Beautiful Scars von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Mitbewohner ------------------------------- Heute war Freitag, für mich einer der angenehmeren Arbeitstage in der Woche. An diesen Wochentag arbeitete unser Verlag 'Art' nicht solange. Als eine Assistentin von der Chefredakteurin, konnte ich auch variabel von der Arbeitszeit beginnen. Normalerweise fange ich meist vor 8 Uhr an, doch Freitags gehe ich früh morgens immer noch schnell einkaufen, für die kommende Woche. Denn an Freitagen ist um diese Zeit am wenigsten los in der Kaufhalle. Warum wusste ich auch nicht? Dennoch stand ich wie immer auf und machte mich fertig. Morgens beim Kaffee trinken guckte ich nebenbei immer die Nachrichten, um auf den aktuellsten Stand zu sein. Ich hatte mir das im laufe der Jahre so angewöhnt. Doch heute morgen beim Aufstehen hatte ich ein komisches Gefühl gehabt. Als würde heute irgendwas besonderes passieren? So trank ich genüsslich meinen Kaffee und blätterte nebenbei in der Vogue umher, um mir die Zeit zu vertreiben bis die Kaufhalle öffnete. Im Hintergrund lief der Fernseher, bis plötzlich eine neue Eilmeldung herein kam. Ich schaltete automatisch den Fernseher lauter. „Ein neues Detail bezüglich des mysteriösen Verschwindens von Haruka Tenoh, vor genau einem Jahr kam heute ans Licht. Wie die Ermittlung Preis gab, wurde das Bankkonto von der persönlichen Ärztin kurz vor dem Verschwinden aufgelöst. Wir schalten nun Live vor Ort nach Japan Tokyo, wo unsere Kollegin Minako Aino mit den Sponsor des Rennstalles 'Racing F1' zugeschaltet ist.“ Wow schon ein Jahr war das her? Ich spülte meine Tasse in der Spüle aus und ging wieder zurück ins Wohnzimmer, wo sie gerade Setsuna Meioh interviewten. „Ja es stimmt. Haruka Tenoh gab mir die Verwaltung ihres Kontos. Jedoch muss ich hinzu fügen, dass ich nebenbei die komplette Bankverwaltung der Familie Tenoh verwalte.“ „Frau Meioh wie kommt es das sie Ärztin des Rennstalles und zugleich noch Verwalterin der Familie Tenoh sind?“ Diese Frau Aino fand ich schon immer etwas aufdringlich. Wenn ich mich daran erinnerte als ich in Japan zu Besuch war und diese Frau mich interviewt hatte, wegen meiner Kunst Ausstellung damals, brachte mir schon Kopfschmerzen. So wie ich das sehe konnte suchten die jetzt einen neuen Sündenbock. Der vielleicht irgend jemand unterstützt hätte, mit dem Verschwinden von Haruka Tenoh. Damals hieß es noch Entführung, doch da niemand eine Lösegeldsumme verlangte, kam man dann schnell auf ein Attentat oder sogar auf Mord. Doch eine Leiche fand man nie? Deswegen ist dieser Fall hier in Amerika immer noch ungeklärt. Da Haruka Tenoh Weltweit eine berühmte Rennfahrerin und ein aufgehender Stern des Motorradsport war. Ich dagegen fand sie eher künstlerisch begabt. Wie sie auf den Klavier spielen konnte, atemberaubend! Ich durfte früher einmal ihr können auf einer Musikshow live genießen. Wo ich auch aufgetreten war mit meiner Violine. Ich träumte mal davon mit ihr gemeinsam zu spielen. Doch mehr als nur ein kurzes Gespräch hatten wir leider nicht gehabt. So schaltete ich den Flimmerkasten wieder aus. „Die finden doch eh nichts heraus!“ Nahm mein Gepäck und ging aus meinem Stadthaus. Eine eisige Kälte überkam mich. „Man merkt das der Herbst da ist.“ So seufzte ich auf und ging die Straße hinunter zur Kaufhalle. Dort angekommen waren die üblichen verdächtigen Personen gewesen. „Guten Morgen Frau Kaioh, gehen sie wie üblich ihren Einkauf nach?“ Ich nickte nur und schenkte den älteren Pärchen ein lächeln. Hin und wieder traf ich einige Fans an, die sich ein Autogramm ergattern wollten. So eine Berühmtheit wie in Japan damals, war ich hier zum Glück nicht. Doch einige Musik und Kunstfans erkannten mich hin und wieder auf der Straße. Leider fabrizierte ich nicht mehr so viele Musikauftritte wie früher. Keine Zeit wegen meinem Job, doch zum Malen kam ich schon hin und wieder und veröffentliche hier und da einige Kunstwerke von mir. Da lohnte es sich im Verlag zu arbeiten. Da meine Chefin meine Kunstwerke schätzte und wollte auch das ich mehr machen sollte. Deswegen hatte ich dort auch meine Freiheiten. Schon ein gutes Gefühl zu haben, wenn man auf diese Art und Weise geliebt wurde. Doch in Sachen Privatleben sah es da eher mau aus. Hin und wieder mal ein Techtelmechtel mit der ein oder anderen Frau, aber mehr auch nicht. Jeder wusste das ich nur Frauen bevorzugte und ich machte mir daraus keinen Hehl. Männer waren für mich nur Nutzpersonen mehr nicht. So schlenderte ich durch die Gänge des Kaufmarktes und schaute hin und wieder auf meinen Einkaufszettel. Ja, ich bin in dieser Ordnung nun mal sehr kleinlich. So, es fehlt nur noch schwarzer Pfeffer. „Schwarzer Pfeffer....Ah da oben ist er ja... .“ Ich streckte mich doch ich kam nicht wirklich dran. Das war das negative in Amerika. Die Regale sind für mich als Asiatin zu groß gewesen. Doch ich gab nicht auf und versuchte an den schwarzen Pfeffer zu kommen. Bis plötzlich neben mir jemand nach dem Pfeffer griff und mir in die Hand reichte. „Danke.... .“ Ich sah leicht erschrocken aus. Der Mann vor mir hatte dreckige Kleidung an und die Schuhe sahen auch schon mal bessere Zeiten. Mein Blick sprach Bände, doch seine tiefblauen Augen lächelten mich an und dann ging er ohne etwas zu sagen an mir vorbei. Obwohl ich unhöflich war wegen meinem skeptischen Blick, sagte er nichts. Sein Geruch war jedoch nicht unangenehm? Obwohl man erahnen konnte das er Obdachlos war. Ich folgte den Blondschopf unauffällig, um zu gucken ob er zu den alkoholischen Getränke ging und musste feststellen, dass er in der Süßwarenabteilung schlenderte. Als sich dieser jedoch umdrehte ging ich blitzartig zum nächsten Gang. „Was machst du da eigentlich? Du hast keine Zeit für so etwas!“ So ging ich noch schnell die Milch holen und stellte mich an der nächsten Kasse an. Als ich fertig eingepackt hatte und heraus ging, sah ich wieder diesen Blondschopf. Er gab die Süßigkeiten kleine Kinder, welche sich bedankten und dann weiter rannten. So höfliche Obdachlose hatte ich hier jedenfalls noch nie gesehen? Geschweige denn in dieser Gegend überhaupt Obdachlose gesehen? Der wird bestimmt von der Polizei angehalten und woanders hingeschickt. Ich schüttelte den Kopf. Michiru, du musst schnell nach Hause und dann zur Arbeit! Gesagt, getan. Kaum zu Hause angekommen, packte ich alles aus und räumte es zu seinem gewohnten Platz ein. Danach ging ich die Straße wieder runter an der Kaufhalle vorbei, jedoch der Blondschopf war nicht mehr da, ging weiter und bog rechts die Straße ab zur Metro-Station. Dort fuhr ich mit der Bahn weiter zu meiner Arbeit. Genau vor dieser hielt die Bahn an, nur noch die Treppe hinauf und dann ins Gebäude hinein. Wo schon die Empfangsdame auf mich wartete. „Guten Morgen Frau Kaioh, heute etwas später als sonst?“ „Ja Frau Smith, ich wurde aufgehalten? Gibt es was neues?“ „Die Chefin will sie sehen und vergessen sie das Meeting um 12 Uhr nicht!“ Ich nickte nur und fuhr mit den Fahrstuhl hinauf, wo auch schon meine Assistentin am Empfang wartete. Ja es gab einmal die Empfangsdame in der Halle unten und dann jeweils eine Empfangsdame pro Stockwerk. Jeder konnte auf die Termine von jeden Arbeitnehmer zugreifen. Tja, der Verlag konnte es sich leisten! Dazu hatte jede Assistentin der Chefin nochmals eine Assistentin zur Hand. Schon praktisch wenn man jemanden hatte, den man die Arbeit auf brummen konnte. „Heute sind sie aber spät Chefin!“ Sie reichte mir meinen Kaffee und gemeinsam gingen wir in meinem Büro. „Die Oberchefin Miss Javis erwartet sie und dann sind auf ihren Tisch 3 neue Akten hinzu gekommen. Sowie ein Mister Huang aus Korea wartet auf einen Rückruf und dann noch sollten sie ihr E-Mail Fach checken.“ Als sie dabei erzählte, schlürfte ich genüsslich meinen Kaffee und grüßte nebenbei die anderen Damen auf den Stockwerk. „Ok Amy, Mister Huang kann warten. Den rufe ich später zurück! Erinnern sie mich später noch einmal daran? Zuerst zu Frau Javis die ist am wichtigsten. Den Rest mache ich später. Check mein Terminkalender ab, wegen der Ausstellung!“ Sie nickte nur und ging ihre Arbeit nach. Ich wollte Frau Misuno als Assistentin, weil sie wie ich eine Asiatin war. Sie war niedlich, doch nicht mein Geschmack. So ging ich die Treppe hinauf zur Chefetage, welche man nur mit der Treppe erreichen konnte. Die Empfangsdame und sowohl auch die rechte Hand der Chefin erwartete mich schon. „Frau Kaioh ist jetzt da. Gut, ich schicke sie herein.“ Sie zeigte zur Tür. „Danke Frau Tomoe.“ Das war die einzige Person mit der ich überhaupt nicht klar kam. Kühl und arrogant! So schritt ich durch die Tür und setzte mein schönstes Lächeln auf. „Guten Morgen Frau Javis!“ „Guten Morgen Frau Kaioh... .“ Sie blickte auf die Uhr und ihre Stirn bekam noch mehr Falten. Ich schluckte schwer, dass hieße meistens nichts gutes. „Frau Kaioh, warum erfahre ich das sie sich immer noch nicht auf der Kunstmesse in Miami Beach angemeldet haben? Art Basel ist sehr angesehen und ihre Werke sind sehr sehenswert. Ich bekomme ständig anfragen auf ihre Werke und wann sie diese hier mal veröffentlichen. In unserer Verlagszeitung sehen diese kleinlich aus!“ Oweh, die Kunstmesse hatte ich ganz vergessen! „Wir haben Ende September meine Liebe und so langsam will der Veranstalter wissen ob sie was veröffentlichen oder nicht?“ „Frau Javis, momentan habe ich leider keine Ausstellungsstücke zur Zeigung solch einer Messe? Momentan habe ich eher eine Art kreativ tief gerade. Deswegen habe ich noch keine Zusage gegeben und wohl den Termin der Abgabe verpasst.“ Sie erhob sich vom Sessel und schritt auf mich zu. „Frau Kaioh, sie sind eine talentierte Künstlerin. Ich habe schon diesbezüglich mit den Veranstalter geredet und ihm versichert, dass sie persönlich dort erscheinen werden! Mit zwei neuen Kunstwerken und ihren berühmten Werken im Schlepptau. Bevor sie was sagen, mit berühmt meine ich ALLE die wir veröffentlicht haben!“ Mein inneres Ich fing gerade an zu schreien. Ein leicht, verunsichertes Lächeln kam hervor. Sie bügelte meine Bluse gerade und schaute mir tief in die Augen. „Ich vertraue ihre künstlerische Ader und gebe ihnen so viel Freiraum wie sie benötigen. Schließlich repräsentieren sie auch unseren Verlag mit! Seien sie kreativ, sie packen das! Die Tickets sind bei Frau Tomoe auf den Tisch!“ Sie winkte mit der Hand und widmete sich wieder ihrer Arbeit zu. Mein Gesicht jedoch bekam leichte Panik. So schritt ich aus dem Büro und nahm ohne ein Ton die Tickets entgegen. „Na dann sei kreativ!“ Ein leichtes grinsen konnte ich wahrnehmen und dachte mir nur noch, mein Schuh in ihr dummes Gesicht! Als ich in meinem Büro kam, musste ich mich erst mal setzen und das alles sacken lassen. Die Tickets hatte ich noch immer in meiner Hand gehabt. Frau Misuno klopfte an und kam herein. „Mister Huang wartet immer noch auf einen Rückruf?“ „Auch das noch.......wenn er nochmal anrufen sollte, vertrösten sie ihm und sagen sie ich habe keine freien Termine mehr für dieses Jahr!“ Sie sah mich fragend an? „Ich brauche einen Zeitplan bis Dezember, was ansteht an Projekten und welche Messen wir repräsentieren. Am besten noch heute!“ Sie nickte nur und ging heraus. Ich derweilen checkte meine Mails und sagte den Großteil ab. Zwei Kunstwerke in knapp 2 ½ Monaten, dass wird schwer werden. Wenn ich daran dachte das mein letztes Kunstwerk vor über ein halbes Jahr her war? Da kam schon der gewisse Druck auf einem zu. Erstmal schlau machen was für eine Art Thema die 'Art Basel' dieses Jahr repräsentierte. Vielleicht traf mich so schneller die Muse? Völlig überfordert stieg ich aus der Bahn aus. So ein Arbeitstag vor dem Wochenende hatte man am Liebsten! Später als sonst ging ich den Block entlang, wo der eisige Wind seine Runden zog. Das hieß meistens immer, dass ich die Arbeit auch für das Wochenende mit nach Hause nahm. Sie sagte zwar viel Freiraum, aber die Arbeit durfte nicht liegen bleiben! Ich seufzte auf und ging die Straße hinauf. Vor der Kaufhalle konnte ich wieder den Blondschopf sehen, wie er sich zusammen gekauert hatte vor den Einkaufswägen. Wie ich mir dachte, ein Obdachloser. Doch auf dieser Seite der Stadt? Mit den Klamotten würde er heute Abend wohl eher erfrieren? Egal, mir kann der Typ egal sein. Im Augenwinkel konnte ich noch erkennen, dass er eine älteren Dame half die Tasche zum Auto zu tragen. Nja, freundlich scheint ja der Typ zu sein. So ging ich weiter die Straße hinauf bis ich mein Haus erblickte. Dort angekommen, schmiss ich meine Tasche auf das Schuhregal und ging schnurstracks zum Sofa und legte mich gemütlich hin. Automatisch griff ich zur Fernbedienung und schaltete durch die Kanäle, bis mich eine Sendung interessierte. Nach einer Weile machte ich mir dann was zum Essen und fing an mein überfülltes Mailfach, wegen der Zusage der Kunstmesse, an zu säubern. Nach einiger Zeit räumte ich dann auf und brachte den Müll heraus. Draußen war es schon dunkel gewesen. Von weiten konnte ich auf die Kaufhalle blicken und sah immer noch den Typen dort sitzen. Die Kaufhalle hatte doch schon längst zu, das da noch keine Polizei kam? Ohne zu zögern ging ich wieder herein, die Kälte war nichts für mich! Als ich wieder drinnen war, ging ich die Treppe hinauf zu meinem Atelier. Dort bereitete ich schon alles vor für morgen. Heute Abend bekam ich eh nichts mehr Zustande und wollte den Abend noch ein wenig abklingen lassen. So nahm ich meine Violine und spielte einige Stücke zur Beruhigung auf. Doch immer wieder musste ich an die tiefblauen Augen des Blondschopfes denken und ob er immer noch da draußen war in dieser Kälte? Es war zwar nicht Winter, dennoch zog es da wie Hechtsuppe. Ich runzelte die Stirn und legte die Violine beiseite. Machte das Fenster auf und schaute hinunter zur Straße. Doch der Blondschopf war nicht mehr zu sehen. Es war schon nach Mitternacht gewesen, bestimmt hatte die Polizei ihn endlich abgeholt. Gerade als ich das Fenster schließen wollte, konnte ich diesen auf einer Straßenbank gegenüber von meinem Haus auf der anderen Seite sitzen sehen. Er las wohl in einer Zeitung? Ich machte das Fenster zu und überlegte kurz. Mein Herz schlug schneller und ich wusste ich bereute meine Tat jetzt schon, doch als halb Asiatin steckte die Freundlichkeit in meinem Blute. So zog ich mich an und lief die Straße hinüber. „Guten Abend?“ Was bescheuertes fiel mir wohl nicht ein? Der Blondschopf blickte auf und starte ruhig in mein Gesicht. „Hast du kein Zuhause?“ Er schüttelte den Kopf und sah mich weiter ruhig an. „Einige Blocks entfernt, auf der anderen Seite, gibt es ein Obdachlosenheim. Warum gehst du da nicht hin?“ Seine Stimme war etwas brüchig, doch etwas hoch für eine Männerstimme. „Dort ist es nicht sicher..... .“ Ich sah ihn fragend an? Ist er deswegen hier her gekommen? „Hier kannst du jedoch nicht bleiben..... .“ Er sah mich fragend an? Aus seinem Akzent jedoch wusste ich, dass er nicht von hier kam. Ich werde jetzt noch mehr Dummheiten tun, aber seine Augen haben mich in seinem Bann gezogen. Ich sah mich um. Weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Das war der Vorteil in diesem Viertel, hier war es immer ruhig gewesen! „......komm mit! Du kannst heute Nacht bei mir schlafen!“ Er zögerte kurz, sah aber das ich fror und ging dann mit. Ich hatte schon eine gute Menschenkenntnis gehabt und wusste, dass dieser Mann mir nichts böses tun würde. So gingen wir in meine Stadtwohnung hinein. „Willkommen in meinem Heim. Du hast bestimmt Hunger?“ Er schüttelte nur den Kopf und sah sich flüchtig um. Jedenfalls kannte er sich mit Luxuswohnungen aus? Sonst hätte er mehr erstaunen im Gesicht gehabt. „Woher kommst du?“ „Von weit weg..... .“ Wir standen im Wohnzimmer und ich überlegte mir wo mein Gast heute schlafen konnte. Das Sofa war mir zu schade gewesen und diesen Geruch bekam man nicht so schnell heraus. So holte ich ein Futon aus dem Schrank und legte diesen neben meinem begehbaren Hochbett hin. Das ist eine Art Schrank in der Wand und oben ist Platz zum schlafen, sowie für ein kleines Regal. Ich fand dieser erinnerte mich irgendwie an Japan und wollte das Teil in meinem Haus haben. Doch er sollte mit seinem Klamotten eher davor schlafen. Er sah mich jedoch sprachlos an und schmunzelte, dass ich ihm das Bett gemacht hatte. „Na dann schlaf gut, morgen früh sehen wir dann weiter?“ Er nickte nur und legte sich auf den Futon. Ich schloss derweilen ab. „Trinken ist im Kühlschrank und falls du Hunger haben solltest, auf der Spüle ist noch was zum Essen von heute Abend übrig geblieben.“ So machte ich das Licht aus und nahm alles was wichtig und teuer war mit nach oben. Schloss mein Schlafzimmer ab und ging mit einem mulmigen Gefühl ins Bett. Sicher ist sicher, nicht das er mich abends sexuell missbraucht oder sonst was antat? Den Hausschlüssel hatte ich auch bei mir. Also klauen und abhauen konnte er schon mal nicht! Schlecht geschlafen stand ich morgens auf. Vorsichtig öffnete ich die Tür und ein merkwürdiger Duft stieg mir in die Nase hoch. Es roch nach Kaffee und mehr? So zog ich mir meinen Morgenmantel schnell über und ging die Treppe hinunter. Zögerlich guckte ich im Wohnzimmer umher. Das Futon wurde ordentlich zusammen geräumt und mein Gast saß auf den Hocker und frühstückte. „Guten Morgen. Wow du bist wohl ein Frühaufsteher?“ Der Blondschopf drehte sich um und winkte mich zu sich her. „Kaffee?“ Ich nickte nur zögerlich und kam näher zum Tresen. Meine Augen waren fasziniert von dem Frühstück was mir da geboten wurde. Frische Toast mit Croissants im Schälchen gelegt. Rühreier mit Speck und sogar noch Pancakes? „Das nenne ich mal eine ordentliche Mahlzeit am Morgen?“ „War das zu viel gewesen? Entschuldige, ich wusste nicht wirklich was sie essen. Doch die Küche habe ich auch gleich wieder sauber gemacht. Ich wollte mich nur bedanken für die Nacht.“ Ich sah mir den Blondschopf näher an. Der mir gerade eine Tasse Kaffee brachte. „Milch? Zucker?“ „Du kennst dich hier aber bestens aus?“ Ein verlegenes Grinsen kam zum Vorschein. „Nun ja.....ich hatte genug Zeit gehabt um dies alles zu suchen.“ Ich saß mich gegenüber des Fremden und musterte seine Kleidung. „Keine Sorge ich habe mir meine Hände gewaschen!“ Ich winkte ihn ab. „Milch, ich trinke meinen Kaffee nur mit Milch! Ich mag nicht sonderlich süße Sachen.“ Er nickte zögerlich und ging an den Kühlschrank und gab mir die Milch. Schon lange hatte ich kein solches Frühstück gehabt. Da ich meistens keine Zeit hatte für solch einen Luxus. So aßen wir noch ein wenig und starrten uns peinlich berührt an. Für ein Mann war er ziemlich reinlich gewesen? Er konnte kochen, die Pancakes sind richtig gut geworden. Nicht zu süß und die Eier waren auch nicht zu fad gewesen! „Danke, Frau.....äh.“ „Nenn mich Michiru.“ Er sah mich verwirrt an und nickte nur. „Danke Michiru, doch ich werde jetzt gehen. Sie haben wohl noch einiges zu tun!“ Er stand auf und verbeugte sich und wollte gerade gehen. „Warte?“ Ich sah ihn jetzt fragend an. Ich wusste gar nicht wie er hieß? „Hara... .“ „Hara?“ Klingt außergewöhnlich der Name, auf jedenfall nicht amerikanisch? Doch er schwieg und sah zur Tür. „Wo willst du jetzt genau hin, Hara?“ „Raus......weiter umher ziehen. Irgendwohin wo mich der Wind leitet.“ Ich sah ihn verwirrt an und stand genau vor ihm. Er war fast ein Kopf großer als ich, jedoch sehr zierlich. Da kam mir die Idee! „Wie wäre es wenn du hier bei mir für eine Weile wohnst?“ Er sah mich mit großen Augen an. „Keine Sorge ich stehe nicht auf Männer und dies wird auch keine WG werden!“ Jetzt sah er mich mit noch größeren Augen an. Mir war die Situation jetzt komplett aus den Fugen geraten. „Nun gut......ich erkläre es dir gerne einfacher. Du hast keine Bleibe und weißt nicht wohin oder?“ Er nickte nur und sah mir tief in die Augen. Sein Blick brachte mir Gänsehaut hervor. Das tiefblaue in seiner Iris brachte mich aus meinen Gedanken. „Dir gefällt es hier doch oder?“ „Ja sehr angenehm hier.... .“ „Und bestimmt auch besser in diesem Heim oder?“ Wieder nickte er. „Nun dann hätten wir das geklärt! Da du kein Geld hast, zahlst du das anderweitig eben ab. Ich bin eine beschäftigte Frau, da bleibt hier schon einiges an Haushalt liegen.“ Jetzt sah er mich fragend an. „Wie gesagt ich stehe nicht auf Männer, ich bevorzuge eher das andere Ufer! Also denk jetzt nicht an Sex mit abbezahlen, so eine bin ich nicht!“ „Nein, das habe ich mir auch nicht gedacht. Doch so eine schöne Frau wie sie, steht nicht auf Männer? Sie sind doch gebildet und berühmt?“ Jetzt sah ich ihm fragend an und lehnte mich am Hocker an. „Ihr Atelier und dann der eine Zeitungsartikel in dem Heft da.“ Ich lächelte ihn automatisch an, wusste aber nicht warum ich dies tat. „Nja, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, die Abbezahlung. Ich mag dein Essen und du bist ordentlich veranlagt. Also warum schmeißt du für mich nicht den Haushalt und hältst mich nebenbei noch bei Laune?“ Er sah mich fragend an und musterte mich. „So wie eine Art Haustier? Nur das ich dich Verpflege?“ Ich nickte ihm freudig zu. Die Idee war einfach brillant gewesen! So hatte ich mehr Zeit mich um meine Projekte zu kümmern. „Du kannst natürlich auch wieder raus gehen in die Kälte und dich so durchschlagen? Ich zwinge dich nicht!“ Er kniete nieder und nahm meine Hand und gab dieser einen Handkuss. „Nichts würde mich mehr freuen als bei ihnen zu bleiben Herrin!“ Meine Wangen erröteten leicht. Das hatte ich jetzt nicht erwartet! Er war ganz anders als die anderen Männer gewesen? „Michiru reicht..... .“ Ich zog meine Hand aus seiner. „Du solltest jedoch als erstes Duschen gehen? Ich müsste hier noch ein paar Männerkleidung herum liegen haben. Die lege ich dir dann auf der Kommode im Bad. Wenn du fertig bist besprechen wir dann die einzelnen Regeln in diesem Haushalt?“ Er nickte nur und ging danach ins Bad, wo ich die Klamotten gerichtet hatte. Ich starrte wie gebannt auf meine Handfläche. Seine Hände waren so zart und weich? Als ich das Wasser hörte, ging ich jedoch hoch in meinem Büro und stellte den Plan auf. Als er hinaus kam sah er aus wie ein blonder Engel. Seine Haut war so weiß und zerbrechlich gewesen. Keine Asche und Dreck befleckten seinen Körper mehr. Seine Wäsche sah noch im guten Zustand aus, deswegen durfte er diese behalten und legten diese in seinen eigenen Wäschekörbchen. Den ich irgendwo in den Tiefen meines Keller noch gefunden hatte. Dort machten wir auch seinen Namen drauf. Die Schuhe jedoch waren ziemlich durchgelaufen. Deswegen landeten diese sofort auf den Müll. Da er eh als mein 'Haustier ' fungierte, brauchte er eh momentan keine Schuhe und konnte Barfuß durch die Wohnung gehen,dank Fußbodenheizung. Später würde ich mit ihm irgendwann auch shoppen gehen, doch das ließ ich erst mal im Hinterkopf. So erklärte ich ihm meinen Haushaltsplan. Wann ich aufstand und wie mein Tagesablauf war. Das hieß Morgens und Abends ein gemeinsames Essen. Danach die sogenannten 'Streicheleinheiten', die ich manchmal brauchte oder jemand der mir zuhörte. Die Bad Regeln waren am wichtigsten! Er durfte niemals ins Bad rein, wenn ich drinnen war! Er ist ein Mann und ich eine Frau! Gepinkelt wird nur im sitzen, dieser Punkt war auch sehr wichtig! Er grinste jedoch nur und nickte zu jedem Punkt mit. Zu guter Letzt waren die Frauenbesuche, die ich ab und an mal mitbrachte. Wenn diese da waren, sollte er in seinem Bereich verweilen und nicht im Haus umherirren. Er war dann wie Luft gewesen. „Alles soweit verstanden, Hara?“ „Ich denke ich kann damit leben, für eine Zeit lang.“ „Gut, dann kommen wir zu deinem Bereich jetzt.“ Wir gingen zum Hochbett. „Für ein Haustier reicht das völlig aus! Das Futon packen wir hier oben hin und das kleine Regal ist auch für dich. Dort kannst du dann deine Sachen unterbringen.“ So erklärte ich ihn nochmal die Hausregeln vereinzelnd und das er komplettes Verbot hatte in meinem Schlafzimmer zu gehen! Dies war mein Reich! Sowie das Büro und das Atelier, dort durfte er auch nicht umher Streunern. Wenn ich da war dann schon, aber wenn ich arbeiten ging, dann nicht. Dies wäre sonst ein Vertrauensbruch und wäre für unsere Beziehung, die wir momentan führten nicht gut gewesen. „Du kannst sonst alles tun was du möchtest. Jedoch nicht vor die Tür gehen! Man kennt mich und wenn die heraus finden das du hier lebst, dann gibt es eine dicke Schlagzeile und das wollen wir beide nicht! Du kannst momentan bis Dezember bei mir bleiben. Danach reden wir weiter.“ Er stutzte kurz, doch sagte nichts. „So, genug rum getrödelt. Ich muss noch arbeiten gehen. Du kannst dich ja schon mal einrichten und dein Reich machen!“ Er sah jetzt ein wenig bedrückt aus. Doch ich musste noch einiges an Arbeit erledigen und mir Gedanken machen was ich nun malen sollte für die Messe? Obwohl das schon eine Art Ausstellung von mir war. Vielleicht war ich auch etwas grob von der Formulierung gewesen? Doch er willigte ein als Haustier zu fungieren. Schließlich kam er ja auf diese Idee, oder war es eigentlich meine Idee gewesen? So setzte ich mich an meinem Schreibtisch und widmete mich meiner Arbeit zu. Kapitel 2: Das erste Wochenende ------------------------------- Wenn ich einmal in die Arbeit vertieft war, bekam ich gar nicht mehr mit wie spät es war. So streckte ich mich und sah auf die Uhr. „Wow, schon so spät?“ Jedoch hatte ich jetzt den ganzen Arbeitskram hinter mir und der Nachmittag war noch jung. So ging ich die Treppe hinunter und es war wie immer sehr ruhig gewesen. Doch hier war es auf einmal so sauber? „Machst du Pause?“ Ich erschrak leicht und vor mir erschien Hara. Mein Gott, denn hatte ich doch glatt vergessen gehabt! Der sah mich jedoch etwas fragwürdig an, reichte mir eine Limonade in die Hand und sah mich weiter vertieft an. „Trink, das weckt die Lebensgeister auf.“ Mein Blick sah ihm zögerlich an, doch dann nahm ich das Getränk dankend entgegen. Als ich jedoch dran nippte, verzog sich mein Gesicht leicht. „Sehr sauer..... .“ Er grinste nur und ging zurück an den Küchentresen. „Ist jedoch sehr Vitaminreich und weckt die grauen Zellen wieder auf.“ Er hatte recht, ich war schlagartig wieder munter. So sah ich mich in meinem Haus um. Hier war alles so blitzblank gewesen. Dann ging ich zum Tresen und sah was mein Haustier dort fabrizierte. „Wow kochst du etwa?“ Er nickte nur und schnippelte das Gemüse gerade klein. So wie er hantiere, musste dieser mal in der Küche gearbeitet haben? „Ich hab aber ein fleißiges Haustier bekommen.“ Bei dem Satz schmunzelte ich ihn unwillkürlich an. Das ich das mal bei einem Mann tat, war sehr selten gewesen. „Ich hab ja auch ein großzügiges Frauchen erhalten. Da muss ich doch etwas bieten können?“ Auf diesen Satz konnte ich nicht wirklich antworten und sah ihm etwas bei der Küchenarbeit zu. „Sag Hara, woher kommst du? Dein Akzent ist anders als es hier üblich ist?“ Er zögerte kurz und sah mich gelassen an. „Ich dachte du hast noch soviel zu tun? Das Essen dauert noch ein wenig..... . Doch um deine Neugierde zu befriedigen. Ich komme aus Asien, mehr verrate ich nicht!“ Wow, diese Feindseligkeit konnte man heraus hören. Doch als er mich ansah hörte er mit seiner Arbeit auf. „Entschuldige, ich rede nicht gerne über mich..... .“ „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe nur gefragt. Schließlich möchte ich gerne mehr über mein Haustier erfahren. Doch du bist ein Streuner, da dauert das etwas länger mit der Anhänglichkeit. Wir haben ja noch ein wenig Zeit. Ich gehe wieder hoch und überlege mir was ich malen könnte.“ Er nickte nur und fing weiter an zu kochen. Sein Blick sah jedoch etwas schmerzerfüllt aus. Ich werde schon herausbekommen wer du bist. Die Violinen Musik lief im Hintergrund und ich hatte alle Informationen zur Messe gesammelt und bekam einige Ideen im Kopf, welche ich umsetzen konnte. Doch wie sollte ich diese umsetzen? Bis plötzlich ein Klavierstück mich aus dem Gedanken riss. Ich hatte dieses Stück lange nicht mehr gehört gehabt. So drehte ich mich zum Plattenspieler um und sah kurzzeitig Haruka stehen. Doch ich schüttelte meinen Kopf und Hara stand dort. Wie konnte ich die beiden verwechseln? Haruka war kleiner als er, oder vielleicht doch nicht? Ich hatte diese Jahre nicht gesehen und sie hatte ein viel dunkleres Blond als er gehabt. „Die Verführerin......ich dachte du bist Violinistin?“ „Du kennst das Stück?“ Ich zuckte leicht zusammen, das er so eine Art Musik hörte, geschweige denn diese kannte? „Na ja, sagen wir so......ich bin mit der Musik aufgewachsen. Einige Stücke von dir kenne ich wirklich gut.“ Vielleicht kommt Hara ja aus einer reichen Familie und ist dann abgehauen? Doch warum lebte er dann auf der Straße, wenn er viel Geld hätte? „Ich liebe das Stück, die Person am Klavier hatte soviel Gefühl hineingesteckt. Ich liebe es....jedoch hörte man lang nichts mehr von der Art an Musik von ihr.“ Ich schritt auf Hara zu und musste immer noch an die Verwechslung denken. Vielleicht weil Haruka Tenoh dies spielte und ich diese damals bei der Musikshow Live miterleben konnte? Das es wirklich schon fast 10 Jahre her war? Die Zeit verging wie im Flug. „Ist diese nicht tot?“ Meine Augen weiteten sich. „Das wurde nie bestätigt, sie gilt als verschwunden.... .“ „Mmmhhh......egal. Das Essen ist fertig, komm bevor es kalt wird.“ So ging er aus dem Zimmer und zeigte mir wieder die kalte Schulter. Doch irgendwie konnte ich jetzt noch nicht hinunter gehen. Das Lied hatte mir damals viel bedeutet, ich wollte dieses noch zu Ende hören und ging danach hinunter. Meine Augen kamen gar nicht aus dem Staunen heraus. „Wow, so ein Abendessen hatte ich noch nie bekommen!“ Der Tisch war mit Kerzen beleuchtet. Der Wein stand neben dem Essen und es war so, als würde man schick essen gehen mit verschiedenen Gängen. „Das Essen wird gleich serviert.“ Er stand neben den Stuhl und half mir hin zum Essen. So wie ein richtiger Gentleman. In einem Moment bist du fasziniert vom ihm und im anderen Moment zeigt er dir sein anderes Gesicht. So staunte ich von jedem Menü zum nächsten immer mehr. Alles war sehr köstlich gewesen und nicht zu viel. Woher wusste er nur das ich nicht viel essen tat? „Das war ein sehr schönes Essen. Woher kannst du nur so gut kochen Hara?“ „....... .“ Wieder kam diese kühle Art hervor. Eben gerade war es noch sehr romantisch gewesen und dann war sie plötzlich weg. „Ich hab es alleine gelernt..... . Meine Mutter meinte man sollte Frauen wie Ladys behandeln. So hab ich mir das kochen angelernt und jede einzelne Frau gezeigt, dass sie was besonderes war.“ Ich nippte an mein Weinglas und hörte meinem Gegenüber zu. Das erste mal das er so offen sprach. „Klingt so, als hättest du viele Frauen gehabt?“ Sein Blick sah auf einmal so verführerisch aus und mir stieg die Röte ins Gesicht. „Vielleicht? Was ist mit dir? Noch nicht die Richtige gefunden?“ Bei diesen Satz wurde ich nun ganz rot. „Was?“ Er fing langsam an, den Tisch aufzuräumen. „Nun ja, du bist hier allein in diesem riesigen Haus? Ich sehe niemandem hier oder führt ihr eine Fernbeziehung?“ Auf diesen Schlag musste ich erst einmal mein Glas leeren. „Nun ja...ich finde wir kennen uns noch nicht genug um dir diese Frage zu beantworten?“ Ich zwinkerte ihm unbeabsichtigt zu und stand auf. Irgendwie kam es mir gerade vor als würde ich mit ihm flirten? Ich glaube ich hatte zu viel Wein getrunken. Er schritt auf mich zu und ich hatte glasige Augen gehabt, was war nur los mit mir gewesen? Die Situation war auf einmal so merkwürdig gewesen. Seine tiefblauen Augen zogen mich in seinem Bann. Er war ein Mann, was tust du hier Michiru? Er schritt auf mich zu und sein Arm kam immer näher, bis es auf einmal klingelte? Ich kam aus meiner Starre heraus und sah wie mir Hara mein Weinglas abnahm. Das wollte er von mir und ich dachte schon was anderes! So ging ich an den Hörer und lauschte wer mich um diese Zeit besuchte. Als ich jedoch die Stimme hörte schlug mein Herz so schnell. Ich öffnete die Tür und holte mein schönstes Lächeln heraus. „Elza? Was machst du denn hier?“ Die braungebrannte Frau mit den hellroten Haaren trat herein. Als Begrüßung bekam ich wie immer einen leidenschaftlichen Kuss aufgedrückt. „Es ist doch Wochenende? Darf ich dich da nicht besuchen mein Herzblatt?“ Sie stellte ihre Sporttasche auf den Boden und sah ins Wohnzimmer. „Hast du Besuch?“ Ich schloss die Tür und kam ebenfalls ins Wohnzimmer. Hara jedoch war verschwunden gewesen. „Ich hatte Besuch gehabt? Was dagegen?“ Sie umarmte mich und ich genoss diese Zärtlichkeit von ihr. „Nein, sah jedenfalls aus wie ein Date hier? So romantisch mit Kerzen.“ „Was du leider nicht bist und nicht magst Elza.“ Bei den Satz seufzte ich leicht auf. Zu einem das Hara schnell verschwand und zum anderem zur Enttäuschung das Elza jetzt da war. Wenn sie kam, war es meistens nur weil sie mit mir schlafen wollte. Doch sie war sonst immer für mich da gewesen. „Was soll das heißen....ich kann romantisch sein. Komm ich zeig dir wie romantisch ich sein kann!“ Sie küsste mich jetzt noch leidenschaftlicher als zuvor und nahm mich bei der Hand. Bei solchartigen Küssen konnte ich meistens nicht nein sagen und der Wein wirkte langsam auf mich ein. Wir gingen in mein Zimmer und durchlebten eine lange Liebesnacht. Am nächsten Morgen schreckte ich auf. „Aaahhhh...... .“ Mein Kopf tat weh. Elza hatte gestern Abend noch eine Weinflasche und noch einen trockenen Sekt geholt. Wir hatten gestern dabei noch viel getrunken gehabt. Sie wusste das sie mich damit immer leicht haben konnte, wenn sie was neues in Sachen Sex ausprobieren wollte. Diese lag nackt neben mir und schlief noch tief und fest. Irgendwie sah sie da meistens am friedlichsten aus. Wäre Elza gestern Abend nicht gekommen, schlagartig musste ich an die Szene mit Hara denken. Er wollte ja nur mein Glas haben, mehr nicht? Doch warum fing ich an mit ihm zu flirten? Ich sollte in seiner Gegenwart kein Alkohol mehr trinken. Wer weiß was sonst noch passieren könnte. Bei den Gedanken schreckte ich auf. Hara hab ich gestern Abend vollkommen vergessen! Oh Gott, was ist wenn er mich dabei gehört hatte? Ich bin ja nicht sonderlich laut, aber hier ist ja alles etwas hellhöriger, da kaum Türen dazwischen waren. „Guten Morgen mein Herzblatt.“ Ich sah zur Seite wo Elza gerade wach wurde. „Guten Morgen.“ Obwohl es eher Mittag war, als Morgen. „Lass uns Frühstücken gehen, du hast morgens ja mehr Hunger als sonst.“ „Was soll das heißen!“ Ich schmiss ihr ein Kissen ins Gesicht, welche abgefangen und mit einem Kuss beendet wurde. „Ich mag es wenn du zur Raubkatze wirst Michi.“ Ich löste mich aus der Umarmung und stand auf. „Ich hab nicht sonderlich großen Hunger... .“ „Erzähl mir dann eher wer die Fremde war gestern? Muss sie ja knapp verpasst haben!“ Eine leichte Feindseligkeit hörte ich raus. „Keine Sorge, es ist nicht das was du denkst. Es war nur eine Arbeitskollegin mehr nicht. Wir feierten mein Angebot, mehr nicht.“ Sie krabbelte zu mir. „Ah ich hab schon gelesen. Du feierst im Dezember ein neues Debüt von deiner Kunst. Ich freue mich für dich.“ Elza verstand leider nichts von Kunst, sie war eher die Sportlichere von uns. So zog ich mich an und gemeinsam gingen wir hinunter. Der Esstisch war jedoch abgedeckt und alles war wieder sauber gewesen. „Wusste gar nicht das du dir eine Putzfrau leistest?“ „Nun ja......ich hab momentan viel zu tun, da hab ich keine Zeit für so etwas.“ Elza sah mich etwas fragwürdig an, sagte jedoch nichts. „Nun ja, ich will dich nicht weiter stören. Du musst deine Bilder fertig kriegen und bis Dezember ist es nicht mehr lange. Wir sehen uns Freitag? Ich hol dich ab und dann gehen wir schick essen okay?“ Sie gab mir noch einen Kuss als Abschied und nahm ihre Tasche. „Okay, klingt gut.... .“ Dann verschwand sie aus der Tür und ich stand etwas erleichtert da, dass sie endlich gegangen war. „Sehr aufdringlich die Frau.“ „Hara?“ Er stand hinter mir und reichte mir ein Glas Wasser und eine Tablette. Auf seinen Schultern sah ich meine Kopfhörer und den MP3-Player in seiner Hosentasche. „Trink!“ Ich nahm das Glas und die Tablette dankend an. Woher wusste er nur das ich Kopfschmerzen hatte? „Gestern Abend sahst du schon nach ein Glas Wein fertig aus. So wie die Nacht klang, war das mehr als nur ein Glas.“ Ich wollte gerade etwas sagen, doch dann gab er mir meinen Player wieder. „Du hast einen guten Musikgeschmack. Den werde ich mir dann öfters ausborgen wenn du nächtliche Besuche hast, okay? Schließlich war das ja so abgemacht.“ Er hielt sich an die Regeln? Jeder andere Kerl wäre sonst reingekommen und wollte mitmischen. Schließlich sind wir ja das Paradies der Männer. Frauen die an sich rumspielen und für diese das Vorspiel erledigten. Doch Hara war so anders gewesen? Ein richtiger Gentleman eben. „Du kannst ihn behalten. Ich hab noch einen oben. Freut mich das du die Musik magst. Ich geh baden, vielleicht kannst du mich ja nachher ein wenig massieren? Zur Entspannung......angespannt kann ich meistens nicht malen und ich möchte heute gerne noch anfangen.“ „Wenn du es wünscht gerne.“ So schlenderte ich ins Bad und schloss die Tür hinter mir ab. Warum hab ich ihn das gefragt? Doch er sagte ja, der Mann brachte mich um den Verstand! So ließ ich mir das Wasser ein und versuchte freie Gedanken zu bekommen. Nach einem erholsamen Bad ging ich aus dem Badezimmer. Hara lag oben auf seinem Futonbett und schlief. Ich sollte ihm morgen neue Klamotten mitbringen. Mein Bruder hatte so viele Sachen die ihm nicht mehr passten. Da werde ich ihm was mitbringen. Er konnte ja schließlich nicht immer mit den gleichen Klamotten rumlaufen hier. Das er die ganze Zeit Zahnbürste und Zahnpasta mit geschliffen hatte? Schon merkwürdig die Anderen seiner 'Art' stehen nicht so auf Körperpflege. Doch mein Haustier war da eine Ausnahme. So ging ich leise hinauf in mein Schlafzimmer und zog mir etwas bequemeres an. Danach ging ich in meinen Atelier und versuchte meine Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Zeit verging wie im Flug und es wurde draußen langsam dunkel. Es klopfte vorsichtig an der Tür und ich drehte mich mit meinen Maler-Outfit zur Tür. „Bist du wieder wach?“ „Muss eingeschlafen sein...... .“ „Keine Ursache, du sahst niedlich aus beim schlafen.“ Ich widmete mich meinem Bild um ihm nicht ins Gesicht zu sehen. Was hab ich da eigentlich gerade gesagt! „Mmmmhhh wenn du meinst? Ich schlafe nicht besonders viel und gerne.“ Jetzt legte ich den Pinsel beiseite und widmete mich meinem Haustier zu. „Ich kenne niemanden der nicht gerne schlafen tut? Hast du Alpträume oder weswegen sagst du das?“ Er kam ins Zimmer und betrachtete mein Bild. „So in der Art......wie ich sehe kommst du gut voran?“ Ich stand auf und betrachtete mein Werk, was noch lange nicht fertig war. „Ja, momentan mag ich es noch. Mal gucken wie lange noch. Na komm lass uns was essen gehen. Ich hab etwas Hunger.“ Der Blonde lächelte mich müde an. „Gerne, was möchtest du denn gerne essen?“ „Mmmhhh überrasche mich? Ich mag dein Essen.“ Gemeinsam gingen wir die Treppe hinunter. „Das hör ich gerne, danke.“ So bereiteten wir diesmal gemeinsam das Abendbrot vor. Hara zeigte mir viele Sachen wie man das Essen leichter und besser zubereiten konnte. Unsere Berührungen ließen mich ab und zu zurückweichen. Er hatte so zarte Hände und dennoch waren diese so rau gewesen. Was er wohl früher wirklich gearbeitet hatte? Doch ich wollte erst einmal nicht in seiner Vergangenheit herum bohren. Er würde schon von alleine darüber reden wollen. Beim essen erklärte ich ihm meine Arbeitswoche und wann ich immer zu Hause war. Ich lockerte etwas die Regeln und somit durfte er sich überall auftreiben im Haus, nur nicht in meinem Schlafzimmer. Am Arbeitsrechner durfte er auch nicht ran. Das war eh mit einem Passwort gesichert. „Was hast du eigentlich für Hobbys Hara?“ Er biss in seinem Salat rein und sah mich fragwürdig an. „Ich höre gerne Musik und mach gerne Fitness.“ Fitness? Okay bei den Pullover den er anhatte, sah er eher schlank aus. Doch er sagte nicht das er schwitzen tat. Ich kann mir ihm nicht sonderlich stark vorstellen? „Morgen komme ich etwas später, mein Bruder holt mich morgen Abend ab und gibt mir noch einige Sachen von sich. Sie sind zwar etwas zu groß für dich.... .“ „Schon gut, ich mag es etwas luftiger, aber danke du musst dir keine Umstände machen.“ „......das mache ich nicht, schließlich möchte ich das mein Haustier sich hier wohlfühlt.“ Wieder lächelte er mich an, dass lächeln was ich an ihm mag. Es war nicht falsch aufgesetzt, es war so warm gewesen. So aßen wir zu Ende und räumten auf. Als Nachtisch bekam ich meine Massage. Seine Fingerspitzen waren kalt gewesen doch, seine rauen Hände massierten mich ordentlich durch. Er war richtig gut gewesen, sodass ich mir das Stöhnen verkneifen musste. Das tat er wohl nicht zum ersten Mal? „Danke das reicht.... .“ „Ich kann gern noch weiter machen?“ „Nein, danke das reicht mir. Das tat richtig gut. Danke.“ Ich stand auf da mein Handy klingelte. Elza leuchtete auf den Display auf. So zog ich mich zurück und redete ein wenig mit meiner Freundin. Später ging ich wieder hinunter ins Wohnzimmer wo Hara einige alte Zeitschriften aus meinem Regal lass. Manche waren von unserem Verlag 'Art' gewesen, wo ich abgedruckt wurde oder andere Zeitschriften wo ich drin war. Früher war ich öfters in der Musikzeitschrift 'InRock' aus Japan oder sogar mal im 'Rolling Stone'. Ab und an mal in eine Klatschzeitung, was gab es neues in meinem Leben. Oder wenn ich ein neues Bild gemalt hatte, dann bin ich eh wieder in der Zeitung drin. „Ich wusste gar nicht das du dich für Motorsport interessierst Michiru?“ Mein Herz blieb gerade stehen. Ich kann ihn ja schlecht sagen das ich alle Artikel von Haruka Tenoh früher gesammelt hatte! „Die müssen von Elza sein?“ Das erste mal das er mich Michiru nannte. „Mmmhhh von deiner Flamme? Die muss wohl auf diese Haruka stehen. Das sind alles Zeitschriften mit diesen Schürzenjäger drauf?“ Nur nichts anzeigen lassen, bleib cool Michiru. „Elza......ist das nicht eine berühmte Sprinterin? Waren das nicht eher Feinde auf den Sportplatz?“ Jetzt stutzte ich auf. „Woher kennst du dich mit Sport aus?“ Hatte ich doch ein anderes Hobby von ihm entdeckt? Schließlich kannte er die Beiden. Haruka war bekannt im Sport, Rennsport und in der Musik. Elza war hingegen nur im Sport bekannt. „Ich bin.....ein Mann, da ist das doch normal das man sich ein wenig mit Sport auskennt. Ich bin nicht so ein Typ, der Fußball guckt.“ Hatte er gerade etwas gestockt beim reden? „Verstehe, nun wenn du gerne so etwas liest kann ich dir morgen ein paar Zeitschriften besorgen. Dann wird dir nicht so langweilig hier?“ „Schon gut, du musst nicht extra Geld für mich ausgeben.“ Ich fing an zu lachen. „Ich arbeite im Verlag, da bekomme ich die meisten Gratis, von dem her.“ „Na gut, gerne.... .“ Ich streichelte meinen Haustier durch die Haare. Das erste mal das ich dies tat. Ich wusste nicht warum, aber es war reiner Reflex gewesen. Obwohl ich den Streuner erst am Freitag aufgenommen hatte, war ich irgendwie glücklich gewesen. Es war nur ein Wochenende gewesen und ich fühlte mich zu dem Fremden hingezogen. Obwohl ich eigentlich gegenüber Fremde skeptisch war. Doch Hara faszinierte mich auf eine Art und Weise. Ich bin gespannt was die noch kommende Zeit mitbringen wird. „Ich geh schlafen, Gute Nacht Hara.“ „Gute Nacht, Michiru.“ Morgen wird ein anstrengender Tag werden! So viel zu erledigen, doch wenn ich an den Abend dachte mit meinem Haustier, würde ich den Tag schon irgendwie herumkriegen. Ich bin froh ein Haustier zu haben. Mit diesen Gedanken schlief ich ruhig ein. Kapitel 3: Neue Erkenntnisse ---------------------------- Mein Wecker fing an zu piepen und mein einziger Gedanke war, warum war die Nacht nur schon zu Ende? Am liebsten hätte ich das kleine Gerät mit dem nervigen Ton an die Wand geschmissen. So ging ich schlürfend Richtung Bad. Ich hatte oben im Stockwerk noch ein kleineres Bad gehabt. Meine täglichen Morgenprozeduren zum Wach werden hatte ich hinter mir. So ging ich fröhlicher die Treppe hinunter und stockte kurz auf. Der Tisch war gedeckt mit Müsli mit Milch und zum Trinken ein Glas Orangensaft. „Guten Morgen Michiru, gut geschlafen?“ „Wow, ich dachte du schläfst noch? Aber du hast ja gesagt du schläfst nicht wirklich viel. Der Tag fängt ja gut an. Danke.“ Mit einem Lächeln im Gesicht saß ich mich hin und gemeinsam aßen wir zu Frühstück. Danach ging ich wieder ins Bad und machte mich für die Arbeit fertig, mit schminken und styling. Als ich heraus kam pfiff mir Hara hinter her. „Wow, ein schönes Frauchen hab ich da.“ Mir lief kurzzeitig die Röte ins Gesicht. Der alte Schlawiner. „So, ich geh jetzt Hara. Pass mir gut auf das Haus auf ja! Bis heute Abend.“ „Gut, viel Spaß!“ Mit den Worten ging ich aus der Tür und lief die Straße hinunter bis zur Kreuzung und bog rechts in meiner Metro-Station ein. Die Arbeit verlief wie immer. Amy begrüßte mich, danach den morgendlichen Routinegang zu Frau Javis und dann den Vormittag in meinem Büro verbringen. Telefonate führen, Emails checken und einige Formulare sowie Kritiken schreiben zu einigen Ausstellungen. Zur Mittagszeit kam meistens ein Meeting. Was steht für den Tag noch an oder für die komplette Woche. Welche Ausstellungen sind im Gespräch oder was für Neuheiten von Künstlern sind neu heraus gekommen. Welche Mode ist gerade angesagt und was für neuen Klatsch gibt es zu bereden. Das Letztere ist selten in unserem Verlag vertreten, aber hin und wieder veröffentlichen wir etwas über unsere Stars. Für so etwas gab es genug andere Zeitschriften. Nach dem Meeting verbrachte ich meistens die Zeit bei unseren Künstlern und begutachtete ihre Werke. Ich war für die Künstlerstudenten zuständig und inspirierte ihre Ideen und kritisierte die manchen auch, was man besser machen könnte zum Beispiel. Doch Frau Tomoe besuchte mich heute zum Ersten mal in meinem Bereich. „Was verschafft mir die Ehre sie hier anzutreffen?“ Ihre schwarze Kluft brachte mir schon meistens eine deprimierende Stimmung. „Frau Javis möchte sie sehen!“ Mein Gott ihr Unterton könnte auch mal freundlicher sein! Ich winkte diese zu und beendete meinen Rundgang. Wenige Minuten später stand ich schon vor Frau Tomoes Schreibtisch. Ein kurzes Gespräch führte sie mit der Chefin und dann bat sie mich ins Büro herein. „Frau Javis sie wollten mich sprechen?“ „Kommen sie herein, nehmen sie Platz Frau Kaioh.“ Sie zeigte gegenüber auf ihren Ledersessel der frei war. „Und haben sie schon Ideen sammeln können wegen der Ausstellung?“ „Ja, jede Menge. Ich habe sogar schon mit einem Gemälde angefangen.“ Ihre Mimik sah erleichtert aus. „Das ist sehr gut. Wir habe langsam angefangen ihre Gemälde zu holen und unten im Atelier aufzubewahren. Jedes ihrer Stücke muss ordentlich verpackt werden und für den Überlandflug fertig gemacht werden. Das bedeutet viel Arbeit, jedoch bringt uns das auch viel Geld ein! Die japanische Kunstzeitschrift von Frau Tenoh, die 'Geisha' hat uns wieder einen großen Artikel weggeschnappt und nimmt jetzt auch Sport in ihrem Magazin auf. Sie sind für uns in Sachen Kunst momentan die Trumpfkarte! Wenn sie anfragen bekommen von den Japanern, einfach ignorieren!“ Die Geisha war vom Aufbau das gleiche Magazin wie wir. Nur das wir auf verschiedenen Kontinenten waren. Die Mutter von Haruka, so sagt man, ist ziemlich penibel. Seit sie damals einen Schlaganfall erlitt, soll sich diese um 180° geändert haben. Ob Haruka vielleicht deswegen verschwand? „Ich habe verstanden. Noch etwas?“ „Am Donnerstag gehen sie mit Frau Tomoe und mir auf eine Veranstaltung. Prospekt und Eintrittskarten liegen bei Frau Tomoe auf den Tisch. Das wäre sonst alles!“ Ich nickte nur und verbeugte mich noch zum Abschied und ging aus dem Büro. Mit einem lächeln nahm ich den großen Brief von Frau Tomoe dankend an und ging die Treppe hinunter. Kaum außer Reichweite verzog ich meine Miene. Na toll, mit der dummen Kuh soll ich mit der Chefin auf eine Veranstaltung gehen? Das kann ja was werden! Ab und zu konnte ich mich bei solchen Veranstaltungen aus der Schussbahn nehmen, doch wegen der Ausstellung in Miami musste ich meiner Chefin erst recht Honig ums Maul schmieren, damit diese nicht die Laune verlor. Die war schon leicht genervt gewesen wegen den Fauxpas von der Konkurrenz. An meinem Büro angekommen legte ich den Brief auf den Tisch von Frau Misuno mit den Vermerk alle Termine für den Donnerstag zu verschieben. Amy hatte Montag Nachmittags immer ihre Freizeit gehabt und kam gegen Abend nochmal für ein bis zwei Stunden in die Firma. Was diese da tat interessierte mich meistens nicht. Ich war nicht die Person gewesen die viel über privates mit den Kolleginnen sprach. Auf den Tisch sah ich auch schon die neueste Ausgabe von der Zeitschrift Geisha. In Amerika fasste diese so langsam Fuß, doch wir waren die besseren Gewesen. In Japan war das eher 60 zu 40 für die andere Zeitschrift gewesen. Frau Javis will überall erfolgreich sein mit ihrem Baby. Ist auch verständlich, doch das war schon ein hartes Stück Arbeit gewesen. Da ich momentan keine Zeit hatte für das Lesen der Zeitschrift, packte ich mir diese in meiner Tasche ein, ging wieder runter zu meinen Künstlern und verbrachte den Nachmittag dort bis mich mein Bruder abholte. Wir gingen gemütlich essen und natürlich wollte dieser auch wissen für was ich so viele Sachen von ihm brauchte. „Sag bloß du hast jetzt einen Freund?“ „Nicht ganz Saphir.......sagen wir so einen neuen Mitbewohner.“ Er sah mich skeptisch an. „Inwiefern Mitbewohner? Du bevorzugst doch eher die Stille? Wie kann das sein, dass du jemanden in deinem Haus wohnen lässt? Weiß das Vater?“ Meine Augen weiteten sich als er unseren Vater erwähnte. Der war wie ein Soldat gewesen, wenn es um meine Beziehungen ging. Er musste alles über die Person wissen und wenn es wirklich mal ein Mann schaffen sollte, was ja durch meine sexuelle Ausrichtung nie der Fall zu sein schien, dann würde der mit einem Samurai Schwert diesen zu Kleinholz verarbeiten. Schließlich ist die Tochter eines Vaters das wichtigste! „Bist du Irre? Natürlich nicht! Es ist ja auch nicht mein Freund, dass hatten wir doch schon besprochen Saphir. Es wird nie einen Mann in meinem Herzen geben.“ „Ja ich weiß doch Michiru, doch wer ist der Fremde dann?“ Ich überlegte kurz wie ich meinem Bruder am leichtesten erklären konnte, bis mir dann die richtigen Worte einfielen. Meine Mutter war das egal, was ich mit wem alles anstellte. Sie war auf die Kunst fixiert gewesen. Es reichte mir schon das ich sie auf der Messe in Miami Beach sehen musste. Mein Vater sah ich jedoch öfters, da er von Tokyo nach Amerika beruflich immer pendelte. Er war halt ein ziemlich gefragter Diplomat. Das er meine Mutter überhaupt kennen lernen konnte? Sie lebten zwar getrennt, jedoch Saphir erzählte mir ab und an, dass diese sich immer noch häufig sahen. Er tritt langsam in die Fußstapfen von unseren Vater und ich leider in diese von meiner Mutter. „Also Missbrauchst du den armen Kerl als Putzfrau?“ „Ja so in der Art.....halt ein Haustier eben.“ „Und mehr als den Namen hast du bis jetzt nicht viel rausbekommen? Menschen sind für dich eh nicht interessant gewesen. Wann stellst du mir mal eine Freundin vor?“ Saphir war 3 Jahre jünger als ich und hatte seine Frau fürs Leben in der Schule schon getroffen. Die sind wie Pech und Schwefel und schon lange zusammen. Doch Kinder waren noch nicht in Aussicht gewesen. Wie ich aber diese kannte, waren die wohl schon fleißig in Planung. „Ich hab noch nicht die Richtige für mich gefunden. Ich probiere halt noch einiges aus, bis ich mich binde.“ Er sah mich skeptisch an. „Was ist mit Elza? Ihr seid solange schon befreundet und dann ist da nichts außer Sex?“ Saphir hatte uns damals schon versucht zu verkuppeln, doch ich war da anderer Meinung gewesen. „Wir sind halt Freundinnen Plus, mehr nicht. Ich mag Elza, jedoch kann ich mir mit ihr keine Zukunft vorstellen. Du bist halt wie Vater und ich halt wie Mutter.“ Auch in diesem Punkt ähnelten wir uns leider. Wir können uns nicht festsetzen und wenn wir den Richtigen haben, kriegen wir nicht genug von einander. Trotzdem hatten sich unsere Eltern getrennt, weil ihr die Arbeit wichtiger geworden war als die Beziehung. Ich hoffte nur, dass ich in diesem Punkt ihr nicht ähneln würde. „Nun gut, ich muss langsam los. Ich werde dich in nächster Zeit mal besuchen. Pass auf dich auf Schwesterchen!“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich mit einem Wangenkuss von mir und gab mir seine Sporttasche in die Hand. Wie ich meinen Bruder kannte, hatte dieser schon bezahlt gehabt. So nahm ich seine Tasche und ging zur Metro und fuhr mit der Bahn nach Hause. Ziemlich spät kam ich doch endlich nach Hause an. Ich vergaß, dass die Zugverbindungen Abends immer etwas katastrophaler waren. Ich schloss die Tür langsam auf und im Wohnzimmer brannte ein kleines Licht. Vorsichtig ging ich hinein und sah das der Fernseher lief. Auf der Couch schlief Hara. „Muss wohl eingeschlafen sein?“ So holte ich ihm eine Decke und deckte ihn zu. Er sah so niedlich aus wenn er schlief. Ich sollte ihn nicht wecken. Wenn er schon sagte, dass er nicht besonders gern schlafen tut? Dann lass ich ihn in Ruhe. Die Tasche stellte ich neben dem Hochbett ab, sollte er sich selbst was heraus suchen. So machte ich den Fernseher aus und ging nach oben. Als ich oben ankam sah es überall so sauber aus. Er musste wohl wieder sauber gemacht haben. Alles war aufgeräumt gewesen und sortiert nach Reihenfolge. „Wow?“ Nur mein Atelier, wo ich gearbeitet hatte, hatte er so gelassen. Er weiß was sich gehört, ich musste dabei schmunzeln. Er musste sich mit Künstlern wohl auskennen? Sonst hätte er morgen eine Standpauke von mir angehört. Ich mochte es nicht wenn mein Zeug einfach so verschwand. Meine Ordnung war mir heilig gewesen, sonst finde ich nie wieder etwas. Doch mein Schlafzimmer war immer noch so verwüstet gewesen wie zuvor auch. Ich zog mich um und ging zu Bett, dort machte ich noch ein wenig den Fernseher an um die Spätnachrichten noch zu sehen. „Am Freitag haben wir neue Details von Haruka Tenoh's verschwinden heraus gefunden. Die Ärztin Setsuna Meioh hatte zugegeben, dass sie das Bankkonto von Haruka und der gesamten Familie verwaltete. Nun fand die Polizei heraus das dieses Konto sogar aktiv sei?“ Ich stutzte kurz auf. Was meinte dieser jetzt mit aktiv? „Wir fanden heraus, dass vor genau einem Jahr ein Teil des Kontos umgebucht worden war. Keine große Summe, doch wir ermitteln gerade wohin dieses verschwundene Geld hin gelangt ist. Diese Umbuchung fand von keiner anderen Person wie von Frau Meioh statt. Sie selber bestreitet jedoch, dass sie nicht wüsste wohin sie das Geld hingewiesen hätte.“ Hatte etwa Setsuna etwas mit den verschwinden von Haruka zu tun? Warum sollte sie dieser jedoch etwas antun? Sie ist doch Ärztin? „Wir schalten Live zu Minako Aino, welche gerade mit der Mutter von Haruka Tenoh spricht.“ „Ich denke nicht das diese Verschwunden ist. So wie ich sie kenne rennt sie nur davon und wird irgendwann wieder auftauchen.“ „Wie meinen sie das Frau Tenoh?“ „So wie ich es sage Frau Aino, ich muss mich jetzt wieder meiner Arbeit widmen!“ Oha, die Mutter ist ja echt Gefühlskalt! Keine Trauer, eher Hass sticht aus ihrem Gesicht hervor. „Wenn Haruka wirklich selber geflüchtet ist? Dann wird wohl die japanische Polizei viele Nachforschungen im Hause Tenoh vollziehen. Schließlich ist der Motorradunfall ungeklärt geblieben. Nur Blut und das kaputte Motorrad von Haruka Tenoh konnte man finden. Jedoch die Person selbst nicht. Also wie sollte man so eine Flucht inszenieren? Ich schalte wieder zurück und werde später mit den Rennstall 'Racing F1' wieder zu ihnen zurückkehren, Steve!“ Ich schaltete den Fernseher aus. Wenn das wirklich der Fall wäre, dann müsste die Familie irgendwas verheimlichen. Wer wäre sonst so eiskalt im Interview gewesen? Mit weiteren Schlagzeilen, wäre die Zeitschrift Geisha noch beliebter in Japan als sie eh schon war. Das wird Frau Javis nicht gefallen! Mit einer schlechten Laune versuchte ich einzuschlafen, was nicht wirklich ging. Doch nach einer langen Zeit wurde ich müde und schlief ein. Viel zu kurz geschlafen weckte mich der dumme Wecker wieder auf. Gerade als ich mich zur Seite legen wollte, klopfte es an der Tür. „Komm rein... .“ Die Tür ging auf und ich drehte mich langsam zu Tür. „Wow hier ist ja der 2. Weltkrieg ausgebrochen?“ Ich richtete mich auf und war erstaunt gewesen. „Ich hab den Fernseher abends von dir noch gehört, war wohl eine lange Nacht gewesen? Deswegen dachte ich, ich bring ich dir das Frühstück heute zu Bett?“ „Danke Hara, wie lieb von dir.“ Ich sah das er die Sachen von Saphir an hatte. Vorsichtig stellte er das Tablett auf meinem Schoß ab. Ich schaltete den Fernseher an und sah beim Frühstücken wieder die Nachrichten. „Und sind ein paar Sachen dabei, die dir gefallen? Sind zwar ein wenig zu groß, aber es fällt nicht besonders auf.“ „Ja danke, ich geh dann wieder.“ „Nein, bleib doch! Setz dich zu mir?“ Er sah mich skeptisch an und ich bemerkte auch gerade, dass er sich zu mir ins Bett setzen sollte. Die Regel besagte ja das mein Schlafzimmer tabu sei. Da er eh mein Chaos hier gesehen hatte, war es mir jetzt auch gerade im Moment egal gewesen. „Mein Zimmer ist normalerweise ordentlicher. Doch gestern Abend war es etwas spät geworden und das Chaos vom Wochenende sieht man noch hier zum Teil... .“ „Du musst dich nicht rechtfertigen Michiru. Wenn du möchtest das ich zu dir kommen soll, dann mach ich das gerne.“ Wieder dieses lächeln von ihm. Das machte mich noch ganz verrückt. Zum Glück war es hier dunkel gewesen, sonst hätte er noch meine Röte gesehen. So krabbelte er über das Bett zu mir und sah mir beim Frühstücken zu. Da in den Nachrichten zum Teil nur Wiederholungen kamen von heute früh, war das Programm uninteressant gewesen und ich schaltete zum Musiksender um. Hara brachte das Geschirr raus und ich zog mich für die Arbeit um. „So ich geh jetzt, wir sehen uns heute Abend Hara!“ Ich gab mein Haustier als Abschied einen Wangenkuss und wir sahen uns beide geschockt an. Er war mit der Situation gerade sprachlos und ich, weil ich automatisch die Geste gemacht hatte. „Schau nicht so, du bist mein Haustier, da ist das normal!“ Mit diesen Worten verschwand ich schnell aus der Tür um meine Blöße nicht zu zeigen. „Oh Gott! Warum hab ich das getan!“ So rannte ich mit Herzklopfen die Straße hinunter. Er roch so gut, doch was benutzte er nur? Er hatte ja kaum ein Besitz gehabt! Ich hoffte nur, dass ich mich auf Arbeit besser ablenken konnte! Dort angekommen, war wie zu erwarten die Schlagzeilen von der Familie Tenoh gewesen. Viele Vermutungen wurden in dem Raum gestellt, doch die meisten waren nur Humbug gewesen. Ich versuchte mich jedoch um andere Dinge zu bemühen. Die Gedanken waren immer noch bei der Verabschiedung von Hara gewesen. „Tagträume kenne ich gar nicht von ihnen Frau Kaioh?“ „Frau Javis? Was machen sie denn hier?“ „Ich kam gerade aus einem Meeting.“ Sie ging in meinem Büro umher und blieb am Regal stehen und nahm ein Foto in die Hand. „Ich wusste das sie Talent hatten mit der Violine Frau Kaioh. Wie ich sehe kannten sie auch Haruka Tenoh?“ Sie deutete auf das Foto hin, wo ich mit Haruka damals die Preisverleihungen gewann auf der Musikshow. Wir waren gemeinsam auf der Bühne gewesen. Das Foto hatte ich damals als Erinnerung eingerahmt gehabt. „Nun ja, eher flüchtig? Das Bild ist schon fast 10 Jahre alt. Da gewann ich den Violinen Preis und Haruka den Preis für das Klavier. Wir hatten also nur einmal das Vergnügen gehabt.“ Ich wollte ihr nicht auch noch erzählen, dass ich sie damals mit Elza auf einem Sportfest traf. „Wirklich schade.... .“ Ich sah meine Chefin fragend an? „....nun denn, egal! Kommen sie gut voran mit ihren Bildern?“ Mein fragendes Gesicht wandelte sich um in ein schockierendes Gesicht. Gestern Abend hatte ich ja nicht mal annähernd Zeit gehabt um weiter zu arbeiten. „Ja es läuft ganz gut, keine Sorge ich werde schon für die Messe fertig werden.“ „Gut! Wir sehen uns später im Meeting.“ Oh mein Gott, sie konnte echt manchmal der Teufel sein! Doch auf das Bild konnte ich mich auch nicht konzentrieren. Ich brauchte etwas zum Abreagieren! So beschloss ich nach der Arbeit wieder schwimmen zu gehen. Das brachte mir hoffentlich den Kopf wieder etwas freier. Elza kam gegen Ende mich abholen und gemeinsam duschten wir in der Umkleidekabine und vergnügten uns dort noch ein wenig bis sie mich nach Hause fuhr. „Danke das du mich nach Hause gebracht hast.“ „Keine Ursache, wir sollten so etwas öfters tun.“ Sie zwinkerte mir zu und ich wusste das sie die Aktion in der Dusche meinte. „Vielleicht, ich war lange nicht mehr schwimmen gewesen.“ Ich lächelte sie nur an und dann fuhr sie fort. Als ich jedoch an der Tür stand bekam ich wieder Herzrasen. „Reiz dich zusammen Michiru, es war nur ein Wangenkuss!“ Er ist ein Mann du stehst auf Frauen! So klopfte ich mir auf die Wangen und ging hinein. Dort war schon auf den Esstisch das Abendbrot gedeckt gewesen. „Du kommst spät Frauchen?“ Ich legte meine Tasche auf der Couch und ging zu Hara in die offene Küche, wo er das Essen zubereitete. „Ja ich war noch etwas schwimmen gewesen. Mir war danach, Elza hatte mich nach Hause gefahren.“ „Ah verstehe....nun gut Essen ist gleich fertig.“ Ob er wusste das ich mit Elza noch rumgemacht hatte? Jedenfalls sah er misstrauisch aus. „Hat sie dich auf andere Gedanken gebracht?“ Kam es mir so vor oder wurde mein Haustier etwa Eifersüchtig? „Vielleicht.....ich war nur schwimmen zum Entspannen.“ „Brauchst du eine Massage?“ Wenn ich an die Letzte dachte und das Geschehene von heute morgen, dann winkte ich lieber ab. Ich war gerade abgelenkt genug gewesen und inspiriert für das weiter malen, da konnte ich noch keine weiteren Berührung von diesem Mann aushalten. „Nein Danke, vielleicht morgen. Ich geh noch ein wenig hoch, bis das Essen fertig ist okay?“ Er nickte nur und ich zog meine Malerkleidung an. Wenig später holte mich Hara auch schon zum Essen. Anfangs war es ziemlich ruhig gewesen und die Stille war sehr bedrückend. „Ich bin 32 Jahre und hatte früher mal in einer Band gespielt. Anfangs waren wir zuerst in Korea gewesen, danach China und dann Japan. Irgendwann sind wir nach Amerika gekommen. Danach gab es einen Streit und die Hälfte der Band ist zurück gegangen nach Hause. Nur ich und der Leader sind geblieben und irgendwann war ich dann alleine.“ Ich sah Hara skeptisch an. Er sollte echt schon 32 Jahre alt sein? Er sah eher aus wie Anfang 20! „Du hast in einer Band gespielt? Als was?“ „Ja aber die kennt man nicht mehr, ist auch schon 6 Jahre her. Ich war der Gitarrist.“ Ich aß nebenbei das köstliche Hühnchen und hörte ihm zu. Das erste mal das er was von sich erzählte. Jedoch kam mir manches etwas merkwürdig vor. „Ein Gitarrist, der klassische Musik hörte. Wie lange lebst du jetzt schon auf der Straße?“ Er trank aus seinem Wasser, jedenfalls hatte ich ihn noch kein Wein trinken sehen. Ich sollte heute jedoch nur ein Glas Wein trinken. Wer weiß was danach wieder passierte. „Ja ich interessiere mich für Musik. Nicht lange vielleicht knapp ein halbes Jahr? Vorher hab ich bei meiner Ex gewohnt, die lebt in Miami.“ „Miami?“ Ich stutzte jetzt auf, wie kam er dann nach New York? Ist ja doch schon ein Stückchen weit entfernt gewesen. Eine Gitarre hatte ich bei ihm nicht gesehen,sonst würde ich verstehen wie er sein Geld auf der Straße verdient hätte. Doch er hatte ja nichts dabei gehabt außer seine Zahnbürste und die Klamotten die er an hatte. „Und deine Familie? Niemand der dich vermisst?“ „Die sind Tod!“ Seine freundliche Stimmung verzog sich rasch als ich seine Familie ansprach. Wahrscheinlich ein Tabuthema für ihn. Immerhin wusste ich jetzt, dass er aus Korea kam. Jedenfalls fing sein Bandleben in Korea an. Ob er wirklich die Wahrheit erzählte, war wiederum was anderes. „Nun gut, es war lecker Hara. Doch ich muss jetzt weiter arbeiten..... .“ „Viel Erfolg.... .“ Irgendwas war merkwürdig gewesen. Doch ich komme schon noch an die Wahrheit heran. So vergrub ich mich in mein Atelier und ging danach schlafen. Am Mittwoch morgen war wieder alles wie gehabt gewesen. Wir frühstückten gemeinsam und danach ging ich wieder ins Bad um mich fertig zu machen. „Viel Erfolg Frauchen.“ „Pass mir auf das Haus auf!“ So gab ich ihm wieder einen Wangenkuss und ging dann außer Haus. Ich gab ihn nur einen, damit das von gestern nicht so auffiel. Jedoch hatte ich dieses mal kein kribbelndes Gefühl gehabt. Das Gespräch von gestern Abend war schon komisch gewesen. Mein Gefühl verriet mir, dass er nicht die Wahrheit sagte. Frau Smith vom Empfang fing mich vorher ab. „Ich soll ihnen das Päckchen übermitteln. Eine Frau hat mir das abgegeben und meinte nur das es für sie bestimmt sei, niemand anderes.“ „Danke, sehr freundlich.“ So fuhr ich mit dem Fahrstuhl nach oben und Amy begrüßte mich freundlich. „Ein Päckchen, wie aufregend? Wer ist der Absender?“ „Weiß ich nicht, ich schau gleich nach.“ Wir gingen gemeinsam zu meinem Büro. „Ach Amy kannst du mir noch etwas heraussuchen?“ „Sehr gerne, was denn?“ „Es soll eine Band in Korea geben die sind durch Asien getourt und waren zuletzt in Amerika gewesen. Das ganze war vor etwa 6 Jahren ungefähr. Vielleicht kannst du ja etwas heraus finden? Deine Recherchen sind die Besten!“ Sie nickte und fing gleich an zu arbeiten. Ich derweilen widmete mich meinem Päckchen zu. Bin gespannt welche Dame mir etwas zuschickte? Als ich das Päckchen aufmachte, war darin erotische Unterwäsche, ein paar kleine Sexspielzeuge sowie ein Zettel gewesen. Die Röte stand mir buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Wer schickte mir bloß so etwas? Elza kann das nicht gewesen sein, die schenkt mir keine Unterwäsche, jedoch mit den Spielzeug wäre das was anderes gewesen. So las ich den Brief: 'Geliebte Miss Kaioh, jeden Tag muss ich an unsere gemeinsame Nacht denken. Es war zwar nur ein einmaliges Date gewesen. Jedoch bin ich gerade in der Stadt und weiß aus einer guten Quelle, dass sie immer noch Single sind. Sie stehen auf extravagante Dinge, deswegen das Spielzeug. Ich stelle mich gerne wieder als ihr M zur Verfügung. Bitte bestrafen sie mich, Herrin. Eugeal'. Als ich das gelesen hatte, viel es mir wie Schuppen aus den Augen. An dieser erotischen Nacht konnte ich mich noch gut erinnern. Da war ich erfinderisch gewesen und wollte gerne jemanden bestrafen und lernte Eugeal in einem Club kennen. Sie war eine sehr heiße Frau gewesen, mit der ich mir damals mehr als nur Sex vorstellen konnte. Doch sie war älter und nur zu Besuch gewesen. Sie schrieb das sie morgen auch die Ausstellung besuchte, wo ich und meine Chefin anwesend war und ob wir uns dort nicht treffen könnten? „Alles okay bei ihnen?“ Erschrocken packte ich das Sex Päckchen in meine Schublade. „Ja alles zu meiner Zufriedenheit!