Beautiful Scars von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 24: Die Kunstmesse -------------------------- Das rattern des Zuges auf den Schienen beruhigte meine Sinne. Der Blick auf die Metropolen Großstadt von Miami war klar vor meinen Augen zu sehen. Auf der einen Seite ragten die riesigen Hochhäuser empor und auf der anderen Seite die grüne Oase, mit ihren weißen Stränden und den unendlich weiten Meer. Es war nun so weit. Unsere oder besser gesagt meine Ausstellung stand kurz bevor. Doch zuerst checkten wir in unser Hotel ein. Neben mir saß Frau Misuno, die in einem Buch las und mir gegenüber Frau Tomoe, die an ihren Laptop arbeitete. Neben ihr saß Kakyuu, die Leiterin der Druckerei unserer Zeitschrift und die linke Hand unserer Chefin. Sie bestimmte die Ausstattung und das Label, sowie die Schriftgröße und die Reihenfolge der Fotos von der Zeitschrift. Mit ihr hatte ich eher seltener zu tun, aber wäre voll mein Beuteschema gewesen. Aber mit dieser Sache hatte ich momentan komplett abgeschlossen. Keine Frauen mehr, weder Techtelmechtel oder One-Night-Stands. Kein Spaß Fick mehr mit Elza oder Knutscherei. Diese war jedoch sauer und verstand meine Lage nicht, Eugeal und Kaorinight verstanden meine Situation eher besser, jedoch konnte man bei Beiden eine leichte Enttäuschung heraus hören. Ich mochte sie alle keine Frage. Doch damals hatte ich mir eine Grenze gesetzt und diese wollte eine Veränderung haben. So konnte es einfach nicht mehr weiter gehen. Haruka hatte mir Andeutungen gemacht und dann dieser eine Kuss in der Disco erst. Ich fuhr mir leicht über die Lippen und sah verträumt aus dem Fenster des fahrenden Zuges. „Gegen 15 Uhr haben wir ein Meeting im Gebäude C.“ Ich sah zu meiner Assistentin und lächelte leicht. „Amy, beruhige dich. Denk auch mal an was anderes, als nur an die Arbeit.“ „Jedenfalls tut es einer von ihnen.“ Ich blickte nach vorne wo Frau Tomoe saß und trübselig dreinblickte. Mein Blick ignorierte diese gekonnt und schenkte dieser keine Beachtung. Sie war nur eingeschnappt gewesen, dass diese mit uns fahren musste und nicht mit unserer Chefin. „Ladys, wie wäre es später mit ein paar Cocktails? Vielleicht am Strand? Wir sind in Miami! Party-Time!“ Ich erschrak auf und blickte über mir, wo Rubeus sich auf den Sitz abstützte und frech grinste. Als würde ich mit Alkohol am Strand liegen, nur damit du mein Fleisch begutachten konntest. Warum dieser Idiot mitkam wusste leider keiner. Jeder seufzte auf und ignorierten diesen. „Ihr seid langweilig! Was mit dir Michiru, kommst du mit auf die Piste?“ Meine Augenbraue erhob sich. Mit diesen Typen feiern gehen? Niemals! Eher fresse ich einen Besen. „Nein, Danke. Ich muss noch eingies erledigen.“ Er verzog mürrisch das Gesicht und lehnte sich zurück auf seinen Platz.Jedenfalls war ich zufrieden gewesen. Meine Schützlinge hatten zu 91% bestanden, die restlichen 9 % mussten zur mündlichen Prüfung nochmals antreten. Da konnte ich als Lehrerin und Dozentin stolz drauf sein. Morgen werde ich an meinen freien Tag meine Mutter besuchen gehen. Ich starrte wieder auf meinem Handy und konnte keine Nachrichten darauf lesen. Wieder keine Antworten. Ich hatte mit allem geredet und den Schlussstrich gezogen. Seit diesem Tag hatte sich keiner mehr gemeldet gehabt. Ich verstehe ihre Reaktionen aber das Elza sich danach nicht mehr meldet. Sie hatte mich sogar am Telefon beschimpft und mir Sachen am Kopf geschmissen, die mich heute noch verletzten. Immerhin wusste ich jetzt was Elza war. Eine falsche Freundin, die wirklich nur das Eine wollte, mehr nicht. Solange hatte sie jedenfalls noch nie geschmollt, aber ich wollte momentan mit niemanden oder neues das Bett mehr teilen, bis ich die Richtige gefunden hatte. „Möchte jemand was Süßes oder einen Kaffee?