My love bite on your neck von Fara_ThoRn ================================================================================ Bonus I - Ungeplante Pläne (Ohne Adult) --------------------------------------- Und hier ist sie. Bonusstory Nummer eins ^^ Sie schließt an den Epilog an. Was bedeutet, ihr werdet Henning und Heiko wiedersehen ;-) So. Bevor es aber losgeht, wollte ich noch was loswerden. Weil so viele Anfragen kamen, was jetzt eigentlich mit Knilch-Niklas passiert ist, und warum er plötzlich verschwunden ist, wollte ich euch noch schnell aufklären. Für den kleinen Störenfried habe ich schon Pläne gemacht, weshalb ich ihn hier klammheimlich hab verschwinden lassen. Das hat natürlich auch seinen Grund. Aber das verrate ich jetzt noch nicht ;D Lasst euch überraschen ^^ Eure Fara Bonus I - Ungeplante Pläne (Ohne Adult) "Hast du alles vorbereitet?" Henning nickt. "Alles erledigt. Du musst ihn dir nur schnappen." "Hervorragend! Dank dir." Ich klopfe Henning auf die Schulter. "Nichts zu danken. Viel Spaß euch beiden." Er zwinkert mir zu und geht zu den anderen rüber, die sich an der Feuerstelle versammelt haben. Es ist richtig kühl geworden. Angenehm, nach dem heißen Tag. Trotzdem ist es ein schöner Tag gewesen. Mit all unseren Freunden, die mit uns zusammen unser einjähriges gefeiert haben, mit uns gegessen und getrunken haben. Doch jetzt, kurz vor Mitternacht, wird es Zeit, ein bisschen Qualitätszeit nur mit meinem Mann zu verbringen. Eine ganz besondere Nacht wartet auf uns. "Meilo?" Ich trete von hinten an ihn heran. Er sitzt mit den anderen am Feuer und unterhält sich mit Clem. Die zwei verstehen sich inzwischen ebenfalls richtig gut. Kilian, der neben seinem Schatz sitzt, quatscht derweil mit Lars. Irgendwelchen Kram über die Arbeit. Schnarch. Kilian eben. Der wird sich in manchen Dingen niemals ändern. "Ja?" Meilo lehnt sich gegen meine Beine und schaut zu mir auf. Seine Augen leuchten im Schein des Feuers. Ich kann nicht anders, beuge mich runter und küsse seine süßen Lippen. "Ich will dir etwas zeigen", flüstere ich. "Kommst du mit?" "Was willst du mir den zeigen?" "Verrate ich nicht", grinse ich und trete zurück. Die anderen grinsen uns ebenfalls an. Sie ahnen womöglich, was ich vor habe. Schwer zu erraten ist das ja auch nicht. Meilo, der neugierig geworden ist, steht auf, verabschiedet sich von unseren Freunden, die uns anzüglich nachpfeifen und legt seinen Arm um mich. "Bekomme ich jetzt meine Jahrestagsüberraschung?", fragt er, womit er vollkommen richtig liegt. "Bekommst du", sage ich deshalb und laufe weiter. "Jippie!" Spinner! Ich führe uns einen schmalen Weg entlang und hoffe, dass ich mich nicht verirre. Doch Henning hat ganze Arbeit geleistet. Überall hat er kleine Laternen in die Bäume gehängt, die uns den Weg weisen. "Warst du das?" Meilo ist sichtlich überrascht. "Nein. Henning war das. Er hat mir geholfen alles vorzubereiten, damit du nichts davon mitbekommst." Meilo kichert und zieht mich fester an sich. "Wir sind gleich da." "Hoffentlich", wispert er mir rau zu. "Ich bin schon den ganzen Abend dermaßen spitz auf dich, dass ich es gar nicht mehr abwarten kann, dir das Badehöschen vom Hintern zu pellen." "Ach? Aber wer sagt denn, das wir gleich Sex haben werden?" Ich versuche ernst zu klingen, schaffe es aber nicht. Überrascht lache ich auf, als mich Meilo plötzlich gegen einen Baum drückt und mich seine Körpermitte spüren lässt. Da gibt es wirklich einiges zu spüren. "Vielleicht kann ich deine Gedanken lesen", raunt Meilo mir dunkel zu. Das wollen wir doch gleich mal testen. "Und was denke ich gerade?" "Du denkst, dass du es nicht mehr abwarten kannst, mir die Überraschung zu zeigen." "Ähm ... Nein." Kichernd schüttle ich den Kopf. "Dann denkst du wahrscheinlich, wieso habe ich noch meine Hose an, obwohl Meilo