.“ Noch immer spielt Yugi mit dem Riemen in seinen Fingern, doch er hat seinen Blick auf einen Punkt irgendwo vor sich gerichtet. „Was ich sagen möchte. Ich würde gern versuchen für dich ein Freund zu sein, aber wenn du lieber irgendwo anders leben möchtest...“, nun stockt Yugi, da ihm das, was er nun sagen möchte, unglaublich schwerfällt. „... dann sag es mir bitte. Ich bin sicher, dass May oder auch Jono dich aufnehmen würden, bis die zwei Jahre, die du mir gehören musst, damit ich dich freilassen kann, vorbei sind.“ Noch einmal holt Yugi tief Luft, ehe er das erste Mal offen zu Yami sieht. „Ich weiss, du bist noch keine Woche hier und dass Grossvater und ich dich vollkommen anders behandeln, als du es gewohnt bist. Vermutlich bin ich einfach nur viel zu ungeduldig, ich weiss ja noch nicht einmal, wann du versklavt worden bist oder was du durchgemacht hast...“, da Yugi nicht weiss, wie er weitersprechen soll, verstummt er und lässt seinen Blick wieder auf seine Hände sinken. Warum sagt Yami nichts? Hätte er doch nicht auf seinen Grossvater hören und im Laden bleiben sollen? „Fünf Jahre, zwei Monate und zehn Tage.“ Die leise Stimme durchbricht Yugis Gedanken. Im ersten Moment, weiss er nicht, was gemeint ist, doch dann wird ihm klar, dass Yami gerade eine seiner indirekten Fragen beantwortet hat und das auf den Tag genau. Mit grossen Augen sieht er ihn an. „Du hast doch gesagt, dass du dich nur an die letzten fünf Jahre erinnern kannst. Willst du damit etwa sagen, dass das etwas vom Ersten ist, woran du dich erinnerst?“ Geschockt sieht er, wie Yami mit gesenktem Kopf nickt. „Ich wurde, kurz nachdem ich mit schmerzenden Rippen und Kopfschmerzen aufgewacht bin, zu einem Mann gebracht. Der hat mich gefragt, ob ich weiss wo ich bin und als ich ihm sagte, dass ich nicht mal weiss, wer ich bin, hat er nur gelacht und gesagt, dass das für ihn gut sei und er mit mir sicher einen guten Preis erzielen würde.“ Die Augen schliessend stockt Yami in seiner Erzählung. Als er sie wieder öffnet, sieht er direkt in Yugis Gesicht. „Ich wusste und weiss zwar nicht wer ich bin, aber eins weiss ich. Ich war bis zu dem Tag ein freier Mensch. Denn noch am gleichen Abend haben sie mich gebrandmarkt und das obwohl ich laut ihrem Heiler vier gebrochene Rippen hatte.“ Traurig lacht Yami kurz auf, ehe er mit einem kalten Ausdruck im Gesicht weiterspricht. „Immerhin haben sie danach eine Woche gewartet, bis sie mich in meine zukünftige Aufgabe als Lustsklave eingewiesen haben und ich kann dir sagen, sie waren sehr gründlich.“ Das Zaumzeug und den Lappen zur Seite legend, steht Yami auf und geht zur Tür. Allerdings geht er nicht raus, sondern bleibt mit dem Rücken zu Yugi im Türrahmen stehen. „Ich habe noch nie darüber gesprochen und ich werde es auch nicht wieder tun“, ganz kurz stockt er. „Ich muss jetzt die Pferde füttern.“ Wie erstarrt bleibt Yugi auf dem Boden sitzen. Erst jetzt wird ihm wirklich bewusst, was Yami in den letzten Jahren durchgemacht hat und dass er einen unglaublich starken Überlebenswillen haben muss. Wie hätte er sonst all das überstehen können? Gleichzeitig fühlt er neben dem Schock auch ein warmes Gefühl in sich. Hat ihm Yami doch gerade gezeigt, dass er ihm zu vertrauen beginnt. Denn sonst hätte er ihm doch sicher nichts von seiner Vergangenheit erzählt. Noch immer sitzt er am Boden, als Yami mit den gefüllten Heunetzen zurückkommt und zu Blacky in die Box geht um eines der Netze aufzuhängen, aber er nimmt es nicht so wirklich wahr. Plötzlich wird ihm eine leicht zitternde Hand entgegengestreckt. Kurz ist er darüber verwirrt, doch dann wird ihm bewusst, dass er direkt vor Rockys Boxentür sitzt und diese so blockiert. Mit einem Lächelnd greift er nach der Hand und lässt sich bereitwillig hochziehen. Überrascht, wie viel Kraft Yami doch hat, hält er seine Hand einen Moment länger als nötig fest. Vermutlich hätte er sie noch viel länger festgehalten, wenn Rocky nicht ungeduldig geschnaubt hätte. Interessiert sieht er zu, wie Rocky bestimmt zur Seite geschoben wird und sogar brav wartet, bis er an das Heu darf. Erst als Yami wieder aus der Box tritt und die Tür sorgfältig schliesst, findet Yugi seine Stimme wieder. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ Absichtlich stellt er die Frage so unverbindlich. Wenn er ihn jetzt anders verstehen will, als es gemeint ist, soll es ihm recht sein. Einen Moment lang sieht Yami ihn prüfend an. „Ich... brauche einfach noch etwas Zeit.