“ „Dann war es wohl ein schönes Päckchen gewesen. Jedenfalls Frau Kaioh, ich finde leider keine Band auf ihrer Beschreibung. Es gab nur eine Mädchenband die zwar in Asien getourt ist, aber keine die jemals nach Amerika kam. Die üblichen J-Pop Bands können sie ja nicht meinen oder jemand Berühmtes aus der J-Rock Branche?“ „Nein, die kenne ich alle selber. Danke für die Auskunft Amy. Gibt es sonst noch etwas für heute? Die Termine für morgen hab ich schon gesehen, dass sie diese verlegt hatten. Jedoch versuchen sie Herr Neumann etwas früher rein zu bekommen. Er ist ein neuer Kunde für uns. Da wollen wir diesen doch nicht zu lange warten lassen.“ „Selbstverständlich! Ansonsten gibt es nichts mehr für heute.“ Sie ging aus meinem Büro und ich grinste leicht vor mich hin. Morgen wird wohl doch kein so langweiliger Tag werden? Das Hara mich jedoch angelogen hatte, war mir irgendwie klar gewesen. Doch warum hatte er mir eine Lüge erzählt. Geschweige denn überhaupt etwas über sich erzählt? War er etwa einsam gewesen und wollte das wir uns besser kennen lernen? So langsam fällt die Fassade, ich bin gespannt was du mir noch alles für Lügen erzählen möchtest! So ging ich mit einem guten Gefühl hinunter zu meinem Künstlern und verbrachte dort den restlichen Arbeitstag. Kapitel 4: Die Veranstaltung ---------------------------- Langsam drehte ich den Schlüssel in der Tür um. Heute war der erste Tag in dieser Woche gewesen wo ich mal früher nach Hause kam. Die letzten Wochentage kam ich immer ziemlich spät nach Hause, seitdem mein Haustier bei mir wohnte. Ich stellte meine Tasche auf den Garderobenschrank ab und ging ins Wohnzimmer. Hier war es jedoch ziemlich ruhig gewesen. Sonst kam Hara immer gleich vorbei wenn ich nach Hause kam? „Bin wieder Zuhause.“ Von oben hörte ich Schritte und sah zur Treppe. „Willkommen zurück!“ Ich sah Hara skeptisch an. Sollte ich ihn gleich konfrontieren wegen seiner Lüge oder erst einmal schweigen? „Wie war die Arbeit?“ Er nahm mir meine Jacke ab und ich bemerkte das er durchgeschwitzt war? „Ziemlich angenehm. Was hast du dort oben gemacht?“ Sein Gesichtsausdruck sah überrascht aus. „Ich war in deinem Atelier und hab ein wenig Sport gemacht. Dort war am meisten Platz gewesen, als hier im Wohnzimmer.“ Mein Blick sah ihn fragwürdig an. Solange er nichts kaputt gemacht hatte und es nicht nach Schweiß roch, war mir das egal gewesen. „Fitness scheint dir ja wichtig zu sein?“ Er nickte nur und sah mich verlegen an. „Heute so früh schon zu Hause. Malst du weiter?“ „Ja irgendwann muss ich das ja tun. Morgen bin ich auf einer Veranstaltung, da wird es ziemlich spät werden.“ „Okay gut und Freitag holt dich Elza ab, soweit ich das mitbekommen hatte?“ Ich nickte nur und ging in die Küche um mir was zum Trinken zu holen. „Da wird es wohl auch spät werden.“ „Kein Problem, ich bin ja dein Haustier. Ich warte hier auf dich und passe auf das Haus auf!“ Er lächelte mich leicht an. Man konnte den leichten Unterton heraus hören und seine Augen sahen irgendwie verletzlich aus. Ich schritt auf ihn zu und bemerkte erst jetzt den Größenunterschied zwischen uns. Seine tiefblauen Augen sahen mich ruhig an. Schon wieder war ich in seinem Bann gewesen. Automatisch fing ich an seinen Kopf zu streicheln. „Nachher verbringen wir die ganze Zeit gemeinsam, okay?“ Seine Augen waren geschlossen und sichtlich genoss er die Streicheleinheiten. „Gut, nun geh arbeiten........ich mach derweilen was zum Essen.“ Er schob mich zurück ins Wohnzimmer. Irgendwie hatte ich das Gefühl gehabt als würde er mir was anderes sagen wollen? „Geh aber vorher duschen.“ Hara lächelte leicht und winkte ab. Nach einem kurzen Moment der Skepsis, ging ich nach oben zu meinem Atelier. Dort begutachtete ich mein Werk und kämmte mir die Haare nach hinten zu einem Zopf. Zog meine Kleidung um und legte mich ans Werk. Jedoch kam Hara viel zu früh für meinen Geschmack nach oben, wegen dem Essen und musste ihn leider wieder absagen. Ich war gerade in meinem Element gewesen, dass ich nicht essen wollte und konnte. Wenn ich einmal in Fahrt war, dann wollte ich auch nicht gestört werden. Nach einer Ewigkeit war ich mit der Arbeit soweit fertig gewesen. Es war zwar noch lange nicht beendet, jedoch für den Anfang was ich erreichen wollte schon. Ich schaute nach draußen, wo es schon dunkel war. „Wow, ich sollte langsam zu Bett gehen?“ Doch ich sollte vorher noch meine Sachen für morgen zurecht legen. Das Hara nicht noch einmal herein kam, war merkwürdig gewesen? So ging ich in die Küche und sah meine Portion auf den Teller liegen. Das Andere wurde schon sauber gemacht und ordentlich weggeräumt. Ich verspürte jedoch keinen Hunger, stellte meinen Teller in die Mikrowelle und holte mir aus den Kühlschrank eine kleine Flasche Saft heraus. Beim Trinken ging ich am Bad vorbei. Wo ich durch den Türspalt Licht erblicken konnte. War Hara jetzt erst im Bad gewesen? So schaute ich vorsichtig hinein und sah wie sich Hara das T-Shirt wieder anzog. Ich konnte jedoch nicht viel erkennen, aber warum hatte er ein Top an? Gerade als ich darüber nachdenken konnte, ging die Tür auf. Wir beide sahen uns in diesem Moment geschockt an. „Äh.....ich wollte dir nur gute Nacht sagen?“ „....was hast du gesehen?!“ Er sah fragend und zu gleich ernst aus. „Nicht viel? Was soll ich da schon großartig sehen? Ich bin gerade erst gekommen?“ „Mehr nicht?“ „Nur das du ein kurzes Unterhemd anhast? Doch warum trägst du es und für was brauchst du es?“ „Für einen geraden Rücken. Ich bin als kleines Kind hingefallen und da haben sich ein paar Wirbel verschoben. Seitdem hab ich das Hemd an.“ Je weiter er erzählte, desto skeptischer blickte ich in an. „Früher hatte ich ein normales Unterhemd angehabt. Jetzt nur noch eine Art Top, sieht komisch aus. Ich weiß. Durch den Sport wurde mein Rücken besser. Ich fühle mich sicherer mit den Teil. Es schützt zum Teil mein Rücken und versteckt meine hässlichen Narben.“ Bei den letzten Satz sah er auf einmal verletzlich aus. Jemand der so aussah konnte nicht lügen. „Schon gut, ich glaube dir. Du musst dich nicht weiter heraus reden.“ Sein Blick sah mich auf einmal verwirrend an. „Ich rede mich nicht heraus?“ Meine rechte Hand winkte ihm ab und ich nahm derweilen einen Schluck aus meiner Saftflasche. „Schon gut. Deine Band hatte es nie gegeben. Ich habe mal danach recherchiert und nichts gefunden.“ Ich ging ins Wohnzimmer zurück und er lief mir nach. „Nun äh.... .“ „Hara!“ Schwungvoll drehte ich mich zu ihm um und zeigte mit der Flasche auf ihn. Er dagegen wich zurück. „Es ist okay......wenn du nicht reden willst dann nicht! Doch ich mag es nicht wenn mich jemand anlügt. Ab sofort will ich keine Lügen mehr hören! Sonst muss ich mir unser Verhältnis noch einmal überdenken. Entweder du redest über dich oder du schweigst!“ Mit dieser Ansage verabschiedete ich mich nach oben zu meinem Zimmer. Ich wollte jetzt auch nicht weitere Antworten und Ausreden von ihm anhören. Außerdem musste ich noch so vieles für mich morgen vorbereiten. Hara lief mir auch nicht weiter hinter her. Vielleicht überdenkt er ja auch sein Verhalten noch einmal? So legte ich mein Outfit für morgen zurecht. „Wenn ich sie morgen sehe, sollte ich doch etwas gewagteres anziehen?“ Meine Hände durchwühlten meine Unterwäscheschublade durch und danach war ich mit meiner Zusammenstellung fertig und zufrieden gewesen. Mit diesem Ergebnis legte ich mich ins Bett. Ein wenig aufgeregt war ich schon gewesen. Eugeal hatte ich vor zwei Jahren das letzte Mal gesehen. Wenn ich noch an diese eine Nacht dachte, kribbelte mein ganzer Körper auf. Es war wie bei Elza damals beim ersten Mal gewesen. Vielleicht lebte ich mich deswegen von ihr auseinander? Wir waren einfach nur noch Freunde Plus. Nie hatte ich mehr für sie empfunden und sie auch nie mehr für mir. So legte ich mich mit vielen Gedanken zur Seite und versuchte zu schlafen. Früh morgens ging ich schnell noch duschen und machte mich anschließend fertig. Danach aß ich mit Hara schnell zu Frühstück. Die Atmosphäre war so angespannt gewesen. „Wir haben kaum noch was zu Hause an Utensilien. Soll ich einkaufen gehen?“ Ich schüttelte nur mit den Kopf. „Nein, wenn dich einer sieht? Ich geh morgen früh vor der Arbeit einkaufen. Du hast für heute Abend noch die Reste von gestern und für morgen früh reicht es auch noch. Schreib mir eine Liste für morgen und ich hole es dann.“ „Aber das ist viel? Soll ich dir nicht helfen?“ „Nein! Halte dich an die Regeln, okay? Ansonsten geh!“ Er sah mich geschockt an. Jedoch war ich leicht genervt gewesen. „Ich muss jetzt los zur Veranstaltung. Danach hab ich noch ein Date. Bis dann!“ Nahm mir die Schlüssel und die Handtasche, rannte außer Haus und ließ ihm im Wohnzimmer stehen. Ich glaubte kaum, dass er noch da ist, wenn ich später wieder nach Hause kam. Jedoch hatte ich keine Zeit für Diskussionen, da ich eh schon spät dran war! Warum war er jetzt so kindisch gewesen? Ich schüttelte meinen Kopf, weswegen zerbrach ich mir überhaupt den Kopf über ihn? Ich habe später ein heißes Date! Jetzt schau nach vorn und genieße den etwas anderen Arbeitstag! Pünktlich vor dem Veranstaltungsort angekommen, sah ich schon von weitem Frau Tomoe stehen. Ihr schwarz-lilanes Kleid konnte man kaum übersehen. Sie sah mich von weiten und schritt auf mich zu. Wow, ich wusste gar nicht das sich jemand wie sie so schön entfalten konnte. Wenn ich sie nicht so leiden könnte, würde ich sie nicht von der Bettkante schubsen. „Frau Javis müsste jeden Moment da sein. Zum Glück sind sie pünktlich gekommen Frau Kaioh!“ „Sie können mich auch Duzen. Wir arbeiten schon solange zusammen.“ Sie sah mich arrogant und zugleich angewidert an. „Nein Danke, ich möchte nichts mit ihnen privat zu tun haben!“ Mein Mund klappte innerlich auf. Zum Glück fuhr gerade der Wagen von Frau Javis vor, sonst würde ich ihr die Meinung geigen. Unsere Chefin stieg aus und unsere beiden Gesichter waren automatisch fröhlich gestimmt. „Schönen Tag Ladies. Hoffe ihr habt gute Laune mitgebracht!“ „Guten Tag Frau Javis, ich hoffe sie hatten eine gute Fahrt gehabt?“ Mein Blick sah sie skeptisch an. Wie konnte man sich bloß nur so früh einschleimen? Zum Glück beachtete Frau Javis, Frau Tomoe nicht und ging vor. Nur ruhig Blut, den Tag bekomme ich auch noch herum! Wir liefen an ein paar Bildern vorbei und ich sah mir dann die Umgebung genauer an. Die Chefin sah glücklich aus, obwohl ich glaubte das sie lieber in Ruhe die Bilder genießen wollte, anstatt mit Anhang. Viele Leute sprachen sie an, dass würde mir auf Dauer eher nerven. „Frau Kaioh. Ich habe gehört, dass sie auch wieder eine Ausstellung veröffentlichen?“ „Da haben sie recht, obwohl die meisten Gemälde bekannt sind.“ „Viele sind wahre Schmuckstücke, wir sind gespannt wie die neuen Werke werden. Schönen Tag ihnen noch.“ „Vielen Dank, ihnen auch noch einen schönen Tag.“ Je länger ich blieb desto mehr Anhang kamen zu mir und beschenkten mich mit Lob und Freude. Nach etwaigen Gesprächen hatte ich langsam die Ausstellung durch gehabt. Frau Javis hatte sich vor einer knappen Stunde verabschiedet, da sie noch zur Redaktion musste. Ich sah zur Uhr die auch gleich 16 Uhr anzeigte. Frau Tomoe sah ich jedoch schon eine Weile nicht mehr. Wie ich meine Chefin kannte, verlangte diese einen ausführlichen Bericht vom heutigen Tag. „Sie sehen wie immer bezaubernd aus in ihrem türkisen Kleid Frau Kaioh.“ Ich sah zu meiner Rechten und da stand sie! „Sie jedoch sehen begehrenswert aus Eugeal!“ Eine leichte Röte machte sich in ihrem Gesicht breit. „Wollen sie mit mir noch eine Runde gehen, bevor wir uns leise verabschieden?“ Mein Gesicht lächelte sie jetzt sanft an und gemeinsam gingen wir durch die Veranstaltung, wo wir uns erst einmal warm redeten. Bis wir uns verabschiedeten und dann beschlossen vorher noch was Essen zu gehen, bevor es später dann amüsanter wurde. Ihr heißer Atem, ihre Mimik im Gesicht, genau das mochte ich an Eugeal. Es war nichts gespielt. Sie gab sich völlig zu mir hin. Sicherlich war ich nicht die Art Frau die gerne Dominant war. Doch bei Eugeal konnte ich erfinderisch sein. Jemand die Lust geben, die mir immer beschert wurde. Elza wurde auf Dauer 0815. Viele Nummern bis ich endlich befriedigt wurde. Doch das merkte sie nicht einmal, früher kannte sie meine Zonen. Doch heute, ich wusste nicht an was es lag? Warum dachte ich eigentlich so viel nach? Ich hatte eine schöne Frau zwischen meinen Beinen, die wohl gleich zum Höhepunkt kommen musste. So wie sie atmen tat? Sie war wirklich schön, ohne Zweifel. Jedoch nicht die Frau die ich jetzt binden möchte. Das Spielzeug, welche sie mir schenkte, hatte ich natürlich auf Arbeit vergessen. Sonst würde ich noch vieles ausprobieren wollen. Doch mir verließ die Lust daran sie weiter zu befriedigen, sodass ich langsam aufhören wollte. Die Rothaarige unter mir erzählte, dass diese wohl ein Job hier in der Nähe angeboten bekommen hatte. Sie meinte dann, wenn es wirklich klappen würde, ob wir uns öfters sehen könnten? Meine Reaktion war eher bedeckt gewesen. Ich sagte ihr das ich mich freuen würde, doch im Innern dachte ich eher an was anderes. „Genau da, bitte......ah.....schneller, jaaaah!“ Dann kam sie auch schon. Ich mochte es nicht wenn sich jemand in meinen Rücken krallte, wenn dieser gerade kam. Elza musste mir auch ständig irgendwelche Andenken schenken, wie Bisse und Knutschflecke! Natürlich an Stellen die keiner sah! Doch was sollte dieser Mist? Ich bin keine Trophäe oder in der Art? Ich wollte nur normalen langweiligen Sex. Etwas Abwechslung kann zwar nicht schaden aber die Frau die mich glücklich machen konnte, musste erst noch gefunden werden! Obwohl es damals schon jemand in meinem Herzen gab, die mich aber leider nie beachtete. Durch das ganze grübeln seufzte ich auf, was ich nicht bemerkte. „Alles okay bei ihnen?“ Ich küsste sie und widmete mich wieder ins hier und jetzt. Sie fing an mich zu liebkosen und zu küssen. Doch irgendwie machte es mich nicht an. Sicherlich war ich geil gewesen, keine Frage? Es ist was anderes wenn jemand dich anmacht oder ob er mit jemand schlafen konnte. Eugeal ist eine gute Sub, jemand der sich gerne fügt. Doch sie fand nie wirklich den Knopf. So spielte ich wie letztes mal den Orgasmus vor und danach beendeten wir das Techtelmechtel. Wir verabschiedeten uns voneinander und dann fuhr ich nach Hause. Schon der Gedanke brachte mir eine schlechtere Laune als zuvor. Wenn ich unbefriedigt war, konnte ich noch unausstehlicher sein als ich eh schon war. Ich schaute aufs Display meines Handys und tippte an die Scheibe des Taxifahrers. Er machte kehrt und fuhr mich woanders hin. Lau warme Flüssigkeit floss durch meine Beine. Die Stille im riesigen Raum beruhigte mich auf eine Art und Weise und brachte meine erregten Gedanken zum erlöschen. Schwerer Atem je schneller ich mich bewegte und dann die pure Erschöpfung wenn ich aus dem Wasser stieg. Schwimmen hatte bei mir eine positive Aura, dass all die schlechten Dinge verschwinden ließ. Jetzt konnte ich nach Hause gehen. Kaum als ich rein kam, bog Hara um die Ecke. „Willkommen Daheim, Frauchen!“ Er umarmte mich plötzlich und ich wusste in dem Moment gar nicht was ich machen sollte? So schob ich ihn erstmal von mir. „Ich dachte du kämst später Heim?“ Und ich dachte zuerst du wärst nicht mehr da. Anscheinend hattest du dir es anders überlegt? Die erste intensivere Berührung die wir bis jetzt hatten. Jedenfalls umarmten wir uns nie? Außer die Wangenküsse, die waren was anderes gewesen. „Hast du mich vermisst?“ „Ja....schon? Es ist was anderes wenn jemand da ist oder wenn man alleine ist. Sicherlich bist du meistens oben im Atelier, aber da höre ich dich zu mindestens.“ Ich lächelte ihn an, all die negativen Gedanken von vorhin waren verschwunden. „Und was hast du gemacht die ganze Zeit? Lass mich raten....Fitness?“ Er schüttelte den Kopf. Kam es mir so vor oder waren seine Haare heller als zuvor gewesen? Musste mir das wohl nur eingebildet haben. „Nein, ich hab mir deine Musiksammlung oben angeschaut und ein wenig Fern gesehen.“ Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. „Und was sagt der Musikkenner?“ „Zum Teil alte Schinken, doch mir fiel auf das du alle Stücke von Haruka Tenoh, welche vermisst wird, im Besitz hast? Wohl ein heimlicher Fan?“ Ich errötete leicht, das wollte ich auch nicht bestätigen. So räusperte ich und ging die Treppe hinauf. Hara folgte mir. „Na ja heimlicher Fan würde ich nicht sagen? Wie letztens gesagt mag ich die Art wie sie spielt. Du hörst ein Stück an und spürst deren Seele darin. Doch ich weiß nicht warum, aber Haruka hatte mich damals auf der Musikshow bezaubert. Live war sie sensationell, doch das sie dann plötzlich aufhörte war ein Schlag für mich.“ Im Atelier angekommen zeigte ich Hara das Bild, was ich auch im Büro hatte. „....ich kann mich daran erinnern.... .“ „An was?“ Ich sah Hara fragend an, welcher in Trance gewesen schien. „Na an den Auftritt? Ich hab es damals im Fernseh gesehen und in der Zeitung stand ja auch viel darüber.“ Er reichte mir das Bild wieder zurück und sah mich sanfter an als zu vor. „Sie war doch ein Frauenheld und ich glaubte sie bevorzugte eher Blondinen? Da würdest du gar nicht ins Schema passen? Ich kann mir nicht vorstellen das du auf solche Frauen stehst, die sieht doch eher aus wie ein Kerl?“ Jetzt war ich komplett errötet gewesen. „Hara, wer sagt das ich auf sie stehe!“ Er fing an zu lachen, wich meinen Fäusten aus und hielt mich an den Handgelenken fest. „Dein Verhalten sagt mir alles, aber pssssssstt ich verrate es niemanden.“ „Du bist dumm, nur weil ich ihre Musik mag, muss ich doch nicht auf sie stehen?“ „Wer weiß?“ Hara zwinkerte mir zu. „Die Einkaufsliste hab ich im Flur auf der Kommode hingelegt.“ Ich nickte nur und distanzierte mich von ihm. Mein Herz raste so schnell davon. Schon der intensive Gedanke an ihr brachte mich aus der Bahn. Ich wusste das diese Liebe nie Zustande kommen konnte. Die Entfernung wäre zu weit und außerdem wusste niemand wo sie war. Ob sie überhaupt noch lebte? Seit Montagabend kam ja nichts mehr von ihrem Fall in den Nachrichten. „Was machst du jetzt?“ Der Blondschopf sah mich fragend an. „Ich muss noch mit Elza telefonieren, wegen morgen und werde wohl danach schlafen gehen. Der Tag war anstrengend gewesen irgendwie.“ „Brauchst du eine Massage?“ Ich lächelte ihn glücklich an. „Ja das würde jetzt gut tun.“ So gingen wir wieder hinunter. Hara massierte mich ordentlich durch und ich telefonierte derweilen mit Elza. Die wunderte sich warum ich manchmal aufstöhnte und fragte wer bei mir war. Ich meinte das ich alleine wäre und das sie sich das nur einbildete. Hara grinste nur und knetete genau meinen Wunden Punkt weiter. So legte ich schnell auf und stöhnte lauter. „Hara, hör auf. Nicht da!“ In der Nähe des Steißbeines hatte ich einen Wunden Punkt gehabt. Den kannte bis jetzt kaum einer, doch Hara massierte mich überall am Rücken und fand den Punkt auf Anhieb. Ich rollte mich zur Seite und versuchte seinen frechen Fingern auszuweichen. Leider zog ich ihm mit nach hinten und wir plumpsten beide von der Couch hinunter. Unsere Gesichter waren noch nie so dicht aneinander gewesen. Mein Blick fiel auf seine Lippen und ich verspürte ihn zu küssen. „Hast du dir was getan?“ Ich schreckte auf und schaute verlegen weg. „Nein, alles gut.“ Er half mir auf und da war wieder dieser Blick von ihm. Ich wusste nicht warum mein Körper plötzlich auf ihn anschlug, doch ich musste mich schnell von ihm entfernen. „Danke für die gute Massage. Ich geh jetzt schlafen.“ Ich verwuschelte ihm die Haare und verzog mich nach oben. „Gute Nacht, Michiru.... .“ Hinter der Tür kauerte ich mich zu Boden. Ich musste meine Gedanken erst einmal sammeln. Hatte ich wirklich auf seine Lippen gestarrt und ans Küssen gedacht? Seine Augen waren so durchdringend! Schon der Gedanke brachte mir Herzrasen. Diesen Blick, irgendwo hatte ich ihn schon mal gesehen? Doch ich wusste nicht woher? Er ist nur mein Haustier! Du brauchst unbedingt jemand festes Michiru! So rannte ich zu meinem Bett und vergrub mich ins Kissen. Wie sollte ich jetzt wohl schlafen können? Ich sah auf das Bild auf meinen Nachtschrank und lächelte leicht. Es konnte nur einer in deinem Herzen sein. Bis ich dann doch endlich vor Müdigkeit einschlief. Kapitel 5: Das Verlangen ------------------------ Müde torkelte ich aus meinem Bett. Meine Füße trugen mich die Treppe hinunter. Stille herrschte im Wohnzimmer und in der Küche. „Hara, schläft wohl noch?“ So ging ich ins Bad und kippte die Tür an. Müde stieg ich unter die Dusche. Angenehme Berührungen glitten an meinen Körper hinunter. Duschen konnte echt belebend sein. „Michiru?“ Ich sah durch das beschlagene Fensterglas und sah wie Hara nackt vor mir stand. Ich errötete leicht und versteckte meinen Körper. „Was machst du hier?“ Er sah mich tiefgründig an und stieg in die Dusche mit ein. Die Tür machte er hinter sich zu. „Schhhht, ich will mein Frauchen verwöhnen!“ Er grinste mich an und umarmte mich von hinten. Seine zarten Hände glitten von der Schulter hinunter zu meinen Händen. Das Wasser rauschte in meinen Ohren, jedoch konnte ich sein Flüstern vernehmen. „Ich liebe dich schon als ich dich das erste mal sah.“ Mein Griff erweichte und löste sich auf, er hatte nun Zugriff auf meinen Brüsten. Seine Fingerspitzen liebkosten meine Rundungen. Ein leichtes seufzen ertönte auf und ich genoss seine Zärtlichkeiten auf meiner Haut. „Hara..... nicht!“ Ich wollte stark sein doch er küsste meinen Hals und seine Hand glitt hinunter zu meiner erogenen Zone. Das Wasser spielte mit unseren Körpern, so wie Hara mit meinen spielte. Zu viele Berührungen auf einmal brachten mich in Trance. Mein Atem wurde schwerer und seine Finger streichelten meinen Venushügel und meine Brustwarze. Ich konnte nur noch leicht aufstöhnen. „Hara.....oh......“ Mein Blick sah verglast die Fließen an. „Vertrau mir, ich werde dich nicht verletzen ~Chiru.. .“ Er knabberte an meinem Ohr und mein Blick senkte sich nach unten. Zwischen meinen Beinen konnte ich sein strammes Glied spüren. Seine Eichel ragte heraus und ich spürte seine leichten Finger Bewegungen in mir. Meine Kniee zitterten auf und mein Schritt fing an zu pulsieren. Ich dachte gestern nur noch ans küssen und jetzt standen wir hier. Ich mochte den Fremden und das Verlangen war groß! „Hara...bitte nimm mich!“ Ich löste mich aus seiner Umarmung, drehte mich um 180 Grad und küsste ihn! Geschockt riss ich die Augen auf und starrte auf die Decke meines Schlafzimmers. Der Wecker klingelte seine Melodie im Hintergrund. „Was zur Hölle?“ Mein Herz schlug wild um sich und mein Schritt schrie förmlich auf und dachte sich 'warum zur Hölle bist du jetzt wach geworden'! Langsam richtete ich mich auf und hielt mir meinen Kopf. Die Feuchtigkeit in meinem Schritt brachte mich in die Realität zurück. „Es war ein Traum........ ?“ Ich hielt mir meine Brust und robbte langsam vom Bett. Es war verdammt echt gewesen! Doch warum träumte ich das jetzt? Weil ich kurz davor war ihn zu küssen? Ich rannte die Treppe hinunter und fand niemanden im Wohnzimmer vor. Selbst in der Küche war Hara nicht. „Scheint wohl noch zu schlafen?“ So schlenderte ich ins Bad und zog mich erstmal aus. Die ekligen Sachen weg von mir. Mein ganzer Körper war verschwitzt. Nackt betrachtete ich mich im Spiegel. Ich drehte mich um und konnte noch die Spuren von letzter Nacht erkennen. Mit verzogener Mimik ging ich unter der verglasten Dusche. Das Prickeln der Wassertropfen beruhigte meinen Körper. Immer wieder schwelgte ich in dem Traum hinein, bis mich das Wasser immer wieder zur Realität zurückholen musste. „~Chiru?“ Ich schreckte auf und machte das Wasser aus. „Ja?“ Es war wie in meinem Traum gewesen. Mein Herz fing an zu rasen. „Ißt du erst Frühstück oder gehst du zuerst einkaufen?“ Etwas erleichtert atmete ich auf. „Ich esse zuerst!“ „Okay.“ Ich lauschte auf und vernahm seine Stimme nicht mehr. So duschte ich schnell zu Ende und zog mich um. Vorsichtig ging ich aus der Tür. Hara hatte das Frühstück schon fertig gemacht und wartete am Essenstisch auf mich. Leicht errötet stand ich vor ihm, er sah eher etwas müde und zerzaust aus. Hatte wohl schlecht und zu wenig geschlafen? Ich grinste auf. „Du solltest nicht zu warm duschen am morgen?“ Ich sah ihn erschrocken an. Mein Herz pochte auf als ich ihn ansah. Seine Augen wollten mich schon wieder in seinem Bann ziehen! Schnell blickte ich verlegen zur Seite und nahm Platz. „Beim nächsten mal.... .“ Er grinste nur und reichte mir den Kaffee. Als wir uns berührten zuckte ich leicht auf. Hara sah mich jedoch etwas verwirrt an. „Alles okay bei dir? Hast du gut geschlafen?“ Als er das sagte, musste ich willkürlich an den Traum wieder denken. Sein durchtrainierter Körper, welcher sich an mich presste und dann... . HALT was denk ich da! Ich schüttelte meinen Kopf und gab mir gedanklich eine Ohrfeige. Jetzt reiß dich zusammen! „Ja, die Nacht war kurz. Doch es ist heute ja zum Glück schon wieder Wochenende in Aussicht.“ Ich nahm ihn dankend die Tasse ab und gemeinsam aßen wir zu Frühstück. Danach ging ich dann mit Haras Einkaufsliste runter zur Kaufhalle. Da stand echt eine Menge Zeugs drauf. Sicherheitshalber hatte ich meinen Trolli mit dabei gehabt. Die Getränke musste mir jedoch Saphir bringen, die konnte ich nicht auch noch holen. Sicherlich wollte Hara helfen. Doch er sollte ein Geheimnis bleiben. Wenn das an die Öffentlichkeit kam, dann würde es eine Menge Schlagzeilen über mich geben. Wie 'berühmte Malerin nimmt Obdachlosen auf' oder 'Michiru Kaioh verschleppt Mann'! Außerdem war es gut, dass Hara nicht an meiner Seite war. So bekam ich beim Einkaufen ein freien Kopf. Mit vollgepackten Trolli ging ich den Berg wieder rauf. An der Haustür wartete schon Hara auf mich und half mir die Sachen zu verstauen. Danach redete ich mit Saphir kurz am Handy und besprach mit ihm wann er die Getränke vorbei bringen sollte. Hara klärte ich derweilen auf, dass Saphir wusste das es ihn gab. Da ich abends noch aus war mit Elza, musste er Saphir die Getränke abnehmen. „So, sei anständig!“ Hara sah mich skeptisch an und ich wurde schon wieder rot im Gesicht. Was rede ich da eigentlich? Mit einem Wangenkuss verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging außer Haus. „Bis heute Abend dann!“ Mein Hirn wollte mehr als nur ein Wangenkuss, so vergrub ich mich in meinem Mantel hinein und ging wieder die Straße hinunter zur Metro-Station. Am Schreibtisch sitzend las ich meine ganzen E-Mails durch. Manche waren von den Bekanntschaften am gestrigen Tag. Das übliche Gerede und Lobesworte von ihnen. Sie bekundeten wie schön es war mich kennengelernt zu haben, doch die kannten mich ja nicht wirklich? Nur weil ich mit denen ein kurzes Gespräch geführt hatte? Nach meiner Ausstellung würde das wohl noch schlimmer werden. Doch zum Glück hält dieser Ruhm nicht ewig an. Die Bürotür ging auf und Amy kam herein. „Ja?“ „Sie waren so beschäftigt, dass sie das Telefon nicht gehört haben. Ich soll ihnen Bescheid sagen, dass sie ins Büro von Frau Javis kommen sollen.“ Ich hatte gar nicht gehört das Frau Misuno mich angeklingelt hatte? Wo war ich bloß mit meinen Gedanken gewesen? So ging ich die Treppe hinauf, wo schon Frau Tomoe wartete. Dieses mal sagte sie nichts, sie winkte mich nur ins Büro hinein. Schon komisch gewesen, sonst musste sie mich doch immer necken? Als ich in das Büro trat, stand die Chefin am Fenster. „Ah Frau Kaioh, kommen sie herein.“ Ich trat näher zum Schreibtisch, doch sie schaute weiter aus dem Fenster. „Nun, wie fanden sie die Veranstaltung?“ Sie drehte sich prompt um und fuchtelte mit den Armen, sodass ich ihr nicht antworten konnte. „Plumpes Gerede und viel zu viele wichtigen Leute an einem Ort, richtig?“ Ich sah Frau Javis mit überraschten Gesicht an. „Wie bitte?“ „Nun denn, ich wollte sie auf das hier hinweisen.“ Sie ging zum Schreibtisch und gab mir die neueste Zeitung in die Hand. Als ich das Titelbild sah, wurden meine Augen größer. „Überrascht? Sie hatten wohl gestern Abend noch eine Ausführung gehabt?“ Als ich das Bild mit Eugeal Hand in Hand sah und die Überschrift las, überkam mich die Wut. Doch als ich meine Chefin ansah, schluckte ich diese hinunter. „So etwas darf bis zu ihrer Ausstellung nicht wieder vorkommen! Was sie privat machen und mit wem ist ihnen überlassen. Alle wissen ja ihre bekannten Vorzüge. Jedoch ist es immer noch eine Art 'Skandal' in der Öffentlichkeit! Die Leute suchen die Skandale und die Aufmerksamkeiten der Anderen. Bitte, versuchen sie bis zur Ausstellung keine Eskapaden zu machen!“ Mit dieser Aufforderung und mit der Zeitung in der Hand ging ich aus ihrem Büro. Frau Tomoe sah mich nur an, doch ich knallte ihr die Zeitung auf den Tisch und ging die Treppe wieder hinunter. Als ich an meinem Büro kam, eilte Frau Misuno zu mir. „Tut mir Leid, ich wollte ihnen keine Zeitung geben.“ „Schon gut Amy, es war ja nicht so schlimm.“ Lässt sich so leicht sagen, doch im Inneren war ich aufgebracht. Ich war doch nur ein kleiner x-beliebiger Promi der lesbisch war und wie es so will demnächst eine Ausstellung herausgab? Als ich an meinem Schreibtisch kam, waren auf einmal mehrere Mails gewesen, die natürlich auf der Zeitung und andere Zeitschriften verwiesen. Amy musste diese wohl gesperrt haben, wenn ich mir die Uhrzeiten ansah? So griff ich in meine Schublade, welche verschlossen war und holte ein Bilderrahmen hervor. Ich starrte die junge Frau an und lächelte verschmitzt. „Wie hast du das alles nur ertragen?“ Meine Finger strichen über das Glas. Doch genug in alten Erinnerungen rumgewühlt. Ich musste ja auch noch meinen Bericht schreiben über gestern! Am Abend als ich von meinen Schützlingen kam, ging ich nochmal in meinem Büro. Frau Misuno war schon zu Hause gewesen. Als ich in meinem Büro trat, war Elza schon da. „Guten Abend mein Herzblatt.“ „Du bist früh?“ Sie schritt auf mich zu und gab mir flüchtig einen Wangenkuss. „Du meinst eher du bist spät?“ Ich wich ein wenig zurück. „Nja.....die Arbeit halt.“ Sie setzte sich auf meinen Bürotisch. „Ja das hab ich gelesen. Also Eugeal war damals die Flamme die dich besucht hatte, nicht war?“ Sichtlich getroffen sah ich zur Seite. Ich konnte ihr ja nicht sagen, dass es nicht so war. „Ja du hast ins Schwarze getroffen!“ Sie beugte sich vor und öffnete den Schrank, wo sie das Päckchen hervorholte. Ich schritt auf sie zu und wollte nicht das sie es öffnete. „Nicht!“ „Kein Ding, die Frau hat Geschmack!“ „Was?“ Mein verwunderter Blick sah sie an. „Ich hab es schon gesehen. Spielzeug? Wusste gar nicht das du darauf stehst? Wollen wir es später ausprobieren?“ Sie grinste mich frech an und ich errötete leicht. „....Elza..... .“ Die rothaarige Frau, welche immer noch auf den Tisch saß, umarmte mich. Ich kraulte ihre Haare durch. „Lass uns lieber essen gehen.“ Elza war so ruhig gewesen, sonst wollte sie immer über alles Bescheid wissen? Doch wie ich sie kannte wollte sie ihr Revier heute Abend verteidigen! Das könnte wieder eine lange Nacht werden. Bei den Gedanken seufzte ich auf. Ich holte meinen Mantel und gemeinsam gingen wir aus meinem Büro, Richtung Restaurant. Beim Essen redeten wir wie erwartet über den gestrigen Tag und das ich mich 'benehmen' sollte. Elza fand dieses Verhalten unsinnig und meinte warum ich nicht so leben könnte wie ich wollte? Ich sollte auf die Leute scheißen. In der Hinsicht hatte sie recht, doch ich wollte auch nicht als Flittchen dargestellt werden. Wenn ich öffentlich anerkannt werden wollte, dann nur mit der Einen! Ich war leicht verärgert gewesen. Doch wenn ich Elzas Rat folgen würde, würde ich bald einen Anruf von meiner Mutter bekommen und darauf wollte ich verzichten. Beim Essen trank ich schon zu viel Wein, als ich eh schon sollte. Elza wollte jedoch noch nicht gehen. So gingen wir noch in eine Disco. Ich war lange nicht mehr tanzen gewesen. Solche Art der Freizeitbeschäftigungen mied ich immer. Die Art der Musik und die Lautstärke war nicht meine Welt gewesen. Doch ich brauchte Ablenkung und Elza schenkte sie mir. Erst der verdammt geile Traum und dann die Schlagzeile in der Zeitung über mein verkorkstes Leben. Eigentlich saß ich eher nur da und trank ein Cocktail nach dem anderen und sah Elza zu wie sie sich amüsierte. Ich hingegen werde meine Beine nicht missbrauchen! Als ich mich umsah waren hier verdammt viele Männer gewesen, aber im Lichterpegel fand ich diese nicht annähernd so anziehend wie Hara. Die leicht bekleideten Frauen die hier rumtänzelten waren eh mehr meiner Begierde gewesen. Ich war wohl schon angetrunken gewesen? Meine Gedanken schweiften an Hara und so pulsierte mein Schritt auf. Der Bass von der Musik erzitterte den Boden. Alles spielte sich in Zeitlupe ab, die aufflackernden Lichter nahm ich kaum noch war. Ich war in meinem Traum gefangen. Wie in Trance schwelgte ich in dieser Erinnerung herum. Hara stand vor mir nackt und ich schaute an sein erregtes Glied herunter. Ich musste ausgesehen haben wie ein zugedröhntes Mädchen, welches an dieser Erinnerung hinterher sabberte? Doch Elza schüttelte mich wach. Jetzt bekam ich die laute Musik im Hintergrund wieder mit. Mir drehte sich der Magen. „Mir ist glaube ich schlecht.... ?“ Sie nahm mich an der Hand und gemeinsam verließen wir die Disco. Nach Mitternacht kamen wir bei mir an. Die frische Luft tat mir gut. Elza jedoch war von mir wohl so angeturnt gewesen, dass sie mir in das Schloss fiel und wir uns hinein küssten. Gemeinsam küssend gingen wir in den Flur hinein. Die Tür schloss sich von alleine zu. Sie warf meine Tasche zu Boden und ihre Zunge drang fordernd in mich hinein. Wir liefen umschlungen in das Wohnzimmer und fielen über die Couch drüber. Dort sitzend zogen wir uns beide gegenseitig aus. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne, der Alkohol hatte seine Wirkung und ich war den ganzen Abend scharf gewesen. Bei Elza musste das gleiche passiert sein? Ich stöhnte auf! Mein Körper war schon lange nicht mehr so erregt gewesen, dass die kleinste Berührung von ihr mich aufstöhnen lies. Ihre Liebkosungen an meinem Hals und den fordernden Griff an meinen Brüsten, brachte mich wieder im Trancezustand. Ich wusste schon gar nicht mehr wo ich war. War es gerade ein Traum oder war es die Wirklichkeit gewesen? Fickte mich gerade Elza in meinen Wohnzimmer auf meiner heiligen Couch? „Ah.......tiefer, bitte noch tiefer Elza!!“ Ihre Finger waren in mir, ich starrte auf meiner Wohnzimmerdecke. Ja es war Realität gewesen! Den verschwitzen Körper auf mir, der Geruch von ihr. Das konnte kein Traum sein! Die Lust sprach zu mir, ich genoss diesen triebartigen Sex! „Du willst tiefer?“ Elza stoppte und ich wollte nicht das sie das tat. Sie zog ihre Finger aus mir, stand auf und rannte in den Flur. Ich sah mich um und bekam einen Schock! Wo war Hara? Doch ich konnte nicht länger diesen Gedanken nachtragen, da Elza schon wieder kam mit einem Umschnalldildo? „Was?“ „Na passt doch! Was meinst du? Willst du das ich tiefer in dich eindringe?“ Zuerst stutzte ich auf, doch der Alkohol und die Lust sprachen zu mir auf. Ich öffnete meine Beine weiter und lockte sie zu mir. Ich vergaß mein Haustier in diesem Moment, ich wollte nur noch das Elza mich wie ein Mann fickte! Ich war sonst immer dagegen gewesen, von dieser Art von Sex. Doch im Grunde stellte ich mir Hara vor, welcher mich flach legte! Mein Stöhnen vibrierte auf. Zuerst tat es ein wenig weh als Elza in mich Eindring mit diesem Ding? Doch jede weitere Bewegung von ihr machte es angenehmer. Ich sah in ihrem Gesicht, wo ich Hara erkannte und küsste ihn. „Nimm mich! Mach mich glücklich..... ah jaaaahaaaaaaa.“ Mein Geist war woanders gewesen. Ich konnte mir nie vorstellen mit einem Mann ins Bett zu steigen? Doch der Gedanke es könnte Hara sein, brachte mich aus der Bahn. Ihre Bewegungen wurden schneller und härter. Ich krallte mich in Elzas Rücken und stöhnte ein letztes mal auf. Mein Körper vibrierte auf, das war der beste Orgasmus den ich je hatte! Ich sah zur Seite und sah enttäuscht aus. Elza grinste mich frech an und gab mir einen Kuss. Ich jedoch fasste mir an den Kopf und kam in die Realität zurück! „Das war ja mal ein Orgasmus! Ich wusste gar nicht das du auf so was stehst? An diese Art Rollenspiel kann ich mich gewöhnen mein Herzblatt!“ Sie küsste mich auf die Wange und kuschelte sich an mir. Meine Stimme verstummte und mein Herz kam langsam zu seinem normalen Rhythmus zurück. Habe ich mir gerade vorgestellt das Hara mich knallte? Ich hielt mir meinen Mund zu und richtete mich auf. Elza jedoch ist eingepennt. Fassungslos saß ich auf der zerwühlten Couch. Mein Blick schweifte zum Hochbett hinüber. Den Kopf senkend und auf den Armen gestützt, kämmte ich mir durch das Haar. Ich hatte heute unzählige Männer angestarrt und habe dabei nichts empfunden. Jedoch wenn ich nur an mein Haustier dachte, bebte mein Körper auf. Die tiefblauen Augen, die mich gebannt anstarrten. Diese zarten, rauen Fingerspitzen, welche mich vorsichtig berührten. Ich biss mir dabei auf die Lippe und starrte auf den dunklen Fernseher. Mein Körper wollte mehr, doch ich konnte nicht mehr verlangen! Elza schlief und Hara konnte ich nicht überfallen, oder doch? Wieder sah ich zum Hochbett auf. Doch innerlich kämpfte ich mit meinen Gefühlen. Das hier war falsch Michiru! Der Alkohol sprach zu dir! So stand ich auf und ging ins Badezimmer und schloss leise ab. „Sicher ist sicher... .“ Ich brauchte erst einmal eine Dusche, vielleicht konnte diese meine lüsternen Gedanken beruhigen? Die Wasserperlen prasselten beruhigend auf meinen Körper ein. Der Schritt pulsierte jedoch immer noch auf. Vorsichtig glitt ich hinunter und berührte meine erregte Perle. Wann war das letzte Mal gewesen, dass ich mich selbst berührte? Das musste schon eine Ewigkeit her sein? Doch ich brauchte das jetzt! Sonst könnte ich nicht schlafen! So glitt ich durch die feuchten Schamlippen und drang in mich hinein. Was ein Kinderspiel war, mit dem Dildo wo ich gefickt worden war, war mein Loch unten ziemlich geweitet gewesen und so wurden meine Finger immer schneller. Ich verkniff mir das Stöhnen, welches im Wasserpegel verstummte. Meine Bewegungen wurden immer fordernder in mir. Das Wasser was auf mich prickelte, brachte meine Erregung noch mehr zum Vorschein und so bekam ich endlich die Erlösung und sackte hinunter. „Genug.... .“ Meine Beine zitterten auf und ich war nur noch müde gewesen. Das Wasser prasselte auf mich ein und mein Rausch verschwand allmählich. Ich genoss die Zärtlichkeiten des Wassers und stand nach einigen Minuten wieder auf. Fertig geduscht und geföhnt ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer. Hier roch es nach purer Lust! So öffnete ich das Fenster und schaute vorsichtig nach Hara. Der war in seiner Decke eingekuschelt gewesen und musste wohl tief und fest schlafen? So ging ich rüber zur Couch und kuschelte mich bei Elza ein. Im Hintergrund konnte ich Stimmen hören. Leicht blinzelte ich auf und sah mich um. Ich lag immer noch auf der Couch, vorsichtig richtete ich mich auf und fasste mir an den Kopf. „Aaaah.... .“ „Trink.... .“ Ich sah auf und blickte Elza an, welche einen ernsten Blick hatte. Im Hintergrund erblickte ich Hara, welcher in der Küche herumhantierte. „Wir müssen reden!“ Ich griff die Decke und umschlang meinen Körper damit. Das fehlte mir gerade noch. Flüchtig sah ich Hara an, welcher mein Blick erwiderte und ging mit Elza hinauf in meinem Schlafzimmer. Vorsichtig trank ich an meinem Wasser, wo eine Kopfschmerztablette aufgelöst worden war. Das kam bestimmt von Hara, Elza würde daran nicht denken. „Was denkst du dir dabei!“ Ich sah zu ihr auf, welche wütend war. „Ein Obdachlosen aufzunehmen? Du?“ Sie sah fassungslos aus. „Nun ja, er macht hier alles sauber und kümmert sich um mich.... .“ „Schläfst du mit ihm?“ „Was?!? Um Gotteswillen, nein! Er ist ein Mann!..... .“ Ich verstummte und wollte nicht weiter reden. „Ich kenne dich gar nicht Michiru! Was ist wenn er ein Vergewaltiger wäre oder dich ausraubt?“ Ich wich ihr aus und ging in die andere Ecke. Mein Kopf dröhnte zu sehr um ihr Parole zu bieten und sie fing an auf mich einzureden. Ich hörte ihr nur zu und schwieg. Diese Art an Elza mochte ich gar nicht. Sie redeten auf mich ein, obwohl es mein Leben war! Bis mir der Geduldsfaden platzte und ich ihr ins Gesicht schlug. Eine deftige Ohrfeige, die gesessen hatte. Wir schauten uns beide schockiert an. Stille überkam das Geschehen. „Tut mir leid...... .“ „Schon gut, pass auf dich auf ja?“ Sie gab mir einen Stirnkuss und verabschiedete sich. Umgezogen ging ich langsam hinunter und sah Hara hinter dem Tresen stehen. „Alles okay bei euch........?“ Ich nickte nur und kam näher. Ich errötete leicht und saß mich auf einen Hocker vor den Tresen. Mir kreisten so viele Dinge von gestern Nacht hervor. Der heiße Sex und die Gedanken danach. Ob er was gehört hatte? Klar hat er was gehört! So wie ich gestöhnt hatte! „Nun... .“ Er räusperte auf und ich schaute verlegen hoch. „Ist das bei euch immer so das ihr streitet nach dem Sex?“ Jetzt brachte mich der Schönling völlig aus der Fassung. „Äh.....nein......ja.....hast du was gehört?“ Er reichte mir einen Teller mit geschälten Früchten und sah mich grinsend an. Das hieße wohl ja. „Nun ja.......anscheinend musste es gut gewesen sein? Ich hatte mir Musik angemacht wo ihr euch ausgezogen hattet vor meiner Nase. Von demher hab ich nicht allzu viel gehört.“ Komplett errötet stocherte ich in dem Apfelstückchen herum. Oh Gott er hatte mich nackt gesehen! „Möchtest du einen Kaffee oder reicht dir das Glas Wasser?“ Ich nickte vorsichtig und da war es wieder, dieses Lächeln was mich so bezauberte. „Was ist mit Elza?“ Ich aß mein Obststückchen und zuckte mit den Schultern. „Die muss sich erst einmal beruhigen und das alles verarbeiten. Die kommt schon wieder.“ Er holte aus dem Schrank eine Tasse und goss mir Kaffee ein. „Du meinst wenn sie Sex brauchte?“ Beinahe hätte ich mich an den Apfelstückchen verschluckt. „Was?“ Die Tasse mit den Kaffee stellte er mir vor die Nase hin. „Nun ja.......sie kommt bis jetzt nur vorbei um Sex mit dir zu haben. Du musst ja toll sein? Wenn sie dich dauernd aufsucht und danach ohne ein Ton wieder verschwindet. Seit ihr so etwas wie Freunde Plus?“ Automatisch fing ich an meinen Kaffee umzurühren. Wo er recht hatte, hatte er recht? Sie kam wirklich fast nur noch wegen dem Sex? Gestern hatten wir zwar auch mal was unternommen aber sonst? Selbst letztens in der Schwimmhalle kam sie nur um mich zu vögeln. War ich jetzt ihre Hure gewesen? „So in der Art....... .“ Bei Haras Anblick fing ich wieder an auf meine Lippen zu beißen. „Mmmmhh.....ach ja dein Bruder kam gestern noch vorbei. Scheint nett zu sein?“ Er kam um die Ecke und gab mir einen Umschlag. „Das hat er mir noch gegeben. Er blieb nicht lange da.“ Ich nahm den Umschlag und öffnete ihn. Ein Brief von meinem Vater. Ich überflog ihn schnell und packte ihn wieder zurück. Ein Seufzer überkam mich. „Alles okay?“ „Ja, mein Vater kehrt nur wieder zurück und hat sich mit ihr getroffen.“ Hara sah mich fragwürdig an. Doch ich winkte ab. „Egal......was machen wir zwei Hübschen jetzt?“ Hara sah mich verdutzt an. „Weiß nicht, was möchtest du denn tun?“ Ich sah den Blondschopf vor mir an. Die Sachen von meinem Bruder waren ihm definitiv zu weit gewesen. So konnte man seinen Körper kaum erkennen! So schritt ich auf ihn zu und umarmte ihm. Er jedoch wusste nicht so recht was er tun sollte und zögerte etwas und umarmte mich zurück. Ich wusste nicht warum und wieso, aber wir standen eine Ewigkeit so da. Sein Duft war so angenehm gewesen und die Couch sah von gestern Abend immer noch so einladend aus. Unsere Blicke trafen sich und unsere Gesichter kamen immer näher. Mein Herz schlug auf einmal wie wild und mein Bauch kribbelte jede Sekunde mehr auf. Gleich würden sich unsere Lippen berühren, er war gerade mal eine Woche bei mir und ich hatte mich in mein Haustier verschossen gehabt. Doch dann stoppte er und schob mich zurück. „Ich kann nicht!“ Ich kam gerade aus meinem Trancezustand zurück. „Entschuldige........ich ähm.... .Du denkst bestimmt ich sei ein Flittchen.“ „Schon gut....äh nein......nun Michiru..... .“ Ich wendete mich von ihm ab. Mein Körper spielte verrückt. Er packte meine Schultern und drehte mich zu sich hin. „Ich bin schwul......... .“ Meine Augen weiteten sich und er lächelte verschwitzt. „Was? Du bist......? Häää?“ Die Aussage warf mich komplett aus der Bahn. Der Traum in der Dusche war zerbrochen und mir wurde auf einmal schlecht. „Ja ich bin schwul.......du bist lesbisch. Ist doch gut oder? Sorry, das ich nicht früher was gesagt hatte. Doch du meintest du stehst nicht auf Kerle, von demher dachte ich.... .“ „Schon gut.....ich dachte auch nicht das ich mehr für einen Mann empfinden kann? Wahrscheinlich weil du mein Haustier bist?“ Ich verwuschelte meinen großen Fratz die Haare und wir mussten beide über unsere Gefühle lachen. „Vielleicht?“ So kamen wir ein wenig ins Gespräch und räumten gemeinsam auf. Doch Hara erzählte nichts von sich aus und wird wohl weiterhin ein Buch mit 7 Siegeln bleiben. Danach ging ich wieder ins Atelier und vergrub mich dort. Mit dieser Aussage von ihm, kam meine Gefühlswelt ganz schön durcheinander. Somit musste ich mir eingestehen das Hara wohl auch der Einzige wäre, den ich vom anderen Geschlecht mein Herz schenken würde. Kapitel 6: Der Besucher ----------------------- Gedankenverloren starrte ich auf mein Gemälde. Die Tatsache das Hara schwul sei, bekam ich einfach nicht aus dem Kopf. Warum hatte ich das nicht bemerkt? Die verhalten sich doch anders als andere Männer oder nicht? Jedenfalls ist er schwer zu definieren. Es klopfte an der Tür. „Herein.... .“ Hara betrat mein Atelier und kam näher. Irgendwie verging die Zeit so schnell und ich hatte fast nichts gemacht. „Kommst du voran?“ „Jein, ich starre die ganze Zeit davor und weiß nicht so recht wie ich es verbessern kann?“ Er stand neben mir und hob seine Hand an und legte sie unter seinem Kinn. „Ich finde das jetzt schon erstaunlich. Sicherlich fehlt noch einiges aber die Tiefe des Bildes sagt schon einiges aus.“ Ich schmunzelte leicht und schaute ebenfalls zum Gemälde. Die Story war vorhanden, doch die Feinheiten ließen sich nicht inspirieren. „Danke, jedoch hab ich heute ein Brett vor dem Kopf. Das wird nichts mehr. Zum Glück bist du ja jetzt da.“ „Ich bin der Retter in der Not!“ Er fing an zu lachen und ich kicherte mit. „Sag Hara, möchtest du mir zuhören? Du hast mich bestimmt noch nicht live gehört?“ Irgendwie hatte ich jetzt Lust zu spielen, schließlich hatte ich seitdem Hara hier war nicht ein einziges Mal Violine gespielt. Vielleicht bekomme ich dann doch die Inspiration wie ich das Bild fertig bekomme? „Gerne.“ So wechselten wir das Zimmer und Hara nahm auf dem Stuhl platz. Ich legte mir die Violine unter dem Kinn und spielte einfach drauf los. Unsere Blicke trafen sich einige Male und ich bemerkte wenn jemand mir zuhörte oder nicht. Doch Hara sah zufrieden aus. Er war ein stiller Beobachter. Wenn Elza mir mal zuhörte, zeigte sie Desinteresse. Sie mochte meine Musik keine Frage, aber sie war kein Kenner. Er applaudierte und ich errötete leicht. „Stimmt live klingt immer viel besser, als vor dem Fernseher oder auf der Platte.“ „Danke, noch eins?“ Er nickte und schenkte mir ein lächeln. Ich überlegte kurz und dann kam mir der Gedanke das Lied zu spielen. Es war eins meiner Lieblingslieder und ich liebte es einfach. Noch nie wurde das auf einer Violine gespielt. Ich setzte meinen Bogen an und ließ die Musik in mich fließen. Sein Blick war erstaunt und überrascht gewesen, aber dann war er wie weggetreten. Hatte er etwa so schnell erkannt welches Lied ich gespielt hatte? Nach nur ein paar Tönen? Das Lied war ziemlich alt und kaum gespielt worden von Haruka, es war eher unbekannt. Die Verführerin war zwar mein Lieblingssong von ihr, doch den ich jetzt spielte war auch einer der Songs den ich mochte. Eigentlich mochte ich ja alles an Harukas Musikstücken. Doch dieser Song den ich spielte, da war es um mich geschehen. So als würde sie mich im Inneren berühren. Das war einer der ersten Lieder von ihr und deswegen so unbekannt. Das Hara so erstaunt war, ließ mich aufduzen. Er sagte ja er kennt sich aus, aber dieser Song ist schon eine Rarität. So spielte ich zu Ende und er kam wieder zurück in die Realität. „Wow.....das war sehr schön gewesen.“ „Kanntest du es?“ Er sah mich ruhig an und schüttelte den Kopf. „Nein, ich dachte erst ich würde ihn kennen aber es klang dann doch anders. Ich war gerade woanders gewesen. Du spielst richtig gut, dass solltest du öfters tun.“ Ich zuckte leicht auf. So als würde mir mein Körper was anderes sagen. Doch ich sagte nichts und stellte die Violine vorsichtig ab. „Ja das sagen viele zu mir. Jedoch mein Beruf und die Kunst nehmen mich völlig ein. Vielleicht später irgendwann mal. Wenn ich weiß welche Richtung ich spielen möchte, dann werde ich wieder was veröffentlichen.“ „Du musst ja nichts neues veröffentlichen? Du kannst doch deine alten Werke repräsentieren? Du hast doch bestimmt genug Fans und Musikliebhaber die dich gerne spielen hören?“ Er hatte zwar recht gehabt, aber wie gesagt hatte ich für dieses Image einfach keine Zeit mehr gehabt. „Mag sein, aber momentan geht es einfach nicht.“ „Schade..... .“ Ich schritt auf den vor mir sitzenden Mann und legte meine Arme auf seine Schultern. „Doch wenn du magst, kann ich nur für dich spielen?“ Er sah mich mit großen Augen an und wurde weich. „Wenn es dir keine Umstände macht? Dann würde ich mich geehrt fühlen.“ Seine Worte machten mich glücklich, obwohl ich wusste das er mich verletzen tat mit seiner Art und Weise. Diese Geheimnisse und sein Verhalten machten mich fertig. Bis plötzlich mein Magen ertönte und ich rot anlief. „Da scheint aber einer hungrig zu sein?“ Leicht nickte ich ihn zu und entfernte mich von ihm, sodass er aufstehen konnte. „Na dann. Wir hatten ja auch die Mittagszeit ausgelassen. Soll ich uns schon was für das Abendbrot zubereiten oder eher was kleines zum Kaffee?“ Ich hatte jetzt nicht wirklich Lust auf was süßes oder auf was gesundes gehabt. „Eher Abendbrot....?“ Ich sah ihn mit großen Augen an und bettelte ihn regelrecht an was schönes zu zaubern. Er nahm mich in den Arm und schmunzelte. „Für dich mein Frauchen, koche ich doch gerne!“ So gingen wir gemeinsam hinunter. Er fing an zu kochen und ich deckte derweilen den Tisch. Danach schaute ich ihm zu wie er das Essen anrichtete. Schon beim zugucken bekam ich große Augen und richtig Appetit auf das köstliche Essen. Nach wenigen Minuten war das Essen fertig und so aßen wir gemeinsam zu Tisch. Dort erzählte ich ein wenig über meine Arbeit und meine Arbeitskolleginnen. Wir lachten einige Male und so wurde es doch noch ein schöner Abend. Wir sahen uns einen schnulzigen Film im Fernsehen an und diskutierten über die Situation. Es war schon erstaunlich gewesen, dass wir den gleichen Geschmack besaßen. Da waren wir uns einig gewesen. Etwas später ging ich jedoch zu Bett, da ich müde wurde und einmal richtig ausschlafen wollte. Sicherlich wäre es ein leichtes gewesen mit Hara über sich zu erzählen. Da die Atmosphäre gerade stimmte, aber ich wollte es nicht ruinieren. Wie sagt man so schön? Gut Ding will Weile haben. So kuschelte ich mich in mein Kissen und holte mir den wohlverdienten Schlaf. Am nächsten morgen wurde ich von der Türklingel wach. Ich lief die Treppe hinunter, wo Hara schon auf mich wartete. Ich gähnte ihn müde an und rieb mir die Augen. Da war jemand aber hartnäckig gewesen an der Tür. Ich winkte mit der Hand zu Hara, dass dieser sich verstecken sollte und so ging ich in meinem Pyjama zur Haustür. „Ja?“ Als ich die Tür öffnete, stand Saphir vor mir? „Guten Morgen.“ Er trat herein und ich sah skeptisch auf seine Sporttasche. „Was ist los? Warum klingelst du so früh am morgen sturm?“ „Nun, ich brauche ein anderes Umfeld momentan.“ Wie ein treudoofer Hund dackelte ich meinen jüngeren Brüder hinter her. „Inwiefern?“ Mein Bruder sah sich um und konnte Hara auf den Hochbett erblicken. Als dieser merkte das es Saphir war, kletterte er hinunter. „Hattest du etwa Streit mit Kermesite?“ Ich sah seine bedrückten Augen. „So in der Art.... .“ „Und jetzt willst du eine Zeit bei mir wohnen?“ Er nickte nur und sah mich flehend an. „Ja, bitte!“ „Klar kannst du gern bei mir bleiben. Jedoch ist es denn klug sich jetzt zu entfernen und das nicht auszudiskutieren?“ „Nein! Es gibt nichts mehr zu diskutieren! Ich habe mich entschlossen..... .“ Hara und ich sahen uns fragend an und beließen es erst einmal. „Nun gut. Ich brauch jetzt einmal ein Kaffee und ein ordentliches Frühstück!“ So sammelten die Jungs alle Utensilien zusammen, ich zog mich um und dann frühstückten wir gemeinsam. Ich wollte Saphir jetzt nicht bedrängen, er würde schon von alleine alles erzählen. Ich kannte meinen kleinen Bruder, irgendwann wird alles aus ihn heraussprudeln. Saphir war immer noch misstrauisch über Hara, jedoch je länger sie redeten desto besser verstanden sie sich. So typisches Männergerede. Wo ich eh nicht mitreden konnte über Sport oder Autos. Ob Hara meinen Bruder anziehend fand? Sollte ich ihm sagen das er schwul sei oder wird das Saphir selber heraus finden? Ich beobachtete die zwei eine Weile und musste schmunzeln. Mein Bruder ist nicht wie ich, er würde niemals einen Mann lieben können. Wenn ich mich an seine Reaktion von Anfang an erinnerte, war er erst wütend gewesen und abgeneigt. Doch dann hat er sich damit abgefunden. Jetzt ist er ein stattlicher Mann geworden. „Du spielst Klavier?“ Ich sah auf und merkte das sie über Musik redeten. „Ja früher hatte ich meiner Schwester hin und wieder auf dem Klavier begleitet. Jedoch kam ich nicht an ihren Liebling heran.“ Ich errötete leicht und schlug mit den Kissen, welches neben mir war, zu. „Ey!“ „Ach ja, wer war das denn?“ „Natürlich Ha~~!“ Ich krabbelte zu ihm hinüber und hielt ihm den Mund zu. Dabei purzelte ich ungeschickt in Haras Richtung, welcher mich auffing. Wir sahen uns geschockt an und mein Gesicht nahm nun endlich die Röte komplett an. Saphir fing an zu lachen und wir entfernten uns voneinander. Da war wieder dieser Moment, der mich aus der Rolle brachte. „Ihr tut so als seid ihr ineinander verknallt, ha ha!“ Wir sahen uns schüchtern an. Auch in Haras Gesicht bildete sich eine leichte Röte. „Ach quatsch.... .“ „Saphir, das ist nicht war!“ Um die Stimmung aufzulockern, griff ich erneut das Kissen und schlug meinen Bruder windelweich. Was zum Schluss in einer Couchschlacht endete und die Kissen nur noch hin und her flogen. Müde lagen wir alle drei auf der Couch und starrten die Decke an. „Du weißt das Vater bald wieder zurück kommt?“ „.......Ja..... .“ Saphir richtete sich auf und sah mich an. „Wollen wir ihn nicht dann besuchen?“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn lächelnd an. „Sicherlich möchte ich meinen Vater gern wiedersehen. Doch ich denke er wird zuerst wichtigeres zu tun haben. Seine Wohnung zurecht machen. Dann sein Terminkalender abchecken und dann noch sie treffen. Da wird er erst einmal keine Zeit für uns haben.“ Bei den Gedanken wurde ich wieder traurig. „Stimmt da hast du recht.“ So richtete er sich auf und ging zur Küche. „Wer ist sie?“ Saphir und ich redeten gleichzeitig. „Unsere Mutter!!“ Kurze Stille brach herein und dann fing Hara wieder an. „Ihr mögt sie wohl beide nicht?“ „Nun ja..... .“ Saphir kam aus der Küche und hatte sich ein Glas Wasser zubereitet. „Sie kann ziemlich streng sein. Als sie erfuhr das ich das gleiche studierte wie mein Vater, wurde sie wütend und redete kaum noch mit mir. Jedenfalls sind wir noch im Kontakt.“ Ich sah meinen Bruder an. Er war das komplette Ebenbild von ihr. Das Talent hatte ich von meiner Mutter gehabt. Saphir war zwar auch begabt gewesen, jedoch hatte er andere Interessen gehabt und spielte nur noch bei Gelegenheit. „Michiru wurde jedoch strenger behandelt. Da sie die Gene von ihr hatte und sie wegen jeden Fehler neu anfangen musste. Bei mir war sie da gnädiger gewesen.“ Hara sah mich gelassen an. „Verstehe, deswegen hast du keinen Kontakt mehr zu ihr?“ Ich schüttelte jedoch den Kopf. „Nein so ist das nicht ganz. Ich liebe meine Mutter, doch sie konnte mir nichts mehr vorschreiben. Ich steh nicht mehr unter ihrer Obhut. Sie verkraftet mein Privatleben nicht und ist enttäuscht. Das ich mein Talent in so einer Klatschzeitung vergeude und mich nicht nur der Musik widme. Meine Bilder liebte sie. Doch sie findet, dass das Zeichnen meine Finger beschmutzt.“ Der fragende Gesichtsausdruck von Hara war einfach nur zu süß gewesen. „Hä? Versteh ich nicht?“ „Der Pinsel verkrampft meine Finger zu sehr und nimmt mir die Flexibilität aus der Hand.“ Saphir saß sich auf den Sessel und machte sich bequem. „Weißt du Hara, unsere Mutter war eine berühmte Violinistin gewesen. Doch durch einen Unfall hatte sie einen Nerv verletzt und gab ihr diese Flexibilität aus der Hand. Sicherlich konnte sie ihre Hand bewegen aber sie spürte es nicht mehr. Seitdem lehrt sie nebenbei Musiktalente und fing an sich der Kunst zu widmen.“ Meine Blicke waren zu Hara gerichtet und dann zu Saphir der mich angrinste. Wieder wurde ich ertappt und schaute verlegen weg. „Sag Hara, meine Schwester hat mir erzählt du spielst Gitarre?“ Hara richtete sich jetzt auf und streckte sich. „Ja, aber ist schon etwas her wo ich das letzte mal gespielt hatte.“ „Unser Vater hatte früher mal Gitarre gespielt, seine steht bei mir zu Hause noch rum. Ein paar Sachen von mir muss ich eh noch holen, du könntest mir ja beim Tragen helfen?“ „Ah Gott, das alte Ding hast du aufbewahrt?“ Er nickte und sah zu Hara. „Nun Michiru, meinte ich dürfte nicht heraus gehen. Wegen der Presse und so. Jedoch wenn du die Gitarre mitbringst, kann ich euch gerne etwas vorspielen.“ Sein Gesicht sah etwas schwitzend aus. So wie er sich gab kam er so rüber, dass er nicht mal spielen konnte. Kam seine Lüge jetzt hervor? „Ah verstehe. Dann bringe ich morgen nach der Uni ein paar Sachen her.“ „Wie lange willst du denn bleiben?“ Saphir sah mich gelassen an. „Solange bis ich eine neue Wohnung gefunden habe.“ Ich sah ihn geschockt an. Wollte er sich wirklich von Kermesite trennen? Letztens sah er noch glücklich mit ihr aus. Sie waren seit dem Kindergarten zusammen und jetzt will er einen anderen Weg einschlagen? Doch ich blieb stumm und sagte nichts. Es gab sicherlich einen Grund weswegen er dies tat. „Nun denn wer hat Hunger?“ Draußen wurde es schon etwas dunkel und die Mittagszeit hatten wir komplett überflogen. Doch die Jungs meldeten sich gleichzeitig und waren mit dieser Idee Feuer und Flamme gewesen. So ließ ich die Beiden in der Küche werkeln und ich zappte derweilen durch die TV Sender. Doch nichts interessierte mich, sodass ich bei den Nachrichten hängen geblieben war. Es war selten gewesen das ich Abends die Nachrichten um 18 Uhr schaffte, so brauchte ich die Neuigkeiten nicht im Internet aufsuchen. Das übliche Gerede von den Stars, doch ein Star weckte meine Neugierde. Aus Instinkt machte ich den Fernseher lauter und die beiden Jungs aus der Küche waren auch still geworden. „Hier meldet sich Live Minako Aino aus Tokyo, seit fast einer Woche ist es her das wir Neuigkeiten aus dem Hause Tenoh veröffentlichten. Ich stehe vor dem Anwesen von Haruka Tenoh. Die Polizei hatte sich endlich nach über einen Jahr die Durchsuchungsbefehle geholt. Obwohl wir eher davon ausgehen können, das die Familie Tenoh von ihrer Seite nichts zu verbergen hatten und das von ihrer eigenen Firma der Fall untersucht wurde. Ja die Familie Tenoh ist berüchtigt in ganz Japan. Wenn man dran denkt das der Onkel der Yakuza angehörte. Der Vater Entdecker war, doch durch einen Unfall verstarb und die Mutter eine berühmte Musikerin war und ihre eigene Zeitschriften Firma leitete. Die eine Tante ist Moderatorin und die Andere eine beliebte Sängerin, dann fragt man sich schon was mit den jüngsten Spross passiert war. Schließlich ist und war Haruka der kommende Stern in der Musikbranche gewesen und dann der plötzliche Wechsel von der Musik zum Sport. Selbst da war sie sogar erfolgreich im Rennsport gewesen. Da fragt man sich ob eventuell das Verschwinden was mit den Feinden der Yakuza zu tun hatte, oder sogar den Tod von Haruka Tenoh verursacht wurde? Doch die Leiche fand man nie und so wurde viele Spekulationen erzählt! Jedoch vor einer Woche teilte ich euch mit, das ihr Konto aufgelöst wurde, jedoch wurde ja das ganze Geld auf ein anderes aktives Konto überwiesen? Der Inhaber ist immer noch Haruka Tenoh. Das heißt nur sie hat Zugriff auf das Konto, doch die Vollmacht hatte jetzt die Familie Tenoh. Schon verwirrend liebe Leute, doch Setsuna Meioh die Ärztin und sogar die Verwalterin der Familie hatte dies alles klug eingefädelt. Im letzten Interview gab sie zu, durch die Zusage von Haruka das neue Konto gegründet zu haben. Das die Familie die Vollmacht besaß, aber jedoch nicht auf das Konto zugreifen konnte. Schon verwirrend? Schließlich war ja Haruka Volljährig und brauchte keine Vollmacht mehr? Egal, ich schweife ab meine Damen und Herren. Das Konto war und ist aktiv. Irgend jemand holt sich Geld von dem Konto, es ist nicht viel. Daraus schließen wir das Haruka Tenoh lebt!“ Ich schlug mir die Hand vor dem Mund. Die ganzen Verwirrungen hatten ein Ende gehabt. Jetzt war es offiziell gewesen. Mein Gefühl hatte sich bestätigt, sie lebte! „Somit hatten wir den Tod geklärt....... .“ Minako räusperte sich und lief näher auf das Anwesen zu. Die Polizei war vor Ort gewesen. Das war schon ein riesiges Haus gewesen und da sollte sie alleine gewohnt haben? Direkt am Wasser oben an den Klippen. Schade das man die Aussicht nicht sehen konnte, schließlich war es bei denen gegen 3 Uhr Nachts gewesen. Ich wusste gar nicht das ihr Onkel ein Yakuza Mitglied war. Hieß es dann ihr Vater gehörte denen auch an? Oder war Harukas Mutter auch eine von den Yakuzas gewesen? „Sogar Frau Tenoh, erzählte ja das sie nicht verschwand? Sondern nur irgendwo umher streunerte? War vielleicht die Öffentlichkeit um ihre Person zu viel gewesen? Lasst uns ein Blick hineinwerfen, kommt mit!“ Saphir saß sich neben mich und schaute gebannt zu, er war ein kleiner Fan gewesen. Er sagte immer das Haruka wie der Wind sei, wenn sie mit den Motorrad die Formel 1 im Motorsport anführte. Als ich jedoch zu Hara sah, sah er etwas blass um die Nase aus. „Alles okay bei dir Hara?“ Er sah mich erschrocken an und lächelte leicht. „Ja alles gut, immerhin ist dein Star ja jetzt einer der Lebenden..... .“ Ich nickte und hörte die nervtötende Aino weiterhin zu. Schließlich waren das ja Breaking News gewesen und eine Sondersendung wurde gerade ausgestrahlt. „Seht ihr was ich sehe? Die Wohnung war dezent gehalten. Alles stand auf seinen Fleck und wie ich sehe sogar ziemlich sauber!“ Sie wischte mit den Finger die Kommode entlang und kein Staub war zu sehen. Die Wohnung war ziemlich hell gestaltet. Man sah die Polizei in jedem Raum suchen. „Jedenfalls musste hier jemand öfters zum Putzen kommen. Entweder um Beweise zu verstecken oder uns hinter das Licht zu führen? Wow! Schaut euch den Flügel an! Da haben wir den Beweis, unser Star hat nie aufgehört zu spielen. Für einige Fans die Bestätigung schlechthin gewesen. Haruka erzählte in ihrem letzten Interview, dass sie nicht mehr spielte. Also warum stand dann der Flügel da? Was für ein schönes Wohnzimmer! Bestimmt hat sie mit den Flügel ihre Liebhaberinnen verzaubert, wenn man bedenkt wie die Aussicht am Tag auf das Meer war?“ Sie kam mit den Gesicht nahe an die Kamera und flüsterte. „Also die Frau hat echt Geschmack! Kein Wunder das jede Hetero-Frau auf Haruka abfährt. Wenn man bedenkt Haruka könnte jede haben.....ach was rede ich eigentlich da! Sie hatte jede, die sie will!“ Sie fing an zu lachen und führte das Publikum in jedes Zimmer. Bei den Gedanken, das Haruka jede verführte wurde ich traurig. Die Polizei meckerte zwar hier und da und konnte nicht wirklich weiter ermitteln. Doch Minako Aino war auch so eine Art Sternchen in Japan gewesen, sodass sie weiter Filmen konnte. „Kennt ihr das? Auf MTV lief doch früher so eine Sendung wo jeder Star seine Wohnung vorzeigen konnte und mit seinen Reichtum angeben konnte, ich fühle mich gerade als wäre ich Haruka und würde euch meine Wohnung zeigen.“ Sie lachte und ging die Stufen hoch. Oben war wohl ein Gästezimmer, das Büro und ihr Schlafgemach gewesen. „So an alle Mädels, Frauen und Fans! Wir alle wollen doch wissen wie es hier aussieht oder?“ Gerade als Minako Aino die Tür öffnen wollte, funkte Setsuna Meioh dazwischen. „Was habt ihr hier zu suchen? Ihr habt hier nicht die Befugnis zu drehen!“ Die Kamera schwenkte zu Setsuna, welche diese jedoch zu Boden runter riss und dann war das Bild und der Ton weg. Eine kurze Störung machte in der Nachrichtenzentrale die Rundschau bis der Nachrichtensprecher wieder eingeschaltet wurde. „Wow, da geht es ja mächtig zur Sache. Wie mir Live zugeschaltet wurde, war die Yakuza jetzt vor Ort gewesen. Ich hoffe Frau Aino und ihr Kamera-Team kommen da heil wieder heraus! Sicherlich hatte die Polizei die Befugnis gehabt, doch anscheinend hatten diese was gegen das Filmen? Wir werden später darauf eingehen! Schauen wir uns nun die letzten Ergebnisse vom Fußball an.“ Ich saß gerade etwas fassungslos auf der Couch. Hara ging derweilen das Essen fertig zubereiten. „Wow, schon krass dort! Ich frage mich wie viele Autos und Maschinen Haruka wohl in ihrer Garage zu stehen hatte?“ Ich kicherte etwas auf. „Du nun wieder Saphir.“ „Was denn? Gib es zu, du wolltest gerne das Schlafzimmer sehen!“ Ich errötete leicht und sah kurz zu Hara, welcher stumm in der Küche werkelte. „Gar nicht war!“ Doch ich konnte mich nicht wirklich weiter um mein Haustier kümmern, da mich Saphir schon im Schwitzkasten hatte. Später aßen wir gemeinsam am Tisch und redeten über das Ereignis gerade in den Nachrichten. Ich ließ den Fernseher an um nichts zu verpassen, jedoch kam keine neue Erkenntnis zutage. Jedoch machte mich der ruhige Hara etwas stutzig. Sonst erzählte er über vieles und jenes. Wenn er mal erzählte, doch wenn es um ihn selbst ging, dann kroch er in sich zurück. Vielleicht machte ihn einfach Saphir zu schaffen. Der konnte ja auch ziemlich viel quasseln! „Na dann Jungs, macht nicht zu lange! Ich gehe schlafen. Gute Nacht.“ Mein Körper war ermüdet gewesen und dann das leckere Essen von Hara vorhin machte mich noch mehr erschöpfter. Doch mein Kopf wollte noch nicht schlafen und so grübelte ich noch eine Weile im Bett, bis ich dann irgendwann einschlief. Kapitel 7: Ein ernstes Gespräch ------------------------------- Der nächste Morgen fing viel zu früh für mich an. Wieder einmal unruhig geschlafen. So gähnte ich und ging die Treppe hinunter. Saphir lag noch tot auf der Couch und Hara werkelte schon in der Küche herum. „Guten Morgen... .“ Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und ging an den Tresen. „Guten Morgen, meine Schönheit.