Beautiful Scars von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 22: Vermisst -------------------- Vor mir stand Setsuna Meioh, die Ärztin von Harukas ehemaligen Rennstalles F1 und die Bankverwalterin der Familie Tenoh. Ich war immer noch im Schockzustand. Die ältere Frau rüttelte an mir. „Frau Kaioh, wo ist Haruka?!“ Ihre komplette Kleidung war durchnässt vom Regen und ihre purpurnen Augen durchdrangen mich regelrecht. „Sie ist weg.... .“ Sie ging an mir vorbei und sah sich im Wohnzimmer um. Doch die Stille durchzog im ganzen Haus. Ich drehte mich zu der Ärztin um und konnte mich langsam wieder sammeln. „Ich habe aus einen Affekt heraus gesagt, sie solle gehen.“ Die Ältere vor mir runzelte die Stirn und sah verärgert aus. „Typisch, als hätte ich es nicht kommen sehen! Ich habe ihr oft genug gesagt, dass sie sich zu dir bekennen sollte, aber nein sie blieb stur. Nur wegen dieser dämlichen Abmachung!“ Ich sah die grünhaarige Frau skeptisch an, welche meinen Boden mit ihrer nassen Kleidung immer noch durchnässte. „Welche Abmachung?“ Sie winkte ab und zog ihre Kapuze wieder über ihr grünes langes Haar. „Ich muss sie finden, bevor diese sie noch finden.“ Man konnte dabei ein schweres Seufzen aufhören. Jedoch wollte ich gerade was sagen, doch dann verschwand diese auch schon wieder aus der Tür und ließ mich mit vielen Fragen im Flur stehen. „Welche Abmachung........ ?“ Immer noch perplex über das Geschehene gerade, ging ich in mein Wohnzimmer und musste mich erst einmal setzen und meine Gedanken sammeln. Ich stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab und starrte auf die Pfütze am Boden. Vor meinen inneren Auge lief alles wie in Zeitlupe ab. Wie sie vor der Einkaufshalle saß und sich unsere Blicke zum Ersten mal trafen. War es damals nur Zufall oder hatte sie auf mich gewartet gehabt? Selbst als sie vor meiner Haustüre saß und so tat als würde sie Zeitung lesen. Haruka kannte mich doch wohl noch von früher oder hatte sie das alles vergessen? Ich hielt mir immer noch meinen Kopf. So viele Fragen über Fragen. Ich schrak auf und mir lief plötzlich die Röte ins Gesicht. Haruka hatte mich öfters nackt gesehen als mir lieb war, geschweige die Sex Aktion mit Elza im Wohnzimmer oder die Kuschelphasen im Schlafzimmer. Sogar als ich nackt neben ihr lag oder nackt auf ihr saß, hatte sie keine Anstalten gehabt mich nicht zu berühren. Das zeigte doch ganz klare Desinteresse von ihrer Seite aus, oder? Wie ich über sie geschwärmt hatte und sie nicht einmal die Miene verzogen hatte dabei. Das ist mir jetzt alles so peinlich. Zuerst war mir kotzübel von den Gedanken und jetzt überkam mir die Schamesröte. Wenn ich ihr jemals gegenüber stehen sollte, musste ich sie zur Rede stellen. Was die Aktion sollte und was das für eine Abmachung war? Etwas beunruhigt lief ich jetzt im Wohnzimmer umher. Mir war es egal gewesen, dass meine Kleidung feucht war vom Regen. Hoffentlich war ihr nichts passiert? Der Van da draußen war schon unheimlich gewesen. Was ist wenn das welche von dieser Organisation waren, die hinter Haruka her waren? Aber warum dieses Versteckspiel? Wie konnte man diesen Erfolg einfach ablegen und von null auf anfangen? Ihr Lebensstil war ja nicht sehr billig und ihr Anwesen war schon sehr luxuriös gewesen? Nachdenklich zog ich meine Kreise im Wohnzimmer. Minako Aino hatte uns ja ausführlich durch ihr Anwesen gelotst. Jetzt verstand ich auch die ungewollten Gefühle zu Hara? Ob mein Körper gewusst hatte, dass er eine sie war? Jedoch verstand ich nicht wie ich Haruka nicht erkannt hatte? Ihre Haare konnte sie nicht gefärbt haben, dass wäre mir aufgefallen? Schließlich hatte ich den Müll entsorgt. Da wären mir Färbungsmittel aufgefallen oder hätte man die toxischen Gerüche im Bad gerochen. „Ach das ist doch zum Kühe melken!