Mit dir schlägt mein Herz Flügel von Mitsuki-chan (Für immer an deiner Seite... [Sesshomaru x OC]) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- ~ Wie kann mein Herz von Liebe sprechen, wo ich die wahre Liebe noch nicht gefunden habe? Ich atme ein und aus. Ich befinde mich auf einer langen weiten Reise direkt auf dem Weg zu dir -in deine Arme, mein Liebster- Wo bist du? Warte auf mich... ich bin mir sicher ich werde dich schon bald treffen. ~ Kapitel 1: Kapitel 1 Der Geburtstagswunsch ------------------------------------------ Es war ein verregneter diesiger Frühlingstag. Ich saß zurückgelehnt auf meinem Schreibtischstuhl der ein wenig knarzte, als ich mich bewegte. Schwungvoll hob ich die Beine an und positionierte sie ausgestreckt auf meinem Schreibtisch. "Oh Mann, was geben die einem nur für Sachen als Hausaufgaben auf" murmelte ich gedankenverloren und ein wenig frustriert vor mich hin. Unsere Lehrerin hatte sich mal wieder etwas ganz besonderes für ihre Schüler zum quälen ausgesucht. "Schreiben Sie auf was Liebe für Sie bedeutet..." //Ja, ganz toll... // dachte ich. Es ist ja nicht so als würde sich Liebe einfach auf ein Stück Papier bannen lassen. Tja da saß ich nun irgendwie ratlos und verbrachte meinen Samstag Nachmittag damit über meinen Hausaufgaben zu brüten. Ich seufzte. So kam ich nicht weiter. Außerdem hatte ich noch lange Zeit um diese Hausaufgabe zu beenden. Die Abgabefrist war erst in einigen Monaten fällig. Und doch war es wichtig, weil diese Arbeit fast ein drittel meiner Note ausmachen würde... Ich lasse mir den eben gegriffenen Stift wieder aus der Hand rutschen. Klackend rollt er auf den Tisch. Ich beäuge ihn. Ich glaubte nicht daran das ich heute noch lyrisch Punkten können würde, bei meiner Lehrerin. Also stand ich abrupt auf!     Wie sollte ich auch punkten? Ich bin fünfzehn Jahre alt, genau wie meine Mitschüler. Ich habe nur einen Exfreund vorzuweisen bisher. Wie soll ich da sagen können, was ´Liebe´ ist? Ich bin schon versucht die Lehrerin mit einem schmalzig schönen Ayumi Hamasaki Songtext zu blenden. Aber das wäre dann wohl doch zu auffällig. Ayu kannte in Japan schließlich jeder. Für mich und viele andere ist die Frau eine Gottheit... Die Worte die sie zusammensetzte waren einfach grandios. Würde in meinem ganzen Körper soviel Talent stecken wie in einem kleinen Finger von ihr, würde ich sicher die Bestnote bekommen!   Ich nahm das Papier mit den lauter durchgestrichenen Sätzen, knüllte es zusammen und warf es in meinen inzwischen übervollen Papierkorb. Ich schnappte mir im vorbeigehen meinen Rucksack der auf dem Bett lag und machte mich auf den Weg nach unten. Jetzt musste ich erstmal auf andere Gedanken kommen. "Makani Tsukiyama- wohin des Wegs?" höre ich eine Stimme neben mir rufen. Die Stimme gehörte meiner älteren Schwester Ayumi. Die eben genau so wie oben genannte Sängerin heißt. Sie hat wie ich und alle anderen aus meiner Familie hellblondes Haar. "Ich wollte mich auf den Weg in die Sengoku-Jidai machen und mal nachsehen wie es Kagome und den anderen so geht" erwiderte ich. "Okay, alles klar" lächelte sie. "Aber pass gut auf dich auf, ja?" "Klar!" Ich lächelte sie ebenfalls an und verschwand in Richtung des Brunnens. Das Ganze war inzwischen zwei Monate her seitdem ich das erste Mal in den Brunnen sprang um durch die Zeit zu reisen. Es passierte alles an meinem fünfzehnten Geburtstag... [Rückblende] Es war kurz vor zwölf als meine Familie mich mit einem Kuchen überraschte auf dem fünfzehn Kerzen brannten. Nachdem sie ein famoses ´Happy Birthday´ für mich gesungen hatten, schoben sie den Kuchen vor mich hin. "Makani, wenn du alle Kerzen auf einmal ausbläst darfst du dir etwas wünschen." Riefen sie alle gleichzeitig. Ich freute mich riesig über diese Überraschung, obwohl es eigentlich jedes Jahr so war, aber das trübte meine Freude nicht. Ich holte tief Luft und schaffte es sie alle auszublasen. //Mein Wunsch ist... // dachte ich in Gedanken. //Ich wünsche mir... // ...doch weiter kam ich nicht, da wurde ich auch schon von meiner Schwester umarmt. "Alles Gute" lachte sie mich an. "Danke" sagte ich, und lachte ebenso und dachte den eben aufkommenden Wunsch in mir stumm zu Ende, sodass nur ich ihn hören konnte. Danach nahmen mich auch meine Eltern in die Arme und auch mein Zwillingsbruder Akio. Wir aßen alle zusammen noch ein Stück Kuchen und unterhielten uns bis es spät wurde. //Meine Geschenke kann ich auch morgen noch öffnen.// Dachte ich brummend als ich müde gähnte und sie in mein Zimmer trug. Ein Blick auf mein Handy verrät mir das es Schlafenszeit ist. Es war bereits vier Uhr in der Frühe und der Morgen würde bald grauen. Die erwarteten Geburtstags-Whats-App von meiner besten Freundin Kairi, von meinen Chor-Mädels und von meinen zwei anderen Brüdern, las ich mir aber noch schnell durch und schrieb zurück. Dann ließ ich mich selig in mein Bett fallen. So musste ein Geburtstag sein! Und bevor ich mich versah glitt ich in meinem weißen Metallbett ins Traumland. 2 Am nächsten Morgen erwachte ich früh. Ich hatte das Gefühl als hätte ich letzte Nacht in meinem Traum eine Stimme gehört. Aber an den Traum selbst konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich ging in die Küche und wollte gerade Tee aufsetzen als ich das Gefühl hatte ein Flüstern zu hören. //Makani... // //Verrückt // dachte ich. Aber das konnte nicht sein, alle anderen schliefen noch und außer mir war niemand hier, oder? Ich versuchte die Stimme in meinem Kopf zu ignorieren, aber da hatte ich das Gefühl sie ein zweites mal und auch etwas lauter zu hören. //Makani... // Seltsam, diese "Stimme" schien von draußen zu kommen. Ich öffnete die Hintertür und lief nach draußen in den Hof. Ich brauchte eine Weile um zu realisieren wo das Rufen her kam. Es dröhnte in meinem Kopf und ich hatte irgendwie das Gefühl das die Stimme nun beständig lauter wurde. Und tatsächlich... als ich die Türe zu unserem Schuppen öffnete, wo der alte Brunnen stand vernahm ich ganz deutlich das die Stimme aus dem Brunnen kam. Ich ging die Treppen hinab und schob die schwere Holzabdeckung zur Seite. Neugierig blickte ich über den Rand des Brunnens. Schwärze leuchtete mir entgegen. Ich kniff die Augen noch mehr zusammen um zu sehen ob dort unten doch etwas war, aber bevor ich genau hinsehen konnte verlor ich den Halt und fiel kopfüber hinein. Meinen Körper erfasste vor dem Aufprall ein helles Licht. Einen Moment lang wurde es blau und ich fühlte mich schwerelos. Ich konnte nicht eigenständig entscheiden wo ich hin gehen wollte. Aber ich hatte keine Angst. Es war als würde dieses Licht mir einen neuen Weg weisen.     Nach einigen Sekunden klärte sich das Licht und es wurde wieder durchsichtiger und weniger wie Nebel. Ich erkannte die Umrisse einer Umgebung und das Licht verschwand vollends. Die Erde unter meinem Hintern sagte mir zumindest, das ich noch im Brunnen sein musste... Was immer das auch gerade war... Als ich den ersten Vogel über mir klar zwitschern höre, weiß ich, etwas ist anders. Mein Blick wandert hoch und der freie Himmel über mir sagt mir, dies ist nicht mehr der Schuppen wo ich gestartet bin.   //Wo bin ich? // Frage ich mich als ich beginne an den Ranken aus dem Brunnen zu klettern. Ich weiß nicht wieso aber... dieser Ort... kam mir so bekannt und vertraut vor?! Ich beschleunige mein Tempo etwas, als ich eine Stimme höre. "Das war´s Yokai! Du wirst keine unschuldigen Menschen mehr quälen!" In diesem Moment erreichte ich das Freie. Und was ich sehe, kann ich kaum glauben. Eine junge Frau in altertümlicher Mikorobe mit schwarzen Haaren und einem Bogen steht nicht weit entfernt vor mir. Mein Blick ist auf ihren Rücken gerichtet, da sie gerade anderweitig beschäftigt ist. Aber das an sich war noch nicht das Unglaublichste. Sondern das was vor ihr stand. Es war ein Käfer-ähnliches Geschöpf. Nur ungefähr tausend mal größer als ein normaler Käfer und es sonderte einen bestialischen Gestank ab. Von diesem Vieh sehe ich die ganze Front! Und es schauert mir! //Was ist das? Drehen die hier grad einen Film oder so? Das sind aber sehr reale Effekte... // Ich schaute zur Seite konnte aber nirgendwo Kameras oder andere Statisten entdecken. In diesem Moment kam der "Käfer" mit einer rasenden Geschwindigkeit auf mich zu, so dass ich richtig Angst bekam. Er gab einen ohrenbetäubenden Lärm von sich. Ich wollte weg laufen, aber meine Beine schienen wie aus Blei zu sein und wollten sich nicht bewegen.   //Was geht hier ab? // Ich sank auf den Boden herab. Beinahe hätte mich der Käfer mit seinen Zähnen erwischt aber im nächsten Moment hörte ich ein leises "Tock" und der Käfer wurde von einem rosafarbenen Licht eingehüllt und zerrissen bis er ganz verschwand. Das Mädchen hatte dieses Biest mit einem Pfeil zur Strecke gebracht. //Wow, da kann ich mir wohl noch ne Scheibe von abschneiden. // Dachte ich.   Ich merkte wie sie mir ihre Hand reichte "Alles in Ordnung Makani-chan?" //Oh Mann kann Sie jetzt auch noch Gedanken lesen? // Doch als ich in ihr Gesicht schaue wusste ich wieso... "Kagome-chan..." sagte ich ganz verdutzt. Ich hatte ihre Stimme im Schock wohl eben nicht ganz zuordnen können...   Vor mir stand Kagome Higurashi von deren Familie meine Eltern vor einigen Jahren den Tempel übernommen hatten, da ihre Tochter nicht mehr dort lebte, sondern nur noch zu Besuch da war um sicher zu stellen das der Tempel in gute Hände kam. Ihr Großvater und ihre Mutter wurden langsam zu alt um sich alleine darum zu kümmern. Ich hatte mich gleich gut mit Kagome und Sota verstanden und fand beide sehr nett. Sota war mit seiner Mutter und dem Großvater in die Stadt gezogen -in ein kleines Haus- und ging nun dort zur Schule. Kagome sagte sie lebe nicht mehr in Tokyo, sondern bei ihrem Ehemann in einem Dorf was weit entfernt lag.   Die Higurashi-Familie hatte sich letztendlich mit meinen Eltern geeinigt und wir zogen in ihr altes Haus ein, unter der Bedingung das sie uns ab und zu besuchen kommen dürften wenn sie den Tempel vermissten. Und das sagten wir Ihnen gerne zu. Und Mutter, Großvater und beide Kinder kamen uns seitdem oft besuchen. [Rückblende Ende] Ja, das war meine erste Begegnung mit einem Yokai, und ich ahnte nicht das noch viele weitere folgen würden, geschweige denn was ich sonst noch alles erleben würde. Kapitel 2: Kapitel 2 Die Begegnung im Mittelalter ------------------------------------------------- Ich durchquerte gerade den Wald und ging zu dem Dorf wo meine Freunde lebten. Kaede und eine andere Frau deren Namen ich nicht kannte hatten die beiden Kinder von Sango und Miroku im Arm und rieben sie mit einer Paste ein, die gegen Krankheiten helfen sollte, wie sie mir erklärten. Kaede berichtete mir außerdem das Kagome, Inuyasha, Kiara und Kohaku ausgezogen waren um einen Yokai zu jagen der dem Dorf seit einiger Zeit Probleme bereitete. Nun dann fiel ein Besuch bei ihnen wohl flach... Sango und Miroku waren zwar in ihrer Hütte, aber ich wollte lieber nicht nachsehen was die Beiden genau machten, wo sie mal sturmfreie Bude hatten... Ich hatte schon einige Grundlektionen in Sachen Pflanzenkunde von Kaede bekommen und beschloss ihr beim aufstocken ihres Vorrats zu helfen. Das hatte ich schon oft getan und sie war immer sehr dankbar, wenn sie eine helfende Hand bekam. "Ach ja" rief Kaede noch hinter mir her als ich losgehen wollte um Pflanzen zu suchen. "Rin sucht dich, sie hat etwas mit dir zu besprechen. Du findest sie auf der Lichtung. Sie sammelt auch Pflanzen für mich. Schau doch mal was sie möchte Makani." "Okay, danke Kaede." Sagte ich noch winkend und machte mich auf den Weg zu ihr. Ich lief tiefer in den Wald hinein. Es war mir nicht möglich nicht auf meine Umgebung zu achten und die Vielfalt die sich mir hier an Pflanzen bot. Rin und ich halfen Kaede oft und gerne bei ihrer Arbeit. Ich liebte es mit Rin den Wald zu erkunden und mehr über die heimische Flora zu erfahren. Und auch Rins Augen fingen immer an zu leuchten wenn Kaede ihr etwas neues beibrachte. Sie war auf dem rechten Weg eine gute Heilerin zu werden. Sie war noch nicht perfekt aber das würde schon werden, wenn sie weiter dran blieb. War der Wissensdurst einmal geweckt, gab es kein zurück mehr!  Rin lag auf der großen Wiese -neben sich ein paar gepflückte Kräuter und Pflanzen liegend. Sie reckte den Kopf hoch, als sie meine Schritte hörte. "Makani, hallo da bist du ja wieder" sagte sie fröhlich.   Ich begrüßte sie ebenfalls herzlich. Seitdem Kagome uns einander vorgestellt hatte waren wir schnell Freundinnen geworden. Rins Gesichtsausdruck veränderte sich auf einmal als sie sagte "es tut mir leid Makani, wir müssen unser gemeinsames Abendessen bei mir heute verschieben. Weißt du ich bekomme nämlich Besuch." //Nanu, heute kommt sie mir aber sehr aufgekratzt vor?// lächelte ich. Sie war eigentlich immer fröhlich, aber heute lag noch mehr in ihrem Lächeln als sonst. "Sesshomaru-sama kommt mich besuchen. Er hat sich kurzfristig durch einen Boten angekündigt weil er hier in der Gegend weilt. Er mag fremde nicht besonders." Sagte sie entschuldigend in meine Richtung.   //Sesshomaru-sama?// Rin hatte mir schon einige Male von ihm erzählt. Er war ein Inu-Daiyokai. Eines von jenen seltenen dämonischen Exemplaren die ihre Gestalt ändern konnten und beinahe übermächtig waren! Sesshomaru hatte die kleine Rin praktisch groß gezogen, nachdem ihre ganze Familie von Wolfen getötet worden war. Er hatte sie mit einem magischen Schwert ins Leben zurück geholt, als Wölfe sich -Jahre später- auch an ihr vergriffen hatten... Rin verdankte ihm viel und schien ihn, trotz das sie sich hier wohlfühlte sehr zu vermissen.   Der Abschied von ihrem Ziehvater war damals tränenreich ausgefallen von Rins Seite aus und am liebsten hätte sie ihn niemals verlassen. Doch er hatte von ihr gefordert das sie lernen sollte mit ihrer Art zu leben. Um dann eine Wahl zu haben, wenn sie erwachsen war. Sie war jetzt sechzehn und am erblühen und ich fragte mich, wie lange er wohl noch warten wollte? Die Menschen in dieser Zeit wurden schließlich nicht so alt, wie die der Neuzeit...     "Hey, das ist doch überhaupt kein Problem. Ich stelle dir nachher einfach eine Portion von dem Essen vor deine Tür." Versprach ich ihr. "Danke" sagte sie. Wir blieben noch eine Weile sitzen und ich hörte Rin fasziniert zu, was sie und Kaede aus den Pflanzen für Sude herstellen würden, die neben ihr lagen. Die Herstellung war eine Kunst und nur gute Mikos brachten es fertig wirksame Pasten und Tränke zu erstellen. Rin hatte es wirklich gut. Sie lernte bei Kaede oder Kagome, wenn diese nicht auf Dämonenjagd war. Auch ein Dämon namens Jenji -der in einem anderen Dorf lebte- hatte ihr schon den einen oder anderen Kniff gezeigt. Plötzlich sprang sie auf und verabschiedete sich lachend. Sie musste nun los und machte sich auf zu Kaedes und ihrer Hütte. Dort wollte sie sich mit Sesshomaru treffen. Das hatte sie mir noch gesagt. Ich selbst ließ mich wieder im Gras nieder. Ich genoss die Stille des Waldes, die ganz anders war als die in meiner Zeit. Und ich lauschte entspannt dem Wind der zwischen den Blättern hindurch rauschte. //Seltsam, seitdem ich hier bin habe ich so viel von Kagome und den anderen gelernt. Aber trotzdem fühle ich mich manchmal noch so unsicher wenn wir gegen die Yokai kämpfen... //   Ich geriet ins Grübeln und bemerkte nicht wie schnell die Zeit verging, bis es mir ein wenig fröstelte. Die Sonne war schon fast vom Himmel verschwunden. Geschwind machte ich mich selbst auf den Weg zu Kagomes und Inuyashas Hütte, die ich immer zum kochen benutzen durfte, auch wenn sie nicht da waren. //Na, nun aber schnell. Sonst gibt es für Rin wohl eher ein Nachtmahl, als ein Abendessen.//      3   Rin war währenddessen fast zu Hause angekommen und wollte gerade auf den Weg einbiegen der zu ihrem Haus führte, als sie etwas im Gebüsch rascheln hörte. Sie konnte nicht erahnen wie weit es genau weg war, aber die Angst kroch dermaßen schnell in ihren Nacken hoch und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Es war ein Instinkt der sie keinen Hasen im Gebüsch vermuten ließ, sondern etwas größeres... schlimmeres... //Was ist das? Das ist nicht gut... das Rascheln kommt immer näher...// dachte sie ängstlich. Ich war währenddessen ins Kochen vertieft, bis ich einen markerschütternden Schrei in der Ferne hörte, der laut in meinen Ohren hallte.   //Rin?// Und ich rannte los in die Richtung aus der der Schrei kam und ließ alles andere stehen und liegen. Doch ich war nicht die Einzige die den Schrei von Rin gehört hatte. ~ Rin keuchte, vor ihr stand ein erdfarbener Tigerdämon mit grünen flammenden Augen. Der Yokai musterte sie unverwandt und seine gierigen Augen schrien nur: ´Abendessen´   Rin überlegte. Was sollte sie tun? Weglaufen war sinnlos. Der Yokai würde sie im nu einholen, und eine Flucht würde nur seinen Jagdinstinkt noch mehr anfachen. Ein Schweißtropfen lief ihr die Stirn hinab, sie hatte furchtbare Angst, -der Yokai witterte es augenblicklich- und sprang mit ausgefahrenen Krallen auf Rin zu. Rin versuchte auszuweichen, aber da sie nur ein Mensch war, hatte sie keine Chance und war zu langsam. Sie wurde im Gesicht erwischt, so dass sie an der rechten Wange blutete. Der Yokai wollte sie gerade ein zweites mal angreifen um ihr endgültig den Gar aus zu machen, doch soweit sollte es nicht kommen... Ich erreichte den Weg zuerst, einen Plan hatte ich mir nicht überlegt. Es war alles so schnell gegangen... Ich musste es dennoch irgendwie schaffen den Dämon aufzuhalten, sonst würde Rin sterben... Ich rannte wie in Trance so schnell ich konnte auf den Yokai zu, der mich natürlich längst bemerkt hatte -mich aber ignorierte- da er noch immer Rin fixierte und sie seine Beute war. Ich schaute mich hektisch um, konnte aber nichts entdecken was sonderlich gut als Waffe dienen könnte. //Nun gut, dann muss es eben das hier tun.//   Ich hob den erst besten Stein auf und warf ihm dem Yokai so fest ich konnte an den Kopf. Ein kehliges, fauchendes Geräusch drang aus seiner Kehle und er drehte sich zu mir um. Man konnte sehen wie sich eine Beule bildete. Jetzt war er richtig sauer! //Oh nein was jetzt?// Bevor ich weiter überlegen konnte drehte er sich zum Sprung. Er ging in die Knie. Ich hatte die Hände schützend vor mir als Schild aufgebaut. //Jetzt bringt er mich um...// Schoss es mir blitzartig durch den Kopf. Seine Krallen waren schon in meine Richtung gezückt. Doch bevor er mich erreichen konnte wurde er durch eine Lichtwolke die aus meinen Händen kam, weggeschleudert. Dieses Licht hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt... Der Yokai schüttelte benommen den Kopf und kam langsam, zitternd wieder auf die Beine und war nun völlig in Rage. Er konnte aber weiter nichts mehr tun, weil er in diesem Moment erbarmungslos an einem der Hinterläufe von einer Peitsche gepackt wurde die Rin nur zu gut kannte.   "Sesshomaru-sama... da seit Ihr ja." Murmelte sie gen Himmel. Kapitel 3: Kapitel 3 Ein ungewöhnliches Mädchen ----------------------------------------------- Der Mond war inzwischen hinter den Wolken hervor gekommen und erhellte den Abend zumindest ein wenig. Auf dem Boden konnte man den Kadaver des Tigerdämons liegen sehen. Er würde nie wieder aufstehen. Rin atmete erleichtert auf. "Sesshomaru-sama" und ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Ich blinzelte um besser sehen zu können. In der Luft stand ein –wie es aussah- hochgewachsener junger Mann von atemberaubender Erscheinung.  Er trug einen weißen Kimono der lange Ärmel und an den Ärmeln und am Kragen ein rotes Blumenmuster aufwies. Darüber lag ein weites Hakama, welches ihm bis über die Hüften reichte und von einem gelb-blau gemustertem Obi umgürtet war. Darüber wiederum schmückte ihn eine glänzende dunkle Rüstung. Am Rand hatte sie einige Stacheln und auch dort, wo sie in die Schulter mündete. Sie sah schwer aus. Über seiner rechten Schulter hing ein großer weißer Pelz, der einen Großteil seiner Schulter unter sich begrub.  Seine langen wunderschönen silberweißen Haare die ihm bis zu den Kniekehlen reichten, flirrten hell im Mondlicht, dass es schon fast unverschämt wirkte und standen dem Mondschimmer in nichts nach. Lange konnte ich ihn nicht ansehen, ich blinzelte wieder und als ich erneut hinsah, befand er sich er direkt vor Rin die einige Meter weiter entfernt gestanden hatte. Er war so unglaublich schnell.   "Rin, du bist verletzt" sagte er mit einer tiefen Stimme, die die Stille voller Eleganz durchschnitt. Er besah die Wunde an Rins Wange mit seinen Händen, indem er ihren Kopf leicht in seine Richtung drehte. Der Stoff seiner Ärmel rutschte dabei ein wenig herunter und ich sah violettfarbene Streifen, die seine Arme zeichneten.   In dem Moment erwachte ich aus meiner Starre und ging ebenfalls zu ihr. "Warte ich helfe dir" sagte ich und strich mit meinem Daumen sanft über die Wunde an ihrer Wange, die erst kurz aufleuchtete und sich danach in sekundenschnelle schloss und schließlich ganz verschwand ohne eine Spur zu hinterlassen. "Danke, Makani-chan, Sesshomaru-sama" sagte Rin. //Ja wenigstens das habe ich unter Kontrolle... // seufzte ich. Mir war der Schrecken vom Kampf wohl noch anzumerken... meine Hände zitterten leicht. ich atmete mehrmals hörbar ein und aus um mich zu beruhigen und ballte meine Hände zu Fäusten. Irrte ich mich oder musterte mich Sesshomaru? Doch als ich ihn ansah, sah er praktisch durch mich hindurch in die Ferne. //Hm war wohl Einbildung// dachte ich mir. 4 Sesshomaru POV Ich war auf dem Weg zu Rin ins Dorf. Ich hatte sie länger als geplant nicht mehr gesehen, da mich die Pflichten eines Fürsten zur Zeit sehr in Anspruch nahmen. Es passierten mehrere seltsame Dinge in letzter Zeit die ich mir nicht ganz erklären konnte. Aber meine animalische Seite riet mir zur Vorsicht wie schon lange nicht mehr. So unruhig gefühlt hatte ich mich zuletzt, kurz bevor der Krieg mit den Panthern begann...   Eine kleine Weile noch, dann wäre ich bei Rin im Dorf. Aber... halt... irgendetwas stimmte nicht... mir stieg plötzlich der beißende Geruch von Blut in die Nase... Wie eine Eisenkette legte sich das schwere Aroma warnend um mein Geruchsorgan. Das war IHR Blut... RINS... Blut... Meine Augen wurden rot.   Ich sprang höher in die Luft und erhöhte meine Geschwindigkeit. Ich hetzte regelrecht vorwärts. Wenn jemand sie angefasst hätte, würde derjenige leiden!!!   Doch als ich an dem Schauplatz ankam bot sich mir ein Bild das ich so noch nicht gesehen hatte... Dort unten bei Rin stand noch ein anderes Mädchen -etwa im gleichen Alter wie Rin- das sie beschützte. Doch wie es aussah hatte sie keinerlei Waffen. //Anfängerin... sich ohne Waffen einem Yokai zu nähern...// Das alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab. Sesshomaru wollte gerade eingreifen, als Licht aus den Händen des Mädchens kam und den Yokai erfasste. 5 //Was?// Als der feindliche Yokai sich abermals regte, machte Sesshomaru kurzen Prozess mit ihm und benutzte seine Lichtpeitsche. Er flog zu Rin und wollte ihre Wunde untersuchen. Sie sah tief aus. Das fremde Mädchen bewegte sich plötzlich und legte behutsam ihre Hand an Rins Wange. Der Geruch von Blut verschwand und machte die Atmosphäre wieder schwerelos und rein. Die Wunde war gänzlich verschwunden. So als wäre sie nie da gewesen. Im gleichen Augenblick bemerkte Sesshomaru ein leises Klopfen an seiner Hüfte, und nahm eine schwache Bewegung wahr. Tensaiga...? Als er das Mädchen kurz musterte und dann wieder sein Schwert ansah, hatte sich Tensaiga wieder beruhigt. Es war wie immer -nutzlos. Schlaff und den magischen Zahnschmelz seines Vaters nicht wert, hing es an Sesshomarus Seite. Der Lord selbst hatte keinerlei Verwendung für dieses Schwert und glaubte auch nicht daran, das er es in diesem Leben noch einmal benutzen würde.                                                       .                                                     .                                                     . So standen wir drei letztendlich eine Zeit lang ruhig da, um das eben Erlebte an uns vorbei ziehen zu lassen. Bis Rin mich und Sesshomaru einander vorstellte. Sie nahm meine Hand und zog mich noch näher zu dem Daiyokai hin. "Also das hier ist Makani-chan" sagte sie "meine Freundin." Sesshomaru sah mir in die Augen und mir war als nickte er kaum merklich mit dem Kopf - aber ich war mir nicht sicher ob es wirklich so war, oder ob ich es mir vielleicht nur eingebildet hatte. Seine Augen schienen Desinteresse und Hochmut auszudrücken, so als ob er es lästig finden würde mir vorgestellt zu werden. Seine Augen waren kalt. Ich sah in seine Richtung und betrachtete ihn eingehender. Bisher hatte ich schließlich nie einen Yokai gesehen der... nun ja beinahe menschlich aussah... Oger, Käfer und Vögel... das waren die Kaliber gewesen die meinen Weg bisher gekreuzt hatten. Natürlich niemals allein, immer war jemand bei mir gewesen. Und naja das einzig annähernd menschliche dämonische Wesen welches ich bisher kennen gelernt hatte war Inuyasha gewesen. Doch sein menschliches Aussehen hatte ich eben genau dem zugeschrieben: Seiner Menschlichkeit! Er war ja ein Hanyo! Wie falsch ich mit dieser Annahme lag merkte ich nun, als ich den ersten Vollblut-Inuyokai vor der Nase stehen hatte.     Sesshomarus Haut war makellos und weiß. Der blaue Sichelmond auf der Stirn bildet zu seiner blassen Haut einen starken Kontrast. Als ich weiter wandere mit meinem Blick sehe ich auf seinen Wangen ebenfalls violettfarbene Streifen prangen. Seine Hände wirkten fein, fast zerbrechlich bis man die langen Krallen am Ende seiner Finger wahrnahm und man merkte wie schnell der Schein trügen konnte, wenn man nicht genau hinsah. Als ich den Blick wieder hob sah ich ein paar wunderschöne goldene Augen in seinem Gesicht sitzen. Was er wohl damit anrichten konnte, wenn sein Blick nicht gerade vor Kälte strotzte? Fragte ich mich. Ich ertappte mich, dass ich ihn kurz angestarrt hatte. Bei näherem Hinsehen sah man deutlich das er nicht menschlich war, auch wenn es auf den ersten Blick so wirkte. Doch am meisten faszinierten mich seine Ohren, die ich als letztes in Augenschein nahm. Sie waren spitz und erinnerten mich ein bisschen an Elbenohren, so dass ich sofort an Legolas denken musste. Ich grinste. Mich überkam der starke Impuls sie berühren zu müssen. Ich unterdrückte ihn und starrte sie nur weiter an und sagte stattdessen leise flüsternd: "Oh, was für süße Öhrchen." Die Augen des Daiyokai weiteten sich kaum merklich und schienen Bände zu sprechen. Wenn Blicke töten könnten... Ich lief knallrot an und wollte im Boden versinken, für das was ich eben gesagt hatte. Verdammt, wie hatte er das hören können?... //Mist, hab ich das jetzt tatsächlich zu laut gesagt? Die Ohren sind scheinbar nicht nur süß, sondern auch akustisch den von Menschen weit überlegen. Jetzt hält er mich bestimmt für bekloppt. Super Makani, das ist auch eine Art sich neue Freunde zu machen.// Ich schluckte. Da ich nicht vor hatte die Situation noch schlimmer zu machen wollte ich mich so schnell wie möglich aus dem Staub machen! Es war mir echt peinlich. Und sein böser Blick machte es nicht gerade besser. Waren seine Iriden etwa gerade rot geworden???     Die Müdigkeit kroch sowieso von Minute zu Minute stärker in meine Knochen. Es wäre gut ein wenig zu schlafen. Das Essen was ich ursprünglich für Rin hatte mitbringen wollen, köchelte immer noch auf der Feuerstelle in Kagomes Haus und war mit Sicherheit ungenießbar geworden. Bevor ich heim gehen würde, musste ich es noch entsorgen und das Feuer welches ich zum kochen entfacht hatte löschen. Ich war froh das ich vorhin schon daran gedacht hatte Wasser zu holen. So würde ich es einfach nur achtsam über die Feuerstelle gießen müssen. Ich streckte mich ein wenig und sagte etwas kurz angebunden an Rin gewandt "okay, es ist spät ich geh dann nach Hause. Wir sehen uns morgen Rin. Tut mir leid wegen des Essens..." Sie hatte die Szene zwischen mir und Sesshomaru offenbar nicht mitbekommen. Kein Wunder ich hatte ja auch sehr leise geflüstert. Sie hatte meine Bemerkung mit den Ohren nicht gehört...   Ich umarmte Rin und neigte leicht den Kopf zu dem Daiyokai hin zum Abschied. Und stürmte mehr oder weniger schnell davon. 6 "Sesshomaru-sama, kommt wir gehen auch nach Hause." Rief Rin nach einiger Zeit als sie sich wieder beruhigt hatte und zog ihn zaghaft an seinem Kimono als er nicht sofort reagierte. Er hatte in die Richtung gestarrt in die Makani verschwunden war.   //Was für ein seltsames Mädchen.// Dachte er und schüttelte den Kopf. Rin zog etwas fester bis er schließlich doch reagieren musste und sich zu ihr umdrehte. So machten sich die Beiden auch auf den Weg. Sesshomaru hörte Rin noch lange zu, als sie ihm ihre Erlebnisse berichtete. Er selbst sagte wie immer nicht viel. Jedoch ließ er sich in der Nähe des Dorfes nieder als sie eingeschlafen war um über sie zu wachen. Kapitel 4: Kapitel 4 Das Geschenk --------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte ich ausgeruht in meinem Bett in der Gegenwart. Ich lag unter meiner kuschelig-warmen Bettdecke, streckte mich ausgiebig und starrte an die Zimmerdecke. Mit geschlossenen Augen ließ ich den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren und seufze laut auf und begann die Arme zu verschränken.   //Nun das war nun einmal nicht mehr zu ändern, den ersten Eindruck hast du dir wohl bei Sesshomaru versaut... und wenn du das nächste mal einem feindlichen Yokai gegen übertrittst ~ DANN NIMM EINE WAFFE MIT! // teilte mir meine innere Stimme unwirsch mit. Es war wirklich leichtsinnig gewesen. Aber ich hatte mich vom Adrenalin und meiner Sorge zu einer übereilten und dummen Aktion verleiten lassen. Wäre Sesshomaru nicht da gewesen wäre es vielleicht übel ausgegangen. Verlegen denke ich daran, was er gestern für eine gute Figur abgegeben hatte. Ganz im Gegensatz zu mir...   Seltsam, ich spürte das ich wollte das Sesshomaru mich wenigstens ein bisschen mochte, weil ich gut mit Rin befreundet war. Nun jammern half da nichts. Es war nun mal so wie es war. Einen Vorteil hatte das Ganze: Ich konnte mein Verhältnis zu ihm nicht noch schlimmer machen und das hatte so ganz für sich gesehen doch durchaus etwas positives an sich... oder? In diesem Moment kam ich mir ein bisschen einsam vor. Denn die eine Person der ich unbedingt von meiner peinlichen Begegnung erzählen wollte, war in diesem Moment weit weit weg. Kairi... murmelte ich und sah hinaus aus meinem Fenster in die gelbe Morgensonne. Kairi war vor einiger Zeit von ihren Eltern auf eine Art Selbstfindungstripp geschickt worden und befand sich nun in irgendeinem buddhistischem Tempel, wo sie eben das lernen sollte, was Eltern meinen was man dort ihrer Meinung nach lernt. Natürlich gab es in dem spartanischen Tempel weder Internet geschweige denn so etwas wie Handy Empfang. Und das bedeutete: -Funkstille- Einmal traf ich ihre Eltern zufällig auf der Straße, -da sie nicht weit von uns weg wohnten- aber sie wollten mir weder sagen wo genau sich dieser mysteriöse Tempel befand, noch wann Kairi wieder zurückkehren würde. Ich muss zugeben an solchen Tagen wie heute frustrierte mich das sehr und sie fehlte mir noch mehr als sonst... Ich zog tief die Luft ein. Nun Trübsal blasen half mir hier auch nicht weiter, also beschloss ich den Tag so gut wie möglich zu nutzen. Ich flitzte runter in die Küche, wo mich meine Mutter begrüßte.   "Guten Morgen Makani-chan. Nanu? Du warst gestern doch so spät zurück und bist jetzt schon auf den Beinen?" Sagte sie und umarmte mich leicht. "Ja guten Morgen Mama, ich wollte eigentlich gleich wieder los und zu Rin gehen, da das ja gestern mit dem Abendessen nicht so richtig geklappt hat wollte ich ihr Frühstück machen". Gesagt, getan. Ich holte verschiedene Küchenutensilien hervor und begann den Kühlschrank zu plündern und hantierte circa gute zwanzig Minuten mit Kochlöffel, Mixer, Messern, Pfannen und allerlei anderem Zeug bis ich ein Frühstück gezaubert hatte, mit dem ich zufrieden war: Eine Miso-Suppe, Tofu, Fisch, Nattō, eingelegtes Gemüse und Reis mit rohem Ei, war das Ergebnis. Ich verstaute alles sorgfältig verschlossen in meinem Rucksack (den Mama vorsorglich für das Mittelalter schon fertig gepackt hatte -danke-) und machte mich wieder auf den Weg, mit der Absicht diesmal etwas länger in der Sengoku-Zeit zu bleiben. Ich wollte gerade zur Tür hinaus, da rief mich meine Mutter zurück. "Warte Makani, auf der Kommode im Flur steht noch ein Päckchen für dich." Ich hielt Inne und fragte mich wer mir wohl etwas schicken würde. Mein Geburtstag war ja schließlich schon vorbei. Ich schlenderte in den Flur und nahm das kleine braune Päckchen in die Hände und schüttelte es vorsichtig. Es sah ein wenig mitgenommen aus, so als hätte es eine lange Reise hinter sich und bei genauerem Betrachten sah ich das an der Seite ein Teil vom Namen des Absenders noch spärlich zu lesen war: ~ Kairi H... ~   Sofort begann ich das Päckchen zu öffnen und fand einen Brief und eine kleine Schachtel darin vor: ~ Liebe Makani, das hier ist für dich, nachträglich zum Geburtstag. Tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber hier kommt nur einmal alle zwei Monate jemand die Post abholen. -Schrecklich- Ich vermisse dich und hoffe es gefällt dir. In Liebe, deine Kairi ~ Ich öffnete die Schachtel und ein silberner fein gemusterter Ring der fast schon Antik aussah, mit einem Mondstein in der Mitte kam zum Vorschein. //Wie wunderschön // dachte ich und steckte den Ring gleich an meinen Zeigefinger. Einen Augenblick verharrte ich regungslos und starrte nur meine Hand und den Ring an... Dann schluckte ich.   "Sie fehlt dir schrecklich oder?" hörte ich meine Mutter fragen. Ich nickte, denn mehr bekam ich im Augenblick nicht aus mir heraus. "Das wird schon werden, du wirst sehen mein Kind" sagte sie und streichelte mir über das Haar. Ich lächelte und machte mich auf den Weg zurück ins Mittelalter. Kapitel 5: Kapitel 5 Der wasserabweisende Karinigu -------------------------------------------------- Als ich im Dorf der Sengoku-Jidai ankam, war von dem schönen Wetter welches in der Neuzeit herrschte nichts zu spüren. Hier regnete es gerade in Strömen und ich war froh das meine Mutter daran gedacht hatte mir meine Regenjacke einzupacken, die ich sogleich in Gebrauch nahm. Ich lief über den aufgeweichten Boden so schnell ich konnte. Es regnete so doll, das der Schlamm wenigstens keine Chance hatte sich auf meinen Schuhen festzusetzen.   "Rin-chan" rief ich fröhlich und klopfte, als ich bei ihrer Hütte ankam. Die Tür öffnete sich und Rin bat mich hinein. "Makani-chan, guten Morgen" sagte sie mit einem lächeln im Gesicht. Sie besah meine Jacke etwas verwirrt die natürlich wie alle normalen Regenjacken wasserabweisend war und fragte überrascht "ist diese Jacke wie Inuyashas Karinigu verzaubert?... Dieser Zauber muss allerdings für Wasser gelten und nicht für Feuer..." Ich war zuerst etwas perplex, da es noch so neu für mich war, in diese Zeit zu kommen und die Menschen viele Dinge die für mich alltäglich waren nicht kannten. "...Äh..." Ich schluckte und wollte es möglichst verständlich erklären. "Nein... es ist kein Zauber nur ein besonderer Stoff. Das Material heißt Oilskin. Es ist geölte Baumwolle. Das hat gegenüber anderen Materialien die es bei uns gibt den Vorteil das es atmungsaktiv ist und man nicht schwitzt. Das Material transportiert ein gewisses Maß an Feuchtigkeit nach außen, lässt aber nichts von außen nach innen." "Wow." Sagte sie nur während sie die Jacke kurz berührte und mir eine Tasse Tee reichte damit ich nicht auskühlte. Dankend nahm ich diese an. Dann gingen wir hinein.   Als ich eintrat bemerkte ich, dass wir nicht allein waren... Hinten in einer Ecke bei der Feuerstelle saß Sesshomaru und las ein Buch. Scheinbar wollte auch er dem Regen entkommen. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich verbeugte mich kurz in seine Richtung. Er beäugte mich kurz und las einfach weiter. Na toll... Sesshomaru POV Ich konnte nicht glauben das dieses Kind am Ende des Raumes etwas wissen konnte, wovon ich noch nie gehört hatte. Ich besah mir ihre merkwürdige Gewandung kurz genauer und kam zu dem Schluss das es schlüssig war was sie behauptete. Es schien wahr zu sein... Und trotzdem war sie gestern furchtbar gewesen. So furchtbar das ich fast laut geseufzt hätte, als ich sie sah... Ich hatte es Rin zu Liebe unterlassen das Mädchen gestern augenblicklich für ihre Torheiten zu rügen. Weil ich sah das Rin sie sehr mochte. Ja sie hatte Rin gestern beschützt und das auch lange genug bis ich kam. Aber es war ihr nur durch Glück und ihr unwillkürliches Verhalten gelungen. Etwas was einen hier schnell den Kopf kosten konnte. Das oder man brachte andere damit in Gefahr... Und wenn es dabei um Rin ging, war dies eine nicht annehmbare Tatsache für mich! Und dann die unverschämte Bemerkung über meine Ohren! Sie waren nicht süß! Sie waren perfekt! Perfekte Werkzeuge um jemanden aufzuspüren. Oder perfekt um zu jagen. Daran war nichts süß oder niedlich! Sie hatte mich doch gestern kämpfen sehen! Hatte sie keine Augen im Kopf? Wie konnte sie da nur von niedlich sprechen? Von ihrem fehlenden Respekt mir gegenüber ganz zu schweigen!  Ich betrachtete sie kurz erneut. Sie sah es nicht, da ich mein Buch vor die Nase hielt. Sie wirkte auf mich jetzt eher schwächlich. Wie ein ganz normaler Mensch eben. Ob es Mikokräfte waren die sie gestern genutzt hatte? Wer weiß?      Wie gut -dachte ich- das ich erst mit Rin alleine hatte sprechen können. Also bevor dieses Menschenkind aufgekreuzt war. Gerade heute hatte ich Rin das Angebot gemacht wieder mit mir durch die Lande zu ziehen. Zumindest für eine Weile. Ich wollte sie in meiner Nähe wissen, weil mir mein Instinkt dazu riet. Bei mir wäre sie am sichersten momentan. Davon war ich überzeugt! Rin nahm mein Angebot natürlich an, was mich freute.                                                        .                                                     .                                                     . Sesshomaru erhob sich mit einem Mal. Es geschah so schnell das ich vor Schreck kurz die Luft anhielt. Rin schien es schon gewohnt zu sein. Er wollte scheinbar weg. Sesshomaru verabschiedete sich kurz von Rin und blickte mich kurz an und verließ die Hütte.   Gerade als er den Sprung in die Lüft wagen wollte stoppte er. Zweifellos da war es wieder. Tensaiga bewegte sich erneut. Und diesmal sogar noch heftiger als gestern. Das Schwert klapperte unaufhörlich gegen die Scheide bis sie zitterte. Das Schwert wollte sich einfach nicht beruhigen je mehr Sesshomaru sich von der Hütte entfernte. //Was sollte das?// Fragte er sich, in der Hütte ist doch nichts... //Nichts, außer Rin und diesem Mädchen!// Dann hatte Tensaiga gestern also tatsächlich auf sie reagiert. So gestört wie es war, wollte er das Schwert nicht mitnehmen. Er sah die bloße Existenz des Schwertes an sich ja schon als Beleidigung an. Auch wenn es nur ruhig an seinem Gürtel hing und vor sich hin baumelte.   Er trat erneut in die Hütte ein und sagte "Rin, ich lasse Tensaiga hier bei dir. Ah-uhn und Jaken werden hier gegen Mittag eintreffen und erstmal bei dir bleiben. Ich komme wieder." Dann war er auch schon wieder weg. 7   Rin und ich schauten uns an. Wir hatten also noch ein bisschen Zeit zu zweit übrig. Der Regen hatte sich inzwischen verzogen und die Sonne kam mutig hinter den grauen Wolken hervor. Nachdem wir mein selbstgemachtes Essen ausgepackt und verspeist hatten, beschlossen wir zu den Kirschbaumfeldern zu wandern und nahmen uns zwei Körbe mit. Sollten wir zu spät kommen, versicherte Rin mir, dass Ah-uhn sie sicher wittern würde und sie sich nicht verpassen konnten.   //Ah-uhn?// Dachte ich, aber ich fragte nicht weiter nach da Rin schon fröhlich weiter plapperte.   Als wir uns fertig machten merkte ich jedoch das ich ein Problem hatte. Als ich den Rucksack öffnete bemerkte ich das meine Klamotten leicht klamm geworden waren durch den Regen. Kein Wunder, es hatte ja auch wie aus Eimern gegossen. Ich nahm die Klamotten heraus und hing sie zum trocknen auf. Rin half mir dabei. Dann suchte sie mir einen Kimono von sich raus, der ihr ein wenig zu klein geworden war. Sie war nämlich etwas größer als ich. Als ich ihn anhatte schmiegte sich die reine Seide an mich. Sie war so zart und leicht, das ich mich prompt fragte ob dies das Werk dämonischer Seidenraupen war. Denn so weiche Seide hatte ich noch nie gesehen in meiner Zeit. Er war sicher sehr teuer gewesen. Das Stoffstück leuchtete in verschiedenen blau-Tönen und hatte einen dazugehörigen pinkfarbenen Obi, der mit vielen Mustern verziert war und auch noch goldene, grüne und orangene Farben an der Seite aufwies. Wir setzten uns beide noch Strohhüte auf den Kopf, die uns vor der Mittagssonne schützen sollten. Dann schlüpften in die Zori die am Eingang der Hütte standen und liefen los aus dem Dorf hinaus. Als wir eine Weile unterwegs waren kamen wir bei den Feldern an. Die Kirschbäume waren allesamt groß und toll bestückt. Wir fingen direkt an zu klettern und begannen sie zu plündern. Bald schon hatten wir den ersten Korb bis zum bersten gefüllt. Es würde auch ein Teil für die anderen Dorfbewohner übrig bleiben. Denn es war wirklich viel! Da es heute morgen so stark geregnet hatte waren die Äste teilweise noch sehr glitschig. Wir machten uns gerade daran auch den zweiten Korb zu füllen, als er plötzlich ins schlingern kam. Mir gelang es zwar ihn zu erwischen, aber ich verlor mein eigenes Gleichgewicht dabei. Der Ast auf dem ich saß beugte sich beunruhigend unter den heftigen Bewegungen zur Seite weg, als wäre er aus Gummi. Ich fing an nach unten zu rutschen und wäre um ein Haar hinunter gestürzt, aber ich spürte nicht wie die Erde näher auf mich zukam, sondern zu meinem Erstaunen wie ich sogar noch etwas an Höhe gewann.   Jetzt vernahm ich hinter mir ein schnaubendes Geräusch und etwas warmes bließ mir in den Nacken. Als ich den Kopf drehte sah ich in vier gelbe Augen, die mich neugierig musterten. Sie gehörtem einem Drachen, der zwei Köpfe hatte. "WAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHH!" schrie ich aus vollem Hals und versuchte mich aus dessen Mäulern zu befreien, indem ich mit meinen Händen nach ihm schlug und um mich strampelte. Ich zitterte am ganzen Körper. Den Drache jedoch schien das alles überhaupt nicht zu stören, er stieß ruhig seinen Atem weiter aus und schaute mich nur gutmütig mit seinen großen Augen an bevor er mich sanft ins Gras setzte. Mir stand die Panik ins Gesicht geschrieben und ich bewegte mich nicht.   "Ah-uhnnnnnnn komm her" sagte Rin dann. Der Drache lief zu ihr und sie streichelte ihn liebevoll. Er ließ sich wie ein Hund von Rin den Kopf kraulen und schnaubte zufrieden, als sie ihn liebkoste. Dann begann er langsam an den Zweigen der Kirschbäume zu knabbern. Er sah nicht wirklich so aus also ob ihm das schmeckte. Fraß er denn kein Fleisch? Jetzt vernahm ich eine quäkende Stimme die vom Drache kommen musste.   "Meister Sesshomaru-sama ist nicht da und lässt mich als Aufpasser für kleine Gören zurück- mal wieder. Ich dachte diese Zeiten wären endgültig vorbei. ACHHHHH..." jammerte er laut. "Jaken, sei doch nicht immer so pessimistisch, das ist schlecht fürs Gemüt," sagte Rin schlicht. Also, ich hätte gedacht das eine Drachenstimme anders klingen würde. Nicht das ich mir jemals vorgestellt hatte, wie eine zu klingen hatte. Nur... so... definitiv nicht... Ich sah nun das der Drache sich noch weiter runter beugte um jetzt an das Gras auf der Erde zu gelangen. Das schien im mehr zuzusagen, als die Äste der Kirschbäume. Wohlig fing er an zu grasen. Ich realisierte eine zweite Bewegung auf dem Drachen und das die Stimme keineswegs vom Drachen gekommen war. Sondern von einem Frosch-Yokai der auf dem Drachen geritten war.   //Nanu, ein Kappa?// Er hielt mit der einen Hand die Zügel des Drachen. In der anderen hatte er einen zweiköpfigen Stab, der so aussah als wäre er ein Einzelstück und definitiv keine Massenware. //Gruselig// fand ich. //Sieht wie eins von diesen alten Erbstücken aus die bei normalen Menschen im Keller vergammeln würden... Was für ein komischer Kauz// dachte ich mir. Wir setzten uns in Bewegung und machten uns allmählich auf den Weg ins Dorf zurück weil wir nicht wussten wann genau Sesshomaru eintreffen würde. Ich ahnte irgendwie das ihn warten zu lassen stark gesundheitsgefährdend sein würde... Als wir so nebeneinander her liefen erfuhr ich einiges. Rin erzählte von Sesshomaru, Jaken und Ah-uhn und den Abenteuern die sie gemeinsam erlebt hatten, als Rin noch ein stetes Mitglied der Gruppe gewesen war. Jaken warf ab und zu ein lautes Kommentar hinterher, wenn Rin seiner Meinung nach etwas wichtiges vergessen hatte. (Er stellte sich wohl gerne mutiger hin als er war, denn Rin flüsterte mir zu, das er ein echter Hasenfuß sei, trotz seines Feuerspeienden Stabes.) Ah-uhn näherte sich mir weil sein Reiter -Jaken- seine Schritte mit den Zügeln beschleunigte. Ich hielt so viel Abstand von dem Drachen wie es mir möglich war ohne aufzufallen. Ich hasste Drachen... seit damals... Ein Bild kam mir flüchtig in den Kopf...   Rin musste mich einige Zeit gemustert haben und etwas in meinem Blick schien ihr nicht gefallen zu haben, denn sie rief: "Makani! Los wir machen ein Wettrennen runter ins Dorf. Jaken, Ah-uhn, ihr müsst auch mitmachen." Sie drückte meine Hand und das Bild war mit einem mal verschwunden. "Achtung-fertig-los" rief Rin da auch schon. Es war sicher ein lustiges Bild wie wir alle die Hügel runter rannten. Auch Ah-uhn machte fleißig mit und Jaken hatte keine Wahl, da er auf seinem Rücken saß. Erst vor der Hütte stoppten wir und lachten. Kapitel 6: Kapitel 6 Die Prophezeiung ------------------------------------- 8 Die Sicht wurde allmählich schlechter. Der Rauch begann vermehrt aufzusteigen und ihm frech entgegen zu husten. Die Luft war schneidend dick, aber das machte dem Daiyokai nicht das Geringste aus. Viel unangenehmer war für ihn der schwefelige Geruch, der in manchem Wasser hier war. Die ätzenden Ausdünstungen störten die Sinne seiner feinen Nase weit mehr, als alles andere. Er hielt sich schützend den Ärmel vors Gesicht und beschleunigte seine Geschwindigkeit. An einigen Stellen trat jetzt die Lava aus dem Stein. Noch einige Meter und er wäre endlich am Ziel. Sesshomaru schaute gerade aus. Er konnte am Horizont schon -Mo-Mo- Totosais dreiäugigen Ochsen ausmachen der zufrieden -an den raren Stellen die es hier gab- vor sich hin graste. //Sehr gut// dachte Sesshomaru, dann war der Alte Schmied auch irgendwo in der Nähe. Da der stinkende Schwefel seine Nase überreizt hatte sowie auch die Lavawolken in der Luft, musste er auf seine Augen vertrauen. Das Beste würde es sein er probierte es zuerst in Totosais Haus. Sesshomaru stellte sich vor den knöchernen Rachen der den Eingang zu Totosais karger Behausung bildete und spähte hinein. Der Schmied lag auf seinem Bett und machte gerade ein Nickerchen. Man hörte ihn von draußen genüsslich schnarchen. Sesshomaru betrat die Höhle. Einmal rief er laut "Totosai!" Da dieser jedoch nicht reagierte, sondern nur lauter schnarchte, bekam er die Faust des Inudaiyokai zu spüren. Plärrend erwachte er und rieb sich erschrocken den Kopf. Totosai drehte sich abrupt um, um den Erzeuger dieses Ärgernisses auszumachen und wollte schon mit Recht  den Übeltäter anschreien. Als er allerdings sah das der Lord des Westens persönlich vor ihm stand, wurde er vor Schreck ganz weiß im Gesicht. "Se-Sesshomaru... Wa- was willst du von mir?" Fragte er ängstlich. "Repariere Tensaiga für mich." Der Lord vernahm ein lautes Heulen als Antwort. Welches durch die kleinen Echos die in der Höhle widerhallten noch verstärkt wurde. "BUHUHU, könnt ihr Inus denn nicht besser auf die Schwerter aufpassen die ich mühevoll aus den Fangzähnen eures verstorbenen Vaters gefertigt habe..." schniefte Totosai vorwurfsvoll. Der Rotz lief ihm schon aus der Nase und er zog ihn beherzt wieder hoch. Aus seinen Augen flossen dicke Tränen. Schluchzend ging er an die hintere Wand seiner Höhle und drückte mit seiner Hand einen bestimmten Stein ein. Es rumpelte kurz und dann öffnete sich eine verborgene Tür. Die Tür führte in einen separaten kleinen Raum, indem seine ganzen Schmiedeutensilien lagen. Er griff nach einer Zange die ihre besten Zeiten sicher bereits in der Heian-Zeit gehabt hatte und näherte sich damit zielsicher Sesshomaru. "Na nun mach schon -Mund auf- sonst kann ich das Schwert nicht reparieren..." und er kam mit dem Utensil immer näher in Richtung von Sesshomarus Fangzähnen. Doch anstatt seinen Mund zu öffnen wurden Sesshomarus Augen kurz rot. Totosai wurde von dem Yuki des Lords unangenehm an die Wand gedrückt. Er rutschte hilflos auf den Boden, als Sesshomaru abrupt wieder los ließ. Einige kleinere Steinbrocken rieselten die Wand herunter während Totosai auf dem Boden lag und nach Luft schnaufte. Als er sich aufrappelte fragte er sich immer wieder, womit er so einen miesen Tag verdient hatte. Er hatte doch so vielversprechend begonnen. Wäre Sesshomaru eine Stunde früher gekommen hätte er Totosai, Saya und Myoga beim Sake trinken angetroffen... Totosai bezweifelte zwar stark, das Sesshomaru mit ihnen zusammen angestoßen hätte, doch wären die Anderen beiden noch da gewesen, hätte sich Totosai vielleicht irgendwie aus dem Staub machen können eventuell. Doch das würde leider ein Wunschtraum bleiben... Er gab ein leidiges Geräusch von sich. Diese Hunde-Brüder raubten ihm den letzten Nerv! Der eine schwächlich, überheblich und vorlaut. Und der andere arrogant, blasiert und hochnäsig bis zum geht nicht mehr. Reinblütig hin oder her. Das war der ehrenwerte Toga schließlich auch gewesen. Und mit ihm hatte Totosai sich niemals unwohl gefühlt... "Was soll das?" fragte Totosai fassungslos an Sesshomaru gerichtet, als er wieder fähig war zu sprechen. "Das Schwert ist nicht zerbrochen. Es verhält sich seltsam in letzter Zeit. Es fängt an zu pulsieren obwohl keine Toten in der Nähe sind."  Totosai überlegte kurz, kratzte sich am Kinn, sah sehr ratlos aus. Bis seine Gedanken eine flüchtige Erinnerung streiften, die sich einige Sekunden später in seinem Hirn festsetzte. Die Erkenntnis traf ihn mit voller Wucht und er bewegte sich. Er lief hastig tiefer in seine Höhle hinein, die locker einem modernden Messi hätte gehören können und kramte lange in seinen Sachen herum. Er hatte einiges an Kram zu durchwühlen. Sachen die sich eben so die letzten einhundert bis zweihundert Jahre bei ihm angesammelt hatten. Man konnte ja nicht immer aufräumen, nicht wahr? Sesshomaru betrachtete das Ganze mit seinem gewöhnlichen kalten desinteressierten Blick, der durchblicken ließ, dass er nicht wirklich einen interessanten Beitrag erwartete. Die Teile die Totosai im entgegen warf sahen zumindest nicht sehr vielversprechend aus. Eher so, als wären sie reif für [.....]. Er hatte nicht mal ein Wort dafür, denn ein Großteil davon sah selbst für den Müll schon zu schäbig aus. Gerade als er vor Ungeduld schon schnauben wollte, hatte Totosai etwas in den Händen und schritt wieder in den vorderen Teil der Höhle zu ihm hin. Der Schmied steuerte den Tisch an und rollte eine alte, staubige Schriftrolle darauf aus. Er winkte Sesshomaru zu sich hin und tippte mit dem Finger auf das Papier. "Diese Schriftrolle hier habe ich von meinem Vater bekommen und er von seinem Vater und der wiederum von seinem Vater und der von seinem und -naja du kannst dir sicher vorstellen wie sich das fortsetzt, oder? Das seltsame ist, diese Schriftrolle hat die Eigenschaft ihren Text von Generation zu Generation zu ändern. Nie ist er gleich, bei manchen Generationen bleibt sie auch völlig leer. So war es auch bei mir bisher. Erst vor kurzem tauchte dieser Text darauf auf. "Eine Legende besagt, das ein mehr oder weniger begabter Waffenschmied einst zwei mächtige Schwerter für zwei mächtige Brüder schmieden wird. Das eine hat die Macht hundert Dämonen aufeinen Streich zu töten, während das andere den Toten wieder Leben einhauchen kann. Ein ausgewogenes Gleichgewicht der Kräfte." "Na kommt dir das bekannt vor?" fragte er an Sesshomaru gewandt. "Tessaiga und Tensaiga..." Totosai nickte nur und fuhr fort: "Selbst der wahre Besitzer vom Schwert des Lebens wird nicht in der Lage sein, das ungenutzte Potential das tief in ihm schlummert zu entfalten, weil es seiner Rasse nicht möglich ist sich diese Kraft zu Eigen zu machen. Aber er wird sie bald brauchen wenn er weiter in dieser Welt bestehen will. Er muss die Person suchen die die Kraft nutzen kann, bevor es zu spät ist. Wenn das Gleichgewicht der Kräfte erst zu unterschiedlich groß ist, wird es nahezu unmöglich sein, es wieder ins Reine zu bringen. Es wird nur einer Person gelingen: Jener die ein reines Herz hat. Das Schwert wird diese Person erkennen und auf den rechten Weg führen, in dem es der Person hilft den wahren Schlüssel zu finden." Als er fertig gelesen hatte rollte er die Schriftrolle wieder ein und legte sie sorgfältig wieder weg. "Selbst dein Vater kannte diese Schriftrolle. Obwohl sie schon sehr alt ist. Es war nur eine Frage der Zeit in welcher Generation sie wieder Kanji als Kleid tragen würde..." Totsai räusperte sich. "Gib mir mal dein Tensaiga damit ich mir ansehen kann" murmelte er. "Ich habe es im Moment nicht bei mir" sagte Sesshomaru nur. Totsai glaubte er habe sich verhört. Doch als er den Blick auf Sesshomarus Gürtel heftete, hing lediglich Bakusaiga an seiner Seite. Totsai sah aus als wäre er einem Nervenzusammenbruch nahe. Er wirkte einen Moment wie eingefroren. Warum konnten die Taisho-Brüder nie zur Sache kommen und redeten immer um den heißen Brei herum? Er war doch nun wirklich nicht mehr der Jüngste... Und dann waren sie auch noch immer so frech und fordernd als würde die ganze Welt sich nur um sie drehen... "Wie soll ich arbeiten, wenn du das Schwert nicht bei dir hast? Ich bin doch kein Zauberer" jammerte Totosai verzweifelt. "Du begleitest mich." Totsai fiel bei diesen Worten beinahe in Ohnmacht. Er schickte ein stilles Stoßgebet zu Izanagi und Izanami das es sich um einen Scherz handeln möge. Doch es half nichts. Fünf Minuten später stand er mit gepacktem Beutel, seinem Schmiedehammer und Mo Mo außerhalb seiner Höhle. Hinter ihm Sesshomaru. Totosai warf einen letzten Blick auf sein geliebtes Heim. Dann erhob sich Sesshomaru in die Lüfte und Totosai tat es ihm auf Mo Mo gleich.  Sie waren zwei Tage unterwegs bis sie in Musashi ankamen... 9 [Zwei Tage später in Musashi] Totosai klopfte an die hölzerne Tür des Hauses und wartete. Er war klug genug gewesen Sesshomaru gegenüber seinen Mund zu halten und zu verschweigen, dass er es für einen schweren Fehler hielt ein so wertvolles Schwert wie Tensaiga bei einem Menschen in der Obhut zu lassen... Als sich die Tür der Hütte schließlich leise knarrend öffnete, ging Totsai hinein und holte Tensaiga zielstrebig heraus ohne uns zu grüßen, oder sich vorzustellen. Wir waren so verdutzt darüber, dass wir ihm nur nach draußen folgen konnten.  Wir standen draußen vor der Hütte, als der Greis mit dem Schwert in der Hand fort lief. Was sollte das denn jetzt? Erst als wir Sesshomaru erblickten blieben wir stehen. Er nickte leicht in unsere Richtung. Sesshomaru hatte diesen alten zerzausten Mann -einen Yokai scheinbar?- mitgebracht. Etwas weiter entfernt erklang ein muhen und mein Blick fiel auf einen niedlichen braunen Yokai-Ochsen, mit drei Augen. Er hob den Kopf als wir ihn ansahen und muhte wieder. Diesmal freundlich in unsere Richtung. Dann widmete er sich wieder dem grünen Meer unter seinen Hufen. Ich hingegen starrte verwirrt auf den alten Mann vor uns, der unzusammenhängendes Zeug vor sich hin babbelte. Er starrte ungläubig das Schwert an. Es war völlig still. Nur sein Gebrabbel versetzte die Luft mit Schwall. Totosai schwang Tensaiga ein paar mal durch die Luft und war ratlos. Mit dem Schwert war doch alles in bester Ordnung? Der Schmied untersuchte es weiter. Konnte aber keine Schäden feststellen. Er nahm es und ging eine Zeit lang damit hin und her. Lange passierte gar nichts. Doch als er sich weiter von der Hütte entfernte pulsierte Tensaiga wieder. Der Schmied stutzte. Totosai griff in die Tasche seines Kimonos und holte einen kleinen grünen Stein heraus. Er begann wieder auf die Hütte zu zu laufen als der Stein plötzlich zu leuchten anfing, als er ihn in meine Richtung hielt. Über sein Gesicht huschte ein wissender Ausdruck. Er grinste mir entgegen. Als er wieder vor der Hütte angekommen war drehte er sich zu mir um und hielt mir das Schwert hin und sagte: "Du da, Mädchen, nimm mal das Schwert." Ich kam mir komisch dabei vor. Alle die um mich herum standen starrten mich an als erwarteten sie etwas von mir. Na gut... dachte ich bei mir.   Ich bewegte mich langsam vorwärts. Mein Herz begann schneller zu schlagen je näher ich dem Schwert kam. Was hatte es damit auf sich? Und warum passierte es jetzt und nicht schon vor zwei Tagen? Ich hörte plötzlich ein wildes Klopfen in mir ertönen. Wenig später hielt ich dieses laute Klopfen in meiner Brust kaum noch aus... Es drang in meinen Kopf hinein, in meine Ohren... Es wollte mich ausfüllen und erobern. Es war jetzt fast unerträglich laut geworden und schwoll weiter an... Es war als würde das Schwert mich zu sich rufen. Aber das war doch unmöglich. Als ich Tensaiga schließlich erreichte und mit meiner Hand flüchtig berührte, kam es mir vor als würden sich mein Herzschlag und der Pulsschlag von Tensaiga angleichen. So lange bis sie eine Einheit bildeten und völlig synchron waren. Egal wie schnell ich atmete. Was sollte das? Das Schwert leuchtete in einem hellen blau auf und die Lichtstrahlen sprühten wie Funken aus dem Schwert hinaus, bevor sie meterhoch bis in die Luft hinauf stoben. Sie blieben dort schließlich als Kugeln stehen die aussahen wie ein Schwarm tausend kleiner Glühwürmchen. Ein weiterer Moment verstrich und eine Botschaft die aus dem Kern des Schwertes heraus fuhr, kam zum Vorschein. Es wirkte wie ein Stück Pergament, nur wesentlich stabiler. Darauf waren feine elegante Schriftzeichen zu sehen. "Was ist´n das für´n Kauderwelsch, das kann ja kein Mensch lesen!" Kam von der Seite von Totosai. //Ja... Totosai hatte recht...// dachte ich. Es war unmöglich für Menschen sich diese hoch komplizierte Sprache anzueignen. Und ich hatte auch noch nie von einem Yokai gehört dem es gelungen war... Aber zum Unterschied zu den anderen konnte ich diese Sprache lesen und verstehen. Ich hatte sie bereits in meiner Kindheit erlernen müssen. //Die Sprache der Tenshi?... Hier? Was hatte das zu bedeuten?// Fragte ich mich.  