“ Meine Augen strahlten ihn freudig an und ich kicherte leicht auf. „Alter Casanova! Konntest du wenigstens ein wenig schlafen?“ Er nickte und gab mir eine Tasse Kaffee zum wach werden. „Dein Bruder erzählt viel, aber irgendwann ist er doch endlich eingeschlafen.“ „Hat er dir erzählt, warum er hier ist?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich denke, dafür kannte er mich noch nicht so gut.“ Derweilen trank ich vorsichtig ein paar Züge aus dem heißen Getränk und starrte mein Haustier an. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er wirklich über 30 war? Beim Trinken, kam mir jedoch der Gedankenblitz! Hatte Hara nicht erwähnt, das er in Miami gewohnt hatte, bei seiner Ex? Wie konnte er dann schwul sein? Die Tasse ruhte auf meinen Lippen und ich grinste in mich hinein. Jetzt hatte ich ihn in der Hand gehabt. So langsam bröckelte seine Fassade. Meine Augen ruhten auf ihn. „Musst du dich nicht fertig machen?“ Ich erschrak auf und blickte auf die Uhr, welche über den Kühlschrank hin. „Stimmt, ich muss mich fertig machen!“ So nahm ich mir die Obstschale mit nach oben und machte mich frisch und ausgehfertig für die Arbeit. „Pass auf das Saphir nicht verschläft! Wir sehen uns heute Abend wieder.“ So gab ich ihn zum Abschied noch einen Wangenkuss und ging außer Haus. Ich fragte mich nur, wann ich Hara darauf ansprechen sollte. Saphir war ja auch da und ich wollte nicht das er das mitbekam. Wie konfrontierte man einen Lügenbaron? Doch darauf weiter vertiefen wollte ich mich nicht. In der Bahn hatte jeder eine Zeitung in der Hand gehabt. Darauf gedruckt waren die News über das Geschehen im Anwesen Haruka Tenohs. Anscheinend wurde heute früh weiteres berichtet. Da wusste ich ja was mein erster Schritt im Büro war. Die Neuigkeiten lesen und was dann noch angefallen war. Ich stand im Büro von Frau Javis, die natürlich den Stand der Dinge wissen wollte. Ich erzählte ihr das ich ein Gemälde fast fertig hätte, doch mir die Inspiration fehlte es zu beenden. Natürlich war diese nicht erfreut gewesen. Jedoch hatte ich noch knapp 2 Monate Zeit gehabt. Ich wusste das dieses Gemälde ein Meisterwerk wäre, aber ob das Nächste genauso den Erwartungen entsprach war was anderes. Frau Tomoe war heute jedoch nicht da gewesen? Ich war erstaunt, dass diese überhaupt mal fehlte? Oder war sie etwa mal krank gewesen? So ging ich in meinen Büro und setzte mich an meinen Schreibtisch. Die Zeitung lag auch schon auf den Tisch. Frau Misuno kam jedoch herein, bevor ich die News lesen konnte. „Das Meeting wurde verlegt auf 14 Uhr. Vorher haben sie ein treffen mit Mr. Wayne. Soll ich noch was vorbereiten, bezüglich des Treffens?“ Ich schüttelte nur den Kopf und winkte ab. So las ich endlich den Beitrag der mich gestern Abend schon interessierte. Doch nach genauerem Lesen kam ich auch nicht viel weiter. Setsuna Meioh funkte dazwischen und die Yakuza belagerte den Wohnort von Haruka Tenoh. Die Polizei durfte weiter ihre Arbeit erledigen, doch das Kamera Team wurde verbannt und wird wohl jetzt von denen begutachtet. Unten in dieser Anzeige konnte man Setsuna auf einen Foto sehen. Danach kam nur noch unwichtiges Zeugs heraus. So stand ich von meinen Stuhl auf und ging zu Amy. „Kann ich ihnen noch helfen?“ Ich nickte und flüsterte ihr zu. „Du hast doch ein kleines Hobby? Kannst du alles aus den Familienstammbaum von den Tenohs herausfinden und von Setsuna Meioh? Sowie andere Personen die in dieser Yakuza Einheit waren?“ Natürlich drückte ich noch mein schönstes, flehendes Gesicht auf, sodass sie gar nicht nein sagen konnte. Die blauhaarige Frau sah sich um und nickte vorsichtig. „Natürlich, gerne!“ So grinste ich innerlich auf und ging wieder zurück in meinem Büro. Dort widmete ich mich erst einmal meinen E-Mails und anderen Bürokram. Die Mittagspause brach an und ich lies meine Gedanken Review passieren. Seit über eine Woche wohnte Hara schon bei mir. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen. Doch sein Schweigen und seine Geheimnisse machten mir zu schaffen. Er brachte mich regelrecht aus dem Konzept. Zuerst konnte er jemanden bezaubern und im anderem Moment war er wieder komplett jemand anderes gewesen. Seine Ausstrahlung jedoch zog mich an. Doch was mich komplett aus der Welt brachte, waren seine Augen gewesen. In diesen konnte ich dahin schmelzen. Sie waren so tiefblau wie das Meer gewesen. Jedoch seine kühle Art den Moment zu zerstören, kam für mich manchmal ungewollt rüber. So als würde er nicht wollen mich zu verletzen? Irgendwann werde ich schon dein Geheimnis lüften! So grinste ich an die Decke und streckte meine Beine aus. Es war Montag gewesen und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr gehabt zu arbeiten. So seufzte ich auf und starrte immer noch die Decke an. Zum Glück war Saphir da gewesen! Vielleicht würde er ja mehr aus ihm heraus kitzeln und seine kühle Art endlich auflockern? Es klopfte plötzlich an der Tür und ich schrak auf. Dort konnte ich Rubeus an der Tür stehen sehen. Er war der Reporter in unserem Verlag gewesen. Jede Frau schmachtete seine ruppige Art an. Doch ich fand ihn eher arrogant und schleimig. Das Frauen auf so etwas stehen? Doch in der heutigen Zeit, stehen halt Frauen auf Arschlöcher. Ich konnte auch nicht mit einen Softie auskommen. Wenn ich gerade darüber nachdachte? Elza war ja auch so in der Art das Arschloch gewesen! „Ich wollte sie nicht stören in ihrer Pause Frau Kaioh, jedoch wollte ich nur mit ihnen den Terminkalender besprechen und abgleichen. Da ich gleich schon wieder los muss.“ Ich richtete mich auf und deutete auf den gegenüberliegenden Stuhl hin. Er saß sich dankend hin und wir beredeten die Planung. Da ich auch einige Male mit ihm unterwegs war und die Künstler begutachte, die er interviewte. Das hieß meistens Rubeus führte das Interview mit den Künstlern und Künstlerinnen und ich sah mir dessen Werke an und beurteilte diese dann in meinen Aufsätzen, die unter dem Interview abgedruckt wurden. Mit ihm auf Tour zu gehen kann manchmal anstrengend sein, jedoch auch spaßig. Je nachdem wie man die Situation sah. Doch seine Flirtversuche an manchen Frauen waren schon dreist gewesen. Er versuchte auch hin und wieder mich anzubaggern, doch bei mir hatte er nie die Chance dazu gehabt. Er wäre einfach nicht mein Typ gewesen. Wie gesagt, Hara wäre der Einzige gewesen wo ich sagen könnte 'den nehm ich'! Als der Rotschopf aus meinen Büro ging, schaute ich automatisch auf mein Handy. Doch keine Nachrichten waren zu sehen. Sonst hätte mir Elza schon zig Nachrichten gesendet? Doch seit dem Wochenende ist es ruhig um sie geworden. Irgendwie war ich traurig gewesen, aber auch sauer auf sie zugleich. Schließlich war es auch mein Leben gewesen und nicht ihres! Doch weiter grübeln brachte mich nicht weiter. Ich hatte jetzt gleich das Treffen mit Mr. Wayne und danach das wöchentliche Meeting. Also Sorge gefälligst für gute Stimmung! „Endlich Feierabend!“ Ich packte meine Tasche fertig und nahm noch die aktuellsten Zeitschriften mit, da es schon Monatsanfang war. Jeden neuen Monat gab es ja zu einigen Zeitschriften eine neue Ausgabe. Wir hatten jede Woche eine kleinere Ausgabe und jeden Monat eine größere Zeitschrift gehabt. Deswegen hängten wir die anderen Kunstzeitschriften in Amerika ab. Die von Frau Tenoh, die Zeitschrift Geisha, folgte unseren Beispiel und war in Japan ziemlich bekannt gewesen. Hier in Amerika erschien diese bis jetzt nur monatlich bei uns. Doch sie machte ihren Umlauf, dass diese wohl auch bald wöchentlich bei uns erscheinen wird, wie in Japan. Wenn das passierte, dann würde unser Verlag mächtig Feuer im Hintern haben! Deswegen setzte Frau Javis auch große Stücke auf mir. Die Anfragen aus Japan sollte ich ja alle ignorieren. Schließlich war ich hier gefragt und ich sollte nicht zur Konkurrenz überwechseln! Gerade als ich aus dem Büro gehen wollte, klingelte mein Handy. Auf den Display leuchtete Elza auf. Zuerst zögerte ich leicht, doch nahm trotzdem ab. „Ja?“ „Können wir reden?“ Sie klang etwas bedrückt am Telefon. „Klar, wo?“ „Komm zur Schwimmhalle. Ich denke Montags ist eh bei euch die Hölle los, da willst du bestimmt deine Runden drehen.“ Ich ging aus dem Büro und stand vor dem Fahrstuhl. „Ja von mir aus gern. Bis gleich.“ „Bis gleich.“ Etwas verwundert über den Ort war ich schon gewesen. Wie sollten wir uns denn unterhalten, wenn ich im Wasser meine Runden schwamm? Bestimmt will sie danach nur das Eine haben. Mein Blick wurde von verwundert zu skeptisch. So stieg ich misstrauisch in den Fahrstuhl und fuhr herunter. Oben in der Schwimmhalle angelangt, wartete Elza schon am Eingang auf mich. „Hallo Herzblatt!“ Sie gab mir flüchtig einen Kuss auf die Wange und gemeinsam gingen wir in die Umkleidekabinen. Ich hatte mehrere Badeanzüge in meinen angemieteten Spind dabei gehabt. Handtücher konnte man sich vor Ort für 2 Dollar kaufen. Wir redeten derweilen über den üblichen Alltag. Wie war der Arbeitstag und die neusten Neuigkeiten der Welt. Darunter fiel auch das Thema Haruka Tenoh. Doch ich wollte nicht darüber reden. Elza mochte Haruka nicht, schon von Anfang an. Sie machte diese immer herunter, wenn ich anfing über sie zu reden und zu schmachten. Wahrscheinlich konnte sie die Niederlage vor Ort einfach nicht verkraften? So zog ich mich vor ihr um. Ihre Blicke sprachen Bände doch bis jetzt hatte sie sich im Griff gehabt. Um diese Uhrzeit kam eh niemand mehr herein und selbst wenn, waren wir ja unter unseres Gleichen gewesen. „Kommst du mit rein oder sitzt du nur wieder rum?“ Sie schüttelte den Kopf. Also konnte ich mich ausbreiten. So duschte ich mich kurz ab und ging dann ins Schwimmbecken hinein. Einige Bahnen schwamm ich schon ab und sah den prüfenden Blick von Elza. Bis ich es nicht mehr aushielt und vor ihr stehen blieb. Ich stützte mich am Beckenrand auf und sah sie an. „Also?“ Sie kam näher und setzte sich neben mich und tunkte ihre Beine ins Wasser hinein. Unsere Blicke trafen sich. Sie sah so nachdenklich aus? Das kannte ich kaum von ihr. „Es tut mir leid das ich dich so angefahren habe...... .“ „Schon gut.“ Mein Blick sah gerade aus zur Wand, die Füße glitten langsam im Wasser hin und her. Den Kopf legte ich sachte auf meinen Arm ab. „...nein, ich war einfach aufgebracht. Sonst erzählst du mir doch auch alles? Das mit diesen Kerl im Haus, brachte mich zum Kochen! Wie würdest du dich den fühlen, wenn du nackt auf der Couch liegst und neben dir jemand fremdes ins Bad geht. Doch ich wollte die Wohnung nicht zusammen schreien. Wir hatten eine tolle Nacht gehabt, aber der Kerl hatte uns beobachtet dabei und du wusstest es. Das du sogar auf den künstlichen Schwanz so abgegangen warst und ich dich noch nie so erregt vorgefunden hatte, fand ich anfangs schon geil. Jedoch wenn ich daran dachte das dieser Mann in deinem Haus war, dann kam oder komme ich mir fehl am Platz vor? Verstehst du? Ich dachte zuerst du fickst mit ihm und wolltest jetzt das gleiche mal mit einen künstlichen..... .“ „Elza, das stimmt so gar nicht.... .“ Ich drehte meinen Kopf jetzt zu ihr und seufzte diesen Satz nur so heraus. Sicherlich verstand ich ihren misstrauen. Doch das war jetzt zu weit hergeholt! „Ach ja, was dann!“ Wenn Elza etwas nicht passte, dann wurde sie immer gleich etwas stürmischer. „Ich habe keinen Sex mit Hara. Wie gesagt er ist mein Haustier. Er macht für mich die Hausarbeit. Außerdem ist er ein Mann und ich weiß ja wohl auf was ich stehe und auf was nicht!“ Mit den letzten Satz zischte ich sie jetzt an. Irgendwie übertrug ihre Laune auch gleich auf mich hinüber. Obwohl ich eher ruhig und gelassen das Gespräch suchte. „Und wie kommt diese Lust darauf?“ Ich sah sie jetzt verwundert an und errötete leicht. „Nun ja.......keine Ahnung?“ „Wie keine Ahnung?“ Ihr verwirrter Blick sah zu süß aus. Doch ich konnte ihr ja nicht wirklich sagen, dass ich so geil war darauf und mir jemand anderes dabei vorgestellt hatte. „Das war mein erstes Mal.“ Mein Gesicht errötete sich jetzt komplett. Es war mir eh schon peinlich genug gewesen darüber zu reden. Elza jedoch sah mich wie ein Pferd an. „Wirklich?!“ Ein zögerndes Nicken gab ich ihr als Bestätigung. Sie jedoch kannte das Gefühl. Ihre erste Liebe war ein Sprinter in der oberen Klasse. Der hatte sie jedoch nur für das eine ausgenutzt und so wurde sie so kühl wie er und wechselte das Ufer. Über Sex redeten wir kaum oder wie unsere Partnerinnen so waren. Wir wussten das wir auch Andere liebten, doch sie hatte nie gefragt wie mein erstes Mal war. Obwohl das eigentlich jeder zuerst fragen würde? Wie war der erste Ex und so. Ich hatte ihr nur erzählt das ich mit Frauen meine Vorliebe hatte. „Noch nie von einer so genommen worden?“ „Elza?!?“ Ich holte meine Hand aus und spritzte sie mit den Wasser nass. Sie machte ihr Gesicht trocken und grinste. „Wow, dann war ich mal die Erste!“ Mein Blick sah sie skeptisch an. Sie nun wieder, als wäre ich jetzt eine Trophäe von ihr. So entfernte ich mich leicht von ihr und glitt in die Mitte des Schwimmbeckens. „Noch nie die Lust verspürt mit einen Mann?“ „Nein!“ Jetzt kamen die nervigen Fragen. Sie haute eine intime Frage nach der Anderen raus. Doch ich konnte sie erfolgreich ignorieren. Die Frau konnte von einen Thema in das nächste wechseln und genau deswegen, wäre Elza auch nicht mein idealer Partner. Der Sex war und ist gut, doch mehr nicht. Wir verstanden uns hier und da auch ziemlich gut. Doch alles könnte ich ihr auch nicht erzählen. Sicherlich waren wir Freunde fürs Leben geworden und wir kannten uns auch schon ewig. Jedoch mit ihr alt werden, konnte ich mir ganz und gar nicht vorstellen. „Wie findest du dein Haustier? Anziehend oder nicht?“ Bei der Frage stockte ich und sah sie misstrauisch an. „Was soll das heißen? Du weißt schon das er vom anderen Geschlecht kommt oder?“ Ich schwamm auf sie zu. „Außerdem ist er für mich zu alt, wenn ich ihn anziehend fände.“ Elza hob die Augenbrauen an. „Wie zu alt, der sieht doch aus wie ein Milchbubi? Das er den Haushalt schmeißt kann ich mir nicht vorstellen. Hast du mal seine Hände gesehen?“ Als sie davon sprach, musste ich unwillkürlich an seine Massagen denken. Oh Gott, waren die fantastisch gewesen! Er konnte definitiv anpacken! „Was ist mit denen?“ „Jetzt ohne Scheiß. Als ich den sah, dachte ich er wäre Metro-Sexuell oder schwul?“ Ich erhob mich aus dem Wasser und stieg aus. Meine Füße trugen mich zu meinen Handtuch, welches auf einer Liege abseits lag. Wenn sie wüsste das Hara ja 'schwul' sei, dann würde sie heute nicht mehr fertig werden mit den Reden. „Also ich finde sie perfekt.“ „Was?“ Ich trocknete mich vorsichtig ab. „Er kann sehr gut kochen, geschweige den von dir!“ Sie stampfte auf mich zu und wollte sich heraus reden. „Ja und welcher Kerl kocht heutzutage schon? Nur Softies! Der ist bestimmt voll mega schlecht im Bett!“ „Elza....... .“ Wieder seufzte ich auf. „Wohnst du mit ihm zusammen oder ich? Jetzt lass den armen Mann in Ruhe.“ „Ich mache mir nur Sorgen um dich Michiru!“ Mein Blick sah sie jetzt ernst an. „Sorgen? Worüber? Ich werde nicht mit ihm schlafen und geschweige ihn befriedigen! Das gleiche gilt auch andersrum! Für dich geht es nur um Sex! Gib es zu, du wolltest dich doch auch nicht nur mit mir treffen um zu `reden`?“ Bei den Wort 'reden', benutzte ich meine Finger und zeigte ihr die Fußnoten an. Ihr Gesicht sah dabei ziemlich ertappt aus. Ich grinste sie nur schelmisch an. Sie war einfach zu berechenbar. Sie kam vorsichtig näher. „Nein Elza! Geh weg von mir!“ „Michiru......?“ Ich warf mir das Handtuch um die Schulter und sah sie ernst an. „Ich verspüre jetzt keine Lust auf das! Ich habe es satt mich mit dir zu treffen um nur auf das eine zu kommen. Wir führen keine Fickbeziehung, geschweige den überhaupt eine Beziehung! Ich will die Freundin von früher haben! Wo ist die Elza, die ich so sehr schätze? Ich will keine Freundin haben die mir ständig irgendwelche Moralaposteln predigt! Melde dich erst wieder wenn es dir ernst ist mit unserer Freundschaft und ich meine 'nur Freundschaft'!“ Mit diesen Satz verabschiedete ich mich von ihr und sperrte mich in der Dusche ein. Von draußen hörte ich Schritte, die sich von mir entfernten. Mein Herz raste förmlich davon. Nicht vor Freude, eher vor Wut und Enttäuschung. Irgendwie konnte ich mich in letzter Zeit nicht zufrieden stellen. Selbst wenn ich an Zuhause dachte, konnte ich mich nicht zurückziehen. Dort wartete Saphir und Hara auf mich. Mit Letzteren musste ich auch noch ein Hühnchen rupfen. Innerlich seufzte ich auf und versuchte die Dusche zu genießen. Als ich gegen Abends nach Hause kam, stolperte ich im Flur über Saphirs Sachen. Leicht genervt ging ich dann ins Wohnzimmer, wo ein buntes treiben auf der Couch herrschte. Saphir brachte seine Konsole mit nach Hause und die Jungs zockten erregt Fußball auf den Fernseher. Der Tisch war nicht gedeckt und sonst sah das Wohnzimmer eher wie ein Chaos aus. Ich räusperte mich leicht, um mich bemerkbar zu machen. „Hey Schwesterherz, willkommen zu Hause!“ Hara drehte sich zu mir um und sah meinen ernsten Gesichtsausdruck. „Ha! Pass auf Hara sonst schieße ich noch ein Tor!“ Doch Hara stand auf, ging auf mich zu und umarmte mich. „Willkommen Daheim.“ Im Hintergrund konnte ich Saphir jubeln hören. Meine schlechte Laune jedoch verflog, dank der Umarmung, einfach. Wie sollte ich ihn jetzt darauf ansprechen? Saphir war da und war jetzt sichtlich genervt gewesen, dass Hara nicht mehr weiterspielte. „Hey ihr Turteltauben, könnt ihr das auf später verschieben?“ Wir lösten unsere Umarmung und sahen uns in die Augen. „Hast du Hunger? Du kommst spät?“ Ich schüttelte jedoch den Kopf. Mir war der Appetit vergangen. „Saphir, räum gefälligst dein Zeug ordentlich weg! Außerdem sind wir kein Paar. Hara ist schwul!“ Mein jüngerer Bruder sah mich jetzt fassungslos an. Hara jedoch verzog keine Miene. „Was? Echt jetzt!?“ Jetzt fing die Diskussion an. Zuerst war Saphir geschockt und wollte es nicht wahr haben, dass er mit ihm alleine in der Wohnung war. Doch Hara erklärte ihn zig mal das er nicht sein Typ sei. Aus der Küche konnte ich auch die Bewunderung nicht heraus sehen von Hara zu Saphir. Sicherlich da wäre ein großer Altersunterschied gewesen. Doch wie ich ja vermutete ist Hara nicht wirklich schwul? Doch wie soll ich das bloß beweisen? Nach wenigen Minuten verstand sich jedoch Saphir mit Hara wie zuvor auch und sie taten so als sei nichts gewesen. Versteh einer die Männer? „Du siehst etwas angespannt aus? Alles okay?“ Ich nippte an meinen Orangensaft und sah ihn desorientiert an. „Was? Ach so.....ja ich hab mich mit Elza vorher getroffen.“ „Und? Habt ihr euch wieder vertragen?“ Saphir lauschte nur und sah uns prüfend an. „Wieso, hattet ihr euch gestritten?“ Hara widmete sich wieder zu Saphir und nickte. „Ja, wegen mir.“ Mein Bruder sah mich jetzt skeptisch an. „Ich hab Elza nichts erzählt von meinen kleinen Haustier hier und ja dann hat sie ihn halt entdeckt und ist an die Decke gegangen.“ Als ich zum Fenster sah, konnte ich Vaters Gitarre erblicken. „Ihr habt das ja bereinigt oder?“ Genervt nickte ich meinen Bruder zu und ging mit meinen Glas Orangensaft zum Fensterbrett und streichelte das Holz der Gitarre. Beide sahen mich erwartend an. „Sorry Jungs aber ich geh zu Bett. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Macht nicht zu lange, ja?“ Beide antworteten im Chor. „Gute Nacht.“ So ging ich die Treppe hinauf und versteckte mich in meinem Zimmer. Jedoch schlafen konnte ich jetzt noch nicht. Von unten konnte ich die Beiden reden hören. Obwohl ich Hara ans Messer geliefert hatte, hatte er nicht einmal gezuckt oder die Mimik verzogen? Jemand der lügt, muss doch irgendeine Reaktion aufbringen können? Die Gitarre war jetzt da, wie konnte ich Hara aus dieser Reserve locken und seine Lüge auffliegen lassen? Selbst im Fernsehen lief nichts interessantes. Keine Neuigkeiten aus Japan, was mich auch frustrierte. So wälzte ich mich im Bett hin und her. Unten hörte ich jetzt Gitarrenmusik, so wie es klang spielte Saphir die Gitarre. Diesen Song hatte unser Vater immer vorgespielt. Langsam machte ich die Türe auf und setzte mich oben auf die Treppe hin. Die Töne waren verzerrt und einige klangen ziemlich daneben, aber Saphir war halt kein typischer Gitarrenspieler. Erstaunlich das er die Noten noch kannte? Sie erzählten dabei viel und Hara meinte das die Gitarre zwar alt ist, aber die Saiten noch relativ gut in Schuss sind. Als ich vorsichtig hinunter ging sah ich wie Hara die Gitarre musterte, würde er jetzt etwa spielen? „Ich mach mich jetzt Bett fertig, du kannst ja drauf spielen wenn du magst?“ „Ja, aber heute nicht mehr. Vielleicht morgen.“ Er sah zur Treppe und ich versteckte mich prompt hinter der Wand. Ob er mich gesehen hatte? So lief ich schnell die Treppe hinauf und ging leise in mein Zimmer hinein. Warum versteckte ich mich nur? Ich krabbelte übers Bett und murmelte mich in die Decke ein. Ein letzter Blick auf mein Handy, doch keine Nachrichten zu sehen. So versuchte ich zu schlafen. Elza meldet sich bestimmt noch, wenn sie fertig mit schmollen war. Doch das war nicht meine größte Sorge. Ich hatte immer noch Gefühle für jemand der ein falsches Spiel spielte. Ich brauchte einfach Abwechslung von allen. Urlaub wäre toll gewesen! Doch mit den zwei Chaoten da unten, könnte ich sofort noch mehr Urlaub beantragen. Kapitel 8: Das Spiel -------------------- Wieder schlecht geschlafen, schleifte ich mich langsam aus dem Bett. Müde torkelnd ging ich in Richtung Bad. Von unten hörte man nichts, so als wäre ich alleine im Haus gewesen. So richtete ich mich für die Arbeit fertig und zog mich in meinem Zimmer um. Die dreckige Wäsche packte ich meist gleich in meinem Wäschekorb. Ich müsste langsam wieder Wäsche waschen im Keller. Ob ich das Hara überlassen sollte? Ich errötete leicht bei den Gedanken. Männer können schon perverse Sachen mit Unterwäsche anstellen? Ich schüttelte meinen Kopf. Hara zählt zu denen bestimmt nicht! Komplett fertig, trug ich den Wäschekorb mit hinunter ins Erdgeschoss. Saphir lag immer noch tot auf dem Sofa und Hara werkelte in der Küche herum. Das ganze Zimmer war aufgeräumt, nur um Saphir herum war es noch chaotisch gewesen. Schläft er überhaupt mal? Mit den Wäschekorb unter dem Arm beobachtete ich mein Haustier in der Küche. Er hatte Kopfhörer aufgehabt und wippte mit den Kopf auf und ab. Als er sich zu mir umdrehte, sah er mich lächelnd an. Er zog die Kopfhörer von sich und begrüßte mich freudig. „Guten Morgen Michiru. Gut geschlafen?“ Er sah zu meinem Wäschekorb. „Ja danke und wie ich sehe bist du schon wieder fleißig am werkeln?“ Er nickte nur und legte das Messer beiseite. „Soll ich dir helfen?“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein Danke, aber die Wäsche mache ich lieber selbst.“ Ich zwinkerte ihn zu und ging hinunter zum Keller und erledigte meine Sachen. Als ich wieder nach oben kam, stand Saphir am Tresen und lehnte sich am Tisch an. „Morgen Schwesterchen.“ „Du, schon wach?“ Er grinste und stand halb nackt vor Hara am Tresen. Doch keine verruchten Blicke von diesen. Mein Bruder hatte jetzt keinen sonderlichen gut trainierten Körper? Jedoch wenn man nackte Haut vor einem sieht, müsste doch irgendwas da sein? Doch Hara schnippelte ohne weiteres am Frühstück weiter. Ob er wirklich nichts für Saphir übrig hatte? „Klar! Es riecht so lecker nach Essen und ihr beide hattet geredet, da wurde ich wach? Jedoch ich geh jetzt erst einmal duschen. Da könnt ihr ja ungestört weiter reden.“ Saphir rannte zur Couch und pflückte seine Sachen aus dem Chaos heraus und verschwand ins Bad. Ich begutachtete jeden seiner Züge und beobachtete meinen kleinen Bruder. „Keine Angst.......ich vergreife mich schon nicht an deinem Bruder.“ Ertappt sah ich ihn fragend an. „Was?“ „Er ist nett und kein Zweifel sehr hübsch? Jedoch nicht mein Fall. Da kann er auch nackt vor mir stehen. Soll ich deine Wäsche später aufhängen?“ Wie kann er von einem Moment zum anderen das Thema wechseln? Noch nicht ganz wach, winkte ich ihm ab und setzte mich an den Tresen. „Nein, jedoch kannst du die Wäsche später in den Trockner tun?“ Er lächelte mich leicht an und überreichte mir den morgendlichen Kaffee. Aus dem Bad heraus konnte man die Dusche hören. Jetzt war ich mit Hara allein gewesen. Die Chance, den Moment auszukosten! Nachdenklich umkreiste ich die Tasse und suchte die richtigen Worte. „Alles okay bei dir?“ Der hübsche Kerl vor mir, bereitete das Obst mit Müsli zu und fügte fettarmen Joghurt hinein und überreichte mir das Schälchen. Ich lächelte in dankend an und sah ihn dann auf einmal ernster an. Er erschrak leicht und dann sprudelte es aus mir heraus. „Sag Hara.......hattest du mir nicht letztens erzählt, das deine Ex-Freundin in Miami lebte? Wie kommt es das du jetzt auf einmal schwul bist?“ Mein Blick starrte ihn an und ich sah seine Überraschung aus dem Gesicht heraus. Wie redest du dich jetzt heraus? „Nun ähm....wie soll ich anfangen...?“ Sichtlich ertappt mit dieser Situation, war ich ihm Innern siegreich gewesen. Ich schlug meine Arme über Kreuz und starrte ihn förmlich an. Mein Frühstück konnte ich jetzt nicht anrühren. „......ich weiß, dass es noch viel zu bereden gibt.....und ja.....ähem..... .“ Etwas geknickt schaute er zur Seite und wusste nicht so recht wo er anfangen sollte. „Ich warte? Du solltest langsam mal mit der Wahrheit raus rücken Hara? Ich hatte dir gesagt keine Lügen mehr! Und jetzt das!?!“ In diesem Moment sah er mich mit seinem Blick verletzend an. Obwohl ich eigentlich die Verletzte war? Seine Hände, welche auf den Küchentresen ruhten, krallten sich förmlich in den Tisch hinein. Sein ganzer Körper war auf einmal so angespannt gewesen? „Ich bin schwul!! Das war mir seit der Kindheit bewusst gewesen......doch richtig outen konnte ich mich nach meiner Ex erst! Okay? Ich habe es satt mich dauernd von allen rechtfertigen zu müssen! Ich würde dich nie anlügen ~Chiru.... .“ Der letzte Satz klang so zerbrechlich. Selbst seine Mimik war gebrochen, so als würde er jeden Moment zerbrechen. Zuerst war ich mir sicher gewesen ihn aus der Reserve zu locken und jetzt fühlte ich mich schlecht und verletzt. Noch nie sah mich jemand so verletzlich an? „Es tut mi-... .“ „Schon gut, ess dein Frühstück. Damit du gestärkt auf Arbeit sein kannst!“ Er wendete sich von mir ab und fing an die Küche aufzuräumen. Gerade als ich ansetzen wollte, kam Saphir aus dem Bad. Der unpassendste Zeitpunkt den es je geben konnte! „Stör ich?“ Ich schüttelte den Kopf und fing an das Müsli zu essen. Hara stellte Saphir sein French Toast mit Schinken auf den Tresen. Doch die Atmosphäre war für mich zu bedrückend gewesen, sodass ich meine Schüssel abstellte und aufstand. „Wir reden später.....ich muss los.“ Meine Füße trugen mich automatisch in den Flur. Schnappte meine Jacke und Tasche und ging außer Haus. Ich wusste, dass ich zu früh unterwegs war. Doch die bedrückende Stimmung hielt ich nicht länger aus. Vielleicht war ich doch zu egoistisch gewesen? Vielleicht hätte ich einfach nur noch etwas mehr warten müssen, bis sich Hara von selbst öffnete? Schwer seufzend ging ich die Straße hinunter, in Richtung Metro-Station. Auf Arbeit angekommen sahen mich alle fragend an. Mit einer Tasse Kaffee ging ich durch die Flure und sah sichtlich genervt aus. Kein Wunder, was vorhin passiert war! Als ich an meinem Büro ankam, sah mich Frau Misuno verblüfft an. „Guten Morgen Frau Kaioh? Heute früher da also sonst?“ „Ich war heute irgendwie früher fertig als sonst und die Bahn kam dieses mal überpünktlich.“ Sie lächelte mich leicht an. „Haben sie schon was herausgefunden, womit ich sie beauftragt hatte?“ Sie nickte und zeigte in meinem Büro. Ich nickte ihr zurück und nippte an meinem Kaffee. „Manches habe ich verkürzt und Links dazu geschrieben, falls vorhanden. Über viele in der Gruppe ist kaum was bekannt? Also eher unauffällig, bis auf die Strafakten. Jedoch über Haruka selbst gab es soviel Zeugs, dass ich diese noch nicht geschafft hatte.“ Ich winkte sie ab. „Kein Problem, nur keine Hektik. Das reicht erst einmal, danke!“ Ich wusste das sie über die Yakuza sprach, aber das musste ja niemand mitbekommen. So ging ich in meinem Büro und schaltete den PC an. Der Wälzer auf den Tisch war schon dick gewesen. Wenn Amy arbeitete, dann gründlich! Ich zog meine Jacke aus und hängte sie am Ständer neben der Tür auf. So griff ich nach der ersten Akte und überflog diese. Das war die uninteressanteste von allen. Amy fügte einige Fotos hinzu wo Haruka mit ein paar Yakuza zu sehen war. Wohl ein Treffen bei ihren Onkel? Außer ein paar Strafregistern von seiner Jugendzeit steht nicht viel drin über ihren Onkel? Nja so wie das da stand, ist er ein hohes Tier und lässt andere für sich arbeiten. Nebenbei arbeitete er in einer Werkstatt. Wahrscheinlich um dort seine weiteren Geschäfte zu führen? Er soll auch Harukas Rennstall mit Materialien versorgen. Über ihre Tanten wusste ich alles, sowie ihre Mutter. Über Harukas Vater stand kaum was drin. Jedenfalls nichts neues? Selbst die Fotos brachten kaum Aufschlüsse. Seufzend lehnte ich mich zurück. Das Telefon riss mich aus der Trance. „Kaioh?“ „Die Chefin wartet auf ihre morgendliche Visite.“ Ich starte auf die Uhr und ich erschrak auf. Hatte ich wirklich soviel Zeit vergeudet mit den unwichtigen Akten? „Ich komme!“ Legte sofort auf und gab die unnützigen Akten wieder Frau Misuno. „Vernichten sie diese!“ Und ging die Treppe hinauf, wo Frau Tomoe genervt auf mich schon wartete. „Zuerst früher kommen und dann zu spät zur Chefin gehen? Tze.........Frau Kaioh ist da.“ Sie winkte mich durch und in meinen Inneren wollte ich Frau Tomoe bildlich erwürgen. Dort angekommen, wollte meine Chefin nur der Stand der Dinge wissen. Es waren ja noch ca. 8 Wochen gewesen bis die Ausstellung war und ich hatte nicht mal eins fertig gehabt! Doch ich sollte die Bilder eine Woche vor Eröffnung fertig abliefern. Ich entschuldigte mich zwar, aber die Chefin konnte man nie wirklich zufrieden stellen. Auch wenn sie dieses sagte, ihre Blicke konnten vieles erzählen. So verbeugte ich mich und verließ ihr Büro. „Wenn sie nicht so ein Griesgram wären, könnte man sie leiden! Könnte..... .“ So ging ich die Treppe hinunter und ließ eine perplexte Frau Tomoe stehen. Selbst der Rundgang zu meinen Schützlingen konnte mich nicht wirklich inspirieren? Heute war einfach nicht mein Tag gewesen. Immer wieder musste ich an das Geschehene von heute morgen denken. Wie sollte ich Hara darauf ansprechen? Geschweige denn überhaupt das Thema anschneiden? Sollte ich überhaupt mit diesen reden? Saphir war ja auch noch da gewesen. Seufzend ging ich meine Runden weiter. Kurz vor Feierabend konnte ich mir die Akte von Setsuna Meioh angucken. Diese Frau war gebildete gewesen, keine Frage? Ihre Auszeichnungen waren brillant! Vorragende Ärztin und Finanzberaterin war sie auch noch. Sie und Haruka verstanden sich ziemlich gut, jedoch man konnte denen nie ein Techtelmechtel nachweisen? Obwohl es mal Gerüchte dazu gab? Jedenfalls konnte ich mir das nicht vorstellen, dass Haruka so eine war? Doch etwas stutzig war ich schon gewesen. So nahm ich den Hörer in meiner Hand und rief Amy an, welche schon gegangen war. „Misuno?“ „Hier Frau Kaioh, sorry das ich sie nach der Arbeit noch mal anrufe?“ „Keine Ursache, was kann ich denn für sie tun?“ „Wenn sie über Haruka nachforschen.....können sie noch ihre Liebhaberinnen raussuchen?“ „Alle?“ Ich stockte kurz und überlegte nach. „Ja, ginge dies?“ „Gerne, könnte jedoch dauern..... .“ „Keine Ursache, vielen Dank. Ihnen noch einen schönen Abend Frau Misuno.“ „Danke, ihnen auch Frau Kaioh.“ Nach dem Telefonat ging ich zum Kopierraum und vernichtete die Akte von Frau Meioh. Vor Frau Javis Büro brannte noch Licht? Frau Tomoe war wohl auch noch da? Sie war einer der Ersten und ging auch als einer der Letzten. War wohl nicht einfach unter Frau Javis zu arbeiten? Meistens blieb ich ja auch länger. Da ich meine Schüler und meine Arbeit noch nebenbei machen musste. Jedoch sollte ich auch langsam gehen. Meine zwei Männer zuhause warteten bestimmt schon auf mich? Zurück in meinem Büro angekommen, nahm ich meine Jacke und Tasche und stand vor dem Fahrstuhl. In diesem Moment kam Frau Tomoe auch hinunter und gemeinsam standen wir vor dem Fahrstuhl. Die Atmosphäre war etwas angespannt gewesen. Ab und zu schaute ich vorsichtig hinüber. Doch keine Reaktion von ihr kam hervor. Bis der Fahrstuhl erschien und wir beide stillschweigend hinunter fuhren. Ob sie das mit dem Griesgram immer noch persönlich nahm? Als wir unten ankam, verabschiedete ich mich. Jedoch kam nichts zurück. So zuckte ich mit den Schultern und ging zur Metro. Als ich den Schlüssel umgedreht hatte, hörte ich Musik aus dem Wohnzimmer. Die sanften Gitarrentöne konnten unmöglich mein Bruder sein? Vorsichtig legte ich meine Tasche auf das Regal ab und zog meine Jacke aus. Im Wohnzimmer angelangt, konnte ich Saphir auf der Couch sitzen sehen und Hara auf den Tresenhocker mit der Gitarre auf den Schoß. „Du bist schon da?“ Hara sah zu mir auf und sah mich freundlich an. Nicht das übliche lächeln wie sonst, aber neutral. „Hi Schwesterchen, komm setzt dich! Hara spielt richtig geil auf der Gitarre!“ Ich blickte auf den Essenstisch, wo schon alles gedeckt war. „So kann er das? Wie wäre es zuerst mit Essen und dann lausche ich gern Haras Künsten?“ Saphir sah mich fragend an und stimmte zu. Hara stellte die Gitarre vorsichtig ab und lief in die Küche. „Wie war dein Tag Michiru?“ Seit Saphir da war, nannte er mich nicht mehr Frauchen oder anders. Fand ich auch besser so, nicht das man da was falsch verstehen könnte? Die beiden verstanden sich jedenfalls super. Obwohl sich Saphir kaum mit jemand von meinen Freunden verstand? Selbst bei Elza war immer was gewesen. So saßen wir bei Tisch und jeder erzählte wie sein Tag verlief. Ich überlegte jedoch, wie ich mit Hara über heute morgen reden sollte. Doch Saphir war da gewesen und würde nur stören. Saphir packte die alten Geschichten von früher raus und erzählte über unseren Dad. Unser Dad war schon super gewesen, doch das würde jeder von seinen Eltern behaupten? „Ich kann nicht viel über meinen Vater erzählen, ich hatte ihn kaum gesehen? Er war immer unterwegs und interessierte sich nicht für mich oder meine Mutter. Er hatte immer jemand anderes bei sich. Von dem her freut es mich, dass ihr so einen tollen Dad habt.“ Wow, Hara sprach über sich und seiner Familie? Saphir lockerte wohl seine Stimmung auf. Scheint ja doch zu was nütze zu sein mein kleiner Bruder? „Na ja unser Dad ist ja auch jetzt mehr unterwegs als sonst. Man sieht ihn kaum. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass er bald wieder da ist!“ „Wie man es nimmt.“ Ich konnte die Begeisterung meines Bruders nicht teilen, doch sehen würde ich ihn auch gerne mal wieder. „Nja egal, ich würde jetzt gerne ein Stück von dir hören?“ Gesättigt stand ich auf und schlenderte rüber zur Couch und überschlug meine Beine. Saphir, half noch schnell Hara beim Aufräumen und gesellte sich dann zu mir auf der Couch. „Hara erinnerte mich irgendwie an meinem Dad, wie er früher gespielt hatte?“ Ich sah meinen Bruder fragend an und dann zu Hara, welcher sich wieder auf den Hocker bequem machte. „Irgendwelche Vorschläge?“ Er sah mich fragend an, doch ich schüttelte den Kopf. „Spiel wonach dir ist? Vielleicht inspirierst du mich ja? Ich möchte gleich noch etwas malen. Da ich die letzten Tage kaum dazu kam.“ Er nickte und stimmte noch kurz die Gitarre ein. „Das Lied ist etwas besonderes für mich, ich hatte es damals für jemanden geschrieben. Ich werde dazu versuchen zu singen. Jedoch ist es ziemlich hoch, da es eigentlich eine Frau singen sollte? Ich versuche mein bestes, da ich lange nicht mehr gesungen habe.“ Saphir sah mich mit großen Augen an. „Hara war früher mal in der Band, weißt du Saphir. Na dann, ich bin gespannt.“ Ich wusste das es diese Band nicht gab. Dies hatte ich ihn auch verdeutlicht. So langsam fängt deine Fassade an zu bröckeln. „Ich wusste gar nicht das du auch singst? Bin gespannt!“ Saphir war jetzt schon außer Häuschen. Ich war gespannt gewesen ob er wirklich so gut spielen konnte? Meine Blicke sahen ihn erwartend an. Er atmete noch einmal durch und dann strich er sanft über die Saiten. Mein skeptischer Blick war auf einmal wie verflogen gewesen. Die sanften Berührungen auf der Gitarre und die Stimmung die er transportierte bewegten mich zutiefst und dann fing er an zu singen. „Just take me with all my stupid flaws Changing me is like shooting in the dark Patience please, I'll never be as perfect as you want me to Believe me, I want it just as bad Forgive me, wish I could change the past Take it cause I'll never be as perfect as you want.“ Der Flow und sein Rhythmus waren perfekt eingestimmt und dann das Klopfen auf dem Holz der Gitarre machten es zu einem richtigen Sound. Wenn man nicht wüsste, dass Hara sang, würde ich behaupten da singe eine Frau? Mein Herz war berührt von seiner zart, zerbrechlichen Stimme. Doch der Song war so emotional und machte mich dennoch irgendwie, happy? Seine Blicke durchbohrten mich regelrecht, so als würde er nur für mich singen? „I think you're confusing me with somebody else I won't apologize for being myself Take me with all of my beautiful scars.“ Wie ein Blitz durchfuhr es mich regelrecht. Meine Haare krümmten sich und ich bekam regelrecht eine Gänsehaut. Ein Mann, der die Töne so hoch und perfekt treffen konnte! Selbst Saphir war begeistert gewesen. So als würde mich Hara ansprechen und sagen was er fühlen würde? „I love you the way that you are I come to you with all my flaws With all my beautiful scars I love you the way that you are With all my beautiful scars.“ Mein Herz raste plötzlich davon und ich schwelgte in Erinnerungen. Ich dachte an die Dinge aus der Kindheit die ich einst erlebt hatte. Die ich vergessen hatte und dann sah sein Blick beim singen so zerbrechlich aus und ernst? „Don't judge me, just gotta let me be Accept me although I'm incomplete My imperfections make me unique That's my belief I think you're confusing me with somebody else I won't apologize for being myself Take me with all of my beautiful scars.“ So als würde er unsere Situation gerade heraus singen? Als würde Elza zwischen uns stehen und so manch Anderes? Aber er meinte er habe diesen Song für jemand bestimmtes geschrieben? „I love you the way that you are I come to you with all my flaws With all my beautiful scars I love you the way that you are With all my beautiful scars.“ Jeder hatte auf seine Weise Narben am Körper, Sichtbare und Unsichtbare. Ich war auf jedenfall berührt gewesen von seinem Spiel. So hatte ich mich lange nicht mehr gefühlt nach einem Musikstück. „Never say never, anything is possible Always been a rebel, overcoming obstacles I can't give you perfect but I can give you forever …............ Take me with all of my beautiful scars I love you the way that you are I come to you with all my flaws With all my beautiful scars I love you the way that you are With all my beautiful scars...... .“ Die letzten Worte klangen so zerbrechlich und raus gedrückt. Er sah uns zufrieden an und legte die Gitarre beiseite. Ein kurzes Räuspern kam von ihm und ich war regelrecht begeistert gewesen. Wir applaudierten beide gleichzeitig. „Wow, du bist wie Justin Timberlake mit der Stimme!! Ich kenne kaum jemand der als Kerl so hoch singen konnte?“ Hara kratzte sich verlegen die Wange und sah mich schüchtern an. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Bedankte mich mit einen Wangenkuss und flüsterte ihn ins Ohr. „Danke für die Inspiration.... .“ Saphir sah mich fragwürdig an. „Ich verabschiede mich für heute Jungs und werde an meinem Werk weiter arbeiten. Gute Nacht.“ Beide nickten nur und fingen an zu reden. Ich ging die Treppe hinauf und verschwand in meinem Atelier. Die Tür schloss ich leise zu und presste mich an dieser hinunter. Die Tränen kamen langsam und warm hinunter. Noch nie war ich so berührt von einem Live Auftritt gewesen, wie damals bei Haruka auf diesem Event. Mein Herz raste förmlich davon. Da war wieder dieser Moment gewesen. Die Gefühle spielten wieder verrückt. Zusammengekauert saß ich vor der Tür und konnte von unten die Gitarrenmusik hören. Ich glaube für heute musste ich nicht mehr mit Hara reden. Das war genug fürs Erste. So rappelte ich mich auf und fand die Inspiration mein erstes Werk zu vollenden und malte bis spät in die Nacht hinein. Kapitel 9: Gefühlschaos ----------------------- Schwerer Atem presste sich aus meinen Lippen. Mein Kopf glühte und mein ganzer Körper schwitzte die körperliche Anstrengung aus. Pure Lust überströmte meinen ganzen Körper. Das Verlangen presste sich immer mehr aus mir heraus. Der blonde Schönling zwischen meinen Beinen, bereitete mir die schönste Nacht meines Lebens vor. Sein durchtrainierter Körper, welcher verschwitzt an mich presste und tief in mich eindrang, war so zärtlich und zugleich so zerbrechlich über mir gewesen. Meine Fingernägel bohrten sich regelrecht in seinen Fleisch hinein. Mit jedem Stoß, stöhnte ich ihn ins Ohr und flüsterte seinen Namen. „Hara~~~~.“ Seine tiefblauen Augen durchbohrten mein fordernden Blick und unsere Lippen versiegelten sich, genau wie sich unsere Körper miteinander verschmelzten. Seine Zunge drang vorsichtig in mich hinein, genauso wie sein strammes Glied mich durchbohrte. Ich wollte mehr von ihm. Ich wollte diesen Moment völlig auskosten. Mein Körper folgte seinen Bewegungen. „Ouuuhhhh~~~~~ jaaaaaa........Hara~~~~~ ich liebe..... .“ „WAAAAAAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSS!!!!!!!“ Ich riss meine Augen auf und starrte geschockt zur Decke. Es war wieder nur ein Traum gewesen? Mein Schritt pulsierte förmlich auf und ich spürte die Erregung in meinen Slip. Doch dann krabbelte ich aus dem Bett. Die Stimme die so laut Aufschrie war Saphir gewesen! So musste ich nachschauen, ob alles beim rechten war. Als ich die Treppe hinunter lief, sah ich im Fernseher einen Porno laufen. Meine Augen sahen geschockt aus. Ich sah zur Uhr, welche knapp halb 4 anzeigte. Das so etwas noch im Fernseher lief und um diese Zeit? So etwas konnte ja nur Saphir sehen! Hara konnte ich mir jetzt nicht vorstellen? So schaltete ich den Flimmerkasten aus und schaute zum Hochbett. Da war Hara jedoch nicht gewesen und Saphir war auch nirgends aufzufinden? Doch im Bad war Licht zu sehen. Der Porno und der laute Aufschrei, ließ mir irgendwelche schwulen Szenen im Kopf umher schwirren. Ob Saphir deswegen aufgeschrien hatte? Ich hörte Wasser rauschen aus dem Bad, doch es herrschte Stille. So klopfte ich vorsichtig an. „Jungs, alles okay bei euch?“ Saphir machte mit einen hochroten Kopf die Badtür auf und so konnte ich einen kurzen Blick hinein werfen. So konnte ich sehen das Hara unter der Dusche stand. Jedoch konnte ich kaum was erkennen, da die Dusche beschlagen war. „Jaa.......ähm alles okay. Warum bist du noch wach?“ Das mein Bruder zum Stottern anfing und Hara kurz aufhörte zu duschen und mit den Kopf aus der Tür herausschaute und fragte was sei, fand ich schon etwas skeptisch? „Warum zur Hölle schreist du wie ein Mädchen durch das ganze Haus?“ Ich sah Haras nassen Haare und wie das Wasser sein Gesicht hinunter tropfte, sodass ich peinlich berührt zur Seite schaute. Genauso sah er verschwitzt in meinen Träumen aus. „Ni----iichts......ich hab mich nur an einer gewissen Stelle geschnitten...... .“ Beide Männer sahen sich peinlich berührt an und Hara verschwand wieder in der Duschkabine und schloss die Tür. Ich sah Saphir skeptisch an? „Und da ruft man dann Was? Warum guckst du dir eigentlich ein Porno an? Weißt du überhaupt was das kostet! Nicht in meinen Haus! Haben wir uns verstanden? Du kannst gerne dich begnügen mit Frauen, aber nicht in meinen Haus! Genauso wie das erleichtern! Ich will keine ekligen Tücher hier rumliegen haben. Ich weiß wie ihr tickt, wenn ihr so etwas anguckt oder wer hat sich das angeguckt?“ Ich mochte es gar nicht, wenn in meinem Haus rumgemacht wurde, besonders nicht wenn ich es nicht selber war. Meine Couch war mir heilig gewesen. Obwohl ich diese ja schon öfters mit Elza eingeweiht hatte, aber mein Bruder? Oder Hara? Ich sah abwechselnd von Dusche zu Saphir, doch mein kleiner Bruder konnte mich nicht anlügen. So hatte ich den schuldigen gefunden. Ich wollte auch gar nicht wissen wo genau er sich geschnitten hatte, da ich an seinen Oberkörper oder Gesicht nichts sehen konnte. Ich wusste auch, dass sich mein Bruder nicht die Beine rasierte, da konnte ja auch nur eine Stelle übrig bleiben. Ich verschränkte die Arme und war jetzt wach gewesen. Obwohl mein Herz immer noch bewegt war von dem Traum und die Begierde meiner Gefühle unter der Dusche stand. Ich wollte unbedingt seinen nackten Körper sehen geschweige spüren, jedoch stand mein kleiner Bruder im Weg und ich diesen Moment wieder aus dem Kopf geworfen hatte. „Ja, ich werde es nicht mehr tun. Versprochen.“ Er legte seinen Arm um meine Schulter und gemeinsam gingen wir aus dem Bad. „Ich werde heute zu meiner Wohnung gehen und nach den rechten schauen. Du solltest jetzt noch ein wenig schlafen.“ Er lehnte sich an den Türrahmen und machte sich breit vor der Badtür. „Ich werde jetzt auch duschen gehen.....wenn Hara....fertig ist?“ Ich sah in skeptisch an. „Warum geht ihr so spät duschen? Geht gefälligst zu anständigen Zeiten euch waschen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Hara geht immer um diese Zeit? Ich konnte nicht schlafen und da bin ich dann in dem Programm hängen geblieben..... .“ Mein Blick wurde noch skeptischer als sonst. Jedoch kam ich jetzt nicht wirklich weiter und so entfernte ich mich mit einen 'gute Nacht' und ging wieder hinauf in meinem Zimmer. Merkwürdig fand ich das Verhalten schon von Saphir, doch ich sollte versuchen zu schlafen? So kuschelte ich mich in mein Kissen hinein. Mein Höschen war jedoch immer noch feucht gewesen und so musste ich unwillkürlich an meinen Traum denken. „Der war verdammt echt gewesen...... .“ Nuschelte ich in mein Kissen hinein und konnte jetzt erst recht nicht schlafen. Außer Haras Gesicht und nassen Arm konnte ich eben gerade nicht viel sehen, aber es war verdammt identisch gewesen wie im Traum. Mit den Bild war ich gegen 1 Uhr fertig gewesen, also viel geschlafen hatte ich jetzt nicht und dann so etwas zu träumen? Das zweite mal das ich von Hara geträumt hatte wie wir Sex machten? Hatte ich doch mehr Gefühle als ich vorgab? Doch ich stand auf Frauen? Warum ausgerechnet mein Haustier? Lag es an seinen tiefblauen Augen die mich berührten? Oder die Ausstrahlung, welche mich so anzog? Ich wusste es einfach nicht. So wälzte ich mich unruhig hin und her, bis ich dann doch endlich einschlief. „Michiru? Michiru, du musst aufstehen? Wach auf Michiru?“ Das Klopfen an der Tür weckte mich. Erst jetzt nahm ich das leise Piepen meines Weckers war. Ich schaute auf die Uhr und sprang aus dem Bett. An der Tür stand Hara, welcher mich weckte. Beinahe wäre ich in ihn rein gerannt, aber ich schreckte zurück. „Ich hab verschlafen!!!“ Er nickte verwundert und ich sah völlig zerzaust aus. „Bad!“ „Ich mach dir ein Brot für unterwegs.“ Ich rannte ins Bad und Hara rannte die Treppe hinunter. Wie ein eingeschweißtes Team organisierten wir den Morgen. Saphir saß am Tresen und begutachtete alles aus der Ferne. Ich verabschiedete mich von meinen kleinen Bruder und gab Hara einen Kuss auf die Wange, errötete leicht und verschwand außer Haus. Müde saß ich am Schreibtisch und überflog die E-Mails. Zum Glück war ich heute mehr außerhalb unterwegs als im Büro. Rubeus müsste auch gleich kommen um mich abzuholen. Etwas frische Luft würde mir gut tun und meine Gedanken auf andere Dinge zu bringen. Die Situation heute früh war schon komisch gewesen? Verstehe einer die Männer mit den Pornos? Das gleiche galt wie die Strip-Clubs oder Puffs. Ich schweife völlig ab. So seufzte ich müde in den Monitor hinein. „Klopf, Klopf?“ Ich schreckte auf und Rubeus stand an der Tür. „Da hat aber einer wenig geschlafen? Jedoch siehst du bezaubernd aus, wie immer.“ Er zwinkerte mir zu und ich musste mir bildlich ein Würgereiz unterdrücken. Ich stand von meinen Tisch auf und nahm meine Jacke. „Kein Kommentar.“ So gingen wir gemeinsam zum Fahrstuhl und ich musterte den Mann neben mir. Ein Schauer überkam mich und zugleich der Ekel vor Männer. Nein, ich könnte nie mit einen Mann schlafen! Doch dann kam mir Hara vor Augen und mein Herz raste auf einmal davon. „Alles okay?“ Ich sah verwundert zur Seite und ignorierte dann wieder den Rotschopf neben mir. Genervt drückte ich den Knopf und der Fahrstuhl bewegte sich. „Ja, der Kaffee war heute früh alle.....mehr nicht.“ „Oka~~~~y, dann müssen wir ganz schnell der Dame ihre Drogen besorgen.“ Er grinste mich an und lehnte sich an der Wand des Fahrstuhls. Ich betete nur das der Tag ganz schnell zu Ende ging. Am Abend endlich angekommen, sah ich Hara in der Küche stehen. Ich musste zweimal hinsehen, um das was ich sah zu bestätigen. Meine Fantasie spielte mir gerade einen Streich. Ich dachte gerade echt, dass Hara nackt, nur mit Schürze bekleidet, in der Küche stand und essen kochte? „Willkommen Zuhause, du siehst müde aus? War der Tag anstrengend?“ Ich sah mich im Wohnzimmer um, doch kein Saphir war anwesend gewesen. „Wie man es nimmt. Wo ist mein kleiner Bruder?“ Hara ging zum Kühlschrank und holte einen riesigen Becher heraus und tat das Getränk in einem Glas und setzte es vor meiner Nase. „Hier Trink, als Muntermacher! Ich weiß auch nicht, er hat sich nicht gemeldet? Er meinte ja er geht nach der Uni noch zu sich nach Hause?“ Stimmt ja, ganz vergessen! Obwohl um diese Zeit müsste er schon längst wieder da sein? Vielleicht musste er ja doch noch was mit Kermesite klären? Konnte mir nicht vorstellen das bei denen alles vorbei sein sollte? So war ich jedenfalls wieder allein mit Hara gewesen. „Soll ich dir was helfen?“ Tisch gedeckt war ja schon, wie ich das unschwer erkennen konnte. „Nein, danke. Bin gleich fertig.“ So sah ich meinen hübschen Haustier bei der Arbeit zu und mir schwirrten wieder die Traumszenen im Kopf umher. Eine leichte Röte an meinen Wangen bildeten sich und ich versuchte mir diese Szenen aus den Kopf zu schütteln. „Alles okay bei dir?“ Er sah mich mit besorgten Blick an und ich war noch mehr hingezogen als zuvor schon. Wie konnte mich ein Kerl so aus der Bahn reißen? Ich nickte nur wie ein schüchternes Schulmädchen und versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen. Er servierte das Essen zu Tisch und gemeinsam fingen wir schon an zu essen. „Und bist du fertig geworden mit deinem Gemälde?“ Ich nickte zufrieden und konnte meinen Gegenüber nicht ins Gesicht schauen. „Ja, ich denke schon. Es sei denn es gefällt mir morgen nicht mehr. Das Problem wird das nächste Stück werden? Ich habe noch keine Ahnung was ich malen soll?“ Meine Augen verfolgten jeden seiner Züge. Wie er das Fleisch zurecht schnitt und dann das kleine Stück in seinem Mund fügte. „Ach was! Ich denke du findest die Inspiration schon noch. Bei diesen meintest du das gleiche und hast es nach ca. 2 Wochen fertig bekommen.“ Meine Gabel stocherte eher im Essen herum. Es war köstlich gewesen, keine Frage? Jedoch war ich satt gewesen. „Mag sein. Jedoch zeichne ich irgendwie immer das gleiche? Ich will von diesen Schema abweichen. Doch irgendwie gelingt mir das nicht.“ Hara faltete seine Hände zusammen und legte sein Kinn auf die Handflächen. „Also ich finde nicht das du immer das gleiche malst? Sicherlich sind einige düster, jedoch erzählt jedes deiner Stücke etwas anderes. Jedoch kann ich dir da nicht wirklich weiterhelfen. Du bist die Muse. Du musst wissen was dich inspiriert. Du meintest doch, die Musik inspiriert dich? Spiel doch ein wenig auf der Violine, vielleicht hilft das ja?“ Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Jedoch würde ich gerne noch mehr mit dir reden. Doch ich merkte die Distanz zueinander würde nicht kürzer werden. Da er schon wieder am aufräumen war. „Soll ich dir helfen beim Abwasch?“ „Ach was, das bisschen schaff ich auch alleine. Außerdem kamst du gerade von der Arbeit.“ Er trug unsere Teller in die Küche und stellte alles in die Spüle hinein. „Es tut mir Leid falls ich dich gestern morgen gekränkt hatte.“ Hara hielt inne in der Aktion und drehte sich zu mir um. Da war wieder dieses falsche Lächeln. „Ach was, schon vergessen.“ Wenn er so war, dann brachte das Reden meistens nichts. Enttäuscht stand ich auf und blickte noch einmal zur Küche. „Ich geh nach oben und spiele ein wenig. Vielleicht leistest du mir ja Gesellschaft?“ Er sah mich leicht geknickt an. „Gerne, vielleicht später!“ Ich seufzte leicht und ging die Treppe dann hinauf. Dort in meinem Atelier angekommen, nahm ich die Violine in die Hand. Zuerst zögerte ich leicht und war in Gedanken versunken, doch dann nahm ich den Bogen und spielte auf den Saiten. Ich spielte meine Gefühle heraus und verarbeitete die ganze Situation gerade. Doch egal wie lange ich spielte, Hara zeigte sich nicht. Saphir meldete sich ab und schrieb per SMS, dass er erst wieder morgen käme. Wieder riss mein Handy mich aus meinen Musikstück heraus. Ich hörte auf und ging ans Handy. „Kaioh?“ „Hi Herzblatt, bist du noch wach?“ Elza war am anderen Ende. Die fehlte mir gerade noch in meinen Gefühlschaos! „Ja, sonst würde ich ja nicht rangehen? Was los?“ So verwickelte ich mich in einen sehr langen und intensiven Gespräch mit ihr. Wir hatten lange nicht mehr solche Gespräche geführt. Irgendwie war ich doch froh gewesen, dass sie mich angerufen hatte und wir wieder offen über alles reden konnten. Das hatte ich vermisst bei ihr. Doch nach einer Ewigkeit, musste ich das Gespräch aufhören und vertiefte dieses weiter auf morgen Abend zu einem Essen. Doch jetzt musste ich ins Bett, nochmal übermüdet auf Arbeit erscheinen konnte ich mir nicht leisten. Ich krallte mich in mein Bettlaken. Das atmen fiel mir schwerer. Warme Luft strömte aus meinen Mund, pure Lust durchströmte meine Glieder. Erregt biss ich auf meine Unterlippe und konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. „Ouuuuuuu~~~~~~.“ Meine rechte Hand durchwühlte die strohigen, blonden Haare zwischen meinen Beinen. Die Zunge liebkoste mich an jeder x-beliebigen Stelle in meiner erogenen Zone. „Ah~~~ …..bitte..... .“ Ich sah zu mir hinunter und sah wie die Zunge meiner Gegenüber mit meiner Perle spielte. Ihre blauen Augen durchbohrten mich und pure Gänsehaut überkam mich. Sie sah mich verführerisch an und ihre Stimme wisperte zart zu mir. „Ich liebe dich... .“ Ihre zarten Finger drangen in mein feuchtes inneres ein und ihr Oberkörper kam meinen Lippen immer näher. Ich liebte die Frau über mir abgöttisch und wollte das dies nie enden würde. „Ich liebe dich auch Har~.“ Ich blinzelte zur Seite und schlug den verdammten Wecker aus. Mein Gesicht presste sich ins Kissen. Verdammte Scheiße, war der Traum heiß gewesen! Meine Lust brannte zwischen meinen Schenkeln. Wieder hatte ich einen feuchten Traum gehabt, doch noch hatte ich etwas Zeit gehabt und so glitt meine Hand hinunter in die feuchte Grotte meiner Lust und so konnte ich nicht widerstehen und mich selbst befriedigen. Wer würde das nicht tun, bei solch einen Traum und die Liebe seines Lebens? Es kam selten vor das ich zweimal hintereinander in der Nacht Sexträume hatte? Von Haruka hatte ich lange nicht mehr geträumt gehabt? Besonders nicht solch einen guten Traum, welcher mich noch beim Aufwachen erregte. Was war bloß los mit mir gewesen? Meine Finger wurden schneller und automatisch biss ich mir auf die Unterlippe und kam zum Höhepunkt. „Scheiße....... .“ War ich vielleicht unbefriedigt gewesen? Oder spielten meine Gefühle verrückt? Die Tränen floßen warm hinunter und ich vergrub mich in mein Kissen hinein. Heute war schon wieder Donnerstag gewesen und ich hatte nicht mal angefangen an mein zweites Bild zu arbeiten, geschweige denn das fertige nochmal zu betrachten. Heute Abend sah ich auch noch Elza zum Dinner. Doch gerade in diesem Moment, konnte ich ihre Nähe nicht ertragen. So stand ich mürrisch aus meinen Bett und tapste langsam in meinen Bad und machte mich fertig. Unten war Hara wieder in der Küche gewesen und bereitete meinen Müsli vor. Seine Nähe konnte ich momentan auch nicht ertragen. „Morgen Michiru, heute später wach als sonst?“ „......... .“ Ich griff nach meiner Tasse Kaffee und schwieg ihn an. Er sah mich jedoch bedrückt an. „Sorry, ich bin gestern Abend durch die Violinenmusik eingeschlafen..... .“ „Schon gut, ich komme heute Abend später. Elza lädt mich zum Essen ein. Iss mit Saphir ohne mich.“ So aß ich auf und verabschiedete mich mit einen Handzeichen und ging außer Haus. Hara und Haruka hatten die gleichen blauen Augen in meinen Träumen gehabt. Beide befriedigten mich in einer Art, die ich noch nie hatte. Ich fuhr durch meine wilden Locken und ging die Straße hinunter. Alles sehr eigenartig? Mühselig auf Arbeit kämpfte ich mich durch den Alltag. Gegen Nachmittag textete ich Elza zu und sagte ihr ab. Ich fühlte mich nicht besonders gut und auf eine Konfrontation mit ihr hatte ich keine Lust. Zum Glück verstand sie es und wir würden gegen Abends nochmal telefonieren. Meine Schützlinge hatten wohl auch alle nicht ihren Tag gehabt? Jeder machte Fehler oder war nicht bei seiner Leistung. „Nun gut, Schluss für heute.“ Ich verabschiedete mich von jeden und ging in meinen Büro und arbeitete mein Review von gestern mit Rubeus ab. Am Fahrstuhl angekommen sah ich noch Frau Tomoe oben arbeiten. So stieg ich in den Fahrstuhl hinein und fuhr hinunter und verschwand in der nächsten Metro. Doch anstatt nach Hause zu fahren ging ich lieber schwimmen und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Niemand war hier gewesen. Ich war in meiner eigenen Welt gewesen. Ich analysierte jeden Traum nochmal und wusste keinen Rat. Ich tauchte ab und genoss die friedliche Ruhe. Sanft glitt ich durch das Wasser. Nur ich und mein Herzschlag, der sich langsam wieder beruhigte. Ich schwelgte an alte Erinnerungen. Das erste Treffen mit Haruka auf der Musikshow. Wir begrüßten uns nur kurz, aber unsere Blicke waren magisch gewesen. Ich wollte mit ihr reden, doch ihre Begleitpersonen schotteten mich von ihr ab. Ich sah sie zum ersten und letzten mal dort. Nur ihre Präsenz im Fernsehen war mir noch erlaubt gewesen. Dann war noch dieser mysteriöse Mann in meinem Haus. Wie ein kleines Kind verschloss er sich vor mir. Verletzt und gebrochen kam er herüber, jedoch immer ein lächeln auf seinen Lippen. Wo meist nur Lügen zum Vorschein kamen. Wie konnte ich Haruka, welche stolz und anmutig war, mit Hara welcher das genaue Gegenteil von ihr war, vergleichen? Er war dazu auch noch ein Kerl gewesen? So stieg ich aus dem Nass aus und ging mich abduschen. Zu Hause angekommen, sah ich die beiden Kerle auf den Sofa sitzen, welche wieder Fußball spielten. Wir aßen gemeinsam und Saphir erzählte endlich über die Situation bei sich Zuhause. Kermesite war ihn wohl fremdgegangen, da er kaum Zeit hatte für sie? Doch das wäre für mich kein Grund gewesen gleich fremdzugehen? Warum hatte sie nichts gesagt? Warum sprach man sich nicht aus und redet über die Beziehung? Versteh einer diese Welt. „Und nun? Was macht ihr? Schließlich seit ihr ja schon eine lange Zeit zusammen?“ „Nja wir haben uns ausgesprochen. Sicherlich haben wir beide Fehler gemacht, aber ich kann nicht akzeptieren das sie fremdgegangen ist! Wir nehmen uns eine Auszeit, sie zieht erst einmal zu ihren Eltern und ich hab meine Wohnung wieder.“ Ich wüsste nicht wie ich reagieren würde, wenn meine Verlobte fremdgegangen wäre? Würde ich so reagieren wie Saphir oder noch heftiger? Sogar den Schlussstrich ziehen? „Das heißt du bist hier dann wieder weg?“ Er nickte und aß weiter. „Morgen Abend bin ich dann wieder weg und komme nur zu Besuch wieder. Wieso, soll ich hier bleiben?“ Er sah zu Hara und dann zu mir. „Obwohl ich euch ja nicht stören will.“ Er grinste Hara an und der guckte verlegen weg. Es wäre hier auf jedenfall viel ruhiger und so hätte ich die Zeit auch mit ihm zu reden. „Du störst schon nicht. Regel erst einmal dein Privates. Ich bin immer für dich da!“ „Danke Schwesterchen. Ach ja, Vater kommt am Freitag in zwei Wochen. Wir könnten ihn ja am Flughafen abholen?“ Ich sah ihn Fassungslos an. „Was echt? Ich weiß nicht ob ich das schaffen werde. Wenn nicht, ich werde ihn so oder so schon noch treffen.“ So kamen wir wieder in alte Familiengeschichten und aßen fertig. Ich ging danach ins Atelier und begutachtete nochmal mein fertiges Werk. Zufrieden packte ich es ein und trug es die Treppe hinunter und stellte es im Flur ab. Damit der Kurierdienst unserer Firma dieses morgen abholen konnte und mich gleich mitnahm zur Arbeit. Die Jungs zockten wie immer noch Fußball. So gesellte ich mich zu ihnen und las neben bei ein Buch. Ich bemerkte die leichte röte von Saphir und wie er sich aufregte über Hara, weil er besser spielte als er. Jedoch fand ich das Verhalten beider seit der vorletzten Nacht etwas merkwürdig? Was wohl im Bad geschehen war? So war das Beobachten der zwei interessanter als mein spannendes Buch. Später räumten sie alles zusammen und Hara half Saphir beim packen. Ich verabschiedete mich von den Zwei und ging dann auch schon schlafen. Freitag morgen konnte ich ein wenig ausschlafen. Von unten hörte ich die Tür. Anscheinend hatte Saphir das Haus verlassen? So stand ich langsam auf und schaute auf den Handy. 4 vermisste Anrufe. „Fuck.... .“ Ich hatte Elza gestern vollkommen vergessen! So versuchte ich sie anzurufen, die war sicherlich noch nicht auf Arbeit? So telefonierten wir nebenbei. Ich zog mich um und ging die Treppe hinunter. Hara saß auf der Couch und las in der Zeitschrift. Alle Sachen von Saphir waren weg, nur die Gitarre blieb. Ich ging an dem Kühlschrank und holte die Milch heraus. Hara folgte mir in die Küche und sah mir zu wie ich mein Müsli zubereitete. Elza kaute mir ein Ohr ab und ich versuchte das Beste heraus zu holen. „Ja wir sehen uns am Wochenende, versprochen!“ Mit diesen Satz beendete ich das Gespräch und aß nebenbei mein Müsli. Ich starrte meinen hübschen Untermieter an und musterte ihn. „Was hast du alles geplant am Wochenende?“ „Nicht viel, nur das ich Samstagabend mit Elza ausgehe? Wie lange ich heute arbeite, weiß ich noch nicht. Danach gehe ich noch schwimmen. Kann also später werden. Gleich müsste der Fahrdienst kommen. Warum fragst du?“ Er verschränkte die Arme und sah mich leicht geknickt an. „Nur so. Saphir wollte morgen Abend auch noch vorbei kommen. War sich jedoch noch nicht sicher.“ Ich aß im stehen und nickte nur. „Okay, jetzt wird es halt etwas ruhiger wieder im Haus. Vermisst du mich etwa?“ Er rieb sich am Hals und sah mich mit einen durchdringenden Blick an. „Ein wenig schon...... . Vielleicht sollten wir deine Fragen alle mal sortieren?“ Heißt das etwa, er will mit mir reden? So ganz offen über alles? Er schritt auf mich zu und seine Arme umschlangen mich, er lag sein Kinn auf mein Kopf ab und umarmte mich einfach so, hier in meiner Küche? Das erste mal das wir solch eine intensive Berührung führten. Sicherlich gab es hier und da kurze Berührungen. Die Massagen zählten nicht! Ich überlegte kurz und stellte fest, dass wir uns seitdem Saphir da war nicht mehr umarmten? Doch diese Umarmung war so anders wie die Anderen gewesen. In einem Moment könntest du dich verlieben in ihn und im Anderen würdest du ihn zusammen schlagen wollen. Wieder kam der Traum hoch und die unterdrückten Gefühle empor. Mein Bauch fing an zu kribbeln und sein Duft stieg mir in die Nase. Ich fühlte mich einfach geborgen bei ihm. Es war so anders als bei den Anderen. Ich spürte einfach, dass ich angekommen war. Jedoch war Hara keine Frau gewesen. Ich könnte mir nicht vorstellen etwas ernsteres mit ihm zu führen? Außer unsere Wohnsituation. Ich konnte ziemlich schnell eifersüchtig werden und würde garantiert denjenigen gegenüber nieder machen und ihn nie wieder sehen wollen! Ich konnte garantiert nicht ruhig da sitzen und alles ausdiskutieren, wie Saphir mit Kermesite. Ich wäre wie das aufbrausende Meer! Entweder man ging eine Beziehung mit jemand ein oder nicht! Ich wollte mit niemanden teilen, sonst würde ich keine Beziehung führen wollen. Deswegen genoss ich jetzt mein Single dasein. Doch irgendwann kommt die Richtige, hoffte ich. Sicherlich wartet man auf die Richtige, aber würde es für immer halten? Irgendwie hatte ich noch nie eine richtige Beziehung geführt, außer in meiner Schulzeit? Von derjenigen hatte ich lange nichts mehr gehört gehabt, aber ich las ab und zu was in der Zeitung von ihr. Jetzt stand ich mit einen wildfremden Kerl in meiner Küche, welcher mich umarmte und ich Gefühle zu diesem pflegte. War Hara etwa mein Seelenmensch gewesen? Sonst zog mich kaum einer so an sich heran wie er. Es gab noch eine Person die mich so faszinierte, doch die war verschwunden gewesen. Ich genoss die Stille und fühlte mich in dem Moment richtig wohl, bis die Türklingel ertönte und ich erschrak. „Äh....ja......ich muss jetzt gehen. Wir können gerne heute Abend reden, wenn es nicht zu spät wird. Okay?“ Ich verwuschelte seine Haare und gab ihn noch einen Wangenkuss und verabschiedete mich von ihm. Er sah mir hinterher und winkte leicht zum Abschied. Der Fahrer und sein Kollege verfrachteten vorsichtig das Gemälde in den Transporter und gemeinsam fuhren wir zur Arbeit. Ich sah gedankenverloren aus dem Fenster. Ich fragte mich wohl, wie es weiter gehen wird? In meinen persönlichen Gefühlschaos. Ich seufzte leicht und musste an heute Abend denken und an das Gespräch mit ihm. Kapitel 10: Ein verrücktes Wochenende ------------------------------------- „Wow, Frau Kaioh, sie haben sich wieder mal selbst übertroffen! Das ist wahrlich wieder ein Meisterwerk von ihnen.“ Die Chefin war wieder außer Rand und Band und lief von einer Ecke zur Anderen. „Gilbert, rahmen sie das sorgfältig ein und ich will einen Artikel für Montag fertig gedruckt haben! Wir wollen doch den Besuchern auf der Art-Basel nicht verhungern lassen!“ Wenn Frau Javis in ihrem Element war, konnte man diese nicht so leicht unterbrechen. Sie begutachtet jedes einzelne Detail. „Was macht das zweite Werk Frau Kaioh?“ Ich zuckte leicht zusammen und räusperte mich etwas. „Nun......es ist in Bearbeitung.“ „Gut, sehr gut. Sie haben ja noch 6 Wochen bis die Werke fertig sind. Die letzte Woche vor der Messe müssen wir noch einiges planen. Ich erwarte genau die gleiche Leistung wie dieses Kunstwerk.“ Sie klatschte in die Hände und alle machten sich zur Arbeit. Frau Tomoe saß immer noch still in der Ecke und notierte sich einige Sachen. „Was machen ihre Schützlinge Frau Kaioh? Denken sie alle bestehen die Prüfung?“ Die Prüfungen, die hatte ich ja fast vergessen! Die standen ja auch bald an. „Ich denke mit guten Gewissen das der größte Teil bestehen wird.“ „Gut, wir repräsentieren diese Studenten. Ich will keine so große Niederlage erfahren. Nun denn an die Arbeit!