mir doch gerade ein so vielversprechendes Angebot gegen den Schoß drückt." "Ähm ... Nö." "Oh. Verzeih. Das wirst du erst noch denken." Ich grinse und lege meine Stirn gegen seine. "In die Zukunft kannst du auch noch sehen? Interessant." "Und wie ich das kann." "Dann wirst du aber auch wissen, dass, solange wir hier herumstehen, rein gar nichts laufen wird, mein Lieber. Da kannst du mir noch so viele Angebote gegen den Schoß pressen." Meilo brummt mürrisch und rückt von mir ab. "Gut, dann bring mich zu der Überraschung, damit ich dir mein Angebot endlich genauer unterbreiten kann." "Wenn du mich so nett bittest", säusle ich, ergreife seine Hand und ziehe ihn abermals hinter mir her. Es ist nicht mehr weit. Keine zehn Meter vor uns lichtet sich das Dickicht und wir stehen vor einem weiteren Abschnitt des Sees. Es sieht eher so aus, als ständen wir vor einer kleinen Lagune, eine dunkle, glitzernde Lagune, denn auch hier hat Henning Lichter verteilt. In hohen Gläsern, die halb im Sand eingegraben sind, flackern Kerzen. Doch das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf dem Boot, dass er für uns vorbereitet hat. Es ist größer, als die, die sie am großen See vorn am Hotel den Gästen zum Mieten anbieten. Angetäut an einem Baumstumpf, schwankt es sachte im Wasser. An der einen Seite ist eine zeltähnliche Konstruktion angebracht, inklusive Fliegennetz, dass unsere Ärsche von gemeinen Mückenstichen schützen soll. Und in dieser Konstruktion hängen Lichterketten, die das alles in ein warmes Licht tauchen. Innen hat Henning Kissen und Decken ausgelegt, sodass man auch schön bequem liegt. Auch die Holzplanken, die als Sitze beim Rudern dienen, gibt es nicht mehr. Das kann man von hier nicht sehen, aber ich weiß es, da Henning mir vor einer Woche ein Bild davon geschickt hat. Dieses speziell hergerichtete Boot bieten sie als besondere Übernachtungsmöglichkeit für verliebte Paare an. Die Idee hat mir so gut gefallen, dass ich Henning sofort gefragt habe, ob es dieses Wochenende noch frei ist. Und wie ihr seht, hatte ich Glück. "Wahnsinn", haucht Meilo. "Das hat Henning gemacht?" "Ja. Er und Heiko haben sich das als kleines Highlight für Paare ausgedacht." "Das ist unglaublich schön", flüstert mein Schatz, dreht sich zu mir und zieht mich an sich. "Fast wie damals." "Bis auf die mörder Kälte, ja. Fast wie damals." Und ohne Nebel, möchte ich noch hinzufügen. Meilo beugt sich vor zu mir und küsst mich sanft, doch ich unterbreche den Kuss bald wieder, denn "Gehen wir aufs Boot!" Und schon stürme ich voran, meinen Schatz ziehe ich wieder mit mir. Ich klettere hinein und warte auf Meilo, der das Boot abtäut und dann hinter mir ins Boot klettert. Geschafft! "Und? Wer rudert diesmal?", möchte Meilo wissen. "Niemand", antworte ich und ziehe Meilo zu mir in das Zelt. "Wir lassen uns treiben ..." Dafür ist das Boot schließlich gemacht. Zum treiben ... "Treiben hört sich gut an", wispert mein Schatz und begräbt mich unter sich, sein Mund fest auf meinen gepresst. Ich biege mich ihm entgegen, schmecke ihn und bekomme Besuch von seiner Zunge. Freudig begrüßt meine sie und lädt sie zum Spielen ein. Bald schon reiben wir uns stöhnend und gierig nach mehr aneinander. Die Badehosen, die wir tragen, werden dadurch zu einem störenden Übel. Wie es Meilo vorausgesagt hat. Ich will mehr von seinem 'Angebot' spüren. Umständlich fummeln wir sie uns von der Hüfte, dann über die Beine, bis sie irgendwo im Boot verschwinden. Seis drum. Es gibt Wichtigeres. Meilos Hände zum Beispiel, die sich auf Wanderschaft begeben, und mir an den Seiten entlang streicheln. Mir wächst eine Gänsehaut. Ein heißer Schauer nach dem anderen fegt über mich hinweg. Meine pochende Körpermitte verlangt mehr Beachtung, aber sie muss warten. Zuerst muss ich noch mehr von Meilo kosten, kann