My love bite on your neck von Fara_ThoRn ================================================================================ Love bite 41 - Amors Liebespfeil die zweite, oder: *ick medi morning (Ohne Adult) --------------------------------------------------------------------------------- Eigentlich sollte hier schon die Heimfahrt kommen, aber die beiden Holzköpfe haben mir mal wieder einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Na schön, dann fahren sie eben erst im nächsten Kapitel nach Hause. Was solls? Euch macht das sicher nichts aus xD Love bite 41 - Amors Liebespfeil die zweite, oder: *ick medi morning (Ohne Adult) "Bitte sehr." "Oh danke. Ihr seid so lieb zu mir ... Hatschi! ... Tut mir leid", näselt Anne, die sich noch gerade rechtzeitig von uns abwenden konnte und es sogar noch geschafft hat, die Tasse Tee, die ihr Meilo gereicht hat, beim Niesen nicht noch auszukippen. "Das muss dir nicht leid tun", sage ich zu ihr und lege die Schachtel Tabletten neben die Couch, welche noch von Meilos letzter Erkältung über sind. Was für ein Glück, dass er sie noch hat. "Willst du wirklich nicht im Bett schlafen?" "Nein, nein. Das geht schon. Außerdem ist die Couch doch viel zu klein für euch beide." Wenn sie sich da mal nicht täuscht. "Ich liege sowieso die ganze Nacht auf Nic", lacht Meilo auch schon und bekommt von mir einen Schlag gegen den Oberarm, was Anne zum Lachen bringt. Leider muss sie davon anfangen zu husten. "Das hört sich nicht gut an", finde ich. "Ach, morgen geht es mir wieder besser", winkt sie ab. "Das sehe ich aber anders. Du hast dir da ganz schön was eingefangen." Da gebe ich Meilo recht. Sie ist total blass und ihre Nase ist leuchtend Rot. Sie sieht aus, wie ein Schneemann mit einer Radieschennase. "Hast du für die nächsten Tage eine Bleibe?", will ich wissen. "Vielleicht ... Hatschi! ... was ... ehh ..." Anne tupft sich die Nase mit einem Taschentuch, schnäuzt dann hinein und tupft erneut. "Mein Schädel brummt." "Dann schlaf lieber. Und wenn was ist, komm rüber zu uns und weck uns ruhig." "Is gut ...", krächzt sie, da fallen ihre Äugelein auch schon zu. Ich komme nicht umhin, ihre Stirn kurz zu fühlen. Sie glüht! Leise schleichen wir ins Schlafzimmer und schließen die Tür. "Sie kann unmöglich morgen vor die Tür, selbst wenn sie einen Übernachtungsplatz hat. Die ganze kommende Woche wahrscheinlich sollte sie nicht vor die Tür", sage ich sorgenvoll zu Meilo. "Denke ich auch." "Und was machen wir jetzt?" "Sie bleibt hier, oder hast du eine andere Lösung?" Ich verneine. "Aber geht das?" "Das Zimmer ist noch frei. Hab schon gefragt." "Darum geht es mir nicht. Sie hat doch kaum Geld. Wie will sie sich das Zimmer denn leisten können?" Meilo legt den Kopf schief. "Die paar Euros habe ich auch noch über." Paar Euros?! Wieder einmal muss ich mir bewusst machen, dass ich hier vor einem gut betuchten Popsternchen stehe. "Du willst ihr das Zimmer bezahlen?" "Ich strecke es ihr vor", sagt er. "Sonst würde sie es wahrscheinlich auch gar nicht annehmen." Ich nicke. "Okay. Bleibt aber noch zu klären, wer sich um sie kümmert." "Der Zimmerservice natürlich", sagt Meilo wie selbstverständlich. "Geht das denn überhaupt?" Wenn ich überlege, ich wäre krank, und einer