“ Die Stewardess kam mit ihren Snackwagen durch den Abteil. „Ich hätte gern die neue Tageszeitung.“ Kakyuu kaufte sich die neuste Tageszeitschrift und las in Ruhe darin. Vieles stand über die kommende Kunstausstellung und dann, wie fast jeden Tag, ein neuer Bericht über Haruka. Nachdem die restlichen Gangmitgliedern geschnappt wurden, das Gesprächsthema seit einigen Tagen. Jedoch mied sie die Presse weiterhin.Nachdem sie aus meiner Wohnung verschwand, bekannte sie sich zum Verschwinden. Es gab viel Trubel und Gerede. Jedoch blieb Haruka kühl und wortkarg. Ich fragte mich wann sie sich bei mir melden würde? Nach dem Kuss war auch dort totenstille gewesen. Ob sie immer noch auf ein Zeichen wartet? Gelangweilt starrte ich weiterhin aus dem Fenster und hoffte das wir bald ankamen. „Die Tenohs sind wohl auch schon in Miami angekommen. Ich frage mich wie das zusammentreffen unserer Chefin auf Sakura Tenoh ist?“ Frau Tomoe blickte kurz von ihrem Laptop hoch und sah zu Kakyuu. „Frau Javis ist gut vorbereitet um sich von dieser Frau nicht die Blöße zu zeigen. Beide hassen sich wie die Pest. Liegt wohl in beider Vergangneheit.“ Wir sahen sie alle jetzt erwartend an. „Inwiefern Vergangenheit?“ „Uuuupps...... .“ Kakyuu redete dazwischen. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass Beide die gleiche Schule besuchten oder irgendwas mit der Kindheit. So genau weiß ich das auch nicht.“ „Egal, es ist Vergangenheit.“ Ich starrte Frau Tomoe an und diese erwiderte meinen Blick. Bestimmt war da mehr als sie preis gab. „Ob auch Haruka zur Kunstausstellung kommt?“ Mein Blick wechselte wieder zu ihrer Nachbarin. „Warum sollte sie dort erscheinen? Diese interessiert sich doch nicht für Kunst.“ Kakyuu wedelte mit der Zeitung vor mir her. „Dort steht die Familie Tenoh erscheint, also geh ich ganz stark davon aus.“ „Frau Kaioh wäre eh aus dem Häuschen, wenn sie ihr Idol live sehen würde.“ Leicht errötend sah ich zu meiner Assistentin die sich jetzt auch ins Gespräch einschaltete. „Das ist gar nicht war!“ „Ach ja? Und warum dann so rot um die Nase?“ Frau Tomoe stobte kurz ihre Arbeit. „Ich war früher mal in einem Musikwettbewerb mit ihr auf der Bühne, dass ist Jahre her. Nichts von Bedeutung.“ Alle sahen mich skeptisch an. „Sie wäre nicht dein Schema.“ Ich hob meine Augenbraue wieder und war verdutzt auf diese Aussage von Frau Tomoe. „Stimmt, laut Presse stehst du ja eher auf feminine Frauen mit rotem Haar.“ Alle sahen zu Kakyuu und sie bekam mit, dass sie ja rötliches Haar hatte. Sie zuckte dabei mit den Schultern. „Aber ich stehe nicht auf Frauen, sorry.“ Ich lachte auf und winkte ab. „Schon gut, ich bin nicht auf der Suche.“ „So so, was ist mit der einen Rothaarigen passiert?“ Ich kicherte leise vor mich hin und sah Kakyuu ruhig an. „Belassen wir es auf eine Bekanntschaft. Ich habe momentan andere Ziele vor Augen.“ Frau Tomoe sah mich misstrauisch an. „Solange es dem Wohl der Firma nützt, ist es in Ordnung.“ Irgendwie konnte ich die Assistentin der Chefin nicht wirklich einschätzen. „Keine Sorge, ich lebe für diesen Beruf. Da werde ich schon nichts schlimmes anstellen.“ So ging jeder seine gewohnte Arbeit im Zug nach bis wir am Bahnhof angekommen waren. Gemeinsam checkten wir im Hotel ein. „Treffen wir uns später alle zum Abendessen?“ Ich schaute auf die Uhr und überlegte kurz. Morgen wollte ich meine Mutter besuchen gehen und darauf musste ich mich noch vorbereiten. Wer weiß wie der Drachen reagierte. Man wusste nie wirklich wo man bei ihr war. „Ich weiß noch nicht ob ich es schaffe. Wenn nicht geht ohne mich was essen. Es kann sein, dass ich dazu stoße oder nicht.“ Sie sahen mich alle erwartend an. „Hast wohl noch was vor Prinzessin was?