Viel konnte ich mit der Botschaft jedoch nicht anfangen, denn sie war unvollständig. Es schien wohl möglich eine Art Tagebucheintrag zu sein. Das schloss ich zumindest aufgrund des Schreibstils. Das Datum oben in der Ecke war so kodiert wie es im Himmel gebräuchlich war... Der Zettel schien ein Experiment zu beschreiben welches im letzten großen Krieg durchgeführt wurde. Das Blatt gab mir leider nicht genug Informationen um zu sehen um was genau es sich handelte. Doch bei der bloßen Vorstellung davon, lief es mir kalt den Rücken runter. Ob es bald wieder Krieg geben würde? Meine Eltern sagten mir stets "kein Frieden währt ewig. Nur der letzte endgültige Tot." Sesshomaru musterte mich ohne das ich es merkte. Ihm entging mein besorgter Gesichtsausdruck nicht, als ich mich etwas entfernte und leise ausatmete um wieder klar denken zu können. Meine Eltern hatten mir einmal vom letzten Krieg erzählt... Sie waren vor langer Zeit dabei gewesen und fast wäre er nicht zu unseren Gunsten ausgefallen. Als ich fertig gelesen hatte rollte sich das Blatt wie von Zauberhand zusammen und verschwand wieder im Inneren des Schwertes. Die Klinge tauchte sich in das selbe blaue Licht ein, bis die Lichter es wieder komplett umhüllten und es schrumpfte. Es wurde immer kleiner, bis nur noch eine Trauben-große Lichtkugel davon übrig blieb und in hoher Geschwindigkeit auf mich zu raste. Gleich würde sie mich treffen... Statt des erwarteten Aufpralls gab es ein leises "Plopp" und das Schwert verschwand in meinem Körper. "Ieeeh, wie eklig" kreischte ich leicht panisch mit erhobenen Händen und rührte mich für ein paar Sekunden nicht von der Stelle, weil ich es nicht glauben konnte was da gerade passiert war. Es war ein komisches Gefühl als das Schwert in meinen Körper wanderte. Es fühlte sich heiß und kalt zugleich an und irgendwie klebrig. Wie eine honig-ähnliche Masse die von einem Löffel tropfte und einen langen ungleichmäßigen Faden bildete. Es wirkte fast so als ob das Schwert leben würde und sich in mir ausbreitete. Aber was viel wichtiger war, wie sollte ich es je wieder aus meinem Körper raus kriegen? Wie viel es wohl wog? Als ich darüber nachdachte wurde mir schwindelig und ich taumelte. Das Nächste woran ich mich erinnerte war das mich jemand in die Hütte trug. 10 Als ich wieder erwachte spürte ich zunächst etwas kaltes auf meiner Stirn. Es fühlte sich nass an, aber es war sehr angenehm. Es war Rin die mir die Stirn mit einem feuchten Tuch abtupfte. Ich öffnete langsam die Augen und sah an die Decke der Hütte. Es dauerte einen Augenblick bis mir alles wieder einfiel. Ich fasste mir mit den Händen an den Kopf und massierte meine Schläfen. Mein Kopf tat so weh. Ich fühlte mich wie damals als ich an Ayumis letztem Geburtstag von ihr genötigt wurde mit ihr anzustoßen. Ich vertrug keinen Alkohol und er schmeckte mir auch nicht sonderlich, aber an ihrem Geburtstag hatte ich schlecht nein sagen können. Am nächsten Tag hatte ich einen dicken Kopf, obwohl ich nur ein Glas getrunken hatte. Es hatte sich so angefühlt, als würde ich eine ganze Kater-Horde in meinem Kopf beherbergen und ich wünschte mir ich hätte es lieber gelassen. So war es auch jetzt. Hätte ich dieses Schwert mal lieber nicht angefasst, dachte ich mir. Nun, hinterher war man immer schlauer. "Hey Makani, ich gebe den anderen bescheid das du wach bist" murmelte Rin leise, um mich möglichst wenig zu stören. Ich nickte nur leicht und sie ging hinaus. Sie ließ die Tür angelehnt, eine frische Brise wehte hinein und ich schloss die Augen wieder. Die Luft tat so gut. Ein dunkler Schatten fiel kurz danach auf meine geschlossenen Augen, so dass ich sie wieder öffnete und im nächsten Augenblick streifte Sesshomaru meine blauen Iriden. Er setzte sich dort kurz fest, bis er schließlich durch die Tür eintrat und sie hinter sich schloss. Ich blinzelte und wollte sich aufrichten, um nicht ganz so... schwächlich ... zu wirken aber ich nahm etwas zu viel Schwung und mir wurde erneut schwummerig vor den Augen. Schwarze Punkte tanzten davor umher. Ich hielt mir die Hand etwas unbeholfen an den Kopf. Der Daiyokai schüttelte nur belustigt seinen Kopf hin und her und schien sich gut zu amüsieren. Er hatte ein spöttisches Grinsen im Gesicht das eindeutig mir galt. Was wollte er denn jetzt hier? Fragte ich mich etwas entnervt und starrte ihn an. Kapitel 7: Kapitel 7 Eine Reise beginnt --------------------------------------- Der Daiyokai starrte mich noch immer mit seinen durchdringenden Augen an. Ich schaute zurück und er merkte wie ich kaum hörbar leise nach Luft schnappte. Sesshomaru fand es wohl sehr erfrischend das ich mich gerade jetzt nicht so richtig wohl zu fühlen schien in meiner Haut. Es belustigte ihn ungemein wie ich auf ihn reagierte. Wie eine Maus in der Falle- so gut hatte er sich schon lange nicht mehr amüsiert. Er schmunzelte. //Menschen// dachte er abfällig und er schaute mich weiter an. //Gott, was ist denn das für ein Arsch, kann der mal aufhören mich anzuglotzen?// dachte ich meinerseits. //Hm, vielleicht ist er kurzsichtig und braucht eine Brille oder so? So heftig wie er seine Augen gerade zusammenkneift? Das würde zumindest sein beständiges Starren erklären...// Ich kicherte leise und hielt mir die Hand vor den Mund. Das schien dem Daiyokai gar nicht zu gefallen er schnaubte leise bevor er zu sprechen anfing. "Welchen Ersatz hast du mir für mein Schwert anzubieten? Tensaiga ist ein wertvolles Einzelstück und wurde aus den Fangzähnen meines verehrten Vaters angefertigt." //Ah, deswegen war er also hier// ich schluckte. //Na toll. Erstens hab ich doch gar kein Geld um ihm sein sau teures Schwert zu ersetzen und zweitens, wo soll ich denn bitte einen so großen Zahn herbekommen der für ein Schwert geeignet ist? Welches Tier hat denn bitte solche riesen Zähne? Verlangt er jetzt etwa das ich auf Dämonenjagd gehe? Einen Zahn von meinem Vater will er doch bestimmt nicht haben...// dachte ich leicht angespannt. Aber das Blöde war, das ich selbst auch fand das er gar nicht so Unrecht hatte... Das Schwert war in meinem Körper verschwunden- wenn auch unbewusst und man konnte nicht sagen wann oder ob es je wieder zum Vorschein kommen würde. Ich konnte nichts gegen das flaue Gefühl im Magen tun -es waren die Schuldgefühle die sich in mir breit machten- denn ich fühlte mich definitiv schlecht deswegen... Ich legte den Kopf resigniert in meine Hände. "Tut mir leid ich weis gar nicht wo ich ein so wertvolles Schwert auftreiben soll" sagte ich kleinlaut. Sesshomaru hatte das natürlich geahnt. Er vermisste Tensaiga nicht im geringsten. Er hatte seit längerer Zeit ein ungutes Gefühl das ihn immer öfter überkam. Irgendetwas war nicht in Ordnung, das sagten ihm seine tierischen und dämonischen Instinkte ganz deutlich. Um mehr zu sagen war es jedoch zu früh. Er hatte jedoch die Vermutung das er es raus finden würde, wenn er Makani im Auge behielt. Es war kein Zufall das Tensaiga in ihr verschwunden war.  Bis er mehr wusste, musste das blonde Mädchen bei ihm bleiben. Sie beherbergte schließlich sein Eigentum! Sesshomaru wollte um jeden Preis erreichen das sie ihn begleitete. Außerdem: Er hatte noch keinen Anhaltspunkt für den Verbleib dieses Schlüssels von dem in Totosais Prophezeiung die Rede war. Totosai hatte ihm keinen weiteren Rat geben können und falls es zu traf was auf der Schriftrolle stand, würde er besser anfangen irgendwo zu suchen. Und nun da Makani das Schwert in ihrem Körper hatte war es nur richtig das sie nicht von seiner Seite wich. Sesshomaru hatte sich alles genau überlegt in der Zeit als Makani bewusstlos war. Er wollte sich erstmal auf den Weg zu seinem Schloss machen und von dort aus die weitere Vorgehensweise planen. Er schaute auf das junge Mädchen herab.   "Das war zu erwarten. Bis du eine Lösung findest, bleibst du an meiner Seite!"                                                       .                                                     .                                                     . Was ich da hörte gefiel mir gar nicht. //Für wen hielt er sich? Den Kaiser von China?// Sesshomaru stand immer noch still da und wartete einfach ab. Er sah nicht so aus als würde er eine Absage positiv aufnehmen... Mir fiel ehrlich gesagt auf die Schnelle kein Epochen adäquater Grund ein damit ich ihn nicht begleiten musste. Sowas wie: Menschenrechte, Minderjährigkeit oder Schulpflicht gab es hier ja noch nicht! Ich stöhnte innerlich als ich an den ganzen Schulstoff dachte den ich dadurch verpassen würde... Wer wusste schon wie lange ich mit ihm unterwegs sein würde? Doch in der Schuld eines Daiyokai wollte ich lieber nicht stehen. Schon gar nicht in der des Inu no Taisho. Das wäre eindeutig eine schlechte Wahl. Ich konnte es zumindest eine Weile Gute Mine zum bösen Spiel machen. "Ich werde Sie begleiten, aber ich habe eine Bedingung!"  Der Daiyokai gab keinen Laut von sich und ich redete schnell weiter, bevor er Einwände erheben konnte. "Wenn meine wichtigste Person mich braucht und wir noch auf Reisen sind, dann ist es mir erlaubt zu gehen und ich werde erst wieder zurückzukehren bis sie in Sicherheit ist..."                                                       .                                                     .                                                     .   Sesshomaru POV Sesshomaru stutzte und es blitzte kurz ein kleiner kaum wahrnehmbarer Schimmer von Interesse über seine Augen. //Sie stellt MIR eine Bedingung?... Mutig die Kleine.// Es missfiel ihm, aber es war ihr anzusehen, das sie sich keinen Meter von der Stelle rühren würde, wenn er nicht darauf einging. Er kannte den harten Blick der im Kern ihrer Augen lag von sich selbst. So hatte er seinen Vater als Welpe angesehen als dieser ihm ein Holzschwert zum üben gab. Sesshomaru verbrannte es und übte erst wieder als er eine scharfe Klinge bekam...   Sesshomaru konnte das Kind zwar auch über die Schulter werfen und zwingen mitzukommen... Doch das würde alles nur verzögern und weitere Probleme mit sich bringen. Vielleicht fing sie an zu schreien. Und töten konnte er sie schlecht, denn er wusste nicht was dann mit Tenseiga geschehen würde. Er mochte das Schwert nicht, doch das war das einzig Materielle was ihm von seinem verehrten Vater geblieben war... Erinnerungen mischten sich in ihm und er erinnerte sich plötzlich dumpf an Worte die sein Vater einst zu ihm gesagt hatte.     "Sohn. Manchmal hat man weniger Schwierigkeiten wenn man anderen seinen Willen lässt."~     Die Worte führend im Ohr, beschloss Sesshomaru Makani zu geben was sie verlangte. So würde er am schnellsten weiterkommen. Er war niemand der sein Wort brach, aber er ging nicht davon aus das Makanis Ultimatum jemals eintreten würde. Und wenn doch, wäre es vielleicht nicht von Belang. Das würde nur die gegebene zukünftige Situation zeigen können...  Er knurrte. Es war tatsächlich so weit gekommen das er sich um die Wünsche eines ihm fremden Menschen scheren musste... Es war eine bittere Tatsache für seinen Stolz. Doch der Dämon wich nicht zurück sondern schluckte die unangenehme Herausforderung. "Abgemacht." Sagte er und ging hinaus. 11 Ich versuchte kurz nach ihm aufzustehen. Es gelang mir auch, ich war nur noch etwas wackelig auf den Beinen. Ich ordnete mich kurz, fing an vor mich hin zu summen und trat dann ebenfalls zur Tür hinaus. Gerade lief Rin den Weg entlang. Sie hatte wohl den anderen erst einmal Lebewohl gesagt. Leider war es mir selbst nicht vergönnt, da wir los wollten, aber ich kam bestimmt irgendwann mal wieder her. Als Rin vor uns stehen blieb waren wir bereit zum Aufbruch und gingen los. "Ich liebe deine Stimme Makani" rief Rin plötzlich als sie mich singen hörte. Ich konnte nicht verhindern das sich zwei rote kleine Punkte auf meinen Wangen bildeten während sie dabei lächelte. Ich sang so oft vor mich hin oder summte, dass es mir wenn ich Gedanken war, gar nicht mehr auffiel. "Danke, Rin" sagte ich ein wenig verlegen und kratzte mir flüchtig am Hinterkopf entlang. Ein Geräusch ertönte klackend neben meinem Ohr und ich streckte automatisch meinen Arm aus und fing ein Katana. Jaken hatte es mir im Vorbeigehen zugeworfen und sagte "hier damit es wenigstens so AUSSIEHT als könntest du kämpfen." Dann eilte er weiter nach vorne zu seinem Meister und sah zu ihm auf. Ich schüttelte nur den Kopf. Blöder Frosch... Dann beschleunigte Sesshomaru ein wenig seine Schritte. Rin schwang sich mit Jaken auf Ah-uhn und wollte mich ebenfalls hochziehen. Ich aber zögerte, ich wollte um nichts in der Welt auf ihm reiten. Keine zehn Pferde würden mich dazu bringen... Da konnte ich mich noch eher mit dem Gedanken anfreunden ihm in einem gewissen Sicherheitsabstand hinterher zu joggen, auch wenn das sicher anstrengend werden würde.   Das Problem war, ich hatte immer noch Angst vor ihm... Ich konnte nicht anders als dieses Problem in meinem Rhythmus zu bewältigen. Anders ging es nicht das ich meine Angst verlor. Und jetzt und hier auf ihm zu reiten ging mir eindeutig zu schnell! Mein Herz schlug beständig mit wachsender Geschwindigkeit, als ich sah wie nah er mir gerade war... Er lief immer noch auf mich zu. Sesshomaru, etwas verstimmt von der Verzögerung drehte sich um und kam zurück. Er näherte sich mir und fragte "gibt es hier ein Problem?" Ich sah den Daiyokai an, öffnete den Mund für eine Antwort und spürte wie mein Herzschlag sich weiter beschleunigte, bis mein Herz unkontrollierbar in meiner Brust auf und ab sprang.     Ping Pong   Meine Stimme wollte mir nicht gehorchen. Ich bekam keinen Ton raus. Ich rammte mir die Fingernägel in meine Fäuste. Aber es half nichts. //Nein... bitte... nicht.// Sesshomaru schien es zu spüren und hob mich kurzerhand auf seine Arme. Ich lächelte ihn vor Überraschung an. //Wow, das war ja jetzt richtig nett// dachte ich mir und schaute ihm ins Gesicht. "Nur für heute" sagte er mit Nachdruck zu mir. Ich zog seine Gesellschaft definitiv die des Drachens vor, auch wenn Sesshomaru etwas mürrisch wirkte weil er mich tragen musste... So unterwegs waren wir, bis es schließlich anfing, langsam dunkel zu werden. Und wir unseren ersten gemeinsamen Lagerplatz aufschlugen. 12 Ich hatte bisher immer zu Hause, oder im Dorf genächtigt und war überrascht worauf man bei einem Lager (für Menschen), alles achten musste. Jaken klärte mich auf, als wir Holz für ein Feuer sammelten. Das oberste Gesetz war eine Waffe. War dein Körper keine Waffe, musste man eine mit sich tragen. Ohne sie war man verloren... Der Schlafplatz sollte, wenn möglich etwas windgeschützt sein. Zumindest in den härteren Monaten. Das konnte man zum Beispiel dadurch erreichen, das man Äste für einen Unterschlupf sammelte und sich ein Dach aus Blättern baute. In den Sommermonaten war dieser Punkt vernachlässigbar. Ich sollte mir merken das jedes Lager seine Schwächen hatte. Außer man hatte einen Daiyokai dabei der einen schützte dann konnte man überall nächtigen...     -Schlug man sein Lager im freien Feld auf, war man ein leichtes Ziel. Konnte aber im Notfall leichter fliehen. Suchte man sich einen Lagerplatz mit Felsen im Rücken, konnten diese einem zum Verhängnis werden, wenn man angegriffen wurde. Eine Wasserversorgung war immer von Nöten sonst verdurstete man irgendwann. Das war klar! Wasser bedeutete gleichzeitig ´Essen´ da man in den meisten Gewässern fischen konnte... Dies war vor allem für Rin und mich wichtig, da Dämonen nicht so oft wie wir Nahrung zu sich nehmen mussten. War es einem nicht vergönnt etwas zu fangen, konnte man sein Glück noch im Wald versuchen und nach Wurzeln, Pilzen, Nüssen oder Beeren suchen, wenn man auch dort kein Wild fing.   Also etwas karge Kost nach meinen Vorstellungen. Im Dorf hatte man wenigstens die Möglichkeit gehabt auf einer richtigen Feuerstelle zu kochen. Auch Reis gab es dort immer genug... hier in der Wildnis hatten wir nur dabei was wir tragen konnten und das war nicht gerade viel. Der Gedanke an einen Supermarkt wurde indes immer verlockender für mich... Ob ich Jaken irgendwie nahe bringen konnte wie wir in der Neuzeit ´jagten´? Bewaffnet mit Bargeld oder Plastikkarte wagten wir uns in einen Dschungel voller Waren mit vielen anderen Menschen. Vielleicht würde es ihn beeindrucken wenn ich ihm von Kämpfen unter Menschen um die letzte Chipstüte berichtete, wenn keine weitere mehr im Regal lag? Ich fing an zu lachen und dachte mir: Wohl kaum.   Als wir uns schließlich vor dem glimmenden Feuer niederließen, merkte ich wie müde ich doch war. Jaken hatte mich erst in Ruhe gelassen als ich eigenständig einen Fisch gefangen hatte... Das hatte lange gedauert... Aber immerhin war es mir gelungen. Rin war da schneller. Sie hatte zusätzlich die Rolle der Sammlerin übernommen und kam gerade mit Pilzen aus dem Wald zurück. Wir brieten die Fische und die Pilze in der Glut und es gab ihnen ein leicht rauchiges Aroma. Als wir fertig gegessen hatten legte ich mich sofort hin. Was war nur mit mir los? Sicher, ich hatte noch nie gejagt aber normalerweise war ich nicht so kopflos und müde wie jetzt. Ich schob das alles dem Schwert in die Schuhe das in mir verschwunden war. Denn soviel hatten wir ja nicht gemacht heute.   //Naja es verschwindet ja nicht jeden Tag ein Schwert in deinem Körper.//   Ich genoss die Ruhe die die Nacht mit sich brachte und schaute hinauf in den klaren Nachthimmel. Er lies mein Gemüt ruhig werden. Diese Reise war aufregend für mich. Da alles so fremd war, betrachtete ich alles mit ganz anderen Augen als meine erfahreneren Reisebegleiter. Es war etwas besonderes. Einfach neu. Rin und Jaken schliefen sogar schon. Ich konnte ihre leisen Atemzüge hören. Sesshomaru drehte eine Runde um das Lager. Ich hielt Ausschau nach Ah-uhn. Als er es bemerkte, kam er freundlich brummend in meine Richtung gelaufen. //Nein, bleib bloß da stehen wo du bist!//  Die Angst kroch in mir hoch und als Ah-uhn mich erreichte, zuckte ich zusammen und aus mir heraus kam ein warmes Licht. Es würde mich beschützen, da war ich mir sicher. Aber das Licht zerstob nur in viele weitere kleine Lichter die um den Drachen herum surrten. Der schien das Ganze super toll zu finden. Er versuchte mit seinen Köpfen die Lichter zu erreichen, bis sie immer weiter hoch flogen und langsam in der Nacht verschwanden. Hinterher fliegen konnte er ihnen schlecht, da die Kronen von verschiedenen Bäumen ihm im Weg waren. Er kam noch näher zu mir als wolle er sagen: Hey gib mir mehr Lichter aber das ging natürlich nicht so einfach. Er beugte seinen Kopf langsam zu mir herunter und verharrte neben meinem Arm, damit ich ihn streicheln konnte. Vorsichtig rieb er seinen Kopf sachte, zögernd, ein einziges mal federleicht an meinem Ärmel entlang. Meine ganze Hand und mein Arm zitterten -als ich seine Schuppen kurz berührte. Er schien es zu genießen, denn er gab ein leises fiependes Geräusch von sich. Ich zögerte anfangs sehr, doch dann gab ich mir einen Ruck und überwand meine Scheu. Ich fuhr mehrmals über seine Schuppen. Wenn ich Teil dieser Reisegruppe war, musste ich mich mit allen irgendwie arrangieren. Und konnte es einen besseren Zeitpunkt geben als den Schutz der Dunkelheit der Nacht wo niemand einen beobachtete?... Nein gab ich mir selbst als Antwort. Als Ah-uhn genug hatte ließ er sich zwischen Rin und mir zum schlafen nieder. Und auch ich schloss die Augen.   Doch ich konnte nicht schlafen... Mich fröstelte es. Ich zog meine Knie an und schlang meine Arme um sie. Warum war mir nur so kalt? Ich spürte jeden einzelnen kleinen Luftzug, als wären es harte Klingen des Winters. Ich war schon immer kälteempfindlich gewesen aber so schlimm wie heute, war es noch nie. Es war als wäre jegliche Wärme aus mir herausgezogen worden. Dabei war die Temperatur eigentlich noch angenehm warm, denn wir hatten Spätsommer. Konnte es tatsächlich mit dem Schwert zu tun haben, das in mir wohnte? 13 Ich schlug die Zähne unaufhörlich, wie eine mechanische Abfolge immer wieder aufeinander. Ich hatte nicht bemerkt das Sesshomaru inzwischen ins Lager zurückgekehrt war und mit geschlossenen Augen an einen Baum lehnte. Auch er versuchte Ruhe zu finden. Er schlief nicht, meditierte aber und dafür brauchte er Stille. "Du bist sehr laut..." sagte er an mich gerichtet und ich erschrank kurz, als ich seine Stimme hörte. "T-t-tut, tut m-m-mir leid" sagte ich bibbernd. Mist, ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Was war das nur? Die Kälte saß wie Blei in meinen Knochen und ließ sich einfach nicht vertreiben. Egal was ich tat.     Sesshomaru schnaufte leise als er seine Rüstung ablegte. Ich kam zu nichts anderem mehr als einen unterdrücken Schrei von mir zu geben, da befand ich mich bereits auf weichem Fell und die Wärme begann sich wohlig unter mir auszubreiten... Überrascht atmete ich im nächsten Moment schwer ein und wurde auch schon umplüscht. Mein Puls hatte sich beschleunigt, ich dachte schon der Daiyokai würde mich einen Kopf kürzer machen. Aber wieder meiner Erwartungen saß mein Kopf noch auf meinen Schultern und er befand sich stattdessen... etwas tiefer an seiner Schulter... Das konnte ja wohl nur eine Halluzination sein? In dem Moment legte Sesshomaru den Arm leicht um mich und zog mich noch dichter zu sich heran. Ich fühlte seine Krallen leicht durch meine Kleidung hindurch. Aber er schnitt mich nicht. Er war sogar fast sanft. Er strahlte so eine stumme Dominanz aus, das es mir die Sprache verschlug. Aber ich fühlte mich beschützt und sicher. Wir saßen dort, dicht an dicht, nur die Kleidung hinderte unsere Haut daran sich zu berühren. Bei dem Gedanken wurde es mir ganz anders, als ich die starke Wärme die durch die Kleidung drang, spürte, welche von seinem Körper ausging. War er immer so warm? Seine Körpertemperatur war eindeutig höher als die eines Menschen. Wie angenehm und praktisch... dachte ich bei mir und gähnte leise. Ich war jetzt so dicht bei ihm, dass es meinem Herzen willkürlich ein lautes Klopfen als Reaktion abverlangte. Ob ich es wollte oder nicht. Ich lag ohne jegliche Abschirmung an seiner Brust. An meinen Rücken schmiegte sich sein wohlig warmes Fell... Was würde wohl Cloud -mein Exfreund- dazu sagen wenn er mich so sehen würde?   Die Reste des erflauten Adrenalins flossen kurz durch meine Adern bevor ich schließlich endlich imstande war ruhiger zu werden. Ich verfluchte mich gerade selber dafür, dass Sesshomaru mich so aus der Fassung brachte. Als er merkte das ich mich einigermaßen beruhigt hatte, drehte er den Kopf zu mir. "Schlaf jetzt" ertönte es leise und nahe an meinem Ohr. Ich brauchte eine Weile aber dann, schlief ich schließlich gewärmt und zufrieden ein. Sein Pelz war ein perfekter Bettgenosse. Meine Gedanken waren völlig ruhig als der Daiyokai seinen Arm noch fester um mich legte, um auch den letzten Rest der Kälte von mir abzuschirmen. Ich schlummerte selig in seinen Armen weg und fiel in tiefen Schlaf. Kapitel 8: Kapitel 8 Guten Morgen --------------------------------- Die Sonne schien schon eine Weile auf die kleine Gruppe herab, doch alle hatten die Augen noch geschlossen und schlummerten. Makani bewegte sich leicht, da der Morgenwind sie in der Nase kitzelte. Diese kleine Bewegung reichte aus, das Sesshomaru seine Augen aufschlug. Er schaute auf sie herab. 14 Sesshomaru POV //Ach ja, ich hab dieses Gör ja unter mein Mokomoko-sama gelassen, weil sie mich gestört hat// seufzte er. //Menschen... Sie hatten so viele lästige Schwächen.   Kälte- das war nur eine davon und die war scheinbar bei der kleinen Göre besonders ausgeprägt. Eine stärkere Morgen Brise kam auf und er konnte nicht vermeiden das er Makanis Duft mit der Luft gemeinsam einzog. //Seltsam... sie riecht... gut// stellte er überrascht fest. Normalerweise war es für den Daiyokai so, das Menschen für ihn einfach nur einen weniger intensiven Eigengeruch hatten als Tiere. Die Grundgerüche der Menschen waren außerdem immer vermischt mit den Beigerüchen von Kleidung, Essen und Wohnen, was für die empfindliche Nase des Daiyokai manchmal ganz schön nervig sein konnte. Bei Makani jedoch, stellte er nur eine angenehme Frische fest. Bevor er wusste was er tat, fuhr er mit seiner Hand über die Wange des schlafenden Mädchens und strich mit dem Daumen sanft über ihre Unterlippe. Er hielt Inne und schnaubte leise, was hatte er sich dabei gedacht? Dummes Gör. Sie regte sich jetzt stärker weil sie seine Berührung wohl gespürt hatte und Sesshomaru wusste sie würde jeden Moment erwachen und weil er keine Lust auf eine Unterhaltung oder unangenehme Fragen hatte schloss er seine Augen einfach wieder und tat so als würde er schlafen. 15 Makani POV //Hm, wo bin ich? Es fühlt sich so weich an// dachte ich, als ich mich in dem Schwebezustand zwischen Träumen und Erwachen befand. Ich kuschelte mich tiefer in diese Wärme hinein aber ich stellte fest das ich nun nicht mehr schlafen konnte, obwohl sich die Umgebung angenehm anfühlte. Diese "Wärme" konnte ich doch tatsächlich mit meinen Händen greifen. Es fühlte sich eindeutig weich an... Ich drückte ein wenig bis ich auf ein wenig Widerstand stieß, was wie eine Wand wirkte. //Merkwürdig// dachte ich. Einen Moment später öffnete ich die Augen und sah das es Morgen geworden war. Ich lag sicher und geschützt in ein paar starken Armen und als ich wieder realisierte wem diese gehörten wurde ich rot und mein Herz machte einen schnellen Satz nach vorne. Ich hatte meine Hände eben tatsächlich gegen die Brust des schlafenden Daiyokai gedrückt.   //Verdammt, er war die ganze Nacht SO nah bei mir// japste ich innerlich, als ich mir eingestand wie nahe er mir tatsächlich gewesen war. //Hilfe.// Ich begann mich jedoch zu beruhigen als ich merkte das er noch schlief.   //Das wäre ja noch schöner wenn er sieht wie teenie-mäßig ich mich gerade verhalte. Das gestern war ja wohl schon schwach genug...// Ich löste mich vorsichtig aus seiner Umarmung und sah in sein schlafendes Profil. //Süß... wie er da so liegt und schläft.// Er sah so friedlich aus. Ich schaute eingehender in sein Gesicht und strich ihm den Pony aus der Stirn um den blauen Halbmond besser sehen zu können. Ich fuhr mit einem Finger ein paar mal sanft darüber, weil ich dachte er würde verschwinden, doch das tat er nicht, auch nicht als ich den Druck meiner Finger erhöhte, passierte nichts. Was war das für ein seltsames Zeichen? Ich war mir sicher ein ähnliches irgendwo schon einmal gesehen zu haben, aber es wollte mir per-tut nicht einfallen wo das gewesen sein könnte... Ich hatte definitiv noch bei keinem anderen Yokai hier einen Mond auf der Stirn gesehen und ich beschloss Sesshomaru irgendwann einmal danach zu fragen wenn er mal guter Stimmung war. Wann das passieren würde, wusste ich jedoch nicht... Leider konnte ich seine Stimmung nur schwer deuten, weil er immer so beherrscht war. Er kam mir eher wie der "sich-still-vor-sich-hin-freuende-Typ" vor, wenn überhaupt. Er sollte auf jeden Fall mal etwas mehr Spaß in seinem Leben haben, dachte ich mir, dann würde er auch nicht immer so ernst gucken da war ich mir sicher... Ich wanderte mit meiner Hand weiter bis zu seiner rechten Wange, drückte sie leicht und murmelte leise und etwas schelmisch: "Arigatou, großer imposanter Inu-Daiyokai. Weißt du dein hübsches Gesicht passt gar nicht zu deiner schlechten Laune..." Ich konnte mir ein kleines gehässiges Grinsen meinerseits nicht verkneifen, aber was sollte es -er schlief ja schließlich noch...- Was Makani nicht ahnte war, das Sesshomaru jede ihrer Bewegungen und jede noch so feinste Berührung auf seiner Haut bis ins kleinste Detail spürte und natürlich auch gehört hatte, was sie gesagt hatte, weder jetzt noch gestern war ihm etwas verborgen geblieben... Was bildete sich dieses Menschenweib überhaupt ein! Tobte Sesshomaru innerlich... Ihm war weder entgangen das sie eben rot geworden war, denn ihr Gesicht hatte sich dadurch für einen Moment erwärmt, noch das ihr Herzschlag sich für einen Atemzug beschleunigt hatte, als sie bemerkte in wessen Armen sie sich befand. Er wollte sie gerade gehörig in ihre Schranken weisen da stand sie auf... 16 Ich erhob mich leise und schaute mich um. Als wir gestern das Lager aufgeschlagen hatten war nicht weit entfernt ein Fluss gewesen, den man stetig rauschen hörte. Er musste ganz in der Nähe sein. Ich ging an meinen Rucksack und holte mir ein Handtuch, meine pflanzliche Seife (weil ich die Flora und Fauna des Mittelalters nicht durch Neuzeit Chemie versauen wollte), Flip Flops, meinen Bikini und Sachen zum wechseln heraus. Ich wollte mich erstmal waschen, denn ich fühlte mich dreckig von der Wanderung. //Hm, was wohl die anderen zu Hause gerade machen?