“ Geschweige das mit den Muskelshirt fand ich schon eigenartig? Dennoch müsste man doch die weibliche Brust spüren können oder gab es da schon Hemden, welche die Brust abklemmten? Sie meinte damals um ihre Narben zu verstecken. Meinte sie damit den Motorradunfall? Doch das Ding in ihrer Hose war so echt? Socken oder anderes hätte ich doch gespürt? Schließlich lag ich öfters auf ihren Schoß, dass hätte ich doch gemerkt. Ob sie etwa mit einen Umschnalldildo rumgelaufen war? Mein Gesicht nahm wieder eine rötliche Färbung an. Die Gedanken in meinen Kopf mit Haruka und ihren Strap-On waren nicht sehr jugendfrei gewesen, wie sie mich damit befriedigte. Ich war leicht erregt bei diesen Gedanken, obwohl ich sauer auf Haruka war. „Verdammt......Michiru, bleib bei der Sache!“ Irgendwas musste zu Hause vorgefallen sein, dass sie von dort aus flüchtete. Doch woher kannte sie meinen Dad? Die gemeinsame Freundin von ihm und Haruka gab es dann wohl auch nicht? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Haruka die Freundin von meinen Dad gevögelt hatte. Obwohl ihr viele Frauen hinterher gesagt wurden. Ich hatte ihre Liebschaften ja alle recherchiert. Ich blieb vor den Tresen stehen und hielt mir meinen Mund zu. „Oh Gott....... .“ Die Liebschaften von Haruka! Da hatte sie mir ja selbst geholfen zu recherchieren. „Wie tief kannst du noch fallen Michiru!“ Was wohl Haruka von mir dachte? Ob sie mir das abgekauft hatte mit der Recherche oder ob sie gemerkt hatte, dass es doch nur Eigenbedarf war? Haruka war ja nicht wirklich blond im Kopf gewesen. Ihren Abschluss hatte sie auf der Mugen Gakuen Schule mit 'gut' absolviert und diese Schule war für begabte Schüler. Mit 'gut' abschließen sollte schon was heißen. „Wenn ich dran denke.... .“ Meine Eltern wollten mich dort auch mal anmelden. Jedoch wäre die Entfernung zu ihnen zu groß gewesen. Was wäre wenn ich sie damals täglich gesehen hätte? Wäre ich dann auch nur eine Nummer gewesen oder hätte sie mich gar nicht beachtet? Das Konzert von damals war normal, obwohl wir nur ein bis zwei Sätze gewechselt hatten. Ihr Augenmerkmal ruhte auf jemand anderes im Publikum, aber ich wusste nicht auf wen. Dennoch blieb mir ihr Satz im Gedächtnis stehen. Meine Blicke fielen auf den Esstisch, wo das Essen noch bereit stand. Mein Magen rebellierte vor Hunger auf. So ging ich zu dem Tisch und setzte mich hin. „Das wäre zu Schade für das Essen um es wegzuschmeißen.“ Obwohl es in dieser Situation unangebracht war zu essen. Jedoch war das Mahl wie immer köstlich, dass Haruka kochen konnte war mir aber neu. Als Hara meinte sie ja mal, das ihre Mutter wollte, dass sie kochen konnte. Ob das stimmt? Wenn ich an das jetzige Verhältnis dachte, konnte ich es mir nicht vorstellen. Eigentlich wusste ich nur vieles über Haruka und die Namen der weiteren Familienmitgliedern und ihren Job, aber sonst rein gar nichts mehr? So nahm ich einen Bissen nach den Anderen und schwelgte in Erinnerungen. Selbst den Song den sie damals sang, war der neu oder alt gewesen? Geschweige das sie überhaupt Gitarre spielen konnte. Selbst die hohe Stimme als Kerl, hatte mich nicht irritiert. Ich war einfach nur von ihrer Rolle geblendet gewesen. Nach Beendigung des Mahls, räumte ich frustriert den Tisch auf. Irgendwie ungewohnt alles wieder alleine zu bewältigen. Doch ich hatte es auch vor Haras Zeit geschafft, so schaffte ich es auch jetzt noch. Nach dem Abwasch lief ich nach oben zum Atelier und starrte auf mein Gemälde. Es war perfekt gewesen, doch daran arbeiten wollte ich jetzt nicht mehr. So nahm ich meine Violine in die Hand und versuchte auf andere Gedanken zu kommen, was am Anfang ziemlich schwer fiel. Gegen später ging ich dann auch ins Bett und versuchte zu schlafen. Doch auch dies war schwer, da ich immer