Feindbild von lunalinn (Hashirama/Madara) ================================================================================ Kapitel 1: Eins --------------- Es war noch früh, als die ersten Sonnenstrahlen auf das Gesicht des neben ihm Liegenden fielen, die gebräunte Haut bronzefarben schimmern ließ. Nicht selten fragte er sich, wie man so schlafen konnte…auf dem Rücken liegend, Arme und Beine von sich gestreckt. Schutzlos war wohl das richtige Wort dafür. Leise und unbeschwert schnarchte der Hokage von Konoha-Gakure vor sich hin, wobei sein Mund ein wenig offen stand – wenigstens sabberte er nicht. Er verlagerte seine Position ein bisschen, legte sich seitlich hin, wobei er den Kopf auf den Handrücken stützte, um ihn besser beobachten zu können. Eigentlich, durchfuhr es seine Gedanken, wäre es viel zu einfach, ein Kunai zu zücken und es dem anderen Mann durch die Kehle zu ziehen. Wie schnell würde er bei solch einer Wunde heilen? Seine Selbstheilungskräfte waren zwar erstaunlich, doch vermutlich würde nicht einmal er rechtzeitig die Blutung stoppen können. Seine dunklen Iriden glitten musternd über den unbekleideten Körper, dessen Wärme er Nacht für Nacht spürte. Öfter als damals, als sie sich seltener gesehen hatten…doch zu dieser Zeit hatte Konoha-Gakure auch noch nicht existiert. Senju und Uchiha waren noch verfeindet, Hashirama kein Hokage gewesen…und Izuna hatte noch gelebt. Ein dunkler Schatten huschte über Uchiha Madaras Gesicht und er versuchte sich daran zu erinnern, ob er sich damals ebenfalls vorgestellt hatte, wie leicht er Hashiramas Leben beenden konnte. Sanft legte er die Handfläche auf den Bauch des anderen Mannes, fühlte die Muskeln darunter, ehe er sich weiter nach oben streichelte. Über die Brust hinweg zur Kehle Hashiramas…und er schloss ganz langsam die Finger darum, spürte das Pochen. So verdammt einfach… Madara schloss kurz die Augen, atmete hörbar aus, ehe er die Finger löste und sich hinabbeugte, um ihm die Lippen auf den Adamsapfel zu drücken. Er saugte sich an der weichen Haut fest, schabte mit den Zähnen darüber, während er eine Hand in den langen, braunen Haaren vergrub. Seins. Er spürte, wie Bewegung in Hashirama kam, dieser erschrocken keuchte. Allein diese Reaktion brachte Madara zum Schmunzeln, sorgte dafür, dass sich die finsteren Gedanken fürs erste legten. „Madara…was…“, hörte er ihn verschlafen murmeln. „Hast du…mir grade einen Knutschfleck verpasst?!“ Anstatt einer Antwort neigte der Uchiha den Kopf zur Seite und küsste seinen Freund kurz auf die Lippen. Das süffisante Lächeln sagte wohl genug aus, sodass er sich die Worte sparte. Summend beobachtete er den Senju, wie dieser sich aufsetzte und über die nun gerötete Stelle rieb. Madara hoffte, dass Tobirama sein kleines Souvenir bei Gelegenheit zu Gesicht bekam, um ihm einen unangenehmen Denkanstoß zu geben. Hashirama mochte ja so naiv sein, zu glauben, dass sein Bruder keine Ahnung von ihrer Beziehung hatte – aber Madara wusste es besser. Tobiramas Blicke waren eindeutig zu wissend, wenn er sie zusammen antraf – was ja trotz Hashiramas Pflichten als Hokage keine Seltenheit war. Während sich sein Freund erhob, blieb er wie eine faule Hauskatze auf dem Futon liegen und sah ihm dabei zu, wie er sich seine Kleidung überstreifte. „Nimm lieber die Robe“, brummte er deutlich amüsiert. „Nicht auszudenken, wenn dein Bruder das sieht…“ Hashirama warf ihm einen leidenden Blick zu. „Manchmal bist du unmöglich…“ „Und wenn schon.“ Als würde es ihn kümmern, was der Rest der Welt von ihm dachte, allen voran Tobirama. Seinetwegen konnte der verdammte Albino zur Hölle fahren… „Wir haben nachher noch diese Versammlung“, wechselte Hashirama plötzlich das Thema, was Madara erstarren ließ. „Ich nehme an, wir treffen uns dort?