“ Sie winkte und ich ging aus ihrem Büro. Die Blicke von mir und Frau Tomoe kreuzten sich kurz und sie schaute mich merkwürdig an? Etwas skeptisch ging ich die Treppe hinunter und überlegte kurz über dieses Verhalten nach. Sicherlich hatte ich mich nur geirrt? So ging ich runter zu meinen Schützlingen und nahm diese ordentlich ran. Schließlich waren bald Prüfungen gewesen! Ungewöhnlich vor Weihnachten, aber anderes Land andere Sitten. Am späten Nachmittag arbeitete ich noch am Rechner. Frau Misuno hatte die fehlenden Unterlagen noch nicht beisammen gehabt. Sie meinte da gäbe es so viele Frauen mit der Haruka verkehrt hätte, dass sie die Chronologie nicht beisammen bekommt. Da sie privat auch noch einiges zu tun hatte, vertröstete sie mich erst einmal auf Montag. Wie kann jemand mit so vielen Menschen verkehren? Ich hatte zwar hier und da mal was gelesen mit der ein oder anderen Frau, aber dass es dann so viele sein sollten? War klar das ich mich damals in ein Frauenschwarm verliebt hatte und jetzt sollst du auch noch ein Macho sein? Eigentlich wollte ich nie zu irgendeiner Liste gehören. Ich seufzte auf und legte meine rechte Hand in den Nacken und schaute zur Decke. „Du hast die Unterlagen eingefordert, also bleib ruhig.......“ Mein Bericht war fertig gewesen und meine Schüler waren heute in Topform. Bis jetzt läuft noch alles im grünen Bereich. Bis auf mein zweites Werk. Ich wusste immer noch nicht genau was ich malen sollte? Die häusliche Situation inspirierte mich nicht wirklich. Außer das ich notgeil morgens aufwachte und mir wünschte etwas zwischen meinen Beinen zu haben. Elza sah ich zwar erst morgen Abend, doch gleich mit ihr ins Bett zu steigen, weil meine Gefühle verrückt spielten, konnte ich nicht! Schließlich möchte ich die Distanz weiterhin auf Abstand halten. Eugeal schrieb mir zwar hier und da ihre lüsternden Nachrichten, doch die war außerhalb der Stadt gewesen und der Sex würde mich jetzt auch nicht wirklich befriedigen. Was neues wäre nicht falsch gewesen, doch bei meiner momentanen Lage, konnte ich keine weiteren Schlagzeilen in Sachen Liebe leisten. Genervt drückte ich den Fahrstuhlschalter und hatte mich vollkommen in meiner Lage hineingefressen, ohne zu merken das ich aus dem Büro hinaus gelaufen war. „Feierabend?“ Ich erschrak auf und neben mir stand Frau Tomoe. „Ja sozusagen......und selbst?“ „Auch.“ Ich sah sie an und merkte erst jetzt wie zart ihre Haut war. Obwohl sie ein wenig jünger war wie ich, standen wir auf gleichen Ebenen. Ich kannte fast nichts von ihr, außer das ich sie nicht leiden konnte. Wir arbeiteten jetzt seit knapp 3 Jahren zusammen. Sie war ein Genie, hatte den Abschluss früher fertig und studierte nebenbei als sie anfing. Sicherlich hatte sie ihre Quellen gehabt um diesen Platz zu bekommen und niemand konnte sie hier wirklich leiden. Doch die Chefin hielt fiel von ihr und das müsste schon was heißen. Wenn ich bedenke, ich hatte gar keine wirkliche Ahnung von diesem Beruf? Sicherlich Büroerfahrung hatte ich hier und da vorher schon gesammelt und kam hier rein durch meine Begabung und jetzt war ich Lehrerin und so eine Art Chef zugleich. „Ist was?“ „Was? Nein! Ich dachte sie hatten noch was gesagt.“ Das ich mich förmlich bei einer Jüngeren verhalten musste, konnte ich auch nicht wirklich akzeptieren, anfangs. Jedoch bevor sie mir nicht das Du anbot, spielte ich das Spiel mit. Wieder sah sie mich mit diesen Blick an. Die mich irritierten. Fand sie mich interessant oder eher abscheulich? „Einen schönen Abend noch, Fau Kaioh.“ Perplex blieb ich im Fahrstuhl stehen, hatte sie sich gerade verabschiedet? Ich bekam kein Ton von mir und sah ihr hinter her. „Alles okay bei ihnen Frau Kaioh?“ Die Empfangsdame, Frau Smith, sah von ihren Tresen zu mir herüber. „Ich brauche nur Urlaub, mehr nicht.“ „Das kann ich bestätigen.“ Wir fingen an zu lachen und redeten noch ein wenig Small Talk, bis ich mich dann auch verabschiedete. In der Schwimmhalle war es etwas belebter gewesen als sonst. Schließlich war es Wochenende gewesen, doch ich schwamm gemütlich meine Bahnen hin und her und duschte mich anschließend ab. Die ganze Zeit musste ich an das bevorstehende Gespräch denken und schweifte dann dauernd zu meinem Sextraum hinüber. „Reiß dich zusammen...... .“ Ich wusste gar nicht wie ich anfangen sollte? Eine Flasche Rotwein würde mir da hilfreich sein, doch meine Hemmschwelle wäre dadurch weg und ich wusste nicht was dann alles passieren würde? Ich halte mich ja jetzt schon zurück und komme gar nicht mehr zum Arbeiten. Ich glaubte allmählich in meinen Haustier verschossen zu sein? Doch ich konnte mit niemand etwas anfangen, bevor er mir nicht die Wahrheit gesagt hatte. Die Sache mit Saphir, damals im Bad, ist auch noch nicht aus dem Kopf. Lief da vielleicht was? Doch mein Bruder ist ja nicht schwul? Sonst würde er ja nicht den Porno angeguckt haben? Genervt fasste ich mir an die Stirn und die Gedanken gaben, je später es wurde, einfach keinen Sinn mehr. Als ich nach Hause kam, roch es schon nach leckerem Essen. Ich stellte meine Tasche auf das Regal ab und ging in das Wohnzimmer. Dort sah ich Hara mit engen Klamotten in der Küche stehen. Mein Herz raste auf einmal und ich wünschte ich könnte seine Klamotten vom Leibe reißen! Im Inneren feigte ich mich für diesen Gedanken und musste mir immer wieder vormachen das ich auf Frauen stand! „Oh du bist schon da? Willkommen Zuhause!“ „Na du, alles klar?“ Ich schreite förmlich auf, für diesen blöden Satz! Was war das zur Hölle! So fängt man doch keine Konfrontation an! „Jetzt auf jedenfall schon. Das Essen ist gleich fertig. Setz dich doch schon mal.“ Nickend tat ich seinen Wunsch gleich und setzte mich an den Tisch. Das Hara auch immer das Essen fertig hatte, egal wann ich nach Hause kam, war schon eigenartig gewesen. Vielleicht so eine Art sechster Sinn von ihm? Dann dieser Spruch gerade, das war doch eine Anmache oder nicht? Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm! Ich raufte meine Haare nach hinten. „War es ein anstrengender Tag heute?“ Ich seufzte auf und lehnte mich zurück. „So in etwa. Ich glaube meine eine Arbeitskollegin, die ich wie die Pest hasste, benimmt sich komisch gegenüber mir?“ Der hübsche Mann vor mir deckte den Tisch und sah mich fragend an. „Inwiefern komisch? Meinst du die Tomoe?“ „Ja, sie sieht mich so komisch an. Keine Ahnung wie ich das erklären soll?“ Er fuchtelt mit den Besteck umher. „Meinst du sie hat sich in die verguckt? So in dieser Art?“ Ich fing an zu lachen. „Ja vielleicht, aber die ist doch hetero!“ Hara ging zurück in die Küche und portionierte die Teller. „Das muss nichts heißen, so eine hübsche Frau wie du, kann schon jemand den Kopf verdrehen.“ Ich errötete leicht und sah ihn fragend an. Er fand mich hübsch? „Aus Hass entsteht doch meistens das Gegenteil? Wer sich liebt das neckt sich, oder?“ Mein Blick sprach Bände. „Das gilt aber nicht für mich! Ich hab null Interesse an ihr, sie ist nicht mein Typ!“ Er stellte mir den Teller vor die Nase und das Essen sah wie immer köstlich aus. „Stimmt, du stehst eher auf burschikose Frauen.“ „Hara! Das ist nicht wahr!“ Er fing an zu lachen. Ich mochte sein lachen irgendwie, es war so selten gewesen. „Also dein Vorzeige Model, Elza, sieht nicht sehr feminin aus? Ihre Art ist schon sehr männlich. Dann hätten wir da noch deine große Liebe, Haruka. Von der muss man ja nicht viel sagen. Macho, Weiberheld und nimmt sich alles was hübsch und Brüste hat.“ Wieder errötete ich leicht. „Red nicht so schlecht über sie, sie hat bestimmt ihren Grund so zu leben. Ich bin ja auch nicht wirklich besser?“ Ich schlug meine Beine über kreuz und sah ihn erwartend an. „Du genießt halt dein Leben, aber du hast nicht jeden Tag eine Andere an deiner Seite?“ „Ja weil ich auch arbeiten muss und nicht jeden Tag Party machen kann!“ Er fing an zu lachen und ging zurück in die Küche. „Ich kann mir dich nicht wirklich als jemand vorstellen der so ein Leben führt? Dafür bist du gut erzogen worden. Sicherlich willst du hier und da deine Erfahrungen teilen und suchst das Abenteuer, doch ich würde dich nicht mit so einer vergleichen. Sie war bestimmt einfach nur gelangweilt und keine ist ihr wirklich gut genug? Sonst würde sie die Frauen nicht so behandeln und jeder einzelnen das Herz brechen. Elza ist ja auch nicht besser!“ Eigentlich wollte ich jetzt nicht wirklich über diese zwei reden. „Vielleicht suchen sie halt nur den richtigen Partner für sich und probieren sich halt aus, damit sie für die eine perfekt sind?“ Hara setzte sich gegenüber von mir und stellte seinen Teller ab. „Es gibt keinen perfekten Partner...... . Es gibt nur das hier und jetzt. Die gemeinsame Zeit. Das miteinander. Niemand ist perfekt!“ Ich sah ihn erstaunt an und wir fingen an gemeinsam zu Essen. „Sag Hara, wie würdest du dich in einer Beziehung sehen? Draufgängerisch oder eher der Einfühlsamere? Wie waren die Beziehungen zu den Frauen und was konnte dir ein Mann geben was dir eine Frau nicht geben konnte?“ Er sah mich mit großen Augen an. Schließlich wollte er ja reden. Nun fang auch an zu reden und ich hoffte für ihn, es entspricht der Wahrheit? Er zuckte kurz zusammen und sah mich gelassen an. Seine Gabel ruhte auf den Teller. „Ich würde eher zu den einfühlsamen tendieren? Ich bin eher der Ruhige in der Partnerschaft und tue vieles was meinen Partner glücklich macht. Wie gesagt, ich bin eher der Ordentliche und derjenige der gerne was kocht.“ Ich hörte ihn aufmerksam zu. Sicherlich manches was er sagte, konnte ich mir bildlich vorstellen, dass macht er hier ja auch? Dennoch sagte mir etwas, dass da was nicht stimmte? „Nach einer gewissen Zeit mit den Frauen, fühlte ich mich halt nicht mehr wohl. So als würde ein Teil fehlen. Ich fühlte mich bei einer Frau eher dreckig! Sie machten mich nicht mehr glücklich oder befriedigten mich nicht sonderlich. Ich erwischte mich öfters, dass ich mich nach Männern umschaute oder mir irgendwelche Sachen mit Kerlen ausdachte und davon erregt wurde. Bei der letzten Ex stellte ich mir sogar immer wieder vor das ich mit einen Mann schlief, anstatt mit ihr? Bis ich es nicht mehr aushalten konnte und sie auch spürte, dass ich sie nicht mehr glücklich machen konnte. Du fühlst dich einfach fehl am Platz.“ Meine Blicke ruhten auf den blonden Schönling. Er versuchte hin und wieder zu lächeln, was eher gequält aussah als sonst. „Ich weiß was du meinst. Du empfindest also nichts mehr bei Frauen? Selbst wenn sie nackt vor dir steht?“ Jetzt lächelte er verschmitzt und schnitt sein Fleisch durch. „Empfinden würde ich jetzt nicht sagen? Sicherlich wäre ich beschämt und wüsste mit der Situation nichts anzufangen. Du meinst eher ob ich einen hoch bekommen würde?“ Ich verschluckte mich gerade an meinen Gemüse und musste kurz auf husten. „Ja so in der Art? Sagen wir so, wenn ich nackt durchs Haus liefe, würde es dich stören?“ Seine Augen durchdrangen mich und zeigten mir keine Scheu. „.......nicht wirklich. Wie gesagt du hattest vor meinen Augen Sex gehabt, dass hatte mich auch nicht sonderlich gestört? Es war uninteressant, deswegen hatte ich dort auch nicht viel mitbekommen.“ Warum hatte er kurz gezögert? Es wäre sonst ein leichtes gewesen zu Antworten, aber er hatte gezögert? Als er das mit den Sex erwähnte, wurde ich leicht rot. Zum Glück hatte ich etwas intus gehabt, sonst hätte ich solch eine Aktion nie gemacht! So redeten wir über unsere Gefühle zum gleichen Geschlecht. Dennoch, viel mehr über ihn konnte ich auch nicht erfahren als zuvor. Je weiter ich fragte, über ihn oder seiner Familie, wurde er wieder wortkarg. Das seine Familie tot war, konnte ich nicht wirklich glauben? Bestimmt gab es einen Streit und deswegen wählte er das Tour leben? Na ja, belassen wir es erst einmal. „Das Essen war wie immer köstlich. Ich ziehe mich zurück. Ich muss mir noch Gedanken machen, was ich als nächstes malen werde? Obwohl ich keine wirklichen Ideen habe.“ Bei den Satz seufzte ich auf. Hara räumte indessen den Tisch ab und ich schaute ihn bestürzt hinterher. Anfangs hatte er doch leicht geflirtet mit mir? Oder etwa nicht? „Soll ich dich massieren? Vielleicht geht es entspannter besser?“ Ich grinste ihn leicht an und nickte. Doch dann fiel mir die Idee ein. „Doch dieses mal nicht sitzend.... .“ Ich zog meine Bluse aus und ging zur Couch. Nur mit den BH bekleidet und den Rock setzte ich mich mit den Rücken zu ihm hin. Meine Haare machte ich zur Seite. „Kannst du meinen BH lösen. Der drückt heute ein wenig, ich möchte mich gerne hinlegen.“ Ich hörte seine Schritte und spürte seine zarten, rauen Hände, welche meinen BH öffneten. So streifte ich mir diesen ab und legte mich auf den Bauch, verschränkte meine Arme und legte den Kopf auf diese. „Okay? Heute mal anders........ .“ Wieder zögerte er und ich wartete ab. Dein Verhalten, zu Elza, gab mir manchmal ein Rätsel auf. Deine verführerischen Blicke hin und wieder, da müsste doch was sein? Oder bin ich einfach von meinen Gefühlen geblendet? „Wenn ich zu schwer bin, dann sag Bescheid?“ Ich stutze kurz auf und dann spürte ich wie er sich auf meinen Gesäß setzte. Seine Hände ruhten auf meinen Schultern. Er zögerte etwas und dann fing er erst sanft und dann kräftiger an zu massieren. Ich genoss jede einzelne Zärtlichkeit von ihm. Seine Hände massierten mich genau richtig. Hin und wieder entfuhr mir ein Stöhnen und so lösten sich all meine Anspannungen. Er war nicht zu schwer, doch im unteren Bereich wurde es immer wärmer. Er massierte schon eine Weile und die Stärke blieb konstant, jedoch atmete er langsam schwerer. Ich jedoch war komplett weg gewesen und war in meinen Gedanken vertieft. An die Träume und dessen Berührungen. Hara saß auf mir und beglückte mich auf eine andere Art und Weise. Als jedoch mein Blick auf die Uhr fiel schreckte ich auf. „Oh Gott, schon so spät?“ „Soll ich aufhören?“ Ich nahm mir das Kissen und hielt es vor meinen Oberkörper und drehte mich um. Hara war komplett durchgeschwitzt und sah etwas müde aus. Doch er sagte keinen Ton! Schließlich hatte er mich über 2 Stunden massiert? Das kam mir gar nicht so lange vor? Mein Rücken war jedenfalls entspannter gewesen, sowie meine Seele. „Deine Massagen bringen mich immer wieder in Trance. Vielen Dank für den netten Abend und die Massage, Hara!“ Ich verwuschelte seine Haare, welche leicht nass waren und stand auf. „Gute Nacht, schlaf gut.“ So leicht verschwitzt sah er richtig niedlich aus, fast wie in meinen Traum. „Gute Nacht Michiru..... .“ Meine Beine gingen um das Sofa herum und mit den Rücken zu ihm, legte ich das Kissen zurück und ging hinauf ins Schlafzimmer. Im Spiegel betrachtet, war mein ganzer Rücken rot gewesen. Mein Arsch schwitzte und war klebrig gewesen. Hara strahlte dort unten auch eine Wärme aus. Jedoch Konstitution hatte er gehabt! Entspannt und zufrieden legte ich mich ins Bett und schlief sofort ein. Der frische Kaffeeduft weckte mich auf. So zog ich mich um und ging die Treppe hinunter. „Guten morgen, schon wach?“ Ich rieb meine Augen und sah Hara schon werkelnd in der Küche stehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl gehabt er wohnte in der Küche, anstatt oben über der Kommode. „Schon lange. Wie hast du geschlafen?“ Ich ging um den Tresen, in die offene Küche und goss mir einen Kaffee ein. Lehnte mich an den Kühlschrank und beobachtete Hara. Er hatte schon einen schmalen Rücken gehabt und sein Po sah ziemlich knackig aus? „Ich hab wie ein Stein geschlafen. Nochmal danke für die Massage.“ Er drehte sich um und wollte an den Kühlschrank, doch ich versperrte ihn den Weg. Anstatt was zu sagen lächelte er mich an und eine leichte röte bildete sich in meinem Gesicht. Ich checkte ihn schon ab, jetzt war es langsam so weit! „Gerne, wenn du magst jeden Tag?“ Ich stellte die Tasse auf den Küchentresen ab und legte meine Arme auf seinen Schultern ab. Seine Hände umschlangen zärtlich meinen Körper. „Danke, doch du tust schon ziemlich viel hier. Hin und wieder gerne.“ Unsere Blicke trafen sich und das einzige was ich wollte, war ein Kuss von ihm. Nur einen Kuss, um zu wissen ob es sich gut anfühlte oder nicht? Sein Gesicht sah so feminin aus, doch von außen wirkte er eher maskulin. „Ich tue gerne etwas für mein Frauchen.“ Die Atmosphäre war so angespannt gewesen. Doch ich musste mich schnellstens lösen, bevor ich noch etwas dummes anstellte! „Elza holt mich gegen 17 Uhr ab. Wann wollte Saphir kommen?“ Hara holte den Orangensaft aus dem Kühlschrank und goss uns ein. Ich derweilen deckte nebenbei den Tisch. „Keine Ahnung, denke gegen Abend? Er wollte noch den Einkauf mitbringen.“ So redeten wir noch ein wenig und dann ging ich hoch in mein Atelier und wollte das Bild anfangen, bis Elza kam. Davor musste ich ja auch noch duschen und mich fertig machen. Die Tür klingelte und ich rief Hara herunter, dass ich gleich fertig sei. Von unten hörte ich Stimmen und beeilte mich umso mehr. Die Beiden wollte ich auf keinen Fall zu lange alleine lassen. Fertig angezogen und zufrieden ging ich die Treppe hinunter, wo Elza im Flur auf mich wartete. „Wow Herzblatt, du siehst wieder atemberaubend aus!“ Ich kicherte leicht und konnte Haras staunen im Gesicht sehen. „Danke du Schmeichlerin.“ Ich nahm meine Tasche und Jacke und sah zu Hara, der leicht lächelte. „Viel Spaß, bis später.“ Ich nickte nur und nahm die Schlüssel. „Pass gut auf das Haus auf!“ Mit diesen Worten verschwanden wir aus der Tür. Arm in Arm ging ich mit Elza, die Stufen herunter, zu ihrem Auto. „Wie war die Woche?“ So redeten wir über den Alltag und fuhren zu unseren Dinner. Während dem Date schaute ich öfters auf dem Handy, um zu gucken ob eine Nachricht zu sehen war? Doch Hara konnte mir ja nicht schreiben, er hatte ja kein Handy. Warum dachte ich dauernd an ihn? Warum war ich nur so unruhig gewesen? Selbst beim Malen vorhin, kam ich kaum voran. „Alles okay bei dir, Michiru?“ „Was?! Ja alles bestens! Das Essen schmeckt köstlich. Wie findest du es?“ Sie sah mich skeptisch an und nahm einen Schluck von ihren Wein. „Gut, sonst würde ich mit dir ja nicht hierher kommen? Was ist los? Du bist heute so abgelenkt? Alles okay?“ Ich seufzte kurz auf und lehnte mich vor. „Ja......nein, ich hab langsam Muffensausen.“ Sie sah mich fragend an. „Vor der Präsentation?“ „Nein.......vielleicht. Eher das ich mit den zweiten Bild nicht fertig werde!“ So erzählte ich ihr meine Ängste. Ängste zu versagen! Doch egal was sie mir sagte, aufbauen konnte sie mich nicht wirklich. Der Abend war gut gewesen, doch ich konnte nicht wirklich abschalten. Ich fragte mich was er gerade machte? Ob es ihn gut ging? Sein Blick, als er mich sah, war irritierend. So als würde er mich bewundern und zu gleich verletzt sein. War er eifersüchtig auf Elza oder das ich nicht da war? Warum kam er dann nicht hoch zu mir? Wollte er mich etwa nicht stören? Zum Glück war Elza gerade für kleine Mädchen, sonst würde sie mich noch mehr löchern, über unser häusliches Verhältnis. Ich war verliebt in meinen Mitbewohner. Ich konnte die Gefühle nicht mehr leugnen. Die Umarmung heute morgen, die Massage am Abend und die Träume, dass konnte ich alles nicht mehr unterdrücken. Ich dachte ja selbst nur noch ans Küssen! Doch das einzige was mich davon abhielt, war das er ein Kerl war! Wenn er eine Frau gewesen wäre, dann. „Lass uns langsam gehen.“ „Was?“ Ich schreckte auf und sah das Elza schon bezahlt hatte. Sie half mir beim anziehen und gemeinsam gingen wir aus dem Restaurant. Wieder verblieben wir in der Disco. Ich wusste nicht was Elza an diesem Ort hielt? Es war laut und stickig! Sicherlich hier konnte man Dampf ablassen und sich amüsieren? Doch danach war mir nicht wirklich. So bestellte ich mir ein paar Drinks um auf andere Gedanken zu kommen. „Hallo, hübsches Mädchen. So allein unterwegs?“ Ich winkte den Typen weg und versuchte die Abneigung zu verbergen. Das war schon der 4 Typ in einer halben Stunde. Elza flirtete mit anderen Weibern und ich fühlte mich Fehl am Platze. Genervt saß ich am Tresen und trank meinen 3 Martini leer. „Ich hab noch nie jemand gesehen der so unglücklich ausschaut?“ Ich sah zu meiner Linken und konnte eine rothaarige Frau sehen. Sie erinnerte mich ein wenig an Eugeal? Doch die Dame sah etwas reifer aus. „Wie man es nimmt.“ „Darf ich ihnen noch einen Drink spendieren?“ Sie zeigte auf mein leeres Glas. Zögerlich nickte ich ihr zu. Die Musik fing wieder an zu dröhnen und so versuchten wir ein Gespräch zu führen. Wie ich erfuhr war diese eine Managerin gewesen und hieße Kaorinite. Erstaunlich das hier in der Disco auch lesbische Frauen gab? Sicherlich gab es hier auch nur Discos für Frauen. Doch Elza meinte, bei normalen Discos konnte man bessere Frauen finden? Wie mir schien, stand solch eine Frau vor mir. Sie sah erfahren aus und attraktiv war sie auch noch. Gerade als es interessanter wurde, kam Elza zu uns und sah meine Martini Gläser auf den Tresen. „Wie viel willst du denn noch trinken? Ich dachte wir tanzen uns den Alltag heraus?“ „Wie du siehst versuche ich ein Gespräch zu führen!“ „In der Disco?“ Elza musterte die ältere Dame vor sich und ignorierte diese wieder. „Lass uns gehen, du hast langsam genug!“ Ich sah sie jedoch skeptisch an und schob sie beiseite, damit ich mit Kaorinite weiter reden konnte. Sicherlich sprach der Alkohol langsam zu mir und ich wollte ein wenig Abwechslung haben. „Ich sag wann ich genug habe! Du vergnügst dich doch auch anderweitig!“ Doch Elza zog an mir herum und so musste ich das Gespräch beenden. Immerhin hatte ich noch schnell die Nummer von ihr bekommen. Ich machte das Anrufzeichen und verschwand mit Elza in der Menge. Draußen angekommen boxte ich dieser gegen den Arm. „Warum hast du mich gestört!“ „Weil du mit mir da bist und nicht mit der!“ „Pah!“ Ich war grantig gewesen und wollte jetzt irgendwie tanzen. Doch Elza schleifte mich ins Auto. Es war gerade mal kurz nach 1 gewesen. Zu früh für diesen Abend. Doch dann viel mir wieder mein Haustier ein und da kamen die ganzen Gedanken wieder hoch. Der frische Wind in meinen Gesicht ließ mich langsam wieder klarer werden. „Hast du dich amüsiert?“ Ich sah grimmig zur Fahrerin. Sie zuckte mit den Schultern. „Es ging, die Musik war okay. Die Frauen jedoch waren eher solala.“ „Aha....... .“ Die weitere Fahrt schwiegen wir uns an. Ich wusste das sie über die Rothaarige reden wollte. Doch ich blockte ab. Wenn sie wüsste, dass ich noch mit Eugeal ein Techtelmechtel hatte, dann gute Nacht. Obwohl ich Letztere seit der letzten Nacht nicht mehr gesehen hatte. Hin und wieder ein paar Nachrichten aber nichts ernsteres. Kaorinite war da auf jedenfall anders gewesen. Doch als wir an meinen Haus ankamen, wollte ich nur noch mein Haustier sehen. Als ich die Wohnung betritt hörte man lautes Gelächter. Elza und ich betraten das Wohnzimmer, wo Hara auf den Sessel und Saphir mit zwei Fremden auf der Couch saßen. „Ah Schwesterchen, komm setzt dich zu uns!“ Ich war schon etwas skeptisch gewesen, das Saphir Fremde mitbrachte? „Darf ich vorstellen, Nehelenia und Diamond. Beide sind in meinen Kurs. Sie haben bei den Einkäufen geholfen.“ Die Schwarzhaarige mischte sich ein. „Ja dein Cousin hatte uns aufgemacht und jetzt sind wir irgendwie hängen geblieben?“ Ich sah die beiden Männer an, welche mich unschuldig ansahen. „Ja mein Cousin. Er wohnt zur Zeit bei mir.... .“ Elza begrüßte derweilen Diamond und so kamen wir ins Gespräch. Wie der Abend war. Was die drei alles in ihren Kursen für Vorfälle hatten und sonstige Geschichten. Wir tranken daraufhin weiter Alkohol. Obwohl ich meinen Rausch gerade weg bekam. So kamen die jungen Leute auf ein altes Flaschenspiel. Die Uhr zeigte kurz vor 3 Uhr an und wir waren alle irgendwie noch putzmunter gewesen. Das Spiel nannte sich Wahrheit oder Pflicht. Obwohl wir die Wahrheit wegließen und nur Pflicht nahmen. Derjenige der die Aufgabe verweigerte, musste trinken und wenn er die Aufgabe erfüllte, mussten die Anderen trinken. Für mich eine neuartige Version. Da fielen die Aufgaben wie, mache 10 Liegestütze oder flirte mit den Nachbarn. Alles Kleinigkeiten und eine Menge Alkohol! Diamond verabschiedete sich jedoch und so waren wir noch zu 5 gewesen. Ich beobachtete meinen kleinen Bruder und seine Kameradin. Ob da was lief? Elza jedoch hatte die Flasche gehabt und grinste in sich hinein. Wir hatten alle schon genug intus gehabt, doch Hara war wie immer normal gewesen. „Wo die Spitze zeigt.....derjenige muss seinen linken Nachbarn küssen.“ Ich sah Elza verwirrt an? Wenn sie mich küssen wollte, warum tat sie das nicht einfach? Oder wollte sie das Saphir Nehelenia küsste? Ich sah zu meiner linken Seite und sah zu Hara. „Fertig....los!“ Ich zuckte zusammen. Moment, Hara war mein linker Nachbar gewesen! Sollte ich verweigern oder ihn küssen? Mir war auf einmal mulmig gewesen in der Bauchgegend. Bitte bleib nicht bei mir stehen! Die Flasche wurde immer langsamer und sie zeigte auf mich, jedoch blieb sie dann doch bei Hara stehen. „Na dann mach dein Glas leer!“ Schrie Elza ihn schon aus dem Suff an. Hara sah jedoch zu seiner Linken und lächelte Saphir an. Er würde nie meinen Bruder vor allen küssen! Alle warteten, dass er sein Glas leerte. Doch Hara stand vom Sessel auf, zog Saphir zu sich und küsste diesen innig. Meine Augen weiteten sich vor diesem Anblick. Elzas Mund stand ebenfalls offen und Nehelenia grinste leicht in die Runde. Wir waren alle schon angetrunken gewesen, doch ich dachte wirklich das Saphir, Hara eher abweisen würde? Doch als sich die Beiden lösten und Saphir die Sabber wegwischte und rote Farbe im Gesicht besaß, wusste ich sofort das war kein normaler Kuss gewesen! Ich sah Hara an, der jedoch lehnte sich genüsslich zurück in seinen Sessel und wartete ab. Saphir leerte auf einmal sein ganzes Glas und sah beschämt zur Seite. „Wow, der Kuss hatte dir gefallen? Sind da etwa ungeahnte Gene aufgetreten?“ „Elza!“ Ich zischte meine Freundin von rechts an und trank aus meinen Glas. So fing die Runde erneut an. Doch lange spielten wir nicht mehr, da Saphir Nehelenia nach Hause bringen musste. „In diesem Zustand fährst du kein Auto.“ „Bleibt doch hier?“ Wir sahen zu Hara, der sich auch ins Geschehen einmischte. „Ja die Couch steht frei?“ So half Hara das Sofa herzurichten und ich schleifte derweilen Elza nach oben in meinen Zimmer. Die hatte definitiv zu viel gehabt. Wir verabschiedeten uns und so verfrachtete ich Elza auf mein Bett. Die war schon echt schwer gewesen. Gerade als ich mich entfernen wollte, zog sie mich zu sich und verfrachtete sich auf mir. Sie liebkoste meinen Hals und fesselte mich mit ihren Körper auf dem Bett. „Elza nicht.......... .“ Unsere Lippen berührten sich und da war dieser Moment gewesen. Sie löste sich von mir und lächelte mich an. „Ach was solls....... .“ Ich zog die Rothaarige wieder zu mich und so verbrachten wir noch eine heiße Nacht. Ich wachte mit einen Kater auf. Elza lag nackt neben mir und das ganze Zimmer war verwüstet gewesen. „Was zur Hölle?“ Was war gestern Abend noch alles passiert gewesen? Ich konnte mich an fast gar nichts mehr erinnern! Da war eine rothaarige Frau in der Disco gewesen und Saphirs Freunde waren zu Besuch? Ich stand langsam auf und alles drehte sich förmlich vor mir. „Aaahhh.....fuck..... .“ Langsam versuchte ich aus dem Zimmer zu gehen. Wir spielten Flaschendrehen und danach? Anscheinend musste ich mit Elza geschlafen haben? Als ich unten ankam war schon alles aufgeräumt gewesen. „Wo ist Saphir und der Besuch?“ Hara stellte gerade den Müll in den Flur. „Die sind vor einer Stunde gegangen? Wir wollten euch nicht wecken, so haben wir ohne euch gefrühstückt.“ Ich sah zur Uhr, welche gegen 14 Uhr anzeigte. „Ach du Scheiße.....so spät?“ Ich hielt mir meinen Kopf und legte mich aufs gemachte Sofa. Hara kam zu mir und setzte sich neben mich. Mein Körper nahm sich ein Kissen und so legte ich mich auf seinen Schoß. „Filmriss?“ „Ja.......wie lange waren wir denn auf?“ Er überlegte kurz. Ich wollte mich gar nicht zu viel bewegen. Irgendwie war es gerade zu gemütlich gewesen. Das erste mal, dass ich mich an ihn kuschelte. „Also wir haben gegen 5 aufgehört, die Beiden sind sofort eingeschlafen? Ihr wart jedenfalls noch ein wenig aktiv gewesen.“ Ich lief rot an. Oh Gott, hoffentlich haben die nichts gehört! Hara fing jedoch an mein Haar zu streicheln. „Ich weiß zwar nicht was ihr da oben alles getrieben habt, aber keine Sorge die zwei haben nichts mitbekommen.“ Ich stutzte kurz auf was er damit meinte, doch seine Streicheleinheiten machten mich wieder schläfrig. „Hey du Schlafmütze, wach auf?“ Ich blinzelte leicht und lag immer noch mit den Kopf auf Haras Schoß. „Du verschläfst den ganzen Tag?“ „Was?“ Ich richtete mich langsam auf und hielt mir den Kopf. „Ah....mein Kopf.“ Das war definitiv zu viel Alkohol gewesen für mich! Wieder sah ich auf die Uhr, welche 16 Uhr zeigte. Hara stand auf und machte für mich ein Muntermacher. Wir redeten nochmal über letzter Nacht und so langsam wurde ich wach. Der Filmriss lichtete sich langsam etwas. Jedenfalls fielen mir die Namen von Saphirs Kollegen wieder ein. So schlürfte ich mich langsam hoch in mein Schlafgemach und weckte Elza langsam auf. Wir redeten kurz bis wir gemeinsam wieder runter gingen. Dort redeten wir weiter und aßen gemeinsam zu Abend. Erstaunlich das sich die Beiden gut verstanden? Hatte ich gestern Abend irgendwas verpasst gehabt? „Na dann, ich verlasse euch langsam. Wir schreiben uns Herzblatt.“ Sie küsste mich kurz auf den Mund und verließ das Haus. Ich sah Hara fragend an, doch der räumte langsam auf. „Na dann ich werde noch ein wenig versuchen zu malen.“ Er nickte und sah mir hinter her. Jeder einzelne Schritt war eine Überwindung gewesen. Als ich jedoch mein Atelier betrat, verschlug es mir jedoch die Sprache. Kapitel 11: Wo ist Haruka? -------------------------- Ich betrat mein Atelier und fand das völlige Chaos vor. „Was zur Hölle ist hier passiert? HARA!“ Von unten konnte ich die schnellen Schritte wahrnehmen und fand meinen Mitbewohner hinter der Tür stehen. „Was ist passiert?“ Er sah sich verwundert um und sah genauso fragend aus wie ich. „Oh..... .“ Ich sah zu mein neuem Werk, was komplett ruiniert wurde. Jemand hatte dort rumgekritzelt und es anschließend zum Teil zerrissen. Farbe war auf dem Boden verteilt gewesen, die schon angetrocknet war. Zum Glück hatte ich hier keinen Teppich drinnen, sonst hätte ich den ganzen Teppich rausnehmen können. Meine Violine sah jedenfalls noch ganz und unversehrt aus. „Das erklärt dem Lärm von letzter Nacht.“ Mein Gesicht sah ihn skeptisch an. So holte ich mein Handy und führte darauf ein Telefonat mit Elza, welche sich an alles erinnern konnte. Was mein Blackout auf die Sprünge half. Hara putzte derweilen den Boden und ich diskutierte weiter mit meiner Freundin. Warum hatte sie das überhaupt zugelassen, dass ich soviel trinken konnte? Was aber am Wichtigsten war, warum wir zur Hölle an meinen Gemälde rumgepfuscht hatten? Am anderen Ende des Hörers konnte ich ein Kichern wahrnehmen. So erzählte sie mir alles und ich lag genervt auf. „Was war?“ Hara sah mich fragend an und hatte mächtig zu tun gehabt mit der Farbe auf dem Boden. Ich runzelte die Stirn und konnte immer noch nicht fassen, dass ich solch einen Filmriss und solche Dinge getan hatte. „Das willst du gar nicht erst wissen...... .“ „Na ja, Hauptsache du hattest Spaß gehabt.“ „Was?“ Ich lief jetzt rot an und hoffte auf eine deutliche Antwort. „Ihr wart ziemlich laut gewesen, wie gesagt Saphir hatte nichts mitbekommen. Doch ich war wach und konnte die Sexgeräusche im ganzen Haus hören. Der MP3-Player war leider leer, den hatte ich vergessen aufzuladen und ja...... .“ Peinlich berührt verstummte ich vor meinem Haustier. Ich hoffte nur nicht, dass er uns dabei sah. Obwohl er ja eigentlich anständig war. Wollen wir mal das Beste hoffen. Ändern konnte ich die Situation nun nicht mehr. Doch ich schwieg. In diesem Moment wusste ich gerade nicht was ich sagen sollte. So beobachtete ich ihn beim putzen und ging dann zum ruinierten Gemälde hin und entsorgte es anschließend. Da ich momentan kein Material mehr hatte zum Malen, da alles heute früh im Suff zerstört worden war, musste ich morgen nach der Arbeit neues Material besorgen. So sah ich mich um und räumte meinen Schreibtisch anschließend auf. Nach wenigen Minuten waren wir beide dann fertig und gingen gemeinsam hinunter und suchten uns was zum Essen. Da wir beide noch nicht müde waren, weil wir ja lange geschlafen hatten oder ich zu mindestens, machten wir es uns auf der Couch gemütlich und schauten gemeinsam Fernsehen. Dort lief am Sonntag Abend meist nur noch Schrott und so blieben wir bei den Nachrichten hängen, da sie gerade neues aus Japan berichteten. Am Anfang kam etwas neues aus dem Rennstall von Haruka, dort wurde ein neuer Star gekürt. Er hieß Motoki und gewann einen Sieg nach dem Anderen, jedoch an Harukas spitzen Zeiten kam er noch nicht mal ansatzweise heran. Da in Japan spekuliert wurde, dass Haruka wohl untergetaucht sei. Forderte der blonde Schönling Haruka auf zu einem Duell. Ich blickte kurz zu Hara, welcher ein leichtes grinsen versteckte. Durch dieses Thema schalteten sie Live vor Ort zu Minako Aino, welche auf einen Tempelanwesen von den Tenohs war. „Hallo, hier ist wieder Live Minako Aino. Vieles ist in dieser Woche passiert. Da Frau Meioh vieles verheimlichte und die Untersuchungen behinderte. Schließen wir alle daraus das sie wahrscheinlich eine Komplizin sei, vom verschwinden Haruka Tenohs.“ Hara lehnte sich plötzlich vor und sah angespannt aus. Doch ich sagte nichts und schaute weiter gespannt zu. „Da diese momentan von der Polizei befragt wurde, schauen wir uns mal hier genauer um. Von meinen Informanten habe ich gesteckt bekommen, dass Haruka wohl ein weiteres Techtelmechtel mit einer der Priesterinnen hatte. Wir werden diese jetzt einfach mal befragen und auf dieses Verhältnis konfrontieren.“ Wir sahen wie sie das Tempelinnere betrat und einige fragende Priesterinnen sahen. Bis sie dann vor einer schwarzhaarigen stehen blieb. „Hallo, sind sie Rei Hino?“ Die Priesterin musterte das Kamera Team skeptisch an und nickte freundlich. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ So folgte die Befragung und ich schüttelte den Kopf über diese Frau. Die kannte keine Hemmungen. Doch das Techtelmechtel verneinte die Schwarzhaarige aber. Doch Minako war nicht Reporterin wenn diese nicht ein Ass im Ärmel hatte. Sie zeigte ein Foto und dann errötete diese und sah beschämt zur Seite. Hara lehnte sich zurück und sah nachdenklich aus. „Alles okay?“ „Ja, nur die Frau ist etwas aufdringlich meiner Meinung nach. Ich verstehe nicht warum das so wichtig ist in diesem Fall?“ Hara hatte recht, doch ich Verstand die Anspannung nicht? Als jedoch Minako weitere Fragen stellen wollte, kam der Oberpriester dazwischen und das Interview wurde abgebrochen. So wechselten diese zurück ins Studio und es wurde eine weitere Diskussion ausgelöst. Die Aino war schon auf einer richtigen Spur gewesen. Warum sollte man sonst die Interviews abbrechen? So wurden die Neuigkeiten vom New Yorker Eisbär Baby eingeblendet und ich kuschelte mich jetzt an Hara an, welcher mir den Rücken streichelte. Bis später wieder nach Japan umgeschaltet wurde und man dort Setsuna Meioh aus dem Polizei Revier laufen sah. Dort wurde ein festes Alibi von ihr nachgewiesen zum besagten Tag. Das sie Kontakt hatte mit der Yakuza, war wegen dem Familienkonto nichts weiteres nachgewiesen worden bei ihr. Vielleicht war es auch ein Attentat gewesen auf die Familie, jedoch wurde kein Lösegeld verlangt? So wurde laut den Indizien Frau Meioh in Ruhe gelassen. Die Polizei jedoch musste wieder von vorne beginnen mit den Befragungen aller Beteiligten am besagten Tag. Jeder der vorher Befragten konnte ein Alibi vorweisen, laut polizeilicher Akte. So schalteten sie wieder Live zu Minako Aino. „Etwas turbulent vorhin, aber auch diese Indiz erweist sich als ein Fehler. Frau Hino hatte kein Techtelmechtel mit Haruka Tenoh. Also Mädels keine Sorge, eine Konkurrentin weniger! Obwohl ich heraus bekommen hatte von vielen ihrer Flirts von Frau Tenoh bestätigten, dass diese sei ein ziemlich guter Küsser sei. Nun aber zum anderen Thema! Wir werden uns morgen nochmal den Tatort anschauen und vielleicht finden wir ja auch noch Augenzeugen die etwas gesehen haben? Also bleibt dran, eure Minako Aino!“ Hara rieb sich die Augen und sah jetzt etwas müde aus. „Bist du müde?“ „Ein wenig, aber ich genieße gerade den Moment mit dir.“ Ich errötete leicht und genoss die Zärtlichkeiten von ihm. In Japan jedoch wurde wieder alles auf dem Kopf gestellt. Die Alibis wurden nochmals durchgecheckt und vielleicht fand sich ja ein neuer Augenzeuge? Es ist zwar schon über ein Jahr her, aber vielleicht gab es ja dennoch neue Erkenntnisse? Ob Hara Haruka vielleicht auch gern hatte? Sonst würde er ja nicht so reagieren? Obwohl er ja nicht wirklich viel von dieser hält. Wahrscheinlich ist er nur müde und Nachrichten mochte er nicht so gerne sehen? Ich spürte das seine Hand sich nicht mehr bewegte. „Hara?“ Ich blickte nach oben und sah in ein schlafendes Gesicht. Wie niedlich er doch aussah. Ich lauschte seinen Herzschlag. Er war ziemlich langsam und gleichmäßig. So stand ich langsam auf und beobachtete mein kleines Haustier. Ich strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich hatte wirklich einen schönen Jungen Zuhause gehabt. Das er feminine Züge im Gesicht besaß, viel mir damals schon auf. Doch seine Lippen waren so schön geformt und füllig. Seine Wangen waren so zart und weich. Er musste sich frisch rasiert haben vorhin? So blickte ich ihn an und streichelte vorsichtig über die Lippen. Früher wo ich das bei Saphir gemacht hatte, hatte dieser schmale und etwas rauere Lippen gehabt. Selbst sein Bartwuchs kratzte auf meinen Fingern. Jetzt war Saphir größer und ordentlicher gewesen. Er hatte auch weiche Wangen gehabt, doch Hara war irgendwie anders als er. So drückte ich vorsichtig einen Kuss auf seine Wangen und deckte diesen dann zu. „Gute Nacht mein kleiner Prinz.“ Ich schaltete den Fernseher aus und ging dann nach oben und versuchte zu schlafen. Montag morgen holte mich der Alltag zurück in die Realität. Dieses mal plagten mich keine Sexträume in der Nacht und Hara hatte mir mein Frühstück schon hergerichtet. „Guten Morgen, Prinzessin.“ Ich stockte kurz auf und wahr mir unsicher gewesen, ob Hara meine Zärtlichkeiten gestern Abend noch wahrnahm. „Guten morgen...mein Prinz.“ Ich lächelte leicht und setzte mich an den Tresen. „Hast du gut geschlafen?“ Warf mir der blonde Schönling gleich hinzu. Ich nickte nur und fing an zu essen. „Ich komme heute etwas später, ich muss noch in den Kunstladen. Proviant besorgen.“ „Ich warte hier auf dich.“ Er überreichte mir meinen morgendlichen Kaffee und schenkte mir eins seiner schönsten Lächeln. Mir stieg die Röte leicht ins Gesicht. Wenn man uns so beobachtete, dachte man förmlich wir seien ein Liebespaar. Nur schade das er ein Mann war! Ich seufzte in mein Kaffee hinein und bekam glasige Augen. „Michiru, alles in Ordnung?“ „Ja?“ Ich aß schnell auf und versuchte meine Gedanken auszublenden. „Wir sehen uns dann später, Schatz?“ Hara sah mich mit großen Augen an und ich wusste gerade nicht was passiert war. Hatte ich ihn wirklich Schatz genannt? Mein Herz raste auf einmal davon und die Situation war etwas überfordernd für mich. „Bis später, Liebling. Ich wünsche dir einen schönen Tag!“ Er lehnte sich auf den Tresen und lächelte mich wieder an. Oh Gott, ich würde diesen Kerl einfach nur noch abknutschen! „Ähm....ja..... .“ Mehr bekam ich nicht mehr Zustande, da mein Hirn jetzt vollkommen aussetzte und so suchte ich das weite. In der Bahn musste ich meinen Puls immer noch runter bekommen. Dieser Typ machte mich fertig! Völlig zusammen gekauert saß ich in der Metro und verarbeitete das Wochenende. Erst der heiße Kuss mit Saphir und dann die merkwürdigen Sexträume, die mein Verlangen noch mehr verstärkten! Noch dazu die andauernden Nachrichten von Haruka. Ich konnte einfach nicht mehr! Das war nach und nach viel zu viel Stress für mich gewesen. Dann die andauernden Konflikte mit Elza und die anzüglichen Nachrichten von Eugeal. Ich brauchte einfach etwas festes! Ich brauchte jemand der mich nicht mehr los ließ und wieder kam mir Hara im Kopf. Meine Station wurde aufgerufen und ich schrack auf. So rannte ich aus der Bahn und hätte beinahe meine Haltestelle verschlafen. Bitte lass es ein angenehmeren Tag werden! Als ich jedoch in meinem Büro kam, herrschte außerhalb ein regelrechtes Chaos. Die Vogue hatte mehr Quoten gehabt als wir in der letzten Woche. Das kam wegen dem Sportteil, denn diese hinzugefügt hatten. Wenn unsere gesunken waren, dann hatte unsere Chefin wohl heute einen schlechten Tag gehabt. Ich seufzte auf und so war der Traum von angenehmer Arbeit zerplatzt. Noch zu guter Letzt, gab mir Amy die ganzen Unterlagen von Harukas Geliebten auf den Schreibtisch und das waren nicht sehr wenige! Im Inneren fragte ich mich, ob ich die wirklich alle ansehen wollte? So packte ich diese erstmal in meinen Spind und kümmerte mich um wichtigere Dinge, das morgendliche Meeting! Dort angekommen herrschte dicke Luft. Nicht das es am Sport lag. Vogue hatte das Interview mit Susan Stinger früher raus gebracht als wir. Sie war momentan einer der gefragtesten Künstlerinnen gewesen in Amerika. Doch so viel zu Geheimhaltung zu anderen Zeitschriften! Wieder hält Frau Javis große Stücke auf meine Meisterwerke, da das fertige ja schon ziemlich atemberaubend war. Wir hatten somit einen Triumph gehabt und wieder sollte ich alle Anfragen blockieren. Mein Spam-Ordner fühlte sich immer mehr. Da langsam durchsickerte, dass ich neue Werke auf der Kunstmesse veröffentlichte. Ich fragte mich nur, wer dieses weiter posaunt hatte? „Wir werden wohl Frau Tenoh auf der Messe antreffen! Ich will ab sofort bessere Beiträge von uns haben! An die Arbeit!“ Das lief ja nicht so besonders. Im Hintergrund liefen die Nachrichten und da kamen weitere Breaking News aus Japan hervor. Dort war es mittlerweile ziemlich spät gewesen. Eine Reporterin stand am Tatort und moderierte nochmals den Hergang des Unfalls. Haruka musste mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Straßen gefahren sein? Einige Kameras konnten diese damals aufnehmen. Bis man ein Schuss hörte und dann den Aufprall auf den Asphalt. Diese Bilder wieder zu sehen, machten mich unruhig. Sie fanden damals Blut im Gebüsch und eine angrenzende Straße die kaum befahren wurde. Man sah im Hintergrund wie die Polizisten die Leute in der Umgebung nochmals befragten. Die Moderatorin sprach mit einer damaligen Augenzeugin, welche damals keine Aussage machte. „Ich habe den Vorfall mitbekomnen, da ich noch wach war. Der Schuss und dann der Knall schreckte mich vorm Computer auf und so sah ich hinaus. Ich merkte das ein Auto auf dieser Straße hielt und dann plötzlich weiter fuhr Richtung Osten. Wenig später kam auch schon die Polizei.“ „Warum haben sie damals keine Aussage gemacht?“ „Ich mochte diese Haruka Tenoh nicht, dieser Weiberheld konnte von mir aus Tod sein. Deswegen schwieg ich dazu, aber man bietet mir Geld an für neue Erkenntnisse. Von demher.“ „Äh ja, ich gebe vorerst zurück ans Studio!“ Ich sah skeptisch in den Monitor. Die bieten Geld an? Das kam mir jetzt schon etwas merkwürdig vor? Sicherlich bekam man eine kleine Geste für jedes Interview, aber Geld? Man bekam schon auch Geld angeboten, aber ich fragte mich wie viel sie den Leuten dort anbieten? So musste ich erst einmal nach meinen Schützlingen schauen und sie anspornen für die kommenden Prüfungen. Die ganze Zeit kamen Neuigkeiten heraus, die damals nicht ans Licht kamen und ich war nicht richtig bei der Sache. Man fand damals ein brennenden Transporter 50 km weiter vom Tatort entfernt, doch damals dachte man es gäbe keinen Zusammenhang zu diesem? Anscheinend war Haruka darin und um die Spuren zu verwischen brannte man diesen ab. Immer mehr Indizien führten die Untersuchung an den Hafen von Chiba. Dort herrschte großes Aufgebot. „Frau Kaioh!“ Ich schreckte auf und sah eine genervte Frau Tomoe hinter mir. „Endlich registrieren sie mich mal! Sie scheinen ja wie gebannt auf den Bildschirm zu starren! Sie sollen die Ergebnisse zu Frau Javis bringen!“ Oh Gott! Die hatte ich völlig vergessen! „Ja ich bringe sie gleich.“ „Nicht gleich, sofort!“ Mürrisch blickte ich diese an und ging in meinen Büro um die Dateien auszudrucken. Gerade wo es spannend wurde! Warum lassen die auch die Nachrichten laufen? Genervt ging ich dann mit den angeforderten Unterlagen zu meiner Chefin. „Ah Frau Kaioh kommen sie herein.“ „Hier sind die Ergebnisse. Die Zahlen sehen gut aus. Alle sind in Topform. Wir haben mehr Leute angesprochen von unseren Artikel über provokante Kunst als sonst.“ „Sehr gut, wie läuft ihr zweites Gemälde voran?“ Ich schluckte kurz auf und wurde unruhig. „Um ehrlich zu sein nicht gut.“ Ihr Blick sah ernster aus. „Nun gut, ich will sie ja nicht drängen Frau Kaioh aber nutzen sie die 5 Wochen gut. Leisten sie sich kein Kreativtief! Sie sind heute etwas neben der Spur, nehmen sie sich Urlaub wenn nötig. Sie haben eh zu viele Überstunden. Frau Misuno kann den Rest für heute machen. Gehen sie nach Hause und entspannen sie ein wenig.“ Ich wusste gerade nicht ob das jetzt gut war oder nicht? „Wahrscheinlich haben sie das ganze Wochenende gearbeitet, so wie sie aussehen. Tun sie mal einfach nichts! Morgen möchte ich sie in aller frische wieder sehen und schauen sie wann sie ihre Überstunden abfeiern können. Sie sind einer meiner besten Mitarbeiterinnen ich möchte sie nicht überarbeiten.“ Sie winkte ab und so ging ich sprachlos aus dem Büro. Frau Tomoe starrte mich mit einen niederträchtigen Blick an und tippte ihren Bericht weiter ab. Ich sollte Urlaub beantragen? Das kann ich doch gar nicht! Meine Schützlinge brauchten mich jetzt. Doch die Chefin wollte spitzen Qualität von mir sehen und die konnte ich momentan nicht liefern! Im Grunde war das ein Einlauf der anderen Art gewesen. Es war zwar erst gegen 3, doch für mich ein viel zu früher Feierabend. Wenn man bedenkt,dass ich erst gegen 18 Uhr aus der Tür kam. So regelte ich alles mit meiner Assistentin und packte meine Tasche. Mein Blick viel auf den Spind mit den Unterlagen zu Haruka Tenoh, doch die konnten noch warten. Ich lief aus dem Büro und hatte ein mulmiges Gefühl gehabt so früh schon zu gehen. So telefonierte ich mit Elza und machte ihr klipp und klarr, das solche nächtlichen Aktionen momentan Tabu seien. Ich brauchte mehr Freiraum von ihr. Die Arbeit war mir wichtiger momentan. Ich wollte ein gutes Bild von mir auf der Messe zeigen. Schließlich erwartete meine Mutter nur Meisterwerke. So trugen mich meine Füße zum Kunstladen, machte meine Bestellungen kund und das was ich in die Tasche packen konnte nahm ich mit und den Rest ließ ich mir nach Hause liefern. Doch wenn ich an mein Heim dachte und Hara zu Gesicht bekam wurde ich nur noch mehr unruhiger. Ich hatte das Verlangen mit ihm zusammen zu sein. Was wir ja eh schon waren. Wir führten eine WG. Je länger ich mein Mitbewohner anstarrte, desto weniger hatte ich mich unter Kontrolle. Ich kam nicht mal mehr zum Malen, weil ich über ihn nachdenken musste. Jede Aktion von ihm, ließ ich mir Review passieren. Selbst beim Sex verfolgte er mich. Ich hatte Verlangen nach ihm und dann kamen immer öfter die Verwechslungen mit Haruka zum Vorschein. Langsam hatte ich das Gefühl gehabt, dass ich mein Verstand verlor. So lief ich zur Schwimmhalle und brauchte einen klaren Kopf zum nachdenken. Doch ich vergaß, dass dort am Eingang auch ein Monitor stand neben der Bar. Es wurde langsam bei uns dunkel und dort in Japan war es am helllichten Tag gewesen. Ich blieb vor der Bar stehen und lauschte den Bericht. Normalerweise fuhr ich gleich mit den Fahrstuhl hinauf zur Schwimmhalle, doch ich wollte wissen was es an Neuigkeiten gab. Wo versteckst du dich? „Hier am Hafen von Chiba haben wir auf eins der Dächer eine zerfetzte Weste entdeckt, die mit Blut versehen war. Wir überprüfen gerade die DNA von dieser um zu überprüfen ob diese Haruka Tenoh gehörte oder jemand anderes. Obwohl die Jacke öfters an Haruka gesehen wurde, wollen wir auf Nummer sicher gehen. Vielleicht floh Haruka ja vor jemand? Vielleicht ging sie am Bord eines dieser Schiffe? Die Polizei überprüft gerade die Listen der Schiffe die an diesen Tag hinaus schipperten. Wenn wir neue Erkenntnisse haben, melden wir uns Live zurück aus Chiba.“ So langsam kam immer mehr Licht in das ganze hinein. Drohte ihr vielleicht die Yakuza? Oder andere verfeindete Gangs? Warum floh man vor jemanden? Das alles kam mir sehr suspekt vor. So drückte ich auf den Fahrstuhlschalter und stieg wenige Sekunden später hinein und zog mich in den Umkleiden um, um meine Bahnen zu drehen. Gegen Abends kam ich nach Hause. Nach unendlichen Minuten konnte ich mich aufraffen ins Haus zu gehen. „Bin wieder da!“ Doch es war ziemlich ruhig gewesen. „Hara?“ Ich sah mich um. Das Essen war fertig auf dem Tisch gewesen und sonst sah es wie immer sehr sauber aus. Der Fernseher war aus und sonst war es ziemlich ruhig gewesen? So ging ich die Treppe hinauf und bemerkte das Licht in meinem Atelier. Dort öffnete ich die Tür und fand Hara auf dem Boden wieder, welcher gerade einige Liegestütze vollbrachte mit Musik im Ohr. Als er mich bemerkte hörte er auf und legte die Ohrstöpsel bei Seite. „Du bist da? Wie war die Arbeit?“ Er sah ziemlich verschwitzt aus. So kam er mir entgegen und wich sich den Schweiß vom Gesicht weg mit eins meiner Handtücher. „Na ja, wurde früher nach Hause geschickt. War irgendwie nicht bei der Rolle gewesen.“ „Oh, du hast nasse Haare, warst du schwimmen?“ Ich nickte nur und legte meine Tasche auf die Kommode. Ich brauchte jetzt eine Umarmung von ihm. So presste ich mich an seinem verschwitzen Körper. „Michiru?“ Doch dann umarmte er mich zurück. Ich wollte ihm aus dem Weg gehen, doch momentan brauchte ich ihn einfach zu sehr. Vorsichtig streichelte er durch mein nasses Haar und beruhigte mich auf seine Art und Weise. „Ist es wegen den Nachrichten über Haruka?“ „Ich weiß es nicht.... .“ Eigentlich dachte ich, ich käme mit der Situation zurecht. Ich wusste das Haruka nicht tot war. Doch nichts von ihr zu hören, war schwer gewesen. Ich war wie ein verliebter Teenie gewesen, wenn es um diese ging. Wie ein Stalker der alles über sie wissen musste. Obwohl es eine einseitige Liebe war. Sicherlich wusste Haruka nicht einmal das es mich gab. Trotzdem zerbrach ich mir regelrecht den Kopf und konnte keine wirkliche Beziehung mit jemand anderes führen, weil ich unsterblich in jemand verliebt war, mit den ich keinen Kontakt hatte. War das normal gewesen? Mochte ich deswegen Hara so sehr, weil er ein wenig Ähnlichkeiten hatte mit Haruka? „Halt mich einfach nur fest.“ Ich presste mich noch stärker an Hara fest und versteckte meine Tränen. „Keine Sorge, ich bin für dich da!“ Wir standen für mich eine Ewigkeit so da, bis Hara die Stille durchbrach. „Sollen wir was Essen? Willst du vielleicht baden oder brauchst du eine Massage?“ Ich sah zu ihm auf und schaute in die tiefblauen Augen von ihm. „Ein wenig Hunger hätte ich schon?“ „Na dann, ich mache mich noch kurz frisch. Dann mache ich das Essen nochmal warm.“ Gemeinsam gingen wir hinunter. Ich setzte mich auf die Couch und schaltete instinktiv den Fernseher an. Hara ging ins Bad und machte sich frisch. Ich zappte durch die Nachrichten, wo immer noch Ermittlungen aus Japan liefen. Wie ein Schicksal verfolgte mich die Story. Obwohl ich erst eingeschaltet hatte, kamen genau jetzt wieder Nachrichten von ihr. „Minako Aino Live aus Chiba. Wie wir bestätigen konnten, ist die Jacke auf dem Dach von Haruka Tenoh gewesen. Der schnelle DNA Test bestätigte diesen. Die Polizei fand heraus das in diesem Zeitpunkt 3 Schiffe am Tag ablegten. Nun ist die Frage auf welchem Schiff sich Haruka Tenoh als blinder Passagier sich befand. Niemand hatte damals was bemerkt. Wo ist Haruka Tenoh? Entweder in Europa, Afrika oder in Amerika? Wir werden weiteres Untersuchen und hoffen auf baldigen Aufschluss. Warum versteckte sich ein Star oder wurde diese etwa irgendwo gefangen gehalten? Wir hoffen auf baldige Klärung, eure Minako Aino!“ Mir blieb regelrecht der Kloß im Halse stecken. Amerika? Hatte diese Aino echt Amerika erwähnt? Was wäre wenn Haruka ganz in meiner Nähe wäre? Die Badtür öffnete sich und Hara kam hinaus. „Alles okay? Du siehst so blass aus Michiru?“ Kurz sah ich in Hara Haruka, doch dann schüttelte ich den Kopf. Die beiden waren zu verschieden! „Ja, es kam neue Erkenntnisse über Haruka.“ „Echt? Und?“ Hara ging in die Küche und wärmte das Essen nochmals auf. „Ja es kann sein das Haruka vielleicht in Amerika ist.... ?“ Sein Blick sah mich geschockt an. „Wirklich...... ?“ „Ja oder auch in Europa oder Afrika. Wäre es nicht lustig wenn sie sich hier in meiner Nähe befindet?“ Hara lächelte mich sanft an und machte den Ofen an. „Ja das wäre echt lustig! Da du diese ja vergötterst, kannst du diese ja nicht übersehen!“ Ich fing an zu kichern und stand vom Sofa auf. „Vergöttern ist aber weit hergeholt! Ich bin ein kleiner Fan.“ „Ein kleiner?“ Wir grinsten uns beide an und warteten auf das Essen. Ich war froh das Hara an meiner Seite momentan war. Er half mir aus meiner Krise aus dem Alltag zu kommen und brachte mich auf andere Gedanken. Nur beim Einschlafen konnte er mir nicht helfen. Unendliche Minuten starrte ich auf die Decke und erinnerte mich an die Musikshow. Ihr Gesicht erschien mir bildlich vor Augen. „Wo bist du nur?“ Wie ein verliebtes Mädchen kam ich mir vor, die wartend auf ihre Liebste und auf ein Lebenszeichen von dieser wartete. Doch die Müdigkeit überkam mich dann doch endlich und ich fand den Schlaf der Gerechten. Kapitel 12: Überarbeitet ------------------------ Völlig übermüdet wachte ich auf und wollte nicht so recht aufstehen. Nach dem unendlichen Geklingel meiner Weckers, rappelte ich mich dennoch auf und stand genervt auf. Normalerweise war für mich der Montag am Schlimmsten, doch heute ging mir der Dienstag tierisch auf den Sack. So schlürfte ich mich ins Bad und versuchte mich frisch zu machen. Doch selbst beim Zähne putzen wurde ich wieder schläfrig. „Guten Morgen? So muffelig heute?“ Ich sah Hara müde an und versuchte meine Zähne zu putzen. „Das heißt wohl zu wenig geschlafen, Ich wollte eh grad nach dir schauen, da du heute so spät dran bist. Soll ich dir behilflich sein bei irgendwas?“ Sieh dir Hara an, immer gut gelaunt und Top fit. Vielleicht sollte ich auch mehr Sport machen? Doch da kam mir nur ein Sport gelegen, welcher mich auch überzeugte, doch dies war am frühen morgen noch nicht ganz jugendfrei gewesen. So reichte ich Hara übermüdet den Kamm und wies ihn darauf hin meine Haare zu richten. Er nahm mir den Kamm ab und fing an vorsichtig meine Haare zu bürsten. Verlegen schaute ich vom Spiegel weg, da ich Hara beobachten konnte. Irgendwie hätte ich gern das Hara mich woanders bürstet, aber er war ein Mann! Michiru werd endlich wach! Sonst wird der Tag wieder eine Katastrophe und gestern war ich schon nicht zu gebrauchen! Doch irgendwie beruhigte mich seine Berührungen am Kopf. Vielleicht sollte Hara mir ja öfters mal die Haare kämmen? „So fertig, jetzt sehen sie wieder ordentlich aus. Anziehen musst du dich aber selber!“ Er fing an zu lachen und ging dann aus dem Bad. „Ich mach dir schnell noch was für unterwegs, damit du fit wirst.“ So bog er um die Ecke und rannte die Treppe hinunter. Irgendwie niedlich mein kleines Haustier. So machte ich mich weiter fertig und kam etwas munter die Treppe hinunter. Wo Hara mich mit meiner Jacke und Tasche unten empfing. „So wenn du gleich gehst, erwischt du sicher noch die Bahn und bist pünktlich.“ „Danke.“ So zog ich mir die Jacke an und warf mir meine Tasche über die Schulter. Hara gab mir noch einen Trinkbecher mit und so verabschiedeten wir uns mit einen Küsschen auf die Wange. „Bis heute Abend dann.“ Gerade als ich gehen wollte und an der Tür stand, warf ich noch hinzu. „Heute müsste ein Paket kommen aus dem Kunstladen. Lass es vor der Tür stehen. Wie gesagt, du bist nicht da.“ „Ja ich weiß.“ So ging ich außer Haus und trank den gemixten Saft auf den Weg zur Metro. „Wow der schmeckt köstlich?“ Ich spürte förmlich wie die Energie wieder kam und so ging ich besser gelaunt die Straße hinunter. Ziemlich gut gelaunt kam ich auf der Arbeit an und kaum betrat ich mein Büro, war diese Fröhlichkeit wie verflogen. Der Berg voller Büroakten zerbrach meine idyllische Chillaura. Ich stellte mein Fruchtgetränk neben dem PC ab und sammelte erst einmal meine Kräfte. Dann ging ich einen Schritt nach dem Anderen vor. Zum Glück hatte ich ja meine Assistentin gehabt, die konnte ich einen Teil der Arbeit abdrücken. Nachdem, ging ich zum Meeting und hatte danach anschließend mit Rubeus ein treffen mit Chieko Kuno, eine ziemlich gute Violinistin. Nach dem Treffen, fuhren wir dann zu einer kleinen Kunstausstellung in einer der Seitenstraßen und dort schrieb ich mein Résumé. Zum Glück lief nichts mehr in den Nachrichten über den Vorfall gestern. So konnte ich mich mehr um meine Arbeit kümmern. Gegen Nachmittag schaute ich nochmals zu meinen Schützlingen und gab denen noch ein Test kurz vor Feierabend. Den fast alle mit Bravur bestanden hatten. „Wenn ihr so gut abschneiden tut wie heute, dann braucht ihr keine Angst vor den Prüfungen haben? Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“ So verließ ich den Akademie Platz unten und fuhr mit den Fahrstuhl hinauf. Kurz als ich oben war, rief mich Elza wieder an. Dort telefonierte ich neben meiner Arbeit mit ihr und wie meine Woche so verplant war. Da ich eigentlich nichts geplant hatte, außer endlich mit meinen zweiten Bild anzufangen, hatte ich nichts vor. Ich wollte auch nicht weg gehen. Wenn ich an das Chaos vom Wochenende dachte, bekam ich schon Kopfschmerzen. So beendete ich das Telefonat nach wenigen Minuten, um darauf einen anderen Anruf zu bekommen. Erst dachte ich Elza wäre es und hätte was vergessen, doch auf den Display leuchtete Eugeal auf. Ich starrte auf dem Display meines Handys und überlegte ob ich ran gehen sollte? Doch dann würgte ich das Telefonat ab und die Mail-Box ging automatisch ran. Ich sah das sie dort eine Nachricht hinterlassen hatte und beendete meine Arbeit für den restlichen Tag. Als ich gehen wollte bemerkte ich noch die Unterlagen im Schrank. Ich sah mich um und packte diese in meine Tasche, welche jetzt ziemlich schwer war. Da ich auf Arbeit keine Zeit dafür fand, nahm ich halt die Arbeit mit nach Hause. Am Fahrstuhl angekommen, stand Frau Tomoe schon vor Ort. So gesellte ich mich zu ihr hin und gemeinsam stiegen wir in diesen. Stille überkam die ganze Fahrstuhlfahrt bis wir angelangten. „Auf Wiedersehen.“ „Wiedersehen.“ Bekam ich noch gerade raus gedrückt. Die Frau war ein Mysterium. Heute so morgen so. In der Bahn hörte ich mal ausnahmsweise meinen MP3-Player und stieg an meiner Haltestelle aus. Die Straße ging ich hinauf und bog vorher in die Kaufhalle ab. Dort holte ich mir einige Sachen und ein wenig Süßkram. Irgendwie hatte ich heute mal Gelüste darauf gehabt. So bezahlte ich und ging weiter den Berg hinauf. Zuhause angekommen fand ich Hara auf der Couch, welcher die alten Zeitschriften las. „Na wie war dein Tag?“ Fragte Hara Gedanken abwesend in der Zeitschrift. „Definitiv besser als gestern. Obwohl ich heute auch nicht wirklich voran kam. War die Post noch nicht da?“ Hara schüttelte den Kopf und ich schaute mein Haustier über die Schulter, welcher einen Artikel von dem neuen Rennfahrer las. „Warum so besorgt? Der kommt nie an Haruka heran!“ Hara grinste und schlug die Zeitschrift zu. „Ja kann sein, aber er ist jung und motiviert. Wenn draußen nichts steht, dann war wohl noch keine Post da?“ Ich grübelte und fand die Versandzeit von dem Kunstladen auch immer länger. „Dann wird das heute auch nichts mit den Malen.“ So stellte ich die schwere Tasche auf der Kommode ab und Hara sah mich fragend an. „Bringst du Arbeit mit?“ Ich lächelte und holte die Ordner heraus. „So in etwa, eher privates.“ „Soll ich dir helfen?“ Ich sah ihn erstaunt an, jedoch zögerte ich. Schließlich waren das private Sachen von Haruka Tenoh. Ich glaubte nicht das er so etwas lesen wollte? Besonders die Bettgeschichten! Doch vielleicht komme ich ja so schneller voran? Doch dann hielt ich inne. Was ist wenn er denkt ich spioniere sie nach? Schließlich muss das ja niemand wissen? „Und?“ Er kam mir entgegen und sah mich immer noch fragend an. Ich winkte ab und lächelte verschwitzt drein. „Nein lieber nicht, das ist dann zu privat.“ „Ach so, okay. Was möchtest du essen?“ So grub ich die Ordner in meiner Brust hinein und hatte nicht wirklich eine Idee. „Überrasche mich? Ich hab auch noch ein wenig eingekauft, der Beutel steht noch an der Tür. Ich ziehe mich solange zurück in mein Arbeitszimmer.“ Hara nickte und räumte den Beutel auf. Als ich oben ankam verteilte ich die Ordner auf dem Boden. Inmitten des Chaos kam ich ins Stocken. „Du hast die Unterlagen angefordert, also mach jetzt kein Rückzieher!“ So nahm ich mir den ersten Ordner vor und die erste Frau die ich sah, war keine Unbekannte gewesen. Minako Aino! Mit der hatte Haruka also auch ein Techtelmechtel gehabt? Einige Bilder fügte mir Amy hinzu und die Beweise waren eindeutig. Vermerkt war ein One-Night-Stand. Die Bilder waren 3 Jahre alt gewesen. Ich überlegt zurück, dass war die Anfangszeit von ihr als Moderatorin. So Blätterte ich weiter und kam zu Unazuki. „Die war auch im Fernsehen gewesen.“ Ein Fan von ihr. Notiert war auch One-Night-Stand und einige Beweisfotos. Anscheinend hatte ich den Ordner mit One-Night-Stands gehabt. So Blätterte ich weiter und erkannte einige Frauen in der Liste. Anscheinend ließ Haruka damals nichts anbrennen. Alles was ein Rang und Namen in Japan hatte, war auf ihrer Liste gewesen. Ich seufze auf und hatte mich damals schon in ein Weiberheld verliebt gehabt! Kein Wunder das ich damals nicht beachtet wurde? Hara rief von unten und so legte ich den ersten Ordner beiseite. Langsam ging ich die Treppe hinunter und gesellte mich zum Esstisch. „Alles okay? Du siehst so nachdenklich aus?“ Ich erschrak und winkte ab. „Ach was, ich war nur am überlegen.“ Als ich das süße Essen auf den Tisch sah, war ich erstaunt gewesen. „Da du soviel Süßkram gekauft hattest, dachte ich, ich mache mal etwas leichtes zum naschen. Anscheinend hatte mein Frauchen heute Gelüste gehabt?“ Meine Wangen erröteten und so aß ich die süße Leckerei, die mir auf den Tisch geboten wurde. Mein Gesicht sah zufrieden aus und so nahm ich nochmal einen Bissen. „Wow, ist das köstlich!“ „Danke.“ So aßen wir fertig und ich erzählte nebenbei über meine Schützlinge und wie stolz ich über diese war. „Wow, schade das ich dich nicht als Lehrerin hatte.“ Ich lachte und sah ihn nostalgisch an. „Du kleiner Schleimer. Ich geh erstmal baden. Wir können ja später was gemeinsam machen?“ „Gern.“ So ging ich automatisch ins Bad und ließ das Wasser ein. Ohne zu zögern stieg ich hinein und fühlte mich entspannt in dem warmen Wasser. Jedoch bemerkte ich, dass keine Handtücher da waren. Hatte die Hara etwa weggetan? „Hara, wo sind die Handtücher?“ Ich hörte Schritte und ihm von draußen sagen. „Ah, ich hab die gewaschen ich bringe dir welche. Moment!“ Schnelle Schritte hörte man in der Gegend und dann ein klopfen. Ich war zum Glück in der Wanne gewesen und hatte mir mehr Schaum gemacht als sonst. „Komm herein, es ist offen.“ Sonst hatte ich immer abgeschlossen, aber heute hatte ich das wohl vergessen? Vorsichtig ging die Tür auf und Hara hatte die Augen mit seiner Hand verdeckt. Ich musste schmunzeln bei den Anblick. „Ich bin in der Wanne, du kannst ruhig gucken.“ „Ok.“ Er lag die frischen Handtücher auf den Regal neben der Wanne und wollte wieder gehen. „Warte! Bleib doch hier? Du kannst mir Gesellschaft leisten?“ Sicherlich war er ein Mann gewesen und ich war nackt, doch Hara war anständig und meinte er stände auf Kerle? Also was sollte schon großartig passieren? „Wenn du das gerne hättest? Soll ich dir was vorspielen?“ Ich sah in freudig an und nickte zur Bestätigung. „Gern.“ So lief er hinaus und kam gleich mit der Gitarre von meinen Vater wieder. Er sah mich an und lächelte leicht. Ohne zu zögern fing er an los zuspielen. Er spielte ein sanftes Stück und ich versank in den Tönen. Er wusste genau was ich brauchte und spielte so schöne Melodien für mich. Die warme Luft und die sanften Melodien ließen mich ermüden. Nicht das es langweilig war, aber ich merkte das die Arbeit heute ziemlich fordernd war und ich in letzter Zeit viel zu unruhig geschlafen hatte? „Danke, ich würde gern jetzt heraus kommen und dann ins Bett gehen. Irgendwie bin ich müde geworden.“ „Keine Ursache.“ So ging er hinaus und ich machte mich fertig. Als ich heraus kam war Hara nicht im Wohnzimmer zu finden. Als ich jedoch oben auf sein Zimmer sah, las er wieder in einer Zeitschrift. „Gute Nacht Hara, nochmals danke für dein Konzert.“ Er lächelte mich an und sah mir hinter her. Ich hatte mir eins der Handtücher um den Körper geschlungen. „Gute Nacht Michiru.“ So zog ich mich oben in meinen Schlafgemach um und stieg ins Bett hinein. Wo ich sofort einschlief. Der Mittwoch verlief besser ab. Ich fühlte mich fitter und gestärkter für den heutigen Kampf. Gleich zwei Interviews durchgehen mit Rubeus, war selbst für meine Nerven zu viel. Das letzte Gespräch was er geführt hatte, war ja komplett in einem Flirt umgewandelt worden. Zum Glück waren ihre Werke besser als ihre Geschichten zu den Bildern. In dem morgendlichen Meeting war nichts sonderliches angefallen. Jeder hatte seine Arbeit gehabt und man merkte, dass sich alle auf die Messe in knapp 5 Wochen einstellten. Nächste Woche fingen die ersten Prüfungen an und danach die Woche waren die ganzen Endprüfungen von meinen Schülern gewesen. Also langweilig wurde mir garantiert nicht! Einige Schüler fassen Fuß in die Kunstwelt und Andere gehen komplett ein anderen Weg ein. Auf den Weg zum ersten Interview rief mich Elza die ganze Zeit an, doch ich konnte schlecht telefonieren neben Rubeus. Der wollte immer alles wissen, so wartete ich ab bis dieser sein Interview hielt und rief Elza dann zurück an. „Was gibt es denn so dringliches?“ „Hallo Herzblatt, wie geht es dir?“ Ich seufzte ins Telefon und dachte es sei was wichtiges? „Deswegen rufst du an? Mir geht es wie immer gut.“ „Warum so genervt? Stör ich dich? Wann sehen wir uns wieder?“ Leicht genervt sah ich mir die Gemälde von der Künstlerin an, welche nicht wirklich tiefsinnig waren. „Ich hatte doch gesagt momentan keine derartigen treffen mehr.“ Am anderen Ende konnte ich lachen wahrnehmen. „Ja, dass ist mir schon bewusst. Man kann sich doch normal treffen oder nicht?“ Wieder entfuhr mir ein Seufzer. „Als würdest du dich mit mir nur 'normal' treffen?“ „Hey ich kann auch nichts dafür, dass du immer so verführerisch aussiehst. Außerdem sind wir ja gute Freunde. Lass uns was Essen gehen, heute Abend?