“ Lustlos sah ich Rubeus an und sagte gelangweilt zu ihm, dass es ihm nicht zu interessieren hätte. So verabschiedete ich mich von der Gruppe und richtete mein Hotelzimmer ein. Danach übte ich vor dem Spiegel. Sei es meine Anfangsrede für die Eröffnung der Ausstellung oder ein ernstes Gespräch, was ich mit meiner Mutter führen würde. Das letztere hoffte ich insgeheim nicht zu führen. Ich wollte aber so vieles noch von ihr wissen. Was war wirklich in der Vergangneheit vorgefallen? Warum dieser Hass zu der Kunst und zu der Familie Tenoh? Hoffentlich werde ich antworten finden. Jedoch genug rumgegrübelt, dass Meeting fing gleich an. Da würde jetzt eh nicht viel mehr passieren. Nur die genaue Planung für die Kunstausstellung und der genaue Ablauf. Der gestrige Tag verging wie im Flug. Die Anderen waren doch noch was Trinken gewesen. Doch ich hatte mich auf das Treffen mit meiner Mutter hoffentlich auch gut vorbereitet. Es konnte immer anders kommen wie man plant und denkt. Schwer seufzend stand ich vor der Haustür meiner Mutter. Starren Blickens und zögernd anzuklopfen oder zu klingeln, ertönte nach einer Ewigkeit die Türglocke. Nach kurzer Zeit ging diese auf und mein schönstes Lächeln erschien. „Ah Michiru, ich habe dich schon erwartet. Komm rein mein Kind.“ Ihre Wortwahl war höflich, doch ihr Gesicht konnte Bände sprechen. So trat ich zögerlich ein. „Wie geht es dir? Ich bin gespannt was deine Kunst sagt.“ Der letzte Satz klang eher für sie heraus gezwungen. So als hätte sie eh keine Interesse darüber zu sprechen. Für sie gab es nur die Musik, nichts anderes. Ich merkte jetzt schon das dieses Gespräch nichts bringen würde und die Sympathie würde eh immer mehr verschwinden zu ihr. Deswegen fragte ich mich ob das Thema meiner Kindheit was bringen würde oder sie darauf anzusprechen über die Familie Tenoh? Am Liebsten würde ich kehrt machen und einfach gehen. Jedoch war sie meine Mutter und Familie konnte man sich leider nicht aussuchen. Sicherlich könnte ich mir eine bessere aufbauen, aber ich konnte mich nicht als Mutter vorstellen. Kleine Kinder waren für mich nervtötend und anstrengend. Wenn meine Partnerin jedoch Kinder haben möchte, wie würde ich dann reagieren? „Mir geht es wie immer und du wirst es ja selber sehen wie ich micht gemacht habe in der Kunst. Jedoch würde ich sagen, dass ich eine Meisterleistung bei den einen Kunstwerk vollbracht habe. Ich bin sozusagen aus meinen Schatten gesprungen und bin neu auferstanden.“ Sie hob ihre Augenbraue. „So? Nun, möchtest du Kaffee oder Tee?“ Ich derweilen kochte innerlich. Diese Desinteresse konnte man förmlich herausspüren. Was brachte mir dieser Besuch hier eigentlich? Das Einzige was es für mich war, war reine Zeitverschwendung. „Ich denke ich nehme ein Glas Wasser.“ Ein seufzen durchfuhr ihr. „Nun gut. Zum Glück sind wir nicht in einen Café gegangen. Es war schön dich gesehen zu haben Kind, jedoch solltest du nach dem Getränk langsam wieder gehen.“ Ich schaute sie entsetzt an. Ihr ernst? Ich war gerade mal ein paar Minuten da gewesen! „War das ironisch gemeint? Ich hatte einen langen Weg hinter mir!“ „Das interessiert mich nicht Kind! Wäre Saphir da, würde ich eventuell mehr Zeit für euch opfern, aber du langweilst mich in allen was du tust. Du warst nie gewollt und deine Leistungen werden sich nie ändern. Abfall, bleibt Abfall!“ Jezt brachte sie das Fass zum kochen. Endlich hatte sie es gesagt! Mehr Bestätigung brauchte ich nicht mehr. Ich nahm das volle Glas mit Wasser und schmiss es ihr entgegen. Leider traf ich nur die Wand hinter ihr. „Danke für diese Zuneigung Mutter! Es wäre jedoch toll, wenn du dich morgen nicht blicken lässt! Von mir aus kannst du elendig und alleine verrecken, du Miststück!