Beautiful Scars von Tidus17 ================================================================================ Kapitel 4: Die Veranstaltung ---------------------------- Langsam drehte ich den Schlüssel in der Tür um. Heute war der erste Tag in dieser Woche gewesen wo ich mal früher nach Hause kam. Die letzten Wochentage kam ich immer ziemlich spät nach Hause, seitdem mein Haustier bei mir wohnte. Ich stellte meine Tasche auf den Garderobenschrank ab und ging ins Wohnzimmer. Hier war es jedoch ziemlich ruhig gewesen. Sonst kam Hara immer gleich vorbei wenn ich nach Hause kam? „Bin wieder Zuhause.“ Von oben hörte ich Schritte und sah zur Treppe. „Willkommen zurück!“ Ich sah Hara skeptisch an. Sollte ich ihn gleich konfrontieren wegen seiner Lüge oder erst einmal schweigen? „Wie war die Arbeit?“ Er nahm mir meine Jacke ab und ich bemerkte das er durchgeschwitzt war? „Ziemlich angenehm. Was hast du dort oben gemacht?“ Sein Gesichtsausdruck sah überrascht aus. „Ich war in deinem Atelier und hab ein wenig Sport gemacht. Dort war am meisten Platz gewesen, als hier im Wohnzimmer.“ Mein Blick sah ihn fragwürdig an. Solange er nichts kaputt gemacht hatte und es nicht nach Schweiß roch, war mir das egal gewesen. „Fitness scheint dir ja wichtig zu sein?“ Er nickte nur und sah mich verlegen an. „Heute so früh schon zu Hause. Malst du weiter?“ „Ja irgendwann muss ich das ja tun. Morgen bin ich auf einer Veranstaltung, da wird es ziemlich spät werden.“ „Okay gut und Freitag holt dich Elza ab, soweit ich das mitbekommen hatte?“ Ich nickte nur und ging in die Küche um mir was zum Trinken zu holen. „Da wird es wohl auch spät werden.“ „Kein Problem, ich bin ja dein Haustier. Ich warte hier auf dich und passe auf das Haus auf!“ Er lächelte mich leicht an. Man konnte den leichten Unterton heraus hören und seine Augen sahen irgendwie verletzlich aus. Ich schritt auf ihn zu und bemerkte erst jetzt den Größenunterschied zwischen uns. Seine tiefblauen Augen sahen mich ruhig an. Schon wieder war ich in seinem Bann gewesen. Automatisch fing ich an seinen Kopf zu streicheln. „Nachher verbringen wir die ganze Zeit gemeinsam, okay?“ Seine Augen waren geschlossen und sichtlich genoss er die Streicheleinheiten. „Gut, nun geh arbeiten........ich mach derweilen was zum Essen.“ Er schob mich zurück ins Wohnzimmer. Irgendwie hatte ich das Gefühl gehabt als würde er mir was anderes sagen wollen? „Geh aber vorher duschen.“ Hara lächelte leicht und winkte ab. Nach einem kurzen Moment der Skepsis, ging ich nach oben zu meinem Atelier. Dort begutachtete ich mein Werk und kämmte mir die Haare nach hinten zu einem Zopf. Zog meine Kleidung um und legte mich ans Werk. Jedoch kam Hara viel zu früh für meinen Geschmack nach oben, wegen dem Essen und musste ihn leider wieder absagen. Ich war gerade in meinem Element gewesen, dass ich nicht essen wollte und konnte. Wenn ich einmal in Fahrt war, dann wollte ich auch nicht gestört werden. Nach einer Ewigkeit war ich mit der Arbeit soweit fertig gewesen. Es war zwar noch lange nicht beendet, jedoch für den Anfang was ich erreichen wollte schon. Ich schaute nach draußen, wo es schon dunkel war. „Wow, ich sollte langsam zu Bett gehen?“ Doch ich sollte vorher noch meine Sachen für morgen zurecht legen. Das Hara nicht noch einmal herein kam, war merkwürdig gewesen? So ging ich in die Küche und sah meine Portion auf den Teller liegen. Das Andere wurde schon sauber gemacht und ordentlich weggeräumt. Ich verspürte jedoch keinen Hunger, stellte meinen Teller in die Mikrowelle und holte mir aus den Kühlschrank eine kleine Flasche Saft heraus. Beim Trinken ging ich am Bad vorbei. Wo ich durch den Türspalt Licht erblicken konnte. War Hara jetzt erst im Bad gewesen? So schaute ich vorsichtig hinein und sah wie sich Hara das T-Shirt wieder anzog. Ich konnte jedoch nicht viel erkennen, aber warum hatte er ein Top an? Gerade als ich darüber nachdenken konnte, ging die Tür auf. Wir beide sahen uns in diesem Moment geschockt an. „Äh.....ich wollte dir nur gute Nacht sagen?