“ Genervt knetete ich schon meine Stirnlappen und fand die Bilder noch dümmer als das Telefonat, welches ich führte. „Heute kann ich nicht Elza. Ein anderes mal, okay? Ich muss arbeiten, ich schreib dir. Bis dann!“ Ohne sie zu Wort kommen zu lassen, legte ich auf und hatte mir meine Meinung zu dieser Galerie gefasst. Jedoch Rubeus teilte andere Meinungen bei der Person aus. Wenn ich nicht dazwischen gefunkt hätte, würde er sie noch besteigen. So fuhren wir beide genervt zu den nächsten Termin. Die Zeichnerin war nicht so sein Fall, so konnte er ein normales Gespräch führen. Die Zeichnungen waren jedoch sehr flüssig und aussagekräftig gewesen. Sie hatte Talent. Doch das Gewisse etwas fehlte ihr. So machte ich meine Notizen und gemeinsam fuhren wir zurück zum Verlag. Dort legte ich diese auf meinen Schreibtisch und ging hinunter zu meinen Schützlingen, um nach den Rechten zu sehen. Doch die kamen alle ziemlich gut alleine klar. Als ich jedoch wieder zurück in mein Büro kam um meine Berichte zu schreiben, stand Elza da drin. „Was macht sie denn hier?“ Eigentlich sagte ich das zu mir selbst, doch Frau Misuno saß an ihrem Schreibtisch und sah mich fragend an. „Sie wollte sie unbedingt sehen. Da sie nicht da waren, ist sie in ihr Büro gegangen.“ „Für das nächste mal, schicken sie diese einfach weg.“ Die blauhaarige Frau nickte und schrieb ihren Artikel weiter. „Du bist ziemlich hartnäckig. Ein Nein passt dir wohl nicht?“ Sie lächelte mich an und gab mir einen Wangenkuss. Ich sah mich um und schloss beschämt die Tür. „Elza! Du weißt doch das du so etwas nicht hier machen sollst! Wir sind nicht zusammen.“ Sie nahm Abstand und setzte sich auf meinen Stuhl. Ich verschränkte jedoch die Arme und sah sie missmutig an. „Irgendwie bist du heute ziemlich verspannt, so kenne ich dich gar nicht? Nur ein Essen heute, mehr nicht?“ Sie betrachtete mein Outfit und sah mich verführerisch an. „Du siehst wie immer sehr bezaubernd aus Herzblatt.“ „Du nun wieder. Geh runter von meinen Platz ich muss arbeiten.“ Widerwillig stand sie auf und ich konnte wieder an meinem Tisch platz nehmen. So tippte ich mein Passwort hinein und sah sie fragend an. Elza jedoch ging um den Tisch und sah aus dem Fenster hinaus. „Und? Was ist mit den Essen?“ „Ich muss meine Berichte fertig machen. Danach kann ich ein wenig Zeit opfern für dich? Ist das okay?“ Sie lächelte und machte jedoch das Rollo zu. „Elza?“ Ich sah sie fragend an, tippe jedoch in meinen Office Programm umher. Sie jedoch krabbelte unter den Tisch und kam zwischen meinen Beinen wieder hervor. „Spinnst du jetzt komplett?“ „Ich glaube eher du musst ein wenig Dampf ablassen?“ Ich sah sie mit großen Augen an. Die Rothaarige kniete vor mir und wollte mich hier in meinen Büro beglücken? Manchmal dachte ich, die Frau ist sich für nichts zu schade? „Hier? Bist du bekloppt!“ Doch ihre Hände streiften langsam meine Schenkel hinauf, unter meinen Rock und spielten mit meinen Slip. Ich bereute jetzt schon mein Outfit angezogen zu haben. „Elza, ich muss arbeiten!“ Ich versuchte sie wegzudrücken, zurück wo sie herkam. Jedoch kam Frau Misuno gerade herein und ich stand automatisch auf. Elza jedoch ließ sich nicht stören und zog mir den Slip hinunter. „Ist Frau Grey schon gegangen?“ Ich wollte mich nicht vor meiner Assistentin entblößen, so konnte ich mich nicht wehren und sie konnte dank des Monitors Elza nicht vor mir bücken sehen. Das Zimmer war dunkel und der Schreibtisch war breiter als die normalen, sodass man eine Person darunter nicht erkennen konnte. „Ja sie wollte sich für heute Abend verabreden.“ Elzas Finger jedoch rieben an meinen Schamlippen entlang. Ich versuchte meine Beine zusammen zu pressen und stützte mich etwas vor. Damit Amy dachte ich schaue direkt in den Monitor hinein. „Frau Javis wollte sie nochmal sprechen in ca. 10 Minuten.“ Ich nickte und spürte durch die Reibungen die langsame Lust empor steigen. Ein gedrücktes 'OK' kam über meine Lippen und meine Assistentin verschwand wieder aus dem Büro. „Elza, hörst du jetzt endlich auf!“ Ich sah zu ihr hinunter, doch sie grinste mich frech an. Sie zog mich hinunter und ich saß wieder auf meinen Stuhl. „Entspann dich, es wird dir gefallen.“ „Pah...... .“ Die spuckte mal wieder große Töne! Ihre Finger jedoch vergruben sich langsam in meine Grotte hinein und ich spreizte automatisch die Beine. Mein Körper war mein Verräter. Langsam wurde mein Atem schwerer und ich beugte mich langsam vor. Ich seufzte und saß mich etwas vor, näher an der Stuhlkante und konnte nun meine Schenkel noch breiter spreizen. „Mach aber schnell..... .“ So zogen mich ihre Hände weiter zu sich und sie schob ihren Kopf unter meinen Rock. Ihre Zunge spielte an meinen Kitzler und ich lehnte mich etwas zurück. Ich biss vorsichtig auf meine Lippen, doch mein Blick war auf die Tür gerichtet. Hoffentlich kam niemand herein! Ein leises Stöhnen entfloh mir, als Elza mit ihren Fingern in mich eindrang und ihre Zunge immer schneller an meiner Perle rieb. Ich faltete meine Hände vor dem Mund und sah für andere eher nachdenklich aus. Jedoch wollte ich meine Stimme verbergen. Scheiße, war Elza in solchen Dingen gut! Ich musste mich jedoch zurückhalten und die Gefahr erwischt zu werden, machte das kommen auch nicht einfacher! Meine Schenkel fingen an zu zittern, der Körper stand kurz bevor zu kommen. Bis jedoch die Tür aufging und ich entsetzt zur Tür sah. Der Schock, dass jemand kam, brachte mich zum Orgasmus. Elza hörte den Moment auf und meine Vagina pulsierte. „Frau Kaioh, wie lange wollen sie die Chefin noch warten lassen!“ War klar das Frau Tomoe stören musste, ich sah auf die Uhr und bemerkte das die 10 Minuten schon längst um waren. „Ich komme sofort, einen Moment!“ „Und lüften sie hier mal, ist es sehr warm!“ Sie ging hinaus und ich schob Elza von mir. „Du bist gekommen ich hab es in meinen Mund gespürt, wie du gezuckt hast.“ Sie grinste und krabbelte hervor. Ich jedoch richtete meine Kleidung und sah sie böse an. „Du wartest hier!“ So ging ich unbefriedigt aus meinen Büro und ging die Treppe empor. Wo eine genervte Frau Tomoe schon vor der Tür stand. „Pünktlichkeit ist zur Zeit nicht ihre Stärke? Sie sehen etwas rot im Gesicht aus. Nicht das sie noch krank werden!“ Sie öffnete die Tür und kündigte mich an und ging danach wieder auf ihren Platz. Leicht beschämt kam ich jedoch ins Büro hinein. Die Befriedigung saß immer noch in meinen Körper und ich hoffte das diese Frau Tomoe nichts mitbekam? Mein Höschen war feucht gewesen und die Chefin sah mich ernst an. Unbefriedigter konnte man gar nicht mehr sein. „Frau Kaioh, da sind sie ja. Wie kommen sie voran?“ Leicht verschmitzt lächelte ich ihr entgegen und nahm Platz auf den freien Stuhl. „Um ehrlich zu sein.... .“ „Sagen sie mir nicht sie haben noch nicht begonnen!“ Leichte Angst überkam mich vor ihr und so erfand ich eine Notlüge zu meiner Situation. „Doch natürlich habe ich begonnen! Jedoch meine Utensilien waren verbraucht und ich muss warten bis die Neuen eintreffen.“ Etwas entspannter lehnte sich die Chefin zurück. „Gut. Ich erwarte ein weiteres Meisterwerk von ihnen.“ Ich räusperte mich etwas und atmete tief durch. „Jedoch wäre es nett, wenn sie mich nicht dauernd darauf hinweisen? Das setzt mich noch mehr unter Druck und die Konzentration geht mir davon. Sie wollen doch nur das Beste für mich, doch mich unter Druck setzten bringt keinen was.“ Sie sah mich erstaunt an und winkte mich ab. „Nun gut, wie sie wünschen. Ich habe einen Auftrag für sie.“ Sie gab mir eine Akte und ich blätterte vorsichtig darin. „Das ist Seiya Kou, er trifft am Freitag in den Staaten ein. Ich will ein Exklusiv Interview von dem Sänger. Aus meinen Erfahrungen heraus kannten sie sich von früher?“ Ich sah sie mit großen Augen an und nickte. Niemand wusste das ich ein Techtelmechtel mit ihm hatte. Das war vor der Zeit als er sich umoperieren lassen hatte. Seiya war seitdem einer meiner engsten Freunde geworden. Das war damals auch nur eine einmalige Sache zwischen uns gewesen. Jeder wusste das er früher eine Frau war und wurde durch die OP noch berühmter. Er filmte die Umwandlung damals Live. Sicherlich gab es einige Hater, doch viele Frauen fühlten sich davon noch angezogener. Er gab einigen Menschen Mut, wurde aber auch mächtig durch den Kakao gezogen. Doch das war eine andere Geschichte. „Gerne, wenn er Zeit hat.“ Sie lächelte vergnügt und gab mir den bestätigten Termin. „Sie treffen sich mit ihm und seiner Managerin vor dessen Büro. Sicherlich sind da noch andere Konkurrentinnen die ein Interview haben wollen, aber wenn er sie sieht, haben wir das Interview für uns so gut in der Tasche und somit wieder aufsteigende Zahlen.“ Meine Chefin war schon ein raffiniertes Biest gewesen. „Nun denn, ich wünsche ihnen einen schönen Feierabend.“ „Ja ich schreibe meine Berichte noch fertig und dann werde ich auch gehen. Ihnen einen schönen Abend noch.“ Mit den Worten verabschiedete ich mich und ging hinunter. Wo Amy ihre Tasche schon packte. „Schönen Abend ihnen noch.“ „Danke Frau Kaioh, ihnen auch.“ So ging sie zum Fahrstuhl und ich in mein Büro. Wo Elza schon auf mich wartete. Ich schloss die Tür hinter mir ab und ging auf sie zu. Wo sich unsere Lippen dann vereinten und wir noch kurz eine schnelle Nummer schoben. Danach schrieb ich mein Bericht zu Ende und Elza saß artig auf den durchgevögelten Sofa und wartete auf mich. Wenige Minuten später war ich auch fertig und gemeinsam gingen wir aus dem Büro. Jedoch war Frau Tomoe vor dem Fahrstuhl. „Die Alte ist ja auch überall....... .“ Flüsterte ich, doch zurück gehen konnten wir nicht, da sie uns schon sah. „Na Feierabend?“ Posaunte Elza heraus, jedoch die Schwarzhaarige sah mich musternd an. Ich jedoch zupfte an meiner Bluse und lächelte sie leicht verschmitzt an. „Sie gehen wohl wieder essen, wenn Frau Grey sie abholt.“ Elza grinste meiner Gegenüber an und ich nickte nur. Stillschweigend stiegen wir in den Fahrstuhl ein und die Musik war mir ein willkommener Besuch gewesen. Elza jedoch krabbelte mir am Po herum und ich musste ihre Hände unauffällig hin und wieder von mir nehmen. Dann noch die prüfenden Blicke von Frau Tomoe. Doch niemand sagte etwas, bis die Fahrstuhltür aufging und sie schnellen Schrittes heraus ging. „Die Kleine hat es aber eilig?“ „Ja, weil sie Angst vor dir hat und das du sie nicht noch besteigen tust!“ Die Größere neben mir fing an zu lachen und gemeinsam verließen wir das Gebäude um essen zu gehen. Ich hatte richtig Hunger bekommen von dem Sex im Büro. So entschieden wir uns für was schnelles. Irgendwie war heute alles bei Elza schnell gewesen. Wir redeten viel und ich wies sie nochmals darauf hin das der heutige Tag eine Ausnahme war. Sie jedoch witzelte das ich es ja eigentlich wollte. Ich biss genervt in meine Frühlingsrolle hinein und war einfach zu schnell manipulierbar gewesen. Nach dem Essen fuhr mich Elza nach Hause und als kleiner Dank für den chaotischen Tag drückte ich ihr noch einen Kuss auf. „Wir telefonieren.“ Sie zwinkerte mir als Bestätigung zu und fuhr dann los. Das Auto vor meinen Haus war mir bekannt gewesen. Saphir musste zu Besuch da gewesen sein. So betrat ich das Haus und fand niemand im Wohnzimmer vor. So legte ich die Tasche ab und zog mich im Korridor aus. Stimmen vernahm ich im oberen Stockwerk, so ging ich die Treppe hinauf und sah Licht im Arbeitszimmer. Als ich eintraf sah ich die Jungs vor den Akten von Haruka Tenoh. „Hallo Schwesterchen, Willkommen Zuhause.“ Leicht geschockt stand ich neben der Tür. Die Akten die ich eigentlich verheimlichten wollte wurden im ganzen Zimmer aufgeteilt. „Was macht ihr denn hier?“ Kapitel 13: Die Schöne und der Star ----------------------------------- Jedoch nach wenigen Minuten klärte sich die Situation auf. Saphir, welcher gerade gekommen war, hatte die unberührten Rahmen hinein gebracht. Die Jungs hatten mein Malzeug dann ins Atelier getragen und da Saphir meistens Neugierig war und die Tür in meinen Arbeitszimmer offen stand, fand er die Unterlagen vor. „Was willst du denn mit den Unterlagen?“ Ich sah Hara peinlich berührt an und antwortete Saphir eine Notlüge heraus. „Ach meine Chefin will unbedingt alles über Haruka wissen, wir wollen ein großen Bericht heraus bringen. Da diese ja des öfteren im Fernsehen erschienen ist. Da gab sie mir die Unterlagen mit. Ich soll ihre Liebschaften unter die Lupe nehmen, da ich ja vom gleichen Ufer komme wie Haruka, da könnte ich eventuell mehr heraus lesen als andere.“ Hara jedoch sah mich fragend an und hatte eine offene Akte über Bunny Tsukino offen. Ich jedoch war erstaunt gewesen und nahm ihn die Akte weg. „Bunny?..........ist das nicht die Cousine von Haruka?“ „Ja.... .“ Kam es leise von Hara heraus. Saphir stand jedoch auf und sah in die Akte hinein. „Bunny Tsukino die jüngere Cousine von Haruka Tenoh, welche verheiratet ist mit dem Sohn der besten Freundin von ihrer Mutter, hatte wohl des öfteren ein Techtelmechtel mit Haruka Tenoh. Diese Beziehung wurde nicht gern gesehen und es gab des öfteren Streitigkeiten im Hause Tenohs.“ Mein Bruder sah mich fragend an und entfernte sich wieder. „Wie ich gehörte hatte war der jüngere Bruder von dieser Bunny in einer verfeindeten Gang der Yakuza?“ „Nein.“ Ich sah Hara fragend an und Saphir drehte sich zu diesem um. Er sah uns dann erschrocken an und winkte ab. „Sein bester Freund war in einer verfeindeten Gang, er ist eher ein Muttersöhnchen. Steht alles in der Akte drin.“ Ich sah die beiden an und musste instinktiv an den Kuss denken. Kurze Stille brach herein, bis ich dann das Wort übernahm. „Nun denn, wie wäre es wenn Hara uns Essen macht und wir gemeinsam die Akten durchsehen?“ Ich aß meistens nicht mehr so viel, wenn ich mit Elza essen ging. Da ich Zuhause ein tolles Haustier hatte und ich mit diesen gerne zu Abend esse und er mir die tollsten Gerichte kochte. Hara stand auf und umarmte mich kurz. „Willkommen zu Hause. Du riechst jedoch nach Chinesisch?“ Mein Bruder sah mich fragend an. „Ich war eben gerade mit Elza eine Kleinigkeit essen. Jedoch habe ich noch ein wenig Hunger.“ Die beiden fingen an zu lachen und Hara tätschelte mir auf den Kopf. „Für dich koche ich gerne noch etwas.“ So begaben wir uns hinunter und ich redete noch ein wenig mit meinen Bruder, während dessen Hara uns was zum Essen zauberte. „So früh hätte ich dich nicht erwartet? Ist das Leben alleine so langweilig?“ Saphir schmunzelte und schüttelte den Kopf. „Nein, eigentlich ganz gut. Hin und wieder telefoniere ich kurz mit Kermesite, doch sehen tun wir uns eher weniger.“ Ich ordnete die Akten auf den Boden derweil und konnte ein leichtes Seufzen heraus hören. Sicherlich liebte er seine Frau, doch heiraten wollte er nicht. Er wollte nicht solch ein Dilemma wie unsere Eltern und fand heiraten eh schwachsinnig. Anscheinend gab es da immer mal wieder Unstimmigkeiten bei Kermesite, welche heiraten wollte. Doch warum sie fremdgegangen war konnte ich nicht beurteilen. Saphir würde das auch nicht tolerieren. Doch er musste durch die Zeit gehen nicht ich. Wenn ich bedenke, ich wäre in einer langen Beziehung, würde ich ein fremdgehen so leicht wegstecken können? Könnte ich damit Leben? Wenn man bedenkt, dass man solange zusammen war, könnte man da ein Fehler vergeben? Man sagt ja, wer einmal fremd ging den traut man nicht. Ich sah zu den Akten und überlegte über die Situation nach. Nehmen wir mal an ich wäre jetzt mit Haruka eine gewisse Zeit zusammen. Könnte diese all die Zeit treu bleiben? Die Partnerinnen die sie hatte sind nicht gerade wenig. Könnte sie sich auf eine festlegen und mit einer glücklich werden? Würde ich ihr verzeihen können, wenn diese mit einer Anderen schliefe? „Michiru?“ Ich wurde aus den Gedanken gerissen und winkte ab. Ich glaube ich würde Haruka alles verzeihen? Schließlich liebte ich sie ja, aber ob ich teilen könnte? Dafür bin ich zu eifersüchtig. „Les doch die Akten vor?“ Ich sah Hara, welcher mit den Messer hantiere an und nickte zu. „Ich werd dir eine Tabelle einrichten auf den PC.“ Ich lachte und meinte das wäre nicht nötig. Doch Saphir bestand darauf, damit ich meine Recherche ordentlich machte. Natürlich kauten wir dann wieder die One-Night-Stands zuerst durch. Hara jedoch war ruhig in der Küche und man konnte das leckere Essen schon riechen. „So kommt erstmal essen, danach könnt ihr weiter machen.“ „Ich hab Bärenhunger!“ Ich fing an zu lachen und sah zu meinen kleinen Brüder, der sich schon tierisch auf das Essen freute. So begannen wir zu essen und Saphir fing das Gespräch an. „Ich bin schon erstaunt wie viel Frauen man flach legen kann, wenn man ein wenig berühmt ist. Haruka ist eine Frau und das so viele Frauen auf die stehen. Die muss schon gut da drin sein, wenn man so viele One-Night-Stands auf seinen Konto verbuchen konnte!“ Ich sah Saphir skeptisch an und aß einen Bissen von dem zarten Fleisch. „Frauen unter sich kennen ihren Körper besser als das andere Geschlecht, dass ist das gleiche wie bei Schwulen. Die kennen sich auch bestens mit ihrem Geschlecht aus und wissen wo man den Punkt umlegen muss.“ Ich stimmte Hara zu und musste grinsen. „Manche Männer finden nicht mal den richtigen Knopf.“ Saphir lächelte nur leicht verlegen und sah Hara gelassen an. „Vielleicht solltest du mich lehren Hara?“ Ich verschluckte mich an einem Stück Kartoffel und hustete auf. „Du bist doch gar nicht schwul Saphir!“ Hara lachte und reichte mir ein Glas mit Wasser, welches ich dankend annahm und daraus trank. „Ja stimmt, ich kann mir das nicht vorstellen mit Männer. Doch wenn man den richtigen vielleicht findet, vielleicht dann doch?“ Ich sah die Beiden misstrauisch abwechselnd an. Hat es vielleicht bei den Kuss letztens bei den Beiden gefunkt? Jedenfalls kann ich es nicht knistern hören. „Damit das klar ist. In meinem Heim wird hier nicht rumgemacht. Die Einzige die darauf Anrecht hat, bin ich!“ Die Jungs sahen mich beide mit großen Augen an und ich aß zufrieden das leckere Gericht auf. Danach diskutierten wir noch über Gefühle in einer Beziehung und ob das ginge, Sex ohne Gefühle zu haben. Die heutigen Themen waren zum Teil nicht jugendfrei gewesen und ich staunte nicht schlecht was Saphir da zum Teil heraus posaunte. Hara jedoch für meinen Geschmack war in den Sachen ziemlich ruhig gewesen. Obwohl er doch der Ältere von uns allen war. Er gab zum Teil so intelligente Antworten, dass ich verblüfft war wie Reif und charmant er doch war. Mit ihm Sex zu haben ist bestimmt ein Erlebnis wert und bleibt garantiert in Erinnerung. „So machen wir uns weiter an die Akten, damit mein Schwesterherz ihre Hausaufgaben auch mal gut hinbekommt.“ „Was soll das denn heißen 'gut hinbekommt'? Ich mache meine Sachen immer mit Bravur!“ Wir alberten den ganzen Abend herum und waren erstaunt mit wem alles Haruka eine Beziehung führte. Da waren ziemlich junge Mädchen bis reife Frauen dabei. Doch bei allen Frauen war immer ein Merkmal dabei gewesen. Sie waren alle schön und feminin. Der Großteil jedoch war auch blond gewesen. Doch das hieß meistens nichts. Die Hohepriesterin war schwarzhaarig, mit der hatte sie ja auch rumgeknutscht oder Ayumi, die berühmte Sängerin aus Japan. Bei dem Techtelmechel war ich doch ziemlich erstaunt gewesen. Von dieser Beziehung hatte ich gar nichts gewusst. Doch dann hatte ich gleichzeitig mit Hara zu der Akte Makoto Kino gegriffen. Die war ja auch nicht blond. „Sorry, nimm du ruhig.“ So nahm ich die Akte und konnte die durchbohrenden Blicke von Hara spüren. „Ist was?“ „Nein, wir haben alles ziemlich schnell durchforstet und Saphir hat sogar eine Chronik angefertigt.“ Ich nickte nur und sah die Einzelheiten durch. Mir fiel aber der Wohnort von Makoto auf, welche in Miami wohnte. Ich stutzte kurz auf und überlegte kurz. Das ist gar nicht so weit weg von der Kunstausstellung und dann hatte Hara erwähnt das seine letzte Liebe in Miami lebte. Ich fand den Zufall etwas komisch und so musterte ich mein schönes Haustier von Kopf bis Fuß. „Ja?“ Ich schüttelte den Kopf. Nein Hara und Haruka sehen sich nicht wirklich ähnlich. Hara ist viel maskuliner als Haruka und beide haben unterschiedliches Blond. Obwohl heutzutage konnte man sich die Haare auch färben. Doch ich würde ja mitbekommen wenn Hara sich die Haare färbt oder geschweige den Ansatz würde man erkennen? Manche Frauen sehen auch wie Kerle aus und Haruka hatte sich nie wirklich Feminin gezeigt. Wenn man Hara beim singen hörte, dachte man er wäre eine Frau. Doch seine Stimme war viel tiefer als von Haruka. Ich starrte Hara regelrecht an und war so vertieft in diesen Zwiespalt gewesen. „Michiru? Was ist?“ Wieder winkte ich ab. „Nichts, ich hab nur was nachgedacht.“ „Und was?“ Doch das war Jahre her und im Fernsehen klang die Stimme eh meistens etwas anders als in Real. „Ich dachte nur ….... ah nicht so wichtig. Das wäre Schwachsinn.“ Die Jungs sahen sich fragend an und Saphir ging die Listen durch. Warum sollte Haruka mich hier im nirgendwo aufsuchen? Wir kannten uns ja kaum, geschweige denn hatten uns nur einmal gesehen. Warum sollte sie mich aufsuchen, wenn sie doch zig Weiber am Start hatte. Ob sie sich vielleicht versteckte in Amerika, bei dieser Makoto? Die überprüfen ja ob Haruka wirklich hier in den Staaten ist. Schließlich führte sie mit dieser Frau einer der längeren Beziehungen und das sollte schon was heißen. Die längste Beziehung führte sie mit einer Schulkameradin Katy, welche heutzutage ein gefragtes Model war. Anscheinend ging die Beziehung zu Brüche, weil sie öfters mit ihrer Cousine rumgemacht hatte, diese Bunny Tsukino. Nachdem das öffentlich wurde, war es stiller um Haruka gewesen. Irgendwas musste da in der Familie passiert sein? „123 One-Night-Stands und davon sind 10 Techtelmechtels und dazu noch 3 Beziehungen die länger als 3 Monate anhielten. Mit wie vielen sie rumgeknutscht hatte ist nicht zählbar. Da Haruka ja auch zum Teil für Zeitschriften und weiteres posiert hatte. Besonders bei Männermagazinen ist sie mit Frauen abgebildet. Katy ist die längste Beziehung mit knapp einen Jahr, man sagte auch die Frau hätte sie gezähmt. Danach folgt Makoto und dann Cassandra vom gleichen Rennstall. Nach deren Berechnung müsste dann Bunny mit den ständigen Techtelmechtel folgen.“ Als Saphir weiter machen wollte, stand ich jedoch auf. „Was ist?“ „Ich denke das müsste reicht, ausführlicher müssen wir nicht mehr werden. Mehr braucht die Chefin nicht wissen. Die Zahl der Liebschaften reicht wohl aus um ein ganzes Sexbuch zu schreiben.“ Hara klappte die Akte von Bunny Tsukino zu und lächelte mich an. „Wohl war, aber so spannend würde das Buch nicht sein. Wem interessiert das schon. Ist ja das gleiche wenn man jemand anderes nimmt und von dessen Sexleben berichtet. Man redet kurzweilig darüber, aber niemand interessiert es wirklich?“ Ich streckte mich und sah auf die Uhr, welche vor elf stand. „Meine Güte schon so spät?“ „Ja die Akten haben uns ganz schön eingenommen, ich werde jetzt auch gehen.“ Ich lehnte mich über das Sofa und umarmte mein Bruder von hinten. „Vielen Dank für deine Hilfe, du könntest auch hier schlafen?“ Er winkte jedoch ab und reichte Hara die Hand. „Bis bald und dann gewinne ich beim Fußball!“ „Träum weiter.“ Beide grinsten sich an und dann verschwand Saphir auch schon aus dem Wohnzimmer. Nur die Tür konnte man noch hören. „Ich gehe jetzt auch, gute Nacht Hara.“ „Gut, schlaf schön. Ich räume derweilen auf.“ Er sah so fragend aus, doch das musste ich mir einbilden. So ging ich hinauf und versuchte zu schlafen. Doch die ganzen Frauen verfolgten mich im Schlaf. Jede war eine Konkurrentin gewesen und verdeutlichte mir das ich nichts besonderes war. Jede hatte ihre Fähigkeiten und Reize und ich war eher die Unscheinbare. Obwohl ich ja auch mittlerweile kein ungeschriebenes Blatt war. Hier und da ein paar nette Flirts oder Liebschaften, aber bei 123 kam ich nicht mal annähernd heran. Wenn ich zählen würde an One-Night-Stands, käme ich vielleicht auf 8 ran und Techtelmechtel eher bei Eugeal und Elza. Jedenfalls die Laufenden. Früher war ich ja nicht so wie jetzt. Der Beginn dieser Ausprobierphase kam nach Seiya. Sie war der Beginn meines Neuanfanges. Ich wollte mehr Frauen kennen lernen und sah nicht immer alles so negativ unter der Führung meiner Mutter. Meine Bilder wurden auch nicht mehr so düster und meine Songs wurden fröhlicher. Ich hatte angefangen zu leben. So hatte ich eine unruhige Nacht gehabt und wachte am nächsten morgen ziemlich übermüdet auf. „Oje wie siehst du denn aus? Nicht gut geschlafen?“ Ich schlürfte mich zur Theke und legte mein Kopf auf die Tischplatte. „Anscheinend nicht, ich mach dir was fürs wach werden.“ Meine Ohren lauschten in der Umgebung umher. Ich hörte das Hara was zurecht schnitt und den Mixer bediente. Ich war am Dösen und hatte so gar kein Bock auf Arbeit zu gehen. Wenn ich schon die Tomoe sah, war der Tag für mich gelaufen. Außerdem musste ich meine Schützlinge vorbereiten und denen Mut machen. Am Montag gingen die ersten Prüfungen los. Ich hatte für jeden die Themen bekommen. Dazu morgen am Freitag Seiya nach über 3 Jahren wieder sehen. Hin und wieder hatten wir telefoniert, aber er hatte viel zu tun. Nächsten Freitag kam auch mein Vater nach so langer Zeit wieder zurück. Ich wusste nicht wirklich ob ich mich freuen sollte? „Hey Prinzessin, wach auf?“ Meine Mundwinkel schmunzelten leicht und so sah ich ihn verschlafen an. Er gab mir sein gemixten Shake, denn ich dankend annahm. „Wenn ich dich nicht hätte...... .“ Hara lächelte mich frech an und beugte sich zu mir hinunter und stupste mit seinen Finger meine Nasenspitze. „Dann währst du ein armes Frauchen und ich immer noch ein seelenloser Streuner.“ Ich lächelte in mein Getränk hinein und machte mich langsam fertig. „Ich komme heute früher, ich soll Überstunden abfeiern und mich meinen Bild widmen. Pass gut auf alles auf, ja?“ Er nickte und so ging ich außer Haus. Den Shake hatte ich in der Hand und ging die Straße hinunter, wo ein eisiger Wind mich begrüßte. Man merkte das es langsam kälter wurde. Wir steuerten langsam dem Winter entgegen. Auf Arbeit ging alles seinem gewohnten Weg. Ich steckte in meinen Schülern den letzten kreativen Schliff hinein und das sie keine Scheu zeigen sollten auf etwas Neues. „Ihr seid die neue Zukunft, feilt an eure Arbeiten oder fragt mich morgen aus. Ihr könnt machen was ihr wollt. Es stehen Prüfungen an. Euch noch einen schönen Nachmittag.“ Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von den heutigen Unterricht. Elza meldete sich natürlich nicht. Typisch, wenn sie das bekam was sie brauchte meldete sie sich nur wenn sie wieder Sex haben wollte. Ich seufzte auf den Weg zu meinen Büro in mein Handy hinein. In meinen Büro angekommen starrte ich auf das Sofa. Ich ließ den gestrigen Abend nochmal Review passieren. Ich musste standhafter werden! Sie beeinträchtigte meine Arbeit sowie meine Kreativität. Das Interview mit Seiya musste ich auch noch vorbereiten. Meine Augen sahen das Telefon an und wählten die Nummer von Amy. „Was kann ich für sie tun Frau Kaioh?“ „Suchen sie die letzten musikalischen Aktivitäten von Seiya.“ „Gerne.“ Genervt sah ich auf dem Bildschirm, der gelangweilt in meinem Büro umher flackerte. So surfte ich im Netz umher und sah mir die neusten Nachrichten im Internet an, bis mir Amy die Unterlagen zusammen stellte. Meine gelangweilte Einstellung sah geschockt auf den Bildschirm, wo gerade Minako Aino neues von dem Fall Haruka Tenoh offenbarte. Ich stellte den Lautsprecher lauter und meine Vermutungen bestätigten sich. „Wir haben endlich die komplette Fassung von dem Abend des Unfalls und den vermutlichen Ort von Haruka Tenoh.“ Der Sender spielte die Videoaufzeichnungen des Abends ab. Warum zeigten sie das erst jetzt nach über einem Jahr? Man sah wie Haruka mit erhöhtem Tempo durch die Straßen raste. Bis plötzlich ein Schuss ertönte und sie die Kontrolle der Maschine verlor und stürzte. Meine Hände falteten sich vor dem Mund. Weitere Schüsse ertönten und man sah wie Haruka im Gebüsch verschwand. Ich kannte zwar nur ein Teil der Aufzeichnung, doch diese weiteren neuen Szenen zu sehen machten mich traurig. „Unfassbar was passiert war, doch warum erst jetzt die Aufnahmen? Alle Videodateien wurden in der Nacht manipuliert und zerstört. Computergenies mussten die Schnipsel wieder behutsam zusammentragen. Anscheinend vertuschte jemand diesen Anschlag? Denn das war versuchter Mord, meine Damen und Herren. Doch wer steckte dahinter? Die Jacke am Hafen von Chiba deutet auf schwere Schulterverletzungen hin. Die DNA hatte ja bestätigt das es das Blut von Haruka Tenoh war. Es gab viele Möglichkeiten wo Haruka eventuell untergetaucht sei.“ „Ihre Unterlagen Frau Kaioh.“ Ich hob die Hand und wollte das sie leise sei. Sie nickte und ich hörte weiter gebannt zu. „Wie wir mit Sicherheit feststellen können ist Haruka in die Staaten geflohen. Doch niemand hatte Haruka gesehen und bei dieser Verletzung, konnte sie nicht weit gekommen sein. Wir werden die Überwachungskameras zu dem besagten Zeitpunkt überprüfen und alle ihre Liebschaften die in den Staaten wohnen. Des weiteren überprüfen wir eine eventuelle Familienfäde an. Immerhin gab es noch zahlreiche Fans unter den Leuten die Haruka verehren und Gerechtigkeit fordern. Vielleicht ist das aber auch nur eine Täuschung von Haruka selbst? Wer weiß, so langsam lichtet sich der Schatten in diesem Fall. Ich gebe erst einmal ab, dass war Minako Aino Live aus Chiba. Schönen Abend noch.“ Ich lehnte mich geschockt zurück in den Stuhl. „Haruka ist hier gefeiert, wie kann sie da fast ein Jahr unbemerkt hier umher irren? Es werden jetzt bestimmt Fahndungsfotos ausgeteilt oder Prämien.“ Ich nickte nur und nahm die Akten entgegen. „Danke.... .“ „Keine Ursache, ich schreibe noch einen Bericht fertig und wenn sie nichts mehr benötigen, werde ich heute etwas früher gehen. Wenn es ihnen recht ist?“ Ich winkte ab und las in den Unterlagen. Jedenfalls versuchte ich es. Ich öffnete die eine Schublade und holte ein Foto von Haruka heraus. „Du bist also in Amerika...... .“ Ich sah am Bildschirm vorbei, im Regal wo das Foto von dem Musikevent war, wo ich und Haruka nebeneinander standen. „.....wer weiß, vielleicht sehen wir uns zufällig auf der Straße?“ Nach der Tatsache widmete ich mich halbwegs dem Interview mit Seiya und als alles so passte wie mir vorschwebte, ging ich aus dem Büro und machte Feierabend. Schließlich sollte ich ja meine Überstunden abfeiern. Bei Frau Tomoe war das Licht noch an. So drückte ich den Fahrstuhl und stieg hinein und freute mich auf Zuhause. Dort angekommen, begrüßte mein Haustier mich freudig und so planten wir das gemeinsame Essen. „Hast du die Nachrichten schon gesehen?“ „Ja..... .“ „Bin gespannt wann sie eine heiße Spur bekommen. Frau Tenoh wird bestimmt auch nach Amerika kommen.“ Ich sah Hara geschockt an. Oh Gott, dass vergaß ich komplett! Die Chefin wird bestimmt außer sich sein. Es war ja nur die Kunstausstellung geplant, aber wenn das jetzt mit Haruka zu tun hatte, würde sie bestimmt früher in den Staaten sein und das heißt Spionage ihrer Fälle. „Michiru, alles okay?“ Ich hob die Hand und musste mich sammeln. „Das wird stressig werden auf Arbeit. Frau Javis kann keine Konkurrenz in ihrem Umfeld sehen.“ Hara umarmte mich und schaukelte mich leicht hin und her. „Ach, es wird bestimmt nicht so schlimm werden. Konzentriere dich auf deine Arbeit und fertig. Du hast doch deiner Chefin drum gebeten mehr kreative Pausen zu machen.“ Wieder nickte ich Hara zu und ließ mich völlig in seinen Armen fallen. „Du hast recht.“ „Klar hab ich das.......nun geh hoch und überlege dir was für dein zweites Gemälde ich mach uns derweilen was zu Essen.“ Nach diesen Anweisungen folgten taten. Ich fing an zu kritzeln, doch alles motivierte mich nicht. So aß ich erst einmal mit Hara und verbrachte mit diesen den Abend auf der Couch. Wir redeten über viele Dinge, bis ich müde wurde und mich nach oben verabschiedete. Früher als sonst traf ich im Büro ein. Ich sammelte nochmal alle Fakten, bis ich dann zu Seiya fuhr. Dort angekommen herrschte ein riesen Tumult und kreischende Fans um das Gebäude herum. Ich zeigte meinen Ausweis und durfte passieren. Oben angekommen standen schon zahlreiche Reporter vor der Tür. Wie Frau Javis sagte, alle Augen richteten sich auf mich. „Frau Kaioh, sie hier zu sehen ist sonderbar? Arbeiten sie nicht an neue Projekte?“ Ich lächelte sanft und wies alle Behauptungen ab, bis sich die Tür öffnete und Seiya Kou zum Vorschein kam. Alle Fotografen empfangen ihm mit einen Lichtgewitter. „Nicht alle auf einmal.....wer kommt zuerst?“ Seine Managerin zeigte auf die Liste und so wollte er ansetzen zum Reden, doch als er mich sah stockte er kurz auf. „Michiru? Was machst du denn hier?“ „Lange nicht gesehen, Seiya.“ Er winkte zu mir und gemeinsam gingen wir durch die Tür, man konnte im Hintergrund Proteste hören, doch das war dem Star egal. Seine Managerin sah ihn irritiert an, bekam jedoch zahlreiche Telefonate am Headset durchgesagt. „Wie lange ist es her?“ „3 Jahre.... .“ Er sah mich geschockt an und wir gingen den langen Flur entlang. „Wow.......die Zeit rennt, doch du bist umso schöner geworden, Michiru.“ Ich lächelte und gab ihn einen Wangenkuss zur Begrüßung. „Und du bist wie immer charmant.“ Er führte mich zu seiner Suite. „Na dann wollen wir?“ Ein lächeln beantwortete seine Frage und so gingen wir hinein und führten ein ungestörtes Gespräch. Kapitel 14: Der neue Verehrer ----------------------------- „Wirklich? So kenne ich dich gar nicht, aber ich sehe in 3 Jahren hat sich nicht viel geändert.“ Ich kicherte leise vor mich her und sah den Schönling an. „Du bist eine anmutige, reife Frau geworden. Doch bist du immer noch Single?“ „Ach Seiya, du kennst doch die Arbeit? Dafür hat man nicht wirklich Zeit und dann noch die neuen Projekte.“ Er trank aus seinen Gin-Tonic Glas und starrte aus dem Fenster. „Stimmt.“ Sein Blick sah mich fragend an und ich saß zurückhaltend auf seinen Sofa. „Ich habe es in den Nachrichten gesehen, wer ist die rothaarige Frau an deiner Seite?“ Ich winkte sofort ab und blieb stumm. Seiya kam jedoch vom Fenster zu mir aufs Sofa und setzte sich neben mich. „Scheint jedenfalls nichts ernstes zu sein, was schade ist.“ „Warum so traurig? Es war nur ein Techtelmechtel, mehr nicht. Wir arbeiten beide viel. Da gäbe es keine Zeit für ein uns. Was ich eh nicht unbedingt will.“ Er lächelte mich an und nahm einen Zug aus seinem Glas. „Verstehe..... .“ Ich jedoch sah ihn ungläubig an und musterte den gutaussehenden Kerl vor mir. Sein Gesicht weißt zwar noch einige femininen Seiten, doch seine Stimme ist tiefer geworden. „Was?“ „Nun Michiru, ich kenne dich und deine Vorlieben. Bestimmt war sie dir nicht gerecht, sonst würde da mehr laufen und ich muss sagen du warst eine Granate im Bett gewesen.“ Er nahm meine Hand und sah mich ernst an. Ich jedoch hatte ein ungutes Gefühl gehabt und machte einen Schritt zurück, indem ich aus seinen Griff ging und vom Sofa aufstand. „Nun......das war einmal Seiya......ich bin hier um ein Interview mit dir zu führen und nicht über alte Geschichten zu reden.“ Er sah nicht begeistert aus und griff sich an die Stirn. „Gut, dann beginne mit den Fragen. Es warten noch andere draußen.“ Er sah auf die Uhr und dann auf mich. „Du hast 10 Minuten!“ Das hat gesessen, er war sauer auf mich. Jedoch wollte ich nicht über etwas reden, was einmal war. Schließlich ist er diesen Weg gegangen. So fing ich an meine Stichpunkte abzugrasen und bekam mein Interview. Wäre ich auf ihn eingegangen, hätte er sicherlich noch mehr Zeit mit mir verbracht. So ging ich aus seiner Suite und folgte den Flur, bis ich aus der Tür kam. Wo mich unzählige Reporter begrüßten, doch ich winkte diese ab und seine Managerin rief den nächsten Reporter auf. Ich fuhr den Fahrstuhl hinunter und nahm den nächsten Bus bis zur Arbeit. Dort angekommen bearbeitete ich schnell das Interview um es dann der Chefin vorzulegen. „Sehr gut. Wie war es ihn zu sehen? Sie waren in den Nachrichten gerade.“ „Was?“ Frau Javis stützte sich auf den Tisch und sah mich freudig an. „Ja man filmte sie, wie sie aus der Suite von Seiya kamen. Für uns ist das natürlich eine gute PR. Heute früh hatte ich zwar erst schlechte Laune wegen diesem Tenoh Clan, aber ihre Nachrichten versüßen mir den Nachmittag. Ihr Interview ist wie immer hervorragend. Ihre Beziehung zu Seiya sollten sie jedoch nicht vernachlässigen. Vielleicht wird ja daraus mehr?“ Ich winkte stutzig ab und schilderte ihr deutlich die Dinge. Nach dem Stand der Dinge, verließ ich ihr Büro und sah Frau Tomoe an. Unsere Blicke trafen sich kurz und so ging ich die Treppe hinunter. Im Büro angekommen griff ich nach einem Kissen im Sofa und schrie hinein. Meine Assistentin, welche von draußen hinein sah, kam fragend hinein. Ich fläzte mich auf die unbequeme Couch und sah genervt an die Decke. „Alles in Ordnung Frau Kaioh?“ „Wie man es nimmt...... .“ „Geht es um die alte Beziehung zu Seiya?“ Ich schwieg dazu. Amy kam herein und setzte sich neben mir. „Seien sie stark und geben nicht klein bei. Sie sind verschiedene Wege gegangen. Außerdem stehen sie doch auf Frauen oder etwa nicht?“ Ich sah Frau Misuno skeptisch an und schwieg weiterhin. „Ach ja, Elza hatte nach ihnen gefragt und wollte wissen ob sie später vorbei kommen kann?“ „Ok, ich rufe sie gleich zurück.“ Sie nickte und entfernte sich sogleich wieder von mir, um weiter zu arbeiten. Ich ließ mein Blick im Büro umher schweifen und erinnerte mich an die alten Zeiten mit Seiya. Wir stritten in der letzten Zeit viel und dann war da noch seine Berühmtheit gewesen. Unsere Beziehung war von unkompliziert zu kompliziert geworden. Wir verheimlichten unsere Techtelmechtel und waren später nur noch Freunde, bis es dann nur noch zu gelegenheits E-Mails wurden. Das er so reagierte, hätte ich nicht gedacht. Typischer Aufreißer. Seine Techtelmechtels waren berüchtigt und sein Schema war mir bekannt. Ich packte mein Kram zusammen und verließ das Büro. „Ich mache Feierabend, ihnen ein schönes Wochenende Frau Misuno.“ „Danke, das gleiche wünsche ich Ihnen auch Frau Kaioh.“ So freute ich mich auf mein Wochenende und hoffte auf die Zweisamkeit mit meinen Haustier. Seit dem es da war, waren wir nie wirklich ein Wochenende allein. Doch ich spürte, dass uns bestimmt wieder einer besuchen kam. Endlich wieder zu Hause angekommen. Dazu noch Wochenende. Irgendwie hatte ich das jetzt bitter nötig. Als ich den Flur betrat hörte ich Hara oben reden? „Bin wieder da?“ Kurze Stille brach herein und dann hörte ich ihm die Treppe hinunter laufen. „Haben wir Besuch?“ Er begrüßte mich und sah mich fragend an. „Nein ich bin allein, warum fragst du?“ Führte er jetzt schon Selbstgespräche? „Ich dachte, ich hätte dich oben reden gehört.“ „Ach so, ja ich hab Gitarre gespielt und meine Noten notiert und danach gemerkt das es Käse war.“ Ich nickte nur und legte meine Tasche auf der Kommode ab. „Wie war dein Tag?“ „Stressig, bin froh endlich Zuhause zu sein.“ „Verstehe. Du warst vorhin im TV.“ Ich seufzte kurz auf und ging anschließend in die Küche. Dort bediente ich mir aus dem Kühlschrank ein Becher Joghurt. Denn ich dann anschließend vor Hara aß. „Ja, ich hab einen alten Bekannten getroffen. Den ich wegen der Arbeit interviewen musste.“ „Wie gut kanntet ihr denn euch?“ Ich sah ihn stutzig an. Seit wann war er so neugierig? „Sagen wir mal so früher war es Freundschaft+, aber jetzt eher flüchtige Bekannte. Wir sind getrennte Wege gegangen.“ Als ich fertig mit essen war, schmiss ich den Becher in den Mülleimer und klatschte mir in die Hände. „So, ich werde weiter an meinen Skizzen sitzen. Wir können heute Abend was machen. Doch die Arbeit ruft.“ Ich ging an ihn vorbei und legte kurz meine Hand auf seine Schulter. Er nickte nur und sah mir hinter her. War er vielleicht eifersüchtig auf Seiya? Das konnte ich mir nicht vorstellen. So lief ich die Treppe hinauf und sah im Atelier die Gitarre auf den Boden und einige Noten liegen. Anscheinend hatte er nicht gelogen. Jedoch lag das Telefon merkwürdig an seinen Platz. Ich stockte kurz und lief auf diesen zu. Meine Hand griff langsam nach dem technischen Ding. Dort schaute ich nach dem Verlauf. Die letzte gewählte Nummer war jedoch Elza. Ich scrollte hinunter und dort waren alle Nummern gewesen, die ich anrief. So stellte ich das Telefon auf seine Station, welches aufpiepste und fuhr mir durch die Haare. „Du bildest dir Sachen ein, die es gar nicht gibt.“ Vielleicht hatte ich es ja auch dort letztens abgelegt. Warum sollte Hara telefonieren? Er hatte ja niemanden hier. So zog ich mein Outfit an und kritzelte auf der Leinwand umher. Hara rief von unten und ich wurde aus meiner Welt gerissen. „Ich komme gleich.“ So legte ich den Pinsel beiseite und ging ein paar Schritte nach hinten. Dort betrachtete ich meine Skizze von weiten und war erstaunlicherweise zufrieden gewesen. Mir fielen so viele Dinge ein, die ich noch dazu malen könnte. Doch dann ging die Tür auf. „Hast du kein Hunger?“ „Doch ein wenig schon...... .“ Er lief auf mich zu und beugte sich etwas hervor. Ich sah in sein freudiges Gesicht. „Augen zu und Mund auf.“ Mein errötender Blick sprach Bände. Leicht zögerlich, tat ich seiner Bitte nach und öffnete den Mund. Ein kalter Löffel drang in meinen Mund hinein und ich schloss diesen zugleich. Eine kalte Eiscreme durchfuhr meinen Geschmackssinn hinunter in den Magen. Mein Gesicht zog sich leicht zusammen, doch es war lecker gewesen. Ich öffnete die Augen und sah in seine tiefblauen Augen. „Und?“ „Köstlich. Hast du selber Eis gemacht?“ Er nickte und streichelte meine Wange. „Ja. Wenn du jedoch noch etwas brauchst mit deinen Gemälde, dann stell ich das Eis wieder ins Tiefkühlfach.“ Er wollte jedoch gerade gehen und ich hielt ihm am Arm fest. „Ich komme mit. Eine kurze Pause kann ja nicht schaden.“ So lächelte ich ihn an und er fuhr mit seinem Daumen durch meine Lippen. „Du hast noch etwas Eis auf deinen Lippen gehabt.“ Sein Blick sah so verträumt aus und meiner wurde schon wieder glasig. Wie gern würde ich ihn jetzt küssen. Doch dann nahm er mich an die Hand und gemeinsam gingen wir die Treppe hinunter. Seine Hand war so zart und weich. „Ich hab dein Lieblings Obst benutzt und ein eigenes Eis für dich kreiert.“ Als ich am Tresen ankam, stand ein riesiger Eisbecher nur für mich da. „Wow, der sieht ja süß und mächtig aus.“ „Keine Angst ich hab auf die Kalorien geachtet.“ „Na dann.“ So saß ich mich an die Theke und verschlang regelrecht die süße Speise. Er sah mir dabei freudig zu und freute sich das ich sein Eis aß. „Freut mich das es dir schmeckt.“ „Ich mag alles was du mir zubereitest, dass müsstest du ja mittlerweile wissen.“ Gerade als wir uns doch wieder näher kamen und die Stimmung nicht so angespannt war, klingelte es an der Tür. Ich stöhnte auf und deutete auf Hara, dass er sich eventuell verstecken müsste. „Wer das wohl wieder ist?“ War irgendwie klar, immer wenn es gut wurde kam so etwas? Wenn das Elza war, dann setzt es was! So öffnete ich die Tür schwungvoll und meine Augen sahen entsetzt aus. „Seiya?........was machst du denn hier?“ Ich sah mich draußen um und kein Paparazzi weit und breit. Der Schönling, machte sich jedoch kein hell daraus und ging einfach in das Haus hinein. „Ich wollte nicht das unser Gespräch heute so endet.“ Er sah sich um und legte seine Jacke auf das Sofa. Ich sah ihn fragend an und fügte erwartend hinzu. „Bitte, fühle dich doch wie zu Hause.“ „Etwas klein, aber fein.“ Er lief auf mich zu und umarmte meine Taille. Ich sah ihn wieder fragend an und drückte seine Hände von mir. „Warum so abweisend?“ Ich sah die fremde Hand auf seiner Schulter und dann wurde er von mir weg gezogen. „Ich wusste nicht das du Besuch hast Michi?“ Hara stand vor ihm und beide sahen sich kampfeslustig an. Man konnte förmlich die dicke Luft zwischen den beiden Spüren. „Das ist mein..... .“ „Hara.“ Ich schlug meine Hand vor meinem Mund. Beinahe hätte ich noch gesagt, dass Hara mein Haustier wäre. Doch das sollte Seiya nicht wissen. Hara reichte ihm seine Hand. Doch Seiya ging um das Sofa und setzte sich. „Willst du mir nicht ein Glas Wasser anbieten?“ Ich nickte nur und flüsterte zu Hara, dass er nach oben gehen sollte. Er sah mich fragend an und ich warf ihn ein bösen Blick zu. Widerwillig tat er meiner Bitte nach und so war ich mit Seiya ungestört. „Wer ist der Vogel?“ „Ein guter Freund der Familie. Er unterstützt meine Inspiration.“ So brachte ich ihn sein Glas Wasser und nahm, mit etwas Abstand, auf den Sofa platz. „Wäre mir neu wenn du mit so einen anbandelst. Du stehst ja nicht auf Kerle, sonst hättest du dich ja bei mir gemeldet?“ Ich sah ihn fragend an und versuchte etwas zu lächeln. „Nein, Hara ist schwul. Warum bist du also hier? Wer hat dir meine Adresse gegeben?“ „Meine Managerin. Ich wollte wie gesagt mit dir reden?“ Ungläubig sah ich ihn an und spürte die Eifersucht in der Luft. „Was gibt es denn großartig zu bereden? Wir haben uns damals alles gesagt. Es wird kein uns mehr geben.“ Er lachte auf und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Seine Starallüren waren schon sehr ausgeprägt gewesen. „Schätzchen, deswegen wollte ich bestimmt nicht mit dir reden. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und das Einzige was dir einfällt, ist immer noch das Ende?“ Was kam jetzt? Es gibt da draußen zig andere? Oder, warum sollte ich dir nach trauern? „Ich war überrascht eine alte Freundin anzutreffen und unser Interview verlief anders ab als normal. Kannst du mir verzeihen?“ Er legte seine Hand auf mein Knie ab und sah mich fordernd an. Ich nahm zögerlich mit meinen Fingerspitzen seine Hand und legte diese von mir weg. „Schon verziehen. Wie lange bleibst du in den Staaten?“ Er rutschte etwas näher und sah mir tief in die Augen. „Weiß nicht, ich Promote einen neuen Werbespot von Pepsi und werde ein neues Album hier aufnehmen. Ich denke ich werde hier eine Weile bleiben. Auf deine Ausstellung freue ich mich schon,schließlich werde ich dort deine Kunst betrachten.“ „Wirklich? Du hast doch noch nie etwas für Kunst übrig gehabt?“ „Tja, die Zeiten ändern sich. Ich bin reifer geworden und wie ich sehe bist du noch hübscher geworden als zuvor. Malst du?“ Er sah hinunter und begutachtete mich. „Ja, wir haben gerade eine kurze Pause gemacht.“ „Verstehe, dein kleiner Freund kann mich wohl nicht leiden?“ Fragend sah ich ihn an. „Wer Hara? Warum sollte er? Er kann mit Sängern und Stars nichts anfangen. Der spielt sicherlich oben Gitarre.“ „Wirklich? Er spielt aber nicht besser als ich oder?“ Ich fing an zu kichern und er tat es gleich. „Nein, aber er ist ziemlich gut.“ Wenn man Seiya nicht belohnte für seine Leistung, konnte er ziemlich bockig werden. Schließlich wollte er der Beste sein. „Na dann, hättest du mit mir Lust essen zu gehen?“ Ich blickte ihn ungläubig an. „Jetzt?“ Ich sah an mir hinunter und sah bestimmt ziemlich schmutzig im Gesicht aus. „Ja, mach dich frisch und wir gehen eine Kleinigkeit essen.“ Ich blickte nach oben. „Deinen kleinen Freund kannst du ruhig alleine lassen. Ein Essen unter Freunden, mehr nicht. Nirgendwo, wo man schick sein muss. Ich bin ja auch Inkognito unterwegs, von dem her.“ Ich überlegte und sah ihn sein Hundeblick. „Na gut, aber nicht lange. Schließlich muss ich noch was arbeiten.“ So ging ich nach oben um mich kurz fertig zu machen und kam wenige Minuten wieder herunter. Dort sah ich Seiya an meinem Bücherregal stehen und wie er ein Foto intensiv anstarrte. „Ich bin fertig.“ Er sah überrascht aus und stellte das Foto zurück. Ich kam näher und sah das er das Foto von meiner ersten Ausstellung ansah. „Wow, du siehst bezaubernd aus.“ Ich kicherte und holte meine kleine Ausgehtasche hervor. „Das ist nur ein normales Abendoutfit, mehr nicht.“ So gingen wir gemeinsam außer Haus und liefen die Straße weiter hinauf. Wir redeten über alte Zeiten und wie seine letzte Tournee war. Bis wir nach einigen Minuten an einem kleinen italienischen Restaurant stehen blieben. „Das sieht doch gut aus?“ „Ja es ist ziemlich gut, wollen wir?“ Er nickte und gemeinsam betraten wir das Restaurant. Der Eigentümer staunte nicht schlecht wer in seinem Laden trat. Sofort holte er die Karten und eifrig bestellten wir uns was zum Trinken und einen guten Rotwein. Ich hatte seit langem keinen so entspannten Abend gehabt, außerhalb des Hauses. Keine Elza, die nur über sich redet oder jemand anderes mit dem Hintergedanke danach mit mir ins Bett zu steigen. Seiya war charmant und ein guter Zuhörer. Dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl dabei gehabt. Nicht wegen Seiya sondern wegen Hara. Ich hatte ihm gesagt, dass wir uns heute Abend gemeinsam beschäftigten. „Alles okay?“ „Was?.....ja natürlich.“ „Wie hast du Hara kennen gelernt?“ Ich sah ihn fragend an. „Wie?“ Er trank einen Schluck aus seinen Rotwein und sah mich erwartend an. „Ach so, ja er ist ein guter Freund der Familie. Saphir hatte ihn eines Tages mitgebracht. Die kannten sich auf dem Unigelände. Meine Mutter ist sehr angetan von ihm. Sie kochen viel gemeinsam oder erstellen neue Rezepte.“ Er sah mich skeptisch an und trank weiter seinen Wein. „So.......und was macht die Arbeit. Die Chefin immer noch so arbeitstüchtig?“ Langsam fragte ich mich was sein Verhalten zu bedeutend hatte? „Wie immer, ist halt viel Action auf Arbeit. Meine Schüler haben jetzt bald ihre Prüfungen, dazu noch die Ausstellung in wenigen Wochen. Wie sieht es mit deinen Liebesleben aus?“ Ich griff nach meinen Glas und trank ein wenig daraus. Der Ladenbesitzer kam bereits um abzuräumen. „Hat alles geschmeckt?“ „Wie immer sehr gut.“ Der Herr sah zufrieden aus und so ließ ich mein Augenmerkmal wieder auf den Sänger. „Nja hier und da mal ein Techtelmechtel, aber mehr nicht. Keine Zeit halt.“ Peinliche Stille kam herein und so saßen wir stillschweigend an unseren Plätzen und schwiegen. Ich schaute auf die Uhr und war geschockt gewesen. „Schon so spät?“ Ich ließ den Besitzer rufen um zu bezahlen. Seiya musste wie immer extra Trinkgeld springen lassen. „Warum so früh nach Hause?“ „Ich wollte noch ein wenig arbeiten. Ich kann mir nicht mehr so viel Freizeit leisten. Sorry.“ „Verstehe, geht mir bei meinen Projekten genauso. Ich begleite dich noch nach Hause.“ So liefen wir die Straße wieder hinunter. Die Nacht war ziemlich frisch und ein klarer Nachthimmel erstreckte sich uns in Manhatten. „So wie ein heller Stern........“ Ich sah überrascht zu den Mann neben mir, der tatsächlich anfing zu singen. „.....leuchtend im dunkel der Nacht, sind deine Augen im Glanz der Freude erwacht. So denk ich jeden Tag an dich.... .“ Wir sahen uns an. Ich eher vor erstaunen und er hatte dabei so ein funkeln in den Augen gehabt. Den Song kannte ich gar nicht von ihm? „Ist der neu?“ Er kam immer näher und hielt meine Hand. „Er ist mir gerade eingefallen.......als ich dich wieder gesehen habe und dann diese Nacht und dein Abbild vor mir.“ Einige Häuser weiter, konnte ich mein Haus schon sehen. „Du Schmeichler. Das erzählst du bestimmt jeder!“ Er schüttelte den Kopf und ging mir nach. „Im Grund denke ich wirklich fast jeden Tag an dich.“ „Wirklich? Warum hast du dich dann nie gemeldet?“ Wir blieben vor meiner Haustür stehen und da war dieser unangenehme Moment gewesen. „Der Tag des Abschieds zerbrach unsre Herzen und doch bleibt unsre Hoffnung, dass wir uns wiedersehen..... .“ Der Schwarzhaarige schritt näher auf mich zu und so vereinigten sich unsere Lippen. Meine Augen weiteten sich und so schob ich den Größeren vor mir weg. „Entschuldige, ich gehe lieber jetzt.“ Ich nickte nur und sah den Schönling hinter her. Meine Finger streiften durch meine Lippen. Was war das denn jetzt? Sollte ich ihm seinen Kitsch Song etwa abkaufen? Oder sprach er die Wahrheit? Fassungslos ging ich durch meine Wohnungstür und ging in den Flur. Mit einen etwas zögernden Moment schloss ich diese vorsichtig wieder und betrat das Wohnzimmer. Dort war alles dunkel gewesen. Als ich oben im Hochbett sah, war Hara nicht da. So ging ich zur Treppe und erschrak. Dort vor mir auf der Treppe saß Hara, welcher mich traurig ansah. „Mein Gott hast du mich erschreckt. Was machst du hier auf der Treppe?“ „Ich hab auf dich gewartet ~Chiru.“ Sein Blick sah mich so verletzlich an, so als würde er mir was sagen wollen. „Nun jetzt bin ich ja da?“ Er stand auf, ging die Treppe hinunter und umarmte mich. Einfach so? Zögerlich und dann doch liebevoll umarmte ich ihn zurück. So standen wir im dunklen des Hauses und umarmten uns. Sein Duft war so angenehm und gab mir Sicherheit. Am liebsten würde ich die ganze Zeit so bei ihm stehen, doch Seiya musste ich auch von mir weißen. Mir war so komisch gewesen. So löste ich ungern die Umarmung und blickte ihn an. „Sorry, aber der Tag war anstrengend gewesen und die Nacht war für mich zu lang. Ich bin müde. Wir sehen uns morgen.“ Ich durchstrubbelte seine Haare und ging die Treppe hinauf. „Gute Nacht Hara.“ „.........Nacht.“ Mit letzter Kraft beugte ich mich aufs Bett und schlief dort ein. Kapitel 15: Fieberwahn ---------------------- Die Vögel zwitscherten draußen ihre Lieder und wollten mich aus meinen Schlaf wecken. Doch heute nicht! Ich hatte Wochenende und da wollte ich mal ausschlafen. Mein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es viel zu früh war. Niemand stand so früh am Wochenende auf? Außer natürlich Familien mit Kinder oder Haustieren. Obwohl ich hatte ja auch ein Haustier, aber das war nicht so nervtötend. So drehte ich mich zur Seite und wollte weiterschlafen. Mein Körper war noch zu müde um aufzustehen. Selbst meine Augen fielen danach schnell wieder zu und ich kam nach wenigen Minuten wieder ins Traumland. „Michiru? Michiru?“ Ich erschrak aus meinem Koma und ließ mein Blick im Schlafzimmer umher schweifen. Der erneute Blick auf die Uhr sagte mir das ich den kompletten Vormittag verschlafen hatte. „Michiru? Willst du nicht langsam aufstehen? Du wolltest doch dein Werk weitermachen?“ Ein leises Stöhnen kam aus meinen Lippen. „Ja gleich..... .“ „Frühstück ist unten. Ich warte dort auf dich.“ Man hörte Schritte welche weg gingen. So drehte ich mich zur Seite und bemühte mich aufzustehen. Was eher ein Kampf war, denn mein Körper wollte strikt nicht aufstehen! So torkelte ich langsam aus dem Schlafzimmer und mein Blick wurde leicht verschwommen. Was war bloß los? Mein Körper fing an zu schwitzen und jeder weitere Schritt ließ meinen Atem schwerer werden. Vor mir erstreckte sich die Treppe, welche ich nur noch unscharf war nahm. Ich stützte mich auf dem Treppengeländer ab und versuchte nach Hara zu rufen. „H.....ara.........Ha.....ra..... .“ Mir wurde schwindelig und plötzlich wurde es schwarz vor mir. Mein Halt am Treppengeländer ließ nach und so spürte ich den Wind in meinen Haaren. Das letzte was ich erblickte, waren die Treppenstufen die verschwommen immer näher kamen und dann war da plötzlich eine Leere. Komplette Dunkelheit überkam mich. Hatte ich den Sturz von der Treppe nicht mehr überlebt? Was war passiert? Ich wollte noch nicht sterben. Ich hatte noch so viel im Leben vor. Doch dann spürte ich Wärme die meinen Körper umgab. Ich blinzelte leicht auf und konnte in das freundliche Gesicht von Hara sehen. „Na, wie geht es dir? Du hast mich ganz schön erschreckt!“ Ich blickte um mich und lag auf dem Sofa im Wohnzimmer. Die Decke lag um mich und ich spürte einen kühlen, nassen Lappen auf meiner Stirn. Doch mein Körper fühlte sich so kalt an. „Mir....ist …..kalt....... .“ Bibbernd drückte ich die Worte aus meinen Mund. Mein Körper fing an zu zittern und ich fühlte mich wie ein Eisblock. Ich griff nach den kalten Lappen auf der Stirn und legte ihn bei Seite. Die Kälte kontrollierte meinen Körper. Meine Zähne konnte man deutlich hören. Hara rannte um das Sofa und setzte sich neben mich. Seine Hände rieben auf der Decke und versuchten meinen Körper zu wärmen. Doch mein Körper ließ sich nicht beherrschen und so zitterte ich noch stärker als zuvor. „Michiru! Bleib bei mir! Michiru!“ Mehr bekam ich nicht mit da ich wieder Ohnmächtig wurde. Ich blinzelte kurz auf und konnte Haruka vor mir stehen sehen. Sie stand nur mit Unterhose vor mir und krabbelte unter meiner Decke. Ihre Brüste pressten sich auf meinen und so konnte ich ihren warmen Körper auf mir spüren. Ich musste halluzinieren, sonst würde Haruka nicht bei mir sein? Ihr goldenes Haar roch so gut und ihre weiche Haut presste sich noch enger an meiner. Lag sie wirklich bei mir? Der Schüttelfrost war jedenfalls weg. Ich fühlte mich so müde, doch ich wollte nicht schlafen. „Bist du wirklich bei mir?“ Sie lächelte mich an und unsere Blicke trafen sich. „Ja natürlich.“ „Wirst du immer bei mir bleiben?“ Ich durchfuhr ihre Haare und blickte auf ihre kleinen, zarten Lippen. „Ich werde immer bei dir bleiben, wenn du es möchtest?“ „Ja bitte. Haruka ich will mit dir noch so viel erleben!“ Sie sah mich mit großen Augen an und stockte kurz. Doch dann lächelte sie mich an und ihr Körper bewegte sich etwas auf mir. „Wir werden noch genug Zeit haben ~Chiru.“ Ich lächelte und merkte, dass meine Augen immer schwerer wurden. Ihr Gesicht kam immer näher und dann spürte ich ihre süßen Lippen auf meinen. Plötzlich war ich wieder wach und wusste gerade nicht was los war. Haruka war fast nackt in meinen Bett. Wir waren eng umschlungen unter der Decke und jetzt küssten wir uns. Es fühlte sich alles so echt an. Sonst träumte ich zwar härtere Sachen mit ihr, wie heißen hemmungslosen Sex oder Fesselspiele. Doch dieser Traum war so zaghaft und liebevoll. Ich fühlte ein leichtes kribbeln im Bauch oder konnte ihre Lippen schmecken und spüren? Der Traum war so real und wunderschön. Unsere Lippen trennten sich und wieder sahen mich ihre tiefblauen Augen gierig an. Sie erinnerten mich an Hara. Ich blinzelte kurz auf und konnte vor mir Hara sehen? Ich schüttelte meinen Kopf und konnte wieder Haruka sehen. „Alles okay bei dir? Bin ich zu schwer?“ „Nein......bitte küss mich noch mal, Haruka. Lass mich dich noch einmal schmecken!“ Ohne zu zögern vereinten sich unsere Lippen wieder und ich schob ihr vorsichtig meine Zunge in ihren offenen Mund hinein. Ihre Zunge stupste meine an und so spielten diese miteinander. Mir wurde plötzlich so warm. Der Kuss war einfach so wirklich und mein Herz fing an zu rasen. Ich stöhnte in ihren Mund hinein und es wurde so heiß in meinen Schritt. Plötzlich wurde mir so schwarz vor Augen und so drückte ich widerwillig die Schönheit von mir. „Haruka.......bleib......hier.“ Mehr kam ich nicht mehr heraus, da ich wieder Ohnmächtig wurde. Ich schrak auf und sah mich um. Anscheinend war ich wieder in meinem Schlafzimmer? Das letzte was ich mitbekam war, dass ich im Wohnzimmer auf der Couch lag. Meine rechte Hand kniff meinen linken Unterarm. „Au!“ Das ist auf jedenfall kein Traum. „Was machst du?“ Ich sah zu meiner linken und dort neben mir lag Hara? Mein Blick sah ihn erstaunt an. Was machte er in meinen Bett? Er jedoch kam mit seinem Gesicht näher und legte seine Stirn auf meiner. „Gut, das Fieber ist runter gegangen.“ „Was war passiert?“ „Kannst du dich an nichts mehr erinnern?“ Ich stutzte kurz auf und legte mich wieder zurück ins Bett. „Nicht wirklich...... .“ Mein Arm legte ich übers Gesicht und versuchte meine Gedanken zu sammeln. „Ich weiß nur dass ich oben auf der Treppe stand und nach dir rief......dann wurde es schwarz vor mir. Das nächste war unten auf der Couch? Kälte überkam mich und dann war wieder alles schwarz vor mir.“ Mein Arm ging wieder herunter von meinen Gesicht, danach stütze ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und mein Blick sah ihn fordernd an. Er lächelte mich wie immer zuckersüß an und dann fing er an zu reden. „Anscheinend bist du überarbeitet? Ich konnte dich gerade noch rechtzeitig auffangen. Sonst wärst du die Treppe hinunter gefallen. Darauf hatte ich dich kurz aufs Sofa gelegt, bist du dann vor Kälte wieder eingeschlafen bist. Danach musste ich dich irgendwie wieder warm bekommen. Deswegen hab ich dich nach oben gebracht, mit deiner Hilfe natürlich. Du warst auch kurz mal wach gewesen und dann hab ich mit meinen Körper dich gewärmt.“ Ich sah ihn geschockt an und guckte sofort unter die Decke. Ich war nackt! Doch ich hatte noch ein Höschen an. Röte durchfuhr mein Gesicht. „Keine Sorge ich hab dich nur gewärmt mehr nicht. Ich habe ja auch noch Klamotten an, guck. Durch dein Fieberwahn hast du auch dauernd nach Haruka gerufen.“ „Was?!?“ Mein Gesicht war jetzt nun komplett rot angelaufen. „Du sahst süß aus in deinem Zustand. Jedoch kann ich gern wieder gehen, wenn es dir unangenehm ist?“ Ich drückte ihn wieder zurück ins Bett. „Nein! Bitte, bleib bei mir........danke das du da bist.“ Wieder lächelte er mich an und so kuschelten wir weiter in meinem Bett, bis ich wieder einschlief. „Aufwachen Prinzessin.“ Ich blinzelte leicht und konnte den Duft einer warmen Brühe vernehmen. Langsam richtete ich mich auf, legte mir die Decke vor der Brust zurecht und Hara konnte mir anschließend das Tablett mit der warmen Brühe auf den Schoss legen. „Damit du wieder zu Kräften kommst.“ Zwar hatte ich keinen wirklichen Hunger, aber Hara zu liebe tat ich es. Ich fühlte mich gerädert. So pustete ich leicht die heiße Speise und aß vorsichtig die Brühe. „Und?“ „Schmeckt gut, aber heiß“ Er ging mit seinen Handrücken an meiner Stirn. „Du hast wieder Fieber bekommen. Iss noch etwas und dann kannst du weiter schlafen. Der Tee steht neben dir, vergiss nicht zu trinken.“ Ich nickte und versuchte noch ein wenig zu essen. Natürlich unter der Obhut von Hara. Er sah immer so freudig aus wenn ich seine Speisen aß. „Bleibst du bei mir, solange ich eingeschlafen bin?“ Irgendwie musste ich meine Rehaugen eingesetzt haben, da er mir zunickte. „Ja natürlich, ~Chiru.“ Ich sah ihn mit großen Augen an. Wie in meinen Traum. Nur die beiden nannten mich ~Chiru, keiner sonst? „Sag Hara, was habe ich denn alles in meinen Fieberwahn geredet …...über Haruka?“ Er überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Keine Ahnung. Es gab jedenfalls keinen Sinn.“ Seine Hände griffen nach dem Tablett und dann stellte er es neben mir auf meinen Nachttisch. „Versuch noch etwas zu schlafen.“ Ich legte die Decke beiseite damit er zu mir krabbeln konnte. Kurz hielt er inne, doch dann kam er zu mir. Ich kuschelte mich an seiner männlichen Brust und sein angenehmer Duft ließ mich schnell einschlafen. Die Vögel zwitscherten draußen und ich blinzelte leicht auf. Neben mir lag Hara, der wohl noch zu schlafen schien. So schaute ich den Schönling neben mir beim Schlafen zu. Er sah so friedlich und feminin aus. Wie ein kleiner Prinz, der wohl in seiner Traumwelt schien. Er zuckte mit der Augenbraue und dann schrak er auf. Ich sah ihn geschockt an und er sah mich umso irritierter an. „Sorry, ich muss eingeschlafen sein..... .“ „Keine Ursache, ich bin selbst gerade erst wach geworden.“ Sein Kopf stützte er sich auf seine Hände und dann fuhr er durch sein blondes Haar. Sein Blick sah mich kurz an und dann stand er auf. Seine Schritte führten zum Fenster, welches er dann öffnete um frische Luft hineinzulassen. „Wie fühlst du dich?“ „Besser als gestern. Hab ich echt den ganzen Tag geschlafen?“ Leicht lächelte er mich an und krabbelte dann zurück ins Bett. „Scheint so. Ist ja nicht so schlimm?“ Ich seufzte auf. „Eigentlich schon. Ich musste mein Bild fertig bekommen und eine Erkältung kann ich mir jetzt nicht leisten!“ Sein Blick sah mich ernst an. „Deine Gesundheit ist wichtiger als alles andere! Denk jetzt mal nicht an die Arbeit. Ruh dich aus.“ Er überlegte kurz und dann stand er wieder vom Bett auf. „Hast du irgendwelche besonderen Wünsche? Ansonsten Zauber ich dir ein gesundes Frühstück zusammen?“ Mein Kopfschütteln verneinte seine Frage und so ging er schnell aus meinem Zimmer. Ich ging währenddessen ans Fenster und starrte hinaus. Ein kühler Morgenwind begrüßte mich. So ließ ich den gestrigen Tag in meinen Gedanken noch einmal ablaufen. Meine Fingerspitzen berührten vorsichtig meine Lippen. „Es fühlte sich so echt an?“ Leider war es nur ein Traum gewesen. Mein Blick durchstreifte den vor mir liegenden Park. Wo bist du nur? Warum versteckst du dich? Was waren deine Gründe? Ich wollte doch nur ein Lebenszeichen von dir sehen. Hauptsache dir ging es gut! Die Tür öffnete sich hinter mir und Hara kam mit einen vollen Tablett wieder herein. „Was machst du mit deinem Zustand am Fenster? Komm wieder ins Bett!“ „Ich habe nur die Aussicht genossen, mehr nicht?“ So schloss ich das Fenster und ging zu Hara ins Bett. Wo ich mit ihm dann etwas frühstückte. Natürlich aß Hara wie immer nicht viel und sah mir dabei zu, doch nach wenigen Bissen musste auch ich kapitulieren. Ich fühlte mich auf einmal wieder schläfrig und schlapp. So räumte mein Schoßhund wieder alles auf und ließ mir dann meine Ruhe. Der Sonntag war durchwachsen. Ich kam kaum aus dem Bett, da ich entweder nur schlief oder Hara mich zwang zu essen oder zu trinken. Das Fieber kam und ging. Ich war lange nicht mehr so krank gewesen und keiner hatte sich so um mich so gesorgt. Er hatte mich gerettet. Wäre er nicht da gewesen, dann wäre ich die Treppe hinunter gestürzt. Der Schüttelfrost war jedoch weg und ich überlegte kurz, in meiner Wachphase, ob es wirklich ein Traum war oder Realität? Ich konnte Hara ja nicht als Haruka vorgestellt haben und er würde mich garantiert nicht küssen? Schließlich hatte er mich oft genug abgewiesen und seinen Stand erklärt. Doch weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht, da ich meist wieder einschlief und aufgeweckt wurde um was zu trinken. Abends wollte ich jedoch nicht alleine sein und bat Hara bei mir zu schlafen. Dort schauten wir das Abendprogramm, bis ich dann einschlief. Bei Haras Brust war es angenehm gewesen und sein Duft ließ mich sicher einschlafen. Mein Schädel brummte und immer noch hatte ich leichtes Fieber gehabt. Doch heute hatten meine Schützlinge ihre ersten Prüfungen gehabt. Ich konnte sie jetzt nicht alleine lassen! Doch mein Körper machte mir einen Strich durch die Rechnung. Viel zu geschwächt kam ich nicht mal aus dem Schlafzimmer heraus. Hara kam gleich und verfrachtete mich sofort wieder ins Bett. „Du bist krank, weitere Überanstrengungen machen es nur noch schlimmer.“ Er ging zum Telefon und überreichte es mir. „Meld dich krank.“ Widerwillig rief ich meine Chefin an und meldete mich ab, danach musste ich erst einmal nach einem Hausarzt suchen in meiner Nähe. Da ich eigentlich nie einen benötigte? Da es Montag war, war es auch relativ voll gewesen, sodass ich erst am Nachmittag einen Termin bekam. So kuschelte ich mich wieder ins Bett und Hara machte mir unten wie immer ein leichtes Frühstück. Hara weckte mich gegen der Mittagszeit, da ich vor dem Arzt mich noch etwas frisch machen wollte. So ging ich mit seiner Hilfe hinunter und ließ mir ein Bad ein. Als ich jedoch wieder heraus gehen wollte, wurde es mir schwindelig und ich Idiot hatte mein Handtuch an der Tür hängen gelassen. Da es mir jedoch nicht möglich war aus der Badewanne zu steigen musste ich mein Haustier rufen. „Hara. Hara?