nicht genug von ihm bekommen, sauge an seiner Zunge und schiebe sie zurück in ihr eigenes Reich, wo ich mich mit ihr zusammen gründlich umschaue. "Oh Nic ..." Meilo löst sich von mir. Lustverhangen sieht er zu mir hinab. "Ich liebe dich." "Ich dich auch", flüstere ich und streichle ihm durchs Haar. "Ein Jahr, ich kann es kaum glauben." "Geht mir auch so." Die Zeit verging wie im Flug. "Auf das Nächste", gluckse ich. "Darauf, dass das zweite Jahr genau so weitergeht, wie es heute beginnt." "Hört, hört!", lacht Meilo und versiegelt mir abermals den Mund. * "Tut mir leid", flüstert Meilo und wischt mit dem Daumen über meine Wange. "Das war nicht mein Plan gewesen." "Es sei dir verziehen", schmunzle ich. "Ist ja nicht das erste Mal, dass ich es kommen sah. ... Na ja, gesehen habe ich es eigentlich weniger. Vielmehr gespürt und geschmeckt" Ich grinse Meilo frech an. "Mach mich doch noch fertig!", stöhnt mein Schatz theatralisch. "Sag mir aber mal lieber, ob es hier auch Taschentücher oder sowas in der Art gibt." "Da neben steht eine Box. Vielleicht hat Henning welche rein getan." Ich zeige außerhalb des Fliegennetzes auf die dort befestigte Kiste. Henning meinte, er hätte dort alles Wichtige, das wir benötigen, hineingetan. Mal sehen, ob er Wort gehalten hat. Meilo krabbelt, nackt wie er ist, durch das Fliegennetz. "Was für eine hübsche Kehrseite du doch hast", giggle ich und streichle mit dem Fuß über seiner linke Pobacke. Als Dank dafür wackelt er kurz mit dem Hintern, was mich wieder zum Lachen bringt. "Uff! Ist die schwer!" Meilo zieht an der Box. "Lass sie doch stehen!", halte ich ihn auf. "Guck doch einfach nach, was drinnen ist." "Oh", macht er. "Gute Idee." Innerlich schlage ich mir an die Stirn. Man sollte Meilo nach seinem Orgasmus echt keine zu komplizierten Aufgaben stellen. Dabei dachte ich, Taschentücher aus einer Box herausholen, sei ganz unkompliziert ... "Hab welche!", ruft er und wirft mir das Päckchen zu. "Und da ist noch mehr." "Was denn alles?", frage ich und fische mir eins der Tücher aus der Verpackung. "Handtücher, was zum Knabbern, und das hier zum Beispiel." Meilo kommt rückwärts zurück gekrochen und präsentiert mir eine Flasche Sekt und eine Tube. Was in der Tube ist, muss er mir nicht groß erklären. "Eins muss man Henning lassen. Er hat wirklich an alles gedacht. Damit verdient er den Titel für den Hotelier des Jahres", lache ich und schaue Meilo beim Öffnen der Flasche zu. "Das müssen wir uns für die Onlinebewertung merken: Wunderschönes Ambiente, Sekt gut gekühlt, Gleitgel stets griffbereit." Ich fange an zu lachen, während Meilo immer noch am Sektkorken herumzerrt. "Lass mich mal!", fordere ich, nehme ihm die Flasche kurzerhand einfach ab und hänge mich mit dem Oberkörper aus dem Fliegennetz und dann über den Bootsrand. Der Korken sitzt fest, aber das ist nichts, was ein wenig Schütteln nicht lösen kann. "Tu das nicht!", gackert Meilo aufgebracht. "Warum? Der Korken fliegt doch nur ins WassAHH!" PLOPP! Und weg ist der Korken. Dafür aber auch die Hälfte des Flascheninhalts. "Ihhh!" Ein Drittel davon klebt nun an mir. "Was habe ich gesagt?", belehrt mich Meilo. "Kann es sein, dass du klebrige Sauereien heute irgendwie magisch anziehst?" Am liebsten würde ich ihm den übrigen Inhalt der Flasche über sein grinsendes Gesicht schütten. Aber da kommt mir schon eine bessere Idee. "Halt mal." Anstatt ins Gesicht, drücke ich ihm die Flasche in die Hand. Fragend schaut Meilo mich an, sagt aber nichts, als ich ganz aus unserem Unterschlupf krabble und mich auf dem wackelnden Boot hinstelle. "Bye", sage ich, winke Meilo nochmal zu und springe danach kopfüber ins Wasser. Wir sind weit genug weg vom Ufer, und Henning meinte, die Stelle hier sei ziemlich tief. Ansonsten hätte ich das nicht gemacht. "Nic!" Prustend tauche ich