“ „....was hast du gesehen?!“ Er sah fragend und zu gleich ernst aus. „Nicht viel? Was soll ich da schon großartig sehen? Ich bin gerade erst gekommen?“ „Mehr nicht?“ „Nur das du ein kurzes Unterhemd anhast? Doch warum trägst du es und für was brauchst du es?“ „Für einen geraden Rücken. Ich bin als kleines Kind hingefallen und da haben sich ein paar Wirbel verschoben. Seitdem hab ich das Hemd an.“ Je weiter er erzählte, desto skeptischer blickte ich in an. „Früher hatte ich ein normales Unterhemd angehabt. Jetzt nur noch eine Art Top, sieht komisch aus. Ich weiß. Durch den Sport wurde mein Rücken besser. Ich fühle mich sicherer mit den Teil. Es schützt zum Teil mein Rücken und versteckt meine hässlichen Narben.“ Bei den letzten Satz sah er auf einmal verletzlich aus. Jemand der so aussah konnte nicht lügen. „Schon gut, ich glaube dir. Du musst dich nicht weiter heraus reden.“ Sein Blick sah mich auf einmal verwirrend an. „Ich rede mich nicht heraus?“ Meine rechte Hand winkte ihm ab und ich nahm derweilen einen Schluck aus meiner Saftflasche. „Schon gut. Deine Band hatte es nie gegeben. Ich habe mal danach recherchiert und nichts gefunden.“ Ich ging ins Wohnzimmer zurück und er lief mir nach. „Nun äh.... .“ „Hara!“ Schwungvoll drehte ich mich zu ihm um und zeigte mit der Flasche auf ihn. Er dagegen wich zurück. „Es ist okay......wenn du nicht reden willst dann nicht! Doch ich mag es nicht wenn mich jemand anlügt. Ab sofort will ich keine Lügen mehr hören! Sonst muss ich mir unser Verhältnis noch einmal überdenken. Entweder du redest über dich oder du schweigst!“ Mit dieser Ansage verabschiedete ich mich nach oben zu meinem Zimmer. Ich wollte jetzt auch nicht weitere Antworten und Ausreden von ihm anhören. Außerdem musste ich noch so vieles für mich morgen vorbereiten. Hara lief mir auch nicht weiter hinter her. Vielleicht überdenkt er ja auch sein Verhalten noch einmal? So legte ich mein Outfit für morgen zurecht. „Wenn ich sie morgen sehe, sollte ich doch etwas gewagteres anziehen?“ Meine Hände durchwühlten meine Unterwäscheschublade durch und danach war ich mit meiner Zusammenstellung fertig und zufrieden gewesen. Mit diesem Ergebnis legte ich mich ins Bett. Ein wenig aufgeregt war ich schon gewesen. Eugeal hatte ich vor zwei Jahren das letzte Mal gesehen. Wenn ich noch an diese eine Nacht dachte, kribbelte mein ganzer Körper auf. Es war wie bei Elza damals beim ersten Mal gewesen. Vielleicht lebte ich mich deswegen von ihr auseinander? Wir waren einfach nur noch Freunde Plus. Nie hatte ich mehr für sie empfunden und sie auch nie mehr für mir. So legte ich mich mit vielen Gedanken zur Seite und versuchte zu schlafen. Früh morgens ging ich schnell noch duschen und machte mich anschließend fertig. Danach aß ich mit Hara schnell zu Frühstück. Die Atmosphäre war so angespannt gewesen. „Wir haben kaum noch was zu Hause an Utensilien. Soll ich einkaufen gehen?“ Ich schüttelte nur mit den Kopf. „Nein, wenn dich einer sieht? Ich geh morgen früh vor der Arbeit einkaufen. Du hast für heute Abend noch die Reste von gestern und für morgen früh reicht es auch noch. Schreib mir eine Liste für morgen und ich hole es dann.“ „Aber das ist viel? Soll ich dir nicht helfen?“ „Nein! Halte dich an die Regeln, okay? Ansonsten geh!“ Er sah mich geschockt an. Jedoch war ich leicht genervt gewesen. „Ich muss jetzt los zur Veranstaltung. Danach hab ich noch ein Date. Bis dann!