der Hotelangestellten würde mich gesundpflegen ... Komische Vorstellung. "Es muss. Aber vielleicht kennt Anne hier ja jemanden, der nach ihr sehen kann." Ich seufze, doch auch mir fällt nichts besseres ein. "Dann lass uns wenigstens einen Arzt rufen. Der soll uns Medikamente aufschreiben, die wir ihr wenigstens noch holen." "Ist vielleicht besser", nickt Meilo, greift nach dem Telefonhörer und spricht mit der Rezeption. "Sie schicken uns jemanden." "Wenigstens etwas", finde ich. "Anne wird das aber weniger gefallen." "Egal. Da muss sie jetzt durch." Meilo lächelt mich an. "Das heißt, wenn sie sauer wird, legst du dich mit ihr an?" "Ich werde mich opfern." "Wie mutig von dir", raune ich Meilo zu und lege meine Arme um seine Taille. "Wenn sie dich lyncht, werde ich deinen Mut in der Trauerrede erwähnen lassen." Lachend fährt er mir durchs Haar. "Das ist sehr nett." "Nicht wahr?" Sanft schmuse ich mit den Lippen über Meilos. Sein Grinsen verstärkt sich, und ich kann mich nicht zurückhalten, drücke meine Lippen fester gegen seine fahre mit der Zunge über seine Unterlippe. "Vergiss nicht, dass wir heute Nacht einen Übernachtungsgast haben", bremst Meilo die gerade in Schwung gekommene Stimmung aus. "Meinst du, sie kann uns beim Küssen zuhören?", feixe ich. "Wer weiß? Frauen sollen ein Supergehör haben." "Das kann ich nicht beurteilen, obwohl meine Mutter wirklich viel aufschnappt ..." Lachend schiebt mich Meilo von sich, schnappt sich allerdings meine Hand und zieht mich zum Bett rüber. "Jetzt habe ich dich genau da, wo ich dich schon den ganzen Tag über haben wollte", schnurre ich ihm ins Ohr und lecke drüber. Meilo lächelt mich an. Mein Herz schlägt schneller. Noch immer hat er diese Wirkung auf mich. Ich kann mich ihm einfach nicht entziehen. Als ob ich das jemals wollen würde! Meilos Daumen streichelt über meine Handinnenfläche. Doch das leichte Ziehen in meinem Schoß kommt nicht nur daher. Allein von Meilos Geruch werde ich schon wieder hart. Ich ziehe seine Hand in meinen Schritt. Soll er ruhig spüren, was er immer mit mir anstellt. "Mein kleiner Nimmersatt", gluckst er und reibt über den Stoff meiner Hose, was mich zum Seufzen bringt. Mehr! "Hoffentlich bekommst du niemals genug von mir." "Niemals", schwöre ich ihm. "Und was ist mit dir? Wirst du irgendwann meiner überdrüssig?" Theatralisch hebe ich den Kopf in die Höhe und mache ein gequältes Gesicht. "Bis jetzt noch nicht." What?! Ich muss sehr dumm und geschockt aus der Wäsche glotzen, denn Meilo fängt an zu kichern. "Oh Sweety! Wie könnte ich denn je genug von dir bekommen?", fragt er mich. Auf eine Antwort darauf darf er nicht warten. Pöh! "Och Babe. Guck nicht so. War doch nur ein Scherz." Er drückt fester gegen meinen Schritt. Ich knicke ein. Ich kann einfach nicht böse auf ihn sein. Ich schließe die Augen und strecke den Kopf. Schnurrend schmiege ich mein Gesicht in seine Halsbeuge. Dort verteile ich postwendend hauchzarte Küsse, während ich versuche, ganz unauffällig auf seinen Schoß zu klettern. Es klappt, und als ich rittlings auf ihn sitze, schieben sich seine Hände auf meinen Hintern. Kichernd knabbere ich an seinem Ohrläppchen. Hab ich dich, mein Freund! "Wie wäre es, wenn wir zwei uns ins Bad begeben, und