“ Mit diesen Worten verschwand ich mit einen lauten Knall aus ihrer Wohnung. Was bildet sich dieses Ungeheuer ein! Mir so etwas an den Kopf zu schmeißen! So als hätte ich keine Gefühle, sondern wäre nur ein kalter Gegenstand. Immer weiter entfernte ich mich von diesen furchtbaren Ort. Immer noch genervt über das Geschehene von meiner Mutter fuhr ich mit der Bahn zurück zum Hotel. Neben mir saß ein älterer Herr der Zeitung las. Auf der Rückseite war wieder ein großer Artikel über Haruka gewesen. Ich fragte mich wann dieses hin und her endlich aufhörte. Die tun so als wäre Haruka ein Superstar hier? Vielleicht in Japan aber in Amerika? Es steht doch eh kaum was brauchbares drin. Sie hatte sich gemeldet, aber das warum und weshalb hatte sie nicht preisgegeben. Sie meinte nur irgendwann will sie darüber reden, wenn die Zeit gekommen sei. Doch momentan will sie ihre Privatsphäre genießen im Hause Tenoh. Sicherlich waren viele Fragen offen. Warum hatte sie das Verschwinden von sich selbst so gut organisiert? Wer kam ins Gefängnis und wer blieb verschont. Die Anwälte zerreißen sich jetzt schon förmlich für diese Schlagzeilen die Mäuler. Ob Haruka jemals die Wahrheit preisgeben wird? Sei es in der Öffentlichkeit oder meine Wenigkeit. Warum suchte diese Unterschlupf ausgerechnet bei mir? Sicherlich teilten wir eine Vergangenheit. Doch an dieser konnte ich mich kaum noch erinnern. Keineswegs hatte mich Haruka als Kind motiviert weiter zu machen und nicht aufzugeben. Ich hatte ihre Familie damals beneidet. Sie war immer fröhlich und half mir aus meiner Einsamkeit raus. Ruka war für mich ein liebevoller Mensch gewesen. Sie hatte mein Leben gerettet und dafür musste ich ihr noch danken. Ohne sie wäre ich schon längst nicht mehr auf dieser Welt. Schon ein komischer Zufall. Sie war damals als Ruka mein Idol und als Haruka meine Liebe des Lebens. Das ich mit dieser sogar unter einem Dach wohnen würde. Leicht schmunzelte ich vor mich her. Ich saß in einer überfüllten Bahn Richtung Hotel und war vom Verhalten her wie ein kleines Kind. Ich vermisste Haru. Warum wusste ich nicht. Er war nicht echt, nur erfunden. Was ist wenn Haruka komplett anders war und die Rolle nur gespielt hatte? Mein Gesicht sah nachdenklich aus. Wieso sollte sie das tun? „Sie sind doch Michiru Kaioh?“ Ich wurde gerade von meinen Gedanken herausgerissen. Vor mir saß eine ältere Dame die freudig strahlte. „Ja, die bin ich. Woher kennen sie mich?“ Sie fing an zu schmunzeln. „Natürlich aus dem Fernseh, Zeitung und ihrer Kunst. Ich freue mich auf Samstag, wenn normale Leute ihre Ausstellung angucken dürfen.“ „Dann hoffe ich sie genießen den Tag.“ „Bestimmt, ich gehe nur wegen ihnen hin Frau Kaioh.“ Die anderen Passanten sahen zu uns. Zu viele Augenpaare sahen mich an. Ich mochte es nicht wenn ich im Rampenlicht war. Trotzdem musste ich jetzt dadurch. Bei meinen Violinen Konzerten konnte ich dies abstellen, doch in der Öffentlichkeit ging das nicht so leicht. „Sehr freundlich, dann hoffe ich sie mögen meine neuen Kreationen. Jedoch muss ich leider hier aussteigen. Ihnen einen schönen Tag.“ Mit dieser Notlüge ging ich schnell zur Tür und verließ die Bahn. Ich hatte zwar noch 3 Stationen vor mir aber die ging ich lieber zu Fuß. Nicht das mich noch jemand erkannte. Auf dem Weg zum Hotel bekam ich eine Nachricht von Saphir. Sie sind angekommen und ob man sich heute Abend noch treffen tut? Irgendwie hatte ich gar keine Lust auf ein weiteres Treffen mit irgendjemand aus meiner Familie. Besonders da Saphir meinen Vater im schlepptau hatte. So sagte ich ab und verzog mich in meinen Hotelzimmer zurück. Einfach nichts tun und den Abend ausklinken lassen, mehr wollte ich nicht. Morgen wird es eh schon stressig genug. Doch Ruhe hatte ich am Abend nicht gehabt. Meine Mädelz im Zug klopften an meiner Hotelzimmertür, dass wir was trinken gehen. Absagen durfte ich nicht. Mich staunte das meine Assistentin dabei war, die hatte ich nicht so eingeschätzt und dann war noch Frau Tomoe dabei gewesen. Die Kälte in Person, sie konnte ich gar nicht einschätzen. „Ich werde aber nicht lange bleiben, nur ein Glas!