“ Nahm mir die Schlüssel und die Handtasche, rannte außer Haus und ließ ihm im Wohnzimmer stehen. Ich glaubte kaum, dass er noch da ist, wenn ich später wieder nach Hause kam. Jedoch hatte ich keine Zeit für Diskussionen, da ich eh schon spät dran war! Warum war er jetzt so kindisch gewesen? Ich schüttelte meinen Kopf, weswegen zerbrach ich mir überhaupt den Kopf über ihn? Ich habe später ein heißes Date! Jetzt schau nach vorn und genieße den etwas anderen Arbeitstag! Pünktlich vor dem Veranstaltungsort angekommen, sah ich schon von weitem Frau Tomoe stehen. Ihr schwarz-lilanes Kleid konnte man kaum übersehen. Sie sah mich von weiten und schritt auf mich zu. Wow, ich wusste gar nicht das sich jemand wie sie so schön entfalten konnte. Wenn ich sie nicht so leiden könnte, würde ich sie nicht von der Bettkante schubsen. „Frau Javis müsste jeden Moment da sein. Zum Glück sind sie pünktlich gekommen Frau Kaioh!“ „Sie können mich auch Duzen. Wir arbeiten schon solange zusammen.“ Sie sah mich arrogant und zugleich angewidert an. „Nein Danke, ich möchte nichts mit ihnen privat zu tun haben!“ Mein Mund klappte innerlich auf. Zum Glück fuhr gerade der Wagen von Frau Javis vor, sonst würde ich ihr die Meinung geigen. Unsere Chefin stieg aus und unsere beiden Gesichter waren automatisch fröhlich gestimmt. „Schönen Tag Ladies. Hoffe ihr habt gute Laune mitgebracht!“ „Guten Tag Frau Javis, ich hoffe sie hatten eine gute Fahrt gehabt?“ Mein Blick sah sie skeptisch an. Wie konnte man sich bloß nur so früh einschleimen? Zum Glück beachtete Frau Javis, Frau Tomoe nicht und ging vor. Nur ruhig Blut, den Tag bekomme ich auch noch herum! Wir liefen an ein paar Bildern vorbei und ich sah mir dann die Umgebung genauer an. Die Chefin sah glücklich aus, obwohl ich glaubte das sie lieber in Ruhe die Bilder genießen wollte, anstatt mit Anhang. Viele Leute sprachen sie an, dass würde mir auf Dauer eher nerven. „Frau Kaioh. Ich habe gehört, dass sie auch wieder eine Ausstellung veröffentlichen?“ „Da haben sie recht, obwohl die meisten Gemälde bekannt sind.“ „Viele sind wahre Schmuckstücke, wir sind gespannt wie die neuen Werke werden. Schönen Tag ihnen noch.“ „Vielen Dank, ihnen auch noch einen schönen Tag.“ Je länger ich blieb desto mehr Anhang kamen zu mir und beschenkten mich mit Lob und Freude. Nach etwaigen Gesprächen hatte ich langsam die Ausstellung durch gehabt. Frau Javis hatte sich vor einer knappen Stunde verabschiedet, da sie noch zur Redaktion musste. Ich sah zur Uhr die auch gleich 16 Uhr anzeigte. Frau Tomoe sah ich jedoch schon eine Weile nicht mehr. Wie ich meine Chefin kannte, verlangte diese einen ausführlichen Bericht vom heutigen Tag. „Sie sehen wie immer bezaubernd aus in ihrem türkisen Kleid Frau Kaioh.“ Ich sah zu meiner Rechten und da stand sie! „Sie jedoch sehen begehrenswert aus Eugeal!“ Eine leichte Röte machte sich in ihrem Gesicht breit. „Wollen sie mit mir noch eine Runde gehen, bevor wir uns leise verabschieden?“ Mein Gesicht lächelte sie jetzt sanft an und gemeinsam gingen wir durch die Veranstaltung, wo wir uns erst einmal warm redeten. Bis wir uns verabschiedeten und dann beschlossen vorher noch was Essen zu gehen, bevor es später dann amüsanter wurde. Ihr heißer Atem, ihre Mimik im Gesicht, genau das mochte ich an Eugeal. Es war nichts gespielt. Sie gab sich völlig zu mir hin. Sicherlich war ich nicht die Art Frau die gerne Dominant war. Doch bei Eugeal konnte ich erfinderisch sein. Jemand die Lust geben, die mir immer beschert wurde. Elza wurde auf Dauer 0815. Viele Nummern bis ich endlich befriedigt wurde. Doch das merkte sie nicht einmal, früher kannte sie meine Zonen. Doch heute, ich wusste nicht an was es lag? Warum dachte ich eigentlich so viel nach? Ich hatte eine schöne Frau zwischen meinen Beinen, die wohl gleich zum Höhepunkt kommen musste. So wie sie atmen tat? Sie war wirklich schön, ohne Zweifel. Jedoch nicht die Frau die ich jetzt binden möchte. Das Spielzeug, welche sie mir schenkte, hatte ich natürlich auf Arbeit vergessen. Sonst würde ich noch vieles ausprobieren wollen. Doch mir verließ die Lust daran sie weiter zu befriedigen, sodass ich langsam aufhören wollte. Die Rothaarige unter mir erzählte, dass diese wohl ein Job hier in der Nähe angeboten bekommen hatte. Sie meinte dann, wenn es wirklich klappen würde, ob wir uns öfters sehen könnten? Meine Reaktion war eher bedeckt gewesen. Ich sagte ihr das ich mich freuen würde, doch im Innern dachte ich eher an was anderes. „Genau da, bitte......ah.....schneller, jaaaah!