uns eine schöne heiße Wanne gönnen?", frage ich ihn wispernd. "Und Anne?" "Ich glaube, in ihrem Zustand wäre Baden nicht das Beste." Meilo lacht und verpasst mir einen Klaps. "Mein süßer Spinner. Ich wollte damit sagen, dass der Arzt sicher gleich kommen wird. Da können wir uns unmöglich in der Wanne miteinander vergnügen." Auch wieder wahr. "Aber danach?", frage ich ihn mit großen Kulleraugen. "Danach gern." Yes! "Aber jetzt rutschst du erst mal brav von meinem Schoß und lässt mich schnell auf Toilette gehen, bevor der liebe Onkel Doktor kommt." Wieso muss ich jetzt bloß an Doktorspiele mit Meilo denken? Nachdem ich Meilo habe ziehen lassen, und er im Bad verschwunden ist, schlüpfe ich fix in etwas Bequemeres. Vorher ein schönes heißes Bad wäre zwar schön gewesen, aber so geht es vorerst auch. Danach packe ich einen Teil meiner Sachen in den Koffer, den ich hier nicht mehr brauchen werde. Viel ist es nicht, wohingegen sich auf Meilos Seite der Schrankes wahre Kleiderberge auftürmen. Die neu gekauften Klamotten noch nicht mitgerechnet. "Wie soll das alles ins Auto passen?", frage ich mich laut. "Ganz einfach: Autotür auf, Koffer rein, Autotür zu", antwortet Meilo mir, der sich hinterrücks von hinten an mich angeschlichen hat. "Wenn der ganze Kram im Auto ist, gibt es aber für mich keinen Platz mehr", gebe ich zu bedenken. "Och Sweety, für dich mache ich schon genügend Platz." "Beruhigend zu wissen", lache ich und wende mich von Meilos Kleidungschaos ab. "Aber wenn wir zusammenwohnen, gibt's mir im Kleiderschrank nicht so eine Unordnung, verstanden?" "Meinst du, ich bin immer so unordentlich?" Ich zucke mit den Schultern. "Bin ich nicht", verteidigt sich mein Schatz. "Wir werden sehen", scherze ich, was Meilo so gar nicht begeistert. Aber ich habe Glück, denn bevor er sich bei für den Spruch revanchieren kann, klopft es draußen an der Zimmertür. "Bestimmt der Arzt", überlege ich laut. Meilo nickt und stürmt aus dem Schlafzimmer. Ich behalte recht. Ein älterer Mann steht kurze Zeit später vor dem Sofa, auf dem Anne liegt und tief zu schlafen scheint. "Anne?" Meilo rüttelt sie sanft. "Anne wach auf. Wir haben dir einen Doktor gerufen." Flatternd heben sich ihre Augenlider. "Einen Doktor?" Es fällt ihr offensichtlich schwer, überhaupt etwas zu erkennen. Dann haften sich ihre Augen jedoch auf den Arzt. "Ich brauche keinen Doktor", krächzt sie. "Ich will mir Sie nur mal ansehen. Ihre Freunde machen sich Sorgen um Sie", sagt der Arzt zu ihr und verweist uns danach des Raumes. "Hoffentlich lässt sie ihn leben", murmelt Meilo. "Sicher tut sie das. Sie hat doch kaum Kraft genug, um ihren Arm zu heben. Wie will sie ihn da umbringen?" Meilo wirft mir einen amüsierten Blick zu. Trotzdem sieht man ihm an, dass er sich Gedanken um Anne macht. Sie sah eben ganz furchtbar aus. Noch schlimmer als zuvor. Im Schlafzimmer warten wir darauf, dass gegenüber die Tür aufgeht, und der Arzt heraus kommt. Es dauert, aber als er leise das improvisierte Krankenzimmer verlässt, stehen wir sofort vor ihm. "Und?", frage ich. "Hat sie sich was schlimmes eingefangen?" Bitte keine richtige Grippe oder gar eine Lungenentzündung! "Nein, nein", sagt der Arzt zu unserer Erleichterung. "Lediglich eine