“ Von nicht solange wurde es schon nach Mitternacht und aus ein Glas war es eine ganze Flasche geworden. Jedoch war ich die standfestere von den Anderen gewesen, die Anderen alberten eher nur herum. „Nun Ladys ich verabschiede mich jetzt. Morgen ist ein langer Tag.“ Obwohl die Messe um 10 Uhr öffnete musste ich um 9 Uhr vor Ort sein. Die Nacht wird sehr kurz werden. Innerlich seufzte ich auf, warum bin ich nicht schon früher gegangen? Alles verlief wie geplant ab. Die Willkommensrede hatte ich mit Bravur bestanden. So konnte ich den Rest des Tages einigermaßen entspannen. Es gab eine Führungskraft die besondere Kunsthändler durch meine Galerie begleiteten und die gewisse Stories dazu redete. Manches wurde dazu erfunden, aber wem fällt das schon auf? Frau Javis sah noch ziemlich entspannt aus. Alle sahen sehr gut in ihren Outfits aus. Hier und da wurde ich zu einem Gespräch eingeladen und trank ein paar Schlückchen aus dem Orangensaft mit den Fachgästen. Hätte ich Champagner in der Hand würde ich schon sehr ausschweifend daher reden. „Hey Schätzchen wie geht es dir? Du siehst wie immer bezaubernd aus.“ Da kam das erste Übel auf mich zu. Seija Kou er sah wie immer charmant aus. So stellten wir uns kurz zusammen vor den Fotografen und gingen etwas abseits von den Leuten weg. „Kann mich nicht beklagen, wie geht es dir? Wie lange bleibst du hier und wann musst du weiter ziehen?“ „Ich habe dir doch gesagt ich halte den ganzen Tag heute nur für dich frei.“ Mit einen Augenzwinkern lächelte mich der gutaussehende Kerl an. „Ja das hattest du einigemale erzählt.“ „Mich wundert es das du ohne Begleitung hier bist?“ Ich sah ihn fragend an. „Wer sollte mich denn begleiten? Meine Assistentin ist bei meiner Chefin aushelfen.“ Er grinste mich an. „Das meinte ich nicht. Wo sind deine Mädelz mit denen du sonst so verkehrst?“ Anscheinend spricht er auf Elza oder die Schlagzeile an. „Beide verhindert.“ „Nun denn, würde es dir was ausmachen wenn ich dich ein wenig begleite?“ Ein sehr freudiger Blick meinerseits sah ihn verwundert an. Ich konnte die Freude kaum erwidern. Ich hoffte nur der Tag verging schneller rum als die Messe aufhatte. „Wenn du es wünscht, dann begleite mich ein wenig.“ So liefen wir einige Gemälde weiter bis wir sie trafen. Frau Tenoh höchstpersönlich traf auf meine Chefin Frau Javis. Eisige Kälte herrschte hier und die Fotografen kämpften um das beste Foto. Frau Javis winkte mir her und so musste ich die gemeinsame Zeit mit Seija verlassen. „Man sieht sich bestimmt später wieder.“ „Wie wäre es mit einem gemeinsamen Essen?“ Ich drehte mich um und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht...?“ So gesellte ich mich zu den höheren Tieren und posierte für ein gemeinsames Foto. Ich starrte Frau Tenoh die ganze Zeit an und konnte immer noch nicht glauben das diese Frau meine Nachbarin war aus Kindheitstagen. Ich hatte sie als Kind seltener gesehen. Sie sah etwas mürrisch drein, doch Frau Javis sah nicht besser aus. „Würden sie mich ein Stück begleiten?“ Ich sah sie erschrocken an. Nur sie und ich alleine? Da sie ihre Bodyguards wegscheuchte. In meinen Blickwinkel konnte ich Frau Javis erkennen, die ernst sah und den Daumen nach oben hielt. Soll so gut heißen wie ich sollte mich von der besseren Seite zeigen lassen. So nickte ich nur zu und gemeinsam, mit ein paar Fotografen, gingen wir meine Kunstausstellung anschauen. „Sie haben Talent Frau Kaioh. Zeigen sie mir bitte die neueren Gemälde.“ So führte ich sie immer noch perplex durch die Kunstausstellung. „Vielen Dank, ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug?“ Sie schmunzelte leicht und winkte ab. „Alles was mit Arbeit zu tun hat ist nicht angenehm. Jedoch zum Geschäftlichen. Wie wäre es mit einen Angebot meinerseits.