“ Die Worte ließen den Groll in ihm hochkochen, seine Nägel gruben sich in seine Handflächen, während er die Fäuste ballte. Es war keine Frage, dass es ihm zustand, bei Ratsversammlungen anwesend zu sein. Immerhin war er einer der Mitgründer dieses Dorfes, das mehr und mehr Clans für sich gewann und zunehmend wuchs. Die Uchiha waren ein wichtiger Teil und als ihr Anführer sprach er in ihrem Namen. „Ich habe keine Einladung erhalten“, erwiderte er scharf, denn er wusste, dass es sich hierbei nicht um ein Versehen handelte. Einige der Ratsmitglieder schienen ihn lieber außen vor zu lassen, wenn es um politische Entscheidungen ging. Daher war es nicht das erste Mal, dass er in letzter Minute durch Hashirama von solchen Treffen erfuhr. Hashirama hielt in seinen Bewegungen inne, warf ihm einen langen Blick über die Schulter zu, wohl nicht wissend, was er dazu sagen sollte. Wenigstens versuchte er nicht, irgendjemanden in Schutz zu nehmen oder es als Fehler abzutun. In dem Fall wäre Madara ihm möglicherweise an den Hals gesprungen…zumindest hätte er ihn angebrüllt und eine der Vasen im Raum zertrümmert. Wahrscheinlich hatte sogar Hashiramas hinterlistiger Bruder dafür gesorgt, dass ihn die Mitteilung nicht erreichte. „Ich rede mit ihnen“, versicherte sein Freund behutsam und setzte sich wieder zu ihm auf den Futon. Es war zu wenig, als dass es seinen Zorn besänftigen konnte, so dass er nur ein abfälliges Schnauben von sich gab. Hashirama seufzte leise, streckte die Hand nach ihm aus, doch Madara schlug diese weg und erhob sich. Wortlos suchte er seine Kleidung zusammen – was nicht so einfach war, da er sie im Eifer des Gefechts im ganzen Zimmer verteilt hatte. Er spürte Hashiramas Blick in seinem Nacken und obwohl er tief in seinem Inneren wusste, dass dieser hinter ihm stand, reichte es nicht aus, um ihn milde zu stimmen. Niemand konnte ihn gerade beruhigen und schon deswegen wollte er so schnell wie möglich hier raus. Wenn die Versammlung begann, musste er einen klaren Kopf haben, damit ihm nicht ein paar unüberlegte Beleidigungen rausrutschten. Oh, wie er sie allesamt verabscheute… „…du weißt, dass ich deine Meinung schätze, Madara.“ Kurz hielt der Uchiha inne, blieb mit dem Rücken zu seinem Partner stehen. Es war nicht fair, seine Wut an dem Mann auszulassen, der ihm so oft zeigte, wie viel er diesem bedeutete…und dennoch…waren da diese widerlichen Zweifel. „Weiß ich das?“, fragte er unterkühlt. Er verspürte absolut keine Lust, heile Welt zu spielen – nicht mal für Hashirama. Es fiel ihm schwer, nicht einzuknicken, als der andere hinter ihn trat und die Arme um ihn legte. Ein weiches Lippenpaar drückte sich in seinen Nacken, ließ ihn unweigerlich erschaudern. „Ja“, hörte er ihn leise sagen. „Das weißt du.“ Madara biss die Zähne zusammen und für einen Moment war er hin und her gerissen. Er konnte Hashirama vertrauen…nicht wahr? Dieser hielt nichts vor ihm geheim, besprach sich mit ihm…behandelte ihn gleichwertig. Ihre Beziehung war so tief verwurzelt, dass er keine Zweifel haben sollte…und trotzdem fühlte er sich in der Umarmung gefangen. Hashiramas Berührungen brannten auf seiner Haut, seine sanfte Stimme war schier unerträglich für seine Ohren. Er konnte nicht in seiner Nähe sein. Nicht jetzt. Schließlich löste er sich ruppig aus der Umarmung und rauschte aus dem Raum. „Madara!“, hörte er ihn noch hinter sich her rufen, doch er ignorierte es. Gerade eben brodelte der Zorn so heiß in ihm, dass er alles in seinem Umfeld zu verbrennen drohte…selbst Hashirama. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)