// fragte ich mich und meine Gedanken waren auf einmal weit weit weg. Ich dachte an meine Schwester Ayumi und lief los in Richtung Fluss. Wie weit sie wohl mit den Proben waren? Ich seufzte. Ich hatte seitdem ich hier war, einige Chorproben verpasst und zum üben kam man hier auch nicht wirklich. Ich konnte ja schlecht die ganze Zeit laut singend durch die Wälder streifen, praktisch als ein wandelnder Präsentierteller für Dämonen und allerlei Gesindel. Geschweige denn die Ohren ihrer Mitreisenden dauerhaft so in Anspruch zu nehmen. Ich dachte dabei an Jakens und Sesshomarus Gesichter und prustete los. Aber jetzt war hier doch gerade niemand, oder? Ich schaute eingehend von rechts nach links und als ich mich überzeugt hatte das in der unmittelbaren nähe niemand war, fing ich leise an zu summen. Einige Meter weiter wartete schon der Fluss auf mich. Ich staunte nicht schlecht: Jetzt bei Tageslicht hatte er eine wunderbare klare blaue Farbe. Kristallklares Wasser bog sich mir einladend entgegen und lockte mich an. Ich zog meine Kleidung aus, schlüpfte in den Bikini und ließ die anderen Sachen die ich mitgenommen hatte am Ufer zurück. Nur die Seife nahm ich mit. Ich tauchte mit den Zehenspitzen ins Wasser und stieß einen kleinen spitzen Schrei aus Uuaaah wie kalt, dachte ich. Nun... es war nicht nur kalt, sondern eiskalt. Ich watete trotzdem weiter ins Wasser hinein, -denn der Wunsch sauber zu werden war größer als die Abscheu vor der Kälte- bis ich schließlich ganz darin verschwunden war. Ich begann mich mit der Seife zu schrubben. Als ich das Gefühl hatte endlich sauber zu sein, drehte ich noch einige Runden im Fluss um nicht auszukühlen und schweifte dabei ab...   Normalerweise würde ich jetzt zu Hause unter der warmen Dusche stehen -die Wolken des heißen Wasserdampfes würden meine Haut treffen-, das Radio wäre an, ich würde das Lied lauthals mitsingen welches gespielt wurde, meine Schwester würde es sehr wahrscheinlich hören und aus ihrem Zimmer ebenso mit singen wie wir es so oft gegenseitig taten. Ich vermisste plötzlich mein Zuhause und die Menschen die dazu gehörten. Ein klammes Gefühl erfasste mich. Ich tauchte ruckartig mit dem Kopf unter Wasser um die Empfindungen an mein zu Hause im Fluss verschwimmen zu lassen. Mit gestrecktem Körper arbeitete ich mich durch das kühle Nass. Meter für Meter. Meine Gedanken schwirrten dabei um mich herum. //Nach Hause gehen war jetzt einfach keine Option!// Sagte ich mir. Denn so war es auch. Als ich endlich wieder auftauchte und mein Heimweh sich etwas geklärt hatte, fing ich an eines meiner Lieblingslieder zu singen. Immer wenn ich sang konnte ich meine Liebsten mehr an mich heran ziehen. Sie leuchteten dann heller in meinem Herzen und ich konnte mich wieder stark fühlen. Meine Stimme gab mir Power! Ich öffnete den Mund und dann sang ich -klar und voll- durch den Wald.   Ich wähle ein angemessenes Lächeln, setze glaubwürdige Worte zusammen, doch mein Kopf ist leer. Es wird Zeit damit aufzuhören als hätten wir jegliches Gefühl verloren. Ja, wir können nicht alleine leben. Es ist ganz offensichtlich. Ja, wir können nicht ohne Liebe leben. Das wird mir erst jetzt bewusst. "So ist es heutzutage nun mal" Ich lache über deine Worte. Hey, über Liebe und Träume zu sprechen ist absolut nicht uncool. Es gibt keinen Grund mehr zu zögern. Ich weiß was ich beschützen muss. Ich kann nicht mehr zurück. Ich habe mich dem verschrieben. Ja, ich werde wieder und wieder aufstehen. Falls es sie gibt, werde ich Wände einstürzen. Hey, es ist noch nicht vorbei. Solange sich dieser Weg fortsetzt, kann ich weitere Türen öffnen... Als ich geendet hatte, verharrte ich noch einige Sekunden mit erhobenen Armen in der Sonne und ließ die Wärme sich auf meiner Haut ausbreiten und murmelte leise: "O-nee-chan." Über eine Woche war ich schon nicht mehr zu Hause gewesen. Langsam wurden die Klamotten knapp, ich konnte sie hier nur notdürftig waschen und auch andere Dinge fehlten die man sonst als selbstverständlich hinnahm. Ich hoffte, dass wir bald an unserem nächsten Ziel ankommen würden. (Ich betete inständig das es sich dabei um ein Dorf handelte), sonst würde ich wohl oder übel einen Abstecher nach Hause machen müssen... Darüber wie Sesshomaru das Ganze wohl aufnehmen würde, machte ich mir mit Absicht noch keine Gedanken. Ein weiterer Punkt war, dass ich in meiner Welt noch minderjährig war. Auch wenn es hier nichts bedeutete, da man früher als erwachsen galt, wollte ich meinen Eltern zu Hause keine Sorgen oder Schwierigkeiten bereiten. Meine Mutter wusste zwar das ich in der Feudalzeit war, aber so lange am Stück war ich bisher nie fort geblieben... Ich stieg aus dem Wasser, nahm das Handtuch, trocknete mich ab -zog die frischen Sachen an und ging in Richtung des Lagers zurück um zu nachzusehen ob die Anderen inzwischen aufgewacht waren. 17 Sesshomaru POV Sesshomaru öffnete blitzschnell die Augen als er den Schrei von Makani hörte und rannte reflexartig in die Richtung aus der er kam. Als er Sekunden später am Fluss ankam, bot sich ihm ein Anblick der anderen Art. Makanis Sachen lagen auf dem Boden verstreut und sie war gerade dabei in den Fluss zu gehen. Seine Augen sagten ihm sofort, dass das Mädchen leicht zitterte und ihr Körper mit einer Gänsehaut überzogen war. Spöttisch verzog er seinen Mund wegen dieser Tatsache. Zu seinem Erstaunen, zog Makani sich nicht zurück sondern ging weiter ins tiefere Wasser hinein, bis sie ganz davon bedeckt war. Sesshomaru stutzte. Scheinbar war sie härter im nehmen als er gedacht hatte. Einer seiner Mundwinkel zog sich ein wenig nach oben und er verschränkte die Arme. Er wusste selbst nicht genau warum er dort stehenblieb, aber er verharrte, denn seine Füße wollten sich einfach nicht von der Stelle bewegen. Er schaute zu ihr hinüber und hörte sie leise ein Lied summen. Die Sonne schien auf sie herab, verfing sich in ihrem hellen blonden langen Haar, welches sie wie ein goldener Schleier umspielte, sie hatte es geöffnet um es zu waschen und als sie ihre Augen öffnete nahmen sie die Sonne ebenfalls gefangen, man sah wie sich zwei Lichtpunkte darin bildeten und so hatten ihre Augen noch mehr von dem blauen Zauber inne. Makani ihrerseits schloss die Augen und fing laut an ein Lied zu singen und tanzte im Wasser umher. Sesshomaru kam nicht umhin zu merken wie schön ihre Stimme war. Aber was sie sang konnte Sesshomaru nicht so ganz verstehen... Menschen und ihre Gefühle... Sie waren einfach so schwach sich auf so etwas so flüchtiges, ja vergängliches zu verlassen und daran als Lebensinhalt fest zu halten... Bei Yokai war es ganz anders... Ihre Erziehung war härter, von Disziplin, Rängen und Unterwerfung geprägt und man brachte ihnen von Anfang an bei was wirklich wichtig war -zu überleben-. Seine eigene Welpenzeit kam ihm dabei kurz in den Sinn, aber er drängte den Gedanken daran barsch beiseite. Sesshomaru vernahm vage plätschernde Geräusche aus dem Fluss. Man sah Makani an, dass sie sich unbeobachtet fühlte. Sie tanzte umher, ihre Bewegungen waren die eines jenen, der sich unbewacht fühlt. Sesshomaru konnte nicht anders als die Rundungen ihres Körpers wahrzunehmen, als sie ins seichtere Wasser getanzt war.  Es spiegelte sich wie tausend kleine Regenbögen in den Wassertropfen auf den Stellen die aus dem Wasser ragten. Das Mädchen war inzwischen aus dem Wasser geklettert und Sesshomaru verschwand schnell hinter dem nächsten Baum. Was sollte er auch sagen wenn sie ihn hier erwischte? Makani entledigte sich der ohnehin wenigen Fetzen die ihren Körper bedeckten. Sesshomaru hatte freie Sicht auf die Rückansicht ihres Körpers. Er schluckte schwer und fixierte sie mit den Augen. Ihre Haut war rein wie Porzellan. Nicht eine Unebenheit oder Narbe war zu sehen. Sie war völlig fehlerfrei. Sesshomarus Augen ließen es nicht zu, das der Daiyokai seinen Blick auf etwas anderes richtete als sie.  Erst als sie nicht mehr zu sehen war, da sie um eine Ecke bog, war er imstande sich aus seiner Starre zu lösen und sich weg zu drehen. Ein gefährliches Rumoren entfuhr ihm und seine Augenfarbe wechselte einen Augenblick von gold zu rot. Er realisierte was er da gerade getan hatte... Er hatte sie gerade bespannt... Sie... einen... MENSCHEN... Näher wollte er lieber nicht darüber nachdenken, er konnte sich einfach nicht eingestehen das ihr Köper ihn angeturnt hatte... Es lag sicher nur daran das er sie vergangene Nacht in seinen Armen hatte schlafen lassen und er noch über und über mit ihrem Geruch bedeckt war. Ja... so musste es sein!   Außerdem war es ihre eigene Schuld, sie war schwerer zu hüten als Flöhe auf einem Fell! Jaken und Rin hätten es niemals gewagt sich zu entfernen -ohne ihm bescheid zu geben!   Der Lord ging jetzt selbst auf direktem Wege zum Fluss und sprang hinein. Die Kälte wich dabei ehrfurchtsvoll in Wellen vor ihm zurück. Unmenschlich schnell stieß er durch die Wasseroberfläche nach unten und ließ das Wasser seinen ganzen Körper vereinnahmen. Er wollte ihren Geruch endgültig loswerden! Er kam erst wieder aus dem Wasser heraus, als auch die letzte Pore ihres Geruchs völlig von ihm abgeperlt war.     Für den Lord war vom ersten Tag an offensichtlich gewesen, das Makani es nicht gewohnt war, in der Wildnis umher zu ziehen. Wahrscheinlich hatte sie bisher immer in einem sicheren Dorf gelebt. Der Lord sprach ihr deswegen das Recht ab, sich eigenständig in geeigneter Geschwindigkeit Nahrung zu beschaffen. Rin konnte es, doch sie schlief noch und er wollte ihr ihre Ruhe lassen! Er machte sich also selbst auf, um essbares für die Mädchen zu besorgen. Zumindest heute. Sie hatten schließlich keine Zeit zu vertrödeln. Doch Makani würde schnell lernen müssen sich selbst zu versorgen...   Sesshomaru schlug einen Weg ein der ihn etwas tiefer in den Wald führte und kehrte wenig später mit ausreichend Beute zum Lager zurück. Kapitel 9: Kapitel 9 Die Nekomata Teil I ---------------------------------------- Rin POV     Es war noch immer tagsüber -so um die Mittagszeit-. die gleisende Sonne schien wie ein heißes Eisen dort durch die Baumkronen des dichten Waldes, wo diese es durch Verwachsungen oder Lücken nur zuließen. Ein kleiner Vogel, normal wie eh und je, beobachtete unsere Gruppe eine Weile und surrte spielerisch um sie herum. Mal näher mal ferner. Er verhielt sich komplett wieder seines Instinktes. Normalerweise hätte er Angst haben müssen, doch er aber machte beständig weiter damit, seelenruhig seine Kreise zu ziehen und näherte sich sogar Sesshomaru. Bis er nur einen Wimperschlag von seinen Krallen entfernt war. Ein leises Knacken des Daiyokai reichte jedoch aus, dass der kleine Vogel die Richtung schnellstens änderte und sich auf Makanis Schulter niederließ und leise in ihr Ohr sang. Sie streichelte ihn vorsichtig unter seinem Kinn und er blieb beruhigt sitzen.   Wir hatten gerade unsere Mahlzeit beendet und waren am zusammenpacken, als der kleine Vogel angeflogen kam. Nachdem wir all unsere wenigen Habseligkeiten sicher verstaut hatten, zogen wir weiter. Jakens Blick fiel automatisch auf das Katana, welches kurz klackerte, als Makani aufstand. Und er fing an zu spotten. So war er immer schon. Sein Spott zeigte seine Unsicherheit bezügliches seines Ranges in der Gruppe. Etwas sehr wichtiges für Dämonen. Jaken ist kein starker Yokai. Das ist nun mal so. Und doch tut er so als dürften das andere nicht sehen...   Als ich damals zur Gruppe dazu kam, hat er seinen Mund nicht so weit aufgerissen, weil Sesshomaru mir mein Leben gerettet hatte. Ich war von Anfang an ´wichtig´. Außerdem war ich damals ein kleines Kind und somit keine Bedrohung für ihn, da ich ihm körperlich unterlegen war.     Bei Makani geht es aber eher um Plichterfüllung. Denn sie hat Sesshomarus Schwert... Deswegen ist sie da und Jaken bockig zu ihr. Er testet ihre Grenzen aus. Und ein weiteres Mal ist das Katana seine Waffe hierbei... Ich höre seine Stimme die sagt: ´Einem Menschen würde diese Waffe nichts bringen, denn sie sei für den Nahkampf geeignet- man dürfte damit nicht weglaufen oder ängstlich sein. Er fing an sie mit ihrer ersten Begegnung mit Ah-Uhn aufzuziehen... und meinte sie habe sich auch sonst bei ihren bisherigen Begegnungen mit Yokai nicht gerade gut gemacht.´     Aber wie sollte sie auch? Man sah ihr an, das sie zumindest Grundzüge im kämpfen erlernt hatte. Ihre ganze Haltung sprach davon. Das konnte sogar ich sehen, obwohl ich keine Kämpferin bin. Ich wusste aber auch, dass sie erst einen Weg finden musste, hier zurecht zu kommen. Und ich wollte ihr so gut es geht dabei helfen. Sie hatte mir einst erzählt, dass sie -wie Kagome- aus der anderen Zeit stammte. Und das dort Kämpfe wie hier nicht üblich sind. Daher war es nur natürlich, dass sie hier erst ihre Erfahrungen sammeln musste. Es war schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen... Außerdem wenn Sesshomaru-sama da war, blieb meistens nichts übrig was man bekämpfen konnte. Er erledigte die Dinge stets gründlich und schnell.     Makani POV   Der kleine Vogel musste meine innere Unruhe gespürt haben, die Jaken in mir auslöste. Ich merkte jetzt selbst, dass ich minimal die Schultern anspannte. Der Kappa nervte mit seinen Anspielungen -auch wenn vielleicht ein Körnchen Wahrheit in dem Lag was er sagte. Es war mir egal ob er gehässig oder unsicher war. Ich wollte mich auf keine Diskussionen mit ihm einlassen, sonst verriet ich am Ende noch zu viel... Der Schnabel des Vogels strich sanft an meiner Wange entlang und ich lächelte. Er erhob sich von meiner Schulter und flog auf Jaken zu und hielt ihm eine Standpauke auf Vogelart, indem er ihn empört mit seiner Stimme anschrie. In der nächsten Sekunde schloss er seinen Schnabel und hackte auf Jaken ein. Er bearbeitete ihn wie eine Baumrinde, in die er ein Loch schlagen wollte. Rin und ich lachten los bei diesem Anblick. Jaken wedelte erst erfolglos mit seinen Händen umher um den Vogel zu vertreiben, doch er war zu klein, zu schnell und zu wendig für ihn. Er packte aus Frust seinen Kopfstab fester und ließ ihn sprechen. Ich schluckte. Feuer! dachte sie keine Sekunde zu früh und dem Vogel gelang es gerade noch nach oben hinweg auszuweichen. Als er sich von dem Schrecken erholt hatte, ließ er sich ein letztes Mal auf meiner Schulter nieder und sang ein kurzes Dankeschön und machte sich dann wieder auf und davon in die endlosen Weiten der Lüfte. 18 Über mein Gesicht huschte für zwei Sekunden ein Schatten bevor ich mich wieder im Griff hatte. Gut... es hatte scheinbar niemand etwas mitbekommen... Ich atmete genervt aus. Musste diese blöde Kröte nun auch noch Feuer speien? Sein Glück für ihn das er nicht wusste was genau er da tat... Es gab einfach Tage da konnte ich Feuer nicht ausstehen! So war es scheinbar auch heute... Ja so war das mit dieser Art von Gefühl. Ich seufzte innerlich. Man war sich nicht im klaren darüber das es einen heute überrollen würde... bis es bereits kurz davor war und man kaum noch etwas dagegen tun konnte. Eine stetig wiederkehrende Flut von Gefühlen. Die für mich Verlust und Schmerz bedeuteten.  "Musste das wirklich sein du ungehobelter Haufen eines Wasser-Viehs?" maulte ich ihn an. Seine Augen begannen streitlustig aufzublitzen und er drehte sich komplett in meine Richtung, so dass ich seine Frontseite sah, als er mir seine Antwort entgegen pfefferte! "Ja! Musste es! Ein blöder kleiner Vogel mehr oder weniger hat noch keinen gestört!" gab er mit seiner immerwährenden quiek-Stimme von sich. Einen Atemzug dachte ich doch tatsächlich er würde jetzt Ruhe geben... Er jedoch machte mit aller Ruhe weiter damit aufzuzählen, wie feige und nutzlos die Menschen doch wären -ließ aber glücklicherweise das Drachenthema und das Feuer fallen. Nur darauf kam es mir im Moment an. "Du bist halt nur ein Mensch und ein ängstlicher noch dazu" sagte er scheinbar triumphierend.   //Ja... das sagt genau der Richtige...// dachte ich mir noch genervter und verzog das Gesicht. Mein Blick streifte absichtlich den Sesshomarus und sagte eindeutig unverschleiert: Wenn ich ihn umbringe dann ist es seine eigene Schuld! Ich knackte mit den Schultern und hatte sichtlich Mühe mich zu beherrschen.   "Nun wenn du dir da so sicher bist stell mich doch auf die Probe? Dann werden wir ja sehen wer hier mutig ist..." bot ich ihm spontan an. "Wetten, wetten ich finde etwas das du dich NICHT traust?" zeterte der Kappa weiter. Diese kleine blöde Kröte hatte einfach keinen Respekt vor Menschen oder anderen Kreaturen außer mächtigen Yokai und ließ das bei jeder Gelegenheit durchblicken... Mir kam der Gedanke, was er dann wohl von sich selbst halten musste... Er war schließlich selber klein und schwach (zumindest für einen Yokai.) Etliche andere Yokai konnten ihn spielend leicht zum Frühstück verspeisen... Ich dachte mir das er sich selbst wahrscheinlich eine Art Absolution erteilt haben musste, weil er so etwas wie Sesshomarus Leibeigener war... Nun das war auch eine Art sich seines Daseins zu rechtfertigen und mit sich ins Reine zu kommen wenn man es brauchte... Aber je länger ich darüber nachdachte umso betrübter wurde ich. Es war so eine kleine Sicht der Dinge und irgendwie so unglaublich traurig, auf einmal tat mir der Kappa fast ein bisschen leid. Doch irgendwie war er auch über das Ziel hinaus geschossen mit seinen heutigen Aktionen. Er war klein, nervig und an manchen Tagen zerrte es einem an der Geduld schlimmer noch, als wenn man es mit kleinen Kindern zu tun hatte. Denn die konnten wenigstens nichts für ihre Bedürfnisse, man kümmerte sich gerne um sie und sie waren niedlich! Jaken war nichts dergleichen...  Ich hatte den Eindruck bei dem Schwall an Wörtern die über seine Lippen kamen wenn es ums beleidigen von Menschen ging, musste er in einem früherem Leben sicher selber mal ein Papagei gewesen sein. So mitteilungsbedürftig wie er war. Die passende krächzende Stimme hatte er ja schon mal dafür... Sesshomaru sah sich das Ganze mit ausdruckslosem, neutralem Gesicht an und stand lässig an einen Baum gelehnt da. Er war solche Ausbrüche seines Dieners wohl schon gewohnt und wenn sie ihn nicht selbst betrafen, tangierten sie ihn gegen Null... "Nur zu, tu dir keinen Zwang an~" warf ich ihm entgegen. Ich hoffte inständig das er sich keine Gemeinheiten mit Krabbeltierchen ausdachte, denn es war durch Rin bekannt das ich diese gar nicht leiden konnte. Doch er sagte nach einiger Zeit nur, leise und mit einem fiesen Lachen untermalt "Küsst Sesshomaru-sama..." 19 Die sich bildende Spannung hatte außer den geladenen Gefühlen von Jaken und mir nun noch ein weiteres dazu bekommen... Perplexität... Ich zuckte kaum merklich zusammen und zwei Sekunden verstrichen. "HA!" meinte der Kappa abfällig und seine Arme verschränkten sich vor seiner Brust "siehst du ich wusste das du dich nicht traust du feige Menschenbrut." Nun das konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen lassen... Ich war keineswegs selbstsicher in diesem Moment, in Wirklichkeit war ich sogar Meilenweit davon entfernt es zu sein, aber in solchen Moment hieß die beste Devise: Tu einfach so als ob!......... dann merkts vielleicht keiner. Und wenn doch isses auch egal, solange du dich traust!   Und genau das tat ich. Ich wollte und konnte hier nicht zurückweichen. Sonst würde der Zwist mit Jaken niemals enden! Also kramte in meinem Inneren blitzschnell alles zusammen was ich an Mut finden konnte. Nun... das musste für den Augenblick eben reichen! "Sieh gut hin, du wirst schon sehen" sagte ich entschlossen und kniff die Augen zielsicher als Unterstreichung zusammen. Ich stapfte voller Tatendrang, in Sesshomarus Richtung los, weil ich nicht wollte das einer der beiden denken könnte ich hätte Angst. Was ich aber natürlich doch hatte... Ich konnte schließlich bis auf meine Kuss-Erfahrung mit Cloud, auf nichts anderes zurückgreifen... Nun das war sicher besser als nichts. Aber... Ich erreichte Sesshomaru Sekunden später, der weiterhin keine Miene verzog. Hoffentlich riss er mir dafür nicht den Kopf ab! Ich ging ihm entgegen, sprang galant auf eine große Wurzel von jenem Baum an dem er stand, weil ich ihn sonst wegen seiner Körpergröße nicht erreichen konnte. Ich ließ den Wind für den Bruchteil einer Sekunde auf mich wirken, dann legte ich los. Ich drückte meine Lippen entschlossen auf seine- wobei meine Hände leicht zitterten und sich in meine Handflächen drückten. Sesshomaru bemerkte es und ließ seine Hände meine Arme entlang wandern, so dass ich bei der Berührung eine Gänsehaut bekam und vor Überraschung leise aufseufzte. Er öffnete mit seinen Händen die meinen und begann leicht an deren Innenflächen entlang zu fahren und darüber zu streichen damit ich mich entspannte. Nun wurde er aktiv. Er öffnete meinen Mund indem er den Druck mit seinen Lippen sanft erhöhte und erkundete mich kurz bevor er einen erneuten Seufzer meinerseits gekonnt trank. Das Ganze musste länger gedauert haben als ich dachte, denn als wir unsere Lippen voneinander lösten schaute uns ein verdutzter Jaken mit großen Augen an. Ich drehte mich mit aller Eleganz die ich nur aufbringen konnte in Jakens Richtung und versuchte möglichst lässig zu klingen als ich sagte: "Und? Wer ist hier feige?" und machte triumphierend das Victory-Zeichen. In Wirklichkeit hämmerte mein Herz noch immer wie wild und ich konnte Sesshomaru nicht anschauen. Es kam sicher daher das Sesshomaru eben mein Inneres zum Spaß durcheinandergewirbelt hatte, als er den Kuss erwiderte. Ja, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich ließ einen weiteren Moment passieren dann sagte ich an Jaken gerichtet: "Jetzt bist du dran" und schob ihn energisch dabei in Sesshomarus Richtung. Jaken schien nicht zu verstehen was ich von ihm wollte und so half ich ihm auf die Sprünge. "Jetzt, küsst du Sesshomaru-sama" imitierte ich ihn merklich mit erhobenem Finger. Man sah wie ein unheilvoller Blick auf Jakens Gesicht erschien und er zu schwitzen anfing, bis sich unter ihm ein klarer See, ein offensichtliches Zeugnis seiner Feigheit bildete. Er wollte gerade einen Schritt vorwärts machen, sah seinen Meister aber vorher an und versteinerte praktisch in seiner Bewegung. Sesshomaru sah ihn an und lächelte böse. Und dann fiel Jaken um...  Mehr brauchte es nicht, um Sesshomarus Autorität Kund zu tun. Jaken atmete merklich aus und bewegte sich nach einigen Sekunden wieder. Er tat so als wäre nichts, doch er und ich wussten, das ich gewonnen hatte.                                                       .                                                     .                                                     .  Ich beschloss mich auf die Suche nach Rin zu machen die etwas weiter in den Wald hinein gegangen war um Blumen zu pflücken.  Es gab mir die Möglichkeit mich zu sammeln und mich zu beruhigen. Zu viele Gefühle strömten momentan auf mich ein...  Die Tränen sammelten sich schon in meinen Augenwinkeln und ich wollte nicht weinen weil ich wusste das es sinnlos war. Es ließ sich nicht ändern... Am liebsten hätte ich geschrieen, aber das hätte nur Fragen aufgeworfen die ich vermeiden wollte. Ich wollte einfach nur allein sein. Die Bilder meiner Vergangenheit stiegen in mir auf. Ich hasste es. Es machte keinen Unterschied ob ich die Augen schloss oder öffnete- die Bilder waren in meinem Kopf und zeigten sich manchmal bei aufkommenden Gefühlen... Ich konnte ihnen nicht mehr entkommen und so nahm es unaufhörlich seinen Lauf... Kapitel 10: Kapitel 10 Die Nekomata Teil II ------------------------------------------- [Rückblende] [Sie-Modus] Das Gras unter ihren Füßen war glitschig, es gab bei jedem noch so kleinen Schritt unbarmherzig nach wie eine schwammige aufgedunsene Masse um es ihr schwerer zu machen vorwärts zu kommen. Es war entweder verdammtes Pech oder ein verdammt ungünstiger Zeitpunkt um böses Karma zu haben... Das Mädchen rannte so schnell wie es unter diesen Umständen nur konnte, sie hatte den Brunnen fast erreicht der sie nach Hause bringen würde in eine sichere Welt... In der Ferne hörte man ein lautes Fauchen, gemischt mit einem durchdringenden angst einflößenden, sich immer wiederholenden Peitschens, welches rasch näher kam. Der strömende Regen machte das Mädchen langsamer... Er lief klagend an ihrem Gesicht herab, und floss über ihre Hände bis nicht mehr zu auszumachen war welcher Teil ihres Körpers den meisten Regen abbekommen hatte. Sie war völlig durchnässt. An ihrer rechten Flanke sah man eine große blutende Wunde, die sie stark zu schmerzen schien. Ihr Atem ging stoßweise und röchelnd. Der Angreifer hatte sie inzwischen eingeholt und tobte vor Kampfeslust. Es war ein riesengroßer roter Drache, der mit seiner gewaltigen Gestalt imstande war den Himmel weitläufig zu verdunkeln, so dass einem allein davon Angst und Bange wurde. Der Drache hatte das Mädchen jetzt überholt und auch den Rückweg mit seinem Schwanz versperrt. Er verhinderte so ihr weiteres Fort kommen. Sie saß trotz des sonst freien Feldes vor ihr tief in der Falle! Makani sah lediglich die Rückseite des Mädchens, denn wenn sie in seine Augen gesehen hätte, hätte sie erstens sofort gewusst wer dort stand und zweitens hätte selbst sie- damals noch ein kleines Mädchen- den Blick ihres Gegenübers deuten können... Es war bei weitem kein schöner Anblick, denn es war jener Blick den man von sich gibt, wenn man einfach weiß das man gleich stirbt und es kein Entkommen mehr gibt... Der Drache begann Feuer in die Richtung des Mädchens zu speien, erst nur kleine Funken, dann wurde die Flamme immer größer und fing an im Gras zu züngeln, so dass das Mädchen erneut in Bedrängnis geriet. Sie konnte gerade noch ein weiteres mal ausweichen indem sie zur Seite eilte, aber das würde sie nicht mehr lange aushalten... Ihre Sinne nahmen ab aufgrund der Schmerzen- sie musste sich beeilen- denn die schwarzen Punkte tanzten zu immer mehreren Paaren verräterisch, höhnisch, vor ihren Augen herum. Sie nahm ihren Bogen, spannte die Sehne schnell und schoss einen leuchtenden Pfeil auf den Drachen- es gab ein bekanntes summendes Geräusch- der Pfeil verfehlte sein Ziel jedoch... Das Mädchen hatte Aufgrund der Schmerzen die der Rückstoß des Pfeiles verursachte geschwankt und genau das wurde ihr tragischer weise zum Verhängnis! Der Drache schnaubte, er merkte ebenso schnell das er eben noch einmal davon gekommen war und griff erneut an. Noch mehr Wut begann in seinem Blut zu kochen. Er schoss auf das Mädchen zu, das keine Chance mehr hatte auszuweichen... Er schleuderte sie in die Luft, nahm sie zwischen seine Klauen und Zähne und fügte ihr eine weitere Wunde zu. Das war seine bevorzugte Art des Angriffs: Frontal und Unbarmherzig. Es war die Fleisch gewordene Gestik seiner Gestalt. Seine Opfer sollten die maximale Schmerzstärke kennen lernen bevor...   Die meisten seiner Opfer hatte er auf diese Art und Weise zur Strecke gebracht. Er war ein mordlustiges, gemeines und unberechenbares Biest. Er schloss seine Kiefer erneut und rieb damit hin und her, bis er es dumpf und hohl in seinem Maul knacken hörte. Dann ließ er seine Beute einfach grob ins Gras fallen und alleine zum sterben zurück... Er zog seiner Wege, kehrte irgendwohin zurück, ohne sein Opfer eines weiteren Blickes zu würdigen... Und dann wurde es plötzlich komisch. Es gab ein Flattern, welches einem Flackern gleich kam. Das Mädchen drehte sich langsam in Makanis Richtung mit sicherlich einem großen Teil ihrer letzten Kraftreserven um sie anzuschauen... Und Makani erstarrte... 20 Ihr Name verließ meine Lippen fast ungewollt, als ob ich Angst hätte das es dadurch erst real werden würde... Arina... Schwester... murmelte ich leise. Aber............. das hier konnte doch nur ein Alptraum sein! Arina lag sicher zwei Zimmer weiter in ihrem Bett und schlief... Wie ich auch! Nicht wahr?! Nicht wahr?! Nicht wahr?! Ja... wenn ich erst erwachen würde und zu ihr lief, würde ich ihre Hände spüren die mich beruhigten... Sie waren stets warm und ich war immer willkommen darin. Genau so war es! Wir würden diesen Traum im Schutze des neuen Morgens einfach weg lachen... ... Aber... große Schwester... Wer schickt mir bloß diesen schlimmen Traum? Und wieso? In dem Moment wo ich es dachte, fixierte sie mich mit ihren Augen und hielt mich fest, so das es mir auffiel. Mir lief es dabei eiskalt den Rücken herunter. Sie war selbst der Übeltäter??? Ich verstand plötzlich nichts mehr. Ich schaute mich erneut um... Ihren Bogen hatte der Drache mit seinem Schwanz zerbrochen, den er scharf wie eine Peitsche genutzt hatte. Meine Schwester lag blutend im Gras. Hinter ihr das Feuer. Ihre Brust hob und senkte sich kaum noch. Ich bekam Angst, was war das hier bloß alles? Ich wollte meine Schwester an der Hand nehmen und mit ihr gemeinsam weg laufen. Dann erst viel es mir auf... Ich hatte keinen Körper mit dem ich laufen konnte? Ich hatte nur Augen die stumm zusehen konnten was dort vor mir geschah... Arina hatte inzwischen die Augen geschlossen und ich hörte nur noch ein schwaches Flüstern ihrerseits "Makani, danke das du da bist" und sie schien erneut in meine Richtung zu blicken, mit Augen die leise eine Geschichte des ewigen Abschieds vor sich hin murmeln. Ich spürte wie ich mich zusammenzog und kleiner wurde, ich wollte schreien, aber es kam kein Ton aus meiner Kehle. //Hilfe! Los... helft meiner Schwester!