neben dem Boot wieder auf. Meilo hängt am Bootsrand und guckt mich entgeistert an. Das Wasser ist richtig angenehm und noch aufgeheizt von der Sonne heute Nachmittag. Herrlich! "Mensch! Erschrick mich doch nicht so!" ich lache bloß und dann bekommt mein Schatz eine Ladung Wasser ins Gesicht. "Hey!" "Komm auch rein!", rufe ich. "Los!" Wieder spritze ich eine Wasserfontäne Richtung Boot. "Und die hier?" Er wedelt mit der Flasche. "Stell sie zurück in die Box und komm endlich!" Ich tauche unter. Als ich wieder auftauche, sehe ich gerade noch, wie Meilo ebenfalls in den See springt. Neben mir kommt er wieder an die Wasseroberfläche. "Das hat aber gedauert", lache ich und lege meine Arme um ihn. Sofort gehen wir wieder unter, was uns aber egal ist, denn wir beatmen uns einfach gegenseitig. *** Grummelnd vergrabe ich mein Gesicht in ... ja in was eigentlich? Ach, egal! Hauptsache, es dämpft das laute Zwitschern und Zirpen, dass mich vor wenigen Minuten äußerst dreist aus meinen Träumen gerissen hat. Tut es aber nicht, wie ich leidvoll feststelle. Mühsam öffne ich die Augen und hebe den Kopf. Meilo liegt neben mir und pennt mal wieder wie ein Stein. Er schnarcht sogar leise. Ihm macht diese Naturidylle weniger aus. Der würde auch noch selig weiter pennen, wenn neben ihm zwei LKWs zusammenkrachen, würden. Doch weil ich das eben nicht kann, schaue ich mich um und raffe ein paar Kissen zusammen, die ich mir versuchsweise links und rechts neben meinen Kopf platziere. Es hilft nur wenig. "Mistvögel!", zische ich und setze mich auf. Wie will man so in Ruhe wieder einschlafen können? Griesgrämig starre ich auf Meilo nieder. Er schnarcht einfach weiter und sieht aus, als würde er hervorragend und vor allem noch richtig fest schlafen. Tja. Leider ist das in der Partnerschaft so, dass, wenn einer nicht schlafen kann, der andere gefälligst auch aufzuwachen hat! Ungnädig pikse ich ihn mit dem Zeigefinger zwischen die Rippen. "Meilo? ... Meilo?" "Hn ..." Seine Nase kräuselt sich, ebenso seine Stirn. "Aufwachen. Es wird Zeit." Keine Ahnung, ob es Zeit wird. Ich habe keine Uhr dabei. "Für was?", brummt er verschlafen. "Zeit zum Aufstehen." "Warum?" "Weil ... es gleich Frühstück gibt!" Gibt es wirklich. Henning hat mir ein schönes Frühstück versprochen. Das wollte er vorn an den kleinen Strand stellen, und ich hoffe mal, dass er das schon getan hat. "Kein Hunger", knurrt mein Schatz und wirft sich in Rückenlage. Das Boot schwankt gefährlich, kentert aber nicht. Meilo hat sich seinen rechten Arm über die Augen gelegt und ist wieder im Begriff einzuschlafen. So aber nicht, mein Freund! Da piksen nichts genutzt hat, fahre ich schwerere Geschütze auf. Welche, von denen ich weiß, dass sie bei ihm Wirkung zeigen. Ich reiße die Decke von uns und strample sie bis runter an unsere Füße. Na da schau an! Sehe ich da etwa ein kleines Lächeln auf Meilos Mundwinkeln? He he. Mit nur einer Bewegung liege ich bäuchlings auf meinem Süßen und ziehe ihm den Arm vom Gesicht. Seine Augenlider heben sich ein kleines Stückchen. "Steh schon auf", säusle ich. "Bitte ..." "Keine Lust." Oh, mein lieber Meilo. Die wirst du gleich noch haben! Darauf wette ich. Ich tupfe kleine Schmetterlingsküsse auf Meilos Hals und fange an mich langsam an ihm zu reiben. Allein das bringt meine Männlichkeit dazu, ebenfalls aus ihrem Schlaf zu erwachen. Wäre doch gelacht, wenn mir das bei Meilo nicht auch gelänge! "Kann es sein, dass du wieder nicht schlafen kannst, weil die Vögel zu laut sind?", höre ich ihn mich plötzlich fragen. Erwischt! "Vögel, vögeln ... nenne es wie du willst", antworte ich. "Hauptsache, du stehst auf." Das meine ich ebenfalls zweideutig, was Meilo auch ganz genau weiß. "Noch viel zu müde, der Kleine", brummelt er, grinst aber. "Ich bin mir sicher, dass er meinem Kleinen nicht