“ Wenige Sekunden später kam er vorsichtig rein und sah mich geschockt an. Da ich auf dem Badewannenrand saß, mit den Rücken zu ihm. „Was ist passiert?“ „Mir ist schwindelig, ich komme jedoch nicht an mein Handtuch.“ Sofort griff er danach und legte dieses auf meinen Rücken ab und rubbelte mich dort schon mal trocken. Danach öffnete er die Tür sperrangelweit auf um frische, kalte Luft im dunstigen Bad herein zu lassen. Da es dort doch ziemlich warm und feucht drinnen war. Ich wickelte mir das Handtuch um meinen Körper und sah ihn dann erwartend an. Ohne zu zögern kam er zu mir und half mir aus der Wanne und trug mich zu meinen erstaunen ins Wohnzimmer und setzte mich dort auf dem Sofa ab. „Was brauchst du alles?“ So zählte ich ihm alles auf und so ging er danach hoch in mein Schlafzimmer und holte die Sachen aus meinen Kleiderschrank. Ich konnte währenddessen mich in Ruhe abtrocknen und wartete das er hinunter kam. Auf dem Sofa hockend, mit dem anderen Handtuch umwickelt, welches mir Hara noch nachträglich holte bevor er hoch ging, wartete ich auf ihn und versuchte mein Schwindelgefühl wegzubekommen. Für mich kam es vor wie Stunden, bis Hara hinunter kam. Der Kopf war auf den Händen abgelegt, welche auf den Knien gestützt waren. Bis Hara kam und die Sachen neben mir ablegte. „Ist dir immer noch schwindelig? Vielleicht hast du einfach zu warm gebadet?“ „Kann sein, jedoch hatte ich mich eklig gefühlt vom ganzen Schwitzen.“ Er lächelte mich an und ging anschließend zum Telefon. „Was machst du?“ Der Blondschopf wählte eine Nummer und redete mit jemand am Telefon. „Ok, bis gleich.“ Ich sah ihn irritiert an und er kam zu mir aufs Sofa und gab mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn. „Lass dich überraschen.“ Er fing langsam an meinen Nacken zu kraulen und ich merkte das es mir langsam besser ging. Bis nach wenigen Minuten es an der Tür klingelte. Hara stand auf und ging zur Tür. „Hara nicht!“ Ich wollte aufstehen, doch mein Körper spielte nicht mit. Ich sah zum Flureingang wo mein Bruder herein kam. „Schwesterherz, wie geht es dir?“ „Saphir?“ Hara hatte für mich Saphir angerufen? Mein Bruder ging zu mir und kniete sich vor mir. „Komm ich fahr dich zum Arzt. Du hattest Glück, dass ich heute keinen langen Unitag hatte.“ Er nahm meinen Arm und legte diesen um seine Schulter. Danach stütze ich mich bei ihm ab und gemeinsam gingen wir in den Flur. „Pass auf sie auf.“ Saphir nickte zu Hara und danach gingen wir zu seinem Auto. Wo wir gemeinsam zum Arzt fuhren. Nachdem Arzt ging ich wieder schlafen. Das warten machte einen immer schläfrig. Was die beiden Jungs machten, war mir in dem Moment egal gewesen. Bestimmt zockten die wieder ihr doofes Videospiel? Wirklich tief einschlafen konnte ich zwar nicht, aber es war angenehm und einfach mal nichts tun, tat mir auch mal gut. Am Abend aßen wir alle gemeinsam, bis Saphir dann auch wieder ging. Ich machte mich derweilen auf dem Sofa bequem und zappte durch das Fernsehen. Hara räumte auf und kümmerte sich wie immer liebevoll um mich. Ab und an kam was über Haruka. Doch nichts interessantes. Nur das die Sucharbeiten weiter liefen und unendliche Wiederholungen. „Du siehst müde aus?“ „Das Programm langweilt mich nur, mehr nicht.“ Er berührte meine Wangen und sah besorgt aus. „Du hast noch immer leichtes Fieber. Komm ich trag dich nach oben?“ Ich jedoch schüttelte den Kopf. „Nein, ich will heute hier unten schlafen.“ Mit einen zögern, nickte er mir zu und fing dann an das Sofa zu richten. Ich döste derweilen auf dem Sessel ein. Bis Hara mich rüber auf dem Sofa trug. Ich umschlang meine Arme um ihn, sodass er mich nicht loslassen konnte. „Michiru lass los?“ Er konnte mich aus dieser Position nicht lange halten und so plumpsten wir gemeinsam auf dem Sofa. Hara lag auf mir und meine Arme waren immer noch um seinen Hals. Unsere Augen trafen sich. Sicherlich war ich müde gewesen und dennoch starrte ich auf seine zarten Lippen. Wie die wohl schmeckten? Irgendwie musste ich an meinen Fiebertraum denken. Wo ich den Kuss förmlich schmecken konnte. „Küss mich.“ „Was?“ Hara lag auf mir. Obwohl er ein Kerl war, war er relativ leicht gewesen. „Ich glaub dein Fieber spricht zu dir?“ „Nein....nur ein Kuss. Ein Gute-Nacht-Kuss.“ Er sah mich irritiert an. „Seit wann brauchst du denn so etwas? Du weißt das ich keine Frauen mag?“ Ich schüttelte den Kopf. „Was ist schon an einem Kuss?“ Er stieg von mir runter und entfernte sich etwas abseits. „Sehr viel? Ich will nicht das du dir Hoffnungen machst. Ich will dich nicht verletzen und du meintest doch auch das du auf Frauen stehst? Ich bin ich und kein Ersatz für jemand anderes!“ Ich sah ihn geschockt an. Er hatte recht! Wahrscheinlich war ich zu besessen nach diesem Kuss, um zu überprüfen ob es da einen Zusammenhang gab? „Wenn ich auf Frauen stände, dann hätte ich dich schon längst vernascht, ~Chiru. Du bist eine tolle Frau und ich will das was wir haben nicht zerstören?“ Mir liefen heiße Tränen aus den Augen. „Ich auch nicht.“ „Sccchhhhhtttttt, alles ist gut. Morgen hast du es bestimmt wieder vergessen. Das Fieber spricht zu dir. Komm Schlaf ein wenig. Ich bleibe bei dir.“ Er krabbelte wieder zu mir und so lag ich mich auf ihn drauf und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Ehe mir geschah, schlief ich schnell wieder ein. Sein Herzschlag war so beruhigend. Mein Kopf fuhr Karussell und ich hoffte morgen würde wieder alles anders sein. Kapitel 16: Auf die Probe gestellt ---------------------------------- Meine Augen zwinkerten auf und ich sah mich irritiert um. Warum lag ich auf den Sofa? Allein? Ich blickte zur Küche, wo Hara etwas zum Essen zusammen werkelte. „Guten Morgen Prinzessin.“ Ich lächelte und rieb mir den Schlaf aus den Augen. „Morgen. Ich hab richtig gut geschlafen.“ „Das hört man doch gerne.“ Er ging um die Theke und gab mir einen zusammen gemixten Shake. „Trink.“ Sein Handrücken fühlte an meiner Stirn und an den Wangen. „Das Fieber scheint weg zu sein.“ „Mir geht es auch viel besser. Was war gestern Abend passiert? Warum schlafe ich hier?“ Wieder gab er mir ein bezauberndes Lächeln. „Du warst müde und wolltest nicht nach oben. So hast du dich an mich gekuschelt und bist danach sofort eingeschlafen.“ Meine Wangen liefen leicht rot an. Oh Gott, hatte ich das wirklich getan? „Wirklich? War da etwa noch was?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, nichts. Trink.“ Mit diesen Satz entfernte er sich wieder von mir und ging in die offene Küche. Widerwillig trank ich das erfrischende Getränk und spürte förmlich wie die Energie in meinen Körper zurückkam. Ich versuchte mich an gestern zu erinnern, aber es kamen nur Bruchstücke hervor. Der Arzt hatte mich ja die ganze Woche krank geschrieben. So lehnte ich mich zurück ins Sofa und beobachtete mein hübsches Haustier. „Was machen wir heute?“ „Nun..... .“ Hara kam wieder und krabbelte zu mir auf das Sofa. „......vielleicht vernasche ich dich und wir werden es den ganzen Tag treiben?“ Ich sah ihn mit großen Augen an. Meine Wangen erröteten. „Wirklich?“ „Michiru..........~Chiru?“ Ich schüttelte meinen Kopf und sah ihn seine tiefblauen Augen. Er saß neben mir und sah mich besorgt an. „Alles okay bei dir? Du sahst so geistig abwesend aus?“ „Was?“ War das etwa ein Tagtraum den ich gerade hatte? „Nein alles in Ordnung.“ „Ok. Ruh dich noch etwas aus. Soll ich dir was bringen?“ Ich sah ihn fragend an. „Soll ich dich von hinten nehmen, dich ordentlich verführen? Dir den besten Sex deines Lebens schenken?“ „Was?“ Wir sahen uns beide irritiert an. „Ich habe dich gefragt, ob ich dir was bringen soll? Was hast du denn verstanden?“ Ich griff mir an die Stirn. Meine Gedanken spielten wohl wieder einen Streich mit mir. Ich stellte mir Dinge vor, die es gar nicht gab. „Nein, aber könntest du mich nach oben bringen? Ich würde gerne oben schlafen, damit du hier dein Zeug machen kannst.“ Er sah mich fragend an, aber sagte nichts. So half er mir auf und gemeinsam gingen wir die Treppe hinauf. Ich wollte im Moment nicht in seiner Nähe bleiben. Wahrscheinlich war ich einfach nur untervögelt gewesen? Das wird es wohl sein? Doch eigentlich hatte ich doch die Schnauze voll davon? Lag es vielleicht an meinem Fieberwahn? Der mir in diesem Moment gerade wieder in den Sinn kam. Oh Gott, was hatte ich da bloß geträumt? Ich musste ganz schnell weg von Hara, bevor noch etwas passierte was ich nicht wollte! Als ich im Schlafzimmer ankam, schloss ich die Tür schnell hinter ihm. „Michiru alles okay bei dir?“ „Ja, ich brauche nur etwas Ruhe.“ Mir liefen heiße Tränen hinunter, dass alles war gerade zu viel für mich gewesen! Die ungewollten Gefühle für jemand, denn ich vermutlich gar nicht liebte? Ich sackte zu Boden und lehnte mich an die Schlafzimmertür. Seine Schritte entfernten sich von mir und ich spürte wie mein Herz sich langsam wieder beruhigte. Doch etwas anderes schrie förmlich auf. Denn dort schlug auf einmal mein Herz ziemlich schnell. Mein Schritt pulsierte vor Erregung und schrie nach Erlösung. Ich biss mir in die Hand und versuchte die Gedanken los zu werden. Es tat weh, doch die Erregung verschwand zum Glück wieder. So krabbelte ich in mein Bett und versuchte zu schlafen. Ich hörte die Tür, so blinzelte ich auf und konnte Elza hereinlaufen sehen. „Hey Herzblatt, habe gehört du bist krank?“ Sie krabbelte zu mir ins Bett. „Was machst du denn hier?“ Mein Blick sah zur Uhr. Es war gleich um vier gewesen. „Dein Haustier hatte mir geöffnet, nachdem ich erst rufen musste, dass ich es war.“ Ich drehte mich zu meiner Freundin und kuschelte mich an sie. „Wow, dass du mal so drauf bist?“ „Sei leise..... .“ Elza schwieg und streichelte mich an meiner Schulter. Ich genoss die Stille, was bei ihr ziemlich selten war. Bis sie nach wenigen Minuten doch anfing zu reden. „Lass uns rausgehen, spazieren? Hier in deinem Zimmer wird es dir nicht besser gehen. Eine Runde durch den Park tut dir bestimmt mal gut.“ Mit einen Murren bestätigte ich ihre Aussage und so ging ich mit Elza aus dem Zimmer und lief die Treppe hinunter. Wo ich auch gleich Hara auf der Couch liegen sah. Die verdrängten Gefühle kamen wieder hoch und so wollte ich nur noch ganz schnell nach draußen. Elza half mir bei meiner Jacke und Hara wies Elza noch zurecht, diese ignorierte aber alles und ging mit mir schleunigst raus. „Ist bei euch irgendwas vorgefallen?“ „Nein, warum fragst du? Mir fällt nur die Decke auf den Kopf.“ So gingen wir langsam durch den Park. Die kalte Herbstluft fuhr mir durch meine Haare. Der eisige Wind im Gesicht tat mir gut. „Warum hast du mir nicht geschrieben das du krank bist? Ich hatte es erst von deiner Assistentin erfahren?“ „Ich hab die ganze Zeit nur geschlafen. Mein Bruder hatte mich gestern sogar zum Arzt gefahren, da ich ohne Hilfe nichts machen konnte. Zum Glück war Hara da und hat sich um mich gekümmert.“ „Aha......ich kann mich auch um dich kümmern?“ Ich sah Elza mit einen skeptischen Blick an. Konnte die so etwas überhaupt? „Du kannst doch nicht mal kochen, geschweige denn eine Suppe zubereiten?“ „Hey! Tütenessen kann doch jeder!“ Ich seufzte auf und ging weiter. „Wie war es deine Ex wiederzusehen?“ „Wer?“ Ich blieb stehen und sah Elza fragend an. Sie harkte sich bei mir ein und gemeinsam gingen wir am See entlang. „Na Seiya? Du hast sie oder ihn doch getroffen?“ „Mmmmhhh.“ Den hatte ich ja vollkommen vergessen. Das letzte Treffen mit ihm war auch sehr durchwachsen. Ich musste immer noch an den ungewollten Kuss denken. „Was heißt mmmhh?“ „Es war okay. Es war beruflich gewesen, mehr nicht? Halt jetzt den Mund und genieße den Spaziergang mit mir!“ So schlenderten wir weiter und schwiegen uns den Rest des Weges an. Als wir wieder an meinem Haus ankamen, sah ich eine Limousine vor der Tür stehen und Seiya, welcher an der Tür stand. „Was macht der denn hier?“ Ich wusste auch keinen Rat. Jedenfalls war mir das jetzt gerade etwas zu viel gewesen. Als er uns vom Park aus kommen sah, kam er auf uns zu. „Michiru? Geht es dir gut? Ich habe von deiner Firma aus erfahren das du krank bist?“ Er drückte mir einen Strauß Blumen in die Hand und sah mich besorgt an. „Hallo, ich bin auch noch da?“ Seiya sah zu meiner Linken und stutzte kurz auf. „Ah Dumpfbacke, dass du noch hier bist?“ Elza fing an zu schmollen. Die Beiden hatten schon immer solch ein inniges Verhältnis gehabt. „Ey! Zwitter nenn mich nicht Dumpfbacke! Ich bin mit Michiru zusammen damit das klar ist!“ Seiyas und meine Blicke sahen sich verwundert an. „WAS?!?“ Wie im Chor sprachen wir unsere Verwunderung aus. „Seit wann denn das?“ Der Star fing an zu lachen. „Was lachst du?“ „Dumpfbacke, du brauchst immer deine Aufmerksamkeit. Wann hast du eigentlich mal wieder ein rennen? Oder hatte es sich bei dir aus gerannt?“ Elza fing wieder an zu schmollen und sagte nichts mehr. So gingen wir zu mir in die gute Stube. Wo noch Hara war. Ich seufzte auf und das Chaos war perfekt gewesen. „Der ist ja schon wieder bei dir?“ „Ja er ist ja auch.... .“ „Pssstttt!“ Jetzt sahen sich Elza und Seiya verwundert an. „Was zur Hölle macht ihr hier? Michiru ist krank und braucht ihre Ruhe!“ Hara trat jetzt dazwischen und stellte sich vor mir. „Ich wollte ein Krankenbesuch machen, was der Schnösel will keine Ahnung?“ Alle Augen waren nun auf den Star gerichtet. „Nun......das gleiche?“ Wieder seufzte ich auf und saß mich auf die Ecke des Sofas. „Alles in Ordnung Herzblatt?“ „Ja ja.....nur etwas zu viel gerade.“ „Komm ich bringe dich nach oben?“ Elza warf den Jungs einen bösen Blick zu, nahm meinen Arm und legte diesen auf ihren Schultern ab und gemeinsam gingen wir wieder die Treppe hinauf. „Was ist mit den Jungs?“ „Die kommen schon klar! Leg dich ins Bett.“ So setzte mich Elza vorsichtig aufs Bett ab. „Zieh deine Sachen aus, die sind bestimmt schon ganz verschwitzt?“ Ich nickte und entledigte mich meiner Sachen. Elza jedoch zog auch ihre Sachen aus und ich sah sie fragend an. „Was machst du?“ „Körperwärme ist die beste Therapie.“ So ging sie ins Bett und klopfte neben sich. „Na komm, ich beiße auch nicht.“ Eigentlich mochte ich es nicht gerne nackt zu schlafen, doch nach einem zögern krabbelte ich zu ihr ins Bett und so kuschelten wir uns eng beieinander. Wir lagen nie so zusammen. Nachdem Sex rollte Elza meist in die andere Richtung oder ging danach meistens. Mein Kopf lag auf ihre Brust, ihr Herzschlag war so ruhig. Doch es beruhigte mich nicht wirklich. Bei Hara war es anders gewesen. Er hatte mich damals auch ausgezogen, bis auf den Slip um mich zu wärmen. Schon das Zweite mal das er mich nackt sah. Was die Jungs wohl da unten trieben? Seiya mochte ja keine Konkurrenz und Hara mochte anscheinend Seiya nicht. Ich seufzte auf und versuchte zu schlafen. Was etwas unbequem war und ich relativ lange brauchte bis ich einschlief. Ich blickte zur Seite und konnte Elza noch schlafen sehen. In der Rückenposition schlief ich selten doch ich spürte die Lust in meinem Schritt. Ich blickte zu mir runter und konnte jemand unter der Decke erkennen. Meine Hände hoben die Decke hoch und ich konnte Hara zwischen meinen Beinen sehen, wie er mich mit seiner Zunge an meiner Klitoris leckte. Ein leises Stöhnen brach aus meinen Lippen. Er sah zu mir, lächelte mich an und gab mir ein Zeichen das ich leise sein sollte. Ich nickte mit errötenden Wangen und Biss mir auf den Finger. Seine Zunge wanderte hinunter zu meiner Grotte und drang zaghaft in mich hinein. Mein Atem setzte kurz aus bis ich mich seiner Zunge hingab. Langsam passte ich mich seinen Bewegungen an und dann konnte ich nicht mehr. Ich hob sein Gesicht an und sah ihn fordernd an. Sein Körper kam näher und so vereinigten sich unsere Lippen miteinander. Mein Körper lehnte sich zurück und so machte ich meine Beine etwas breiter, damit er besser in mich eindringen konnte. Unsere Blicke trafen sich und ich fing an, an meinen Fingernägel zu kauen. Gerade als er ansetzen wollte, wurde ich wachgerüttelt. Sabbernd sah ich in das Gesicht von Elza. „Hab ich dich zu einer unpassenden Stelle geweckt?“ Sie grinste mich frech an und ich musste mich erst einmal sammeln. „Was?“ „Du hast so merkwürdig gestöhnt und da dachte ich zuerst du hast einen Alptraum? Doch anscheinend war dem nicht so?“ Scheiße, dass war nur ein Traum? Mein Schritt pulsierte auf und Elza lag immer noch nackt neben mir. Sie krabbelte zwischen meinen Beinen und presste ihre Hüfte an meiner. „Was machst du?“ Sie gab mir einen Kuss und dann spürte ich ihre unteren Lippen an meinen. Die jetzt stärker aneinander rieben. „Wonach sieht das denn aus?“ Sie hob meine Beine an und konnte somit noch eine bessere Reibung verursachen. „Soll ich aufhören?“ Ich stöhnte leise hervor und biss mir auf die Lippen. „Nein, mach weiter..... .“ Sie grinste und so tanzten wir unseren Tanz. „Michiru, Elza habt ihr Hunger?“ Hara klopfte an der Tür. Doch Elza war nicht Elza, wenn sie jetzt aufhörte! Nein sie drang jetzt mit ihren Fingern tief in mich ein und ich stöhnte die Lust aus mir heraus. „Ich hasse dich..... aahhhh.“ Stöhnte ich Elza leise an und so bewegte sie sich immer schneller in mir. Man konnte hören wie Hara die Treppen hinunter ging. Er wollte wohl Abendbrot zubereiten? Doch wir waren gerade mit etwas anderem beschäftigt! Ich war nur so scharf gewesen wegen diesen Traum, sonst würde Elza diese Aktion nicht tun. Langsam spürte ich den Orgasmus, welcher sich meldete. Bis ich dann zuckend unter Elzas Körper lag. Mein Atem war schwerer und ich drehte mich zur Seite. „Was ist?“ „Du bist unmöglich.“ „Weil dein Schoßhund uns gehört hatte?“ Ich seufzte auf und rollte mich in die Decke ein. „Sei einfach leise...... .“ „Herzblatt?“ Sie krabbelte zu mir und küsste meine Schulter. Doch schwieg sie und kuschelte sich an mir. Mein Kopf dröhnte und ich bereute den Sex jetzt schon! Da ich gegen Mitternacht wieder Fieber und Schüttelfrost bekam. Elza versuchte zwar mich zu wärmen aber das half alles nichts. „Hol Hara...... .“ Meine Zähne bibberten und Elza zog sich etwas an und rannte die Treppe hinunter. Nach wenigen Minuten kam Hara herein und ging zu mir. „Was ist los?“ Er fühlte meinen Kopf und sah das ich zitterte. Elza zog sich derweilen fertig an und sah ihm zu. „Du hast Kälteschweiß. Ihr hättet noch etwas warten müssen mit der Bettgeschichte.“ Am liebsten hätte ich mich verkrochen, doch ändern konnte ich jetzt auch nichts. „Körperwärme hilft nicht!“ Hara sah Elza böse an. „Ja, weil das was anderes ist.“ Er rannte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Ich krallte mich derweil in das Laken und versuchte die Kälte auszuhalten. Bis er wieder kam und mir Medizin verabreichte und mir noch einige Decken drüber legte. „Bleibst du oder gehst du?“ Hara sah Elza fragend an. Doch wie ich diese kannte, würde sie bestimmt gehen. „Ich bleibe, was muss ich tun?“ „Beobachten und pflegen. Komm mit!“ Die beiden gingen aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Was die wohl trieben? Nach wenigen Minuten kam Elza mit einer Suppe wieder. „Wie geht es dir? Das Zittern hat wenigstens aufgehört. Hier iss das.“ Sie hat mir Suppe gemacht? Hara kam herein und sah nach dem Rechten. Elza pustete mir den Löffel kalt und so aß ich davon. „Dann kann ich euch ja jetzt wieder alleine lassen.“ „Nein bleib!“ Hara sowie Elza sahen mich fragend an. „Bitte bleib hier?“ „Du bist doch nackt?“ Hara errötete leicht und ich warf dem Rotschopf einen finsteren Blick zu. So machte ich auf meiner linken Seite etwas mehr Platz, damit er sich zu uns gesellen konnte. So aß ich auf und dann kuschelte ich, zu Elzas bedauern, mich an Hara ran. Beide sahen sich fragend an, doch Stille brach herein. Ich spürte wie Elza mich von hinten unter der Decke umarmte. Hara lag auf der Decke neben mir, mir war es gerade egal ob ich nackt war oder nicht. Hara war da und ich fühlte mich in diesen Moment sicher. Nicht einmal Elza konnte das ändern! Obwohl diese für mich da geblieben war. So schliefen wir gemeinsam ein. Am Mittwoch morgen war alles ruhig gewesen. Ich blinzelte leicht auf und Hara lag immer noch neben mir. „Guten Morgen Prinzessin.“ Ich lächelte ihn sanft an und freute mich irgendwie. „Guten Morgen.“ Ich blickte hinter mir, aber Elza war nicht mehr da. „Sie ist vor zwei Stunden ca. gegangen. Sie muss ja zur Arbeit? Wir wollten dich nicht wecken. Dein Fieber ist jedenfalls wieder weg. Jedoch solltest du erst eimal baden gehen. Du bist bestimmt ganz verschwitzt und ja..... .“ Mein geschockter Blick sagte alles. „Sorry.... .“ „Für was? Du bist doch auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen?“ Ich krabbelte aus meiner Decke und stieg auf ihn. „Hast du nie Bedürfnisse?“ Er sah auf meinen nackten Busen und errötete leicht. Mir war es egal ob ich nackt vor ihm war, ich wollte Antworten. Kein Mann würde einen nackten Körper von sich weißen. Schließlich stand er doch mal auf Frauen? „Nun......ähm...... .“ Er schluckte schwer und sein Blick sah mich erwartend an. Unsere Gesichter kamen sich immer näher. „~Chiru......bitte nicht!“ Hara kniff sich die Augen zu und versiegelte seine Lippen. Ich war erstaunt gewesen. Jeder andere hätte mich geküsst. Er musste echt nur noch auf Männer stehen? Doch was war der Grund gewesen? Von heut auf morgen zu sagen das er nicht mehr auf Frauen stehe? Obwohl ich eigentlich auch immer dachte, dass ich auf keine Männer stehe. Ich fühlte mich mies und zog mich zurück. „Michiru?“ Ich stand auf und zeigte ihm meine blanke Kehrseite. „Es tut mir leid, dass ich dich so quäle! Wenn du es nicht mehr aushältst, dann kannst du gerne gehen?“ Hara stand auf und umarmte mich von hinten. „Sag so etwas nicht! Du bist mein Frauchen.......jedoch ist die Frage ob du es aushalten kannst?“ Meine Augen weiteten sich und mein Herz blieb für einen kurz Moment stehen. Wieder diese Andeutungen. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn ernst in die Augen. „Ja! Du bist nicht sie! Ich werde es unterlassen...... . Bitte sei mir nicht böse. Momentan geht alles drunter und drüber und dann diese Erkältung? Die spielt mir wohl einen Streich. Ich empfinde nichts für Männer!“ Mit diesen Satz sah ich ihn ernst an, jedoch zweifelte ich selber an meinen Worten. „Ja das muss an der Erkältung liegen? Jedoch wäre es nett, wenn du nicht mehr so freizügig vor mir wärst?“ Ich sah an mir herunter und kam wieder in die Wirklichkeit zurück. Wir sahen uns beide peinlich berührt an und so ging ich die Treppe hinunter. Aus dem Schlafzimmer jedoch konnte ich ein Poltern vernehmen. Was das wohl war? Vielleicht räumte ja Hara auf? Derweilen ließ ich mir ein Bad ein und vergaß die Hälfte in meinem Schlafzimmer. So musste mir Hara später das ganze Zeug wieder zusammen suchen. Kapitel 17: Zweisamkeit ----------------------- Der Mittwoch verlief relativ ruhig. Ich ging Hara weitestgehend aus dem Weg. Obwohl das auf Dauer nicht gut gehen würde. Zum Teil schlief ich nach den Baden oder war danach in meinem Atelier und starrte auf mein angefangenes Gemälde. Es war für den Anfang nicht schlecht, doch ich sollte mich auskurieren. So überlegte ich mir Sachen zusammen, wie es besser aussehen könnte und was überhaupt nicht ging. Am Abend aßen wir dann gemeinsam zu Tisch. Es war eine unangenehme Ruhe gewesen, bis Hara dann anfing zu reden. „Nun....verstehe mich nicht falsch? Du bist eine wunderschöne Frau. Ich würde mich geehrt fühlen, mit dir zusammen zu sein. Wenn ich das weibliche Geschlecht lieben würde? Sicherlich war ich mit einigen Frauen zusammen. Doch es fühlte sich nicht gut an. So als würdest du dich dabei unwohl fühlen. Ich will dir nicht weh tun oder dich verletzen! Ich mag dich sehr ~Chiru, doch mehr als das was wir jetzt haben kann ich dir nicht geben.“ Ich sah ihn ruhig an und aß nebenbei mein Essen auf. „Du brauchst nichts mehr zusagen Hara. Die Gefühle galten nicht dir, sondern jemand anderes. Das Fieber hatte mir Dinge gezeigt, die nicht da waren. Es ist okay, Hara. Du brauchst dich nicht mehr rechtfertigen. Ich weiß auf was ich stehe und das bist nicht du!“ Die Worte waren hart gewesen, doch ich musste mir selbst den Standpunkt setzen. Hara war nicht Haruka! Obwohl die beiden vielleicht gewisse Ähnlichkeiten hatten. Elza war zwar nicht üppig gebaut, jedoch spürte ich ihre weibliche Brust und bei Hara war da definitiv nichts weiches gewesen. Selbst wenn er dieses Hemd anhatte müsste man ja wohl etwas fühlen? Obwohl ich mich nicht wirklich auskannte mit männlicher Unterwäsche. Selbst die Beule in der Hose konnte ich sehen. Ich seufzte innerlich auf, da ich wieder im Konflikt mit meinen Gewissen war. „Ich habe es verstanden und werde es auch nicht mehr ansprechen. Wenn ich zu dir ins Bett kommen soll, dann sag es bitte. Du kannst natürlich auch gern nackt durch das Haus laufen, wenn es dir so besser geht?“ „Um Gottes Willen, nein!“ Wir sahen uns beide entsetzt an. Er war wohl geschockt gewesen durch mein hineinreden und ich war es eher durch seine Aussage. „Ich meine......nun ja.....ich werde definitiv nicht mehr nackt umher rennen. Das gestern wird sich auch nicht mehr wiederholen!“ Damit spielte ich die Sache von gestern Abend an. Oder war es heute früh? Keine Ahnung! Ich werde jedenfalls nicht mehr nackt neben ihn unter der Decke liegen. „Gut.“ „Na dann haben wir das ja geklärt und ich hoffe ich werde nie wieder krank!“ Hara fing an zu lachen und ich sah ihn verwundert an. „Was lachst du?“ „Nur so, man kann sein Körper ja nicht darauf trainieren? Wenn du nicht so viel arbeiten würdest und dir auch mal Pausen gönnst, dann wirst du jedenfalls nicht mehr so oft krank.“ Vielleicht hatte er ja recht, aber arbeiten war mir momentan wichtiger, sowie die Ausstellung. Doch ich sollte ein wenig langsamer machen. Elza sowie Eugeal hielten mich zu sehr ab und da war noch Seiya gewesen. Die müssten alle jetzt ein wenig kürzer treten. Dann viel mir gerade ein, dass mein Vater am Freitag wieder in den Staaten kam. Wieder seufzte ich auf und musste mir das mit Hara überlegen, da dieser bestimmt zu Besuch kam. „Was ist?“ „Ach nichts, ich überlege mir nur die Sache mit meinem Dad.“ Hara aß auch gerade fertig auf und lag sein Besteck beiseite. „Stimmt, ihr hattet mal was erwähnt.“ Ich rieb mir meine Augen und wusste momentan keine Ausrede. „Jedenfalls solltest du dir jetzt keinen Kopf zerbrechen. Bis Freitag ist noch hin. Kurier dich erst einmal aus und morgen überlegen wir uns was, okay?“ „Du hast recht.“ So stand ich auf und wollte Hara helfen den Tisch abzuräumen. Doch er ermahnte mich sofort und schickte mich zurück zum Sofa. Wieder musste ich zugucken wie er alles aufräumte. Was wäre wenn Hara eine Frau wäre? Dann würde ich wohl die glücklichste Person auf Erden sein. Denn dann wäre er perfekt gewesen. Obwohl? Was ist wenn er, sie nicht gut im Bett wäre? Würde ich die Beziehung aushalten? Ich rieb mir die Stirn und war mit Sachen beschäftigt gewesen, die eigentlich unbedeutend waren. Nach wenigen Minuten gesellte sich Hara zu mir aufs Sofa. So kuschelten wir uns ein wenig ein und ich streichelte seinen Kopf automatisch beim Fernseh schauen. Als ich jedoch müde wurde, bemerkte ich wie Hara auf meinem Schoß eingeschlafen war. So fischte ich ihn ein paar Strähnen aus dem Gesicht und bemerkte das Ohrloch in seinem Ohr? Hara trug einen Ohrring? Als ich vorsichtig sein T-Shirt hob, sah ich immer noch das er dieses Hemd anhatte. War das nicht unangenehm? Den ganzen Tag das Teil zu tragen? Obwohl, ich trage ja auch den ganzen Tag einen BH. Doch das war ja was anderes, oder etwa nicht? Hara streckte sich und sah mich müde an. „Ich bin wohl eingeschlafen? Soll ich in mein Bett gehen?“ Er sah in letzter Zeit ziemlich müde aus. Obwohl er ja anfangs kaum geschlafen hatte oder gar nicht schlafen konnte. „Nein, wir können beide hier auf dem Sofa schlafen.“ „Wirklich?“ Er sah richtig niedlich aus. Jedenfalls kannte ich ihn so gar nicht. Hara musste ja auch viel tun in letzter Zeit und ich war sicherlich kein leichter Patient gewesen. So krabbelte ich mich aus der Ecke heraus und dann klappten wir das Sofa auf, machten dann das Bett fertig und dann kuschelten wir uns eng umschlungen ein. Hara schlief sofort wieder ein. Der war wohl fix und fertig gewesen. Ich starrte seine dunkle Silhouette an, bis ich etwas später dann auch einschlief. Dieses mal ließ mich nicht von den Vögeln wecken. Es raschelte neben mir und ich blinzelte leicht auf. Ich sah in das Gesicht von Haruka und prompt erschrak ich auf. „Woooaaaaahhhhh!“ „Was ist los?“ Mein Blick sah nochmal genauer hin und Hara sah mich irritiert an. „Alles okay bei dir ~Chiru?“ Ich schüttelte den Kopf und nickte ihn verständnisvoll zu. „Ja......ich dachte ich hätte jemand anderes neben mir liegen sehen?“ Er sah erleichtert aus und lag sich wieder zurück ins Sofa. „Du hast mich ganz schön erschreckt gerade. Wen hast du denn gesehen?“ Mein Herz beruhigte sich allmählich wieder und ich entspannte ein wenig. Warum passierte mir das immer öfters? „Niemand den ich erwartet hätte nach dem Aufwachen.“ „Okay?“ Seine Hand fühlte meine Temperatur an der Stirn. „Fieber hast du jedenfalls keines mehr. Ich war gerade nur duschen und bin vorsichtig zurück gekommen und da musste ich dich geweckt haben. Sorry.“ „Nein.....ich sehe nur ab und zu Gespenster, mehr nicht.“ Hara sah mich fragend an, blieb aber stumm. Er sah mich zwar besorgt an, wollte mich aber nicht beunruhigen. So kam ich ihm etwas näher und kuschelte mich an seiner Brust. „Wie geht es dir sonst?“ „Besser, danke das du da bist.“ Sein Grinsen konnte man hören, jedoch blieb er weiterhin stumm. Er kraulte meine Kopfhaut ein wenig und so lagen wir schweigend im Sofa. Ab und an sah ich ihn an. Er sah in letzter Zeit so nachdenklich aus? Seitdem ich krank war. Ob vielleicht was vorgefallen war und ich habe es nicht mitbekommen? Doch weiter kam ich mit den Gedanken nicht da mein Handy vibrierte. Ich sah mich um und konnte das Drecksteil auf den Fernsehtisch liegen sehen. Ich konnte mich nicht erinnern es dort abgelegt zu haben? So löste ich mich aus der halben Umarmung von Hara und robbte zu meinem Handy. Dort öffnete ich es und konnte zig Nachrichten auf meinen Handydisplay sehen. Alle waren ungeöffnet. So sah ich nach und konnte einige von Elza sehen und einige von Eugeal sowie Kaorinight. Ich sah kurz zu Hara der immer noch dort lag und sich nicht bewegte. So las ich einige SMS und schmunzelte leicht. „Ich mach mal Frühstück.“ „Okay.“ Ich war zu sehr mit den Lesen beschäftigt um die Besorgnis aus seiner Stimme zu hören. Die Ladys schickten mir unzählige Genesungen und lustige Fotos. Kaum zu glauben, dass die sich nicht untereinander kannten. Kaorinight wollte unser letztes Treffen erneuern und mich besser kennenlernen. Eugeal wünschte mir gute Besserung und wann wir uns denn wiedersahen. Elza jedoch verblüffte mich mehr. Sie machte sich richtige Sorgen um mich. Anscheinend wollte sie bei Seiya einen guten Eindruck hinterlassen? Der letztere meldete sich auch zig mal. Wo der wohl meine Nummer her hatte? Ich fragte mich immer noch wie er letztens gegangen ist? Ob da vielleicht was unter den Jungs vorgefallen war? „Hast du irgendein Wunsch?“ „Neiheiiin......überrasche mich.“ Ich war wie ein kleines Kind, die freudig ihre SMS lies. Immerhin etwas anderes als nur im Bett zu liegen und zu warten das die Erkältung weg ging. Jedoch bekam ich keine Antwort von Hara, wie er es sonst immer tat mit einem Lachen oder einen Widerspruch. So blickte ich zurück und konnte Hara am Kühlschrank stehen sehen. „Mmmmhhh, es ist kaum noch was da. Es muss wohl jemand einkaufen gehen.“ Er sah mich fragend an und ich schüttelte mit dem Kopf. Schließlich hatten wir eine Abmachung gehabt. „Warum kann ich nicht einkaufen gehen? Dir fehlen die Vitamine? Das reicht vielleicht nur noch bis Mittag?“ Ich lehnte mich vom Sofa auf und sah ihn ruhig an. Das Handy war immer noch in meinen Händen. „Ich will keine Schlagzeilen lesen. Es reicht das Seiya schon Inkognito vorbei geschaut hatte. Was ist wenn da draußen ein Paparazzi stand und nur drauf wartet auf eine Story?“ Hara seufzte auf und war sichtlich genervt von diesem Abkommen. „Wir rufen Saphir an, der macht die Bestellungen.“ „Das geht nicht, er holt deinen Dad von New York ab.“ Ich sah ihn geschockt an. „Bitte was? Ich dachte er kommt erst morgen?“ „Ja hier nach Manhatten, doch er ist früher in New York und dein Bruder wollte ihn abholen. Also ist niemand da.“ „Warum weiß ich davon nichts?“ Er lehnte sich auf den Küchentresen und sah mich ruhig an. „Weil du krank warst und er dich nicht verärgern wollte. Schließlich wusste Saphir wie du zu dieser Sache stehst. Für ihn war wichtiger, dass du gesund wirst. Er meinte auch, dass er deinen Dad am Abend vielleicht vorbei bringt.“ Ich lehnte mich genervt zurück ins Sofa. „Na toll......der Tag fängt ja gut an.“ „Ich mach Rührei mit Speck....... .“ Meine Antwort blieb stumm und so legte ich das Handy beiseite und griff nach der Fernbedienung. Dort zappte ich durch die Kanäle aber ich fand nichts brauchbares. Keine Neuigkeiten, keine weiteren Storys über Haruka. So feuerte ich die Fernbedienung in die Ecke. „Hey, alles in Ordnung?“ Hara kam mit den Frühstück zum Sofa. Doch ich drehte den Rücken zu ihm hin. „Ich habe keinen Hunger mehr.“ So stand ich vom Sofa auf und ging hinauf zu meinem Atelier. Ich konnte mich selbst nicht mehr ertragen. Die andauernden Stimmungsschwankungen und dann die Einsamkeit. Anscheinend bekam ich bald meine Tage, dass musste wohl auch ein Grund sein? Ich verhielt mich wie ein kleines verliebtes Mädchen und war nicht glücklich mit dem was sie hatte. Versuchte mich mit Arbeit einzudecken, nur damit man meine Sehnsucht nicht ansah. Ich blickte zu meinem unvollendeten Bild und hatte endlich die Eingebung die mir fehlte. Ohne zu zögern griff ich zum Pinsel und fing an zu zeichnen. Hara hatte ich vergessen, sowie Haruka. Ich war gerade in meiner eigenen Traumwelt gewesen. Niemand der mich stören konnte oder nach meiner Nähe schrie. Langsam glaubte ich, ich war nur fürs Arbeiten geboren. Doch etwas später klopfte es an der Tür, ich zögerte kurz doch rief ich den Störenfried herein. Da es sich eh nur um Hara handelte. Doch zu meinem erstaunen war es Seiya gewesen. Was machte der Typ schon wieder hier? „Hi Schätzchen, ich wollte nach deinem Empfinden sehen, aber wie ich sehe bist du wieder mit Arbeit eingedeckt. So kurierst du dich nie aus!“ Er überreichte mir wieder Rosen und starrte auf mein unfertiges Kunstwerk. „Wow, das ist echt krass. Ich bin schon gespannt wenn es fertig ist, sowie deine Ausstellung Schätzchen.“ „Danke, was machst du hier? Musst du nicht selber arbeiten?“ Er sah mich ruhig an und streichelte durch mein Haar und dann meine Wange entlang. „Dein Diener hat mich angerufen, dass ihr Verpflegung braucht. Zuerst war ich etwas verwirrt, dass er dies nicht selber tat. Jedoch schilderte er mir seine Krankheit und so zählte ich eins und eins zusammen.“ „Krankheit?“ Ich sah meinen Ex verwundert an. Obwohl ich mit seinem Dasein nie zusammen war. „Ja die Blässe war am Anfang schon auffällig gewesen, aber jetzt da ich es weiß, hab ich für euch die Einkäufe besorgt. Deswegen wohnte er bei dir, damit er sich um dich kümmern konnte. Deine Mutter hatte einen guten Riecher. Wäre er eine Frau, dann würde ich sagen ihr habt ein perfektes Liebesnest zusammen gebaut.“ Ich sah ihm geschockt an. Genau das gleiche dachte ich auch zuerst. Doch dann spürte ich seine Hände um meinem Körper und seinem warmen Atem an meinem Hals. „Du solltest dich jedoch noch etwas schonen. Du bist leicht verschwitzt im Gesicht und ich will eine gesunde Freundin vorfinden. Die auch was essen tut und es nicht wieder verweigert!“ „Was hat dir Hara noch alles erzählt?“ Er grinste in mein Ohr hinein und betrachtete das Bild weiterhin. „Das du ein unartiges Mädchen bist.....und ich sehe das die Sehnsucht nach ihr immer noch so stark ist wie früher.“ Ich sah zum Gemälde und konnte die Wellen sehen, wie sie versuchen den Wind aufzuhalten. „So? Erkennt man es denn so stark?“ Seiya wendete sich ab von mir und lehnte sich am Schreibtisch an. „Nun, sie wurde doch so betitelt in der Leichtathletik? Der Wind den niemand stoppen konnte. Vielleicht ist sie ja deswegen zum Motorsport übergewechselt? Vielleicht ist sie ja auch abgetaucht, weil das Leben als Star sie erdrückt hatte?“ Meine Blicke sahen den Schönling verwundert an. „Inwiefern?“ Er fischte sich eine Strähne aus dem Gesicht und schenkte mir seine positive Aura zu. „Schätzchen, das Leben als Star ist nicht immer einfach. Nicht wenn man so berühmt ist wie sie! Sie hatte ja kaum noch Privatsphäre. Auf Dauer kannst du nicht mehr abschalten, so wie du nicht abschalten kannst zu arbeiten.“ Seiya ging auf mich zu und nahm mir den Pinsel aus der Hand. Seine Hände fühlten sich immer noch so zart wie früher an. „Fühlst du dich erdrückt?“ Seine Arme umschlangen meinem Körper wieder und umarmten mich, so wie er es früher immer tat als Frau. „Manchmal........ warum haben wir uns auseinander gelebt Michiru?“ Mein Atem seufzte schwer. Wieder diese alte Leier. „Du kennst den Grund. Du bist ein Star, du brauchst die Aufmerksamkeit. Du liebst deine Fans....... .“ Mein Satz verstummte, ich wollte ihn nicht verletzen, was ich innerlich dachte. Er wurde zum Frauenheld und ich konnte diesen Rummel nicht ertragen. „Ach ja und könntest du bei ihr diesen Rummel ertragen? Du wärst doch auch nur eine Trophäe. Sei froh das ihr euch nie wirklich nahe wart.“ Mir liefen die Tränen herunter. Er hatte ja recht damit gehabt, doch es war nicht fair mir diese Worte ins Gesicht zu knallen. Deswegen mochte ich Seiya umso weniger. Er war ungehobelt und hatte nie wirklich Mitgefühl gehabt. „Hat man dir nicht beigebracht ein Mädchen nie zum Weinen zu bringen?“ Ich riss meine Augen auf und versuchte die Tränen zu verstecken, da Hara im Atelier stand und Seiya zornig ansah. Der Schwarzhaarige jedoch zuckte mit den Schultern und sah ihm eiskalt an. „Dir hat man keine Manieren beigebracht! Bei einem privaten Gespräch nicht zu lauschen und dazu noch zu stören!“ „Danke für die Vorräte, doch es ist an der Zeit Lebewohl zu sagen. Deine Managerin wartet unten!“ Mit diesen Worten ergab er sich und drückte mir noch einen Wangenkuss auf. „Wir sehen uns Schätzchen, jedoch tue ich dir leider keinen Gefallen mehr.“ Beide Kerle sahen sich böse an. So verschwand der Schönling aus meinem Atelier und man hörte wie er die Treppe hinunter ging. Mein Blick ruhte nun auf Hara, der Seiya immer noch hinterher sah. „Was willst du?“ „Nach dem Rechten sehen?“ Wieder seufzte ich auf und fuhr mir durchs Haar. „Ich kann auf mich selber aufpassen.“ Er sah mich gelassen an und lächelte leicht. „Na dann, verzeih die Störung. Wenn du was essen willst, melde dich.“ So ging er aus dem Atelier und ging die Treppe hinunter. Ich hätte nie gedacht, dass er jetzt einfach ging? Anscheinend hatte ich ihn verletzt. Mein Haupt sank sich und meine Hand ballte sich wieder zu einer Faust. Die getrockneten Tränen wurden wieder feuchter. Ich Verstand mich momentan selbst nicht mehr. Alles war so verwirrend und dann noch dieser dämliche Herzschmerz. Hektisch versuchte ich die Tränen wegzuwischen, doch sie liefen ohne meine Erlaubnis weiter. Mein Schädel brummte und am liebsten würde ich alles hinschmeißen! Doch plötzlich spürte ich eine warme Umarmung. Eine Hand die meinen Kopf kraulte. „Scchhhtttt.......ich bin bei dir.“ Ich krallte mich automatisch in sein Hemd und fing an zu Schluchzen. Wie ein kleines Schulmädchen heulte ich vor Hara. Ich dachte er wäre die Treppe hinunter gegangen, doch anscheinend stand er im Flur und hatte gewartet. „Lass alles raus.“ Seine andere Hand streichelte meinen Rücken entlang. „Es......es tut.....mir so leid.......ich....ich.... .“ „Scccchhhttt, alles in Ordnung ~Chiru. Du brauchst nichts zu sagen.“ Wie lange wir in der Mitte des Zimmers standen, wusste ich nicht. Es dauerte jedenfalls eine Zeit bis ich mich beruhigt hatte und die Tränen verstummten. Es war lange her, dass ich geweint hatte. Das ich vor jemanden die Blöße gezeigt hatte und meine Gefühle freien Lauf ließ. „Geht es dir jetzt wieder besser?“ Ich sah in seine tiefblauen Augen, welche mich sanft ansahen. Er streichelte meine feuchte Wange und sah mich besorgt an. „.....ja.....danke.“ Am liebsten würde ich noch eine Weile so verharren, jedoch mein Magen rebellierte und wollte endlich Nahrung zu sich nehmen. Schließlich war es gegen Mittag gewesen und ich hatte noch nichts gefrühstückt gehabt. Die Röte in meinem Gesicht, sah Hara überrascht an. Er jedoch lachte auf und verwuschelte meine Frisur, wenn man diese noch so bezeichnen konnte. „Komm, ich mach dir was zum Essen. Sonst verhungerst du mir noch!“ Er wollte gehen, doch ich hielt ihn an der Hand fest. Wir sahen uns beide an. Doch ich starrte auf seine Hände. Sie waren so zart und weich? So schritt ich näher an ihm ran und hielt meine Hand gegen seine. Hara hatte für einen Kerl ziemlich kleine Hände und dafür zierliche Finger gehabt. Genau wie meine? So fing ich an mit seinen Fingern zu spielen und wir tauschten Zärtlichkeiten aus. Meinen Magen überhörte ich und sah diesem Spiel fasziniert zu. Doch Hara holte mich in die Realität zurück. Mein Blick sah in die gleichgroßen Hände wie meine. „Willst du ewig hier verharren? Komm lass uns nach unten gehen.“ Zögerlich nickte ich und sah ihm hinter her. Meine Füße schritten ihn automatisch nach und so landeten wir in der offenen Küche. Er holte die Eier aus dem Kühlschrank und nahm sich aus dem Eierkarton drei Stück heraus. Doch ich wusste nicht warum, doch die Worte fielen mir automatisch aus dem Mund. „Warst du früher eine Frau?“ Eins der Eier fiel ihm auf die Tischplatte und sein Gesicht verharrte kurz, bis er dann anfing zu lachen. „Ha ha ha, was?“ Er griff sich in seinem Bauch und hielt ihm vor lachen fest. Mir stieg die Schamesröte ins Gesicht. Was hatte ich da nur gesagt? „Nja......deine Hände …..und dein Gesicht wirken so feminin? Deine Eigenschaften hier, sprechen nicht nach einem Kerl?“ Er sah mich verwirrt an und musste sich das Lachen verkneifen, doch dann prustete er alles aus sich heraus. Ich wollte mich am Liebsten irgendwo verstecken. Mein errötetes Gesicht sah ihm beschämt an. „Hör auf zu lachen!“ „Ach ~Chiru. Du bist süß wenn du so verlegen bist.“ Das war das erste Mal, dass er mich süß nannte? Geschweige denn, dass er so herzlich lachte? Meine Trauer und Zweifel waren wie verflogen. Mein Haustier war schon einmalig gewesen und ich zweifelte daran, ihn jemals wieder herzugeben. Doch wollte ich ihn nicht ewig in diesen Käfig halten. Ich wollte gerade ansetzen, doch dann hielt ich inne. Dafür war die Stimmung zu gut um mit diesen Thema anzusetzen. „Also, was hätte die Prinzessin denn gerne?“ Leicht schmollend sah ich ihn ins Gesicht. „....ich bin keine Prinzessin..... .“ Sein Gesicht kam meinem ziemlich nahe und sein Zeigefinger stupste an meiner Nase. „Für mich bist du eine Prinzessin.“ „Na dann.....überrasche mich. Wie immer.“ Er zwinkerte mir zu und machte sich sofort an die Arbeit. Irgendwie verhielt sich Hara so anders als sonst. So als wäre er Eifersüchtig auf etwas gewesen und versuchte mich zu erobern? Jedoch musste es eine Einbildung gewesen sein. Sonst hätte er mich letztens geküsst. So sah ich meinem schönen Haustier bei der Zubereitung zu und wir redeten noch ein wenig, bis wir dann gemeinsam aßen. Danach ging ich zum Sofa und lag mich ein wenig hin. Da ich doch ziemlich müde wurde. Wenigstens kam ich ein wenig voran an meinem Bild. Das Seiya sofort wusste um was sich das Bild drehte, erstaunte mich sehr. Sah man es denn so offensichtlich, was ich fühlte? „Was machen wir wegen morgen?“ Hara setzte sich neben mich hin und stützte seinen Kopf auf den Arm ab. „Gute Frage.“ Darüber hatte ich auch noch nicht genau nachgedacht. „Verstecken würde nichts bringen und ich denke Saphir redete bestimmt darüber, wenn er deinen Dad herbringt.“ Er sah sich um und dann wieder zu mir. „Ich kann ja schlecht sagen das du mein Haustier bist. Sagen wir so, du bist mein Assistent aus meiner Arbeit.“ Hara zog seine rechte Augenbraue hoch. „Na ja, glaubwürdig klingt das jetzt nicht? Dafür wäre das Leben hier ziemlich auffällig. Wir wohnen momentan zusammen. Der wird bestimmt denken das wir zusammen sind?“ Stimmt, da hatte Hara recht. Obwohl? „Warum nicht?“ Sein Gesicht sah mich skeptisch an. „Was?“ „Warum gibst du dich nicht als meinen Freund aus?“ Wieder lächelte er mich an. „Sagen wir einfach schwulen Freund.“ Sanft drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und fischte eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Sein Gesicht sah mich so liebevoll an. Solche Blicke bekam ich von Elza auch oft, wenn sie mich küssen wollte. „Was ist?“ Ich sah Hara fragend an, da er so aussah als würde er was sagen wollen. „Nichts. Ich genieße nur die Zeit mit dir.“ Leicht lächelte ich ihn an und kuschelte mich an seiner Seite. „Ich auch.... .“ Sein Duft kitzelte mir in die Nase und so schlief ich nach wenigen Minuten ein. Bis Hara mich am Abend weckte und mir was zum Trinken gab. „Trink was, du hast eh zu wenig getrunken am Tag.“ „Wie spät ist es denn?“ Ich sah aus dem Fenster, wo schon alles dunkel draußen war. „Gleich um acht.“ Ich sah ihn geschockt an. So spät? „Warum hast du mich nicht geweckt?“ „Warum sollte ich? Du hast doch keine Verpflichtungen, geschweige noch irgend etwas vor?“ Da hatte er recht. So gähnte ich ihm aus Versehen ins Gesicht. „Da ist aber noch jemand müde. Komm ich bringe dich hoch und räume hier noch etwas auf.“ „Das können wir doch morgen auch noch machen?“ Er schüttelte den Kopf und scheuchte mich vom Sofa. „Du bist gemein. Eine kranke Frau aus dem Bett zu jagen!“ Wir lachten beide und so verabschiedete ich mich und ging nach oben. Er lächelte mir nach und baute das Sofa wieder um. Jedenfalls war ich froh gewesen, dass Saphir mit meinen Dad heute nicht mehr ankam. Wenige Schritte weiter ging ich in meinem Zimmer und ließ die Türe offen. Vielleicht kam er ja nach? Ich krabbelte in meinem Bett und fand nach wenigen Minuten wieder den Schlaf der Gerechten. Kapitel 18: Außer Haus ---------------------- Ich blickte mich um und konnte die Sonnenstrahlen in meinem Zimmer erblicken. Die Tür stand noch offen, doch Hara war nicht bei mir. So streckte ich mich und brachte Leben in meinem steifen Körper. Wenn ich daran dachte, dass er nachher kam. Irgendwie kam langsam die Nervosität hervor. So schrieb ich meinem Bruder eine Nachricht und legte mich zurück ins Bett. Doch lange hielt ich mich nicht mehr darin auf. Ich kam die Treppe hinunter und konnte Hara auf den Boden sehen. Er machte wohl seine morgendlichen Sportübungen? Doch hören konnte er mich nicht, da er Kopfhörer in den Ohren hatte. So betrachtete ich ihn eine Weile. Knackig war sein Arsch auf jeden Fall. Automatisch biss ich mir auf die Lippen und machte mich nun bemerkbar und begrüßte ihn etwas lauter, damit Hara mich auch registrierte. „Guten Morgen.“ Er sah hinter sich, sprang von seinen Liegestützen auf und nahm die Kopfhörer ab. „Guten Morgen. Wie geht es dir?“ „Ausgeschlafen. Ich gehe jetzt baden.“ Freudig nickte er mir entgegen und lockerte sich etwas auf. „Gut, ich hoffe du hast alles dabei? Ich werd dann mal das Frühstück zubereiten.“ „Soll ich dir nicht helfen?“ Sein Kopf schüttelte und so begleitete er mich ins Bad. „Mach dich frisch. Ich kümmere mich um die Speisen. Lass mich raten.....ich soll dich überraschen?“ „Genau.“ Sanft lächelte ich ihn an und schloss die Tür hinter ihm. Zuerst zögerte ich, doch dann ließ ich die Türe offen. Warum sollte ich mich einschließen? So ließ ich mir ein schönes, warmes Bad ein und entspannte ein wenig. Jedoch zerbrach ich mir den Kopf. Wie lange er wohl noch bleibt? Ich hatte meinen Vater lange nicht mehr gesehen. In einem freute ich mich und im anderen kam mir der Hass hervor. Sicherlich ist er gegangen und nahm die Arbeit wichtiger als alles andere. Ob ich so handeln könnte mit Familie und Kind? Ich seufzte auf und vergrub mich ein wenig im Wasser. Bis Hara an der Tür klopfte. „Ja?“ „Essen wäre dann fertig.“ „Ich komme gleich.“ So reinigte ich meinen Körper und stieg anschließend aus der Wanne. Mit leicht, feuchten Haaren kam ich aus dem Bad. „Du hättest auch noch deine Haare föhnen können? Nicht das du wieder krank wirst!“ „Ach was! Bei den Vitaminen die du mir täglich gibst, passiert schon nichts mehr.“ Unsicher sah er mich an, setzte sich jedoch an den Tisch. So fingen wir gemeinsam an zu frühstücken und beredeten uns für heute Abend. Hara hatte sogar Vorschläge für das Abendbrot gemacht und so entschieden wir uns für Hackbraten. Da dies die Leibspeise von meinem Dad war. Je näher der Abend kam, desto nervöser wurde ich. „Alles wird gut. Es ist nur dein Dad?“ Ich nickte mit den Kopf und versuchte diese Anspannung von meinen Körper zu schütteln. „Ja du hast recht, dennoch ist es eine gewisse Zeit her und das letzte Treffen war nicht so erfreulich gewesen.“ Hara sah mich fragend an. „Wann war das denn her?“ „Vor zwei Jahren. Da wollte er mir seine neue Freundin vorstellen.“ Er sah mich ruhig an. So als würde er mich durchleuchten. „Verstehe. Seitdem habt ihr euch nicht mehr gesehen?“ Wieder schüttelte ich den Kopf. „Nein, er ist Diplomat und immer wieder unterwegs und es hat ihn hier auch nicht viel mehr gehalten. Mit Saphir hatte er aber mehr Kontakt. Ich habe mich eher abgeschottet und hielt irgendwie zu meiner Mutter.“ Obwohl ich ihre Methoden auch nicht wirklich gut heißen konnte. Innerlich seufzte ich auf und fing vor Wut an zu zittern. Am liebsten würde ich den Scheiß einfach absagen! „Wow, so schlimm?“ Hara stand von seinem Platz auf und umarmte mich, beruhigte mich auf seine Art und Weise. Meine Hände umschlangen seinen zarten Körper. „Wenn es unerträglich werden sollte, dann schmeiße ich ihn höchstpersönlich raus!“ Er zwinkerte mir zu und gab mir zur Bestätigung einen zarten Kuss auf meiner Schläfe. „Außerdem ist ja noch Saphir da. Dein Dad wird dich vermisst haben, bestimmt!“ Wenn er wüsste, dass mein Dad damals einen Ausraster hatte wegen meiner Sexualität. Wie er wohl auf Hara reagieren würde? Irgendwie war mir das Treffen nicht geheuer. Meine Mutter hatte es irgendwann akzeptiert. Schon merkwürdig was die Zeit mit einem machte. Immer noch lag ich in seinen starken Armen. Den Kopf an seiner Schulter gelehnt um den Moment zu genießen. Hara hatte sich auch etwas frisch gemacht und ich fand die Sachen von Saphir standen ihn. Bis dann doch die Klingel ertönte und ich mich aus der Umarmung löste. „Sie sind da.... .“ „......leider...... .“ Ich sah auf die Uhr. „.....und wie immer überpünktlich. Zum Glück haben wir ja alles fertig.“ So richtete ich meine Haare, sowie das Kleid etwas und atmete noch einmal tief durch. „Du schaffst das.“ Den Blick auf die Haustür gerichtet und ein schweres Schlucken überkam mich. Meine Schritte kamen dieser immer Näher und so öffnete ich mit meinen schönsten, aufgesetzten Lächeln die Tür. „Da seid ihr ja. Kommt rein!“ Saphir begrüßte mich mit ein paar Küsschen an den Wangen und trug einige Taschen herein. Etwas verwirrt sah ich ihm hinter her, doch länger verharren konnte ich nicht da mein Dad vor der Türschwelle trat. „Hey Prinzessin? Krieg ich eine Umarmung?“ Ich sah zu den gutaussehenden Mann der aus den Schatten trat. Ohne zu zögern gab ich ihn eine Umarmung. Doch innerlich war ich zerrissen. Mein Körper reagierte automatisch. „Du siehst immer schöner aus! Du hast bestimmt viel zu reden?“ So traten wir ein und ich schloss die Tür hinter mir. Mein Blick sah skeptisch meinen Bruder an. Als jedoch mein Dad das Wohnzimmer betrat, konnte er Hara sehen. „Sie müssen der Freund meiner Tochter sein.“ Hara jedoch sah etwas geschockt aus. Etwas unerwartet, wenn man jemand begrüßt? „Ich ...ja ich bin ein guter Freund ihrer Tochter. Hara, schön sie kennen zu lernen.“ „Ken, angenehm.“ Eine leichte Spannung konnte ich vernehmen. „Nun denn, wer hat Hunger?“ Ich wollte keine Unannehmlichkeiten verursachen. „Oh ja, wir standen im Stau. Mein Magen rebellierte schon. Ich hoffe doch Hara hatte gekocht!“ „Saphir!“ Die Atmosphäre lockerte etwas und so gingen wir zu Tisch. „Sie sind also ein guter Freund meiner Tochter, der Hackbraten sieht jedenfalls lecker aus.“ Hara nickte nur und überreichte ihm das Messer. „Michiru meinte das wäre ein gutes essen für sie.“ „Ja da hatte meine Prinzessin vollkommen recht, aber erzähl, wie kommst du voran? Ich habe gehört du machst wieder eine Ausstellung? Was sagt der alte Drachen dazu?“ Mein Räuspern sah ihn erwartend an. „Ziemlich gut.“ Mein Dad sah in die Runde. „Du siehst etwas blass aus. Wo ist Elza? Seit ihr noch zusammen?“ Ich verschluckte mich an einer Kartoffel und wischte meinen Mund wieder sauber. „Da~~~d. Wir waren nie zusammen!“ Ich sah flehend meinen Bruder an. „Sie sind gute Freunde Vater, mehr nicht. Das habe ich dir doch gestern schon erzählt!“ „Mag sein Sohnemann, doch wollte ich es von ihr hören. Ich hab alle Artikel über dich gelesen.“ Er sah Hara wieder an und richtete das Wort an ihm. „Wie haben sie sich kennen gelernt? Schließlich lässt meine Tochter selten Kerle an sich.“ „Von der Arbeit.“ Etwas ungläubig schaute er in die Runde und begann zu essen. „Sehr gut. Sie können kochen junger Mann. Schade das sie vom anderen Ufer sind.“ Wieder sah ich meinem Vater fragend an und dann meinen Bruder, der winkte ab. „Nun wir ergänzen uns ziemlich gut auf unsere Art halt.“ „So?“ Meine Blicke wanderten von der einen Person zur Anderen. So wie sie sich verhielten und ruhig wirkten, kam es mir so vor als würden diese sich schon ewig kennen? Doch das musste ein Irrtum meiner Sinne sein. Woher sollten sich die beiden kennen? Jedenfalls konnte man eine leichte Verfeindung spüren. Doch zum Glück fand ich ein anderes Thema und konnte mein Dad von dem unangenehmen Gespräch ablenken. „Wie läuft die Arbeit, was machst du hier?“ „Geschäftlich viel hier zu tun und deiner Mutter einen Besuch abstatten. Da ist deine Ausstellung gerade richtig gekommen. Was macht mein Appartement hier?“ Ich deutete auf Saphir, da dieser sich um die Wohnung kümmerte. „Ich schau hin und wieder nach dem Rechten.“ „Gut, was machst du wegen Kermesite?“ Saphir stöhnte auf. „Das haben wir doch gestern schon besprochen Dad! Ich weiß es momentan noch nicht?“ Mein Dad konnte in diesen Dingen ziemlich anstrengend sein. Doch er sah immer noch so gut aus wie früher. Kein Wunder das die Frauen auf ihm standen. Ich glaubte, dass es damals schon die eine gewisse Freundin gab und er sich als Ausrede die Arbeit suchte. So kamen gegen später die erfreulicheren Themen und ein wenig Alkohol floss in den späten Zügen des Abends. So wurde es doch noch angenehm. Die Jungs machten das Sofa zurecht. Da ich die Beiden nicht so spät noch fahren ließ. Mein Dad hatte mir ziemlich viele Dinge aus der Welt mitgebracht. Deswegen hatte er so viele Taschen bei sich gehabt. „Ist das meine alte Gitarre? Saphir du hast sie aufgehoben?“ „Ja, Hara ist ja auch Musiker und er kann ziemlich gut auf dem alten Ding spielen.“ Mein Dad blickte in die Runde und begutachtete das alte Teil. „Lass mal hören?“ Doch Hara schüttelte mit dem Kopf. „Es ist schon ziemlich spät und ich denke jeder würde jetzt lieber schlafen als meinen Klängen zu lauschen.“ Die Männer sahen sich an und dann zu mir. Ich jedoch verabschiedete mich und verzog mich nach oben. Sollten die das ausdiskutieren. Der Abend war schon anstrengend genug und mein Hirn war eh nicht mehr aufnahmefähig gewesen. In der Nacht wurde ich wach und sah, dass unten noch Licht brannte. Stimmen flüsterten und ich ging leise die Treppe hinunter. Vorsichtig schaute ich um die Ecke und konnte mein Dad mit Hara reden sehen. Saphir schlief tief und fest auf dem Sofa. „Du spielst ein gefährliches Spiel! Wann willst du es ihr sagen?“ Hara jedoch schaute weg. Meine Wenigkeit wusste nicht um was es ging. Jedenfalls sah es so aus als würden sich die beiden jedoch besser kennen als ich angenommen hatte? Ken'ichi seufzte auf und ballte seine Faust. „Du spielst gerne deine Spielchen. Wenn du es ihr nicht sagst dann, werde ich es tun!“ Er holte aus und schlug Hara, mit seiner flachen Hand, ins Gesicht. Meine Augen weiteten sich und so musste ich einschreiten. „Vater! Was tust du da? Was muss er mir sagen?“ „Was?!?“ Saphir erschrak auf und schaute müde umher. Die beiden Männer sahen mich geschockt an. „Warum schlägst du meinen Freund?“ Hara hielt sich die Wange und konnte mich nicht ansehen. „Michiru, warum bist du noch auf?“ „Das gleiche könnte ich euch auch fragen?“ Der Blondschopf setzte sich langsam auf das Fußende der Couch. „Nun, eine alte Fehde von uns. Ich kenne Hara von früher.“ Skeptisch sah ich die beiden Männer an. „Und das soll ich euch jetzt glauben? Warum habt ihr das vorhin am Essenstisch nicht erwähnt?“ „Weil es unbedeutend ist. Wir wollten dich nicht verärgern.“ Irgendwas war hier mächtig faul gewesen und mein Vater konnte lügen wie gedruckt. So sah ich mein Haustier mit durchdringenden Blick an. Er jedoch sah verlegen weg und sprach kein Ton. „Sprich.“ „Ey, Leute warum verschiebt ihr das nicht auf eine angenehmere Uhrzeit?“ Mein Blick sah Saphir tödlich an und er vergrub sich wieder in seiner Decke. „Nun........ich kenne dein Dad zufällig von einer meiner Touren. Wir hatten die gleiche Freundin damals....... .“ Ken'ichi sah Hara verwundert an. „Und?“ „Ken meinte, ich sollte es ihr sagen, dass ich jetzt schwul bin..... . Jedoch hatte ich ja nichts wo ich mich melden konnte bei ihr. Geschweige wusste ich nicht einmal wo sie wohnte.“ Weiterhin sah ich die beiden skeptisch an. Doch eines verwirrte mich zu sehr. „Ihr hattet die gleiche Freundin? Gleichzeitig?“ In mir kamen Bilder hervor die ich nicht in real sehen wollte. Ekel kam in mir hoch. „Nein um Gotteswillen!“ Mein Dad seufzte auf und schüttelte mit den Kopf. Mit diesen Worten ging er ins Bad und verschloss sich. „Lass uns hinauf gehen.“ Mein Haustier hielt sich immer noch die Wange und stand auf. „Nun gut..... .“ Gemeinsam gingen wir hinauf in mein Schlafgemach und Hara schloss hinter sich die Tür. „Um eines klarzustellen! Ich wusste nicht das du seine Tochter warst, ehrlich? Er erzählte von einer Familie in Japan. Woher sollte ich wissen das du hier bist?“ Ich saß mich auf meinem Bett und sah ihn erwartend an. Er kam mir näher und ging vor mir in die Hocke. „Er hatte damals ein Techtelmechtel mit einer Scarlett. Wir waren damals am Anfang unser Karriere. Als ich sie damals sah, hatte ich mich in sie verguckt. Sie meinte sie sei mit jemand zusammen, der für sie seine Familie opferte.“ Ich sah in ruhig an. Seine blauen Augen durchdrangen mich und ich kannte diese Scarlett nur zu gut. Hara erzählte also keine Lügen. Meine Mutter erfuhr damals alles und reichte danach die Scheidung ein. Das war nach meiner Aufführung mit ihr. „Jedenfalls hatte ich ihn damals seine Freundin ausgespannt und seitdem hasste er mich. Die Beziehung hielt nicht lange, da sie wieder zu ihm zurückkehrte, weil er hatte Geld und ich war ein Newbie. Jedoch gingen wir danach nach China und ja.....irgendwann traf ich dein Dad auch dort und er erzählte mir, dass Scarlett immer noch über mich redete. Das sie mich vermisste und ich mich melden sollte. Doch ich hielt mich weiterhin im Untergrund auf und sie wusste bis dato nicht, dass ich jetzt das Ufer gewechselt hatte.“ Meine Hand legte sich auf seiner rötlichen Wange. „Deswegen meinte mein Dad du solltest mit ihr reden. Da sie dich immer noch liebt?“ Hara nickte und stand auf. „Sorry, dass wir es vorhin verheimlichten. Dein Dad hat sich nicht verändert, jedoch liebt er dich sehr. Sonst hätte er schon längst einen Aufstand gemacht. Na ja, ich werd dann wieder herunter gehen.... .“ „Nein, bleib doch hier. Nicht das ihr euch noch zerfleischt da unten!“ Ich zog ihn zu mich heran und führte ihn in meinem Bett. Sanft legte er sich neben mich und wir starrten uns ruhig an. Meine Hand streichelte seine verletzte Wange. „Tut es noch weh?“ „Nein, nicht wirklich. Eher der Schmerz danach.“ Ich wollte jetzt nicht wirklich weiter über alte Geschichten reden. „Sag Hara, wie sieht deine Zukunft aus?“ Er drehte sich zur Seite und starrte in die Decke. „Nun......das weiß niemand so wirklich. Wenn du mich brauchst, bleib ich gern länger..... .“ Ich sah in erwartend an. Jetzt redeten wir doch über die Zeit danach. „Ich will dich nicht fest halten hier. Es gibt auch noch ein Leben dort draußen? Ein Leben ohne mich.“ Sein Kopf drehte sich zu mir und lächelte mich sanft an. „Was ist wenn ich nicht gehen will? Wenn ich gern für immer bei dir bleiben würde?“ Meine Augen weiteten sich. Ich sah ihn geschockt an. Diese Antwort kam überraschend. Sicherlich wäre es schön wenn er hier wäre, jedoch eine kurze Stille umgab mich. „Ich weiß das geht nicht. Elza oder deine anderen Liebschaften, da wäre ich sicherlich im Weg und du könntest nie die Zweisamkeit genießen.“ Da hatte er recht, jedoch wollte ich dies überhaupt? Ich war mir selbst unsicher gewesen. „Nja wir schauen was noch alles passiert hier. Wer weiß, vielleicht streiten wir uns ja und es wird so schlimm werden, dass wir getrennte Wege gehen müssen.“ Wieder sah ich ihm skeptisch an. Wir uns streiten? „Das glaub ich weniger.“ So legte ich meinen Kopf auf seine männliche Brust und spürte seine Hand durch mein Haar streifen, „Ja ich auch..... .“ Stille kam wieder herein, doch weiter über das Gespräch nachdenken konnte ich nicht, da ich nach wenigen Minuten einschlief. Das dieser Streit irgendwann doch eintraf, wusste ich bis dato noch nicht. Doch das war bis jetzt noch ziemlich fern. Ich wachte auf und spürte einen Arm um mich. Vorsichtig drehte ich mich zur Seite und konnte in Haras schlafendes Gesicht sehen. Er hatte mich sonst nie umarmt im Schlaf? Sicherlich kuschelten wir hier und da, doch beim Schlafen war er meist schon wach. Jedoch jetzt schien er tief und fest zu schlafen. Mein Blick fiel auf seine samtweichen Lippen. Wenn ich nicht wüsste das er ein Kerl wäre, würde ich behaupten das sind Lippen von einer Frau. Ob ich mir vielleicht heimlich ein Kuss stehlen sollte? Immerhin träumte ich von ihm, hin und wieder und wir küssten uns nicht nur. Mein Verlangen war somit auch im Unterbewusstsein. Doch ich konnte nicht mit ihm schlafen! Er war ein Mann! Doch dazu noch so ein Hübscher. Ich kniff die Augen zusammen und kam vorsichtig immer näher. Sein Atem konnte ich auf meinen Lippen spüren, doch zum Abschluss kam ich nicht. „Hey ihr Schlafmützen, steht mal endlich auf!“ Mein Dad brüllte von unten hinauf und so sah ich in Haras blauen Augen. „Guten Morgen.“ So drückte ich Hara zur Tarnung ein Kuss auf die Wange. „Lass uns lieber aufstehen, bevor der Drache noch herein kommt.“ „Ja da hast du recht.“ So gingen wir getrennt die Treppe hinunter. Mein Dad sah uns jedoch skeptisch an. „Ich hoffe ihr wart anständig.“ Sein Blick sah jedoch Hara böse an. „Dad! Da wird nie was laufen, okay! Warum bist du überhaupt schon wach?“ Saphir kam auch gerade aus dem Bad heraus und begrüßte uns. „Wir wollen frühstücken fahren und danach zu Dad in sein Appartement.“ Ich sah die beiden Kerle an und fragte mich was ich damit zu tun hatte? „Und ihr kommt mit uns mit.“ „Was? Warum? Das geht nicht!“ Mein Vater sah mich fragend an. „Warum nicht?“ „Nun Hara...... .“ Ich stoppte, ich konnte ihn nicht sagen das er mein Haustier war. „Was ist mit ihm?“ „Nun Hara kann nicht raus?“ Wieder sah er mich fragend an und dann zu dem Blondschopf. „Warum nicht? Etwas Luft kann ihn nicht schaden, geschweige ein anderes Umfeld.“ Innerlich seufzte ich auf und sah Saphir flehend an. „Schon gut, ich denke mein Asthma wird sich schon nicht melden? Die Presse wird sich nicht das Maul zerreißen. Schließlich suchen die nur eine Story zwischen dir und einer Frau? Saphir ist doch auch dabei, die denken bestimmt ich bin ein guter Freund von ihm. Wenn es dir um die Presse geht dann wird schon nichts passieren.“ Nachdenklich sah ich Hara an und nickte ihm zu. Gekonnt raus geredet! „Nun gut, auf deine Verantwortung. Wenn es zu viel wird fahren wir wieder Heim.“ Mein Dad sah mich skeptisch an, sagte jedoch nichts. So gingen wir in den Flur und nahmen unsere Jacken. „Mein Abholservice steht draußen bereit.“ So gingen wir außer Haus und ein schwarzer BMW stand vor meiner Haustüre. Ohne ein Wort stiegen wir alle ein. Saphir saß zwischen uns in der Mitte und mein Dad nahm vorne Platz. Er lotste seinen Fahrer zum teuersten Café hier in Manhattan, wo er früher immer gefrühstückt hatte. Die ganze Autofahrt und beim Essen schwieg Hara, geschweige denn aß er etwas. Es sah eher so aus als würde er angespannt sein, doch weswegen? Ob die Stimmung zu meinen Dad etwas zu tun hatte und deren Vergangenheit? Saphir und mein Vater redeten über viele Dinge, jedoch interessierte mich dies zum Großteil nicht. Ich hoffte nur ich würde hier nicht gesehen? Schließlich galt ich ja noch als krank. Obwohl ich denke, dass ich Montag wieder arbeiten gehen konnte. Doch mein Bruder riss mich aus meinen Gedanken. „Michiru alles okay? Bist du müde?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein alles bestens. Doch hier zu sitzen ist etwas anstrengend. Schließlich lag ich die ganze Woche im Bett.“ „Na dann werde ich mal zahlen, ich lade euch alle ein.“ „Dad das ist doch nicht nötig!“ Er winkte ab und ging bezahlen. Danach fuhren wir wie besagt zu seinen riesigen Appartement. Wie erwartend sah alles ordentlich aus und war frisch geputzt worden. Doch was mich stutzte war der riesige schwarze Flügel im Wohnzimmer. „Seit wann spielst du Klavier?“ Ich rannte zu diesem guten Stück hin und begutachtete es. „Den hatte ich gewonnen, der klingt jedoch nicht so besonders. In Italien lehrte mich eine Frau auf diesen Teil zu spielen. Seitdem steht das Klavier bei mir als Trophäe und erinnerte mich an sie.“ Ich sah ihm skeptisch an. Das Klavier war eine Trophäe von einer Frau? Ein leiser Seufzer entfuhr mir. Doch dann konnte ich Hara abseits stehen sehen. „Hara komm her und schau dir das Klavier an! Es ist sehr schön anzusehen.“ Er schüttelte jedoch seinen Kopf. „Nur weil etwas schön ist, muss es nicht gleich gut klingen.“ Ich sah ihn misstrauisch an und klappte das Klavier auf. Vorsichtig drückte ich die Taste herunter und ein dumpfer Ton kam heraus. „Stimmt, sie klingt alt und wurde nur neu restauriert.“ Jedoch woher konnte Hara das erkennen? Er kannte sich doch nicht mit Klavieren aus, geschweige konnte darauf spielen? „Ich nenn sie Black Lady. Bei Regentagen klingt sie jedoch wunderschön. Na egal, macht es euch gemütlich.“ Man konnte in Haras Augen sehen, dass er sich nicht wohlfühlte hier und wie gebannt zum Flügel starrte. Ich schaute mich jedoch ein wenig um und war müde geworden. Das Frühstücken war schon anstrengend genug und die Atmosphäre hier erdrückte mich fast. „Es war schön dich gesehen zu haben, jedoch würde ich gerne wieder nach Hause fahren. Kannst du bitte deinen Chauffeur holen?“ „Willst du schon gehen? Ich hab doch noch nicht alles erzählt?