// wollte ich schreien. Doch hier war niemand anderes weit und breit... Wir waren allein... Tränen liefen meine Wangen herab, als sie ihre Augen schloss... Der Ort wo meine Schwester gewesen war, verschwand mit einem Mal in einem Feuerwall und Dunkelheit umhüllte mich danach... Ich lief weiter, bis ich nach langer Zeit am Horizont ein kleines Licht ausmachte. Dieses Licht musste mir helfen! Ich rannte darauf zu und ich fing so laut ich konnte an zu schreien... Hey...!!!!!!!! Es "drehte" sich zu mir um und kam jetzt von sich aus auf mich zu und rauschte direkt durch mich hindurch. Auf einmal hatte ich das Gefühl da wären Hände, die nach mir griffen und mich wegziehen wollten... anderswo hin. Ich flog? Einen Moment später lichtete sich die Dunkelheit und die ersten Farben schossen meine Pupillen entlang. Ich sah in die besorgten Gesichter meiner Eltern... Ich sah meine Zimmerdecke über mir auftauchen... Was war hier los? Warum starrten sie mich so an? Ich lag in meinem Bett?! "Mama, Papa, schnell wir müssen Arina helfen! Ich weiß nicht genau wo sie ist, aber sie ist in großer Gefahr" schrie ich los. Doch sie bewegten sich nicht. Meine Eltern sahen mich nur traurig und stumm an und versuchten die richtigen Worte zu finden um einem Kind mitzuteilen das es nichts mehr gab was man tun kann... Sie sprachen lange mit mir und es dauerte bis ich verstand das sie nicht wieder kommen konnte. Arina war fort? Gegangen? Arina gab es nicht mehr? Ich wollte es nicht glauben... ......................................................... Nein, niemals! Das konnte einfach nicht sein! Das DURFTE nicht sein! Ich fing an hemmungslos zu weinen. "Arina, Arinaaaaaaaaaaaaaaaa" schrie ich und hoffte sie so zurück zu holen. Aber es war sinnlos. In dieser Nacht zeigte sich das erste mal das Licht in mir... [Rückblende Ende] Ich hielt mir die Hände an meinen Kopf und begann zu wimmern. //Nein!// Diese Bilder sollten aufhören, ich wollte sie nicht mehr sehen! Das Atmen begann mir schwerer zu fallen und mir wurde heiß.   Was war das plötzlich für eine Hitze, die in der Luft schwirrte? Es begann um mich herum zu knistern und kleine schwarze Energiekugeln sammelten sich vor meiner Brust und strömten auf meinen Körper und die Umgebung ein. Es wurde immer heißer bis es schier unerträglich wurde. Es fing an auf meiner Haut zu brennen, ich spürte wie sie versengt wurde und schrie unter dem Schmerz auf. Der Baum der vor mir stand und ebenfalls von den Kugeln getroffen worden war, fing sogar Feuer... Ich wollte weg von dem Baum denn er sonderte eine zusätzliche Hitze ab. Aber ich konnte mich vor Schmerz nicht bewegen und krümmte mich nur, wie ein kleiner Wurm am Boden. Nicht mehr lange und der Baum wäre auf mich gestürzt, es wäre sicher unangenehm geworden, aber bevor dies geschah spürte ich schwach, wie ich hoch gehoben wurde und mich jemand kräftig schüttelte. "Mach deine Augen auf" drängte es von oben herab auf mich ein. Ich wollte dieser Stimme nicht gehorchen, dort wo ich jetzt war, gefiel es mir besser. Die Dunkelheit nahm mir den Schmerz. Aber die Stimme gab keine Ruhe und wurde drängender und... verzweifelter? Ich wollte sagen: Halt den Mund! Diese Art von Schlafen bedeutet bei uns nicht den Tot sondern lediglich Heilung. Aber ich war zu erschöpft um auch nur irgendetwas von mir zu geben... "Wach auf du Schwächling!" Hörte ich es tönen, bis die Stimme erneut verstummte und wartete. //Was war das?// Wer war da so traurig? Ich horchte genauer hin. Als nächstes ertönte ein lautes Klatsch und in meinem Gesicht breitete sich ein stechender Schmerz aus, so dass ich nicht anders konnte als meine Augen blitzartig zu öffnen... Ich sah in zwei goldene wunderschöne, traurige Augen, als ich die meinen wiederwillig öffnete.  Sesshomaru...? Nach einigem Zögern gelang es mir Luft in meine Lungen zu holen und wieder heraus zu pressen. Das war wohl eines jener Zeichen die er brauchte um sich zu beruhigen... nahm ich an... Mir war so als würde ich ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen erkennen, seine Augen hatten sich jedenfalls wieder beruhigt und hatten den starken, unnahbaren, Ausdruck wieder angenommen. Ich sah mich um, was war überhaupt passiert? Ich sah den ´brennenden Baum´ weiter weg in der Ferne. Er war inzwischen ausgebrannt und rauchte nur noch. Bald würde er in sich zusammenfallen und zu Staub werden... Es dämmerte mir. Ich fasste mir an die schmerzende Wange und sah den Daiyokai empört an. Hier traf wörtlich Verständnis auf Unverständnis! Ich schrie ihn an und war vielleicht etwas egoistisch. "Sag mal du spinnst wohl! Sei das nächste mal ruhig etwas sanfter. Ich bin doch kein Boxsack oder so. Ich bin ein Mädchen und das bedeutet ich bin aus Zucker, verstehst du?", Sagte ich laut und streckte ihm die Zunge raus. Sesshomaru sah in diesem Moment ein wenig mitgenommen aus, in der nächsten Sekunde, drückte er mich wortlos an sich. Und ich ließ es mir gefallen.   Nach einer Weile, als wir immer noch schwiegen und Arm in Arm waren, fragte ich ihn leise "hey, alles in Ordnung?" Ich sah seinen stummen Seufzer nicht aus seiner Kehle entweichen. Er drückte mich noch fester an sich, bis mein Herz leise sprang. Wenn er mich so im Arm hielt konnte ich ja nicht anders, als irgendetwas zu fühlen, oder? Nach einer Weile löste er sich schließlich von mir und strich mir wortlos über die Wange, auf die er geschlagen hatte. Sie war noch gerötet und pochte vor sich hin... Ein ´es tut mir leid´ würde ich von ihm nicht hören. Aber seine kleine körperliche Geste sagte mir in dem Moment so viel mehr als tausend Worte. Ich lächle weil ich nicht anders kann. Ich bin ihm dankbar. Es ist ein kleiner Einblick in sein Wesen den er mir hier gewährt. Ein kleines Stück vertrauen. Auch wenn ich nicht weiß, ob nur die Situation an sich ihn dazu getrieben hat so zu reagieren, freue ich mich darüber.  "Vergiss es!" Sage ich zu ihm als er seinen Blick noch immer nicht von dem roten Fleck nahm, den er verursacht hat. Ich sah ihm klar in die Augen und drückte seine Hand. "Vielen dank für deine Hilfe!" Von ihm kam wieder keine verbale Reaktion, aber dennoch spürte ich wie sehr er jeden Muskel unter seinem Kimono anspannte.  Ich wusste selbst nicht so genau, was ich tun sollte. Machte ich etwa alles falsch? Es tat mir nicht gut ihn so zu sehen und so warf ich mich kurzerhand wieder in die Weiten seines Kimonos hinein und verblieb dort noch ein wenig länger. Ich atmete seine Unendlichkeit ein und sagte leise zu ihm "es tut nicht so weh wie du denkst... ehrlich!" Und ich lächelte dabei vor mich hin, obwohl er es nicht sehen konnte. 21 "Dieses Feuer und die Kugeln, was war das?" Frage ich ihn. Ich kannte mich in dieser Welt nicht gut aus. Es könnte also durchaus sein, das solches zum normalen Alltag gehörte. Doch war dem wirklich so? Ich würde es nur sicher wissen, wenn er mir antwortete. "Hast so etwas je gesehen Sesshomaru?" "Nein." Erst jetzt sah ich das er verletzt war. Seine Hände und Arme waren mit Brandwunden übersät die furchtbar aussahen. Er bemerkte wie ich ihn sichtlich aufgebracht musterte. Die Tränen stiegen in mir hoch, doch es war Absicht, diesmal ließ ich sie einfach aufsteigen, denn sie würden mir dabei helfen ihm zu helfen... Eine einzelne kristallene Träne stieg aus dem Meer meiner Augen herab und traf wie geplant auf die Haut meiner Wange. Dort entfaltete sie ihr vollstes Glitzern und ich legte los: Ich griff nach seinem Körper und als ich ihn erneut berührte, kam das Licht in mir zum Vorschein und heilte ihn sanft bis alle Wunden verschwunden waren. Es waren viele gewesen, deswegen erforderte es dafür mehr als nur mein reines Licht... Für Ungeübte wie mich, war eine Träne hier ein Hilfsmittel, eine Art Katalysator, ein reines Mittel zum Zweck.   Ich legte einen Finger an die Lippe dachte wieder nach. //Seltsam, das Licht hatte mich bisher immer beschützt. Wo war es dann vorhin gewesen als ich mich in Lebensgefahr befand?// Wir ließen uns erstmal auf dem Boden nieder, die ganzen Erlebnisse wanderten noch durch unsere Körper wie ein fieses Aufputschmittel... Sesshomaru zog mich an seine Seite und legte den Arm um mich und wartete bis ich mich beruhigt hatte... Ich atmete schneller und ein wenig flach denn ich hatte viel Kraft verbraucht... Es war einer jener Punkte die ich eigentlich nicht über mich preisgeben wollte, aber nun ließ es sich nicht mehr ändern. Das hier war schließlich ein Notfall gewesen er hatte mich gebraucht... Sicher, seine Wunden wären auch von selbst verheilt, aber es hätte länger gedauert... Vielleicht mehrere Tage, ich wusste es nicht genau! Fakt war: Er war bei dem Versuch mir zu helfen zu Schaden gekommen und das wollte ich nicht hinnehmen! Ich hoffte ich hatte mir durch die ganze Aktion keinen Ärger eingehandelt der sich später rächte... 22 Es war inzwischen später Nachmittag geworden, wie man am Stand der Sonne feststellen konnte. Ich schaute nach oben und die Sonnenstrahlen begrüßten mich lieblich mit einem Kuss. Ich ließ die Wärme auf mich wirken und lächelte erschöpft, dennoch war ich irgendwie zufrieden. "Warum hast du vorhin geweint?" fragte Sesshomaru schließlich gekonnt mit einer Stimmlage die die Stille des Waldes nicht im geringsten störte.   Ich blickte ihn verdutzt an: "Na, ich hab mir Sorgen um dich gemacht" sagte ich nur und leichte Farbe streifte mein Gesicht. Er schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein denn er fing erneut an zu Sprechen was gar nicht seine Art war. Er war nie ein Freund großer Worte gewesen das wusste ich inzwischen... "Nein... vorhin als du in den Wald gegangen bist" sagte er ruhig und betrachtete jede kleinste Reaktion meiner Mimik genau. Meine Augen wurden größer, als ich daran dachte. //Mist, dann hatte er es also doch gesehen vorhin...//   "Ich habe an meine Schwester gedacht..." sagte ich leise und schaute auf meine Hände herab. Mein Blick wurde erneut kälter und ich errichtete in aller Eile eine schützende unsichtbare Mauer um mich herum, weil ich es gewohnt war das jetzt Fragen folgten, die einem wie Schläge in die Magengegend vor kamen. "Deine Familie fehlt dir sehr oder?" stellte Sesshomaru fest. "Ja schon... aber das ist es nicht." Sagte ich mit einer Stimme die sich anhörte als gehörte sie jemand anderem und nicht mir. Es kam mir so vor als würde sein Gold versuchen meinen Blick zu klären.  Nun war der Moment gekommen in dem ich mich entscheiden musste, ob Sesshomaru die ungekürzte Version meiner Geschichte erhalten sollte, oder lediglich eine Zensur... Ich entschied mich dafür, das ich ihm alles erzählte, zumindest aus diesem Kapitel meines Lebens, denn es war ganz einfach: Er wollte es wissen. "Nein... Ich meinte... meine andere Schwester Arina... Sie starb als ich acht Jahre alt war..." Und ich sah ihm geradewegs in die Augen als ich es sagte, damit er sicher sein konnte das sich darin keine Lüge versteckte... "Sie wurde von einem Drachen getötet... Meine Eltern sagten mir jahrelang das es ein Unfall war um mich zu schützen. Bis vor kurzem konnte ich mich nicht mal mehr daran erinnern was geschah und hatte nur wirre Fetzen davon ab und zu in meinem Kopf, weil ich keinerlei Erinnerung daran abrufen konnte. Aber... seit kurzem... kommen die Erinnerungen stärker zurück..."   Meine Stimme brach kurz weg und Sesshomaru wartete geduldig und schaute in die Ferne, bis ich mich beruhigt hatte und erneut zu sprechen begann.   "Als ich von meiner ersten Reise hier aus dem Mittelalter zurückkam schenkten mir meine Eltern reinen Wein ein. Meine Erinnerungen waren mit dieser Welt verbunden... Sie hatten mithilfe einer Zauberfeder, die sich seit Jahren im Besitz unserer Familie befindet, meine Erinnerungen unterdrückt. Erst als ich hier her kam, wurde das Verhältnis verwischt, so dass sie allmählich wieder erwachten. Ich konnte erst nicht glauben was ich da alles hörte und war wütend... Aber natürlich verzieh ich meinen Eltern irgendwann... Letztendlich konnte ich meine Eltern sogar verstehen, sie taten es um mich zu schützen... Meine Eltern sagten indem ich die Feder an mich nehme und hier her bringe würde sie ihre Kraft allmählich wieder regenerieren- und das tat sie wohl. Und jetzt muss ich mich ebenfalls regenerieren- also besser gesagt mein Geist. Es gehört alles zu dem Prozess das Erlebte zu verarbeiten, auch wenn ich das alles noch nicht so ganz begreife” gab ich offen zu.   Ich begann in meiner Tasche zu kramen und holte behutsam die Feder aus der Innentasche meines Kimonos heraus und zeigte sie Sesshomaru. Sie hatte eine wunderschöne glänzende Oberfläche die eine Weite wiederspiegelte die unglaublich war. Mir viel jetzt erst auf, auf dass Sesshomaru ebenso jene Farbe sein Eigenen nennen konnte. Denn es war eins zu eins die gleiche Farbe, die seine goldenen Augen zierten und in dem Moment empfand ich es wirklich als tröstlich, dass etwas was so verschieden war und aus verschiedenen Welten stammte doch so gleich sein konnte... “Sie besitzt unbekannte magische Kräfte..." sprach ich weiter. "Meine Schwester konnte ebenfalls durch die Zeit reisen genau wie ich. Seltsam oder?" und ein weiteres Mal gab ich vor mir zu, wie frustrierend es zuweilen sein konnte zu heilen. Das war das Ende meiner Erzählung, denn mehr wusste ich darüber nicht. Sesshomaru hatte still zugehört bis ich geendet hatte. Es war leicht zu erahnen wie aufgebracht ich innerlich nach dieser Erzählung war, auch wenn ich von Außen eigentlich ruhig wirkte. Mein Herz brannte. Dennoch, ich hatte es fertig gebracht zu erzählen. Nur das zählte!   Der Daiyokai legte mir seinen Arm sanft auf meine Schulter und drückte mich ein wenig und ich wagte es im Gegenzug den Kopf kurz an seiner Schulter ruhen zu lassen. Mehr jedoch nicht. Es war ein kurzes aufblitzen von gegenseitigem Einverständnis und Verstehen, wo ich es wieder einmal nicht erwartet hatte. Sesshomaru zog mich nach einer Weile zaghaft hoch als es kühler wurde und der Wind auffrischte und stetig wilder wurde. Ich stand eine Weile einfach so da um zu prüfen wie es um meine Kraft stand und stellte erfreut fest, das ich mich wieder normal bewegen konnte. Ich ruderte mit den Armen kräftig zur Untermalung herum. Dann gingen wir gemeinsam los. Wohl beide froh, dass sich dieser Tag dem Ende zu neigte. Nach ein paar Schritten blieben wir jedoch stehen, weil wir ein Geräusch aus der Nähe vernehmen konnten und wir machten noch einmal in die entgegengesetzte Richtung kehrt um seinen Ursprung festzustellen. 23 Sesshomaru POV Sesshomaru stand lässig an den Baum gelehnt an dem er und Makani sich gerade geküsst hatten. Er schielte unauffällig zu ihr hinüber. Sie wirkte aufgewühlt, man merkte es an ihrer Stimmlage. Sie klang nicht ganz so fest als sie mit Jaken redete -sie zitterte etwas-, oder an der Art wie sie sich bewegte... da war mehr Unsicherheit in ihren Bewegungen als sonst -als ob sie etwas beschäftigte-. Und ihr Herz schlug schneller als gewöhnlich.   Was Sesshomaru am meisten irritierte war, dass er Traurigkeit riechen konnte. Er schaute Makani ins Gesicht und sah gerade noch die Tränen aufquillen, bevor sie sich weg drehte. //Was hast du?// Fragte er sich. An der Art wie er küsste konnte es nicht gelegen haben. Er hatte immer reihenweise Verehrerinnen gehabt die permanent um seine Gunst buhlten, wenn er auf seinem Schloss zugegen war. Manchmal ließ er sich mit einer von ihnen ein, wenn ihm danach war. Aber das kam selten vor und dennoch... Er konnte an ihren Reaktionen genau erkennen wie sehr sie es genossen, wenn er sie in sein Bett holte. Allerdings waren das alles Yokai und keine Menschen gewesen und mehr als ein paar mal Sex und Befriedigung seiner Bedürfnisse war es für ihn nie gewesen. Einen Menschen hatte er in all den Jahren noch nie geküsst... Wozu auch? Der bloße Gedanke stieß ihn ab... Er verzog das Gesicht so dass seine Mundwinkel deutlich nach unten absackten. Aber mit Makani war es irgendwie anders gewesen... Er hätte nicht gedacht das es sich so anfühlte einen Menschen zu küssen. Er zog seine Lippe unbewusst zusammen als er ein prickeln spürte und spannte sie an. Als er merkte was er da gerade machte war er noch frustrierter. Was machte er denn da?  Er hasste die Menschen doch! Ja, sie waren nur eine unterentwickelte schwache Rasse, eine reine Platzverschwendung sagte er sich. Es gab nur wenige Ausnahmen genau genommen sehr wenige! Und die starben nach wenigen Jahren einfach weg! Unverschämtheit! Er hielt noch etwas länger einen stummen Monolog mit sich ab, indem er weitere Punkte aufzählte, die für die Nutzlosigkeit der Menschen sprachen, bis er schließlich irgendwann innerlich verstummte. Da er ohne die beiden Mädchen nicht weiterreisen konnte und sie noch nicht wieder da waren beschloss er sich auf die Suche nach ihnen zu machen. 24 Er ging in die Richtung die Rin und Makani eingeschlagen hatten um nach den beiden zu sehen und sich ein wenig den Wind um den Kopf wehen zu lassen. Als er eine Zeit lang gegangen war steifte seine Nase zaghaft ein Geruch, der erst kaum da war, dann aber schnell intensiver wurde je tiefer er in den Wald hinein ging. //Was zum Teufel soll das?// Er hatte den Geruch von verbranntem Fleisch in der Nase... Als er sich weiter näherte konnte er das Knistern von Feuer hören und nahm ein leises Stöhnen wahr. Auf der Erde lag Makani- und um sie herum tanzten schwarze Energiekugeln, die er, wenn er nicht wüsste das es unmöglich war als wütend bezeichnet hätte. Das musste die Quelle ihrer Verletzungen sein dachte er sich.   Er näherte sich diesen seltsamen Kugeln und spürte wie sie ihm ebenfalls die Haut aufritzten, als er ganz Nahe war und ihn brandmarkten. Aber er war stark und es kümmerte ihn nicht wirklich. Er griff nach Makani, hob sie auf seine Arme und flog mit ihr ein Stück davon. Als er sich umdrehte merkte er das die Lichtkugeln verschwunden waren und er blieb stehen. Er legte Makani zaghaft auf den Boden- sie atmete nicht. Er begann sie zu schütteln, -mal mehr mal weniger, irgendwann sogar hektisch...- Aber es half alles nichts und Beklommenheit senkte sich auf ihn herab. //Nein......//  Bevor er wusste was er genau tat hatte er sie mit seiner Hand ins Gesicht geschlagen und sie machte langsam die Augen auf. Wie automatisch zog er sie in seine Arme. Er musste eine Weile so verharren, denn er traute dem Biest nicht was in seiner Brust schlug. Es war verstört, so hatte er es noch nie erlebt. Es schlief sonst immer stetig. Und so wartete er ab bis es sich einigermaßen beruhigte. Kurz darauf fing Makani an zu sprechen und er löste sich von ihr.   So hörte er ihr lange zu bis sie geendet hatte und er eines der Geheimnisse erfuhr, was sie tief in ihrem Herzen verbarg. Er konnte es mit Worten nicht beschreiben... aber... es veränderte die Weise wie er sie sah. Er hatte nicht gedacht das sie mit so einer Vergangenheit Tag für Tag lebte. Er hatte es einfach nicht gewusst... Er wusste selbst nicht genau was sich da drehte, vielleicht dachte er wie so viele Personen das Wesen die eine schlimme Vergangenheit hatten, auch von außen gezeichnet sein müssten... mit etwas das sich ebenso auf ihrem Körper festsetzte, genau wie im Inneren von ihren Herzen, in Form von hässlichen unpassenden Malen oder ähnlichem, aber das war natürlich totaler Quatsch, wie er selbst feststellte.   Sesshomaru konnte nur erahnen wie viel Überwindung es Makani kosten musste an dieses Ereignis zu denken, geschweige denn davon zu sprechen. Menschen waren generell viel gefühlsbetonter als Yokai, vor allem in diesem Punkt! Er konnte sie auf eine gewisse Art und Weise verstehen, wo er doch selbst eine Wunde der Vergangenheit tief in sich vergraben trug... Er legte den Arm auf ihre Schulter denn es gab keine Worte die gut genug waren um diese Art von Schmerz zu lindern... Egal was man sagte, es fühlte sich falsch an sobald die Wörter den Mund verließen... Er wusste es gut, denn auch ihm war diese Art von Schmerz bekannt. Ihm war diese Art von Gefühl allerdings zuwider und es dauerte nicht lange bis er das Gefühl mit purer Willenskraft aus seinen Gedanken verschwinden ließ. Hier trat wieder einer jener Punkte hervor, in denen sich die Rassen unterschieden... Yokai und Menschen... Yokai konnten die meisten Gefühle ausblenden wenn sie es wollten... Es gelang ihnen aber auch nur dank Jahrzehnte langer Übung... So viel Zeit zum Üben hatten Menschen natürlich nicht... Er sah Makani in die Augen und sah zwei harte Spiegel der Trauer vor sich. In ihm kam plötzlich der Gedanke auf, das er wollte das sie dieses Gefühl nie wieder erleben musste. Warum wusste er selber nicht. Er wollte es einfach! Dann drückte er nur einmal kurz ihren Oberkörper und schaute sie lange an- es schien ihr trotzdem gut getan zu haben zu reden. Man sah wie das Leuchten langsam in ihre Augen zurückkehrte und sie von neuem leise erblühte wie ein schöner Tag... 25 Wir erhoben uns und wollten uns auf den Rückweg machen, doch als wir an der Stelle vorbeikamen an der der Baum gebrannt hatte, hielten wir kurz an- uns war als könnten wir ein schwaches Geräusch hören das einem fiepen gleich kam. Es klang verzweifelt und einsam. Wie der verzweifelte Ruf nach einer Mutter. Es dauerte nicht lange, bis wir die Quelle erreicht hatten. Es kam aus einem Erdloch was sich unmittelbar neben dem Baum befand. Wir näherten uns dem Loch und als wir vorsichtig hinein schauten sahen wir in der hintersten Ecke der Höhle eine kleine Nekomata die Kiara zum verwechseln ähnlich sah. Nur die Farben waren anders. Diese hier war sehr viel kleiner -sie war ein offenbar noch ein Junges... Sie hatte schwarzes Fell und dunkle blaue Augen und eine lange weiße Narbe zeichnete ihre Stirn. Sesshomaru begann sich draußen weiter umzusehnen. Ich ging näher an die Nekomata heran und sah das die Kleine an der rechten Vorderpfote verletzt war. Ich hielt ihr meine Hand zum Schnuppern hin, aber die Kleine kauerte sich stärker in die hinterste Ecke und fauchte jetzt lauter. Sie gab alles was ihr dünnes Stimmchen bot, ihr Fell sträubte sich nach oben bis sie aussah wie ein kleines bewegliches schwarzes Wollknäuel.   26 "Hey meine Kleine ganz ruhig, ich tue dir nichts" sagte ich leise zu ihr. Ich streckte meine Hand bis ins Innere der Höhle aus. Das Kätzchen biss kurz nach mir, aber als sie merkte das ich sie nur streichelte viel die Furcht mit jedem Streichler langsam von ihr ab. Es dauerte einige Momente bis sie ganz verflog und sie ihren Biss lockerte. Ich aber, war ganz still und bewegte mich nicht nur meine Hand streifte immer wieder sanft ihr Fell, ansonsten wartete ich einfach ab. Langsam begann die Nekomata die Berührungen zu genießen und wurde ruhiger und kam schließlich mit ihrem Köpfchen zuerst aus der Höhle heraus. Ihre Wunde hatte ich natürlich inzwischen geheilt. Sie saß nun direkt vor mir und schaute mich an. Ich hielt ihr erneut meine Hand hin und als sie sich mit dem Kopf daran rieb, gewann sie mein Herz. Ich hob sie auf meine Arme. Aber was nun, war sie etwa ganz alleine hier? Sie begann jetzt leise zu schnurren. In diesem Moment kam Sesshomaru zurück und berichtete mir das die Mutter der kleinen Neko es nicht geschafft hatte und einige Meter weiter weg tot verwundet auf dem Boden lag... Was war wohl mit ihr passiert? Musste sie sehr leiden? Waren das etwa auch diese Lichter gewesen, die mich angegriffen hatten oder etwas anderes? Ich ließ mir von Sesshomaru den Körper der Mutter zeigen. Er lag ein wenig weiter im Gestrüpp verborgen. Wir wolltenwollte sie mit Tensaiga wiederbeleben aber Tensaiga zeigte das erste mal keinerlei Reaktion was uns beide beunruhigte... Wie war das möglich? War es weil es noch immer in meinem Körper verweilte und nicht heraus kam? Oder hatte es andere, uns unbekannte Gründe?   Sesshomaru sagte noch, das er den fremden Geruch der von der Leiche der Mutter ausging nicht kannte. Er hatte sich seltsamerweise in den wenigen Minuten in denen Sesshomaru bei mir gewesen war um mich zu holen, noch weiter verflüchtigt, das man ihn nun eher erahnen als riechen konnte. Selbst mit der feinen Nase eines Hundes. Sesshomaru vermutete das sein Ursprung Yokaiisch´war wie er mir mitteilte.    Meine Handfläche kitzelte plötzlich ein wenig als die Nekomata mit ihrem Fell daran entlang fuhr. Ich schaute mit großen verliebten Augen auf sie herunter. Jetzt war die zentralste Frage: Was sollten wir tun? Ich konnte die Kleine unmöglich hier lassen, sie hatte den Weg in meine Arme gefunden und ich wollte das sie dort sicher war! Ich betrachtete sie verstohlen. Sie war zu jung um alleine zu überleben, sie konnte höchstens einige Wochen alt sein, wenn überhaupt... Das bedeutete sie würde hier sterben, wenn wir sie zurück ließen... Das konnte ich nicht zulassen!   Außerdem war das bei uns oberstes Gesetz und ich war mit dem Gedanken Tag für Tag aufgewachsen: Jedes Leben ist kostbar! Meine Hände schlossen sich stärker um sie.   "Du bist jetzt für ihr Leben verantwortlich", hörte ich Sesshomaru neben mir sagen. Ich drehte mich zu ihm und fing an zu lächeln. Er wusste genau das ich ihn gefragt hätte, wenn er seinerseits nicht das Angebot gemacht hätte... Und egal was er gesagt hätte... Es wäre unmöglich gewesen das ich die Kleine ihrem Schicksal überlassen hätte! Sie kuschelte sich inzwischen von sich aus fester in meine Arme und döste vor sich hin. Sie wirkte so erschöpft und müde... 27 Als wir im Lager ankamen war Rin schon zurückgekehrt. Sie hatte sechs kleine Fische für das Abendessen fangen können und einige Beeren und Wurzeln gesammelt, ihre gepflückten Blumen lagen ein wenig Abseits... Ihre Augen fingen ebenfalls an zu leuchten als sie sah was, oder besser wen ich da auf den Armen trug. Das Mahl war nicht besonders üppig, aber ich hatte gelernt auch mit wenig aus zukommen. Es lag mir im Blut. Ich ließ mich mit meiner neuen kleinen Freundin auf dem Boden nieder, die ihre Augen öffnete und Rin interessiert ansah und an ihr behutsam, aber scheu schnüffelte solange sie sich nicht bewegte.   Die Fische spießten wir auf mehrere Äste und brieten sie über der roten Glut und sie verbreiteten schon bald einen vielversprechenden Duft. Als sie fertig waren nahm ich zwei von ihnen, pustete erst und teilte sie dann in kleine mundgerechte Stücke und hielt sie der Neko hin. Sie beobachtete alles ganz genau und war mehr als neugierig. Sie schnupperte wissend an dem Fisch und langte ordentlich zu, so dass ich ihr meine zwei Fische auch noch gab. Wer weiß wann sie das Letzte mal etwas gefressen hatte?   Sie tollte noch eine Zeit lang vor dem Feuer herum. Sie hatte wahrlich noch den unbesorgten Geist eines Kindes. Als sie sich genug verausgabt hatte rollte sie sich in meinem Schoss zusammen und schloss behutsam die Augen. Ich kraulte sie liebevoll am Kopf und fuhr mit meiner Nase durch ihr rabenschwarzes Fell. Ich unterhielt mich flüsternd mit Rin bis wir schließlich auch zu müde wurden und uns ins Land der Träume begaben. Jaken und Ah-uhn schliefen auch schon seit geraumer Zeit. Man hörte auch sie leise atmen. Sesshomaru hatte das Ganze schweigend beobachtet und schaute in dieser Nacht noch lange zu den beiden Mädchen und der Neko. Kapitel 11: Kapitel 11 Atempause -------------------------------- Der nächste Tag brach neu und frisch an und fing an verführerisch lockend um unsere Gruppe herum zu säuseln. Ich erschrak weil ich etwas nass-kaltes an meiner Wange spürte was sich beständig hin und her bewegte und nicht stoppte. Ich öffnete meine Augen zögernd, weil ich im ersten Moment mit einer fetten Spinne rechnete und bereitete schon innerlich meinen Igitt-ich-hasse-Spinnen-Schrei vor um sämtliche Wesen im Umkreis von drei Kilometern zu wecken. Aber als meine Lider nach oben fuhren, sah ich nur eine kleine harmlose rosa-farbene Schnauze vor mir und ein dunkelblaues Augenpaar das mich fragend und zuckersüß anblickte. //Ach ja// dachte ich noch ganz verschlafen. Wir haben ja eine neue Gefährtin... Die Neko blinzelte, fing leise an zu miauen und begann gemütlich auf mir herum zu laufen. "Na meine Kleine du hast wohl Langeweile wie?" Diese von mir gestellte Frage quittierte ihr kleiner Bauch mit einem lauten Knurren, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er überhaupt dazu in der Lage sei. Mein Mund klappte hoch “Und Hunger wohl auch!”   Ich selbst hatte ebenfalls Hunger, gestern war meine Mahlzeit schließlich eher mau ausgefallen. Mehr als ein paar Beeren und Wurzeln waren es nicht gewesen... und ich war schließlich noch lange nicht bereit um auf Essen zu verzichten... Ich schaute mich jetzt um. Sesshomaru und Jaken waren nirgends zu sehen, nur Ah-uhn und Rin lagen zu meiner Linken, noch friedlich im Land der Träume eingefangen. Ich streckte mich einmal ausgiebig um wach zu werden und schüttelte meine noch müden Glieder hin und her. Ich erhob mich nach einem zarten Augenblick des zögerns. Dann nahm ich mir mehrere unserer vorbereiteten Schlingen mit und machte mich mit der kleinen Neko auf den Weg ins Unterholz um uns ein Frühstück zu besorgen. Wir mussten nicht lange suchen. Die Kleine begann schon bald mit ihren Ohren hin und her zu kreisen, weil etwas ihre Aufmerksamkeit erregte und zwei Hasen grasten scheu im Dickicht vor uns. Da wir glücklicherweise entgegengesetzt der Windrichtung standen, konnten sie uns nicht wittern und ich legte die Schlingen aus. Wenig später verfingen sich die Hasen darin und ich zog ihnen mehr oder weniger schnell das Fell ab (Rin hatte es mir einmal gezeigt, aber ich brauchte noch etwas Übung.) Als wir fast am Lager angekommen waren kam uns Rin entgegen die gerade Wasser geholt hatte. "Guten Morgen ihr zwei" sagte sie fröhlich wie gewohnt. "Na wohl eher wir vier sagte ich gut gelaunt und deutete auf die Hasen die ich gefangen hatte." Man konnte sehen wie Rin das Wasser im Mund zusammenlief. Ein gutes Frühstück war in dieser Zeit wirklich Gold wert! Die Neko schnupperte ein weiteres Mal an den Hasen für dessen Erlegung sie mit verantwortlich war und drückte mit einem zusätzlichen, fast kläglichen Miauen ihre Ungeduld aus.   "Sag mal Makani..." sagte Rin fragend und deutete auf sie "willst du der Kleinen nicht langsam mal einen Namen geben?"   