lange widerstehen kann." "So? Glaubst du das?" "Jeppa", rufe ich lachend und schiebe meine rechte Hand zwischen uns. * "Ich liebe dich", wispert er gegen meine Schläfe und küsst mich. "Tust du das?" Ich unterdrücke ein Grinsen. "Du ahnst gar nicht, wie sehr ich das tue." Hm. Eigentlich wollte ich ihn ein bisschen foppen. Sieht so aus, als wolle er nicht darauf eingehen. Ich löse mich leicht von ihm und umfasse sein Gesicht. "Oh doch mein Lieber", sage ich zu ihm. "Das ahne ich nicht nur, das weiß ich auch." Und ich weiß, dass er das weiß, dass ich es weiß. Oder so ähnlich. "Dann ist ja gut", schmunzelt er spitzbübisch und überfällt meinen Mund. Dieser Schuft! Ein Schuft, der verdammt gut küssen kann, wohlgemerkt ... *** Nach unserem etwas wackeligen Frühsport haben wir uns nochmal in die Koje zurückgezogen. Frische Waldluft macht müde. Ein kurzes Nickerchen später halte ich es jedoch nicht mehr aus und will endlich aufstehen. Zudem verspüre ich noch zwei sehr unschöne Gefühle: erstens muss ich mal, zweitens schiebe ich Kohldampf. Also klettere ich wieder aus unserem Nest und schaue mich erst einmal um, wo wir während der Nacht eigentlich genau hingetrieben sind. "Nic?" Meilo räkelt sich faul und schaut mir nach. "Was tust du?" "Nachgucken, wo wir sind." "Achso." Ein Gähnen ist zu hören. "Wir haben Glück", rufe ich ihm zu, damit er mir nicht wieder einpennt. "Das Ufer ist nicht allzu weit." "Schön", seufzt er, liegt jedoch wieder mit geschlossenen Augen da. "Dann brauche ich mir ja keine Sorgen machen, dass du es in deinem Zustand nicht schaffst, uns bis ans Ufer zu bringen", ärgere ich ihn und blicke grinsend zu ihm rüber. Wie erwartet zucken seine Augenlider nach oben. "Ich?" "Ja du. Schnapp dir das Ruder und los geht's!" Am Strand kann ich das von Henning versprochene Frühstück sehen. "Mein Magen knurrt." Demonstrativ reibe ich mir über den Bauch. "Tut er das?" Eindeutig ein kleiner Seitenhieb für vorhin. "Hmhm", nicke ich bloß. "Lass mich mal hören." Meilo winkt mich mit seinem Zeigefinger zurück in die Koje. "Nichts da! Wenn du hören willst, musst du zu mir kommen." Er mustert mich und scheint zu überlegen, dann setzt er sich auf, kommt wie gewünscht zu mir und presst sein linkes Ohr gegen meinen Bauch. "Hm. Ich höre nichts." "Dann hör genauer hin", brumme ich. "Mach ich doch. Nichts zu ... oh. Hab's gehört." "Siehst du?" Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen, streichle ich Meilo durchs Haar. Dieser grinst daraufhin genießerisch und räkelt sich wie eine fett gefressene Katze auf meinem Schoß. Fehlt nur noch, dass er schnurrend alle Viere von sich streckt und mir über die Handfläche leckt. "Wärst du nun so gütig, und bringst uns ans Ufer, wo unser Frühstück schon wartet?", frage ich ihn süßlich. "Keine Lust." Wie bitte? "Komm schon!" "Das bin ich heute doch schon mal." Oh dieser ...! "Du wirst nie wieder kommen, wenn du mich jetzt nicht zum Strand bringst, weil ich nämlich gleich verhungert bin." "Warum ruderst du dann nicht? Darin bist du doch inzwischen ganz gut geworden." Hä? "Wann bin ich das letzte Mal gerudert?" "Na vorhin." Meilo macht eine eindeutige Handbewegung. "War recht beeindruckend." "Schwein!" "Perversling!" Wir fangen an zu lachen. "Bitte Meilo", kichere ich. "Ich habe wirklich Kohldampf und austreten muss ich auch." "Na schön", gibt er sich geschlagen. Ganz zu meiner Freude. "Doch nur, wenn du mithilfst." "Wenn es sein muss." Hauptsache, ich muss nicht allein ran. Bevor wir die Ruder zu Wasser lassen, ziehen wir uns noch schnell unsere Badehosen über. Wir wollen ja keine Splitter im Hintern haben. Das große Boot zu manövrieren ist gar nicht so einfach. Zum Glück weist Meilo mich an, wann ich kräftiger rudern muss, damit wir die Richtung wechseln und auf den Strand zusteuern. Irgendwie bin ich