Erkältung, aber sie braucht dringend Bettruhe." "Dann lassen wir sie doch lieber im Bett schlafen", überlegt Meilo. Der Doktor nickt einträchtig. "Aber wie sieht es die nächsten Tage aus? Niclas und ich brechen morgen wieder auf. Würden Sie nochmal nach ihr sehen?" "Sicher." "Danke." Erleichtert lassen wir den Arzt wieder ziehen. Zuvor hat er uns allerdings noch ein Rezept in die Hand gedrückt. "Ich gehe das Zeug schnell holen. Bleib du hier und versuche sie zu überreden, doch das Bett zu nehmen." Schon streift er sich seine Jacke über. "Ist gut." Bleibt aber noch eins zu klären. "Und wo schlafen wir?" "Ich frage unten nach einer Liege oder so was. Zur Not Zelten wir einfach." "Ha ha." Meilo lacht, verpasst mir einen Kuss und macht sich auf den Weg. "Dann wollen wir Anne mal rüber ins Schlafzimmer schleppen." Als ich vorsichtig ins Zimmer spähe, sitzt Anne auf dem Sofa und trinkt einen Schluck Tee. "Hey du", kündige ich mich an. "Hey." Ihr Kopf dreht sich zu mir. "Geh lieber. Ich will euch nicht anstecken." "So schnell steckt man mich nicht an", winke ich ab. "Meilo hat mir den Auftrag erteilt, dich ins Bett zu schaffen." "Vergiss es!", näselt sie, niest, und greift nach der Taschentuchbox. Ihr Schnäuzen hört sich so furchtbar an, dass es mir eiskalt den Rücken runter läuft. "Wenn ihr hier bleibt, steckt ihr euch unter Garantie an. Die eine Nacht auf dem Sofa überlebe ich schon. Morgen versuche ich bei Benedikt unterzukommen." "Wer ist denn Benedikt?", frage ich sie neugierig. "Sag jetzt nicht, bei dem hast du dich angesteckt." Ich grinse dümmlich. "Nein, habe ich nicht. Aber bei seinem Mitbewohner Thorsten ..." Ihre blassen Wangen bekommen doch tatsächlich so etwas wie Farbe. "Ah ja! Mit einem Kranken herumgeknutscht. Kein Wunder, dass du unsere Taschentuchvorräte plünderst." "So war das nicht!", quietscht sie und legt sich wieder hin. "Wie war es dann?" Sagte ich schon, dass ich neugierig bin? Ich bin so vergesslich, dass ich es nicht mehr genau weiß. Ich setze mich auf die Armlehne und komme gar nicht mehr aus dem Grinsen raus. Anne weicht meinem Blick aus. "Er hatte nur einen leichten Schnupfen. Ich ahnte ja nicht, dass er so eine Bazillenschleuder ist." "Hat es sich wenigstens gelohnt." Ein Lächeln huscht ihr übers Gesicht. "Also ja", kommentiere ich. "War das etwas einmaliges, oder ...?" "Denke nicht", unterbricht sie mich. "Und wieso bist du jetzt hier, und nicht bei ihm?" "Die beiden sind heute nicht da. Sie kommen erst morgen früh wieder. Sie sind auf irgendeiner Veranstaltung." "Verstehe." Dann hätte sie sehr wahrscheinlich einen Schlafplatz für die nächsten Tage. Dennoch, bei dem Wetter lassen wir sie nicht gehen! "Ich hoffe nur, ihm geht es nicht genauso mies wie mir." "Hast du seine Nummer?" Sie nickt. "Ruf ihn an." "Ich kann nicht." "Wieso nicht?" "Na weil wir miteinander geschlafen haben!" "Das verstehe ich jetzt nicht", sage ich stirnrunzelnd. "Ich will nicht anhänglich erscheinen." Gutes Argument. Bei Meilo ging es mir ähnlich. Sich nach einer gemeinsamen Nacht bei dem anderen zu melden, und das noch als erster, fühlt sich immer komisch an. "Dann schicke ihm eine SMS und frage ihn, ob er auch krank ist." "Nein", antwortet sie näselnd. Gleich muss sich bestimmt