Ich schaute das kleine Kätzchen lange und eingehend an. Darüber nachgedacht hatte ich schon seit ich sie das erste mal sah, noch bevor klar war das sie bei uns bleiben würde, doch erst gestern nahm der Gedanke eine klarere Gestalt an. Der Mond war auf die Kleine herab geschienen und hatte sich in ihrem schwarzen Fell reflektiert, bis es wunderschön glänzte. Sie war passend dazu die abendlichen Luftströme hoch und runter gerannt. Es hatte irgendwie einen tröstenden Effekt der mein Herz ruhig werden ließ sie so voller Freude zu sehen. Das sanfte Mondlicht ließ ihr schwarzes Fell wahrlich wunderbar schimmern. Nun Kiara konnte ich sie ja schlecht nennen, das hätte Sango sicher nicht so toll gefunden... Also entschied ich mich für: Raven- die, die wie ein Rabe durch die Luft schwebt. "Ich nenne sie Raven..." sagte ich an Rin gewandt. "Na meine Kleine wie findest du den Namen?" fragte ich sie und kraulte sie als Bestechung unter dem Kinn. Sie miaute süß als Zustimmung und gab mir das Gefühl als würde sie uns verstehen. 28 Als wir drei ins Lager zurückkamen, war es immer noch leer. Von Jaken und Sesshomaru keine Spur. Wir kamen nicht wirklich dazu uns lange zu fragen wann sie kamen, denn wir bemerkten wie sich drei Punkte aus der Ferne näherten... Die verwischten Punkte wurden immer klarer, je näher sie in unser Sichtfeld rückten. Wir winkten ihnen begeistert zu als wir sie erkannten.  Es war ein Inu-Hanyo mit einem roten Kariginu, eine junge Miko und eine gelbe Nekomata: Inuyasha, Kagome und Kiara! Bereits als er in Hörweite war rief Inuyasha "Hey was macht ihr denn in der Gegend hier? Wisst ihr nicht das hier in der Nähe ein gefährlicher Yokai sein Unwesen treibt?" Und er ließ sein Tessaiga ausgebreitet lässig über seiner Schulter baumeln, sodass es die Sonne reflektierte. Ob die Anderen davon gehört hatten konnte ich nicht sagen, aber ich hatte bisher noch nichts genaues davon gehört. Nur Kaede hatte mir im Dorf vor einigen Tagen davon berichtet, das Inuyasha und Kagome auf der Jagd nach einem Yokai waren und deren Fährte verfolgten...    Das war jedoch nichts ungewöhnliches da sie sich ihr Brot unter anderem als Dämonenjäger verdienten. In letzter Zeit kam es häufiger vor das sie nur zu dritt unterwegs waren, da Sango das Bett hüten musste, da sie bald ihr Kind gebären würde. Miroku blieb währenddessen natürlich an ihrer Seite und fiel ebenso aus. Da die Beiden die Untätigkeit aber dennoch nicht liebten und ein bisschen ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren Freunden hatten, hatten sie Kiara mit Inuyasha und Kagome zusammen losgeschickt. Damit sie im Falle des Falles eine verlässliche Verstärkung hatten. Shippo trieb sich zur Zeit im weit entfernten Fuchsrevier rum und machte seine Prüfungen. Das Dorf in Musashi war trotzdem einigermaßen gut geschützt, denn Kaede und Kohaku waren noch da. Kohaku hatte über die Jahre sein Können perfektioniert. Manchmal war es ihm sogar vergönnt gewesen von Sehsshomaru persönlich seine Lektionen zu erhalten. Er war ein passabler Jäger geworden. Ich wollte gerade antworten und von meiner Begegnung gestern berichten, da kehrten Sesshomaru und Jaken zurück. "Dann solltest du dich wohl lieber vorsehen" sagte Sesshomaru zu seinem Halbbruder. Er hatte das mit dem ´starken Dämon´ offensichtlich noch gehört.     Die alte Rivalität zwischen den Beiden Brüdern würde wohl nie gänzlich erlöschen. Inuyasha tat sich aber wesentlich schwerer ruhig zu bleiben. Sein Wesen war temperamentvoller und aufbrausender als das seines Bruders. Man merkte schon wie seine Aura aufflammte und Feuer fing. Er hob sein Schwert nach vorne und ließ die Spitze den Boden berühren als er mit funkelnden Augen auf den Boden spukte und sagte "vielleicht solltest du mir eine Lektion erteilen Brüderchen?" "Hanyo! So sei es!"                                                       .                                                     .                                                     . Das Duell war in vollem Gange und der arme Waldboden und teilweise auch die umstehenden Bäume mussten darunter leiden. So lange bis Kagome Inuyasha mit einem ´Mach Platz!´ außer Gefecht setzte. Ein kurzes klägliches "Ungh" war zu hören und Inuyasha plötzlich am Boden klebtet. Auch wenn er es eigentlich nicht so richtig verdient hatte. Es war wohl besser das Kagome es beendet hatte. Wer weiß wie lange das sonst noch weiter gegangen wäre? Fasziniert von der Live-Vorstellung des Rosenkranzes fragte ich mich ob ich Sesshomaru wohl überreden konnte für Jaken auch so einen Rosenkranz zu besorgen... Man konnte sagen was man wollte: Praktisch waren diese Dinger ja zweifellos... Ich grinste breit. Nie im Leben würde der Kappa das über sich ergehen lassen. Aber träumen durfte man ja wohl! Dann beruhigten sich die erhitzten Gemüter allmählich, wie das Meer bei dem nach der Flut irgendwann eben die Ebbe folgt. Mehr oder weniger hatten die beiden ungleichen Brüder wohl nach einiger Zeit einfach die Lust verloren aufeinander einzuschlagen. Selbst das konnte also langweilig werden... gut zu wissen! Wir ließen uns nachdem sich ein Großteil ihres Testosterons winkend verabschiedet hatte zusammen nieder und erfuhren das die Drei immer noch auf der Suche nach dem mysteriösen Yokai waren und er angeblich hier durch gekommen war. Aber weder Sesshomaru noch Inuyasha konnten das Kleinste bisschen von ihm erschnüffeln. Ich blickte Sesshomaru verstohlen über die Schulter an... dann war das gestern alles wohl wirklich kein Zufall gewesen... War das gestern etwa das Werk des Yokai von dem Kagome und Inuyasha gerade sprachen?... Es musste so sein... an einen Zufall konnte man in diesem Fall nur schwerlich glauben... Sesshomaru schienen mit Sicherheit ähnliche Gedanken zu bewegen und er berichtete von unserer gestrigen Entdeckung, jedoch ohne auf private Einzelheiten einzugehen. Wofür ich ihm im stillen dankbar war. Da Sesshomaru ebenfalls eine gute Beute geschlagen hatte, bot er den Dreien spontan an das sie zum Essen bleiben sollten weil sie "so aussahen wie zwei abgemagerte Yuki-Onna" wie er es auf seine liebenswerte Yokai-Art ausdrückte. Inuyasha wollte schon wieder zu seinem Schwert greifen und losstürmen, aber ein zur-Räson-bringender-Blick von Kagome nahm ihm diesmal sofort den Wind aus den Segeln und so blieb er ruhig und sie nahmen das Angebot an. Kagome und Inuyasha waren schließlich selbst schon einige Tage unterwegs, da sie den Yokai vehement verfolgten war für das Jagen wenig Zeit geblieben und für das Essen noch weniger. Jetzt aber konnten sie eben so gut eine Pause einlegen, da sie seine Spur komplett verloren hatten. Selbst die umliegenden Dörfer konnten keine Auskunft mehr geben, was sehr untypisch war für die Sengoku-Jidai. Wo doch das Überleben der Menschen zum großen Teil auch davon abhing über ungewöhnliches informiert zu sein... Es war so als wäre der Yokai... oder der Geruch von ihm... komplett aufgelöst worden und nichts mehr von ihm übrig... noch nicht einmal Staub... 29 Sesshomaru spießte einen großen Stock durch die Beute und hing sie gekonnt über die Flammen bis diese gierig danach ausgriffen. Ein fettes Wildschwein briet jetzt zusätzlich zu den beiden Hasen die wir schon hatten über dem Feuer. Es würde jedoch noch eine Weile dauern bis alles fertig sein würde. Kagome fuhr sich während der Wartezeit mehrmals mit ihren Fingern durch die Haare. Seitdem sie bei Inuyasha im Mittelalter lebte, musste sie auf vieles was in der Neuzeit selbstverständlich war verzichten. Sie vermisste vor allem ihre Haarpflegeprodukte und die Hygiene. In der Nähe vom Dorf gab es zwar einen schönen See, aber der war nur im Sommer eine Option. Im Winter fror er nicht selten zu. Und die nächste seufzte, als ihre Haare ihr etwas stumpf entgegen fielen, ohne den üblichen Glanz den die Pasten der Neuzeit  Aber gerade bei solchen Jagdaufträgen würde ihr zu viel Gepäck nur hinderlich werden und sie seufzte erneut. Ihr Blick wanderte umher, fiel schielend auf meinen blauen Rucksack der an einen Baum lehnte. Neugierig musterte sie ihn. Kagome war ja bereits bekannt das ich ebenso wie sie, aus der Neuzeit stammte. Als mir ihr Blick auffiel sagte ich zuvorkommend zu ihr “bedien dich!” Und zeigte in die Richtung in der der Rucksack lag. Sie zögerte erst und war zurückhaltend, aber es herrschte irgendwie eine besondere Verbundenheit zwischen uns. Wir Mädchen aus der Neuzeit mussten hier im Mittelalter zusammen halten! Und das hieß: Wenn du einem Mädchen aushelfen musst, mit was auch immer, sei es mit Shampoo, Rasierer, Kosmetika und so weiter, dann tut man das eben einfach aus Nächstenliebe! Außerdem konnte man ja nie wissen wann man selber etwas brauchen würde und sei es nur ein Taschentuch bei einer fiesen Erkältung... Ich stand auf und schlenderte zu meinem Rucksack hin und leerte dessen Inhalt auf dem Waldboden aus. Ich hatte mehr dabei als ich dachte, denn vor uns lag viel Kram wie zum Beispiel: Mehrere Klamotten, ein kleiner Terminkalender, ein Buch, Parfum, Deo, Shampoo, Haarspangen, sogar meinen Lippenstift von Visé -Rasberry Dream- hatte ich eingepackt, einen Nagellack, einen Handspiegel... und zu guter Letzt befand sich auf dem Haufen noch mein Ipod... Himbeere war schon immer meine bevorzugte Sorte gewesen und nachdem zwischen mir und Cloud Funkstille herrschte, konnte ich den alten Farbton auf meinen Lippen nicht mehr ertragen... Er kam mir plötzlich ebenso abgestanden vor, wie ich mich zu der Zeit fühlte und so schnappte ich mir damals meine beste Freundin Kairi und wir zogen los und befanden nach eingehender Prüfung das dieser hier meine neue Farbe sei! “Eine wirklich schöne Farbe” bemerkte Kagome die sich ihre Lippen noch immer begeistert im Spiegel besah. “Ja, nicht? Ich habe die Farbe gesehen und mich sofort verliebt.” Antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich hatte Kagome bereits früher einen Teil meiner Liebesgeschichte erzählt, daher hob sie den Finger und nickte wissend: “Ah, dann ist DAS also jene berühmte Farbe, die den Jungen aus deinen Gedanken vertreiben sollte und dich zu Neuen Gefilden führen sollte...” Ich konnte nicht verhindern das ich rot wurde und mich ein wenig unbehaglich fühlte... Kagome hatte wahrlich ein Talent die Dinge gekonnt tragisch erscheinen zu lassen und sie dennoch auf den Punkt zu bringen. Ob es in dieser Situation von Vorteil war konnte ich nicht sagen... “Nun, ja... ganz so würde ich es nicht ausdrücken...” sagte ich etwas kleinlaut und hob verlegen die Hand an meine Wange. Nun meldete auch Rin sich zu Wort, die die Geschichte ebenfalls kannte: “Ach das ist doch gar nicht schlimm Makani... Wenn ein bisschen Farbe dabei hilft sich besser zu fühlen... Das ist doch total in Ordnung seinem Leben ein wenig mehr Schimmer zu verleihen” und sie lachte jenes wahre Lächeln was ich so an ihr mochte. Sie war einfach durch und durch ehrlich. Eins von jenen seltenen Geschöpfen die man in der Neuzeit kaum noch finden konnte und die man so kostbar hüten musste wie eine seltene Blume damit sie weiter blühen können und nicht vorzeitig welken... “Hm, ja da magst du wohl Recht haben” sagte ich ein wenig hilflos in unseren Kreis hinein, weil sich das Gespräch nun um den einen drehte den ich nicht freiwillig in meine Gedanken ließ, und ich mit Wehmut daran dachte das er der Erste war der mich Herzschmerz gelehrt hatte... Dann sagte ich einfach das erstbeste was mir durch den Kopf ging und unser Gespräch wandte sich anderen Themen zu. Wir waren mit der Zeit so in unsere Mädchengespräche vertieft und schnatterten ausgelassen, dass wir die Jungs längst vergessen hatten... Die beiden Besagten schauten sich nur mit genervten Blicken an, wie zwei Inus die bestellt und nicht abgeholt wurden und hätten sicher jede weitere Schlacht im Yomi unserer Gesellschaft momentan vorgezogen... Schlau wie sie waren ließen sie uns aber gewähren, denn beide hatten ja immerhin mehr als feine Instinkte die ihnen in dieser Situation klar vermittelten: Halt dich besser da raus, sonst könnte es böse enden! Ein lauter Schrei von Kagome, ließ sie jedoch geschwind beide ihre Schwerter ziehen und herbei eilen! Auf sie wartete eine aufgeregte Kagome die wild mit ihren Händen hin und her wedelte, wie ein frisch geschlüpftes Kücken, mit zwei Karten in der Hand! "Aaaaaaaaaaaaaaaaah! Das gibt´s nicht, du hast Karten für das Konzert von "Miserable" am Sonntag?" und sie zeigte von den Karten ehrfürchtig in meine Richtung. Ich nickte und erwiderte ein bisschen stolz "Ja ich hab sie zu meinem Geburtstag bekommen!"   Kagomes Laune war nun an ihrem weiblichen ´kawaai-desu-ne´-Höhepunkt angelangt und sie wusste sie konnte momentan einen jeden weg putzen der ihr im Weg stand und wie es so war suchte sich sich gleich ihr erstes Opfer bevor die Wirkung wieder abflauen konnte: Den Inu-Daiyokai! Sie stellte sich abrupt auf, ihre Augen hatten einen Glanz der beängstigend unnatürlich wirkte, bereit ihn mit imaginären Sternen zu bombardieren wenn er nicht kuschte als sie zu ihm sagte: "Oh mein Gott, Sesshomaru du MUSST du MUSST Makani da hin lassen! Das ist soooo coool ich bin ja so neidisch..." und ihre Stimme klang ganze drei Oktaven höher. "Ich wollte vor drei Jahren auch unbedingt auf sein letztes Konzert aber die Karten waren alle schon ausverkauft.” Und ihr Gesicht bekam einen erschreckend beklommenen Ausdruck bei der Erinnerung und sie hielt sich den Handrücken an den Kopf. Makani lachte, scheinbar mochte Kagome Miserable auch so gerne wie sie. Es war so erfrischend hier in der anderen Epoche einem echten Fan zu begegnen und auf ein weiteres Stück der Neuzeit zu treffen wo man es nicht erwartete, wo sie doch Beide so weit weg von der Welt waren aus der sie kamen... Die Jungs verstanden immer noch nichts und schauten mehr als ein wenig verdutzt in die Runde. Es bestand definitiv Erklärungsbedarf... Und so übernahm Kagome die schwierige Aufgabe, unsere beiden Hundebrüder über Miserable aufzuklären. Wobei unter anderem natürlich auch die Fragen geklärt werden mussten: Was ist überhaupt ein Star, was ist ein Konzert und was macht man da... und von Inuyasha kam noch die Frage: "Gibt es dort überhaupt was zu essen?" Makani hätte es selbst nicht besser machen können, Kagome gab sich sichtlich die größte Mühe ihre Erzählungen mit Gesten und Akustik gehoben zu untermalen und alle gestellten Fragen zu beantworten. Zum Schluss bekam jeder der Brüder einen Ohr-stöpsel in eins ihrer Inu-Ohren gedrückt und musste sich ein Lied von Miserable anhören... Als diese Lektion geendet hatte schauten sie wahrlich wie neu geborene Welpen aus der Wäsche... Und dann kam auch noch etwas womit ich im Leben nicht gerechnet hätte, nämlich der Satz von Sesshomaru: "Nimm, Kiara und mach dich auf den Weg...” 30 Ich schaute wie ein kleines Äffchen dem man eine Banane hinhält mit offenem Mund in Sesshomarus Profil, weil ich dachte er scherzte. Er aber blieb völlig unbewegt wie eine marmorne Büste die genau am richtigen Platz steht um aufzufallen- also wie immer... Inuyashas Blick sprach in diesem Moment Bände und hätte ganze Bücher füllen können: Hatte sich sein großer böser Bruder gerade etwa unbemerkt vor ihren Augen von einem Arschkeks in einen Scherzkeks verwandelt? Wohl kaum... Was immer es war was ihn dazu bewogen haben musste ich freute mich einfach zu sehr um es lange zu hinterfragen. Meine Gedanken kreisten schneller herum, aber sie breiteten dennoch keine plausible Erklärung vor mir aus... also nahm ich es ausnahmsweise eher wie ein Mann: Einfach so hin! Meine Laune war um das tausendfache gestiegen denn es bedeutete ich konnte tatsächlich zum Konzert obwohl ich es schon innerlich abgehackt hatte. Außerdem würde ich meine Familie endlich wieder sehen! Ich grinste inbrünstig jenes Grinsen was einem nach längerer Zeit Wangen-schmerzen bereitet. "Super!!! Ich bin dann auch nur das Wochenende über weg, danach komme ich wieder!” Und mein Blick wanderte von Sesshomaru zu Kagome hin. “Kagome, ich leihe ich mir Kiara aus wenn es in Ordnung ist? Kiara?! Ist das ok?" Die Katzen-Dämonin schnaubte zustimmend und kam nun näher damit wir aufsteigen konnten. Ich schnappte mir eilig meinen Rucksack und Raven und ich sprangen zusammen auf Kiaras Rücken und flogen los in Richtung Heimat bis die Sengoku-Jiadi unter unseren Füßen immer kleiner wurde und in die Ferne rückte. Ich winkte Allen noch schnell zum Abschied, mich freuend wie ein Schneekönig und konnte es noch gar nicht glauben: Mein Bett, ein heißes Bad, saubere Klamotten, richtiges Essen -all das und noch viel mehr wartete auf mich! Das KONNTE doch nur super werden, oder?! 31 "Mein Gott hast du das gesehen..." flüsterte Kagome, Inuyasha mit erhobener Hand zu als Makani verschwunden war: "Sesshomaru ist NETT gewesen. Entweder hat Sesshomaru etwas von dem pinken unsichtbaren Girlie-Feenstaub abbekommen den wir unbewusst versprüht haben, oder ich weiß auch nicht.... er ist KRANK!...." und seine Schwägerin fixierte ihn mit Argusaugen indem sie sein Seitenprofil mit ihren Augen einfing und wenn es sich nicht um Sesshomaru gehandelt hätte, hätte sie ihre Hand auf seine Stirn gelegt um nach einem sicheren Zeichen für Fieber zu suchen... So aber ließ sie es bleiben weil sie ihre Finger noch eine Zeit lang behalten wollte... Unseren Daiyokai jedoch kümmerte es nicht im geringsten was seine Schwägerin oder andere über ihn dachten... Es gab nur eine Person der er Rechenschaft ablegen musste und das war er selbst! Was ihn jedoch dazu bewogen hatte Makani lächeln sehen zu wollen, das konnte er sich selbst noch nicht so ganz erklären. Und dabei saß ihm die Erklärung praktisch direkt vor seiner Nase. Oder besser gesagt genau darüber---- Dann splitteten sich die Gruppen nach Makanis Verschwinden langsam wieder auf, wie zwei sich abstoßende Pole und jeder ging wieder seiner Wege... Kapitel 12: Kapitel 12 Der neugierige Hund ------------------------------------------ ~ Wenn du laut ein Lied mitsingst welches du liebst gibt dir das ein gutes Gefühl... Du fängst an mit deinem Körper zu wippen, stehst auf und tanzt eventuell ein bisschen, oder auch mehr dazu... und vielleicht kann sogar ein Lied deine Laune anheben, wenn du die Worte die gesungen werden förmlich aus deiner Kehle hinausschreist. Alles wunderbare Dinge... die ein Lied bewirken kann... Bei mir jedoch... oder besser gesagt bei meinem Volk, bedeutet Musik viel mehr... nämlich irgendwie alles oder nichts. Denn wir--- sind imstande uns Flügel wachsen zu lassen wenn ein Lied unser Herz und unsere Seele komplett ausfüllt... Dann und nur dann können wir unsere magischen Schwingen ausbreiten und los fliegen... ~ 32 Wenig später kam ich zu Hause an und rief wie so oft „Tadaima“ in den freien Raum als ich zur Tür hinein fegte. Die Antwort folgte auf dem Fuß denn meine Schwester schwebte wörtlich wie ein Engel, die Treppe hinunter und ich: War neidisch... und wie... Ich sah sie etwas verdrießlich an und sie wusste genau wo mir der Schuh drückte. Sie... stand da... oder besser sie saß da auf dem Treppengeländer mit etwas was ich nicht hatte. Ihren Flügeln... Ich musste Ayumi nicht erklären was los war, denn mein Gesicht und meine Augen sagten wohl genug. „Nicht mehr lang, Makani ~“ sagte sie in meine Richtung und ihr Mund machte eine angemessene Geste dazu. Ich seufzte trotzdem ein wenig entnervt. „...Ja aber... du hast wenigstens schon deine richtigen Flügel, wenn auch keine magischen... Das nervt schon das einzige Küken zu sein das noch im Nest sitzt und noch nicht flügge geworden ist und nur mithilfe einer Hilfsfeder zu fliegen ist auf Dauer auch nicht so das Wahre... erst Recht nicht, wenn mich dabei keiner sehen darf...“ Sie schaute mich von der Seite an... „Aber du bist doch schon flügge... deine ganzen Reisen in die Sengoku-Jidai stelle ich mir SO aufregend vor! Deine Zeit wird bald kommen- du wirst sehen! Bald wirst du dich nicht mal mehr an die Zeit ohne Flügel erinnern.“ Prophezeite sie mir. Und meine nächsten Worte bereute ich schon dann als ich sie ausgesprochen hatte. „Du weißt das du auch durch den Brunnen kannst...“ denn sie hingen plötzlich wie eine zu Gestalt gewordene Pein in der Luft. Ayumis Augen weiteten sich kaum merklich, aber ich nahm es wahr und hatte sofort ein mieses Gefühl... „Ja... ~... nein...“ brachte sie nur heraus. Sie schaute angespannt nach unten- und ballte kurz ihre rechte Faust. Ich Trottel- hätte ich mal lieber den Mund gehalten... Arina setzte uns beiden zu. Aber wer weiß, Ayumi vielleicht sogar noch mehr als mir, war Arina doch Ayumis ältere Zwillingsschwester gewesen... Ich stand auf und lief mit ihr im Schlepptau in mein Zimmer zu meinem Retro-Radio: Ein Geschenk welches ich von ihr zu meinem Geburtstag bekommen hatte. Ich schaltete es ein und drehte an dem Knopf herum –es machte rauschende, quietschende Laute, die einem Gänsehaut von der unangenehmen Sorte verpassten- bis ich nach langer Suche endlich einen Sender drinnen hatte, der jedoch einfach nur schrecklich war: Schlager... Ayumi und ich legten unseren ganzen Kummer in den nächsten Atemzug und fischten ihn beiseite. Später mussten wir ihn wohl oder übel wieder einfangen, aber jetzt war einfach nicht die Zeit um traurig zu sein. Da waren wir uns einig. Wenn wir etwas lernen wollten -und auch noch dabei Spaß haben wollten- brauchten wir einen unversehrten Geist. 33 Es war noch früh am Tag so dass die Chance hoch stand, dass er der erste „normale“ Tag seit Wochen werden konnte. Jetzt stellt sich die Frage: Was tat ich normalerweise an einem normalen Tag? Es war Freitag, das heißt üblicherweise ging ich wie jedes normale fünfzehnjährige Mädchen in die Schule- Freitags hatten wir aber kurzen Unterricht- und die Schule war bereits vorbei, sonst wäre Ayumi ja nicht schon hier. Unsere Eltern legten einen hohen Wert auf eine angemessene Erziehung, wobei angemessen hier als ein subjektiver Begriff auszulegen ist. Wir mussten alle ein traditionelles japanisches Instrument lernen, hatten Kendo Unterricht, Ayumi und ich nahmen noch Gesangsstunden in einem Chor und ich hatte mir als zweites Instrument noch das Klavier ausgesucht und oft hatten wir dann auch noch privaten Unterricht bei meiner Mutter (der ebenfalls Singen und auch das Tanzen beinhaltete), da sie früher mal ein richtiger Sensei auf dem Gebiet gewesen war. Alles in allem: Ein immer sehr voller Terminplan! Aber, so sah mein Leben eben aus und das war auch gut so! Und so haschten meine Schwester und ich herum bis der Tag sich allmählich dem Ende zuneigte. (Wir übten auf unseren Instrumenten, sangen und machten das was jeder so machen muss). Akio war inzwischen auch nach Hause gekommen, er war noch weg gewesen und meine Mutter kam auch gerade von der Arbeit zur Tür hinein. Sie hatte wie so oft Essen von der Arbeit dabei und wir setzten uns an den Tisch und begannen zu essen nachdem er schnell von sechs Händen gedeckt worden war. „Wow, lecker Mama, wieder ein neues Rezept?“ fragte ich sie als ich die Nudeln mit der scharfen Soße probierte. Sie nickte mir zu und meinte „Und, kann ich das auf die Karte nehmen?“ Wir alle drei streckten den Daumen nach oben und somit war das Urteil gefallen. Mama hatte ein eigenes Nudelrestaurant: Hikari. Es lief gut, aber meine Mutter setzte alle paar Monate ein neues Gericht zum testen auf die Karte, damit es auch so blieb! Und die vorherigen Vorkoster: Waren wir! (Nicht das uns das irgendwie störte, wir liebten Mamas Essen...). „Papa ist noch auf der Arbeit?“ haspelte ich zwischen zwei Bissen hervor. „Ja, er hat die Nachtschicht.“ Erwiderte Mama. 34 Als ich dann noch etwas später oben in meinem Zimmer war, legte ich mich auf mein Bett und meine Gedanken schweiften automatisch rüber zur Sengoku-Jidai und den anderen. Komisch... sie waren schon so sehr ein Teil meines Lebens geworden, dass ich immer an alle dachte wenn ich nicht bei ihnen war und mich immer fragte ob es ihnen gut ging. Wie schnell solche Veränderungen doch geschehen konnten... Ich hörte ein leises Klopfen und schreckte aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. In der Tür stand meine Mutter und sie hielt eine kleine Tüte in der Hand. „Makani hier, ich war in der Stadt und habe das hier gesehen, ich dachte es gefällt dir vielleicht“ und sie hielt mir die Tüte hin. Ich fischte mit meinen Händen in die Tüte hinein und als ich sie wieder heraus zog, kam ein wunderschöner roter mit Blumen besetzter Rock zum Vorschein. Ich fing an zu strahlen. „Wow, danke Mama!“ ich umarmte sie stürmisch. Sie machte einfach so oft -ja gruseliger weise fast immer- die richtigen Sachen damit man sich super fühlte. Manchmal glaubte ich wirklich sie könnte Gedanken lesen... Sie schaute mich an und setzte sich auf den Rand meines Bettes. Ihr Blick ruhte lange auf mir, so lange, dass ich schließlich stutzig wurde... „Mama, alles ok?“ fragte ich sie. Sie brauchte etwas bis sie etwas sagte scheinbar fiel es ihr schwer. „Ja... es ist nur, einfach das du hier bist... es ist schön“ und sie umarmte mich dabei. „Weißt du seit dem Vorfall mit Arina (sie sprach das Wort Tot wohl absichtlich nicht aus) wollte ich um jeden Preis verhindern das meine anderen Kinder durch den Brunnen gehen in die andere Welt. Doch dann... dann wurdest du an deinem fünfzehnten Geburtstag gerufen... und ich will gar nicht wissen, wie viele brenzlige Situationen und Gefahren du bereits durchleben musstest.“ Wir hatten bisher nie so ausführlich darüber gesprochen, klar ich hatte meiner Familie immer mal „dies und das“ berichtet, aber so ein Gespräch wie dieses gab es bisher nicht und das hatte seine Gründe, denn sie würden sich nur Sorgen machen -wahrscheinlich sogar berechtigt- Ich nahm ihre Hand. „Ja, da magst du vielleicht recht haben, es war schon das eine oder andere mal gefährlich aber... da ist ja Sesshomaru der mich beschützt!“ Mamas Radar schien plötzlich hoch zu fahren und sie witterte etwas... oder vielleicht wollte sie auch nur etwas wittern mit ihrem Mutterinstinkt. „Sesshomaru also... nun, irgendwie kein sehr vertrauenswürdiger Name...“ kam nur von ihrer Seite ein wenig skeptisch. Nun, eine Geschichte vom Kuschelhund würde ich meiner Mutter sicher nicht erzählen, also berichtete ich diesmal ausführlich was alles bis jetzt geschehen war. Sie nickte am Ende zustimmend, was so viel bedeutete wie: Du hast meinen Segen. Offenbar fand sie das ich meine Sache gut machte, oder zumindest gut genug und ich lächelte erleichtert. Der nächste Tag flog in Windeseile vorbei und dann hatten wir auch schon Sonntag, der Tag an dem das Konzert stattfinden würde. Der Tag dem wir die ganze Zeit aufgeregt entgegen gefiebert hatten...   35 Sesshomaru POV Rin, Jaken und Ah-uhn bildeten die Gruppe- unser junger Hund Sesshomaru war nirgends zu sehen. Er stand weiter entfernt und ein vages Gefühl von Unmut hatte ihn erfasst. Was sollte das nur? Er öffnete seinen Kimono und sein Blick fiel auf seine Brust auf der eine Hundeförmige Narbe sichtbar war. Sesshomaru fing an zu knurren. „Kemono, du bist also wach, oder?“ sagte er entgeistert mit einem Blick der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Eine wirkliche Antwort erhielt er jedoch nicht, -oder- vielleicht auch doch, denn sein Herz pulsierte einfach stetig weiter in einem etwas anderen Rhythmus als der, den sein Meister eigentlich vorgesehen hatte. Frustriert machte sich Sesshomaru auf den Weg zur Gruppe zurück und wirkte ein wenig genervter und missmutiger als sonst. Warum nur ausgerechnet jetzt? Es war doch alles wie sonst... Oder... Er dachte eine Weile nach und musste dann stumm zugeben das das „alles wie sonst“ sich in der letzten Zeit gewandelt hatte. Es beinhaltete eine weitere Person: Makani. Als er ihren Namen dachte kamen ihm unwillkürlich einige Szenen in den Sinn. ...Makani wie sie Rin den Gebrauch eines Gerätes erklärte was sie Kamera nannte. Es war ein kleiner pinker metallener Kasten welcher Blitze warf wie bei einem Gewitter, aber das ohne Regen und Geräusche. Und dann einen Moment später waren sie und Rin in diesem kleinen Kasten gewesen und auch wieder nicht. Er fragte sich wie es ihr gelungen war, das sie beide zur einen Zeit hier und dort sein konnten, aber Makani versicherte ihm das es dort wo sie herkam völlig normal sei und bezeichnete das als ein Foto... Da Sesshomaru nichts über ihre Welt wusste und er nicht neugierig fragen wollte wie ein kleines unwissendes Kind, beließ er es dabei, aber seine Neugierde war keineswegs befriedigt. Er war um ehrlich zu sein: So neugierig wie noch nie! Aber eine große Hürde stand ihm im Weg: Sein Stolz! Es war etwas neues, was es hier nicht gab. Wesen wie er die neunhundert Jahre gelebt haben und noch länger leben, haben schon so vieles gesehen und es ist schwierig sie zu überraschen. Doch wenn es einmal passiert und ist ihre Neugierde erst einmal geweckt, sind die Meisten so stur, dass sie sich erst dann wieder legt, wenn sie das was sie wissen wollen herausgefunden haben... Und das war auch ein Charakterzug von ihm: Sesshomaru! Ein Gedanke keimte in ihm auf. Er war HIER und sie DORT. ER, Sesshomaru Herr der westlichen Länder, wartete, und das auch noch auf einen unbedeutenden Menschen... Es gab einen Stich in ihm der sich durch seinen gesamten Brustkorb zog. Ja, ist schon gut du dummes Ding!... dachte er verärgert. Schön... ich wartete also und das... auf einen Menschen: So besser? Er erhielt keine weitere Antwort und war erleichtert. Doch... wie sollte es weiter gehen, sie war schon fast zwei Tage weg... Ohne groß zu überlegen machte Sesshomaru sich unter den fragenden Blicken der Anderen in Richtung des Brunnens auf...   