“ Ich sah sie fragend an. „Unsere Vergangenheit war nicht sehr ausschlußreich und erfreulich. Da wir aber eine gemeinsame Person in unseren Umfeld haben, sollten wir uns besser kennen lernen.“ Mein Körper fing an zu zittern. Worauf will sie gerade anspielen? Auf mich und Haruka? Wusste sie etwa wo ihre Tochter war? „Über welches Angebot sprechen sie denn?“ Wir standen nun vor meinen letzten fertiggemachten Gemälde. Die Inspiration die mir Haruka in ihrer Kindheit gab. Frau Tenoh sah freudig das Gemälde an und atmete tief ein. „Nun das sollten wir hier nicht vertiefen. Mein Angestellter wird ihnen später einen Zettel zukommen lassen, geben sie diesen dann Bescheid. Weiteres sehen wir dann.“ Will sie mich etwa abwerben? „Nun denn, ab hier komme ich alleine zurecht. Vielen dank für ihre Zeit Frau Kaioh. Man sieht sich.“ So ging sie dahin und ich musste sagen, sie war angenehmer als gedacht. Kaum war diese weg kam auch schon meine Chefin vorbei. „Und was wollte das Biest?“ Ich schmunzelte leicht. Das meine Chefin so aus sich heraus spricht. „Nichts besonderes. Nur Small Talk. Nichts ernstes. Bis jetzt läuft doch alles gut? Haben sie noch ein weiteres Gespräch mit Frau Tenoh?“ „Wir werden gegen Mittag unsere Fronten klären. Ich lasse mich überraschen. Doch nun sollten sie zurück zu ihrer Ausstellung gehen. Sie sind der Star dieser Messe. Zeigen sie sich präsent.“ Ich nickte ihr hinterher und begrüßte einige Stars und Sternchen. Seija kam gegen Nachmittag wieder zu mir und so plauderten wir viel über manche anderen Sternchen auf der Messe. Bis wir von einen Assistenten von Frau Tenoh gestört wurden, der mir einen Brief da ließ. Ich sah hinein und konnte eine private Einladung entdecken. So nickte ich nur als Bestätigung und ging mich kurz von Seija verabschieden um mich frisch zu machen. Dort sah ich den Brief genauer an. Ich sollte zu ihrer Hotelsuite kommen um unser Gespräch zu vertiefen. Ich fragte mich ob Haruka auch dort war? Ob das ganze Treffen sie arrangiert hatte? So kehrte ich wieder zurück und genoss den Tag mit Seija an meiner Seite. Am Abend hatte ich mich nochmal etwas frisch gemacht, bis ich gegen 21 Uhr an dem besagten Hotel stand. Natürlich hatte ich mein bestes Abendkleid dabei, wann traff man solch eine berühmte Person schon privat? Harukas Mutter war ja keine 08/15 Person. Einer ihrer Bodyguards fing mich ab und gemeinsam fuhren wir hinauf in ihrer Suite. Ich würde ja eher mehr Penthouse bevorzugen, so riesig wie die Zimmer waren. Zum Glück stand ich nicht wirklich auf Reichtum und Berühmtheit. Ein riesiger Flügel stand inmitten des Wohnzimmers und der Rest war auch sehr riesig gestaltet. In der Wohnlandschaft konnte man fast 3 Familien drinnen schlafen lassen. So blickte ich aus dem riesigen Fenster hinaus und konnte Miami's Nachtleben erblicken. „Schön dass sie es sich einrichten ließen, Frau Kaioh.“ Ich drehte mich um und konnte Frau Tenoh in einen wunderschönen schwarzen Abendkleid erblicken. „Michiru reicht und wann hat man so eine Gelegenheit das zu begutachten.“ Sie schmunzelte leicht. „Haben sie Hunger?“ Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein nicht wirklich. Wenn ich im Stress bin, verspühre ich keinen Appetit.“ „Nun gut, vielleicht später. Dann kommen wir gleich zum Punkt.“ Sie machte mir ein großzügiges Angebot bei sich zu arbeiten, als rechte Hand und gab mir den dazugehörigen Vertrag zum durchlesen. Ich war sprachlos, jedoch war das gar nicht mein Fachgebiet gewesen. Ich könnte mir das nie vorstellen den Beruf auszuüben was Frau Tomoe bei Frau Javis tat. Keine wirkliche Freizeit und stets an der Seite von ihr. Das hieße jedoch auch die ganze Familie Tenoh um mich herum. Sowie ein kompletter Wohnungswechsel und das wollte ich nicht wirklich. Zurück nach Japan. „Ich fühle mich geehrt und sie schätzen meine Fähigkeiten sehr. Jedoch erfülle ich nicht alle Anforderungen um diesen Beruf auszuüben.