“ Dann kam sie auch schon. Ich mochte es nicht wenn sich jemand in meinen Rücken krallte, wenn dieser gerade kam. Elza musste mir auch ständig irgendwelche Andenken schenken, wie Bisse und Knutschflecke! Natürlich an Stellen die keiner sah! Doch was sollte dieser Mist? Ich bin keine Trophäe oder in der Art? Ich wollte nur normalen langweiligen Sex. Etwas Abwechslung kann zwar nicht schaden aber die Frau die mich glücklich machen konnte, musste erst noch gefunden werden! Obwohl es damals schon jemand in meinem Herzen gab, die mich aber leider nie beachtete. Durch das ganze grübeln seufzte ich auf, was ich nicht bemerkte. „Alles okay bei ihnen?“ Ich küsste sie und widmete mich wieder ins hier und jetzt. Sie fing an mich zu liebkosen und zu küssen. Doch irgendwie machte es mich nicht an. Sicherlich war ich geil gewesen, keine Frage? Es ist was anderes wenn jemand dich anmacht oder ob er mit jemand schlafen konnte. Eugeal ist eine gute Sub, jemand der sich gerne fügt. Doch sie fand nie wirklich den Knopf. So spielte ich wie letztes mal den Orgasmus vor und danach beendeten wir das Techtelmechtel. Wir verabschiedeten uns voneinander und dann fuhr ich nach Hause. Schon der Gedanke brachte mir eine schlechtere Laune als zuvor. Wenn ich unbefriedigt war, konnte ich noch unausstehlicher sein als ich eh schon war. Ich schaute aufs Display meines Handys und tippte an die Scheibe des Taxifahrers. Er machte kehrt und fuhr mich woanders hin. Lau warme Flüssigkeit floss durch meine Beine. Die Stille im riesigen Raum beruhigte mich auf eine Art und Weise und brachte meine erregten Gedanken zum erlöschen. Schwerer Atem je schneller ich mich bewegte und dann die pure Erschöpfung wenn ich aus dem Wasser stieg. Schwimmen hatte bei mir eine positive Aura, dass all die schlechten Dinge verschwinden ließ. Jetzt konnte ich nach Hause gehen. Kaum als ich rein kam, bog Hara um die Ecke. „Willkommen Daheim, Frauchen!“ Er umarmte mich plötzlich und ich wusste in dem Moment gar nicht was ich machen sollte? So schob ich ihn erstmal von mir. „Ich dachte du kämst später Heim?“ Und ich dachte zuerst du wärst nicht mehr da. Anscheinend hattest du dir es anders überlegt? Die erste intensivere Berührung die wir bis jetzt hatten. Jedenfalls umarmten wir uns nie? Außer die Wangenküsse, die waren was anderes gewesen. „Hast du mich vermisst?“ „Ja....schon? Es ist was anderes wenn jemand da ist oder wenn man alleine ist. Sicherlich bist du meistens oben im Atelier, aber da höre ich dich zu mindestens.“ Ich lächelte ihn an, all die negativen Gedanken von vorhin waren verschwunden. „Und was hast du gemacht die ganze Zeit? Lass mich raten....Fitness?“ Er schüttelte den Kopf. Kam es mir so vor oder waren seine Haare heller als zuvor gewesen? Musste mir das wohl nur eingebildet haben. „Nein, ich hab mir deine Musiksammlung oben angeschaut und ein wenig Fern gesehen.“ Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. „Und was sagt der Musikkenner?“ „Zum Teil alte Schinken, doch mir fiel auf das du alle Stücke von Haruka Tenoh, welche vermisst wird, im Besitz hast? Wohl ein heimlicher Fan?