in solchen Dingen ein totaler Nullchecker. Ich bin jedenfalls froh, als wir auf den flachen Sandstrand auflaufen. "Fast perfekt eingeparkt", lacht Meilo und springt aus dem Boot, um es an dem großen Pfosten dort anzutäuen. "Das nächste Mal ordere ich ein Boot mit Außenbordmotor." "Wie unromantisch!" "Vielleicht", sage ich und springe vom Boot direkt in Meilos Arme, die mich sicher auffangen. "Aber auch praktischer." Meilos Augen verengen sich. Sagen tut er allerdings nichts mehr. Er kommt auch gar nicht mehr dazu, da ich mich eilig aus seiner Umarmung befreie und den nächsten Baum aufsuche. Ich muss mal! Wieder zurück am Strand sitzt Meilo schon auf der zurechtgelegten Decke und durchsucht den Korb. "Ey! Nicht ohne mich anfangen!" Frechheit! "Habe ich doch gar nicht. Wollte nur gucken, was da alles drinnen ist." "Ach ja?" Er nickt scheinheilig. "Und was hast du da eben hinter deinem Rücken versteckt?" Ich habe es genau gesehen. Meilo hat etwas aus dem Korb genommen und dann hastig hinter sich unter die Decke geschoben. "Nichts." Unschuldig guckt er mich an. Sieht doch ein Blinder, dass er mich anlügt! "Sag jetzt nicht, du willst all die Delikatessen da drinnen nur für dich." Ich laufe um Meilo herum und will nachschauen, was er da gutes versteckt hat, doch er wirbelt herum, schnappt sich dieses Etwas und klemmt es zwischen seine Beine. "Glaubst du, da traue ich mich nicht dran?" Tut er doch nicht wirklich? "Verdammt Nic!" Nun sieht er sauer aus. "Was denn?" Ich, wieder nur Bahnhof verstehend, bleibe vor Meilo stehen und verschränke die Arme vor der Brust. "Da sollte eine Überraschung werden." "Eine Überraschung? In der Überraschung, die ich für dich gemacht habe?" Das ist doch bloß eine Ausrede! Oder? "Ja." "Dann wusstest du davon?" Ich runzle die Stirn. "Hat Henning dir was hiervon verraten?" Wenn ich den in die Finger bekomme! "Nein hat er nicht", beruhigt Meilo mich. "Setz dich, dann erkläre ich es dir." Na schön. Dann setze ich mich eben. Ich hocke mich Meilo gegenüber und warte auf seine Erklärung. "Ich habe Henning gebeten, mein Geschenk für dich in deinem Frühstück zu verstecken. Er meinte, das ginge klar. Er hat rein gar nichts von deiner Überraschung für mich verraten." "Dann ist ja gut", sage ich. Trotzdem: "Und was hast du da jetzt für mich? Zwischen deinen Beinen." Ich grinse ihn zweideutig an. "Es wird dir sowieso nicht gefallen", meint er und sieht dabei aus, als meine er es ernst. "Du schenkst mir etwas, von dem du weißt, dass mir nicht gefallen wird?" "Ja." Geplättet starre ich ihn an. "Und was soll das sein? Etwa ein Verlobungsring?", frage ich ihn und lache auf. Meilo setzt seinen Hundeblick auf. Mir gefriert das Lachen. "Nein," hauche ich. "Das hast du nicht zwischen deinen Beinen." "Doch", nickt er und fummelt ein kleines, viereckiges Kästchen zwischen seinen Beinen hervor. "Du Idiot! Pack das weg!" Ich werde leicht panisch. "Wenn meine Mutter sieht, dass ich einen Verlobungsring trage, ist sie nicht mehr aufzuhalten!" Das war mein einziger Schutz. Kein Ring, keine offizielle Verlobung. "Ganz ruhig", lacht Meilo. "Mach es auf, dann wirst du es schon sehen." Er hält mir die kleine Schachtel entgegen. Notgedrungen nehme ich sie ihm ab. Es ist zwar nicht so, dass ich was gegen einen Verlobungsring habe, schließlich sind wir ja schon lange verlobt, aber so ein Teil am Finger, dass wäre zu viel des Guten. Ja, haltet mich für bekloppt, aber ich will keinen Ring am Finger! Ich schaue Meilo an, dann das Kästchen. "Nun mach es schon auf, du Schisser." "Hör auf mich zu drängen!", zische ich. "Und lach nicht!" Er grinst sich einen ab. Ist doch nicht zu fassen! Ich atme tief ein und bringe es einfach hinter mich. Mit einem leisen Klacken öffne ich den Deckel und ... "Eine Kette?" Darin liegt bloß eine goldene Kette. Ohne