“ „Das ist mir bewusst, sie werden hierbezüglich auch eingearbeitet.“ Ich gab ihr den Vertrag zurück. „Sicherlich, jedoch finde ich meine Position so wie sie jetzt ist ganz gut. Ich muss nicht mehr erzielen oder irgendwen was beweisen. Meine Schüler hier in meinem Umfeld sind mir wichtig und da kann kein Geld der Welt mich überzeugen. Ich habe nichts gegen ihrer Familie auszusetzen, aber ich bleibe lieber in Amerika. Auch wenn Haruka mich dafür bitten würde, würde ich leider absagen.“ Sie sah mich erstaunt an. „So, so. Ich bewundere ihren schneid. Erzählen sie mir mehr über ihre Zeit mit Haruka?“ Ich sah sie fragend an. „Woher wissen sie.... .“ Sie lachte leicht. „Ich habe meine Informanten im Umfeld und sie hatte es mir selbst erzählt. Sie war wie ihr Vater, ein Sturkopf. Wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte, musste das auch so geschehen.“ Sie fing an über die Vergangenheit zu reden. Über den Plan den damals über unser Leben bestimmt worden war. Sicherlich hatte sie sich verändert durch den Schlaganfall, jedoch wenn es um Haruka ging wurde sie weich. Ganz anders wie meine Mutter. So erzählte ich ihr die Lüge, welche Haruka gespielt hatte und ich nicht wirklich Ahnung von all dem Trubel mitbekam. Sie selbst wusste diesen Plan, welchen haruka ausübte, auch nicht. „Haruka ist ein Rebell, sie stellte immer irgendwelche Sachen an, damit sie ihre Aufmerksamkeit bekam die sie wollte. Für sie gab es immer nur eine Person im Leben und da sie diese nicht bekam, nahm sie es von Anderen. Bis es ihr irgendwann reichte. Das sie selbst was mit ihrer Cousine anfing, obwohl sie diese nur benutzte, ging unserer Familie ziemlich auf den Wundenpunkt. Deshalb hatte sie diesen dummen Kinderstreich mit Frau Meioh geplant.“ Sie erzählte viel und so bekam ich eine andere Sichtweise. So wurde mir die ganzen Techtelmechtels und Liebschaften bewusst. Haruka wollte mich aus dem Kopf bekommen, jedoch ihr Herz war stärker und deswegen suchte sie Unterschlupf bei mir. Doch warum hatte sie sich nicht mir offenbart? Warum dieser Leidensweg? Warum hatte sie sich das die ganze Zeit bei mir angetan? Vor was hatte sie Angst? Das ich sie Abweise? Ok, bei dem letzteren hätte ich ihr wohl eher die Tür vor die Nase zugeschmissen, wenn die echte Haruka vor mir stand. „Ist sie denn hier? Wir reden über eine Person die gar nicht anwesend ist.“ Sie zündete sich eine Zigarette an und fuchtelte durch die Gegend. „Sie zieht ihr Ding durch. Wäre sie hier, hätte sie mich schon zum Schweigen gebracht.“ Ich fing leicht an zu schmunzeln. „So viel haben sie jetzt auch nicht erzählt, das Meiste kannte ich schon aus dem Medien oder anderen Quellen. Nun denn Frau Tenoh, es ist schon spät geworden. Ich bedanke mich für ihre Einladung. Jedoch habe ich morgen wieder eine Ausstellung zu führen. Ich denke das war nicht unser letztes Gespräch.“ Sie schmunzelte zurück. „Das denke ich auch nicht. Einen schönen Abend noch.“ So begleitete mich einer ihrer Bodyguards wieder hinaus und ich war immer noch baff von diesen Treffen. Ihre Mutter war ganz anders als wie in den Medien gesprochen wurde. Wahrscheinlich auch weil Haruka mich mag. Ich errötete leicht. Haruka wollte die ganze Zeit schon mich, aber warum war sie nicht schon früher aufgetaucht? Ob sie aufgehalten worden war? Oder war es wegen diesem dummen Abkommen? Ich war zu müde um noch einen klaren Verstand zu fassen. So fuhr ich mit dem Taxi zurück in meinen Hotelzimmer und versuchte eine Nacht darüber zu schlafen. Die Kunstmesse verging wie im Flug, ich hatte viele Menschen getroffen und so viel Spaß gehabt. Sogar einige meiner Schüler kamen mich besuchen. Ich hatte viel mit Saphier am