und immer wieder an Haruka denken musste und ob es ihr gut ging? Ob sich Setsuna bei mir meldete? Immerhin hatte sie mich nach meinen Zusammenbruch zusammen geflickt. Das war mir im Moment bewusst, als ich Haruka enttarnt hatte und ich die grünhaarige Ärztin damals im Hintergrund sah. So drehte ich mich zur Seite und starrte zum Fenster. Der Mond schien helle und nach wenigen Minuten schlief ich dann doch ein. Ich sah auf mein fertiges Gemälde. Den ganzen freien Tag hatte ich mich daran gesetzt und mir selber immer Mut zugesprochen es zu vollenden. Kaum zu glauben das ich dieses Werk innerhalb weniger Tage fertig bekam. Es war spät gewesen und den ganzen Tag hatte ich noch nichts gehört von ihr. Selbst die Nachrichten hatte ich die ganze Zeit im Hintergrund laufen lassen. Doch nichts interessantes lief, nichts von den Ermittlungen. Morgen werde ich wieder zur Arbeit gehen und erfahren wie sich meine Schützlinge geschlagen haben, aber da hatte ich kaum bedenken gehabt. So ließ ich mir ein Bad ein und ruhte mich noch ein wenig aus. Die Nachrichten von Eugeal und Kaorinight ignorierte ich komplett. Elza hatte sich bis jetzt noch nicht einmal gemeldet. Selbst von Seiya kam noch nichts zurück, obwohl ich eigentlich nach dem Kuss etwas mehr Kontakt von ihm erwartet hätte? Doch was sollte mir dies bringen. Ich hatte keine Gefühle mehr für den Sänger. So ging ich nach dem Baden mal früher ins Bett, damit ich morgen erholt auf Arbeit eintreffen konnte. Mein Arbeitsplatz war vollgepackt mit Ordnern und Blumen. Letztere konnte ich zu Seiya zuordnen, der alte Schleimer und gestern hatte ich es noch mit ihm gehabt. Mit meiner Chefin hatte ich auch schon geredet wegen meinem Gemälde, welches sicher abgeholt und bewahrt wird. Als ich das Interview von Rubeus anhörte und dabei meine Ansicht niederschrieb, ging meine Bürotür auf und herein kam Seiya Kou. Mir fielen die Kopfhörer aus den Ohren heraus da die Blicke von meinen Kolleginnen hinter der Tür einfach unbezahlbar waren. „Was machst du denn hier?“ Er schloss die Türe und trat herein. „Darf ich meine Freundin nicht besuchen und nach ihren Wohlbefinden fragen?“ Ich sah in skeptisch an und bedankte mich für die zahlreichen Blumen. „Doch schon, aber du bist doch immer so beschäftigt?“ Er grinste mich an und bekam seine Umarmung von mir. Danach setzte er sich auf meinen Sofa und begutachtete mich. „Du solltest mehr auf dich aufpassen, aber du hast ja bald deine Ausstellung und danach hast du ja wieder mehr Freizeit für dich. Apropro Ausstellung, ich werde persönlich vorbei kommen und deine Kunstwerke bestaunen. In meinem Terminkalender bist du ganz groß markiert.“ Er zwinkerte mir zu, eine leichte Röte überkam mich und automatisch lächelte ich ihn zurück. „Ich freue mich dich dort anzutreffen. Wie in alten Zeiten. Kaum bist du wieder in den Staaten lässt du dich blicken, aber davor nicht ein Ton von dir.“ Er streichte durch sein Haar und rollte mit den Augen, mir durchfuhr ein leises Seufzen. „Mag sein, aber du hättest dich ja auch melden können?“ Stille kam kurz ein, bis ich diese unterbrach. „Nja wir wissen warum, doch das ist Vergangen. Was machst du heute noch alles, wenn du die Zeit hast hier her zukommen?“ Er grinste mich an und stand auf, kam zu mir und beugte sich leicht vor. „Nun ich dachte ich entführe dich heute und lade dich zum Essen ein? Dein Outfit habe ich auch dabei, damit du heute nicht übertreibst mit der Arbeit und etwas ruhiger anfängst.“ Ich schluckte schwer, da unsere Gesichter ziemlich nahe kamen und ich aus dem Reflex heraus aufstand und meine Sachen richtete. Wenn ich dran dachte was damals passiert war und ich wollte Seiya keine weitere Gelegenheit dafür geben. „So du spielst also Gentleman? Jedoch muss ich noch einige Dinge erledigen und danach kannst du mich gerne entführen. Um dir die Zeit tot zuschlagen, kannst du ja gerne zu meiner Chefin gehen, die du ja schließlich auch noch von früher kennst.