Anhänger oder sonstigem Schmuck. Erst bin ich erleichtert, doch dann werde ich leicht sauer. "Du hast mich verarscht!" Schon wieder! "Glaubst du?" "Na klar! Das ist doch nur eine Kette!" "Enttäuscht?" "Enttäuscht? Warum sollte ich enttäuscht sein?" Ja warum? Ich will doch gar keinen Ring. Ich meine, ich habe doch schon einen. Im Tattoo versteckt. Wieso sollte ich also einen richtigen Ring haben wollen. Einen Ring, der jedem anderen Zeigt, dass ich vergeben bin und zu Meilo gehöre und ... ach du Scheiße! Will ich etwa doch einen Ring? Moment ... Bin ich doch enttäuscht, dass da nur eine Kette drinnen ist? "Nic?" "Hm?" Ich schaue von dem Inhalt des Kästchens auf und will Meilo ansehen, doch da versperrt mir etwas die Sicht. Meilo hält was zwischen uns. Etwas goldenes. Rundes. Ein "Ring?" "Der Kandidat hat hundert Punkte und sich somit einen Kuss verdient", lacht Meilo. Nun bin ich vollkommen durcheinander. Meine Gefühle wirbeln wie in einer Waschmaschine umher. Soll ich mich jetzt freuen? Wütend sein? Angst haben? Perplex gucke ich Meilo dabei zu, wie er die Kette aus dem Kästchen fischt, den Verschluss öffnet und den Ring durchzieht. "Hier wird deine Mutter ihn nicht sehen", sagt er ruhig. "Entscheide du, wann du ihn ihr präsentieren willst." Regungslos sitze ich da, während Meilo mir die Kette um den Hals hängt. "Du darfst nur nicht ohne Hemd vor ihr stehen", schmunzelt er und lässt die Kette los, die jetzt um meinen Hals hängt. Meine Finger fühlen sich ganz taub an, als ich den Ring vorsichtig zwischen sie nehme. Ich weiß, was Meilos Satz, ich solle entscheiden, wann ich den Ring meiner Mutter präsentieren möchte, bedeuten soll. Sobald ich das nämlich tue, bedeutet das, dass wir anfangen können, uns über die Sitzordnung Gedanken zu machen. "Ein Jahr", flüstere ich. "Was?" "Ein Jahr", wiederhole ich für Meilo lauter. "Ja." Er lächelt selig und streicht mir eine Haarsträhne von der Stirn. "Das schönste Jahr meines Lebens." Ich muss kurz überlegen, über was Meilo da redet. Er scheint mich total misszuverstehen. "Das meine ich nicht." "Nicht? Das letzte Jahr war nicht schön für dich?" "Doch. Natürlich!" Was für eine Frage! "Ich habe nur etwas ganz anderes gemeint." "Und was?" Ich lasse den Ring los. Er schwingt gegen meine Brust, wo er ruhig liegen bleibt. Das leichte Gewicht fühlt sich merkwürdig an. Ich trage normalerweise keine Ketten. Erst recht keine mit einem Verlobungsring dran. "Ich meine, noch ein Jahr." Meilo steht sichtlich auf dem Schlauch. "Heute in einem Jahr", helfe ich ihm weiter auf die Sprünge. "Was ist da?" Ich seufze, fange jedoch an zu lächeln. Manchmal ist er echt schwerfällig. Ich lege den Kopf schief und ergreife Meilos Hände. "Wenn wir nach Hause kommen, fragen wir nach, ob am 12ten Juli noch Termine für eine Verpartnerung frei sind." Meilo fällt aus allen Wolken. "Wirklich?" Ich nicke. Meine Mundwinkel wollen gar nicht mehr runter. Mein Schatz sieht einfach zu niedlich aus, wenn er verdutzt ist. Ein seltenes Vergnügen. "Warte mal. Verpartnern? Ich dachte, du willst warten, bis wir es richtig machen können." "Ja, eigentlich schon. Aber was solls. Wieso darauf warten?" Meilo schließt mich lachend in die Arme. "Ich freue mich ja so!" "Ich mich auch", merke ich gerade. Und wer weiß? Vielleicht ist es 2017 ja soweit, und die 'Homoehe' wird endlich gleichgestellt. Es würde auf alle Fälle mal Zeit dafür. Nachdem Meilo mich aus lauter Freude noch ein wenig länger mit bestechenden Mitteln vom Frühstück abgelenkt hat (wenn er mich küsst, vergesse ich so gut wie alles um mich herum), erkunde ich mit immer lauter knurrenden Magen den Inhalt des Korbes. Henning hat auch hier an alles gedacht. "Baguette?" Ich halte Meilo eins dieser kleinen Mini-Baguettes vor die Nase. "Lieber ein Vollkornbrötchen." "Bitte, Schatz." "Danke