“ Hastig nickte ich mit den Kopf. „Wir werden uns ja noch öfters sehen. Da können wir das gerne nachholen. Jedoch muss ich mich noch etwas auskurieren. Es wäre also nett wenn ich jetzt gehen könnte. Außerdem ist ja noch Saphir da.“ Mit ein paar Wiederworten konnte ich meinen Dad doch noch überzeugen uns nach Hause zu bringen. Hin und wieder sah ich zu Hara herüber, doch der schwieg die ganze Zeit. „Alles okay bei dir?“ „Ja..... . Nein, nur ich habe lange kein Klavier mehr gesehen. Es erinnert mich an eine unschöne Zeit.“ „Deswegen warst du so ruhig? Willst du darüber reden?“ Doch er strafte mich mit schweigen. So schaute ich weiter aus dem Fenster, bis wir vor meiner Haustür angelangten. Vor der Haustür blieb Hara stehen. „Was ist? Willst du nicht herein?“ Er sah sich um und dann zu mir. „Doch. Ich dachte nur ich hätte was gesehen.“ Ich sah den Blondschopf an und konnte sehen wie der BMW wieder wegfuhr. „Meinst du einen Fotografen?“ Ich schloss die Tür auf und schritt herein. Mein Blick sah ihn erwartend an und so schritt er auf mich zu. Als er eintrat schloss ich die Tür wieder. „Das war vielleicht anstrengend. Ich wusste gar nicht das mein Dad so viel reden konnte.“ „Ja erstaunlich, was er alles erlebt hatte.“ Gemeinsam gingen wir in das Wohnzimmer. Ich erblickte die Gitarre und schritt auf diese zu. „...... .“ Mir fiel die Vergangenheit der beiden ein. „Sag...... hat mein Dad mit dieser Gitarre vor Scarlett gespielt?“ Hara sah mich fragend an. „Ich denke schon? Warum fra~.“ Kaum als er es ausgesprochen hatte, packte ich diese und zerschmetterte die Gitarre zu Boden. Immer wieder holte ich aus und konnte den dumpfen Aufprall wahrnehmen. Bis diese komplett zerstört war. „Geht es dir jetzt besser?“ Ich fischte mir eine Strähne aus dem Mund und richtete mich zurecht. Die Wut die mich überkam, ging dank der Zerstörung wieder von dannen. „Kannst du es bitte sorgfältig entsorgen? Ich werde mich derweilen für eine Weile nach oben verziehen.“ Hara nickte nur und schwieg. Es war auch besser für ihn gewesen, schließlich hatte er verschwiegen das diese sich kannten. Sicherlich wusste er nicht wer mein Vater war, dennoch hätten sie es sagen können. Irgendwas war hier gewaltig faul gewesen und ich wusste nicht was es war. Jedenfalls wurde unsere Zweisamkeit nicht mehr so wie früher. Kapitel 19: Das Date -------------------- Wie lange ich mein Gemälde anstarrte wusste ich nicht mehr. Ich konnte nicht zeichnen. Viel zu sehr hatte ich Angst gehabt es zu ruinieren. Die Wut war immer noch in mir. In meinem Kopf waren so viele Fragen, jedoch wollte ich darauf keine Antworten. Genervt saß ich auf den Boden und zerknautschte mein Gesicht. Irgendwas tief in mir sagte, dass etwas nicht stimmte. Doch weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, da mein Handy aufleuchtete. Kaorinight rief mich an? Zuerst zögerte ich, doch etwas Ablenkung konnte nicht schaden. „Kaioh?“ „Hallo Liebes, wie geht es dir?“ Ich schmunzelte leicht in das Handy hinein und streckte mich. „Jetzt besser, danke der Nachfrage.“ „Hättest du Lust heute Abend in die Disco zu gehen? Ein wenig abhängen?“ Bei den Worten musste ich überlegen. Ich war ja kein Discogänger gewesen, Elza war eher die Tänzerin? Doch hier rumsitzen und nichts tun und sich den Kopf stundenlang zu zerbrechen, brachte mir auch nichts. „Warum nicht. Wann und wo?“ „Ich schick dir eine SMS. Ich freue mich dich endlich Wiederzusehen!“ So fingen wir noch ein wenig an zu quatschen, bis ich dann auflegte. Einen Moment zögerte ich, bis ich dann doch aufstand und aus dem Atelier ging. Von unten konnte man den Fernseher hören. So ging ich die Treppe hinunter und konnte Hara auf dem Sofa sitzen sehen, welcher die Nachrichten sah. Frau Aino berichtete die neusten Neuigkeiten. Doch ging es nicht ganz um Haruka. So schritt ich langsam zur Couch und sah gebannt zu. „Es ist viel passiert in dieser Woche. Wie wir wissen ist Harukas Onkel bei der Yakuza bekannt. Hin und wieder gab es Streitereien von den Yakuzas und den Sakaumegumi Gang. Die Cousine von Haruka, Bunny Tsukino, welche ein Techtelmechtel zugesagt bekam mit ihr, dessen Bruders Freund war in dieser Gang. Die japanische Polizei hatte die letzten Nächte viel um die Ohren gehabt. Jedoch konnten sie einige der Sakaumegumi Bandenmitgliedern festnehmen und befragen. Tatsächlich hatte diese Bande das Attentat auf Haruka geplant, jedoch nicht ausgeübt! Umino, der Freund von Shingo, Bunnys Bruder, gestand die Tat. Er fand das Verhältnis sei eine Schande und ihrer nicht würdig genug gewesen. Der Ehemann Mamuro Chiba enthielt sich und steht weiterhin zu seiner Frau. Dennoch bleibt die Frage offen. Wer schoss auf Haruka Tenoh?“ Die Moderatorin stand vor einem Haus und philosophierte über das Geschehen. „Einige Gang Mitglieder der Sakaumegumi aus Osaka wurden hier verteilt in Amerika gesichtet. Die Polizei in Japan konnte den Großteil zwar festnehmen, doch einige schworen Rache. Wenn Haruka wirklich hier ist, dann sollte diese aufpassen! Jedenfalls werden wir jemand befragen aus ihren Umfeld. Zufällig stehe ich vor Makoto Kinos Haus in Miami.“ Sie klingelte an der Tür und tatsächlich trat Makoto hervor. Die Kamera nahm alles Live auf und so führten die Damen ein intensives Gespräch. „Nun seien wir mal ehrlich, die Polizei wird sie so oder so nach einem Geständnis fragen. Doch wenn wir schon dabei sind, haben sie Haruka Tenoh gesehen? Lebend?“ Man konnte die Nervosität an ihr sehen. Doch dann gestand sie es. „Ja sie war hier, es tut mir Leid Haruka! Pass auf dich auf!“ Dann wurde es hektisch und der Live-Stream wurde unterbrochen. Die Moderatoren im Sender waren ebenfalls geschockt. „Ich bin gerade sprachlos. Wie wir jetzt wissen, lebt Haruka Tenoh und hoffen bald auf Neuigkeiten aus Miami. Nun widmen wir uns den Rest der Neuigkeiten zu. In ca. einem Monat findet die Kunstmesse Art Basel statt. Viele Künstler aus aller Welt werden ihre Werke präsentieren.... .“ Ich schaltete den Fernseher aus und Hara sah erschrocken nach hinten. „Wie lange bist du schon da?“ Die Fernbedienung in meiner Hand zitterte auf. Haruka war in Miami gewesen! Ich sah zu Hara und fasste all meinen Mut zusammen. Diese Ähnlichkeiten mit ihr konnten doch kein Zufall gewesen sein! „Wer bist du Hara! Wie heißt deine Freundin in Miami? Bist du ….. .“ Ich konnte es nicht aussprechen. „Was? Wie kommst du jetzt darauf?“ Erschrocken sprang er auf und versuchte sich raus zureden. „Antworte!“ Er lief um die Couch und sah mich ernst an. „Ich bin definitiv nicht Haruka! Meine Freundin in Miami heißt Anzu. Wenn du mir nicht glaubst dann ruf sie doch an?“ Ich ging zum Telefon und hielt es ihm vor die Nase. „Ruf sie an!“ Er seufzte jedoch auf und wählte die Nummer. „Ich bin ein Kerl und Haruka ein Frau. Was ist nur los mit dir?“ Ich sah ihn jedoch ernst an. In mir war eine Sicherung durchgebrannt und ich konnte nicht mehr von Richtig oder Falsch unterscheiden. In meinen Kopf drehte sich nur noch alles um sie. „Hier. Du musst nur noch auf wählen klicken.“ Ich sah auf dem Display und tatsächlich war es die Vorwahl von Miami gewesen. Ich kannte diese zu gut, da meine Mutter ja auch dort wohnte. „Ja?“ Eine Frau meldete sich am Telefon. Sie klang ziemlich reif und so antwortete ich automatisch. „Sind sie Anzu?“ „Ja mit wem spreche ich?“ Ich bekam einen Kloß im Hals. Er sprach die Wahrheit. „Eine Freundin von Hara, kennen sie ihn?“ „Ah verstehe, was macht der Streuner? Sagen sie ihm das er sein Ziel nicht aufgeben soll.“ Mir liefen die Tränen und so drückte ich das Telefonat weg. Hara jedoch umarmte mich. „Alles ist gut.“ Ich krallte mich in seinem Hemd hinein und heulte es voll. „Nein ist es nicht.....ich weiß nicht mehr was los ist......ich......ich …..es tut mir so lei~~~~~d.“ Den Rest konnte man nicht verstehen, da ich nur noch heulte und die Wörter verschluckte. „Schhhhhhttt~~~~ es ist alles in Ordnung. Du hast erfahren das jemand wichtiges hier in der Nähe sein soll. Ich würde gern diese Haruka sein. Doch leider kann ich es nicht.“ Er streichelte meinen Rücken und beruhigte mich. „Haruka wird bestimmt auftauchen wenn diese Leute gefasst sind. Du hast doch gehört, gefährliche Männer sind hier um die Frau zu suchen.“ Ich nickte in seinem Hemd hinein. Da hatte er recht. Wie konnte ich die beiden nur verwechseln? Ich sah in sein Gesicht. Er hatte viel helleres Haar wie Haruka und seine Augen waren viel dunkler als ihre. „Ich soll dir von Anzu ausrichten das du dein Ziel nicht aufgeben sollst. Was immer das heißen mag.“ „So?“ Hara schmunzelte und verwuschelte mir die Haare. „Sie klang nett...... . Was meinte sie damit?“ „Ach das, dass bleibt mein Geheimnis.“ Er streckte mir die Zunge heraus und wischte mir ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Hast du Hunger?“ Leicht nickte ich und versuchte mich zu beruhigen. Er blieb dennoch ein Buch mit sieben Siegeln. So begleitete ich ihm in die offene Küche und gemeinsam bereiteten wir das Abendbrot vor. Dort offenbarte ich ihm, dass ich später noch ein Date hatte. „Ein Date? Das klingt doch nach Abwechslung, jedoch verausgabe dich nicht! Wie kommst du voran?“ Ich nahm ein Bissen und nickte nur. „Um ehrlich zu sein, hab ich noch nicht wirklich weiter gemacht.“ „Wie, du warst doch den ganzen Nachmittag dort oben?“ Wieder seufzte ich auf. „Ja aber mein Kopf war woanders.“ Langsam spielten mir meine Sinne einen Streich und ich würde noch verrückt werden. Diese Besessenheit musste aufhören! Ich musste Haruka aus dem Kopf bekommen! Doch im Innern hatte ich das Gefühl gehabt, dass sie mehr war als nur eine flüchtige Bekannte auf der damaligen Veranstaltung. „Nja dann halt morgen. Du hast ja noch ein wenig Zeit.“ „Ja.... .“ Obwohl die Zeit immer knapper wurde. Wie der Moderator schon sagte nicht mal mehr 4 Wochen bis die Messe anfing und dieses Bild musste ich in dreieinhalb Wochen abgegeben haben. Ich hatte nicht mal die Skizze fertig. Immer wieder kam etwas dazwischen oder störte mich bei der Arbeit. „Schmeckt es nicht?“ Ich sah Hara fragend an. „Was?“ „Du isst kaum?“ „Ah ja.....doch es schmeckt. Nur hab ich gerade kein Hunger.“ „Du hast kaum was gegessen?“ Ich stand auf und brachte mein Teller auf den Tresen. „Ja irgendwie bin ich gerade woanders. Ich mach mich mal fertig.“ So ging ich langsam die Treppen hinauf. In meinem Zimmer angekommen schloss ich die Türe. Meine Schritte führten mich zu meinem Kleiderschrank. Dort suchte ich nach einen netten Outfit für heute Abend. Ich brauchte ganz dringend Ablenkung, auch wenn es mit Sex enden sollte! Hauptsache ich hatte etwas anderes in meinem Kopf. Nachdem ich mein Outfit zusammen hatte, rasierte ich mich in meinen obigen Bad in der Dusche und schminkte mich anschließend. Ich sah mich im Spiegel an. „Ja so kann ich gehen.“ Zurück im Schlafzimmer zog ich mein Outfit an und besprühte mich mit meinem Lieblingsparfüm ein. Danach ging ich hinunter und sah wie Hara die Küche putzte. „Und kann man so gehen?“ Der sah mich unglaubwürdig an. „Ist das nicht ein wenig zu viel?“ Er wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht. „Zuviel?“ „Ja man denkt du hast im Parfüm gebadet.“ Ich lächelte und nahm meine kleine Ausgehtasche mit. „Warte nicht auf mich, es kann spät werden. Bis dann!“ Ohne eine Antwort zu bekommen schmiss ich die Tür zu und ging die Treppe hinunter. Als ich die Straße hinunter lief, fiel mir ein schwarzer Van in der Straße auf. Den hatte ich noch nie hier gesehen. Vielleicht nur zu Besuch? So lief ich die Straße hinunter Richtung Metro. Einige Bahnstation später, kam ich an der besagten Disco an. Die Musik war wie immer ziemlich laut, doch ich wollte ja ein wenig Spaß haben. So bestellte ich mir an der Bar ein doppelten Wodka und leerten diesen mit einem Zug. „Respekt. Du nimmst wohl gleich die harten Sachen?“ „Kaorinight? Hi!“ „Hey Liebes. Lass uns tanzen?“ Sie führte mich auf die Tanzfläche und so tanzten wir innig miteinander. Ich ließ die Musik in mir sprechen. Ich sog den Beat in mich auf und so umschlangen sich unsere Körper miteinander. „Du siehst heiß aus heute, genauso wie letztes Mal!“ Ich grinste die Rothaarige an und so presste sie ihr Becken enger an meinen. Ich passte mich ihren Bewegungen an und so vergaß ich das Umfeld um mich herum und fing an mit ihr heiß zu flirten. Der Bass vibrierte in meinem Körper und der Wodka stieß langsam zu Kopf. Ich wollte sie nur noch küssen! So zog ich ihr Gesicht zu meinen und unser Tanz verstummte, damit sich unsere Lippen vereinigten miteinander. Alles war benebelt um mich herum und ich genoss diesen Augenblick nur noch mehr. Der Kuss wurde fordernder und ihre Zunge drang in mich hinein. Ich erwiderte diese Liebkosungen und tänzelte mit ihrer Zunge weiter. So bewegte sich Kaorinight wieder mit ihren Körper und so fingen wir beim Küssen an wieder zu tanzen. Bis sich unsere Lippen wieder trennten und ich ein schönes Lächeln als Dankeschön bekam. „Waoh sehr feurig!“ Ich grinste sie frech an und so tanzten wir innig weiter. Einige Lieder und Drinks später, verzogen wir uns etwas abseits um weiter zu knutschen und uns näher kennen zu lernen. Kaorinight fischte mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah mich freudig an. „Ohne deine Freundin bist du ganz anders.“ „Freundin? Ah du meinst Elza? Sie ist nicht meine Freundin.“ „Nicht? Umso besser für mich!“ „Inwiefern..... .“ Ich konnte den Satz nicht beenden, da ihre Lippen mich stoppten. So küssten wir uns wieder innig und wurden von einer bekannten Stimme gestört. „Sucht euch ein Zimmer!“ Meine Hände pressten die Frau von mir und so blickte ich zu Elza. „Was machst du denn hier?“ „Das gleiche könnte ich zu dir sagen? Ich dachte du bist krank?“ Kaorinight stand auf und stellte sich vor. „Du musst Elza sein, ich bin Kaorinight.“ „Ich fühle mich fit... .“ Antwortete ich ihr leise, doch Elza blickte auf den Tisch und sah mich an. „Wie viel hast du denn intus?“ „Einige Gläser hatte sie bestimmt schon?“ Ich sah die Sportlerin grimmig an. „Jetzt sei kein Spielverderber! Mir geht es gut! Also Chu Chu..... .“ Ihre Blicke sahen mich fragwürdig an und so gesellte sie sich zu uns mit ihrem Cocktail. Ich war anfangs abgeneigt, jedoch wurde der Abend doch noch lustig. Jedenfalls verstanden sich Elza und Kaorinight ziemlich gut. So gingen wir zu dritt auf die Tanzfläche und beide umgarnten mich mit ihren Tanz. „Das ist das erste mal das du mit mir auf die Tanzfläche gehst?“ „Das kommt davon, dass du mich mal beachtest!“ Ich zog Elza zu mich und küsste diese vor den Augen von Kaorinight. Die Frau grinste uns an und so löste ich den Kuss mit Elza, nur um die andere Rothaarige zu mir zu ziehen und diese weiter zu küssen. „Wird mir nur so warm oder ist es hier einfach gerade sehr heiß?“ Vom Kuss lösend lächelte ich Elza an. „Wer weiß?“ So zog ich Kaorinight zu Elza und die beiden küssten sich vor meinen Augen. Elza ließ gewöhnlich nichts anbrennen. Der Kuss der beiden Frauen hatte es in sich. So tanzten wir noch ein wenig und weitere alkoholische Getränke später fanden wir uns zu dritt bei Kaorinight im Bett. „Oh Gott ja genau da!“ Kaorinight lag seitlich zu Füßen und konnte mit ihrer Zunge Dinge anstellen, die ich vorher noch nie verspürte hatte bei anderen Damen. Elza war hinter Kaorinight und verwöhnte diese mit ihren Fingern. Wie ein magisches Dreieck lagen wir beisammen. „Seit wann kannst du solche Töne von dir geben, Herzblatt?“ Elza küsste mich dabei innig und bewegte sich schneller in Kaorinight, welche kurz ihre Liebkosungen bei mir stoppte und aufstöhnte. Ich war nicht mehr ganz bei mir. Mein Körper spürte nur noch eines und das war die Lust. Wie lange wir uns gemeinsam zu dritt liebten bekam ich nicht mehr mit. Der Alkohol sprach zu mir und ich wollte nur noch vergessen. Ich wollte eine unvergessene Nacht und die bekam ich von den zwei Ladys. Ich musste gar nichts dabei machen. Elza und Kaorinight liebten mich abwechselnd oder ich sah den Beiden dabei zu. Jedoch begrüßte mich am morgigen Tag ein dicker Schädel und die Übelkeit. So rannte ich ins Bad und kotzte mir die Seele aus dem Leib. So blickte ich mich um und war verwundert wo ich war. Ich blickte hinunter und war nackt gewesen! Was war passiert? Doch die nächste Welle der Übelkeit überkam mich und so hockte ich noch einige Minuten auf dem Klo. Bis ich es doch endlich aus dem Bad geschafft hatte. Elza lag freizügig neben Kaorinight. „Hatten wir eine Sexorgie gehabt?“ Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, geschweige das Elza überhaupt aufgetaucht war? Kaorinight war jedenfalls sehr hübsch anzusehen. Sie räkelte sich und blinzelte zur Seite. „Morgen Liebes..... .“ „Psssstttt...... .“ Ich hielt mir meinen Kopf und den Bauch. „Verstehe.... .“ Flüsterte sie leise und stand auf. Nackt begrüßte sie mich mit einen Kuss und ich wich ihr danach aus. „Ich kann mich an rein gar nichts mehr erinnern..... .“ „Oh je.....so schlimm also. Warte ich mach dir was.“ Elza schlief wie ein Stein. So versuchte ich mich anzuziehen und bemerkte wie Kaorinight mit einem Getränk wieder kam. Sie hatte sich derweilen ihren Bademantel übergeworfen. „Trink.“ Ich nahm dankend das Getränk an und sah sie fragend an. „An was kannst du dich denn noch erinnern?“ Ein leicht verschmitztes Lächeln sah sie unschuldig an. „Wenn ich das wüsste, ich wusste ja nicht einmal das Elza gekommen war.“ Ich sah zu ihren nackten Körper und dann wieder zu Kaorinight. „Nun.....anscheinend hatten wir Sex.... .“ Sie überschlug ihre Beine und grinste mich an. „Anscheinend. Es war eine schöne Nacht gewesen. Deine Freundin hatte recht, du verträgst nicht viel.“ Ich hielt derweilen meinen Kopf und versuchte etwas zu trinken. „Ich wollte einen netten Abend.“ „Vielleicht könnten wir das ja mal zu zweit wiederholen und ohne Alkohol? Du kannst übrigens auch gut küssen.“ Unsicher lächelte ich sie an. Doch antworten konnte ich nicht, da ich wieder ins Bad rannte. Gegen Mittag fuhr mich Elza stillschweigend nach Hause. Der ganze Tag war schon peinlich genug gewesen. Die Kopfschmerzen wollten nicht gehen und mein Magen rebellierte auf. „Kannst du etwas vorsichtiger fahren.... .“ „Dann trink nicht wie ein Nilpferd!“ Genervt seufzte ich auf. „Du warst trotzdem gestern ziemlich heiß.“ „Was?“ Sie schwieg und konzentrierte sich wieder auf die Straße. „Ich kann mich an nichts mehr erinnern....du?“ Elza grinste auf. „Ich habe dich noch nie so stöhnen gehört. Kaorinight war auch ziemlich gut gewesen, dass musste ich zugeben. Ich war schon etwas eifersüchtig auf sie. Jedoch hatten wir eine schöne Nacht gehabt.“ So intensiv wollte ich es jetzt nicht wissen! Leider konnte ich mich an den Sex nicht erinnern. Irgendwie fühlte ich mich ein wenig missbraucht! Doch wenn Elza meinte der Sex war super, dann musste er gut gewesen sein? Von weiten konnte ich mein Haus erblicken. Der schwarze Van von gestern stand dieses mal woanders. Doch das interessierte mich nicht wirklich. Ich wollte nur noch ganz schnell nach Hause. Kaum hielt Elza an, rannte ich die Treppe hinauf und schloss die Tür auf um schnell ins Bad zu gelangen. Wo ich mich erleichtern konnte. Hara lief ins Bad und sah fragend aus. „Was war passiert?“ Er sah Elza fragend an, welche im Flur herein kam. „Sie hatte eine schöne Nacht gehabt, mit zu viel Alkohol?“ „Warum erlaubst du es ihr auch!“ Hara rannte in die Küche und Elza saß sich auf den Badewannenrand. Wie oft ich heute gekotzt hatte, wusste ich nicht einmal. Doch ich spürte einen kalten Lappen auf meinen Nacken und jemand der mir die Haare aus dem Gesicht fischte. „Lass alles raus.“ „Das da überhaupt noch was heraus kommt, so oft wie sie schon gekotzt hatte.“ Hara sah Elza böse an und kümmerte sich um mich. „Nja, ich verzieh mich wieder. Man telefoniert sich.“ Mit diesen Worten verschwand Elza wieder und so war ich wieder mit Hara alleine. „Geht es jetzt wieder?“ Ich nickte und versuchte aufzustehen. „Warte.“ Hara hob mich hoch und trug mich ins Wohnzimmer. Dort setzte er mich behutsam auf der Couch ab und machte den Fernseher aus. Danach holte er mir was zum Trinken. „Wer viel Flüssigkeit verliert muss auch viel trinken.“ „Ich mag aber nicht.“ „Du musst!“ So nahm ich widerwillig das Glas und nahm ein paar Schlücke. „Mir tut mein Körper so weh.“ „Nja wie Elza gemeint hatte, ihr hattet einen schönen Abend gehabt.“ „Leider kann ich mich an nichts erinnern..... .“ Ich hielt mir meinen Kopf und hoffte, dass diese Schmerzen auch bald wieder gingen. „Ich wollte auch nichts wissen.“ Vorsichtig drehte ich mich zur Seite. „Mein Sexleben geht dich auch nichts an.......ich fühl mich müde, sei leise...... .“ So versuchte ich noch ein wenig zu schlafen. Hara nahm gegenüber auf den Sessel platz und starrte aus dem Fenster. Gegen Abend wachte ich auf und hatte zum Glück keine Kopfschmerzen mehr gehabt. So blickte ich mich um und fand mich im Wohnzimmer wieder. Immerhin ein vertrauter Ort. „Wie geht es dir?“ Ich sah zur Küche wo Hara mit den Messer hantierte. „Besser..... .“ „Gut. Dein Handy klingelt dauernd auf. Vielleicht ist es wichtig?“ Ich winkte ihn ab und drehte mich Richtung Fernseher. Meine Hand streckte sich nach der Fernbedienung aus und so schaute ich mir die Nachrichten an. Doch nichts von Haruka. So schaute ich mir den Rennsport an und sah den neuen Star auf dem Motorrad. „Seit wann guckst du Motorsport?“ Ich zuckte mit den Schultern und fühlte mich wie eine Leiche. Mein Körper fühlte sich so schwer an. Ich fühlte mich so ausgelaugt, so als wäre kein Saft mehr in mir. Wie oft ich wohl gekommen war? „Iss ein paar Vitamine, damit du zu Kräften kommst.“ „Ich hab kein Hunger.... .“ Hara stellte mir den Teller vor die Nase auf den Tisch. „Ich sagte doch, ich habe kein Hunger!“ Wie eine Furie sprang ich auf und fühlte mich danach nur noch geschwächter, sodass ich zusammen sackte und mich Hara gerade noch auffangen konnte. „Michiru, alles okay bei dir?“ Doch ich war zu geschwächt gewesen und viel in Ohnmacht. Ich blinzelte auf und fand mich in meinem Bett wieder. Neben mir konnte ich Hara auf den Fensterbrett sitzen sehen. „Was.....ist passiert?“ Er blickte zu mir und kam näher. „Schön das du wieder da bist. Ich hatte einen Notarzt gerufen, da du nicht mehr ansprechbar warst. Er hat dir einen Muntermacher gespritzt und Bettruhe verschrieben.“ Meine Augen sahen ihn skeptisch an. „Welcher Arzt?“ Mir tat so der Schädel weh. „Wie spät ist es denn?“ „Gegen Mitternacht. Deine Erkältung hatte sich nicht gut mit dem Alkoholkonsum vertragen, sowie die nächtlichen Aktivitäten.“ „So..... .“ „Du hast mich ganz schön erschreckt. Dein Kreislauf ist komplett weggesackt gewesen. Bitte erschrecke mich nicht noch einmal so!“ „Tut mir leid....... .“ Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht was in dir vorgeht. Jedoch überarbeite deinen Kopf nicht zu sehr mit Dingen die es gar nicht gibt.“ Meine Augen sahen ihn ruhig an. „Du hast recht Hara. Ich sollte Haruka vergessen. Ich bin eine erwachsene Frau, kein Teenie die jemanden hinterher schwärmt! Ich bin ein hässliches Entlein damals gewesen und werde es heute immer noch sein. Ich dachte ich könnte mit dieser Aktion mich von ihr lösen..... .“ Hara setzte sich zu mir und umarmte mich. „Du bist doch nicht hässlich ~Chiru! Du bist ein wunderschöner Schwan in meinen Augen. Versuch zu schlafen. Ich passe auf dich auf.“ Im Tiefschlaf konnte ich eine Tür hören und sah zu Hara auf. „Was war das?“ Er sah zu mir und beruhigte mich. „Das war nur der Wind, der an der Tür geklopft hatte, um nach dem Rechten zu sehen.“ So schlief ich wieder ein und fühlte mich geborgen in seinen Armen. Obwohl ich ihn so dumm angemacht hatte, war er immer noch an meiner Seite geblieben. Wie ein Schutzengel, der immer wieder auf mich aufpasste. Genauso wie ich als ein kleines Kind war und er mir einen kleinen Engel zum Schutz gebracht hatte. Warum ich in meiner Kindheit an den Blondschopf aus meiner Vergangenheit dachte, wusste ich nicht? Vielleicht weil Hara ihm irgendwie ähnelte? Jedoch fiel mir der Name nicht mehr ein. Doch er duftete nach Rosen, so wie Hara nach Rosen immer duftete. Vielleicht mochte ich deswegen den Mann an meiner Seite. Genauso konnten mir meine Sinne einen Streich spielen. Auch vom Tag an, als ich Haruka damals real traf. So als würde ich sie schon ewig kennen. „Hara...... .“ „Ja?“ „..........tu mir.....nicht weh.... .“ Ich war im Tiefschlaf gewesen und bemerkte nicht einmal das ich vor mir hernuschelte. „Nein, werd ich nicht. Dafür liebe ich dich zu sehr ~Chiru.“ Eine zarte Berührung konnte ich auf meiner Stirn vernehmen bis ich fest einschlief. Kapitel 20: Der Traum --------------------- Friedlich schlief ich in den Armen von Hara. Ich wusste nicht warum ich von meiner Vergangenheit träumte, geschweige an meiner Kindheit zurück erinnert wurde. Doch ich rannte als kleines Mädchen durch unseren damaligen Garten. Ich trug Mutters Lieblingskleid. In diesem Kleid sah ich aus wie Cinderella, in ihrem blauen Abendkleid. Es war Frühsommer gewesen und die Sonnenstrahlen kitzelten mir in der Nase. „~Chiru-chan träumst du wieder vor dich her?“ Ich erblickte erschrocken neben mir und konnte in die Silhouette eines blonden Engels sehen. „Ruka-chan hast du mich erschreckt!“ Sie sprang über die Mauer zu mir herüber und nahm meine Hand. Gemeinsam rannten wir durch meinen Garten und alberten herum. „Du bist wie eine Prinzessin in einem großen Schloss ~Chiru.“ Leicht kicherte ich meiner Freundin zu. „Und du Ruka-chan, wirst du mein Ritter sein?“ Sie sah sich um und griff nach dem naheliegenden Stock und fuchtelte umher. „Ich werde dich beschützen! Egal vor was und vor wem!“ Mein Blick sah dem blonden Mädchen mit den langen Haaren zufrieden an. „Du hast auch vor niemanden Angst oder?“ Ruka-chan steckte sich den Stock in die Hosentasche, packte mich an die Schultern und sah mich ernst an. „Nein.....jedoch was bekomme ich als Belohnung? Ein richtiger Ritter bekommt von seiner Prinzessin ein als Geschenk Belohnung.“ Ich überlegte kurz und sah mich in meinem Garten um. „Wie wäre es mit einer Rose?“ Zufrieden lächelte sie und stampfte voraus. „Komm Prinzessin wir müssen schnell weiter reisen, bevor dich der böse Drache dich mir wegschnappt!“ Ruka-chan hatte immer eine blühende Fantasie gehabt. Mit ihr mochte ich es gerne zu spielen. „Michiru mit wem spielst du da draußen? Ist schon wieder dieses Mädchen bei dir!“ Wir sahen uns beide geschockt an. Meine Mutter mochte Ruka-chan nicht wirklich, deswegen kam sie auch immer heimlich über die Mauer zu mir herüber. So rannte meine Freundin schnell davon, verabschiedete sich mit einer Verbeugung und sprang dann wieder über die Mauer. Helles Licht ließ mich blinzeln und so vergingen einige Tage und Nächte, bis ich Ruka-chan wieder traf in meinen Garten. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte geweint. Sicherlich war ich wohl wieder alleine, aber sie war für mich immer da gewesen. „Warum weinst du?“ „Mama hat mich ausgeschimpft und ist dann weg. Mein Papa ist ihr hinter her gerannt und jetzt bin ich alleine.“ Eine warme Umarmung konnte ich von meinen Gegenüber spüren und so blickte ich in Rukas Gesicht. „Ruka-chan deine Haare!“ Sie waren Raspelkurz gewesen. „Was war passiert?“ Sie lächelte mich mit ihrer Zahnlücke an, die auch neu war. „Ich wollte es so.....es ist so viel schöner! Was sagst du?“ Meine Hand durchfuhr durch ihr kurzes, blondes Haar und zufrieden lächelte ich sie an. „Jetzt siehst du aus wie mein Ritter. Es steht dir Ruka-chan.“ Ihre Hand fischte mir einige Tränen aus dem Gesicht. „Weine nicht mehr Prinzessin, ich bin doch bei dir!“ So verbrachten wir noch einen schönen Nachmittag. Hätte ich sie damals nicht gehabt, wäre ich einsam in meinen Garten verkümmert. Würde eventuell ein anderer Mensch sein als heute. Sie hatte mich in so vielen Dingen motiviert, mich nicht aufzugeben. Sie war das genaue Gegenteil von mir. Dennoch waren wir wie Pech und Schwefel gewesen. Auch wenn es meine Mutter verärgerte, sie meinen Dad damit manipulierte und er Ruka-chan auch nicht mehr leiden konnte, trafen wir uns immer wieder heimlich irgendwo da draußen. Bis zu den besagten Tag. Die Sonne schien schon relativ kräftig gegen die Mittagszeit. An diesem Tag war ich irgendwie noch unruhiger als sonst gewesen. Ich wollte ganz schnell nach draußen zum Spielplatz um die Ecke. Doch meine Mutter brauchte ewig mit dem Essen. Was auch daran lag, dass sie meinen kleinen Bruder füttern musste. Nach einer gefühlten Ewigkeit rannte ich dann heraus. „Nur auf dem Spielplatz um die Ecke, haben wir uns verstanden Michiru!“ „Jaaaahaaaaaa.“ Sie würde eh nie das Haus verlassen um nachschauen. Als ich am Spielplatz ankam, war Ruka-chan noch nicht da. Da wir meistens eh woanders hingingen, an unseren Lieblingsort oben auf den Hügel am Baum, wollte ich ihr schon etwas entgegen laufen. Den Weg kannte ich mittlerweile schon auswendig. Ich ging den gewohnten Weg an der Hauptstraße entlang. Die Ampel schaltete auf grün, so rannte ich los um noch pünktlich auf der anderen Seite anzukommen. Zu sehr fixiert auf die andere Seite bemerkte ich nicht wie ein schnelles Auto sich mir näherte. Ich bemerkte nur, dass meine Ampel grün war und ich zu Boden geschleudert wurde. Geschockt sah ich neben mir. Die Sicht war verschwommen. Die Autohupe dröhnte im Hintergrund und Menschen liefen auf mich zu. Ich sah zum Auto, welches auf der anderen Seite gegen ein Geschäft fuhr. Meine Blicke sahen weiter und dann konnte ich etwas weiter auf der Straße einen Blondschopf sehen. Meine Augen weiteten sich. „Ru....ka......chan?“ Doch mehr bekam ich nicht mehr mit, da welche an mir rüttelten und es mir schwarz vor Augen wurde. Ich spürte wie jemand in mein Haar kraulte und ich einige Vögel im Hintergrund wahrnahm. So blinzelte ich auf und war wieder in meinem Schlafzimmer. Neben mir lag Hara, der an die Decke starrte. So kuschelte ich mich ein und im nächsten Moment schrak ich auf. „Alles okay?“ „Welchen Tag haben wir heute?“ Der Schönling sah mich irritierend an und gab dann Preis. „Montag?“ „Oh Gott! Ich muss zur Arbeit!“ Gerade als ich aufstehen wollte, packte mich Hara an die Hand und drückte mich wieder zu sich. „Jetzt ist es eh zu spät und der Arzt meinte du solltest dich noch schonen. Dein Zusammenbruch gestern Abend war nicht gut.“ Mein Blick sah zur Uhr welche gegen Mittag zeigte. „Saphir hat alles geregelt.......jetzt entspann dich erst einmal.“ Etwas neben der Spur, wurde ich dann doch etwas lockerer in Haras Umarmung. „Ich kann mich nur an Bruchstücke erinnern, aber du sagtest ein Notarzt war da?“ Ich überlegte kurz und war mir unsicher. „Eine Ärztin war da mit grünen Haaren, aber an mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern.“ Er lächelte mich an. „Ja sie war ziemlich nett gewesen und hat dir noch einige Medikamente dagelassen. Sie meinte auch du solltest viel trinken und schlafen.“ Ein wenig genoss ich die Zärtlichkeiten bis ich nach wenigen Minuten wieder schläfrig wurde und in seinen Armen einschlief. Ich lag im Krankenhaus. Meine Eltern kamen zu Besuch und diskutierten die ganze Zeit. Anscheinend über den Unfall und das ich nicht am besagten Spielplatz gewesen war. Bis sie merkten das ich wach war. „Schätzchen wie geht es dir, hast du große Schmerzen?“ „Prinzessin, warum bist du vom Spielplatz weggegangen?“ Ich schüttelte nur den Kopf und wollte wissen wie es meiner Freundin ginge. „Wo ist Ruka-chan? Geht es ihr gut?“ Sofort wurde die Miene meiner Mutter schlechter. „Dieser Junge wird nicht mehr mit dir spielen! Wenn ich diesen Bengel noch einmal in deiner Nähe sehe, werde ich die Polizei verständigen.“ Meine Augen weiteten sich, warum hatte sie nur etwas gegen Ruka-chan! „Sie ist kein Junge! Sie ist der tollste Mensch den ich kenne!“ Nach diesen Satz hielt mir meine Mutter wieder eine Standpauke und mein Dad sah nur zu. Bis mich die Krankenschwester endlich erlöste und meine Mom verwarnte, wie man sich im Krankenhaus zu verhalten hatte. Da die Besuchszeit zu Ende war, mussten sie auch schon wieder gehen. Zum Glück für mich. Morgen früh konnten sie mich dann nach dem Frühstück wieder abholen. Die Ärzte wollten mich für diese Nacht noch hier behalten und meine Werte begutachten. Da es mich nicht wirklich schwer am Kopf erwischt hatte. Die Krankenschwester kam zu mir. „Du willst wissen wie es deiner Freundin geht?“ Ich nickte ihr aufgeregt zu und sie half mir aus dem Bett. „Komm ich begleite dich, aber nicht zulange bleiben.“ Stillschweigend folgte ich ihr den unendlich langen, kahl weißen Flur entlang. Bis wir vor einem Zimmer halt machten. Sie öffnete die Tür und ich ging hinein. Strahlend blaue Augen sahen mich freudig an. „~Chiru, dir geht es gut!“ Ich krabbelte meiner Freundin auf dem Bett und begutachtete ihre Verletzungen. „Nicht so schlimm, bald kann ich wieder raus und herum tollen.“ „Du hättest sterben können! Jedoch......wenn du nicht da gewesen wärst ...... dann ..... dann.... .“ Mir liefen die Tränen hinunter und ich umarmte die verletzte Ruka-chan. „Ach ~Chiru...... .“ Das war das letzte mal, dass ich vor meiner Freundin geheult hatte. „Weine nicht. Ich mag es nicht wenn du weinst. Lachend finde ich dich viel schöner!“ „Lass mich weinen, meine Eltern verbieten mir den Umgang mit dir!“ Ruka-chan kraulte meinen Rücken. „Ja ich weiß. Die Standpauke durfte ich mir von deinen Eltern, vor meinen Eltern, auch schon anhören. Irgendwie mögen sich unsere Familien nicht. Wie bei Romeo und Julia, weißt du unsere Lieblingsgeschichte.“ „Stimmt, aber warum mögen die sich nicht?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ist halt so ein Erwachsenen Ding. Ich will gar nicht erst Erwachsen werden. Ich will immer bei dir bleiben, ~Chiru.“ Wieder wurde ich traurig, da wir uns wohl nicht mehr sehen konnten. Damals wusste ich meine Gefühlslage nicht einzuschätzen, aber ich hatte das Gefühl gehabt, Ruka-chan nie mehr wiederzusehen. Da wir kurze Zeit später nach dem Krankenhausaufenthalt, nach Amerika wegzogen. Meine Mutter hatte ein Angebot bekommen und mein Dad wurde befördert, sodass beide in Amerika arbeiten konnten. Ich wurde damals mit zwei Sprachen gelehrt, damit die Einschulung dort nicht schwer viel. Doch ich dachte damals viel an meine Freundin, Ruka-chan. „Schau, ich hab immerhin ein Andenken an dich ~Chiru. Damit ich dich nie vergesse!“ Ruka-chan deutete auf ihren Kopf. „Dort hab ich eine Narbe, die nie verschwinden wird. Die benenne ich nach dir.“ Sie fing an zu lächeln. „Das du fit bist, bei den Sturz? Ich bin jetzt erst jetzt wach geworden.“ „Nun meine Familie ist besonders. So trainiere ich viel und lerne wie man sich richtig abfängt in stürzen, aber ein Auto ist schon was anderes. Zum Glück hatte es uns nicht richtig erwischt. Sonst wäre ich wohl im Koma gefallen. Jedoch werde ich immer bei dir sein ~Chiru und dich beschützen. Das ist ein versprechen!“ Ich lächelte sie an und küsste meine Freundin auf den Mund als Zeichen meiner Dankbarkeit. Damals war es mein erster Kuss jemals gewesen, dass ich lesbisch war wusste ich bis dahin noch gar nicht. Jedoch blieb Ruka-chan mein Vorbild. Manchmal dachte ich wirklich, sie sei mein Schutzengel gewesen. Doch das war nur Einbildung. Uns trennten zigtausende Kilometer voneinander. Bestimmt hatte sie mich vergessen. Jedoch war ich in diesem Moment glücklich. „Hey Schlafmütze, willst du nicht mal langsam aufstehen?“ Ich blinzelte Hara leicht an und war verwirrt. „Hast du einen schönen Traum gehabt?“ Etwas müde nickte ich ihn zu und erzählte ihn über meine frühere Kindheit. „Sie war was besonderes für mich gewesen.“ „Das hört man. Sie hatte dein Leben gerettet, hattest du mal nach ihr recherchiert? Was sie macht und wo sie wohnt?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe lange nicht mehr an sie gedacht. Geschweige irgendwelche Fotos von ihr gehabt. Ich denke meine Mutter hatte sicherlich noch einige Fotos zu der Zeit gehabt, sodass ich sie in der Highschool komplett vergaß. Jedoch ist das ja normal, oder?“ Hara stand vom Bett auf und streckte sich. „Ja an manche Kindergarten Freunde erinnere ich mich nicht einmal. Ich werde jetzt was zum Essen machen, damit du etwas Nahrung zu dir nimmst. Die Tabletten liegen auf den Tisch, die solltest du vor dem Essen einnehmen.“ So ging er aus dem Zimmer und ich kuschelte mich in das Kissen wo er drauf lag ein. Es roch noch nach ihm. Mein Blick schweifte umher und so verharrte ich auf mein Nachttisch, wo die Tabletten lagen. So streckte ich mich aus und nahm das Glas, sowie die Tabletten und nahm sie zu mich. Ich richtete mich langsam auf und lief zum Fenster und schaute hinaus. Der Himmel erstreckte sich mit dicken, grauen Wolken. Der schwarze Van vor der Tür war weg. So fuhr ich mir durch die Haare und ging zu meiner Kommode. Dort öffnete ich eine der oberen Schubladen und holte ein Foto heraus. Ruka-chan und ich waren dort zu sehen. Das war kurz vor dem Unfall aufgenommen worden. Das Foto war schon ziemlich abgenutzt gewesen. Schließlich hatte ich es damals oft mit mir herum getragen, bis ich in die Highschool ging. Von da an beherrschte Haruka meine Gedanken. Doch Ruka-chan hatte ich nie vergessen gehabt, nur war sie nicht mehr Teil meiner Gegenwart gewesen. Das ich von ihr geträumt hatte, verwunderte mich. Doch ich fühlte mich schon viel besser. So als würde mir der Traum etwas sagen wollen? Ich lief in meinem Nachthemd in meinem Atelier und betrachtete mein Gemälde. Meine Augen weiteten sich und so hatte ich die Eingebung gehabt, wonach ich solange gesucht hatte in diesem Bild. Meine Hand griff nach einem Stift und so zeichnete ich automatisch wie eine Besessene an dem Gemälde weiter. „Du sollst dich doch schonen?“ Ich drehte mich zur Tür wo Hara am Türrahmen lehnte. „Ich fühl mich fitter und habe gerade einen lauf, da kann jetzt nicht einfach aufhören.“ Er betrachtete mein Werk und schmunzelte leicht. „Ja das sehe ich, jedoch solltest du was essen.“ Ich wollte gerade was sagen, doch Hara legte seinen Zeigefinger auf meinen Lippen ab. „Kein aber. Auf, danach kannst du gerne weiter zeichnen. Obwohl der Arzt was anderes meinte. Jedoch du kennst dein Körper am Besten.“ Etwas mürrisch sah ich ihn an, doch dann ging ich mit ihm herunter und aß eine Kleinigkeit. „Entschuldigung..... .“ Hara sah mich mit seinen tiefblauen Augen skeptisch an. „Für was?“ Ich schluckte den Bissen herunter. „Das ich dich gestern so angefahren hatte.......ich wusste nicht was in mich gefahren war.“ Er schmunzelte wieder und nahm einen Bissen. Ich jedoch sah ihn unruhig an. Wie konnte er nur so ruhig sein? „Kein Ding. Man kann nicht immer nur gute Tage haben. Du hattest halt einen schlechten Tag gehabt. ~Chiru mach dir deswegen keinen Kopf darüber. Okay? Wir haben einen neuen Tag, mach es besser!“ Ich zuckte zusammen. Mir fiel auf das Hara und Ruka-chan die einzigen Personen waren die mich so nannten. Er belehrte mich auch immer und machte mir Mut, genau wie Ruka-chan. Ich schüttelte meinen Kopf. Du hattest wieder Fantasien Michiru! Woher sollte Ruka-chan wissen wo ich lebte? Er ist ein Kerl! Obwohl ich hatte ihn noch nie richtig nackt gesehen? Nur im Unterhemd und da konnte ich eine männliche Brust erkennen. Der einzige der Hara nackt gesehen hatte, war Saphir und der war danach wie ausgewechselt gewesen. Ob es an dem Kuss der Beiden lag? Ich schmunzelte leicht. Nicht das Saphir jetzt auch noch die Richtung wechselte? Schließlich schaute er Hara immer mit einem gewissen Blick an. So nahm ich wieder ein Bissen zu mir und schaute mein Haustier genauer an. Ich hatte ihn schon öfters durch die Haare gefasst. Da hätte ich die Narbe doch spüren müssen? So lag ich mein Besteck zur Seite und bedankte mich für das leckere Essen. „Ich werde mein Bestes geben. Nun werde ich mich zurück ziehen, wenn du magst kannst du mir gerne Gesellschaft leisten?“ Er lächelte mich an und nickte freudig. „Gerne, doch zuerst mach ich den Abwasch und danach schaue ich dir gern zu.“ So nickte ich ihn zu und ging wieder nach oben und befasste mich weiter an meinem Gemälde. Nach wenigen Minuten, saß sich Hara hinter mir auf den Stuhl und schaute mir zu. Doch ich war in meiner eigenen Welt gewesen wenn ich zeichnete. Meine Bilder erzählten ihre eigenen Geschichten. Der Traum von Ruka-chan war meine Eingebung gewesen. Vorher wusste ich nicht so recht was ich wirklich gezeichnet hatte. Es war in Ordnung gewesen, doch ich wusste nicht wirklich in welche Richtung ich mein Bild lenken sollte. Doch Ruka-chan war damals für mich ein Engel gewesen, mein Beschützer in der Not. So zeichnete ich eine Prinzessin auf einem weißen Schimmel und neben ihr, der Ritter, der sie vor allem Unheil beschützte. Der Vordergrund wirkte so friedlich und der Hintergrund dagegen war so düster gewesen. Doch in meiner Vorstellung hatte das Motiv wirklich Potenzial gehabt. Meine Bilder waren öfters ziemlich düster gewesen, doch dieses war so anders. Meine Skizze war fertig gewesen, doch im Kopf hatte ich schon das fertige Motiv vor Augen gehabt. Jetzt fehlte nur noch die Farbe. „Du solltest schlafen, du siehst ziemlich müde aus.“ Ich drehte mich um und Hara saß immer noch auf den Stuhl hinter mir. Er stand auf und umarmte mich vorsichtig von hinten. „Das Motiv sieht sehr schön aus. In Farbe wird es bestimmt atemberaubend werden. Doch es ist spät und du solltest dich noch etwas schonen.“ Ich lehnte mich in seine Umarmung hinein und betrachte mein Meisterwerk. Zufrieden konnte ich aufhören und nahm meine Tabletten. Als ich aus dem Bad kam konnte ich Hara vor dem Gemälde stehen sehen. „Kommst du mit ins Bett?“ Er sah mich mit einen zufriedenen Blick an. „Wenn du es wünscht?“ Ich ging in meinen Atelier und stand neben Hara. „Hat dir der Traum, von deiner Kindheitsfreundin, den Antrieb gegeben?“ „Anscheinend......wir liebten Romeo und Julia. Das ist meine Fassung aus dem Stück.“ Hara schmunzelte. „So? Dein Ritter sieht schon etwas feminin aus?“ Ich lächelte leicht. „Wer weiß?“ Hara legte einen Arm um mich und gemeinsam gingen wir in mein Schlafgemach. Ich wartete bis er sich hinlegte und so kuschelte ich mich bei ihm ein. Momentan konnte ich an seiner Brust am besten einschlafen. Sein Duft schenkte mir Geborgenheit. Obwohl ich mich manchmal auch zum Teil unruhig fühlte bei ihm. Doch ich konnte Hara vieles anvertrauen. Vielleicht war er mein Seelenverwandter? Was das Schicksal alles für einen parat hielt, wusste keiner. Doch Hara brachte mein Leben einen neuen Schwung. Er kam zur richtigen Zeit. So wie Ruka-chan damals zur richtigen Zeit kam. Damals war ich ein kleines schüchternes Mädchen gewesen, die viel krank war. Doch Ruka-chan zeigte mir die freudigen Dinge im Leben und ich gewann mehr Selbstvertrauen. Obwohl mich die Scheidung meiner Eltern ziemlich mitnahm, konnte Ruka-chan mich immer wieder motivieren nicht aufzugeben. Sicherlich waren wir zigtausende Kilometer entfernt gewesen. Doch ihre Motivation packte mich immer wieder aufs Neue und ich entwickelte mich weiter. Bis Haruka kam und mir meinen Kopf verdrehte. Ihre Worte auf der Bühne als sich unsere Hände trafen, würde ich nie vergessen. „Du bist ein besonderer Mensch, gebe niemals auf und behalte dein Ziel vor Augen.“ Ich errötete damals und meine Stimme verstummte regelrecht. Ich wusste nicht wirklich wie sie das meinte. Doch sicherlich hatte sie mich damals auch verfolgt und wollte mir nur Mut zusprechen. Da ich ziemlich aufgeregt war an diesem Tag. Sicherlich hatte ich mein Idol live gesehen und durch ihre Art wie sie mich ansah und mir zu zwinkerte, geschah es um mich. Dieser Moment verfolgte mich ständig, egal wo ich hin ging. Ich hatte ein Ziel vor Augen. Mein Bestes zu geben egal was ich tat. Doch im Laufe der Zeit hatte ich dieses Ziel verloren. Bis Hara dann eintraf und mir dieses Ziel wieder vor Augen führte. Diese Menschen hatten einen besonderen Platz in meinem Herzen gehabt. Ich war dankbar gewesen diese angetroffen zu haben. Sie waren meine Motivation nicht aufzuhören. So schlief ich mit einem Schmunzeln ein. Leider würde dieser idyllische Traum irgendwann zerplatzen, doch das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Kapitel 21: Enttarnt -------------------- Der Wecker schrillte im Hintergrund und so langsam wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Müde schlug ich den Feind K.O. und drehte mich zur Seite, wo Hara nicht mehr lag. Langsam richtete ich mich auf und sah mich noch verschlafen um. Bestimmt war er schon auf und werkelte in der Küche. So lehnte ich mich wieder zurück ins Bett und ließ die letzten Tage Review passieren. So viel geschah in so kurzer Zeit. Kaum zu glauben das sich alles so langsam lichtete. Ich hätte nie geglaubt einen Fremden bei mir aufzunehmen, geschweige mich in ein männliches Wesen zu verlieben? Meine rechte Hand ruhte auf meiner Stirn. Dann die Liebschaften mit Elza, Eugeal und Kaorinight. Obwohl die Letztere echt heiß war. Über mein Sexleben konnte ich mich nicht beschweren. Doch ich spürte das ich was festes brauchte an meiner Seite. Kein hin und her mehr. Ich brauchte ein Ruhepol wo ich mich zu Hause fühlte und das gab mir momentan nur Hara, welcher leider das falsche Ufer war. Die Messe rückte auch immer näher und die Konfrontation mit meiner Mutter würde auch bald anstehen. Obwohl, das Treffen mit meinem Dad war auch anders wie gedacht? Er und Hara kannten sich und man konnte die Anspannung der Beiden förmlich spüren. Zu guter Letzt war da noch Seiya gewesen, der sich mehr für mich interessierte als früher. Ob er sich irgendwas bei uns erhoffte? Sonst würde er mich nicht küssen? Doch da würde nie wieder etwas zwischen uns laufen, so wie das auseinander gang. Wir waren zu verschieden um dies für immer zu verewigen. Außerdem ist er ständig unterwegs und seine Starallüren waren unausstehlich. Man durfte nicht vergessen, er war jetzt ein Mann. Obwohl mich Hara auch ziemlich ansprach und dieser war auch ein Kerl gewesen. Seufzend starrte ich die Decke an. Nie hatte ich das Verlangen gehabt mit einen Kerl zu schlafen. Schon die Vorstellung, dass man keine Brüste sehen konnte, erregte mich nicht mal ein wenig. Doch die Sexträume mit Hara machten meine Unterwäsche feucht. Doch es waren nur Träume, die Realität musste nicht so aussehen. So richtete ich mich auf und ging zum Fenster. Als ich es öffnete, konnte ich den schwarzen Van direkt vor meiner Haustür gegenüber parken sehen. Misstrauisch schaute ich drein und ging aus mein Schlafgemach, direkt in mein Atelier. Als ich jedoch mein Gemälde ansah, verflog das ungute Gefühl vom Van und so fing ich an mein Gemälde weiter Farbe zu schenken. „Wieder am Arbeiten?“ Ich sah zur Tür wo Hara sich am Türrahmen lehnte. „Mich packte die Muse und ich konnte nicht mehr schlafen.“ Er sah mich ruhig an und lächelte leicht. „So die Muse hat dich geküsst? Wie wäre es mit etwas Nahrung und danach kannst du gerne weiter arbeiten. Vergiss nicht deine Medizin zu nehmen.“ Leicht stöhnte ich auf, doch Hara sah mich ermahnend an und so ging ich widerwillig ins Schlafzimmer und nahm die Medizin ein. Danach schloss ich das Fenster und mir fiel auf das der schwarze Van verschwunden war. Mit den Schultern zuckend ging ich dann hinunter, wo Hara mit den vitaminreichen Frühstück auf mich wartete. Stillschweigend aßen wir und blickten uns nur peinlich berührt an. Bis er doch die Stille durchbrach. „Wie kommst du voran?“ Ich stocherte in mein Müsli Schälchen umher und lächelte leicht. „Doch ziemlich gut. Ich werde jedoch am Donnerstag wieder arbeiten gehen.“ Der Blondschopf sah mich geduldig an. „Wenn es dir besser geht, warum nicht? Jedoch pass auf dich auf.“ Meine Reaktion war jedoch nur ein nicken und so fügte ich beiläufig hinzu. „Ich habe morgen ja noch einen ganzen Tag zum auskurieren.“ Er jedoch legte sein Teller beiseite und trank aus seinem Kaffee. „Wenn nicht wieder jemand kommt und stört.“ Auch ich stellte meine Schale beiseite und griff nach meiner Kaffeetasse und seufzte hinein. „Hoffen wir mal nicht. Ich werde noch ein wenig arbeiten und dann die Arbeit anrufen, um auf den neuesten Stand zu sein. Meine Schützlinge haben ja diese Woche ihre Endprüfungen.“ Hara stand auf und brachte das Geschirr in die offene Küche. „Tu das.“ So streckte ich mich und nahm noch einen kräftigen Schluck aus meinem Becher und stellte diesen auf den Tresen ab. „Nun gut, ich möchte nicht gestört werden. Ich melde mich wenn ich denke das es soweit ist.“ Der Schönling nickte nur und sah mir dann hinter her. Ich nahm meine Farbmischpalette, mischte mir die Farbe zusammen und legte dann wieder los. So langsam nahm die Skizze Gestalt an. Doch im Kopf hatte ich schon das fertige Bild gehabt. Der Traum gab mir meine Inspiration zurück. Ich war so vertieft in meiner Arbeit gewesen, dass ich den ganzen Mittag beschäftigt war. Bis mich mein Handy aus den Arbeitswahn heraus riss. „Kaioh?“ „Hier Misuno, sie wollten sich doch melden?“ Ich sah zur Uhr und hatte die Zeit vergessen. „Stimmt, ich war jedoch so in mein Bild fixiert gewesen, dass ich die Zeit vergessen hatte. Entschuldige.“ „Keine Ursache. Ich wollte ihnen nur die Termine am Donnerstag durchgeben. Ihre Schützlinge wünschen Ihnen weiterhin gute Besserung und sie werden das Beste für die Prüfungen geben.“ „Das hört man doch gerne. Hat die Chefin nach mir gefragt?“ Ein leichten Seufzer konnte man vernehmen. „Ja, jedoch ist diese ziemlich im Stress. Sie hat nur Angst, dass sie das Gemälde nicht schaffen und die Leistung nicht das verspricht was sie erhofft, wegen ihrer Krankheit.“ Ich musste leicht kichern und beruhigte Amy derweilen. „Richte ihr aus, dass das letzte Bild mein Meisterwerk sein wird und ich in den letzten Zügen bin.“ Eine Erleichterung konnte man heraushören. „Das gebe ich so gerne wieder. Wenn sie Zeit haben, können sie ihr Postfach etwas aufräumen. Die Spammails habe ich für sie schon alle gelöscht.“ Ich nickte im Hörer hinein. „Gut, weiteres bereden wir am Donnerstag.“ „Ihnen noch gute Besserung Frau Kaioh.“ „Danke.“ So legte ich auf und starrte auf mein Gemälde. Die Hälfte des Bildes besaß schon Farbe. Wenn ich weiter so zügig voran kam, dann wäre ich heute Abend fertig mit der Farbe. Dann fehlten nur noch die Schattierungen und der Feinschliff, sowie die Details. Ich streckte mich leicht und verspürte eine Welle des Appetits. So legte ich meine Schürze ab und zog mich um. Ging danach hinunter und konnte Hara auf der Couch sitzend sehen, wo er in einem Magazin lass. Als er mich bemerkte drehte er sich zu mir um. „Na Pause?“ „Eher Hunger.“ Er richtete sich auf und fing an zu grinsen. „Wirklich? Dann mache ich das Essen warm.“ Ich sah ihn verwundert an. „Wie du hast schon fertig gekocht?“ „Ja, ich wusste ja nicht wann du fertig sein wirst. Deswegen hab ich schon angefangen.“ Er ging in die Küche und drehte den Ofen auf. „Und kommst du gut voran?“ Meine Schritte führten mich an den Tresen. Wo ich ihn freudestrahlend anlächelte. „Ja sehr gut, wenn ich so weiter mache bin ich mit den Größten heute Abend fertig.“ Er lehnte sich vor und stupste mir an die Stirn. „Das klingt doch super.“ So redeten wir über alltägliches, bis das Essen fertig war. Danach verkrümmelte ich mich wieder in meinem Atelier und malte weiter. Im Hintergrund lief klassische Musik und ich versuchte mich in der Zeit von Romeo und Julia hinein zu versetzen. Doch je später es wurde, desto unmotivierter wurde ich. So legte ich das Zeug beiseite und ging leise aus dem Atelier. Von unten konnte ich Stimmen vernehmen. So lief ich langsam zur Treppe und konnte Hara reden hören. Doch man verstand kaum etwas, da er leise war. Doch mit wem redete er? Ob er telefonierte? So Schritt ich langsam die Treppe hinunter und es wurde auf einmal still. Als ich jedoch unten war, war Hara in der Küche und werkelte am Abendessen. „Oh ~Chiru, schon fertig?“ Ich sah zum Telefon und griff danach. „Ja ich habe für heute fertig, den Rest mach ich morgen …... eventuell.“ Meine Blicke sahen durch den Verlauf, jedoch war nichts unauffälliges gewesen. Hara jedoch sah mich skeptisch an. „Erwartest du ein Telefonat?“ „Ja Elza wollte sich eigentlich melden.“ Er fuchtelte mit den Messer rum. „Du kennst sie doch, die meldet sich doch nur wenn sie was will.“ So wählte ich ihre Nummer und rief sie an. Damit es nicht so auffiel, dass ich Hara nachschnüffelte. Es würde mir ja nichts ausmachen wenn er Kontakte pflegte. Doch er tat manchmal so mysteriös. So als würde er etwas verheimlichen? Das war jetzt das Zweite mal gewesen, das ich dachte, dass er mit jemanden telefonierte? „Herzblatt, was verschafft mir die Ehre? Wie geht es dir?“ „Gut, nichts besonderes.“ So ging ich nach oben um ungestört zu telefonieren. Als ich fertig war, ging ich wieder hinunter und Hara schaute vor der Gardine aus dem Fenster. „Alles okay?“ „Ja, essen ist gleich fertig.“ Ich sah selbst aus dem Fenster und konnte den schwarzen Van wieder gegenüber stehen sehen. So ging ich ebenfalls in die Küche und half Hara den Tisch zu decken. Der Van war irgendwie unheimlich. Doch wem gehörte dieser? Der passte so gar nicht in dieser Gegend. Vielleicht sind das ja irgendwelche Stalker? Ich schüttelte den Kopf. „Alles in Ordnung?“ „Ja alles gut.“ Winkte ihm ab und dann aßen wir. Misstrauisch sah ich ihm dennoch an. „Sag Hara, kennst du niemanden von früher mit dem du sprechen möchtest oder telefonieren?“ Er sah mich fragend an. „Nein nicht wirklich. Den Großteil habe ich verloren oder kein Kontakt mehr. Familie besitze ich nicht wirklich, aber das hatte ich ja erwähnt.“ Ich durchlöcherte ihm jedoch weiter. „Was ist mit der Ex in Miami? Du kennst doch ihre Nummer und dessen Freunde. Was ist mit der Musikszene? Da müsstest du doch auch noch eine Menge kennen?“ Doch dann kam mir der Gedankenblitz. Ich ging zum Telefon und schaute nochmal im Verlauf nach. „Musst du doch nochmal jemand anrufen?“ Ich grinste ins Telefon hinein. Es fehlte eine Nummer und die konnte er nicht verheimlichen. „Sag Hara..... .“ Er schnitt gerade das Fleisch. „Ja?“ „Mich wundert es nur, dass die Nummer von der einen Notärztin nicht im Verlauf aufleuchtet? Diejenige du damals angerufen hattest, wo ich zusammen gebrochen war?“ Er sah mich fragend an. „Ist die nicht auf dem Display? Du hast doch damals mit der gesprochen?“ Ich schüttelte den Kopf und zeigte ihm das Display. „Sie ist nicht mehr im Verlauf und meine Tabletten sind fast aufgebraucht.“ Hara hob skeptisch die Augenbraue hoch. „Da müssten genug drinnen sein und wenn die alle wären, bräuchtest du die eh nicht mehr nehmen.“ Ich wollte jedoch nicht klein beigeben und ging weiter auf die fehlende Nummer ein. „Trotzdem fehlt die im Verlauf und ich lösche keine Nummern, warum sollte ich dies tun? Also was verheimlichst du mir?“ Er sah mich fragend an und wusste nicht genau was er darauf kontern sollte. Sonst hatte der Schönling immer einen Spruch auf den Lippen gehabt, doch jetzt sah er mich ruhig an und blieb stumm. Ich jedoch verzog mein Gesicht und zeigte mit den Telefon auf ihn. „Und? Überlege dir genau was du jetzt antwortest!“ Die Atmosphäre war auf einmal so angespannt. Was war an dieser Nummer nur so schlimm? Wer war diese Ärztin gewesen? Was hatte Hara zu verbergen? „Was willst du jetzt hören? Das ich dein Telefon manipuliert habe? Wie soll ich das anstellen? Ich kenne mich mit Handys oder Computern gar nicht aus? Vielleicht bist du ja auch unter Beobachtung und jemand manipuliert dein Netz?“ Mein Blick erstarrte. Es fehlte nur die Nummer der Notärztin. Ich lief zum Fenster und schaute hinaus. Ob diese was mit den Van zu tun hatte? Doch Hara hatte doch die Nummer gewählt gehabt oder etwa nicht? „Der Van vor meiner Haustüre ist ziemlich auffällig, der steht seid ein paar Tagen schon hier rum.“ Hara jedoch setzte sich und fing an zu essen. „Ich weiß. Jedoch habe ich niemanden gesehen der diesen fährt.“ „Wer sagt mir, ob du vielleicht ein falsches Spiel spielst und mich manipulierst? Dein Auftauchen, deine Art, deine Vergangenheit und mein Zusammenbruch.“ Hara sah mich geschockt an. „Ist das jetzt dein Ernst? Immerhin warst du doch diejenige die mich zu sich aufgenommen hatte? Ich wusste nicht einmal wer du bist und was sollte ich bitte mit dir anfangen?“ „Der Van steht da erst vor kurzem und es ist schon merkwürdig das nur die Nummer fehlt die du gewählt hattest!“ Hara stand auf und ging zum Telefonbuch. Er blätterte durch die Seiten und kam mit einer aufgeschlagenen Seite auf mich zu. „Da steht die Notfallnummer, die habe ich angerufen! Willst du mir jetzt auch noch das Telefonbuch unterschlagen es manipuliert zu haben?“ Ich sah die Nummer skeptisch an. „Woher soll ich wissen ob es diese Nummer war, die du angerufen hattest? Die Nummer ist nicht mehr im Verlauf.“ Ich suchte nach einer anderen Nummer, die Nummer von Harukas Ex, Anzu. Die jedoch war im Verlauf noch drinnen. „Lass uns essen.“ „Nein! Ich werde jetzt nicht essen! Wie kannst du jetzt so ruhig bleiben! Ich werfe dir Dinger an den Kopf und du bleibst so kühl und desinteressiert?“ Hara wirkte jetzt etwas genervt und versuchte mit sich selbst zu kämpfen. „Herr Gott! Ich weiß nicht was mit dir los ist ~Chiru aber in letzter Zeit benimmst du dich wie eine Furie! Entweder du nimmst das so in Kauf oder ich werde meine Sachen nehmen und gehen! Das ist es doch, was du willst! Ich bin schließlich der Störenfried!“ Entsetzt sah ich meinen Gegenüber an. Er hatte noch nie seine Stimme vor mir erhoben und dennoch kämpft er mit sich selber. Was verheimlicht er mir nur? Meine Hände ballten sich zu Fäusten. „Ich bin keine Furie! Wenn du gehen willst bitte.......die Tür steht jederzeit offen. Jedoch die Sachen von Saphir bleiben hier!“ Ich streckte meine Hand zu ihm aus und wartete. „Wie jetzt, ich soll mich vor dir ausziehen und dir die Sachen geben?“ „Du kannst keine Wahrheit erzählen und ich höre mir keine weiteren Lügen mehr an! Ich brauche meine Kräfte für meine Ausstellung und ich sehe unser Abkommen als beendet!“ Er sah mich mit großen Augen an und wollte gehen. „Wo gehst du hin?“ „Mich umziehen und meine Sachen holen?“ „Wer sagt das du das darfst? Du ziehst dich jetzt hier auf der Stelle um!“ Wieder sah er mich fragend an. Irgendwie kam die ganze Situation aus dem Ruder. So war das alles gar nicht geplant gewesen und dennoch ging ich weiter darauf ein. „Ich habe nichts dagegen einen männlichen Körper zu sehen und du bist der Typ Mann der Unterwäsche trägt, also keine Scheu.“ Mein Blick wartete und ich ging zu seinem Bereich. Im Schrank unter dem Hochbett holte ich seine alte Kleidung hervor und schmiss es ihm vor die Füße. Der Blondschopf zögerte leicht und zog sich sein Shirt über den Kopf. Man sah zwar sein durchtrainierten Körper und wieder sein merkwürdiges Unterhemd. Wo er meinte, dass wäre für seinen Rücken gut und für seine Narben zum verstecken. Doch ich bemerkte etwas an seiner Taille. Ein Tattoo was ich schon mal gesehen hatte. Gerade als er die Hose runter ziehen wollte und mit seiner männlichen Hot Pants vor mir stand, ging ich auf ihn zu und betrachtete das Tattoo genauer. „Was ist...... ?“ Mein Blick erstarrte und mir würde gerade ziemlich übel von den ganzen Aktionen die Hara von mir erlebt und gesehen hatte. Meine Hand holte Schwung aus und traf mit vollem Lauf auf Haras Wange. Mir liefen die Tränen urplötzlich heraus. „Ver.......schwinde!“ Mein Körper zitterte auf, die Worte versuchte ich heraus zu pressen und mein Magen spielte verrückt. „~Chiru?“ „ICH …..SAGTE......VERSCHWINDE!!!“ Das Telefon welches irgendwie noch in meiner Hand war, warf ich zu der falschen Schlange hin. Ich wollte keine Lügen mehr hören! Warum sie mich die ganze Zeit anlog und mich nie zur Kenntnis gezogen hatte, war mir ein Rätsel. Sie war für mich in diesem Moment einfach nur noch gestorben. Mir war es egal das mein Telefon sie getroffen hatte. Ich konnte nur noch verschwommene Bilder vor mir sehen, wie die falsche Person ihr Zeug nahm und aus der Tür verschwand. Ich kauerte mich zu Boden und versuchte meine Übelkeit im Griff zu bekommen. Mir liefen die Bilder immer noch wie ein Film im Schnelldurchlauf vor mein Abbild ab. Wie ich verliebt über sie geredet und alle meine Geheimnisse mit ihr geteilt hatte. Wie ich Sex vor ihr hatte, geschweige denn mein nackten Körper gesehen hatte. Doch wie eine Tarantel gestochen rannte ich ihr plötzlich hinter her. Hinaus auf die Straße, wo es wie aus Eimern regnete. Jetzt bemerkte ich erst, dass es schon spät war und ich wollte den Namen nur noch hinaus schreien. Doch meine Kehle war verschnürt gewesen. Ich blickte in die Dunkelheit hinein und wusste nicht wo ich suchen sollte. Mein ganzes Leben lang wollte ich sie nur einmal sehen und dann war sie die ganze Zeit vor meinen Augen. Aber warum hatte ich es nie bemerkt? So flüsterte ich leise in den lauten Regen hinein. „Komm zurück....... Haruka.“ Wieder sah ich mich um und bemerkte das der Van verschwunden war. Doch ehe ich mich versah wurde ich von jemanden in meinen Haus hineingezogen und hörte hinter mir die Türe schließen. Ich drehte mich um und sah jemand im Kapuzenanzug, welcher meinen Flurteppich nass tropfte. Als derjenige die Kapuze vom Gesicht zog verstummte ich völlig. „Wo ist sie!“ Kapitel 22: Vermisst -------------------- Vor mir stand Setsuna Meioh, die Ärztin von Harukas ehemaligen Rennstalles F1 und die Bankverwalterin der Familie Tenoh. Ich war immer noch im Schockzustand. Die ältere Frau rüttelte an mir. „Frau Kaioh, wo ist Haruka?!“ Ihre komplette Kleidung war durchnässt vom Regen und ihre purpurnen Augen durchdrangen mich regelrecht. „Sie ist weg.... .“ Sie ging an mir vorbei und sah sich im Wohnzimmer um. Doch die Stille durchzog im ganzen Haus. Ich drehte mich zu der Ärztin um und konnte mich langsam wieder sammeln. „Ich habe aus einen Affekt heraus gesagt, sie solle gehen.“ Die Ältere vor mir runzelte die Stirn und sah verärgert aus. „Typisch, als hätte ich es nicht kommen sehen! Ich habe ihr oft genug gesagt, dass sie sich zu dir bekennen sollte, aber nein sie blieb stur. Nur wegen dieser dämlichen Abmachung!“ Ich sah die grünhaarige Frau skeptisch an, welche meinen Boden mit ihrer nassen Kleidung immer noch durchnässte. „Welche Abmachung?“ Sie winkte ab und zog ihre Kapuze wieder über ihr grünes langes Haar. „Ich muss sie finden, bevor diese sie noch finden.“ Man konnte dabei ein schweres Seufzen aufhören. Jedoch wollte ich gerade was sagen, doch dann verschwand diese auch schon wieder aus der Tür und ließ mich mit vielen Fragen im Flur stehen. „Welche Abmachung........ ?“ Immer noch perplex über das Geschehene gerade, ging ich in mein Wohnzimmer und musste mich erst einmal setzen und meine Gedanken sammeln. Ich stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab und starrte auf die Pfütze am Boden. Vor meinen inneren Auge lief alles wie in Zeitlupe ab. Wie sie vor der Einkaufshalle saß und sich unsere Blicke zum Ersten mal trafen. War es damals nur Zufall oder hatte sie auf mich gewartet gehabt? Selbst als sie vor meiner Haustüre saß und so tat als würde sie Zeitung lesen. Haruka kannte mich doch wohl noch von früher oder hatte sie das alles vergessen? Ich hielt mir immer noch meinen Kopf. So viele Fragen über Fragen. Ich schrak auf und mir lief plötzlich die Röte ins Gesicht. Haruka hatte mich öfters nackt gesehen als mir lieb war, geschweige die Sex Aktion mit Elza im Wohnzimmer oder die Kuschelphasen im Schlafzimmer. Sogar als ich nackt neben ihr lag oder nackt auf ihr saß, hatte sie keine Anstalten gehabt mich nicht zu berühren. Das zeigte doch ganz klare Desinteresse von ihrer Seite aus, oder? Wie ich über sie geschwärmt hatte und sie nicht einmal die Miene verzogen hatte dabei. Das ist mir jetzt alles so peinlich. Zuerst war mir kotzübel von den Gedanken und jetzt überkam mir die Schamesröte. Wenn ich ihr jemals gegenüber stehen sollte, musste ich sie zur Rede stellen. Was die Aktion sollte und was das für eine Abmachung war? Etwas beunruhigt lief ich jetzt im Wohnzimmer umher. Mir war es egal gewesen, dass meine Kleidung feucht war vom Regen. Hoffentlich war ihr nichts passiert? Der Van da draußen war schon unheimlich gewesen. Was ist wenn das welche von dieser Organisation waren, die hinter Haruka her waren? Aber warum dieses Versteckspiel? Wie konnte man diesen Erfolg einfach ablegen und von null auf anfangen? Ihr Lebensstil war ja nicht sehr billig und ihr Anwesen war schon sehr luxuriös gewesen? Nachdenklich zog ich meine Kreise im Wohnzimmer. Minako Aino hatte uns ja ausführlich durch ihr Anwesen gelotst. Jetzt verstand ich auch die ungewollten Gefühle zu Hara? Ob mein Körper gewusst hatte, dass er eine sie war? Jedoch verstand ich nicht wie ich Haruka nicht erkannt hatte? Ihre Haare konnte sie nicht gefärbt haben, dass wäre mir aufgefallen? Schließlich hatte ich den Müll entsorgt. Da wären mir Färbungsmittel aufgefallen oder hätte man die toxischen Gerüche im Bad gerochen. „Ach das ist doch zum Kühe melken!“ Geschweige das mit den Muskelshirt fand ich schon eigenartig? Dennoch müsste man doch die weibliche Brust spüren können oder gab es da schon Hemden, welche die Brust abklemmten? Sie meinte damals um ihre Narben zu verstecken. Meinte sie damit den Motorradunfall? Doch das Ding in ihrer Hose war so echt? Socken oder anderes hätte ich doch gespürt? Schließlich lag ich öfters auf ihren Schoß, dass hätte ich doch gemerkt. Ob sie etwa mit einen Umschnalldildo rumgelaufen war? Mein Gesicht nahm wieder eine rötliche Färbung an. Die Gedanken in meinen Kopf mit Haruka und ihren Strap-On waren nicht sehr jugendfrei gewesen, wie sie mich damit befriedigte. Ich war leicht erregt bei diesen Gedanken, obwohl ich sauer auf Haruka war. „Verdammt......Michiru, bleib bei der Sache!“ Irgendwas musste zu Hause vorgefallen sein, dass sie von dort aus flüchtete. Doch woher kannte sie meinen Dad? Die gemeinsame Freundin von ihm und Haruka gab es dann wohl auch nicht? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Haruka die Freundin von meinen Dad gevögelt hatte. Obwohl ihr viele Frauen hinterher gesagt wurden. Ich hatte ihre Liebschaften ja alle recherchiert. Ich blieb vor den Tresen stehen und hielt mir meinen Mund zu. „Oh Gott....... .“ Die Liebschaften von Haruka! Da hatte sie mir ja selbst geholfen zu recherchieren. „Wie tief kannst du noch fallen Michiru!“ Was wohl Haruka von mir dachte? Ob sie mir das abgekauft hatte mit der Recherche oder ob sie gemerkt hatte, dass es doch nur Eigenbedarf war? Haruka war ja nicht wirklich blond im Kopf gewesen. Ihren Abschluss hatte sie auf der Mugen Gakuen Schule mit 'gut' absolviert und diese Schule war für begabte Schüler. Mit 'gut' abschließen sollte schon was heißen. „Wenn ich dran denke.... .“ Meine Eltern wollten mich dort auch mal anmelden. Jedoch wäre die Entfernung zu ihnen zu groß gewesen. Was wäre wenn ich sie damals täglich gesehen hätte? Wäre ich dann auch nur eine Nummer gewesen oder hätte sie mich gar nicht beachtet? Das Konzert von damals war normal, obwohl wir nur ein bis zwei Sätze gewechselt hatten. Ihr Augenmerkmal ruhte auf jemand anderes im Publikum, aber ich wusste nicht auf wen. Dennoch blieb mir ihr Satz im Gedächtnis stehen. Meine Blicke fielen auf den Esstisch, wo das Essen noch bereit stand. Mein Magen rebellierte vor Hunger auf. So ging ich zu dem Tisch und setzte mich hin. „Das wäre zu Schade für das Essen um es wegzuschmeißen.