“ Ich errötete leicht, das wollte ich auch nicht bestätigen. So räusperte ich und ging die Treppe hinauf. Hara folgte mir. „Na ja heimlicher Fan würde ich nicht sagen? Wie letztens gesagt mag ich die Art wie sie spielt. Du hörst ein Stück an und spürst deren Seele darin. Doch ich weiß nicht warum, aber Haruka hatte mich damals auf der Musikshow bezaubert. Live war sie sensationell, doch das sie dann plötzlich aufhörte war ein Schlag für mich.“ Im Atelier angekommen zeigte ich Hara das Bild, was ich auch im Büro hatte. „....ich kann mich daran erinnern.... .“ „An was?“ Ich sah Hara fragend an, welcher in Trance gewesen schien. „Na an den Auftritt? Ich hab es damals im Fernseh gesehen und in der Zeitung stand ja auch viel darüber.“ Er reichte mir das Bild wieder zurück und sah mich sanfter an als zu vor. „Sie war doch ein Frauenheld und ich glaubte sie bevorzugte eher Blondinen? Da würdest du gar nicht ins Schema passen? Ich kann mir nicht vorstellen das du auf solche Frauen stehst, die sieht doch eher aus wie ein Kerl?“ Jetzt war ich komplett errötet gewesen. „Hara, wer sagt das ich auf sie stehe!“ Er fing an zu lachen, wich meinen Fäusten aus und hielt mich an den Handgelenken fest. „Dein Verhalten sagt mir alles, aber pssssssstt ich verrate es niemanden.“ „Du bist dumm, nur weil ich ihre Musik mag, muss ich doch nicht auf sie stehen?“ „Wer weiß?“ Hara zwinkerte mir zu. „Die Einkaufsliste hab ich im Flur auf der Kommode hingelegt.“ Ich nickte nur und distanzierte mich von ihm. Mein Herz raste so schnell davon. Schon der intensive Gedanke an ihr brachte mich aus der Bahn. Ich wusste das diese Liebe nie Zustande kommen konnte. Die Entfernung wäre zu weit und außerdem wusste niemand wo sie war. Ob sie überhaupt noch lebte? Seit Montagabend kam ja nichts mehr von ihrem Fall in den Nachrichten. „Was machst du jetzt?“ Der Blondschopf sah mich fragend an. „Ich muss noch mit Elza telefonieren, wegen morgen und werde wohl danach schlafen gehen. Der Tag war anstrengend gewesen irgendwie.“ „Brauchst du eine Massage?“ Ich lächelte ihn glücklich an. „Ja das würde jetzt gut tun.“ So gingen wir wieder hinunter. Hara massierte mich ordentlich durch und ich telefonierte derweilen mit Elza. Die wunderte sich warum ich manchmal aufstöhnte und fragte wer bei mir war. Ich meinte das ich alleine wäre und das sie sich das nur einbildete. Hara grinste nur und knetete genau meinen Wunden Punkt weiter. So legte ich schnell auf und stöhnte lauter. „Hara, hör auf. Nicht da!“ In der Nähe des Steißbeines hatte ich einen Wunden Punkt gehabt. Den kannte bis jetzt kaum einer, doch Hara massierte mich überall am Rücken und fand den Punkt auf Anhieb. Ich rollte mich zur Seite und versuchte seinen frechen Fingern auszuweichen. Leider zog ich ihm mit nach hinten und wir plumpsten beide von der Couch hinunter. Unsere Gesichter waren noch nie so dicht aneinander gewesen. Mein Blick fiel auf seine Lippen und ich verspürte ihn zu küssen. „Hast du dir was getan?“ Ich schreckte auf und schaute verlegen weg. „Nein, alles gut.“ Er half mir auf und da war wieder dieser Blick von ihm. Ich wusste nicht warum mein Körper plötzlich auf ihn anschlug, doch ich musste mich schnell von ihm entfernen. „Danke für die gute Massage. Ich geh jetzt schlafen.“ Ich verwuschelte ihm die Haare und verzog mich nach oben. „Gute Nacht, Michiru.... .“ Hinter der Tür kauerte ich mich zu Boden. Ich musste meine Gedanken erst einmal sammeln. Hatte ich wirklich auf seine Lippen gestarrt und ans Küssen gedacht? Seine Augen waren so durchdringend! Schon der Gedanke brachte mir Herzrasen. Diesen Blick, irgendwo hatte ich ihn schon mal gesehen? Doch ich wusste nicht woher? Er ist nur mein Haustier! Du brauchst unbedingt jemand festes Michiru! So rannte ich zu meinem Bett und vergrub mich ins Kissen. Wie sollte ich jetzt wohl schlafen können? Ich sah auf das Bild auf meinen Nachtschrank und lächelte leicht. Es konnte nur einer in deinem Herzen sein. Bis ich dann doch endlich vor Müdigkeit einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)