Und Kemono hielt in dem Moment die Klappe, als er sich auf den Weg machte...   ***   Kapitel 13: Kapitel 13 Vergangenheit trifft auf Gegenwart --------------------------------------------------------- ~ Manchmal zwingt das Leben einen in die Knie egal was für gute Voraussetzungen man als Start Bedingungen bekommen hat. Es kann immer passieren. Selbst den Besten der Besten, selbst den Weisesten der Weisesten, selbst dem aller Stärksten... Durch ein Ereignis, eine Person, einen Zufall, ein Unglück... Ein Atemzug und alles kann sich ändern, auf den Kopf stellen, aus den vorhergesehenen Fugen geraten, auf einen unbekannten holprigen Pfad führen der schwerer zu bewältigen ist als eine ebene Straße und man weiß nicht wo es enden wird. Beängstigend, nicht wahr? Meine Startbedingungen waren wohl eher durchwachsen--- anfangs wusste ich es nicht mal. Meine Familie und ich... wir sind Flüchtige. Ich komme nicht mal von der „Erde“, meine Heimat ist der Himmel... ~ Der Inu-Daiyokai fliegt gerade aus dem Brunnen heraus und landet in dem matt beleuchtenden Schuppen. Es ist alles dunkel und dennoch kann er alles um sich herum deutlichst wahrnehmen. Es ist nicht so das er sich oft mit Kagome über ihre Heimat unterhalten hätte -denn dazu hätte er ja generell reden müssen und auch noch mit ihr- dennoch hatte er das eine oder andere aus den Erzählungen der Anderen mit bekommen -unfreiwillig natürlich- und zwar gerade so viel das er sich sicher sein konnte das dies die Neuzeit sein musste... Alles war einfach komplett anders. Fremde aufdringliche Gerüche die er nicht einordnen konnte die frech seine Nase herausforderten umwehten ihn und noch mehr. Es fiel ihm schwer zu atmen. Er trat aus dem Schuppen heraus und vor ihm offenbarte sich ein weitläufiges Gelände mit einem großen mehrstöckigen … Haus... ? Es sah so komisch aus. Anders. Die typische tragende Konstruktion ein relativ flexibles Holzfachwerk, war nicht erkennbar und auch nicht das übliche leichte Material der Wandflächen. Es sah alles irgendwie viel schwerer aus -wie aus purem Stein?- und irgendwie doch nicht. Als er näher heran trat zuckte er mit einem mal kurz zurück. Sein Blick fiel auf etwas was er nicht einordnen konnte, dort stand eine Frau in einem Raum und hantierte herum. Es sah aus als würde sie Speisen zubereiten. Sie drehte einen Knopf, ein kurzes Zischen ertönte und wie durch einen Zauber bildete sich ein Feuer. Sesshomaru ging in Verteidigungshaltung... War das etwa eine Waffe? Er hielt inne als er merkte das das Feuer darin irgendwie gefangen war. Es machte ihn irgendwie wütend. Wie hatten dumme, unterentwickelte Menschen das zu Wege gebracht? Und überhaupt wirkte alles hier anders, so mysteriös und doch wie ein schlechter Witz... Denn wo war der Geruch der starken Rasse hin? Es beunruhigte ihn das er nirgendwo Dämonen riechen konnte...   Scheinbar war diese Zeit wirklich gefährlich...   Er überlegte noch wie er am besten in dieses „Haus“ vor sich eindringen konnte -denn daraus kam eindeutig Makanis Geruch- und das war es ja was er hier wollte: Makani schnell in die Sengoku-Jidai bringen damit sie weiter ziehen konnten! Er schaute weiter gerade aus und eine zweite Person betrat den vor ihm liegenden Raum, indem sie ein Stück der Wand auf schlagen ließ als sie etwas silbernes herunter drückte und so in das Zimmer eintreten konnte. Er sah hellblonde lange Haare, blaue schimmernde Augen, eine schöne liebliche Gestalt. Eine Sekunde dachte er tatsächlich es wäre Makani die er da sah denn die Ähnlichkeit war einfach unübersehbar da, aber sie roch einfach anders. Es musste wohl ihre Schwester sein. Er wusste immer noch nicht was genau er machen sollte, denn es wirkte einfach alles so fremd das er nichts davon richtig einordnen konnte und so war es die schlaueste Strategie erst mal alles zu beobachten und abzuwarten... Doch das wurde ihm bald zu langweilig... und er wurde unruhig... denn das hier war unbekanntes Territorium... Er hatte keine Angst -das ließ sein Charakter hier nicht zu- aber er war begierig darauf seine Umgebung zu erkunden, aber es war blöderweise mitten am Tag und somit unklug sich weit von seinem Ausgangspunkt zu entfernen... Er ging um das Haus herum und stand jetzt vor dem was er als Eingang enthüllte, aber als er ein ähnliches silbernes Ding runter drückte flog die Barriere vor ihm nicht einfach auf. Das hatte er nicht erwartet... Das ärgerte ihn wirklich! Je länger er nutzlos herum stand umso attraktiver erschien ihm der Gedanke einfach kurzen Prozess mit dem ganzen Gebäude zu machen! Er hasste es zu warten, er hasste es untätig zu sein und hilflos erst recht und sein Yuki fing schon an zu wirbeln. 36     Ich lag in Gedanken auf meinem Bett als ich das erste mal seit wir hier waren ein Mauen ertönte und Raven aus einer Ecke hervor kam und auf das Bett hüpfte. Den weichen Untergrund war sie nicht gewohnt und sie strauchelte kurz bevor sie sich einfach auf den Bauch legte um kurzen Prozess zu machen. Man sah es der Kleinen immer noch an, sie hatte zweifellos Angst gehabt. Ich hatte am Anfang versucht sie zu ermutigen und sie so hervor zu locken, aber sie wollte und wollte nicht aus der geschützten Ecke des Kleiderschrankes hervor kommen. Und so legte ich ihr eine Decke in die Ecke und ließ sie erst einmal in Ruhe... Hier war schließlich alles anders als die Dinge die sie bisher kannte. Nachdem sie sich genug Zeit genommen hatte, siegte jedoch ihre Neugierde... Raven schien dennoch unruhig und öffnete verstohlen eins ihrer Augen und schnupperte, sie besah sich alles und wurde von diesen neuen Eindrücken förmlich überflutet bis sie schließlich an mein Fenster flog und daran zu kratzen anfing. Ich öffnete es einen Spalt breit und sie huschte hinaus und ich ließ sie fliegen, meine Augen wurden schwer und ich sackte für einen Moment weg... 37 Sesshomaru wollte gerade ausholen und den Eingang einfach mit seinen Krallen und seinem Yuki frei wischen da spürte er wie seine Hand plötzlich nass wurde und ein Fiepen ertönte. Ein helles „Miowww“ zog an seinen Ohren vorbei und er hielt inne. Das war Raven vor ihm -eindeutig- aber was ihn beunruhigte war das er sie nicht hatte riechen können... Einige Zonen seiner Nase schienen eindeutig blockiert zu sein und er war somit -verwundbar- oder wohl eher -verwundbarer als sonst- um nicht gleich den Teufel an die Wand zu malen! Raven begrüßte ihn liebevoll, es überraschte ihn ein wenig... sie schien ihn wirklich vermisst zu haben. Sie tollte um ihn herum und nach einigem hin und her war er sich sicher, dass sie wollte das er ihr folgte und als sie sich in die Lüfte erhob flog er ihr nach und landete wenig später vor dem offenen Fenster welches er aufschob und gemeinsam mit Raven hinein glitt. Sein Blick fiel auf die schlafende Gestalt die vor ihm lag. Makani~ Sesshomaru betrachtete sie einen Moment stillschweigend, dann sah er sich um. Das musste ihr Zimmer sein. Da lagen und standen allerlei wundersame Dinge auf deren Funktion er sich keinen Reim machen konnte wie er verdrossen feststellte, nur wenig bekannte Sachen waren hier... Sein Blick ging an verschiedenen Dingen vorbei und blieb an einer Reihe von Bildern hängen -Fotos- wie er sich erinnerte. Er ging näher heran und befand das sie eines intensiveren Blickes würdig waren. Sie zeigten Makani und andere. Auf dem ersten waren Makani und ihre „Schwester“ und ein weiterer Junge und er knurrte leise. Auf dem zweiten war Makani mit einem anderem Mädchen -aber- dieses Foto war irgendwie anders, so strahlend wie auf diesem Bild hatte er Makani noch nie lachen sehen... Ein drittes Bild war verkehrt herum gedreht und nicht zu erkennen und bevor seine Hand imstande war es umzudrehen, hörte er ein lautes Gesäusel was aus entgegengesetzter Richtung kam und er schaute zum Bett und ließ seine Hand unauffällig wieder sinken. Das Säuseln verwandelte sich in ein Lied und Makani brummte kurz lustlos und nahm das kleine metallene singende Rechteck aus dem es kam in die Hand und murmelte leise „Hallo?“ Sie sprach scheinbar mit diesem Teil und Sesshomaru registrierte eine zweite Stimme die aus dem Metallteil zu kommen schien. Was war das jetzt wieder für ein Hexenwerk? „Hallo Makani-chan, kannst du Mama sagen das ich später komme ich schaff es nicht pünktlich, ich hänge irgendwie noch in der Bibliothek fest und komme mit dem Lernen nicht so richtig vorran.“ „Ja, klar Akio sage ich Mama, aber wehe du bist nicht rechtzeitig zum Konzert wieder da. Zwei Mädels die sich die Lungen aus dem Hals schreien kannst du dir doch nicht entgehen lassen!“ tönte sie schon etwas wacher. Es herrschte eine Sekunde Stille am anderen Ende der Leitung bis ein sarkastisches „Nein, nie im Leben!“ ertönte und er danach nach einem kurzen „Bis nachher“ auflegte. 38 Ich legte mein Handy wieder auf meinen Nachttisch zurück und drehte mich um runter zu eilen denn ein vielversprechender Duft erfüllte meine Nase. Ich war mehr als überrascht plötzlich ein bekanntes wirbelndes Silbermeer vor mir zu erkennen... Das konnte nur eins bedeuten. „Sesshomaru ~“ sagte ich sichtlich überrascht in seine Richtung. Und er machte es wie immer -er sagte erstmal nichts- sondern er stand einfach nur da. Stolz und schön. Eh. Wie brachte er solchen Ernst immer nur rüber das es irgendwie genau passte? Ich musste lächeln und ein „Hey“ flog wie selbstverständlich über meine Lippen und er nickte zurück in meine Richtung bevor ein leises Husten hinterher huschte. Ich stutzte, aber er überging es schnell mit einem Blick und einer energischen Handbewegung. „Ich wollte dich abholen!“ sagte er als einzigen erklärenden Satz und ich war mir sicher das nichts weiteres folgen würde... Und dennoch etwas war heute anders an ihm er strahlte etwas anderes aus... Es passte alles nicht ganz zusammen... Ich bemerkte seinen kurzen Blick auf die Bilder und erklärte ihm ohne das er fragte wen er da sah -eben weil er nie fragen würde- so klärte sich nach und nach alles auf. Auf dem ersten Bild war mein Zwillingsbruder zu sehen, auf dem zweiten Kairi und ja das dritte drehte er wie von selbst um und ich stockte kurz verräterisch. Hn~ es ertönte nur dieser eine Laut aus meinem Kehlkopf sonst herrschte eisige Stille. „Das“ ~ und ich deutete theatralisch auf das Bild und drehte es wieder um „war ein Fehler...“ Bevor ich mehr sagen konnte hörte ich ihn erneut husten, diesmal mehrmals hintereinander und mir wurde komisch. Was war das denn? Er war doch ein Hundedämon, ja sogar ein Inu-Daiyokai was gab es hier was ihn zum husten brachte? Er war doch gegen die meisten Gifte unempfindlich und absolut immun... Ich bot ihm schnell mein Bett an um sich zu setzen. Und er setzte sich tatsächlich einfach hin -der beste Beweis dafür das wirklich etwas nicht mit ihm stimmte- 39 Meine Augen waren jetzt zu besorgt ich wusste es... so war es immer bei mir, wenn ich mir Sorgen machte sah man es immer! Mir war ebenso klar, dass Sesshomaru es nicht mögen würde -er würde sagen es sei eine Schwäche- und so stand ich auf und holte ihm rasch ein Glas Wasser. Als ich keine zwei Minuten später wieder ins Zimmer zurück kam, lag er auf dem Boden und sein Körper zuckte kurz und dann rührte er sich plötzlich gar nicht mehr. Er atmete noch aber seine Augen waren geschlossen... Ich schüttelte ihn aber nichts geschah... Selbst mit meinem Licht kam ich nicht weiter... Ich wusste mir nicht mehr zu helfen und so öffnete ich meine Tür und schrie den Namen der Person mit der er die besten Chancen haben würde „MAAAMAAAA!“     Kapitel 14: Kapitel 14 Zwei Farben ---------------------------------- ~ Die Augen des Daiyokai sind geschlossen, er wirkt jetzt friedlich -als würde er schlafen. Doch in seinem Innern tobt ein Kampf. Er fühlt sich wie ausgetrocknet als ob seine Umgebung gerade versuchen würde ihn vollzusaugen wie einen Schwamm damit er nicht wie eine verwelkte Blume vergeht. Aber das konnte nicht sein. Er war stark... er brauchte keine Hilfe. Nie! Sesshomaru spitzt seine Ohren und lässt sie ein wenig umher fahren doch er kann nichts hören. ABSOLUT nichts! Die Stille ist unglaublich schwer. Sesshomaru kann wenig später seine Lungen rasseln hören, er weiß er hat kein Wasser geschluckt und dennoch fühlt er etwas warmes in sich wandern was sein Körper mit aller Macht versucht abzustoßen wie einen Todfeind. Sein Thorax bekommt immer heftigere Kontraktionen bis Sesshomarus Körper schließlich wie von selbst handelt und er kollabiert um eine Pause von den heftigen Eindrücken zu bekommen. Es vergeht einige Zeit bis er wieder aufwacht- keiner kann einschätzen wie viel es wirklich ist. Sein Kopf schmerzt immer mehr und er presst aus Reflex seine rechte Klaue dagegen. Dann fällt ihm alles wieder ein... Verschiedene Impulse erfassen den Inu-Daiyokai erneut und drängen ihn einen Weg aus dieser Dunkelheit zu finden, aber... er kann keinen Ausgang finden so sehr er auch sucht -er sitzt fest... Er wappnet sich, denn er hat das Spiel jetzt schon mehrere Male hintereinander durchgemacht. Schmerz- wird zu höllischem Schmerz der ihm fast die Sinne raubt, dann reagiert sein Körper bis er nicht mehr kann und er sackt noch weiter in eine andere Bewusstlosigkeit die noch weiter weg zu sein scheint als diese. Dann hat er für ein paar Sekunden Ruhe, gerade so lange das er sich erholen kann und in die Stille zurückkehren kann und das Ganze beginnt erneut... Ein schierer Teufelskreis... ~ 40 Ein weiterer tiefer Seufzer erklingt aus Sesshomarus Seele bevor er ganz entschwunden ist, ist meine Mutter endlich da. Ihr Gesicht ist einen Moment überrascht doch dann handelt sie. Sie setzt sich voller Hast zu mir auf den Boden und wir arbeiten Hand in Hand. Vier Hände- vier Lichter- das bedeutet doppelte Kraft und doppelte Heilung... Wir schließen die Augen und legen los. Eine Barriere scheint uns zunächst zurück zu stoßen doch gemeinsam kommen wir nach einigen Versuchen hindurch. Eine Weile müssen wir Sesshomaru in der Schwärze suchen, doch schon bald spüren wir Sesshomarus Körper und ziehen ihn aus der Finsternis mit uns zurück ins Licht. Langsam aber sicher beruhigt sich seine Atmung -wie als wenn etwas einfach davonfliegt- doch er wacht noch immer nicht auf... Mein Blick fällt auf meine Mutter „Mama, warum wacht er nicht auf?“ Sie ist jedoch ganz ruhig und bedeutet mir ihr dabei zu helfen ihn auf mein Bett zu hieven und wir holen tief Luft als sein Körper endlich dort angekommen ist wo er hin soll. „Mach dir keine Sorgen... es wird nur etwas dauern bis er aufwacht, bleib einfach bei ihm~“ Und mit diesen Worten verlässt sie mein Zimmer ohne weitere Erklärungen leise wieder... Wow, was war hier nur gerade passiert...? Ich beobachte verstohlen das Gesicht des Daiyokai welches sich langsam aber sicher mit etwas mehr Farbe füllt und mir fällt ein Stein vom Herzen, so dass mir erst mal alles andere egal ist. Seine Atmung hat sich in eine typische ruhige Schlaf-Atmung verwandelt, etwas was selten genug bei ihm vorkommt... Er musste völlig erschöpft sein. Da liegt er nun ---ruhig und vollkommen--- in meinem Bett. Er schläft tatsächlich... Ich decke ihn vorsichtig zu und setze mich zu ihm und stöpsele mir einen Ipod in die Ohren und höre das Lied meiner Mutter... Eine wunderschöne Melodie mit einem Text von ihr. Diese Melodie „gehört“ unserer Familie, es ist nämlich so: Jede Tenshi-Familie bekommt ein eigenes Instrumental-Stück zugewiesen und jedes Familienmitglied darf dann einen Text dazu schreiben wenn es will. Je gefühlvoller der Text umso stärker das Lied und natürlich umso stärker der sogenannte Zauber. Meine Mutter hatte einen grandiosen Text zu unser Melodie geschrieben--- und sie hatte so viel Kraft das sie es eben nicht mal benutzen musste... Ich wünschte ich wäre so stark wie sie... Was für ein Glück war das noch einmal gut gegangen und sie war zu Hause gewesen--- ich wagte gar nicht mir auszumalen was geschehen wäre wenn nicht... ich wusste nicht ob ich alleine etwas hätte tun können -ich wusste ja nicht mal was das eben war, was ihn außer Gefecht gesetzt hatte- und ich schluckte beklommen und fühlte mich... hilflos. Meine Mutter hatte „ihr Lied“ schon und für den äußersten Notfall konnte ich mir ihr Lied auch leihen... aber... wenn ich wirklich weiter kommen wollte... ICH dann musste ich mir wohl oder übel Gedanken über meinen eigenen Text machen... Denn das würde weitaus mehr Wirkung haben... ich würde besser heilen können als jetzt und vielleicht sogar noch mehr... Völlig in Gedanken fange ich an zu summen. Sesshomaru neben mir gibt einen erstickten Laut von sich der Unruhe verlauten lässt. Ich will ihn dennoch nicht vorzeitig wecken -es kommt selten genug vor das er überhaupt schläft- daher nehme ich meine Hand und streiche im vorsichtig über den Ansatz seiner Haare -etwas was meine Mutter immer bei mir tat wenn ich schlecht träumte ---früher. Die Berührung scheint Sesshomaru zu beruhigen für den Moment... Er wird tatsächlich gelassener und seine Körperspannung lässt nach bis er wieder völlig entspannt neben mir liegt. Ich summe weiter bis meine Stimme eins mit meinem Körper wird, einige zusammenhangslose Worte auf tenshi verlassen mein Organ leise. Ich merkte nicht wie Sesshomaru erwacht -mich anblickt und beobachtet- da meine Augen jetzt geschlossen sind... Noch immer in Gedanken fährt meine Hand weiter durch seine Haare und ich kann deutlich seine Wärme spüren und ich stelle fest -das es sich schöner anfühlt als es sollte... Und ein kurzes nein stellt sich in meinem Inneren auf wie eine Mauer. Meine Hand verlässt das weiche Meer abrupt. DAS ging einfach nicht, das war doch von Anfang an klar!   Die Worte „verdammter Schwächling...“ verlassen meinen Mund verächtlich auf tenshi und ich beziehe mich damit auf mein schneller schlagendes Herz und halte mir die Hand an meine Brust um mir so einzureden das würde alles kaschieren. Ich schiebe es schnell darauf, dass ich unser Lied gehört habe- denn dabei muss ich praktisch einen inneren Seelen-Striptease vollziehen damit es überhaupt ehrlich und ansatzweise authentisch wird und etwas wert ist. Dadurch wird natürlich auch mein Herz ein wenig mit rein gezogen und verwundbar... 41 Sesshomaru hatte ganz flüchtig eine fremde Stimme gehört bevor er unweigerlich wegdämmerte. Er hatte Hände voller Wärme gespürt die den Schmerz ganz ruckartig verschwinden ließen -dadurch fühlte er sich flüchtig für einen Moment in die Zeit zurück versetzt wo er selbst noch ein Welpe gewesen war... Das war die letzte Zeit wo er sich an eine ähnliche Wärme erinnerte... Sesshomarus Körper der in Aufruhr war, forderte Tribut und er sackte weg- er trieb umher, so dass sich alles um ihn herum wie Watte anfühlte und er sah einige Erinnerungen an sich vorbei ziehen: Gute und schlechte -glückliche und traurige- bis es schließlich ganz dunkel wurde und er am Schluss eine bekannte Gestalt erblickte -Kemono- Sesshomaru schüttelte den Kopf und sagte leise in die Richtung des Hundes „nein, Kemono noch nicht - es ist noch zu früh!“ und dann zog Sesshomaru mit letzter Kraft weiter. Dann war alles um ihn herum leer und er war alleine... Ein paar weitere Male hatte er seine Augen geöffnet und er wollte wach bleiben- aber er sackte immer wieder weg und war schlicht und einfach enorm fertig. Es kam einem fiebrigen Schlaf gleich- nur das er kein Fieber hatte -nun- -nun hatte er wohl eine ungefähre Vorstellung davon bekommen wie sich die Leute nach seiner Giftklaue fühlten, zumindest die die sie überlebten... Es kam ihm vor als wenn er mit offenen Augen halbwach träumen würde, aber immer als er dachte er wäre wach, stellte er nach einigen Momenten unzufrieden fest, dass er noch immer schlief und in seinem Traum gefangen war... Das ging eine ganze Weile so weiter und als er dann tatsächlich das erste Mal richtig die Augen öffnete -mit unter zurückgeholt durch eine sanfte Berührung von warmen Fingern auf seinem Haar- stellte er fest das sie Sonne schon einen großen Teil des Tages geschmolzen hatte. 42 Die Sonne wandelte sich bereits in Dämmerung--- Sesshomaru war immer noch nicht aufgewacht... ich wollte ihn nicht alleine lassen -denn offen gestanden machte ich mir mehr Sorgen als ich zugab- meine Geschwister waren also alleine losgezogen auf das Konzert von Miserable- aber es war okay so. Ich wollte lieber hier bleiben... Ungefähr eine halbe Stunde später machte Sesshomaru endlich die Augen auf und sah mich fragend an und ich hatte Mühe neutral zu wirken, mehr als ein „alles okay?“brachte ich nicht fertig. Er nickte nur kurz in meine Richtung und starrte verbohrt an die Decke um so gut wie möglich zu tun als wäre nichts. Sesshomaru musste einfach merken das mir das alles gerade nicht sonderlich gefiel, aber ich konnte es sowieso nicht vor ihm verstecken und so versuchte ich es gar nicht erst und ließ meine Gefühle auf seine Sinne prallen. Die Stille wurde lauter und plötzlich fühlte ich mich irgendwie bedrückt... -blue- Ich staunte nicht schlecht als sich die Umgebung um uns herum ein bisschen einzufärben begann. Vor mir bildete sich ein dünner Film der nicht spürbar war sondern nur ZU SEHEN. Die Luft die vorher normal war -nicht mit dem bloßem Auge erkennbar- hatte sich in einen leichten blau Schimmer getaucht. Was sollte das denn jetzt? Meine Augen wanderten wie selbstverständlich zu Sesshomaru. „Du... siehst das doch auch und ich bin nicht verrückt, oder?“ raunte ich hinterher. Er stand auf und kam näher. „Ja... in der Tat.“ „Was... ist das?“ und in dem Moment wo ich die Frage ausgesprochen hatte begann die Luft um uns zu wirbeln und erfasste unsere Körper und füllte uns komplett aus, bevor alles wieder mir nichts dir nichts verschwand als wäre nie etwas gewesen. Doch so war es nicht. Dem Daiyokai schien das alles nichts aus zu machen, mir aber schon! Etwas perplex standen wir einander gegenüber, dann erfasste ein Zischeln meinen Körper- und ich fiel auf die Knie. „Verdammt, was...“ doch die restlichen Wörter blieben mir förmlich im Halse stecken. Mit einer nie gekannten Wucht ging ein Rucken durch meinen Körper das ich das Gefühl hatte gleich auseinander zu brechen unter dem Druck. Ich schloss vor Schmerz und Überraschung die Augen und hielt mir die Hände an den Kopf. Das Gefühl begann durch meinen ganzen Körper zu fließen und breitete sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Der Daiyokai selbst immer noch nicht ganz fit, ließ seine Krallen glitzern und schlug aus... doch das zeigte keinen Effekt... Die Farbe schimmerte noch einen Augenblick unverhohlen auf mir dann war sie einfach weg. Ich wollte mich gerade etwas beruhigen da tauchten Sesshomarus Augen vor mir auf. Und ich erschrak... Er hatte mich noch nie auf diese Weise angesehen... Sicher er war schon mal sauer auf mich gewesen oder auch desinteressiert, aber das hier sprengte alle bisherigen Grenzen. Seine Augen trieften gerade zu vor Hass das ich Angst hatte sie würden mich wie einen Störenfried jeden Moment zerquetschen. „Wie kommt es das du Schwierigkeiten immer magisch anziehst?“ sagte er deutlich knurrend und sein Körper bebte erregt. Ja klar... jetzt war ich also mal wieder der Schuldige. Er machte es sich einfach... wie so oft. Wer hatte denn hier mit dem zusammenbrechen angefangen... ich ja wohl nicht... nein so einfach kam er mir heute nicht davon... -red- „Und wie kommt es das an dir immer alles abperlt wie an einem weißen Riesen?“ erwiderte ich hitzig und versuchte so gut es ging einen würdigen Blick dazu zu kreieren. „Das kommt daher das ich mich niemals zu sehr auf andere verlasse...“ gab er kalt zurück. Seine Worte schwebten mir entgegen und krachten auf mich und wirkten... War es wirklich DAS was ihn störte? Gerade verstand ich ihn überhaupt nicht mehr. Ich war davon ausgegangen unsere bisherigen Erlebnisse reichten zumindest aus um von ihm toleriert zu werden. Aber seine Reaktion bewies das genaue Gegenteil...?! Diese Gefühle... so hatte ich mich schon einmal gefühlt und die Erinnerung kam in mir zurück um sich wie eine Schablone über die jetzige Situation zu legen damit alles haargenau passte und mich schnitt. Es tat weh. Es fühlte sich so an als hätte er gerade mit seinen Worten jegliche Wärme aus meinem Körper gezogen. Und mit einem Mal flog der Sinn dieser Unterhaltung weit weit weg und ließ uns allein zurück. Ein Knoten bildete sich in meinem Hals und ich spürte schon, wie er immer größer und größer wurde, wenn ich nichts tat würde ich weinen... und das wollte ich unter keinen Umständen auch noch, denn meine Würde klebte jetzt schon auf dem Fußboden und musste nicht auch noch mit Bravour in den Keller rutschen... Alles schien mir gerade wie Sand durch die Finger zu rinnen und bevor alles verschwinden konnte machte ich dicht. Ich schaue betrübt auf ihn, er steht reglos da, erhaben und geheimnisvoll wie eh und je... und weil ich das alles nicht mehr aushalte schreie ich als er nur da steht. ~ „DU BIST... GENAU... WIE ER!!!!!“ und ich mache eine angedeutete Handbewegung in Richtung der Bilder. Und nach diesem Satz kippt die Stimmung noch einmal und fällt ins bodenlose. Ich spüre Sesshomarus Yuki aufflammen bis es brennt. Er kommt einen Schritt auf mich zu, aber mit einer Dominanz die mich plötzlich zurückweichen lässt und auch mein letztes Lachen verschluckt- so dass ich schließlich die Wand im Rücken habe und nichts mehr ist wo ich noch hin könnte. „Vergleiche mich nicht mit ihm!“ sagt er dunkel und all meins prallt auf all seins und umgekehrt. Sesshomaru drückt seine Arme jetzt schlagartig an die Wand und ein deutliches Wumm ertönt, dann legt er seinen Daumen unter mein Kinn und mir wird unter seiner Berührung anders. Alle Wut ist plötzlich weg und wir sind nun umhüllt von einem rotem Schimmer. Die verloren geglaubte Wärme ist in seinen Händen das kann ich deutlich fühlen. Er hebt mein Kinn hoch bis ich ihn ansehen muss, als wäre es das natürlichste der Welt was wir hier taten. Und die Art wie er mich ansieht war gerade so unglaublich schön. Ich verlor mich ein wenig in seinen Augen bis ich nicht mehr zurück konnte und fest hing -wie eine Motte die unbedingt zum Licht will- Er hatte mühelos die Führung übernommen und mir blieb nichts anderes übrig als die weiße Fahne zu schwenken denn meine Knie waren weicher als jede Butter, ich hätte nicht weglaufen können selbst wenn ich gewollt hätte. //Wow// dachte ich nur denn anders konnte ich das hier nicht beschreiben- ich hatte Mühe überhaupt zu atmen. Alles war super intensiv gerade. Wie konnte er nur von einer auf die andere Sekunde so sanft sein, das man sich förmlich überfahren fühlte von seiner Stimmung? Sesshomaru kam noch ein wenig näher, bis ich seinen warmen Atem an meiner Wange spüren konnte. Ich öffnete meinen Mund und schloss meine Augen -und er küsste mich im nächsten Augenblick genau so wie ich es brauchte -heiß das es etwas in mir weckte- aber mit einer so großen Sanftheit hinterdrein das es alles andere verblassen ließ und ein erstes Fragment von Gefühl blieb dabei heimlich an meinem Herzen haften. Mein Vater der vor einiger Zeit nach Hause gekommen war und auch meine Mutter bekamen von alledem nichts mit, denn sie saßen unten im Wohnzimmer... Sie unterhielten sich angeregt und Sora setzte ihren Mann über alles ins Bilde. Sora sagte gerade sichtlich aufgeregt „Schatz der beste aller Kuppler geht heute zu Werke! Wenn es vorher noch nicht angefangen hat, prophezeie ich dir -heute Nacht wird alles beginnen!“ Sie lachte euphorisch und war ganz aufgeregt. „Denn heute Nacht... ist Vollmond mein Lieber!“ und Sora schaute ihren Gatten liebevoll an und er schaute ebenso liebevoll zurück und schien genau zu wissen was sie meinte... „... Was ist? Ach keine Sorge die lassen sich schon nicht von Blue unterkriegen da bin ich mir sicher.“ „Blue macht mir keine Sorgen, aber... was ist mit Red?