“ Er grinste und nickte nur. „Gut, aber mach nicht zu lange. Ich werde hier warten.“ Ich rollte nur mit den Augen und widmete mich meiner Arbeit wieder zu. Seiya verließ mein Büro und Frau Misuno kam herein. „Entschuldigen sie, aber Herr Kou hatte die ganze Zeit nach ihnen gefragt.“ „Keine Ursache, er ist nun ein mal kleiner Junge der Aufmerksamkeit verteilt und benötigt.“ Sie sah mich fragend an und überreichte mir noch eine Akte, bis sie wieder mein Büro verließ und ich konnte meinen Bericht in Ruhe fertig schreiben. Etwas später kam Seiya wieder in meinem Büro mit meiner Abendkleidung. Ich sah ihn fragend an und musste dabei schmunzeln. „Du lässt nicht locker?“ „Ich bekomme immer das was ich will.“ Meine Stirn runzelte leicht und ein Seufzen entfuhr mir. „Na gut, hast du ein Glück dass ich das Größte fertig habe.“ Ich machte mit meinen Finger eine kreisende Bewegung und deutete auf die Tür. Er verstand den Wing mit den Zaunpfahl und ging aus dem Büro. So zog ich mich um, machte mir ein leichtes Abend Make-up drauf und kam anschließend aus dem Büro heraus. Seine Kinnlade fiel herunter als er mich sah. Meine Kolleginnen traf der Neid und so ging ich mit ihm Arm in Arm zum Fahrstuhl. „Lass mich raten, du hast den Abend schon komplett verplant?“ Der gutaussehende Mann neben mir grinste leicht und sah hinauf zur Chefetage, wo Frau Javis stand und mit Frau Tomoe redete. Die kleinere, verschlossene Frau sah mich mit ihren Augen freudig an. Ein ungewohntes Bild von ihr. So stieg ich mit dem Mann an meiner Seite in den Fahrstuhl ein und fuhr nach unten. War es richtig mit ihm den Abend zu verbringen? Jetzt wo Haruka aufgetaucht war? Ich hatte diese so nah neben mir und jetzt kein Lebenszeichen zu hören oder von Setsuna war merkwürdig gewesen. Warum hatte sich Haruka mir nicht geöffnet? Warum das Versteckspiel? Immer und immer wieder stellte ich mir diese Fragen. „Komm.“ Ich schrak auf und sah in die dunkelblauen Augen meines Gegenübers der mir andeutete aus den Fahrstuhl mit mir zu steigen. Zu sehr war ich ich in meinen Gedanken vertieft gewesen um es nicht zu merken, dass wir schon da waren. Ein Nicken kam von mir und einige Schritte weiter stieg ich in seine Limousine ein. Wohin wir fuhren wusste nur Seiya. Ich stocherte etwas gelangweilt in meinem Essen umher. Seiya redete so viel über so viele verschiedene Dinge, dass ich gar nicht mehr hinter her kam. Das Essen war gut, doch vermisste ich das gekochte Essen von Hara. Sowie vermisste ich unsere Gespräche am Abend. Seiya war nun mal nicht Hara. Im Grunde verstand ich mich auf Anhieb mit Haruka, was mir unbewusst auffiel. Unsere Chemie passte von Anfang an. Doch was ist wenn das alles nur gespielt war? Ich sah Seiya an und musste leicht schmunzeln. Er war eine treudoofe Tomate gewesen. So hörte ich ihn weiter zu und versuchte Hara zu vergessen. Die Person gab es nicht wirklich. Genauso wenig wie es unsere Gemeinsamkeiten. Ich ließ mich nicht mehr täuschen, egal von wem. Wenn Haruka was von mir wollte, dann sollte sie auch kommen. Ich rannte niemanden mehr nach. Ich schaute ab sofort nur noch auf mich, damit so etwas wie letztens nie mehr passierte. Eugeal und Kaorinight hatte ich jetzt komplett blockiert gehabt. Ich brauchte was komplett anderes, was Neues. Ich rannte mein Idol gewiss nicht mehr nach, auch wenn es schwer war. Irgendwann kommt die Zeit um los zu lassen. Ich liebte Haruka und wie sie Hara verkörperte. Doch sie gab mir nie Anzeichen auf die gleichen Gefühle, geschweige meine zu erwidern. Jedenfalls sollte ich mich nicht mehr blenden lassen. So versuchte ich den Abend noch etwas zu genießen und gegen später fuhr mich Seiya eh wieder nach Hause. „Ist dein Freund nicht da?