Sweetheart." "Ich liebe es, wenn du mich so nennst", säusle ich und beiße in Meilos Vollkornbrötchen. "Hey", mault er und hält das Brötchen in die Luft. "Iss du mal lieber dein Baguette." Lachend fische ich mir ein Messer aus dem Korb und schneide mein Baguette auf. Als Belag wähle ich Butter und Käse. "Apropos Namen", überlege ich laut, während ich die Butter verschmiere. "Wie regeln wir das mit unseren Nachnamen?" "Gute Frage", findet Meilo. "Nimm doch einfach meinen an." Die Butter wird zur Nebensache. Entrüstet richte ich mich an Meilo: "Warum nimmst du nicht einfach meinen an?" "Meilo Ittninger?" "Ja!" "Hm …" Er runzelt die Stirn. "Hört sich komisch an." Bitte was?! "Niclas Haug klingt viel besser, findest du nicht?" "Äh …" Niclas Haug. Scheiße! Das hört sich wirklich besser an als Meilo Ittninger. Aber hier geht es ums Prinzip! "Finde ich nicht", schmolle ich und übe mich weiter in Butter-Kampf-Wettschmieren. "Okay", denkt Meilo nach. "Was würdest du dann von einem Doppelnamen halten? Haug-Ittninger zum Beispiel." "Ittninger-Haug." "Anders herum klingt es besser." Ich hasse es, aber er hat schon wieder recht. Doch: "Ich mag keine Doppelnamen." Mochte ich noch nie. "Als wären wir Lehrer an einem Gymnasium." "Lehrer?", fragt Meilo kichernd. "Ja, Lehrer. Die haben doch meist dumme Doppelnamen." "Unsere Namen sind aber nicht dumm." "Egal. Hört sich doof an." "Gut. Dann behalten wir eben unsere Namen." Meilo zuckt mit den Schultern. Unsere Namen behalten? "Ich will aber, dass wir ein und den Selben Namen haben." Auf unserem Klingelschild soll nur einer stehen. Unser gemeinsame Nachname. Einen Moment sieht mich Meilo an, als würde er etwas sagen wollen, überlegt es sich dann anscheinend anders und lässt sein Vollkornbrötchen sinken. "Was?", frage ich unsicher. "Habe ich was falsches gesagt?" Er schüttelt den Kopf. "Wieso guckst du mich dann so an?" Er wird mir langsam unheimlich. Der komische Gesichtsausdruck verschwindet. Zum Vorschein kommt mein alter, liebenswerter Meilo, der mich mit diesem unverkennbaren Leuchten in den Augen anlächelt. "Entscheide du", sagt er schließlich. "Ich? Du willst gar nicht mitentscheiden?" Meilo beugt sich zu mir. "Egal wie du entscheidest, es wird die richtige Wahl sein", raunt er mir zu und mopst sich einen Kuss von mir. Danach belegt er seelenruhig sein Vollkornbrötchen. Es wird ruhig. Nur das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Zwei Brötchenhälften und eine Tasse Kaffee später bin ich bereit, ihm meine Entscheidung mitzuteilen. War auch nicht sonderlich schwer, angesichts der wenigen Möglichkeiten. "Haug", habe ich entschieden. "Ich nehme deinen Namen an." "Echt? Du hast dich schon entschieden?" Meilo sieht mich überrascht an. Ich nicke. "Aber noch kein Wort zu meiner Mutter! Du weißt, wie sie ist." Ich will mich ihr nicht erklären müssen, wieso ich Meilos Nachnamen annehme, und er nicht meinen. Sie einfach vor vollende Tatsachen zu stellen, ist die bessere Lösung. Sonst muss ich mir ihre Versuche, mich umzustimmen, ein Jahr lang anhören. "Ich weiß", grinst Meilo. "Sie und die anderen erfahren erst etwas von unseren Plänen, wenn du den Ring am Finger trägst." "In Ordnung." Ein guter Plan. Da ich jetzt gesättigt bin, und alles Wichtige geklärt ist, räume ich alles, was vor uns auf der Decke liegt, beiseite, und rutsche vor zu Meilo. "Was wird das?", möchte er von mir wissen. "Nachtisch", erkläre ich schlicht, hocke mich auf seinen Schoß und unterbinde jedes weiter Wort, indem ich Meilo in einen ungezügelten Kuss verwickle. Nur Vogelgezwitscher und unsere leisen Laute sind zu hören. Nur wir zwei ganz allein. Was brauche ich mehr? ****** Nein, es ist immer noch nicht Schluss. Ein Bonuskapitel wartet noch auf euch ;-) Also bis dann *gg* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)