“ sagte mein Vater skeptisch und kratzte sich am Kopf. Kapitel 15: Kapitel 15 Die Geschichte von Akane (Red), Aoi (Blue) und Kiirona ----------------------------------------------------------------------------- ~ Wenn wir uns den Menschen offenbaren -und das kommt selten genug vor- halten uns viele zunächst fälschlicherweise für Elfen oder Feen weil diese Wünsche erfüllen können und die Menschen diese mit aller Macht herbei wünschen wollen. Doch... wir können keine Wünsche erfüllen... Denn wir sind Engel--- Wenn uns die Wesen erblicken zu denen wir geschickt werden fordern uns die meisten wieder auf zu verschwinden wie unerwünschte Eindringlinge, unwissend darüber was wir alles wirklich können, wenn wir unseren wahren Namen da legen. Sicher, wir erfüllen keine Wünsche aber... dennoch können wir andere Dinge tun... Doch, wer nicht will, der wird sie auch nie bekommen... Und so ziehen wir oft wieder unverrichteter Dinge gen Himmel zurück in die nie endenden Wolken. ~ Sora (Makanis Mutter) POV Eine Fee... Nicht immer ganz ernst und oft Schabernack treibend so könnte man einen Großteil von ihnen wohl beschreiben. Ich habe schon einige von Ihnen getroffen während ich in der Sengo-Jidai lebte. Doch das war früher und ist lange her... Es war weit vor Makanis Geburt... Ich hatte schon immer einen sechsten Sinn dafür Dinge leichter zu spüren als andere. Makani und Sesshomaru haben noch nie in ihrem Leben eine Fee gesehen -wie auch-sie machen sich meistens unsichtbar... Mein Mann und ich wir haben die beiden Feen Red und Blue schon oft getroffen--- das erste mal damals, als der Zauber des Mondes das erste mal bei uns wirkte und uns füreinander brandmarkte... Sie waren schon damals voller Schabernack und Albernheiten und ließen ihrer Magie freien Lauf. Immer wenn es kurz vor Vollmond ist kommen sie, auch heute noch, -in unsere Welt– durch einen künstlich geschaffenen Durchgang der für diese eine Nacht existiert- auf der Suche nach ihrer Freundin Kiirona die sie bis jetzt noch nicht gefunden haben... In der Welt der Neuzeit sind sie verwundbar und werden überhaupt nur von sehr wenigen als Farben wahr genommen und der Raum ist getränkt mit ihren Gefühlen und ihrer Hoffnung. In Akanes und Aois Fall quollen ihre Gefühle über und tränkten den gesamten Raum. Wie eine verblassende Erinnerung die um jeden Preis lebendig gehalten werden will... So äußern sie ihre Gedanken und Gefühle in unserer Welt. Makani und Sesshomaru bekamen es am eigenen Leib zu spüren- sie wussten nur nicht so ganz was es war... doch auch das werden sie irgendwann erfahren. ~ Das Volk der Feen auf japanisch Yōsei sind Naturgeister geschaffen um gutes zu tun. Sie treten immer in dreier Gruppen auf und reisen durch die Sengoku-Jidai wie viele andere Fabelwesen. Sie haben wie gesagt, die Gabe sich unsichtbar zu machen, wohnen in der Regel in einfachen Felsschluchten oder Wäldern, wo sie Kinder mit ihren Gaben beglücken und darauf achten das ihnen kein Leid geschieht. Aber auch sonst schützen sie die Menschen so gut sie nur können... Doch manchmal kann jemand einfach nicht geschützt werden weil es anders kommen soll... Ist das dann Vorsehung oder Schicksal? Hm, was meint ihr? Oder vielleicht einfach nur Pech? Oder gar ein Unfall? Es ist schon lange her das Akane (Red), Aoi (Blue) und Kiirona ihrer „Arbeit“ zusammen nachgingen. Sie hatten das Privileg bis zu jenem schicksalshaften Tag. ~ Der Tag war viel zu gewöhnlich um ihn als außergewöhnlich erkennen zu können, daher ahnte auch keine der Dreien etwas von dem nahenden Unglück, welches die heile Welt der Feen ins wanken brachte- doch genau so war es... Als sie sich die Drei wie immer um die Kinder des nahen Dorfes kümmerten -mal sichtbar und mal unsichtbar je nach belieben- hatten die Feen eines Tages eines der Kinder übersehen welches auf den hohen Klippen spielte. Und das Schicksal schlug zu... Shintaro war schon immer sehr mutig und tollkühn. Er wollte es den Feen gleichtun und fliegen... doch er war noch zu klein um richtig erkennen zu können das er anders als sie war und ~ Der kleine Junge wankte nur als er sprang und fiel in die tiefe Schlucht – Die drei Feen versuchten noch bis in die Abendstunden irgendetwas für ihn zu tun doch... sie waren Feen und hatten nicht die Gabe der Heilung wie wir und so mussten sie schmerzlich einsehen das sie nichts für den Jungen tun konnten... und wir und sie kannten uns damals noch nicht um einander zu helfen. Und so nahm das Drama seinen Lauf. Die Feen brachten den erkalteten Körper von Shintaro zum Dorf aus dem er kam und als der Vater auf den kleinen leblosen Körper seines Sohnes sah, verwünschte er alle Feen und jagte sie davon... Den Feen war das Herz schwer und sie trauerten aufrichtig doch jedem passiert mal ein „Fehler“ obwohl... man das das wohl nicht wirklich als Fehler bezeichnen konnte sondern eher als „Unglück“. Aber wie auch immer: Die Feen wussten damals nicht, welche Folgen der Groll des Vaters für sie haben würde. Denn nachdem die Trauer des Vaters sich bereits nach kurzer Zeit in Hass gewandelt hatte, machte er sich auf den Weg und zog durch das Land um die drei Feen zu finden. Mit einem einzigen Ziel als Antrieb: Rache! Dazu müsst ihr wissen Feen sind äußerst heitere Wesen die mit Vorliebe den Tanz pflegen, dessen Spur die so genannten Feenringe verraten, und die nicht selten von den Sterblichen gesehen wird. Als die Feen nun eines Abends ihrer Lieblingsbeschäftigung -dem Tanzen- nachgingen lauerte der Vater ihnen hinterrücks auf. Er wartete bis sie fertig waren und sie feste schliefen und schlich sich Meter für Meter leise im Schutz der Dunkelheit an sie heran. Die Drei Feen waren zu erschöpft und zu müde und hatten keine Anstalten von einer Gefahr auszugehen, denn sie machten sich wie immer unsichtbar. Der Vater jedoch hatte sich den Platz von jeder einzelnen genau eingeprägt für seine üble Tat. Er wusste das er, wenn sie wach waren keine Chance haben würde, aber jetzt da sie schliefen fühlte er sich überlegen genug und schlug zu. Er hatte sich eigens für diesen Moment ein Netz aus Eisen fertigen lassen -damit- falls die Feen ihre Zauber wirkten alles daran abprallte... Und er erwischte Kiirona und nahm sie mit sich... Seit diesem Tag vermochte die immer stetiger werdende Gewohnheit das Kiirona nicht mehr da war, Red und Blue immer träger werden zu lassen. Und dennoch konnten sie einfach nicht los lassen... Sie mieden den Ort seitdem an dem sie das letzte mal zusammen waren und verbrachten einen Großteil ihrer Tage damit sich irgendwelche Informationen zu beschaffen wo Kiirona sein könnte. Durchaus eine Noble Tat- und doch- wenn man nicht aufpasst verliert man sich in einem Konstrukt voller Trugschlüsse weil man einfach ALLES glauben will um die geliebte Person wieder zu finden... Und wenn man nicht aufpasst, kann letztendlich auch die Wahrheit an einem vorbei ziehen ohne das man sie bemerkt... Aber noch haben die Beiden die Suche nicht aufgegeben und suchen weiter und gelegentlich– in einer sanften Vollmondnacht führt der Weg sie wieder zu uns- angezogen von dem Licht und auf der Suche nach neuen Informationen... und wir spüren ihre verzweifelten Gefühle. ~ Kapitel 16: Kapitel 16 Familienbande ------------------------------------ ~ Manchmal überschlagen sich die Gefühle... Eins, zwei, drei – dein Herz denkt es gibt den Takt vor, doch dann passiert etwas womit so keiner gerechnet hat. Etwas unvorhersehbares... Du beginnst dich auf die Umgebung einzustellen, so schnell wie du es vermagst und trotzdem schlägt dein Herz wie wild und ist ungeschützt. Vier, fünf, sechs. Ich kann es nicht benennen... ich habe Angst und bin zugleich berauscht. Doch wohin mit all den Gefühlen in meinem Herz, wenn es vor Gefühl überquillt? Kann mein Herz einfach weg fliegen? Und wenn ja, würdest du ihm nach jagen?! Regen... Unbarmherzig fällt er aus den Wolken herab direkt auf uns, er schlägt uns, wir, die wir unter ihm wandeln müssen. Ich ziehe sein Aroma ein, als wäre es ein rettendes Lebenselixier und bete das er mein gestörtes Herz zu beruhigen vermag. Die Gefühle die ich hege sollen einfach fort gewaschen werden... bis nichts mehr davon übrig ist denn... ich darf dich einfach nicht lieben... oder? Zögernd bewege ich mich hinter den anderen durch den dichter werdenden Wald, der seinen Spirit um uns herum wirft. Ich weiß nicht mal wohin der Weg uns führt. Sesshomaru ist, seitdem wir in der Neuzeit waren noch schweigsamer als sonst, sofern das überhaupt möglich ist. Und wir... folgen ihm einfach... wie Schatten. Ich weiß nicht wie viele Stunden wir schon unterwegs sind, aber meine Beine beginnen langsam schwerer zu werden und es hat sich zweifellos eine gewisse Routinität eingestellt. Rin und Jaken haben es sich auf Ah-uhn bequem gemacht, aber sie geben genau wie ich ein trübes Bild ab, bei dem schlechten Wetter. Einzig die rote Regenjacke die ich Rin übergestreift habe, gibt dem Ganzen Bild ein wenig Farbe. Raven ist wie immer an meiner Seite, doch auch sie wirkt nicht wirklich glücklich in ihrem nassen Fell... Ich hänge einfach meinen Gedanken nach und merke daher nicht, als Sesshomaru stehen bleibt und ich rabiat gegen seine Rüstung knalle. Er ignoriert es einfach. Ich will schon beleidigt auf mich aufmerksam machen, dann merke auch ich, dass hier etwas nicht stimmt. ~ Das sagt mir mein Gefühl ~ Etwas liegt in der Luft und... ich bewege mich plötzlich, als wäre ich betäubt... dann renne ich los und lasse die Anderen hinter mir zurück! Irgendetwas zieht mich, drängt mich, stößt mich, jedoch ohne ein Seil, Hände oder ähnliches. Meine Füße handeln wie von selbst, ich bin Willenlos und renne weiter. Es ist wie eine Wucht, die mich erst äußerlich und nun auch innerlich komplett ausfüllt und keinen Raum für etwas anderes zu lässt! Ich muss einfach zu dem Ort wo es herkommt! Und ich kann nichts dagegen tun! Alles andere ist gerade total unwichtig! Ich laufe dem entgegen ~ eine Weile. Geräusche die ich vorher nicht wahr nahm, werden laut und die Landschaft beginnt sich zu verändern. ~ Je näher ich dem komme, desto unheimlicher wird es. Die Umgebung wirkt nicht einfach nur zerstört, sondern förmlich leblos. Kein Laub am Boden, keine Blätter an den Bäumen, keine Vögel, Bienen oder anderes Getier weilt hier, noch nicht einmal der Wind. Das Einzige was man sieht ist ein schleimartiger Brei, aus dem unaufhörlich Bläschen steigen. Er ist hier überall--- und überzieht alles. Ich höre plötzlich einen schrillen Schrei auf den etwas dumpfes folgt--- dann eine verräterische Stille... Als ich weiter renne, fällt mein Blick nach einigen Metern auf den Rücken eines Yokai... und man hört zusätzlich ein leises Keuchen ~ 42 Der Yokai ist riesig und doch habe ich so etwas wie ihn nie zuvor gesehen. Seine Haut ist schwarz, aber auch gleichzeitig so durchsichtig wie eine gallertartige Masse, die sich immer wieder zusammen zieht als würde sie lauern. Fast so als wäre er irgendwie formlos. Als er sich jedoch erneut bewegt, scheint er fester zu werden und ich sehe das er nicht allein ist. Vor ihm liegt jemand. Seine Beute. Bevor ich weiter nachdenken kann, habe ich mich zwischen sie und dieses Monster gestellt. Meine Arme sind weit ausgebreitet, denn mein Herz sagt mir ich muss sie um jeden Preis schützen! Ich schwinge mein Katana, welches einfach ohne Wirkung in dem schwarzen Monster versinkt wie in einem See... und ich höre sein gehässiges, grausames Lachen über mir ertönen. 43 Einen halben Wimpernschlag später, ist Sesshomaru da. Sein Yuki entzündet sich förmlich, als er ankommt. Seine Augen werden rot und er greift an. Der andere Dämon lächelt. Er streckt einen Arm aus, dann sammelt er etwas und um uns herum wird es dunkel. Einfach nur Rabenschwarz. Es ist keineswegs eine normale Dunkelheit wie ich feststelle- denn ich kann absolut nichts sehen--- und auch Sesshomaru scheint es nicht besser zu gehen als mir. Er ist so wütend, dass sein Yuki auspeitscht und er schlägt mit seinen Klauen immer wieder in sein nahes Umfeld. Doch jedes mal--- nichts... es ist als würde die Dunkelheit alles verschlucken. Dann spüre ich hinter mir eine schwache Aura aufflackern. Ich drehe mich um und mein Blick fällt auf das Mädchen... Es ist eindeutig das Gleiche Gefühl wie vorhin... sie war also wirklich die Quelle... Ich fange an zu leuchten. Eine alles ausfüllende Wärme umhüllt mich- ich fühle mich wohl und die bedrückende Beklommenheit die die Schwärze hier verströmt, ist komplett verschwunden. Ich lächle automatisch. Das Mädchen ist zu sich gekommen und flüstert mir etwas zu. Sie zeigt auf meine Brust „Hikari...“ Und ich verstehe sofort. Ich konzentriere mich auf mein Licht -bevor ich merke was das Mädchen tut, macht sie das Selbe- und wir sind so imstande die Dunkelheit zu läutern, bis sie komplett verschwunden ist. Nach einer kurzen Verschnaufpause kommt das Mädchen wieder zu Kräften und steht auf. 44 Bei einer Schlacht kann eine Sekunde schon das sein, was eine Niederlage oder einen Sieg ausmacht. Wir fügen uns noch immer in diese komische Szenerie eher schlecht als gut ein, die Sonne beginnt aber langsam schüchtern auf uns herunter zu scheinen, wir schauen uns um und müssen uns eingestehen, dass der Dämon entkommen ist. Keine brauchbare Spur ist mehr vorhanden... Es sieht alles aus wie vorher. Als wäre das alles gerade nicht wirklich geschehen... und wir hätten nur einen bösen Tagtraum gehabt... Und da stehen wir drei nun: Sesshomaru, sie und ich. Ich kann meine Augen kaum von ihr los reißen denn sie hat --jetzt-- das auf ihrem Rücken ausgebreitet, was mir noch fehlt: Flügel. ~ Weiß und makellos sitzen sie dort auf ihrem Rücken bereit, sie dorthin zu tragen wo immer sie hin möchte... „Hallo Makani“ sagt sie jetzt liebevoll „mein Name ist Sumiella, schön dich kennen zu lernen“ und sie streckt mir ihre Hand hin. Ich weiß nicht wieso, aber noch bevor ich ihre Hand berühre weiß ich einfach das ich ihr trauen kann und als meine Hand die ihre trifft spüre ich […...] das sie mir bekannt vorkommt und etwas in mir dadurch erweitert wurde. „Wer bist du?“ frage ich sie dennoch um Gewissheit in Worten zu bekommen. Aber diese blauen Augen waren eigentlich schon Beweis genug, noch bevor sie es aussprach. Ich.wusste.es. „Ich bin deine Cousine Makani und ich bin hier um dir-“ und sie schaut dabei aber ebenso hinter mich in Sesshomarus Richtung der seine Angriffshaltung noch lange nicht aufgegeben hat- „oder besser um EUCH zu helfen!“ Sie greift in ihre Tasche und holt eine kleine fliederfarbene Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit heraus und reicht sie mir. „Hier... das ist damit ihr den Feenstaub endlich endgültig loswerdet. Ihr seit ja von oben bis unten damit voll...“ Ich setze die Flasche an die Lippen, doch bevor ich trinken kann, ist die Flasche nicht mehr in meiner Hand. Sesshomaru hat sie sich geschnappt und riecht daran. Misstrauen überschleiert seine goldenen Augen sichtbar und stiehlt ein wenig von dem Schimmer. „Ich trinke zuerst“ sagt er mit einem drohenden Unterton und im nächsten Augenblick rinnt ein Teil der Flüssigkeit seine Kehle hinunter. Er wartet einen Moment ab, dann werden kleine lila Staubpartikel sichtbar die vorher nicht da waren -und nun auf seinem Kimono, seinen Haaren und einzeln verteilt auf seinem Körper zu sehen sind- sie lösen sich nach und nach auf und man sieht das er sich befreit fühlt. Er wartet dennoch prophylaktisch eine weitere kurze Zeit ab, dann jedoch nickt er in Sumiellas Richtung und reicht er mir die Flasche und ich mache das selbe und fühle mich enthoben. „So, nun aber genug Zeit vertrödelt“ sagt Sumiella als sie in die Wolken schaut „wir sind spät dran!“ Kapitel 17: Kapitel 17 "Wer bin ich?" ------------------------------------- Sesshomaru POV Ein leises trommeln lässt ihn aus seinem Traum hinaus in die Welt zurück gleiten. Er muss seine Augen nicht öffnen um zu merken das es regnet. Seine Instinkte sagen es ihm auch so. Er hört ein leises bibbern und automatisch greift er nach seinem Schulterfell und wirft es über sie. Das blonde Mädchen -Makani- Er gönnt seinen Augen für eine Sekunde ihren Anblick, dann schaut er weg. 45 Wenn sie aufwacht sind seine Augen jedoch voller Kälte. Nichts als Bitterkeit bleibt zurück. Kemonos Spuren sind wie der Regen, der mit der aufgehenden Sonne verschwindet und nichts zurücklässt. Wenn sie dich ansieht lässt du sie eiskalt ausrutschen. Das ist unfair und du weist es! Irgendwie schmerzt es dich. Mehr als du zugeben willst. Du willst sie so nicht sehen. Traurig... und doch lächelnd... Diese Augen... wenn du in das endlose Blau schaust wird dir anders. Du hast Angst das du dieses strahlende Blau zerstören könntest. Das willst du nicht für sie! Du schluckst schwer und du hast Angst wenn sie in deiner Nähe bleibt, das das Eis schmilzt und sie durch die Dornen bricht. Was wird dahinter dann warten? Ein Anfang oder ein Ende? Bist du bereit für die Antwort? Nein. Also ziehst du dich zurück, hinter die dicken Mauern wo du schon so lange warst, das man es fast „für immer“ nennen könnte... Aber das bist du ja gewohnt. Ein Ort ohne Licht. Und doch... das Zurückkehren hier her zerreist dich fast. Du willst schreien. Doch es geht nicht! Ein Knurren fährt aus deiner Kehle. Du weißt einfach nicht was du tun sollst, weil du am Ende deiner Weisheit angelangt bist. Ja... du... der Herr des Westens... Diese Disharmonie ist mittlerweile so stark, das es sich beginnt in deiner Aura niederzuschlagen. Aus Lücke wird Kluft, aus Kluft entsteht irgendwann Schwäche. Deine Augen werden rot! Du bist stark. Nichts kann dich in die Knie zwingen. Ja! „...“ Oder? „...“ Halt! Warum bist du dir plötzlich nicht mehr sicher? Und warum erscheint immer wieder ihr Gesicht vor deinen Augen? Bittersüßes Lächeln, bittersüße Gefühle Sesshomaru ~ *** Sesshomaru hatte seine Gefühle vor langem abgespalten, in der Hoffnung das sie ihn nie wieder stören würden. Damals--- Denn Gefühle bedeuteten Schwäche und das war ein Unding für den Herrn des Westens. Nachdenklich schaut er auf die einzige Narbe die seine Brust nur schwach ziert und von einem menschlichen Auge nicht gesehen werden kann... ´Also warum.... Kemono... sehe ich dich in meinem Traum? Was willst du noch von mir?´ fragt er sich unentwegt, wie so oft in letzter Zeit, in den frühen Morgenstunden. Doch auch heute bekommt er keine Antwort... Dem Daiyokai entgeht der vorsichtige Blick des aufgewachten Mädchens um den seine Gedanken kreisen. Ihr Blau streift seine Gestalt zaghaft. Und er sieht die Sorge nicht, die sich darin verbirgt. Der Wind frischt auf, die Anderen erwachen und das Erste was Rin ruft ist „oh schaut mal Leute, da am Himmel ist ein wunderschöner Regenbogen.“ Dann beginnen sie im Regen los zu laufen der wieder eingesetzt hat. ~ Kapitel 18: Kapitel 18 Angeluria-Town ------------------------------------- ~ H-E-I-M-A-T... ein einfaches Wort und doch bedeut es es so viel mehr. Ein Ort, eine Person oder einfach ein Gefühl. Es bedeutet „schau ich blühe“... ~ Als wir Sumiella folgen beginnt etwas in mir zu arbeiten. Plötzlich scheinen alle Eindrücke, jeder einzelne Grashalm den ich sehe wichtig zu sein, so als würde ich gleich abheben. In der Mitte einer scheinbar gewöhnlichen Wiese bleibt sie schließlich stehen. „Bis hier her, Hundedämon, kannst du gehen--- gehst du weiter stirbst du.“ Ein Erschüttern mit einer eindeutigen Heftigkeit ist augenblicklich zu spüren. Sesshomarus Augen werden rot -es ist kein leichter Glanz sondern ein Blutrot- und ich weiß wenn ich nichts tue passiert schlimmes, obwohl ich seine Hundeform noch nie gesehen habe... „Sesshomaru ~“ es ist nur ein leises flüstern meinerseits, dennoch zuckt er kurz in seinem Tun. Ich bin mir nicht sicher ob er nur aus Eigenschutz so heftig reagiert, oder weil er mich beschützen will und komischerweise wünsche ich mir es wäre letzteres. Ich gehe zu ihm und ergreife vorsichtig seine Hände, die noch beben. „Sesshomaru... vertrau mir doch... nur einmal...“ sage ich und senke meinen Blick. Er mustert mich eine Sekunde nach Sesshomaru-Art~ und nickt seine Yukiflammen werden weniger, werden kleiner, verglimmen und lassen nicht mal Rauch zurück. Als wenn dort nie etwas gewesen wäre. Dann unterbricht er unsere Verbindung und stellt sich mit verschränkten Armen hinter mich. Das war sein „okay“ mehr würde ich nicht bekommen für den Moment... Ich wende mich wieder Sumiella zu -und sie redet weiter als wäre nichts gewesen. „~... wie bereits eben gesagt kannst du nicht weiter mit kommen Sesshomaru, ab hier -und sie zieht elegant eine Linie mit ihrem Fuß- beginnt ein Bannsiegel das fatal für deinen jetzigen Zustand wäre. Du solltest eigentlich aus dem letzten Mal gelernt haben, als du Makani zu Hause besucht hast...“ fügt sie noch hinzu. Bei diesem Satz können Sesshomaru und ich nicht anders als uns kurz gegenseitig zu mustern. Ein Bannsiegel? Das... war... es.... Das war es damals gewesen, was ihn so leiden ließ? Die Bilder von damals schießen mir automatisch in den Kopf, als er bei mir zu Hause aufgetaucht war. Ich kann nicht verhindern das mir unter den Erinnerungen anders wird. Ich hatte Angst um ihn gehabt... furchtbare Angst... Ich stehe noch immer einfach nur sprachlos da und versuche den Moment abzuschütteln- doch so einfach ist das nicht. Aber bevor ich noch weiter abdriften kann, holt mich Sumiella zurück. „Es war das Siegel deiner Mutter...~“ sagt sie als würde das alles erklären. Was geht hier ab? Warum wusste sie mehr als ich? Ein Siegel? Mamas Siegel? Wieso?! Und mit einem mal fühle ich mich deutlich verhaltener als eben. Nun, es war egal ob ich nun begeistert war oder nicht, das war ich gerade ehrlich gesagt keineswegs... aber je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir, Sumiella konnte uns Antworten geben, oder zumindest dorthin führen wo man sie finden konnte. Und das war es gerade, was ich mehr als alles andere haben wollte. Antworten! Und weil Sesshomaru nicht gehen konnte, war ich wohl am Zug! Ob mir das jetzt gefiel oder nicht... 46 ~ Manchmal wünsche ich mir, die Sonne würde alles durchleuchten können. Ein Geheimnis das nicht preisgegeben werden will, wird so enthüllt und nicht bloß kleine Teile davon! Einfach -zick-zack- und man weiß was Sache ist! Das würde vieles einfacher machen, echt... Aber was rede ich da... ich verstecke mich doch selbst so oft. ~ Der offene Himmel ist noch immer über uns wie ein schützender Schild, als ich mich entschließe zu gehen. Sumiella scheint es gemerkt zu haben, denn sie entfernt sich etwas und gibt mir und Sesshomaru ein wenig Privatsphäre um Lebewohl zu sagen für den Moment. Noch während ich mich zu ihm umdrehe, tötet irgendwas die Worte die ich sagen wollte. Ich kann Sesshomaru nur mit großen Augen ansehen, denn ich bin einfach nur verwirrt. Ganz untypisch für ihn, legt er mir eine Hand auf die Wange um mich zu beruhigen. Es mag verrückt klingen, aber diese kleine Berührung von ihm, diese kleine Geste bringt mich dazu zu sprechen, weil ich weis: Er wird es nicht tun. „Sesshomaru...“ und ich ergreife kurz seine Hand „ich... ich wusste es nicht! Ich... hab es es nicht gewusst!" Und der Rest bleibt mir in der Kehle kleben weil sie mit jedem Wort trockener wird, weil ich Angst habe er glaubt mir nicht. Aber so ist es zum Glück nicht, wie ich beruhigt feststelle, als ich mich endlich traue ihn anzuschauen. Seine Augen sind immer noch kühl, aber trotzdem fühle ich einen Hauch Wärme darin. Sie wandeln sich- keine Anklage liegt darin sondern... Verständnis und... Glaube... sein Gold ist so flüssig das es mich förmlich aufsaugt. Einen kleinen Moment lässt er mich darin baden, dann befördert er mich wieder in die Wirklichkeit und ich rede drauf los, bevor meine Stimme mich wieder im Stich lässt. "Ich komme wieder... sobald ich da oben alles erledigt habe... versprochen. Schließlich... schulde ich dir noch ein Schwert“ und ich lache dabei. Wie gewohnt um meine Aussage zu untermalen, halte ich den kleinen Finger zum schwören hin und er... -rafft es natürlich nicht- weil er es nicht kennt... Ich kichere leise, dann nehme ich seinen Finger in meinen und mache die Geste. „Sieht du, das heißt in meiner Zeit versprochen.“ Als er mich loslässt -und obwohl er noch unmittelbar vor mir steht- fühle ich mich schon allein. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen das er gleich weg sein wird. Ich bitte ihn darum die Anderen zu grüßen und ihnen zu sagen das ich bald wieder kommen werde, auch wenn ich noch nicht mehr weis. Dann ist der Moment da. Abschied ~ Sesshomaru dreht ein letztes mal seinen Kopf zu mir um, in all seiner Würde und mit perfekter Haltung. Als ich das nächste mal blinzel, ist er schon auf und davon und man kann selbst die Spuren seines Silbers nur noch erahnen. Bevor ich es richtig realisieren oder traurig werden kann, erfasst mich eine unbekannte Woge, die dennoch vertraut ist. Meine Augen sind weit aufgerissen, als Sumiella und ich erst in die Luft wandern und uns einen Moment später vor einer Stadt in den Wolken befinden... Ich habe sie noch nie gesehen und doch weiß ich aus Erzählungen das dies Angeluria-Town sein muss: Die Stadt der Engel. ~ 47 Als meine Füße auf dem kalten beruhigenden Boden zum stehen kommen, ist plötzlich alles anders. So viel... Input -denn ich habe keine einzelnen Wörter für all die Dinge die ich hier sehen kann- waren meine Sinne, meine Augen noch nie ausgesetzt. Wie ein Neugeborenes schaue ich mich um und will alles auf einmal erfassen und alles wissen, was aber schier unmöglich ist. Ich bin immer noch ganz versunken und baff, von all den Eindrücken, als mich etwas stutzen lässt.   Eine bestimmte Bewegung.   Und in meinen Augenwinkeln setzt sich etwas fest. Es ist bekannt, nicht unbekannt. Und aus einem Punkt wird allmählich eine Gestalt. Bevor ich es verhindern kann, stöhne ich innerlich. Scheiße... Das.gibt.es.doch.nicht. Meine Innere Stimme verpasst mir eine Schelte. ´Was wartet in einer Stadt die hoch über den Wolken schwebt und schöner ist, als alles was du je gesehen hast?´ ´Richtig! Etwas, oder besser jemand mit dem du im Leben nicht gerechnet hättest, weil er in deiner Vorstellung an jeden anderen Ort gehören könnte, nur nicht hier hin...´ Genau diese Gedanken gehen mir durch den Kopf als ich Cloud erblicke und nicht mehr so tun kann, als hätte ich ihn nicht gesehen und er seelenruhig auf mich zu kommt... ~                                                     .                                                     .                                                     .  _Shūryō_ (Ende) Starring: Sesshomaru, Rin, Jaken, Kagome, Inuyasha, Kaede, Totosai. Eigene Chars ©: Makani, Kairi, Ayumi, Raven, Arina, Akio, Sumiella, Cloud, Sora, Makanis Dad. Herzlichen Dank an Rumiko Takahashi ♥ ♥ ♥ Ebenfalls ein herzliches DANKE an Buffy12 und Vigeta_Lord_d_T weil sie meine Geschichte kommentiert haben :D Sayonara, *verbeug* Mitsuki-chan ♥ P.S. Q: (To be continued on Animexx?) A: Someday...                                                     .                                                     .                                                     .  Bonusstory ~ Das Herz im Zwielicht Makani POV Ja... es ist wahr... seit jener schicksalshaften Nacht fürchte ich mich davor zu träumen... Die Bilder meiner Vergangenheit ~ umhüllen mich, durchdringen mich, lassen mich nicht los. Es fesselt mich alles und macht den Traum zum „Trauma“. Ich kann nicht loslassen... Du warst da... ich konnte nicht mit dir reden. Ich konnte gar nichts tun... nur da stehen... Aber als es soweit war, versteckte ich meine Gefühle hinter einem Lächeln. Ich wollte für dich da sein. Auch wenn es mein Herz zerfetzt. Selbst als ich geschrien habe, konnte mich keiner hören. Ich war allein. Auch jetzt, wenn ich in mein Herz hineinhöre will ich dich einfach sehen. Doch ich kann nicht. Selbst jetzt nach all den Jahren erscheint es mir, als wenn diese Wunde jede Nacht neu geboren wird und ich frage mich, ob du mir verzeihen könntest, wenn wir uns sehen würden. Meine Stärke ist das Zwielicht, denn ich habe etwas verloren. ~ Eigentlich sollte ich schon längst wo anders -etwas anderes sein- aber ich stecke fest. Von Tag zu Tag gehe ich weiter, aber es fühlt sich trotzdem nicht richtig an... oder? Wann kann ich endlich fliegen? Ich schaffe es nicht ohne dich- ich schaffe es nicht ohne dich. Arina... ~                                                     Das erste mal als ich in die Sengoku-Jidai reiste hatte ich einfach nur Angst. Ich wusste von den spannenden, wirren Erzählungen meiner Schwester was ungefähr auf mich zu kommen würde. Ich wollte erst nicht gehen... Doch weil eine Stimme mich immer wieder gerufen hatte und keine Ruhe gab... bin ich letztendlich doch gegangen. Denn die Stimme wurde zu laut... Als ich diese Welt das erste mal außerhalb meines Traumes sah, empfand ich sie als schön, aber ebenso grausam. Und mein Entschluss stand fest: Ich wollte deinem Tod einen „Sinn“ verliehen und machte mich auf die Suche nach dem Drachen... ~ Ich war keineswegs genau so wie meine Schwester, denn sie hatte die Kräfte einer Miko. Ich nicht! Ich war einfach nur Makani -der Engel ohne Flügel. Ohne das ich es wollte lebte ich mich immer mehr in dieser Welt ein und schloss neue Freundschaften. Und ich erkannte, dass diese Welt ihren ganz eigenen Charme, ihren ganz eigenen Schimmer hat. Mit vielen Schatten und ebenso vielen Wundern. Rin war letztendlich der Grund weshalb ich nicht mehr, nicht wiederkommen konnte... Sie war die Glocke die in meinem Herzen auf läutete... ein erster schöner Klang seit langem der in mir wiederhallte. Es war fast so wie bei Kairi. Nur das hier zusätzlich eine ganz neue Welt auf mich wartete. Und so ging es weiter. Mit dieser Welt und mit mir... Stück für Stück... Aber... in meinem Herzen herrscht Zwielicht. In der Dämmerung will ich meine Flügel spreizen. Die Schatten um mich herum schaudern und wollen mich vertreiben. Doch wo soll ich hin? Bitte komm DU mir nicht zu Nahe sonst.............. halte ich den Schatten nicht mehr aus. Ich kenne mich gut genug um zu wissen das ich kaputt gehe, wenn du mich „berührst“ und dann wenn du genug hast, wieder fort gehst. Deswegen... deswegen ~ Lass mich bitte (nicht) alleine! Epilog: -------- ~ Ein Flügelschlag durchtränkt mit neuer Hoffnung und neuen Träumen. Es ist die Wahrheit nicht, wahr? Das es einfach passieren musste wie ein Blinzeln, das ich dich traf. Denn ich war einsam. Eines Tages in naher Zukunft möchte ich dir alles sagen. Denn dank dir kann ich fliegen. Egal was die Zukunft bringt, ich bin mir sicher das die Wünsche aus unseren Herzen alles beeinflussen können. Deswegen darf ich nicht zaudern oder feige sein. Eine Wiedergeburt oder der ewige Schlaf... das was es am Ende letztendlich sein wird liegt sicherlich alles in meiner Hand. Nur ein Flügelschlag der mich sanft wie eine Feder streift- ja so bist du! Alles was ich will ist--- ich möchte dich ewig mit meiner Wärme umhüllen... ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)