“ Obwohl es in dieser Situation unangebracht war zu essen. Jedoch war das Mahl wie immer köstlich, dass Haruka kochen konnte war mir aber neu. Als Hara meinte sie ja mal, das ihre Mutter wollte, dass sie kochen konnte. Ob das stimmt? Wenn ich an das jetzige Verhältnis dachte, konnte ich es mir nicht vorstellen. Eigentlich wusste ich nur vieles über Haruka und die Namen der weiteren Familienmitgliedern und ihren Job, aber sonst rein gar nichts mehr? So nahm ich einen Bissen nach den Anderen und schwelgte in Erinnerungen. Selbst den Song den sie damals sang, war der neu oder alt gewesen? Geschweige das sie überhaupt Gitarre spielen konnte. Selbst die hohe Stimme als Kerl, hatte mich nicht irritiert. Ich war einfach nur von ihrer Rolle geblendet gewesen. Nach Beendigung des Mahls, räumte ich frustriert den Tisch auf. Irgendwie ungewohnt alles wieder alleine zu bewältigen. Doch ich hatte es auch vor Haras Zeit geschafft, so schaffte ich es auch jetzt noch. Nach dem Abwasch lief ich nach oben zum Atelier und starrte auf mein Gemälde. Es war perfekt gewesen, doch daran arbeiten wollte ich jetzt nicht mehr. So nahm ich meine Violine in die Hand und versuchte auf andere Gedanken zu kommen, was am Anfang ziemlich schwer fiel. Gegen später ging ich dann auch ins Bett und versuchte zu schlafen. Doch auch dies war schwer, da ich immer und immer wieder an Haruka denken musste und ob es ihr gut ging? Ob sich Setsuna bei mir meldete? Immerhin hatte sie mich nach meinen Zusammenbruch zusammen geflickt. Das war mir im Moment bewusst, als ich Haruka enttarnt hatte und ich die grünhaarige Ärztin damals im Hintergrund sah. So drehte ich mich zur Seite und starrte zum Fenster. Der Mond schien helle und nach wenigen Minuten schlief ich dann doch ein. Ich sah auf mein fertiges Gemälde. Den ganzen freien Tag hatte ich mich daran gesetzt und mir selber immer Mut zugesprochen es zu vollenden. Kaum zu glauben das ich dieses Werk innerhalb weniger Tage fertig bekam. Es war spät gewesen und den ganzen Tag hatte ich noch nichts gehört von ihr. Selbst die Nachrichten hatte ich die ganze Zeit im Hintergrund laufen lassen. Doch nichts interessantes lief, nichts von den Ermittlungen. Morgen werde ich wieder zur Arbeit gehen und erfahren wie sich meine Schützlinge geschlagen haben, aber da hatte ich kaum bedenken gehabt. So ließ ich mir ein Bad ein und ruhte mich noch ein wenig aus. Die Nachrichten von Eugeal und Kaorinight ignorierte ich komplett. Elza hatte sich bis jetzt noch nicht einmal gemeldet. Selbst von Seiya kam noch nichts zurück, obwohl ich eigentlich nach dem Kuss etwas mehr Kontakt von ihm erwartet hätte? Doch was sollte mir dies bringen. Ich hatte keine Gefühle mehr für den Sänger. So ging ich nach dem Baden mal früher ins Bett, damit ich morgen erholt auf Arbeit eintreffen konnte. Mein Arbeitsplatz war vollgepackt mit Ordnern und Blumen. Letztere konnte ich zu Seiya zuordnen, der alte Schleimer und gestern hatte ich es noch mit ihm gehabt. Mit meiner Chefin hatte ich auch schon geredet wegen meinem Gemälde, welches sicher abgeholt und bewahrt wird. Als ich das Interview von Rubeus anhörte und dabei meine Ansicht niederschrieb, ging meine Bürotür auf und herein kam Seiya Kou. Mir fielen die Kopfhörer aus den Ohren heraus da die Blicke von meinen Kolleginnen hinter der Tür einfach unbezahlbar waren. „Was machst du denn hier?“ Er schloss die Türe und trat herein. „Darf ich meine Freundin nicht besuchen und nach ihren Wohlbefinden fragen?“ Ich sah in skeptisch an und bedankte mich für die zahlreichen Blumen. „Doch schon, aber du bist doch immer so beschäftigt?“ Er grinste mich an und bekam seine Umarmung von mir. Danach setzte er sich auf meinen Sofa und begutachtete mich. „Du solltest mehr auf dich aufpassen, aber du hast ja bald deine Ausstellung und danach hast du ja wieder mehr Freizeit für dich. Apropro Ausstellung, ich werde persönlich vorbei kommen und deine Kunstwerke bestaunen. In meinem Terminkalender bist du ganz groß markiert.“ Er zwinkerte mir zu, eine leichte Röte überkam mich und automatisch lächelte ich ihn zurück. „Ich freue mich dich dort anzutreffen. Wie in alten Zeiten. Kaum bist du wieder in den Staaten lässt du dich blicken, aber davor nicht ein Ton von dir.“ Er streichte durch sein Haar und rollte mit den Augen, mir durchfuhr ein leises Seufzen. „Mag sein, aber du hättest dich ja auch melden können?“ Stille kam kurz ein, bis ich diese unterbrach. „Nja wir wissen warum, doch das ist Vergangen. Was machst du heute noch alles, wenn du die Zeit hast hier her zukommen?“ Er grinste mich an und stand auf, kam zu mir und beugte sich leicht vor. „Nun ich dachte ich entführe dich heute und lade dich zum Essen ein? Dein Outfit habe ich auch dabei, damit du heute nicht übertreibst mit der Arbeit und etwas ruhiger anfängst.“ Ich schluckte schwer, da unsere Gesichter ziemlich nahe kamen und ich aus dem Reflex heraus aufstand und meine Sachen richtete. Wenn ich dran dachte was damals passiert war und ich wollte Seiya keine weitere Gelegenheit dafür geben. „So du spielst also Gentleman? Jedoch muss ich noch einige Dinge erledigen und danach kannst du mich gerne entführen. Um dir die Zeit tot zuschlagen, kannst du ja gerne zu meiner Chefin gehen, die du ja schließlich auch noch von früher kennst.“ Er grinste und nickte nur. „Gut, aber mach nicht zu lange. Ich werde hier warten.“ Ich rollte nur mit den Augen und widmete mich meiner Arbeit wieder zu. Seiya verließ mein Büro und Frau Misuno kam herein. „Entschuldigen sie, aber Herr Kou hatte die ganze Zeit nach ihnen gefragt.“ „Keine Ursache, er ist nun ein mal kleiner Junge der Aufmerksamkeit verteilt und benötigt.“ Sie sah mich fragend an und überreichte mir noch eine Akte, bis sie wieder mein Büro verließ und ich konnte meinen Bericht in Ruhe fertig schreiben. Etwas später kam Seiya wieder in meinem Büro mit meiner Abendkleidung. Ich sah ihn fragend an und musste dabei schmunzeln. „Du lässt nicht locker?“ „Ich bekomme immer das was ich will.“ Meine Stirn runzelte leicht und ein Seufzen entfuhr mir. „Na gut, hast du ein Glück dass ich das Größte fertig habe.“ Ich machte mit meinen Finger eine kreisende Bewegung und deutete auf die Tür. Er verstand den Wing mit den Zaunpfahl und ging aus dem Büro. So zog ich mich um, machte mir ein leichtes Abend Make-up drauf und kam anschließend aus dem Büro heraus. Seine Kinnlade fiel herunter als er mich sah. Meine Kolleginnen traf der Neid und so ging ich mit ihm Arm in Arm zum Fahrstuhl. „Lass mich raten, du hast den Abend schon komplett verplant?“ Der gutaussehende Mann neben mir grinste leicht und sah hinauf zur Chefetage, wo Frau Javis stand und mit Frau Tomoe redete. Die kleinere, verschlossene Frau sah mich mit ihren Augen freudig an. Ein ungewohntes Bild von ihr. So stieg ich mit dem Mann an meiner Seite in den Fahrstuhl ein und fuhr nach unten. War es richtig mit ihm den Abend zu verbringen? Jetzt wo Haruka aufgetaucht war? Ich hatte diese so nah neben mir und jetzt kein Lebenszeichen zu hören oder von Setsuna war merkwürdig gewesen. Warum hatte sich Haruka mir nicht geöffnet? Warum das Versteckspiel? Immer und immer wieder stellte ich mir diese Fragen. „Komm.“ Ich schrak auf und sah in die dunkelblauen Augen meines Gegenübers der mir andeutete aus den Fahrstuhl mit mir zu steigen. Zu sehr war ich ich in meinen Gedanken vertieft gewesen um es nicht zu merken, dass wir schon da waren. Ein Nicken kam von mir und einige Schritte weiter stieg ich in seine Limousine ein. Wohin wir fuhren wusste nur Seiya. Ich stocherte etwas gelangweilt in meinem Essen umher. Seiya redete so viel über so viele verschiedene Dinge, dass ich gar nicht mehr hinter her kam. Das Essen war gut, doch vermisste ich das gekochte Essen von Hara. Sowie vermisste ich unsere Gespräche am Abend. Seiya war nun mal nicht Hara. Im Grunde verstand ich mich auf Anhieb mit Haruka, was mir unbewusst auffiel. Unsere Chemie passte von Anfang an. Doch was ist wenn das alles nur gespielt war? Ich sah Seiya an und musste leicht schmunzeln. Er war eine treudoofe Tomate gewesen. So hörte ich ihn weiter zu und versuchte Hara zu vergessen. Die Person gab es nicht wirklich. Genauso wenig wie es unsere Gemeinsamkeiten. Ich ließ mich nicht mehr täuschen, egal von wem. Wenn Haruka was von mir wollte, dann sollte sie auch kommen. Ich rannte niemanden mehr nach. Ich schaute ab sofort nur noch auf mich, damit so etwas wie letztens nie mehr passierte. Eugeal und Kaorinight hatte ich jetzt komplett blockiert gehabt. Ich brauchte was komplett anderes, was Neues. Ich rannte mein Idol gewiss nicht mehr nach, auch wenn es schwer war. Irgendwann kommt die Zeit um los zu lassen. Ich liebte Haruka und wie sie Hara verkörperte. Doch sie gab mir nie Anzeichen auf die gleichen Gefühle, geschweige meine zu erwidern. Jedenfalls sollte ich mich nicht mehr blenden lassen. So versuchte ich den Abend noch etwas zu genießen und gegen später fuhr mich Seiya eh wieder nach Hause. „Ist dein Freund nicht da?“ Er sah sich um, doch traf nur die Stille vor sich. „Ja er ist mit Saphir unterwegs. Außerdem ist er nicht mein Freund.“ Misstrauisch sah er mich an und schritt auf mich zu. Er wollte mich umarmen, doch ich wisch ihn aus. Ich konnte das jetzt nicht gebrauchen. „Sorry ich bin müde. Könntest du bitte gehen?“ Er sah enttäuscht aus. Doch nickte er nur und verabschiedete sich mit einen Wangenkuss von mir. Ich sah ihn nicht an. Sicherlich hatte ich ihn verletzt, aber ich wollte ihn nichts versprechen und ihn dabei noch Mut machen. Das mit uns gab es nicht mehr, dafür war er jetzt leider vom anderen Ufer gewesen und mit so etwas ließ ich mich gar nicht erst ein. Hinter mir konnte ich die Tür schließen hören und so starrte ich auf mein Handy, doch keine Nachricht war zu sehen. Auf was wartete ich eigentlich? Ein Lebenszeichen von ihr? So wählte ich die Nummer von meinem Dad und wollte Gewissheit haben. Doch so schnell wie ich die Nummer gewählt hatte, so schnell legte ich auch wieder auf. „Das ist doch idiotisch!“ So schmiss ich das Handy auf die Couch, entblößte mich im Wohnzimmer und ging anschließend ins Bad um mich von meinen Gedanken reinzuwaschen. Genervt saß ich an meinem Arbeitsplatz. Heute ging gar nichts mehr. Der letzte Prüfungstag stand an und mein Gemälde wurde auch schon eingelagert. Als Frau Javis das Bild inspizierte, stand sie wie versteinert da und redete kein einziges Wort mehr. Völlig planlos saß ich am Rechner und versuchte mein Artikel fertig zu schreiben, jedoch hatte ich immer noch den einen Satz vor 20 Minuten vor meinen Augen. Ich kam einfach nicht mehr voran. Mein Handydisplay leuchtete auf und eine unterdrückte Nummer rief an. Etwas misstrauisch ging ich ran. „Kaioh?“ „~Chiru........ ich wollte mich bedanken bei dir, für die nette Aufnahme.“ Mein Gesicht erstarrte. Mein Herzschlag verstummte in den Augenblick. „Es tut mir Leid …. für alles, mir geht es jedenfalls gut. Man hört sich.“ „Warte!“ Aus einen Affekt heraus schrie ich in den Hörer hinein. Auf der anderen Seite blieb es stumm. „Bist du noch dran?“ Ich wollte Harukas Namen nicht erwähnen, die Wände hatten Ohren. „Ja, aber ich kann nicht lange verweilen.“ Meine Lippen versuchten ein Wort zu formen, bis ich die Kraft besaß, die Wörter zu formulieren, wie ich sie wollte. „Wann sehen wir uns wieder?“ Es blieb auf der anderen Seite ruhig und die Anspannung in meinen Gesicht konnte man förmlich erkennen. „Wir müssen über das Geschehene reden..... .“ Fügte ich leise hinzu. Obwohl ja nichts passiert war zwischen uns. Jedoch wusste die Person auf der anderen Leitung was ich meinte. „Ich weiß, doch kann ich dir die Frage leider nicht beantworten. Ich werde mich wieder bei dir melden ~Chiru. Wenn ich darf?“ Ich nickte in den Hörer hinein und fasste mir an die Stirn, dass konnte Haruka doch gar nicht sehen! „Natürlich.“ Kam es aus mir heraus gepresst und man hörte danach nur das besetzt Zeichen. „Aufgelegt.... .“ Mein Herz raste davon. Ihr ging es gut! Das hoffte ich doch mal? Schließlich hatte sie sich ja gemeldet. Voller Glücksgefühle konnte ich meine Arbeit jetzt besser vollenden und ging danach zu meinen Schützlingen. Die müssten ja jetzt gleich Feierabend haben und mit den Prüfungen fertig seien. So hielt ich eine Abschlussrede vor denen und wir alle blickten zuversichtlich auf die nächste Woche. Ich wusste jedoch was ich am Wochenende zu tun hatte. Ein ernstes Wort mit meinem Dad reden. Da waren noch so viele Fragen offen. Doch ich hatte zu mindestens in Sachen der Messe ruhige 3 Wochen vor mir. Obwohl ich es mir schon denken konnte, dass diese Wochen mein Leben verändern wird. Mein Gefühl sagte mir das dies noch nicht alles war. Kapitel 23: Gefühlschaos ------------------------ Es war Samstag früh. Pünktlich um 8.30 Uhr fuhr der schwarze BMW von meinem Dad vor. Gestern Abend hatte ich mich per Telefon mit ihm allein zum Frühstücken verabredet. Kein Saphir, nur Vater und Tochter treffen. Elegant stieg ich ein und konnte gegenüber einen Fotografen erblicken. Mein Vater begrüßte mich freudig und so fuhren wir in Richtung Innenstadt. „Guten Morgen Kind. Ich war verwundert, dass du so plötzlich mich treffen wolltest?“ „Den Umständen hatte es sich so ergeben. Wir hatten doch eh Redebedarf.“ Ken'ichi lehnte sich zurück und gab den Fahrer Anweisungen wo es genauer hinging. „Du spielst auf deinen Mitbewohner an?“ Ein leichtes nicken überkam mich. „Anscheinend hast du heraus gefunden wer er war?“ „Ja, aber mir ist schleierhaft warum ich? Also warum bei mir? Wir kannten uns doch eigentlich gar nicht. Ich traf sie nur einmal auf der Musikshow damals, wo ich den Preis in der Violine gewonnen hatte. Erinnerst du dich noch daran Vater? Das war die einzige Veranstaltung wo du mal dabei warst.“ Er grinste mich an und griff nach meiner Hand. „Natürlich erinnere ich mich. Wie konnte ich denn diesen Tag vergessen? Ich war damals sehr stolz auf dich gewesen und bin es heute immer noch.“ Meine Blicke ruhten auf unsere Hände. „Jedoch warum kanntet ihr euch? Beziehungsweise, woher wusstest du sofort, dass es Haruka war?“ „Saphir hatte mich vorgewarnt.“ Ich sah ihn mit großen Augen an. Saphir wusste es? Jetzt kam mir der Kuss und die Szene im Bad aus dem Gedächtnis hervor. Er hatte sie nackt gesehen, geschweige durfte diese innig küssen! Dieser alte Schlawiner! „Außerdem verbindet euch mehr als dir bewusst ist Kleines.“ Jetzt sah ich meinen Vater erwartend in die Augen. „Inwiefern?“ Ein leises seufzen kam hervor. „Wir sind gleich da. Ich erzähle es dir gerne, wenn wir wieder bei mir sind und alleine. Das möchte ich jetzt nicht wirklich in der Öffentlichkeit erzählen, besonders wenn vor deinem Haus Paparazzis stehen.“ Ken'ichi mochte noch nie Fotografen. Sicherlich kürte er ein paar Zeitschriften wegen seinen Rundreisen und Geschäftssinn als Diplomat. Dennoch mochte er nie wirklich großen Rummel um seine Person. Man spürte das die Messe immer näher kam. Meine Person wurde wieder öfters gefragt als mir lieb war und dann war da noch Seiya gewesen, der den Rummel noch mehr ankurbelte. Doch das er nichts erzählen wollte über Haruka? Dachte er jemand konnte unser Gespräch belauschen? Unsere Familien waren doch verfeindet gewesen, aber was war da jetzt noch mehr an Verbindung? So beließ ich die Sache und starrte aus dem Autofenster. „Wann triffst du den alten Drachen?“ „Ich werde wohl in 2 Wochen schon nach Miami verreisen.“ Mein Dad verspeiste gerade sein Rührei. „Wirklich? Ich dachte die Ausstellung fängt erst am Mittwoch an?“ Unglaubwürdig stocherte ich den Speck aus dem Rührei heraus. „Für Fachaussteller ja. Für normale Besucher wie du, eher am Freitag.“ „Mmmmmh.... und was machst du die ganze Zeit in Miami dann? Hast du ein Hotel oder wohnst du bei ihr?“ Ich nahm meine Kaffeetasse und ließ sie in meinen Händen ruhen. „Arbeiten. Ich kann vorab einige Künstler befragen und Small Talk führen. Meine Arbeitsstelle hatte mir ein Hotelzimmer organisiert.“ „Wie ich sehe kommst du gut klar mit der Klatschzeitschrift und dieser Welt.“ Ein leiser Seufzer entfuhr durch meine Lippen und ich nippte an dem lauwarmen Getränk. Er spielte wohl auf das Treffen mit Seiya an, aber ich ließ mich nicht aus der Fassung bringen. Wenige Minuten später, waren wir mit unserem Frühstück fertig. Wie immer bezahlte mein Dad die Rechnung, obwohl ich in der Lage wäre es selbst zu zahlen. Jedoch würde ich eher ein billigeres Frühstück bevorzugen, als in so einem noblen Café zu speisen. Der Kaffee war jetzt auch nicht das gelbe vom Ei gewesen. So stieg ich wieder in seinem schwarzen BMW und gemeinsam fuhren wir dann zu Ken'ichis Appartment. Dort angekommen, fing ich gleich mit dem Thema an. „Also woher kanntest du Haruka und was meintest du mit:,uns verbindet mehr als mir bewusst ist'?“ Er lief zum Servierwagen und schenkte sich ein Glas mit Martini ein. „Möchtest du auch?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nicht etwas zu früh mit dem Alkohol Dad? Also was ist jetzt?“ Mit seinen fertigen, alkoholischen Getränk ging er zu seiner Couch und machte es sich gemütlich. „Nun wie fange ich am Besten an?“ Er nahm einen kleinen Schluck und sah mich wieder an. „Wir kennen die Familie Tenoh noch von früher. Du hattest sogar mit dieser Haruka öfters gespielt. Wir waren Nachbarn.“ Meine Augen weiteten sich plötzlich. Ruka-chan war Haruka? Diese Haruka, die damals mein Leben gerettet hatte? Die mich jeden Tag aufs neue belustigt und mit mir gespielt hatte? Die zwei waren doch wie Tag und Nacht gewesen! Haruka war eher ruhiger und eleganter und Ruka-chan war eher der Rebell und der Chaot gewesen. Obwohl zwischen den Beiden trennten sich Jahre. Jeder Mensch entwickelte sich im Laufe der Zeit anders. „Ich erinnere mich. Ihr hattet dort schon kein gutes Verhältnis zu denen gehabt.“ Wieder nahm er einen Schluck aus seinem Glas. „Ja, weil wir nicht mit einer Familie zu tun haben wollten, die mit der Yakuza anbandelte. Wir wollten euch vor solch einer Machenschaft schützen.“ Wieder schüttelte ich den Kopf. Manches konnte man sich auch einbilden. „Anfangs war nichts, doch immer öfters bekamen wir Dinge mit, mit denen wir nichts zu tun haben wollten. Einmal hatte deine Mutter die Polizei gerufen, doch es passierte rein gar nichts. Niemand nahm es für voll. Wenn man neben solch einer Familie wohnte, musste man es wohl respektieren. Sicherlich war es nur der Onkel, jedoch war da bestimmt jeder in dieser Geschichte mit verwickelt gewesen.“ Sicherlich kannte man das Verhältnis von den Tenohs zu den Yakuzas. Der Onkel half der Gang mit seinem Können und diese beschützten ihn dann als Gegenleistung. Jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen das Haruka mit Drogen handelte oder Leichen verscharrte. Etwas nachdenklich blickte ich drein. „Die Immobilie war damals im Angebot gewesen und deine Mutter hochschwanger. Also blieb uns nichts weiter übrig als dort einzuziehen und hofften, dass wir nicht allzu lange darin wohnten. Obwohl es eine sehr schöne Immobilie mit den riesigen Garten war. Wir waren immerhin abgeschottet von der Welt gewesen und so konntet ihr unbekümmert aufwachsen. Doch der Auslöser des schnellen Auszuges war dann dein Unfall damals gewesen. Wir mussten schnell handeln damit wir nicht ewig in dessen Schuld standen. Schließlich hatte diese Haruka dein weiteres Leben geschenkt. Wir waren nicht sehr freundlich zu ihr gewesen ich weiß.“ Meine Schritte führten zu den riesigen Fenster und meine Blicke schweiften durch den Garten. Ich hörte mein Dad nur noch beiläufig zu, da er ziemlich abschweifte. „Ich kann euch verstehen..... .“ „Eigentlich mochte ich die Tenohs, mich störte dessen Ruf nicht. Deine Mutter kam nicht mit Harukas Mutter klar und wir wollten nicht zu dessen Bekanntenkreis gehören. Einmal bot mir jemand sogar Drogen an.“ Meine Augenbraue erhob sich. „Hast du es angenommen?“ „Oh Gott nein!“ Er lachte auf. „Deine Mutter war das Oberhaupt gewesen und wenn ich benebelt zu ihr gekommen wäre, hätte sie mich schon viel früher hinaus geschmissen. Sie verzieh mir schon nicht, dass ich weniger Alkohol getrunken hatte. Sie wollte die perfekte Familie..... .“ Ein leichtes Lächeln formten meine Lippen. „Das kann ich mir bildlich vorstellen, ihr wart damals schon so eisig zueinander gewesen. Das du es überhaupt solange ausgehalten hast mit ihr?“ Ken'ichi schmunzelte in sein Glas hinein. „Tja, wo die Liebe hinfällt.“ Die Blicke führten zu seinem Klavier. Kein Wunder das Hara sofort erkannte, dass dies ein alter Flügel war. Doch warum sträubt sich Haruka davor zu spielen? Was war vorgefallen, dass sie es so hasste? Schließlich hatte sie in ihrer Villa einen zu stehen. Ob es da einen Zusammenhang gab mit der Flucht? „Wirst du eigentlich wieder mal an der Geige zu hören sein?“ Ich sah mein Vater glaubwürdig an. „Momentan bei den Status eher nicht. Die Kunstmesse und meine Arbeit nehmen mich voll ein.“ Meine Hände konnten momentan auch nicht lange auf der Violine spielen. Zu sehr verkrampften diese nach einer gewissen Spielzeit. „Stimmt auch wieder und der alte Drachen würde dich dann wieder belehren.“ „Michiru wie hältst du den Arm oder mach das so besser und die Oktave ist zu hoch!“ Wir fingen beide an zu lachen und kamen so mehr ins Gespräch über die gute alte Zeit. Nicht alles war so schlecht gewesen wie man es früher in Erinnerung hatte. Es gab auch schöne Momente mit meiner Familie. Als Kind nahm man die Dinge anders war als Erwachsener. Sicherlich wollten unsere Eltern uns schützen. Doch warum konnte meine Mutter, Harukas Mutter nicht leiden? War das der Instinkt einer Frau gewesen oder hatte sie einfach keine Sympathie gehabt? Ob es wirklich nur an der Yakuza lag? In meiner ganzen Zeit wo ich vieles über diese Familie gelesen hatte, war nie etwas negatives abgebildet gewesen oder das der Onkel aus der Reihe tanzte. Ob Haruka jemals Drogen genommen hatte? Selbst da hatte ich nie etwas negatives gelesen oder das irgendwelche Prügeleien in der Zeitung standen. Ab und an wurde sie von der Polizei angehalten wegen zu hohem Tempo aber sonst stand nichts in der polizeilichen Akte. „Was ist mit der gemeinsamen Freundin? Gab es die wirklich oder war diese nur erfunden? Also ich meine Scarlett gab es oder gibt es immer noch... .“ Mein Gott meine Aussprache ließ wieder zu wünschen übrig. „Nun, Scarlett war nie wirklich mit Haruka zusammen. Jedoch kennen sich diese ziemlich gut. Haruka kann ziemlich gut provozieren.“ Ich blätterte weiter im Fotoalbum und sah ihn erwartend an. „Wie das?“ „Nun, sie fragte um Erlaubnis dich zu sehen. Schließlich haben wir sie dich vorenthalten.“ Sie fragte meinem Dad um Erlaubnis? Was war damals wohl vorgefallen? „Und warum provozieren? Wusste Mom Bescheid?“ Mein Vater lehnte sich zurück in die Couch und schlug seine Beine übereinander. „Deine Mutter ist der Grund warum du Haruka nie gesehen hattest in deiner Jugend. Sie wollte nicht das du Kontakt zu dieser Person bekamst. Dann fing das mit den Frauengeschichten bei ihr an und so wurdest du noch unerreichbarer für sie. Deine Mutter wollte nicht das du zu irgendeiner Liste von ihr gehörst, so wie es ihr am eigenen Leib passiert war. Sie wollte das du normal aufwachsen tust, die auf Männer steht und nur den einen richtigen bekommst. Doch dann kamst du damals an, dass du auf Frauen standest und jetzt sind wir hier. Verteilt und verbittert.“ Meine Mutter war also diejenige die mein Leben ruiniert hatte? Mein Körper fing an zu zittern. Ich hätte sonst früher auf Haruka getroffen? „Sie kann nicht einfach über mein Leben bestimmen! Ich bin alt genug für mich selbst zu sorgen! Warum hast du es nicht schon früher erzählt?“ Er zuckte mit den Schultern. So als würde es ihm nicht interessieren. „Was hätte das gebracht? Du hättest sonst alles hingeschmissen und hättest jetzt nichts was du vorweisen könntest. Sie hätte dich zu sehr abgelenkt und du würdest nie solch eine schöne Wohnung besitzen die du von deinem eigenem Geld besorgt hättest.“ Jetzt sah ich meinem Vater geschockt an. Wie konnte er nur so über mich denken? Wie konnten beide so über mein Leben bestimmen! Als wäre ich so leicht zu manipulieren! Obwohl wenn ich an die jetzige Situation dachte, war ich schon leicht zu manipulieren. Meine Finger kneteten meine Stirn. Ich hatte damals nicht ein einzigen Gedanken fassen können wenn Haruka neben mir stand, geschweige irgendetwas Zustande bekommen. Ich war ein Teenie der verschossen in sie war. Sicherlich wollten meine Eltern mich schützen, doch wäre ich an ihrer Seite wirklich eingegangen und abhängig geworden? „Wir haben uns an der Musikshow dafür entschlossen diesen Weg zu gehen. Die Familie Tenoh hatte mit uns ebenfalls darüber gesprochen. Sie wollten nicht das Haruka den Umgang mit dir erlebt, sowie wir nicht wollten das du mit Haruka anbandelst. So haben wir euch gegenseitig davon abgelenkt. Doch ich hätte nie gedacht, dass sie diesen Weg eingeht um mit dir zusammen zu sein.“ Die zwei Familien haben es beschlossen? Die Familien die sich so sehr hassten. Nur um uns auseinander zu bringen? Es kam mir wirklich so vor wie bei Romeo und Julia. Doch was meinte er im letzten Satz? „Meinst du etwa sie hatte diesen Unfall inszeniert? Das es nie eine verfeindete Gang gab?“ Ken'ichi stand von der Couch auf und streckte sich. „Ich weiß es nicht. Das kannst du nur sie selbst fragen. Jedoch wenn du in Miami bist, rede mit deiner Mutter darüber. Wenn du Haruka liebst dann sag ich nichts dazu. Du bist jetzt alt genug um auf dich selbst zu achten. Jedoch würdest du dein ganzes Leben was du jetzt aufgebaut hast, einfach wegwerfen? Überlege es dir gut was du machen willst. Ich stehe dir nicht mehr im Wege.“ Er ging zum Fenster und schaute hinaus. „Nun gut, ich werde noch ein wenig arbeiten Michiru. Es war schön dich wiedergesehen zu haben und über alte Geschichten zu reden. Jedoch solltest du langsam gehen. Mein Fahrer fährt dich gern nach Hause.“ Ohne zu zögern stand ich auf und bedankte mich für die heutige Zeit. „Danke Dad, jedoch werde ich noch woanders hingehen. Ich komme auch ohne Chauffeur nach Hause.“ Er begleitete mich noch bis an die Tür und so ging ich die Straße hinunter. Es war ein schwieriger Weg nach Hause. Ich mochte Hara und Haruka hatte ich mein Leben lang vergöttert. Doch würde ich jetzt dies alles hinschmeißen? Er hatte recht. Haruka lebte in Japan und ich jetzt hier in Amerika. Mich hielt nichts mehr dort, auch wenn meine große Liebe dort leben sollte. Was ist wenn ich mit dieser gar nicht klar kam? Das Hara nur eine gespielte Rolle war und sie in Wahrheit ganz anders war. Was wäre dann? Dann würde ich in Japan mit nichts da stehen und bei Null anfangen. Hier hatte ich meine Schützlinge, meinen festen Job, mein eigenes Heim. Mit Luxus kam ich noch nie klar. Das sah ich bei Seiya schon, deswegen hatte es auch nicht mit ihm geklappt. Ich glaubte je weiter ich darüber nachdachte, desto weniger wollte ich mit Haruka zusammen sein. Mein Handy vibrierte jedoch auf und ich lass die SMS. Leicht schmunzelte ich auf und grinste in mein Handy hinein. Kaorinight hatte sich gemeldet und angefragt ob wir heute Abend in die Disco gehen wollten. Etwas Ablenkung würde nicht schaden und sie war mit Abstand die Einzige die ich jetzt von allen bevorzugen würde. Sie war so wie ich. Elza war von sich zu sehr eingenommen und Eugeal lebte für ihren Job, da würde ich eh kaum Platz bei ihr finden. Obwohl ich zwar auch für den Job lebte, doch das war was anderes. Wieder bekam ich eine SMS und runzelte die Stirn. „Ob ich mich verkleiden möchte?“ War heute Abend so eine Art Fasching in der Disco? Ich überlegte gerade nach, aber Halloween war doch schon vorbei gewesen oder nicht? Wir hatten jetzt fast Mitte November gehabt. Ich war gerade auch etwas verwirrt mit der Zeit gewesen. Ich schrieb ihr das ich normal kommen würde und die gleiche Zeit wie letztens da wäre. So ging ich weiter die Straße hinunter und genoss die frische, kühle Luft. Der Moment der Stille und die klirrenden Eiswürfel, übertönten den Moment der Zufriedenheit. Viele lustige Gestalten waren um mich herum, die den Samstag feierten. Die rothaarige Frau, die gegenüber von mir saß, versüßte mir den Abend. Man konnte zwar nicht viel hören, dafür war die Musik manchmal etwas zu laut, aber man sollte sich ja auch mehr bewegen als reden in einer Disco. „Komm lass uns endlich tanzen! Zeig mir wie du dich bewegst!“ Sie zwinkerte mir zu und gemeinsam gingen wir auf die Tanzfläche. Es dauerte etwas bis ich mich in die Musik hineingefühlt hatte. Manche Songs waren einfach nicht meine Wellenlänge. Doch meine Tanzpartnerin zeigte mir den Weg des Rhythmus und ich musste sagen, sie konnte echt bei jeden Song tanzen. Man merkte mir an das ich nicht oft feiern ging. Ich spürte langsam den Alkohol in meinen Gliedmaßen. Jedoch wollte ich jetzt noch nicht aufhören zu tanzen und so viel intus hatte ich noch nicht gehabt. Kaorinight machte mich aufmerksam, dass ich von einem Typen mit einer goldschwarzen, venezianischen Halbmaske seit einer geraumen Zeit begutachtet wurde. So schaute ich hin und wieder zu ihm rüber, aber er machte keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. Er ignorierte jede andere Frau die ihm ansprach und unsere Blicke trafen sich erneuert. Irgendwie hatte ich das Gefühl gehabt ihn schon mal gesehen zu haben? „Alles ok? Möchtest du lieber gehen?“ Ich schüttelte nur den Kopf und wollte noch nicht aufhören zu tanzen. Bis der neue Song leise ertönte und der Boden anfing zu vibrieren und die leichte Melodie ertönte. Ich mochte den Song von Klangkarussel mit Sonnentanz. 'I've walked through the valleys of the wilderness in time'. Der Typ mit der Maske bewegte sich auf einmal und schritt auf mich zu. 'Only to find out that you have love in places I can't describe' „Darf ich bitten?“ Etwas irritiert sah ich zu Kaorinight, doch bevor ich etwas tun konnte schleifte er mich mit sich. 'I need you, it's the sunrise' Seine Hände umgarnten meinen Körper, ein leichtes kribbeln durchzog mich und das Parfüm war mir bekannt. 'I just wanted to let you know' „Keine Angst ~Chiru.“ 'I love you, don't ever let go' Meine Augen weiteten sich und so fingen wir an zu tanzen. Mein Herz rannte plötzlich davon und ich kannte die Augen vor mir und diese Person. 'Cos the sun don't shine when you're not around mine' So kam ich ihr näher und sagte ihr ins Ohr. „Bist du wirklich hier?“ 'Singing I can never be without you' Sie lächelte mich an und so kam ihr Körper noch näher an meinen. Wir klebten förmlich aneinander und fühlten den Song. Wie ein eingeschweißtes Team tanzten wir miteinander. So als würden wir uns schon ewig kennen. 'Cos the sun don't shine' 'The sun don't shine' 'Yeah the sun don't shine' 'The sun don't shine' 'Without you, without you' Noch nie war ich so nah bei ihr. Spürte diese tiefe Umarmung und das kribbeln in meinem Bauch. 'Through all the space and time' 'Your love is mine' 'But the sun don't shine' 'The sun don't shine' 'Without you, without you' Ihre Hände waren an Orten die sie vorher noch nie berührt hatte. War das ein Traum oder die Wirklichkeit? In meinem Kopf drehte sich alles und ich wollte sie nur noch spüren. 'When I saw you rise the other day' 'I felt my worries just seemed to melt away' 'Into you, yeah into you' Unsere Lippen kamen immer näher bis sich diese nach so langer Zeit endlich verewigten. Das prickelnde Gefühl voller Glückshormone durchströmten meinem Körper. Es war in diesem Moment einfach nur perfekt gewesen. Der Kuss war so anders wie bei den Anderen. Ich blendete alles um mich herum aus und zog ihr Gesicht noch näher zu meinem. Meine Zunge spürte ihre wie diese, wie unsere Körper miteinander tanzten. Ich ersehnte diesen Moment schon so lange hervor und jetzt war er da gewesen. Wie lange hatte ich darauf gewartet und hoffte das dieser Moment nie zu Ende ging. Doch das Lied verstummte und ich sah zu meiner Gegenüber. „Ich muss leider wieder gehen.“ Meine Arme umklammerten den schmalen Körper vor mir. „Wann sehen wir uns wieder?“ Sie flüsterte zu mir. „Wenn du willst das ich wieder komme, dann musst du noch etwas auf mich warten.“ Ihr Gesicht kam wieder näher zu meinem und so drückte sie mir einen kleinen Kuss auf meine Stirn. „Gib mir ein Zeichen und ich weiß Bescheid. Jedoch kannst du auch einen anderen Weg einschlagen mit jemand Anderes. Ich zwinge dich zu nichts, ~Chiru.“ Mit diesen Worten verschwand sie aus meinem Blickfeld und ließ mich verwirrt stehen. „Kanntest du die Person? Ihr wart ziemlich vertraut. Noch jemand den ich aus deinen Revier verjagen muss?“ Ich schrak auf. Neben mir stand Kaorinight mit verschränkten Armen. „Oh Gott hast du mich erschreckt!“ Um uns tanzten die Leute feucht fröhlich weiter, so als wäre nichts passiert gewesen. Ich sah zur Menge, doch sie war nicht mehr zu sehen. So gingen wir gemeinsam zur Theke zurück. Ich brauchte jetzt ganz dringend Wodka auf Eis, den ich sofort auf Ex trank. „Es ist schwierig das zu erklären.“ Die größere Frau vor mir sah mich erwartend an. „Jedoch nicht der richtige Ort zum Reden. Wenn du möchtest können wir auch woanders hingehen?“ Meine Locken wehten im Wind des Kopfschüttelns. „Sorry, aber ich denke ich habe für heute Abend genug. Würdest du mich entschuldigen? Ich melde mich dann wieder bei dir.“ So drückte ich dieser noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange und ging. Diese nickte nur und sah mir hinter her. Meine Füßen trugen mich hinaus aus der lauten Hölle. Ich brauchte einen klaren Kopf zum Denken und das konnte ich hier definitiv nicht tun. Verwirrt saß ich in der Bahn nach Hause. Ich schmeckte immer noch ihre Lippen auf meinen. Wie wohl der Sex erst war? Mein Gesicht errötete. Oh Gott Michiru was denkst du gerade! Ich schüttelte meinen Kopf und kam mir ziemlich bekloppt in der Bahn vor. Bestimmt dachten die Leute, dass ich bescheuerte wäre. So stieg ich an meiner Haltestelle aus und lief die Straße hinauf. Je näher ich meiner Stadtwohnung kam, desto schwerer fiel es mir einen klaren Gedanken zu finden. In diesen Moment fühlte ich mich schlecht. Es war einmal das Reich von mir und Hara. Doch jetzt war da nur die Leere. Die genau wie in meinem Kopf herrschte. „Welches Zeichen?“ Ich drehte den Schlüssel zur Seite und betrat die leere Wohnung. Legte meine Tasche auf der Ablage ab und ging in das offene Wohnzimmer. Mein Blick sah zur Seite, wo ich in meiner Erinnerung Hara in der Küche sah und der mich freudig begrüßte mit seinem leckeren Essen. Ein leiser Seufzer entfuhr mir. Ich saß mich auf den Stehhocker am Tresen und sah mich um. Egal wo ich hinblickte, sah ich Haruka als Hara. „Welches Zeichen meinst du?“ Hatte ich ihr in dieser Wohnung nicht genug Zeichen gezeigt? Oder meinte sie meine momentanen Liebschaften? Ich vergrub meinem Kopf in meine Arme, die auf der Tischplatte ruhten. Ich wusste nicht was ich tun sollte. In einem wollte ich mit ihr zusammen sein, doch im anderen Moment gab es noch zu viele Fragen und ich wollte mein jetziges Leben nicht einfach so aufgeben. Die Frauen konnte ich ignorieren, aber sollte ich jetzt ewig auf sie warten? Wie sollte sie denn diesen ganzen Rummel aufklären? Wann will sie aus ihrem Loch kriechen? Was ist wenn ich ihr sage, dass ich nicht mit ihr gehen werde. Was würde sie dann tun? Wenn ich mich für jemand anderes, normales entscheiden würde, als für sie? Würde sie diese Entscheidung akzeptieren? Ob sie immer noch an das eine Versprechen von damals dachte? Würde sie für immer bei mir bleiben? Obwohl wir uns so unterschiedlich entwickelt hatten? Mir liefen heiße Tränen die Wange hinunter. Zu viele Fragen waren in meinem Kopf gewesen. Mein Vater hatte mich zu sehr verunsichert, jedoch hatte er in dieser Hinsicht recht. „Es ….ist so.....schwer ….. .“ Kaorinight hatte ich verletzt. Sie sah geknickt aus. Doch was sollte ich machen? Einfach fröhlich weiter mit ihr feiern gehen und ihr etwas vorspielen? Ich war nicht Seiya gewesen und wollte mich nicht wie er entwickeln. Ich ging zum Kühlschrank und öffnete diesen. Dort sah ich den Wein der mir in die Hand fiel. Holte mir ein Glas und schenkte mir etwas davon ein. Ich blickte in das leere Wohnzimmer und hob die Hand mit dem vollem Weinglas. „Leb wohl …. .“ Mein Blick wurde finster und so nahm ich einen kräftigen Schluck. Ich hatte mich entschieden und so konnte es nicht mehr weiter gehen. Nicht so und nicht jetzt. Ein neues Leben musste her und das ganz schnell. Kapitel 24: Die Kunstmesse -------------------------- Das rattern des Zuges auf den Schienen beruhigte meine Sinne. Der Blick auf die Metropolen Großstadt von Miami war klar vor meinen Augen zu sehen. Auf der einen Seite ragten die riesigen Hochhäuser empor und auf der anderen Seite die grüne Oase, mit ihren weißen Stränden und den unendlich weiten Meer. Es war nun so weit. Unsere oder besser gesagt meine Ausstellung stand kurz bevor. Doch zuerst checkten wir in unser Hotel ein. Neben mir saß Frau Misuno, die in einem Buch las und mir gegenüber Frau Tomoe, die an ihren Laptop arbeitete. Neben ihr saß Kakyuu, die Leiterin der Druckerei unserer Zeitschrift und die linke Hand unserer Chefin. Sie bestimmte die Ausstattung und das Label, sowie die Schriftgröße und die Reihenfolge der Fotos von der Zeitschrift. Mit ihr hatte ich eher seltener zu tun, aber wäre voll mein Beuteschema gewesen. Aber mit dieser Sache hatte ich momentan komplett abgeschlossen. Keine Frauen mehr, weder Techtelmechtel oder One-Night-Stands. Kein Spaß Fick mehr mit Elza oder Knutscherei. Diese war jedoch sauer und verstand meine Lage nicht, Eugeal und Kaorinight verstanden meine Situation eher besser, jedoch konnte man bei Beiden eine leichte Enttäuschung heraus hören. Ich mochte sie alle keine Frage. Doch damals hatte ich mir eine Grenze gesetzt und diese wollte eine Veränderung haben. So konnte es einfach nicht mehr weiter gehen. Haruka hatte mir Andeutungen gemacht und dann dieser eine Kuss in der Disco erst. Ich fuhr mir leicht über die Lippen und sah verträumt aus dem Fenster des fahrenden Zuges. „Gegen 15 Uhr haben wir ein Meeting im Gebäude C.“ Ich sah zu meiner Assistentin und lächelte leicht. „Amy, beruhige dich. Denk auch mal an was anderes, als nur an die Arbeit.“ „Jedenfalls tut es einer von ihnen.“ Ich blickte nach vorne wo Frau Tomoe saß und trübselig dreinblickte. Mein Blick ignorierte diese gekonnt und schenkte dieser keine Beachtung. Sie war nur eingeschnappt gewesen, dass diese mit uns fahren musste und nicht mit unserer Chefin. „Ladys, wie wäre es später mit ein paar Cocktails? Vielleicht am Strand? Wir sind in Miami! Party-Time!“ Ich erschrak auf und blickte über mir, wo Rubeus sich auf den Sitz abstützte und frech grinste. Als würde ich mit Alkohol am Strand liegen, nur damit du mein Fleisch begutachten konntest. Warum dieser Idiot mitkam wusste leider keiner. Jeder seufzte auf und ignorierten diesen. „Ihr seid langweilig! Was mit dir Michiru, kommst du mit auf die Piste?“ Meine Augenbraue erhob sich. Mit diesen Typen feiern gehen? Niemals! Eher fresse ich einen Besen. „Nein, Danke. Ich muss noch eingies erledigen.“ Er verzog mürrisch das Gesicht und lehnte sich zurück auf seinen Platz.Jedenfalls war ich zufrieden gewesen. Meine Schützlinge hatten zu 91% bestanden, die restlichen 9 % mussten zur mündlichen Prüfung nochmals antreten. Da konnte ich als Lehrerin und Dozentin stolz drauf sein. Morgen werde ich an meinen freien Tag meine Mutter besuchen gehen. Ich starrte wieder auf meinem Handy und konnte keine Nachrichten darauf lesen. Wieder keine Antworten. Ich hatte mit allem geredet und den Schlussstrich gezogen. Seit diesem Tag hatte sich keiner mehr gemeldet gehabt. Ich verstehe ihre Reaktionen aber das Elza sich danach nicht mehr meldet. Sie hatte mich sogar am Telefon beschimpft und mir Sachen am Kopf geschmissen, die mich heute noch verletzten. Immerhin wusste ich jetzt was Elza war. Eine falsche Freundin, die wirklich nur das Eine wollte, mehr nicht. Solange hatte sie jedenfalls noch nie geschmollt, aber ich wollte momentan mit niemanden oder neues das Bett mehr teilen, bis ich die Richtige gefunden hatte. „Möchte jemand was Süßes oder einen Kaffee?“ Die Stewardess kam mit ihren Snackwagen durch den Abteil. „Ich hätte gern die neue Tageszeitung.“ Kakyuu kaufte sich die neuste Tageszeitschrift und las in Ruhe darin. Vieles stand über die kommende Kunstausstellung und dann, wie fast jeden Tag, ein neuer Bericht über Haruka. Nachdem die restlichen Gangmitgliedern geschnappt wurden, das Gesprächsthema seit einigen Tagen. Jedoch mied sie die Presse weiterhin.Nachdem sie aus meiner Wohnung verschwand, bekannte sie sich zum Verschwinden. Es gab viel Trubel und Gerede. Jedoch blieb Haruka kühl und wortkarg. Ich fragte mich wann sie sich bei mir melden würde? Nach dem Kuss war auch dort totenstille gewesen. Ob sie immer noch auf ein Zeichen wartet? Gelangweilt starrte ich weiterhin aus dem Fenster und hoffte das wir bald ankamen. „Die Tenohs sind wohl auch schon in Miami angekommen. Ich frage mich wie das zusammentreffen unserer Chefin auf Sakura Tenoh ist?“ Frau Tomoe blickte kurz von ihrem Laptop hoch und sah zu Kakyuu. „Frau Javis ist gut vorbereitet um sich von dieser Frau nicht die Blöße zu zeigen. Beide hassen sich wie die Pest. Liegt wohl in beider Vergangneheit.“ Wir sahen sie alle jetzt erwartend an. „Inwiefern Vergangenheit?“ „Uuuupps...... .“ Kakyuu redete dazwischen. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass Beide die gleiche Schule besuchten oder irgendwas mit der Kindheit. So genau weiß ich das auch nicht.“ „Egal, es ist Vergangenheit.“ Ich starrte Frau Tomoe an und diese erwiderte meinen Blick. Bestimmt war da mehr als sie preis gab. „Ob auch Haruka zur Kunstausstellung kommt?“ Mein Blick wechselte wieder zu ihrer Nachbarin. „Warum sollte sie dort erscheinen? Diese interessiert sich doch nicht für Kunst.“ Kakyuu wedelte mit der Zeitung vor mir her. „Dort steht die Familie Tenoh erscheint, also geh ich ganz stark davon aus.“ „Frau Kaioh wäre eh aus dem Häuschen, wenn sie ihr Idol live sehen würde.“ Leicht errötend sah ich zu meiner Assistentin die sich jetzt auch ins Gespräch einschaltete. „Das ist gar nicht war!“ „Ach ja? Und warum dann so rot um die Nase?“ Frau Tomoe stobte kurz ihre Arbeit. „Ich war früher mal in einem Musikwettbewerb mit ihr auf der Bühne, dass ist Jahre her. Nichts von Bedeutung.“ Alle sahen mich skeptisch an. „Sie wäre nicht dein Schema.“ Ich hob meine Augenbraue wieder und war verdutzt auf diese Aussage von Frau Tomoe. „Stimmt, laut Presse stehst du ja eher auf feminine Frauen mit rotem Haar.“ Alle sahen zu Kakyuu und sie bekam mit, dass sie ja rötliches Haar hatte. Sie zuckte dabei mit den Schultern. „Aber ich stehe nicht auf Frauen, sorry.“ Ich lachte auf und winkte ab. „Schon gut, ich bin nicht auf der Suche.“ „So so, was ist mit der einen Rothaarigen passiert?“ Ich kicherte leise vor mich hin und sah Kakyuu ruhig an. „Belassen wir es auf eine Bekanntschaft. Ich habe momentan andere Ziele vor Augen.“ Frau Tomoe sah mich misstrauisch an. „Solange es dem Wohl der Firma nützt, ist es in Ordnung.“ Irgendwie konnte ich die Assistentin der Chefin nicht wirklich einschätzen. „Keine Sorge, ich lebe für diesen Beruf. Da werde ich schon nichts schlimmes anstellen.“ So ging jeder seine gewohnte Arbeit im Zug nach bis wir am Bahnhof angekommen waren. Gemeinsam checkten wir im Hotel ein. „Treffen wir uns später alle zum Abendessen?“ Ich schaute auf die Uhr und überlegte kurz. Morgen wollte ich meine Mutter besuchen gehen und darauf musste ich mich noch vorbereiten. Wer weiß wie der Drachen reagierte. Man wusste nie wirklich wo man bei ihr war. „Ich weiß noch nicht ob ich es schaffe. Wenn nicht geht ohne mich was essen. Es kann sein, dass ich dazu stoße oder nicht.“ Sie sahen mich alle erwartend an. „Hast wohl noch was vor Prinzessin was?“ Lustlos sah ich Rubeus an und sagte gelangweilt zu ihm, dass es ihm nicht zu interessieren hätte. So verabschiedete ich mich von der Gruppe und richtete mein Hotelzimmer ein. Danach übte ich vor dem Spiegel. Sei es meine Anfangsrede für die Eröffnung der Ausstellung oder ein ernstes Gespräch, was ich mit meiner Mutter führen würde. Das letztere hoffte ich insgeheim nicht zu führen. Ich wollte aber so vieles noch von ihr wissen. Was war wirklich in der Vergangneheit vorgefallen? Warum dieser Hass zu der Kunst und zu der Familie Tenoh? Hoffentlich werde ich antworten finden. Jedoch genug rumgegrübelt, dass Meeting fing gleich an. Da würde jetzt eh nicht viel mehr passieren. Nur die genaue Planung für die Kunstausstellung und der genaue Ablauf. Der gestrige Tag verging wie im Flug. Die Anderen waren doch noch was Trinken gewesen. Doch ich hatte mich auf das Treffen mit meiner Mutter hoffentlich auch gut vorbereitet. Es konnte immer anders kommen wie man plant und denkt. Schwer seufzend stand ich vor der Haustür meiner Mutter. Starren Blickens und zögernd anzuklopfen oder zu klingeln, ertönte nach einer Ewigkeit die Türglocke. Nach kurzer Zeit ging diese auf und mein schönstes Lächeln erschien. „Ah Michiru, ich habe dich schon erwartet. Komm rein mein Kind.“ Ihre Wortwahl war höflich, doch ihr Gesicht konnte Bände sprechen. So trat ich zögerlich ein. „Wie geht es dir? Ich bin gespannt was deine Kunst sagt.“ Der letzte Satz klang eher für sie heraus gezwungen. So als hätte sie eh keine Interesse darüber zu sprechen. Für sie gab es nur die Musik, nichts anderes. Ich merkte jetzt schon das dieses Gespräch nichts bringen würde und die Sympathie würde eh immer mehr verschwinden zu ihr. Deswegen fragte ich mich ob das Thema meiner Kindheit was bringen würde oder sie darauf anzusprechen über die Familie Tenoh? Am Liebsten würde ich kehrt machen und einfach gehen. Jedoch war sie meine Mutter und Familie konnte man sich leider nicht aussuchen. Sicherlich könnte ich mir eine bessere aufbauen, aber ich konnte mich nicht als Mutter vorstellen. Kleine Kinder waren für mich nervtötend und anstrengend. Wenn meine Partnerin jedoch Kinder haben möchte, wie würde ich dann reagieren? „Mir geht es wie immer und du wirst es ja selber sehen wie ich micht gemacht habe in der Kunst. Jedoch würde ich sagen, dass ich eine Meisterleistung bei den einen Kunstwerk vollbracht habe. Ich bin sozusagen aus meinen Schatten gesprungen und bin neu auferstanden.“ Sie hob ihre Augenbraue. „So? Nun, möchtest du Kaffee oder Tee?“ Ich derweilen kochte innerlich. Diese Desinteresse konnte man förmlich herausspüren. Was brachte mir dieser Besuch hier eigentlich? Das Einzige was es für mich war, war reine Zeitverschwendung. „Ich denke ich nehme ein Glas Wasser.“ Ein seufzen durchfuhr ihr. „Nun gut. Zum Glück sind wir nicht in einen Café gegangen. Es war schön dich gesehen zu haben Kind, jedoch solltest du nach dem Getränk langsam wieder gehen.“ Ich schaute sie entsetzt an. Ihr ernst? Ich war gerade mal ein paar Minuten da gewesen! „War das ironisch gemeint? Ich hatte einen langen Weg hinter mir!“ „Das interessiert mich nicht Kind! Wäre Saphir da, würde ich eventuell mehr Zeit für euch opfern, aber du langweilst mich in allen was du tust. Du warst nie gewollt und deine Leistungen werden sich nie ändern. Abfall, bleibt Abfall!“ Jezt brachte sie das Fass zum kochen. Endlich hatte sie es gesagt! Mehr Bestätigung brauchte ich nicht mehr. Ich nahm das volle Glas mit Wasser und schmiss es ihr entgegen. Leider traf ich nur die Wand hinter ihr. „Danke für diese Zuneigung Mutter! Es wäre jedoch toll, wenn du dich morgen nicht blicken lässt! Von mir aus kannst du elendig und alleine verrecken, du Miststück!“ Mit diesen Worten verschwand ich mit einen lauten Knall aus ihrer Wohnung. Was bildet sich dieses Ungeheuer ein! Mir so etwas an den Kopf zu schmeißen! So als hätte ich keine Gefühle, sondern wäre nur ein kalter Gegenstand. Immer weiter entfernte ich mich von diesen furchtbaren Ort. Immer noch genervt über das Geschehene von meiner Mutter fuhr ich mit der Bahn zurück zum Hotel. Neben mir saß ein älterer Herr der Zeitung las. Auf der Rückseite war wieder ein großer Artikel über Haruka gewesen. Ich fragte mich wann dieses hin und her endlich aufhörte. Die tun so als wäre Haruka ein Superstar hier? Vielleicht in Japan aber in Amerika? Es steht doch eh kaum was brauchbares drin. Sie hatte sich gemeldet, aber das warum und weshalb hatte sie nicht preisgegeben. Sie meinte nur irgendwann will sie darüber reden, wenn die Zeit gekommen sei. Doch momentan will sie ihre Privatsphäre genießen im Hause Tenoh. Sicherlich waren viele Fragen offen. Warum hatte sie das Verschwinden von sich selbst so gut organisiert? Wer kam ins Gefängnis und wer blieb verschont. Die Anwälte zerreißen sich jetzt schon förmlich für diese Schlagzeilen die Mäuler. Ob Haruka jemals die Wahrheit preisgeben wird? Sei es in der Öffentlichkeit oder meine Wenigkeit. Warum suchte diese Unterschlupf ausgerechnet bei mir? Sicherlich teilten wir eine Vergangenheit. Doch an dieser konnte ich mich kaum noch erinnern. Keineswegs hatte mich Haruka als Kind motiviert weiter zu machen und nicht aufzugeben. Ich hatte ihre Familie damals beneidet. Sie war immer fröhlich und half mir aus meiner Einsamkeit raus. Ruka war für mich ein liebevoller Mensch gewesen. Sie hatte mein Leben gerettet und dafür musste ich ihr noch danken. Ohne sie wäre ich schon längst nicht mehr auf dieser Welt. Schon ein komischer Zufall. Sie war damals als Ruka mein Idol und als Haruka meine Liebe des Lebens. Das ich mit dieser sogar unter einem Dach wohnen würde. Leicht schmunzelte ich vor mich her. Ich saß in einer überfüllten Bahn Richtung Hotel und war vom Verhalten her wie ein kleines Kind. Ich vermisste Haru. Warum wusste ich nicht. Er war nicht echt, nur erfunden. Was ist wenn Haruka komplett anders war und die Rolle nur gespielt hatte? Mein Gesicht sah nachdenklich aus. Wieso sollte sie das tun? „Sie sind doch Michiru Kaioh?“ Ich wurde gerade von meinen Gedanken herausgerissen. Vor mir saß eine ältere Dame die freudig strahlte. „Ja, die bin ich. Woher kennen sie mich?“ Sie fing an zu schmunzeln. „Natürlich aus dem Fernseh, Zeitung und ihrer Kunst. Ich freue mich auf Samstag, wenn normale Leute ihre Ausstellung angucken dürfen.“ „Dann hoffe ich sie genießen den Tag.“ „Bestimmt, ich gehe nur wegen ihnen hin Frau Kaioh.“ Die anderen Passanten sahen zu uns. Zu viele Augenpaare sahen mich an. Ich mochte es nicht wenn ich im Rampenlicht war. Trotzdem musste ich jetzt dadurch. Bei meinen Violinen Konzerten konnte ich dies abstellen, doch in der Öffentlichkeit ging das nicht so leicht. „Sehr freundlich, dann hoffe ich sie mögen meine neuen Kreationen. Jedoch muss ich leider hier aussteigen. Ihnen einen schönen Tag.“ Mit dieser Notlüge ging ich schnell zur Tür und verließ die Bahn. Ich hatte zwar noch 3 Stationen vor mir aber die ging ich lieber zu Fuß. Nicht das mich noch jemand erkannte. Auf dem Weg zum Hotel bekam ich eine Nachricht von Saphir. Sie sind angekommen und ob man sich heute Abend noch treffen tut? Irgendwie hatte ich gar keine Lust auf ein weiteres Treffen mit irgendjemand aus meiner Familie. Besonders da Saphir meinen Vater im schlepptau hatte. So sagte ich ab und verzog mich in meinen Hotelzimmer zurück. Einfach nichts tun und den Abend ausklinken lassen, mehr wollte ich nicht. Morgen wird es eh schon stressig genug. Doch Ruhe hatte ich am Abend nicht gehabt. Meine Mädelz im Zug klopften an meiner Hotelzimmertür, dass wir was trinken gehen. Absagen durfte ich nicht. Mich staunte das meine Assistentin dabei war, die hatte ich nicht so eingeschätzt und dann war noch Frau Tomoe dabei gewesen. Die Kälte in Person, sie konnte ich gar nicht einschätzen. „Ich werde aber nicht lange bleiben, nur ein Glas!“ Von nicht solange wurde es schon nach Mitternacht und aus ein Glas war es eine ganze Flasche geworden. Jedoch war ich die standfestere von den Anderen gewesen, die Anderen alberten eher nur herum. „Nun Ladys ich verabschiede mich jetzt. Morgen ist ein langer Tag.“ Obwohl die Messe um 10 Uhr öffnete musste ich um 9 Uhr vor Ort sein. Die Nacht wird sehr kurz werden. Innerlich seufzte ich auf, warum bin ich nicht schon früher gegangen? Alles verlief wie geplant ab. Die Willkommensrede hatte ich mit Bravur bestanden. So konnte ich den Rest des Tages einigermaßen entspannen. Es gab eine Führungskraft die besondere Kunsthändler durch meine Galerie begleiteten und die gewisse Stories dazu redete. Manches wurde dazu erfunden, aber wem fällt das schon auf? Frau Javis sah noch ziemlich entspannt aus. Alle sahen sehr gut in ihren Outfits aus. Hier und da wurde ich zu einem Gespräch eingeladen und trank ein paar Schlückchen aus dem Orangensaft mit den Fachgästen. Hätte ich Champagner in der Hand würde ich schon sehr ausschweifend daher reden. „Hey Schätzchen wie geht es dir? Du siehst wie immer bezaubernd aus.“ Da kam das erste Übel auf mich zu. Seija Kou er sah wie immer charmant aus. So stellten wir uns kurz zusammen vor den Fotografen und gingen etwas abseits von den Leuten weg. „Kann mich nicht beklagen, wie geht es dir? Wie lange bleibst du hier und wann musst du weiter ziehen?“ „Ich habe dir doch gesagt ich halte den ganzen Tag heute nur für dich frei.“ Mit einen Augenzwinkern lächelte mich der gutaussehende Kerl an. „Ja das hattest du einigemale erzählt.“ „Mich wundert es das du ohne Begleitung hier bist?“ Ich sah ihn fragend an. „Wer sollte mich denn begleiten? Meine Assistentin ist bei meiner Chefin aushelfen.“ Er grinste mich an. „Das meinte ich nicht. Wo sind deine Mädelz mit denen du sonst so verkehrst?“ Anscheinend spricht er auf Elza oder die Schlagzeile an. „Beide verhindert.“ „Nun denn, würde es dir was ausmachen wenn ich dich ein wenig begleite?“ Ein sehr freudiger Blick meinerseits sah ihn verwundert an. Ich konnte die Freude kaum erwidern. Ich hoffte nur der Tag verging schneller rum als die Messe aufhatte. „Wenn du es wünscht, dann begleite mich ein wenig.“ So liefen wir einige Gemälde weiter bis wir sie trafen. Frau Tenoh höchstpersönlich traf auf meine Chefin Frau Javis. Eisige Kälte herrschte hier und die Fotografen kämpften um das beste Foto. Frau Javis winkte mir her und so musste ich die gemeinsame Zeit mit Seija verlassen. „Man sieht sich bestimmt später wieder.“ „Wie wäre es mit einem gemeinsamen Essen?“ Ich drehte mich um und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht...?“ So gesellte ich mich zu den höheren Tieren und posierte für ein gemeinsames Foto. Ich starrte Frau Tenoh die ganze Zeit an und konnte immer noch nicht glauben das diese Frau meine Nachbarin war aus Kindheitstagen. Ich hatte sie als Kind seltener gesehen. Sie sah etwas mürrisch drein, doch Frau Javis sah nicht besser aus. „Würden sie mich ein Stück begleiten?“ Ich sah sie erschrocken an. Nur sie und ich alleine? Da sie ihre Bodyguards wegscheuchte. In meinen Blickwinkel konnte ich Frau Javis erkennen, die ernst sah und den Daumen nach oben hielt. Soll so gut heißen wie ich sollte mich von der besseren Seite zeigen lassen. So nickte ich nur zu und gemeinsam, mit ein paar Fotografen, gingen wir meine Kunstausstellung anschauen. „Sie haben Talent Frau Kaioh. Zeigen sie mir bitte die neueren Gemälde.“ So führte ich sie immer noch perplex durch die Kunstausstellung. „Vielen Dank, ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug?“ Sie schmunzelte leicht und winkte ab. „Alles was mit Arbeit zu tun hat ist nicht angenehm. Jedoch zum Geschäftlichen. Wie wäre es mit einen Angebot meinerseits.“ Ich sah sie fragend an. „Unsere Vergangenheit war nicht sehr ausschlußreich und erfreulich. Da wir aber eine gemeinsame Person in unseren Umfeld haben, sollten wir uns besser kennen lernen.“ Mein Körper fing an zu zittern. Worauf will sie gerade anspielen? Auf mich und Haruka? Wusste sie etwa wo ihre Tochter war? „Über welches Angebot sprechen sie denn?“ Wir standen nun vor meinen letzten fertiggemachten Gemälde. Die Inspiration die mir Haruka in ihrer Kindheit gab. Frau Tenoh sah freudig das Gemälde an und atmete tief ein. „Nun das sollten wir hier nicht vertiefen. Mein Angestellter wird ihnen später einen Zettel zukommen lassen, geben sie diesen dann Bescheid. Weiteres sehen wir dann.“ Will sie mich etwa abwerben? „Nun denn, ab hier komme ich alleine zurecht. Vielen dank für ihre Zeit Frau Kaioh. Man sieht sich.“ So ging sie dahin und ich musste sagen, sie war angenehmer als gedacht. Kaum war diese weg kam auch schon meine Chefin vorbei. „Und was wollte das Biest?“ Ich schmunzelte leicht. Das meine Chefin so aus sich heraus spricht. „Nichts besonderes. Nur Small Talk. Nichts ernstes. Bis jetzt läuft doch alles gut? Haben sie noch ein weiteres Gespräch mit Frau Tenoh?“ „Wir werden gegen Mittag unsere Fronten klären. Ich lasse mich überraschen. Doch nun sollten sie zurück zu ihrer Ausstellung gehen. Sie sind der Star dieser Messe. Zeigen sie sich präsent.“ Ich nickte ihr hinterher und begrüßte einige Stars und Sternchen. Seija kam gegen Nachmittag wieder zu mir und so plauderten wir viel über manche anderen Sternchen auf der Messe. Bis wir von einen Assistenten von Frau Tenoh gestört wurden, der mir einen Brief da ließ. Ich sah hinein und konnte eine private Einladung entdecken. So nickte ich nur als Bestätigung und ging mich kurz von Seija verabschieden um mich frisch zu machen. Dort sah ich den Brief genauer an. Ich sollte zu ihrer Hotelsuite kommen um unser Gespräch zu vertiefen. Ich fragte mich ob Haruka auch dort war? Ob das ganze Treffen sie arrangiert hatte? So kehrte ich wieder zurück und genoss den Tag mit Seija an meiner Seite. Am Abend hatte ich mich nochmal etwas frisch gemacht, bis ich gegen 21 Uhr an dem besagten Hotel stand. Natürlich hatte ich mein bestes Abendkleid dabei, wann traff man solch eine berühmte Person schon privat? Harukas Mutter war ja keine 08/15 Person. Einer ihrer Bodyguards fing mich ab und gemeinsam fuhren wir hinauf in ihrer Suite. Ich würde ja eher mehr Penthouse bevorzugen, so riesig wie die Zimmer waren. Zum Glück stand ich nicht wirklich auf Reichtum und Berühmtheit. Ein riesiger Flügel stand inmitten des Wohnzimmers und der Rest war auch sehr riesig gestaltet. In der Wohnlandschaft konnte man fast 3 Familien drinnen schlafen lassen. So blickte ich aus dem riesigen Fenster hinaus und konnte Miami's Nachtleben erblicken. „Schön dass sie es sich einrichten ließen, Frau Kaioh.“ Ich drehte mich um und konnte Frau Tenoh in einen wunderschönen schwarzen Abendkleid erblicken. „Michiru reicht und wann hat man so eine Gelegenheit das zu begutachten.“ Sie schmunzelte leicht. „Haben sie Hunger?“ Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein nicht wirklich. Wenn ich im Stress bin, verspühre ich keinen Appetit.“ „Nun gut, vielleicht später. Dann kommen wir gleich zum Punkt.“ Sie machte mir ein großzügiges Angebot bei sich zu arbeiten, als rechte Hand und gab mir den dazugehörigen Vertrag zum durchlesen. Ich war sprachlos, jedoch war das gar nicht mein Fachgebiet gewesen. Ich könnte mir das nie vorstellen den Beruf auszuüben was Frau Tomoe bei Frau Javis tat. Keine wirkliche Freizeit und stets an der Seite von ihr. Das hieße jedoch auch die ganze Familie Tenoh um mich herum. Sowie ein kompletter Wohnungswechsel und das wollte ich nicht wirklich. Zurück nach Japan. „Ich fühle mich geehrt und sie schätzen meine Fähigkeiten sehr. Jedoch erfülle ich nicht alle Anforderungen um diesen Beruf auszuüben.“ „Das ist mir bewusst, sie werden hierbezüglich auch eingearbeitet.“ Ich gab ihr den Vertrag zurück. „Sicherlich, jedoch finde ich meine Position so wie sie jetzt ist ganz gut. Ich muss nicht mehr erzielen oder irgendwen was beweisen. Meine Schüler hier in meinem Umfeld sind mir wichtig und da kann kein Geld der Welt mich überzeugen. Ich habe nichts gegen ihrer Familie auszusetzen, aber ich bleibe lieber in Amerika. Auch wenn Haruka mich dafür bitten würde, würde ich leider absagen.“ Sie sah mich erstaunt an. „So, so. Ich bewundere ihren schneid. Erzählen sie mir mehr über ihre Zeit mit Haruka?“ Ich sah sie fragend an. „Woher wissen sie.... .“ Sie lachte leicht. „Ich habe meine Informanten im Umfeld und sie hatte es mir selbst erzählt. Sie war wie ihr Vater, ein Sturkopf. Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte, musste das auch so geschehen.“ Sie fing an über die Vergangenheit zu reden. Über den Plan den damals über unser Leben bestimmt worden war. Sicherlich hatte sie sich verändert durch den Schlaganfall, jedoch wenn es um Haruka ging wurde sie weich. Ganz anders wie meine Mutter. So erzählte ich ihr die Lüge, welche Haruka gespielt hatte und ich nicht wirklich Ahnung von all dem Trubel mitbekam. Sie selbst wusste diesen Plan, welchen haruka ausübte, auch nicht. „Haruka ist ein Rebell, sie stellte immer irgendwelche Sachen an, damit sie ihre Aufmerksamkeit bekam die sie wollte. Für sie gab es immer nur eine Person im Leben und da sie diese nicht bekam, nahm sie es von Anderen. Bis es ihr irgendwann reichte. Das sie selbst was mit ihrer Cousine anfing, obwohl sie diese nur benutzte, ging unserer Familie ziemlich auf den Wundenpunkt. Deshalb hatte sie diesen dummen Kinderstreich mit Frau Meioh geplant.“ Sie erzählte viel und so bekam ich eine andere Sichtweise. So wurde mir die ganzen Techtelmechtels und Liebschaften bewusst. Haruka wollte mich aus dem Kopf bekommen, jedoch ihr Herz war stärker und deswegen suchte sie Unterschlupf bei mir. Doch warum hatte sie sich nicht mir offenbart? Warum dieser Leidensweg? Warum hatte sie sich das die ganze Zeit bei mir angetan? Vor was hatte sie Angst? Das ich sie Abweise? Ok, bei dem letzteren hätte ich ihr wohl eher die Tür vor die Nase zugeschmissen, wenn die echte Haruka vor mir stand. „Ist sie denn hier? Wir reden über eine Person die gar nicht anwesend ist.“ Sie zündete sich eine Zigarette an und fuchtelte durch die Gegend. „Sie zieht ihr Ding durch. Wäre sie hier, hätte sie mich schon zum Schweigen gebracht.“ Ich fing leicht an zu schmunzeln. „So viel haben sie jetzt auch nicht erzählt, das Meiste kannte ich schon aus dem Medien oder anderen Quellen. Nun denn Frau Tenoh, es ist schon spät geworden. Ich bedanke mich für ihre Einladung. Jedoch habe ich morgen wieder eine Ausstellung zu führen. Ich denke das war nicht unser letztes Gespräch.“ Sie schmunzelte zurück. „Das denke ich auch nicht. Einen schönen Abend noch.“ So begleitete mich einer ihrer Bodyguards wieder hinaus und ich war immer noch baff von diesen Treffen. Ihre Mutter war ganz anders als wie in den Medien gesprochen wurde. Wahrscheinlich auch weil Haruka mich mag. Ich errötete leicht. Haruka wollte die ganze Zeit schon mich, aber warum war sie nicht schon früher aufgetaucht? Ob sie aufgehalten worden war? Oder war es wegen diesem dummen Abkommen? Ich war zu müde um noch einen klaren Verstand zu fassen. So fuhr ich mit dem Taxi zurück in meinen Hotelzimmer und versuchte eine Nacht darüber zu schlafen. Die Kunstmesse verging wie im Flug, ich hatte viele Menschen getroffen und so viel Spaß gehabt. Sogar einige meiner Schüler kamen mich besuchen. Ich hatte viel mit Saphier am Wochenende geredet und meinem Dad über die Situation über unsere Mutter und das Angebot von den Tenohs erzählt. Letztere hatte sich nicht mehr blicken lassen sowie Haruka. Ich konnte auch gar nicht viel darüber nachdenken, da ich viel abgelenkt wurde. Meine Mädelz kamen sogar auch vorbei. Alle drei zusammen. Elza, Eugeal und Kaorinight. Wer wohl dieses Treffen arrangiert hatte? Viel reden konnte ich mit denen leider nicht, doch es würde wohl noch ein klärendes Gespräch geben mit allen drei. Besonders mit Elza. Ich blickte auf das weite Meer. Miami war schon eine schöne Stadt. Jedoch freute ich mich auf mein Zuhause. Wir hatten alle morgen zum Glück Urlaub bekommen. Meine Chefin war sogar so zufrieden, dass ich einen kleinen Bonus von ihr bekam und mir die ganze Woche Urlaub nehmen konnte. Jedoch müsste ich vieles nachholen in Sachen Ausstellung und Berichte schreiben. Deswegen wusste ich noch nicht wirklich ob ich die ganze Woche Urlaub nehmen wollte und beließ es als offen stehen. „Wann kommt die nächste Ausstellung?“ Ich schmunzelte zu meiner linken Seite und überlegte kurz. „Je nachdem wann mich die Muse wieder küsst. Es macht Spaß, jedoch ist es eine Menge Arbeit und Aufwand, dass alles nochmal so hinzubekommen.“ „Ich denke, dass nächste wird besser.“ Ich sah vor mir Frau Tomoe, die wieder am Laptop vor sich her tippte. „Ich meine, vieles war so unorganisiert von der Stadt, dass wir es diesmal gleich alles selber machen.“ Kakyuu micht sich mit ein. „Egal, die Chefin war zufrieden. Was will man mehr.“ So entspannte ich mich noch ein wenig bis ich gegen Abend endlich nach Hause kam. Alles war so still und leise. Keine Geräusche oder niemand um mich herum. So machte ich mir es auf der Couch gemütlich und zappte ein wenig im Fernseh umher. Doch lange musste ich nicht suchen. Es lief gerade eine Wiederholung zu einer Live-Schaltung am Samstag von Haruka Tenoh. Ich bekam irgendwie gar nichts mit, da ich die ganze Zeit von der Ausstellung abgelängt war und keine Nachrichten las oder jemand anderes davon erzählte. Selbst im Zug hatte ich nicht mal mitbekommen was in der Zeitung stand. So machte ich automatisch etwas lauter. „Sie wissen nicht wie es ist in einer Familie aufzuwachsen, die einen ständig beobachtet. Die dir vorschreiben tut.... was man mit wem machen darf und nicht. Ich bekenne mich selbst zu dieser Tat und brauchte eine Auszeit von all dem hier. Was ich so nicht bekommen hätte, nicht in Japan und auch nicht woanders. Viele Interviews mit den Leuten im Fernseh wurde gekauft. Also glauben sie nicht an alle Nachrichten von mir die nicht stimmen, sie wollen die Wahrheit.... dann fragen sie mich persönlich. Jedoch werde ich über diese Tat kein Wort mehr verlieren oder geschweige ezählen---.“ „Kaum da, musst du wieder auf den aktuellsten Stand der Dinge sein... .“ Ich erschrak auf und sah zu meiner linken, wo Haruka die Treppe hinunter kam. Meine Augen weiteten sich und die Kinnlade fuhr herunter. „Wie?.....Was machst du denn hier?“ Ich stand auf und ging automatisch auf sie zu. „Nun ja, ich muss doch das Haus hüten, wenn mein Frauchen dieses verlassen tut. Und ich sagte ja ich melde mich wenn alles bereinigt ist.“ Zögerlich stand ich vor ihr. Sie sah mich grinsend an. „Du bist wirklich hier? Ich bin nicht eingeschlafen?“ Sie schritt auf mich zu und umarmte mich. „Nein du bist nicht eingeschlafen.“ Ihr Gesicht kam immer näher zu meinen. Meine Augen starrten förmlich ihre Lippen an. Doch dann zögerte ich und stoß die Begierde vor mir weg. „Sorry, ich kann nicht. Noch nicht..... .“ So ging ich rückwärts von ihr weg und ging zur Küche. „Verstehe.... .“ Sie lehnte sich an den Küchentresen und beugte sich zu mir hin. „Wie geht es jetzt weiter?“ Ich grinste sie an. „Wer weiß.... .“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)