“ Auf Yugis Reaktion wartend steht er einfach nur da und fixiert dabei einen Punkt an der Wand die sich hinter Yugi befindet. Er will dem Mann ja vertrauen und vielleicht tut das ein Teil von ihm schon, sonst hätte er ihm doch nie von seiner Versklavung erzählt. Warum er das getan hat, weiss er nämlich selbst nicht. Glücklich sieht Yugi ihn an. „Du hast so viel Zeit wie du brauchst und wenn ich dir zu nahetreten oder etwas tun sollte, das dir unangenehm ist, dann sag es einfach.“ Am liebsten würde er ihn jetzt in die Arme schliessen, aber er unterdrückt den Impuls. Schliesslich will er Yami nicht überfordern. So stehen sie einfach nur da bis sie hören, wie Sugoroku nach ihnen ruft, da es Zeit für das Mittagessen ist. Während Yugi schon ins Haus geht, räumt Yami noch schnell die geputzten Lederriemen weg. Den Rest lässt er auf dem Schemel liegen, da er nach dem Essen weitermachen möchte. In der Küche warten Yugi und Sugoroku schon auf ihn. Da Sugoroku die letzten zwei Stunden im Laden war, gibt es nur einen einfachen Salat und mit Fleisch belegte Brote. Als sie schliesslich alle am Tisch sitzen, wünschen sie sich nur noch einen guten Appetit, bevor sie schweigend mit dem Essen beginnen. Danach geht Yami wieder in den Stall, schliesslich will er heute noch mit dem Lederputzen fertig werden. Erst als Sugoroku mit Yugi allein ist, stellt er die Frage, die ihn schon beschäftigt, seit er seinen Enkel aus dem Laden gescheucht und in den Stall geschickt hatte. „Also Yugi, konntest du mit Yami reden?“ Mit einem neugierigen Blick reicht Sugoroku den ersten abgewaschenen Teller zum Abtrocknen weiter. „Ja.“ Mit einem glücklichen Ausdruck im Gesicht sieht er seinen Grossvater an, während er die Teller abtrocknet. „Ich habe ihm gesagt, dass ich mich freuen würde, wenn wir Freunde werden könnten und ich glaube, er ist bereit es zu versuchen. Zumindest deute ich seine Reaktion so. Er hat einfach darum gebeten, dass ich ihm Zeit geben soll.“ Schon beinahe beschwingt, räumt Yugi das saubere Geschirr weg, was Sugoroku mit einem Grinsen beobachtet. Dann hat es sich ja gelohnt, dass er sich ein bisschen eingemischt hat. Erst als die Küche wieder fertig aufgeräumt ist, geht Yugi wieder in den Laden und öffnet ihn für das Nachmittagsgeschäft. Yami sieht er erst wieder, als es schon Abend ist. Da Sugoroku mit dem Kochen beschäftigt ist, decken sie beide gemeinsam den Tisch. „Bist du mit dem Lederputzen fertig geworden?“ Versucht Yugi ein Gespräch zu beginnen, während er die Messer verteilt. Von der Frage überrascht, hält Yami darin inne, die Becher auf den Tisch zu stellen und sieht ihn mit einem fragenden Blick an. „Ähm, ja. Es ist alles fertig. Warum fragst du?“ Nun plötzlich wieder unsicher, stellt er den letzten Becher neben seinen Teller. „Einfach so.“ Von seinem Grossvater nimmt er die gekochten Karotten entgegen und platziert die Schüssel zwischen den Tellern. Nicht wissend, wie er sich verhalten soll, sieht er Yami mit gesenktem Kopf an, dabei spielt er mit seinen Fingern. Yugi genau musternd überlegt Yami wie er sich verhalten soll. So eine Situation ist für ihn fremd, auch wenn sie ihm doch irgendwie bekannt vorkommt. Was ihn verwirrt. Wie kann etwas fremd und doch vertraut sein? Schliesslich nimmt Yami seinen ganzen Mut zusammen. „Hattest... du noch viel zu tun?“ Innerlich zitternd wartet er auf eine Reaktion. Über die Frage so erfreut, weiss Yugi im ersten Moment gar nicht, was er sagen soll. Doch dann reisst er sich zusammen. „Es ging. Es kamen nur vier Kunden und die brauchten nicht wirklich viel Beratung. Dafür konnte ich die neuen, leichteren Stoffe in die Regale räumen und die richtig warmen ins Lager bringen.“ Zum Glück stellt Sugoroku jetzt den Topf mit den Nudeln und der Tomatensauce auf den Tisch. Denn Yami weiss nicht, was er jetzt sagen soll. „Jungs, was steht ihr denn so rum wie bestellt und nicht abgeholt. Los setzt euch schon hin, sonst wird das Essen kalt.“ Natürlich hat der alte Mann bemerkt, dass Yami etwas hilflos wirkt. Trotzdem freut er sich, dass der junge Mann langsam etwas offener wird.   ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich weiss, das Ende ist doof, aber es fühlt sich trotzdem richtig an.   Ich habe das Gefühl, dass Yami sich bei Yugi relativ wohl zu fühlen scheint oder was meint ihr? Immerhin erzählt er mal etwas von sich.   Eine kleine Meldung habe ich noch zu machen. Nächste Woche habe ich abends ziemlich viel zu tun, darum weiss ich nicht, ob ich das nächste Kapitel schon Mittwoch/Donnerstag online stellen kann.   Ich hoffe wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat und ihr die Entwicklung von Yami nachvollziehen könnt.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)