wieder niesen. "Das kann ich ge...he...he..." "Gesundheit." "Hatschi! ... Danke." Wieder schnäuzt sie ins Taschentuch. "Ich kann mich nicht bei ihm melden", murmelt sie erschlagen. "Mein Hirn fühlt sich an wie Matsch. Hinterher sage ich was Peinliches." "Verstehe", wiederhole ich. "Dann schlaf noch etwas. Vielleicht geht es dir besser, wenn Meilo die Medis geholt hat." Sie nickt und schließt die Augen. Leise schleiche ich mich aus dem Zimmer. Just in dieser Sekunde taucht Meilo wieder auf. Weiß wie ein Schneemann, stapft er auf mich zu. "Na? Es schneit wohl?", ziehe ich ihn auf. Er legt den Kopf schief. "Wie kommst du denn da drauf? ... Hier." Mir wird eine Tüte von der Apotheke in die Hand gedrückt, damit sich Meilo aus der vollgeschneiten Jacke schälen kann. "Hast du sie ins Bett bekommen?" "Nein, sie steht nicht auf schwule Jungs." "Hä?" Ich fange an zu lachen. Meilo sieht zu niedlich aus, wenn er auf dem Schlauch steht. "Sie will nicht", erkläre ich. "Dann zwingen wir sie eben." "Ich denke aber auch, dass es besser ist, wenn sie heute auf dem Sofa schläft." Meilo zieht die Augenbrauen zusammen. "Stell dir vor, wir schlafen da drüben und du steckst dich an. Du darfst nicht krank werden, vergessen?" Meilo will was entgegnen, stoppt dann jedoch. "Wahrscheinlich hast du recht", gibt er nach. "Aber dann soll sie wenigstens auf der Liege schlafen. Die ist breiter und bequemer." "Das lässt sich einrichten." "Sie bringen heute Abend eine rauf." Meilo steigt aus seinen Schuhen. Ich beobachte ihn dabei. Der arme Kerl ist richtig durchgefroren. Da fällt mir was ein. "Meilo?" "Ja?" "Ich bringe Anne schnell die Medikamente, und du kannst in der Zwischenzeit die Wanne füllen." Ich grinse meinen Schatz an. Er grinst zurück und in seinen Augen funkelt es richtig. "Beeil dich", wispert er mir im Vorbeigehen zu, zwickt mir in den Hintern und tapst ins Schlafzimmer. Wie gut, dass diese Suite zwei Bäder hat. "Anne?" Es raschelt, als ich die Tüte ausräume, und den Inhalt auf dem Tisch verteile. "Anne? Ich lege deine Medikamente hier hin ja? Wie du sie einnehmen musst, steht auf der Packung." "Is gut", fiepst sie leise und dämmert wieder weg. Die Arme. Ich vertraue einfach mal darauf, dass sie schon alt genug ist, die Medis selbst einzunehmen. Aber wahrscheinlich ist Schlaf für sie jetzt viel Gesünder als die ganzen Medikamente. Das sagt meine Oma jedenfalls immer. Als ich die Tüte ausgeräumt habe, und wieder gehen will, fällt mein Blick auf ihre Tasche. Aus dem Seitenfach lugt ihr Handy hervor. Mir kribbelt es in den Fingern. Also ich finde, dieser Thorsten sollte wissen, dass Anne wegen ihm krank ist. Andererseits ... Ich kenne Anne ja gar nicht. Wieso sich dann einmischen wollen? Ich drehe mich um und vergesse die ganze Sache. Das ist Annes Sache. Und wer weiß? Vielleicht ist sie morgen wieder soweit fit, dass sie ihn selbst anruft. Ich würde es mir zumindest wünschen. Der Gedanke, sie hier allein und krank zurück zu lassen, gefällt mir nämlich ganz und gar nicht. Zurück im Schlafzimmer schlurfe ich gedankenverloren ins Bad. "Da bist du ja endlich", höre ich Meilo sagen, doch der Sinn seiner Worte kommt nicht richtig bei mir an. "Willst du so in die Wanne?" "Hn?" "Ob du mit Klamotten