Wochenende geredet und meinem Dad über die Situation über unsere Mutter und das Angebot von den Tenohs erzählt. Letztere hatte sich nicht mehr blicken lassen sowie Haruka. Ich konnte auch gar nicht viel darüber nachdenken, da ich viel abgelenkt wurde. Meine Mädelz kamen sogar auch vorbei. Alle drei zusammen. Elza, Eugeal und Kaorinight. Wer wohl dieses Treffen arrangiert hatte? Viel reden konnte ich mit denen leider nicht, doch es würde wohl noch ein klärendes Gespräch geben mit allen drei. Besonders mit Elza. Ich blickte auf das weite Meer. Miami war schon eine schöne Stadt. Jedoch freute ich mich auf mein Zuhause. Wir hatten alle morgen zum Glück Urlaub bekommen. Meine Chefin war sogar so zufrieden, dass ich einen kleinen Bonus von ihr bekam und mir die ganze Woche Urlaub nehmen konnte. Jedoch müsste ich vieles nachholen in Sachen Ausstellung und Berichte schreiben. Deswegen wusste ich noch nicht wirklich ob ich die ganze Woche Urlaub nehmen wollte und beließ es als offen stehen. „Wann kommt die nächste Ausstellung?“ Ich schmunzelte zu meiner linken Seite und überlegte kurz. „Je nachdem wann mich die Muse wieder küsst. Es macht Spaß, jedoch ist es eine Menge Arbeit und Aufwand, dass alles nochmal so hinzubekommen.“ „Ich denke, dass nächste wird besser.“ Ich sah vor mir Frau Tomoe, die wieder am Laptop vor sich her tippte. „Ich meine, vieles war so unorganisiert von der Stadt, dass wir es diesmal gleich alles selber machen.“ Kakyuu micht sich mit ein. „Egal, die Chefin war zufrieden. Was will man mehr.“ So entspannte ich mich noch ein wenig bis ich gegen Abend endlich nach Hause kam. Alles war so still und leise. Keine Geräusche oder niemand um mich herum. So machte ich mir es auf der Couch gemütlich und zappte ein wenig im Fernseh umher. Doch lange musste ich nicht suchen. Es lief gerade eine Wiederholung zu einer Live-Schaltung am Samstag von Haruka Tenoh. Ich bekam irgendwie gar nichts mit, da ich die ganze Zeit von der Ausstellung abgelängt war und keine Nachrichten las oder jemand anderes davon erzählte. Selbst im Zug hatte ich nicht mal mitbekommen was in der Zeitung stand. So machte ich automatisch etwas lauter. „Sie wissen nicht wie es ist in einer Familie aufzuwachsen, die einen ständig beobachtet. Die dir vorschreiben tut.... was man mit wem machen darf und nicht. Ich bekenne mich selbst zu dieser Tat und brauchte eine Auszeit von all dem hier. Was ich so nicht bekommen hätte, nicht in Japan und auch nicht woanders. Viele Interviews mit den Leuten im Fernseh wurde gekauft. Also glauben sie nicht an alle Nachrichten von mir die nicht stimmen, sie wollen die Wahrheit.... dann fragen sie mich persönlich. Jedoch werde ich über diese Tat kein Wort mehr verlieren oder geschweige ezählen---.“ „Kaum da, musst du wieder auf den aktuellsten Stand der Dinge sein... .“ Ich erschrak auf und sah zu meiner linken, wo Haruka die Treppe hinunter kam. Meine Augen weiteten sich und die Kinnlade fuhr herunter. „Wie?.....Was machst du denn hier?“ Ich stand auf und ging automatisch auf sie zu. „Nun ja, ich muss doch das Haus hüten, wenn mein Frauchen dieses verlassen tut. Und ich sagte ja ich melde mich wenn alles bereinigt ist.“ Zögerlich stand ich vor ihr. Sie sah mich grinsend an. „Du bist wirklich hier? Ich bin nicht eingeschlafen?“ Sie schritt auf mich zu und umarmte mich. „Nein du bist nicht eingeschlafen.“ Ihr Gesicht kam immer näher zu meinen. Meine Augen starrten förmlich ihre Lippen an. Doch dann zögerte ich und stoß die Begierde vor mir weg. „Sorry, ich kann nicht. Noch nicht..... .“ So ging ich rückwärts von ihr weg und ging zur Küche. „Verstehe.... .“ Sie lehnte sich an den Küchentresen und beugte sich zu mir hin. „Wie geht es jetzt weiter?“ Ich grinste sie an. „Wer weiß.... .“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)