“ Er sah sich um, doch traf nur die Stille vor sich. „Ja er ist mit Saphir unterwegs. Außerdem ist er nicht mein Freund.“ Misstrauisch sah er mich an und schritt auf mich zu. Er wollte mich umarmen, doch ich wisch ihn aus. Ich konnte das jetzt nicht gebrauchen. „Sorry ich bin müde. Könntest du bitte gehen?“ Er sah enttäuscht aus. Doch nickte er nur und verabschiedete sich mit einen Wangenkuss von mir. Ich sah ihn nicht an. Sicherlich hatte ich ihn verletzt, aber ich wollte ihn nichts versprechen und ihn dabei noch Mut machen. Das mit uns gab es nicht mehr, dafür war er jetzt leider vom anderen Ufer gewesen und mit so etwas ließ ich mich gar nicht erst ein. Hinter mir konnte ich die Tür schließen hören und so starrte ich auf mein Handy, doch keine Nachricht war zu sehen. Auf was wartete ich eigentlich? Ein Lebenszeichen von ihr? So wählte ich die Nummer von meinem Dad und wollte Gewissheit haben. Doch so schnell wie ich die Nummer gewählt hatte, so schnell legte ich auch wieder auf. „Das ist doch idiotisch!“ So schmiss ich das Handy auf die Couch, entblößte mich im Wohnzimmer und ging anschließend ins Bad um mich von meinen Gedanken reinzuwaschen. Genervt saß ich an meinem Arbeitsplatz. Heute ging gar nichts mehr. Der letzte Prüfungstag stand an und mein Gemälde wurde auch schon eingelagert. Als Frau Javis das Bild inspizierte, stand sie wie versteinert da und redete kein einziges Wort mehr. Völlig planlos saß ich am Rechner und versuchte mein Artikel fertig zu schreiben, jedoch hatte ich immer noch den einen Satz vor 20 Minuten vor meinen Augen. Ich kam einfach nicht mehr voran. Mein Handydisplay leuchtete auf und eine unterdrückte Nummer rief an. Etwas misstrauisch ging ich ran. „Kaioh?“ „~Chiru........ ich wollte mich bedanken bei dir, für die nette Aufnahme.“ Mein Gesicht erstarrte. Mein Herzschlag verstummte in den Augenblick. „Es tut mir Leid …. für alles, mir geht es jedenfalls gut. Man hört sich.“ „Warte!“ Aus einen Affekt heraus schrie ich in den Hörer hinein. Auf der anderen Seite blieb es stumm. „Bist du noch dran?“ Ich wollte Harukas Namen nicht erwähnen, die Wände hatten Ohren. „Ja, aber ich kann nicht lange verweilen.“ Meine Lippen versuchten ein Wort zu formen, bis ich die Kraft besaß, die Wörter zu formulieren, wie ich sie wollte. „Wann sehen wir uns wieder?“ Es blieb auf der anderen Seite ruhig und die Anspannung in meinen Gesicht konnte man förmlich erkennen. „Wir müssen über das Geschehene reden..... .“ Fügte ich leise hinzu. Obwohl ja nichts passiert war zwischen uns. Jedoch wusste die Person auf der anderen Leitung was ich meinte. „Ich weiß, doch kann ich dir die Frage leider nicht beantworten. Ich werde mich wieder bei dir melden ~Chiru. Wenn ich darf?“ Ich nickte in den Hörer hinein und fasste mir an die Stirn, dass konnte Haruka doch gar nicht sehen! „Natürlich.“ Kam es aus mir heraus gepresst und man hörte danach nur das besetzt Zeichen. „Aufgelegt.... .“ Mein Herz raste davon. Ihr ging es gut! Das hoffte ich doch mal? Schließlich hatte sie sich ja gemeldet. Voller Glücksgefühle konnte ich meine Arbeit jetzt besser vollenden und ging danach zu meinen Schützlingen. Die müssten ja jetzt gleich Feierabend haben und mit den Prüfungen fertig seien. So hielt ich eine Abschlussrede vor denen und wir alle blickten zuversichtlich auf die nächste Woche. Ich wusste jedoch was ich am Wochenende zu tun hatte. Ein ernstes Wort mit meinem Dad reden. Da waren noch so viele Fragen offen. Doch ich hatte zu mindestens in Sachen der Messe ruhige 3 Wochen vor mir. Obwohl ich es mir schon denken konnte, dass diese Wochen mein Leben verändern wird. Mein Gefühl sagte mir das dies noch nicht alles war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)