in die Wanne willst." Es muss einfach einen Weg geben, dass Anne nicht allein bleiben muss. Vielleicht einen Krankenpfleger? Kann man die einfach zu sich bestellen? "Hey Nic! Hörst du mir überhaupt zu?" "Was?" Ich schaue auf. Meilo sitzt schon in der Wanne, stelle ich fest. Das Wasser läuft noch, aber der Schaum türmt sich schon bis zu Meilos Brust. Wie einladend ... "Mensch Nic! Was ist denn wieder? Geht es Anne schlechter?" "Nein ..." "Dann komm endlich zu mir." Eine Hand voll Schaum fliegt in meine Richtung. Allerdings fällt das Gebilde vor der Wanne auf den Boden. Das bringt mich zum Grinsen. Ich bin schnell aus meiner Kleidung geschlüpft und zu Meilo in die Wanne geklettert. Seufzend lehne ich mich gegen seine Brust. "Und jetzt erzähl mal, was dich nun wieder beschäftigt", fordert er mich auf. Dabei wandern seine Hände beruhigend über meine Brust. Ist das schön ... "Ich will Anne morgen nicht alleine lassen", erzähle ich ihm. "Es muss doch eine Möglichkeit geben." "Ich wüsste keine", sagt Meilo leise und drückt sein Gesicht in mein Haar. "Versuch dir keine großen Gedanken darüber zu machen. Es findet sich schon eine Lösung." "Aber welche?" "Irgendeine", meint er, was mich ganz und gar nicht beruhigt. Doch weil ich sowieso nichts ändern kann, und mir nichts einfällt, lehne ich mich eben gegen Meilo und genieße seine Berührungen. Das warme Wasser entspannt mich allmählich, und der Schaum duftet wunderbar nach Früchten. Das alles lullt mich dermaßen ein, dass ich wegdämmere. Wie gut, dass Meilo mich hält. Als er beginnt, meinen Hals zu küssen, und seine Hände immer tiefer gleiten, werde ich wieder wach. Das einsetzende Kitzeln in meinem Schoß lässt mir auch gar keine andere Wahl. "Meilolein? Was wird das?", brumme ich müde. "Nichts", haucht Meilo gegen meine Wange. "Absolut nichts ..." "Ich merke es." "Soll ich aufhören?" "Wehe!" Meilo gluckst leise. "Mach weiter." Ich strecke meinen Oberkörper, winkle meine Beine an und gebe einen wohligen Laut von mir. Meilos Fingerkuppen nehmen diese unausgesprochene Einladung an, und fahren mir hauchzart über die Leisten. Ich bekomme eine Gänsehaut, doch nicht nur meine Haare stellen sich auf. In langsamen Bahnen, bewegt Meilo seine Hände über meine Beine, streichelt mich an den Innenseiten meiner Oberschenkel, dann wieder hinauf zu meinen Leisten, danach hinab zu meinem Hintern, bis er nicht mehr weiter kommt, und sich zu meinen Knien aufmacht. Durch den Schaum kann Meilo das nicht sehen, aber ich bin mir sicher, dass er weiß, wie heiß mich seine Streicheleinheiten machen. Ich rücke noch ein Stück höher und hebe die Arme. Weil ich in meiner Position schlecht an Meilo herankomme, begnüge ich mich mit seinem Hals und seinen Schultern, so gut ich eben dort drankomme, und versuche ihm es mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Es bleibt lediglich bei dem Versuch, denn mal ehrlich: Wie will ich das toppen, was er mit mir macht? Eine andere Position muss her, aber als ich mich aufsetzen will, schlingt er besitzergreifend seine Arme um mich. "Bleib so", flüstert er. "Aber ..." "Nichts aber." Seine Lippen saugen an meinem linken Ohrläppchen, und ich vergesse jeden Einwand. * "Ohh ... Fuck! ... Niclas!" Grinsend hebe ich meinen Kopf. Meilos Gesicht leuchtet rot. Er sieht total fertig aus. "Niclas? So hast du mich lange nicht mehr genannt." "Nein?", schnauft mein Schatz. "Nein", antworte ich. "Schlimm?" "Nein." Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Ich strecke mich, rücke ein wenig von Meilo ab und lasse ihn los. Dabei betrachte ich mein Werk, sprich, den Knutschfleck genau neben seinem besten Stück. Bin mal gespannt, wann er ihm auffällt. Ich verrate vorerst nichts. "Jetzt hast du das Badewasser vollends eingesaut", lacht Meilo und zeigt auf mich. Ich folge dem ausgestreckten Finger und gucke auf meine Brust. Langsam perlen die milchigen Spuren Meilos von meiner Haut ins Wasser. "Das warst du, nicht ich." "Und ob du das warst!" "Äh äh." Vehement schüttle ich den Kopf, während ich ans andere Ende der Wanne rutsche. "Dohoch", gackert mein süßes Meilolein, rutscht wieder zrück in die Wanne und kommt mir nach. Der Schalk steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Ich ahne Fürchterliches. "Wehe", hauche ich und stoße mit dem Rücken gegen die Seitenwand der Wanne. "Wage es ja nicht." "Was soll ich nicht wagen?", fragt er mich grinsend. "Das, was du vor hast." "Ich habe nichts vor." Ah ja! Wer's glaubt wird selig! "Lügner! Lass es!" Ich schlucke und schaue zu, wie Meilo die Arme unter Wasser taucht. "Meilo ... Hör auf!" "Ich mache doch gar nichts." "Tust du wohl! Wenn du das machst, setzt du das ganze Bad unter Wasser!" "Glaube ich nicht." "Ich wehre mich", verspreche ich ihm. "Na wenn das so ist ..." "AHHH!" Schaumiges Wasser schlägt mir ins Gesicht. Meilo lacht schallend, während ich schnaufe und mir mit den Händen über die Augen wische. "Du Arsch!", krächze ich, doch es hilft nichts. Meilo kringelt sich vor Lachen. "Menno!" Das gibt Rache! "Nochmal?", will er frech wissen. Wasser plätschert. Der nächste Schwall trifft mich. Eben reicht es. Ich tauche die Hände unter Wasser und hole aus. "Attacke!" "AHHH!" Wasser und Schaum spritzen durchs Badezimmer. Schreie, Lachen und das quietschende Geräusch, dass es macht, wenn nasse Haut über die Emaille der Wanne rutscht. Irgendwann halten wir uns ausgepowert in den Armen, oder besser gesagt, wir halten uns gegenseitig fest, damit der andere den einen nicht wieder nassspritzen kann. "Gnade", winsle ich, obwohl Meilo angefangen hat. "Waffenstillstand?" "Waffenstillstand", wiederholt Meilo und lässt mich los. Ich krabble aber gleich wieder zu ihm und lehne mich gegen seine Brust. "Ich denke, eine Dusche täte uns jetzt ganz gut", schlage ich vor. "Hört sich gut an." "Und was machen wir damit?" Ich deute auf den Badezimmerboden. Wasserpfützen und Schaumberge, wohin das Auge reicht. "Aufwischen." "Och nööö!" "Ach doch." "Das machst du." Klarer Fall. "Ich? Warum soll ich das alleine machen?" "Du hast angefangen." Arme schlingen sich fest um meinen Oberkörper. "Wir machen das zusammen, dann duschen wir, und dann bestellen wir uns noch was Leckeres zum Abendessen." Ich seufze und kraule einen seiner Arme. "Na schön. Aber nur, wenn du mich noch einmal massierst. Als Entschädigung für deine Attacke eben." "Abgemacht", schmunzelt Meilo, haucht mit einen Kuss auf den Kopf und lässt mich los. Etwas beleidigt schaue ich ihm dabei zu, wie er aus der Wanne steigt, mir die Hand hinhält und mich einladend anlächelt. "Komm. Beeilen wir uns." Grinsend ergreife ich sie und lasse mich hochziehen. Aus der Wanne gestiegen, lande ich in seinen Armen. Sofort sind wir wieder im Kuschelmodus und lehnen uns aneinander. Mein Kinn wird umfasst und angehoben. Lippen legen sich auf meine. "Ich liebe dich", wispert Meilo. Anstatt zu antworten, lasse ich Taten sprechen. Ich glaube, bis zur angekündigten Dusche dauert dann doch etwas länger als geplant ... *** Vorsichtig stecke ich den Kopf durch den Türspalt. "Anne?" Totenstille. Die Vorhänge sind zugezogen. Nur wenig Licht fällt in den Raum. Es riecht nach abgestandener Luft, nach Tee und Krankheit. Das alles weckt unschöne Erinnerungen. Krank sein ist scheiße! Ich wage mich dennoch in diese Brutstädte von Viren und Bakterien. Weshalb? Ich mache mir Sorgen um Anne. Gestern Abend habe ich immer mal wieder bei ihr vorbeigeschaut, doch sie hat gepennt wie ein Stein. Selbst als die Hotelangestellten die Liege aufgebaut haben, und ich die halb benommene Anne gestützt, und sie dort draufgelegt habe, war sie so gut wie nicht ansprechbar gewesen. Sie hatte eindeutig Fieber, nicht hoch genug, um Alarm zu schlagen, aber doch schon ordentlich. Das Fiebersenkende Mittel hat hoffentlich geholfen, und es geht ihr wenigstens schon ein wenig besser, als noch gestern Abend. "Anne?" Ich beuge mich über die Liege, die vor dem Couchtisch und dem Sofa steht. Mit müden, verquollenen Augen starrt sie mich an. "Du lebst ja noch", schmunzle ich und prüfe ihre Stirn. "Und Fieber hast du auch so gut wie keins mehr." "Hatte ich welches?", fragt sie mich heißer. "Ja. Gestern Abend. Weißt du noch?" Sie schüttelt den Kopf. Bei ihrem Anblick bekomme ich Gewissensbisse. Wir können sie unmöglich alleine lassen! Aber wie soll das gehen? Seufzend setzte ich mich auf den Rand der Liege. "Wie fühlst du dich?" "Wie gekaut und wieder ausgekotzt. ... Meine Augen brennen." "Wo wohnst du eigentlich?" "Warum willst du das ausgerechnet jetzt wissen?" "Meilo und ich könnten dich nach Hause fahren." Das wäre das Beste für sie. "Ich will nicht nach Hause." "Aber du bist krank." "Und? Ich werde auch wieder gesund." Wieder seufze ich. "Wir müssen nachher fahren." Was machen wir nur mit ihr? "Ja, verstehe. Ich packe meinen Kram und ..." "Halt!" Ich drücke Anne nieder, denn dieses Aas hat doch tatsächlich Anstalten gemacht, aufzustehen. "Du bleibst hier! So lange, bis du wieder gesund bist." "Sehr lustig", krächzt sie. "Als ob ich das könnte, wenn ihr auscheckt." "Meilo hat nicht ausgecheckt", beichte ich ihr. "Das Hotelzimmer gehört noch eine Woche lang ihm." Ich habe ganz bewusst nicht dir gesagt. Das hätte sie erst recht nicht hören wollen, glaube ich. Verständnislos sieht mich Anne an. Sie denkt nach, bis es ihr dämmert, was das zu bedeuten hat. "Niemals!", ruft sie, hustet dann aber und greift zur Teetasse. Ein, zwei Schlucke, dann hat ist der Hustenreiz gestillt. "Das nehme ich nicht an!" "Doch, das wirst du", sage ich ihr im streng-väterlichen Ton. Den habe ich von meinem Vater abgeguckt. "Meilo hat gesagt, du kannst es später bei ihm abbezahlen, wenn du dich damit besser fühlst." Sie schüttelt den Kopf. "Ich rufe Thorsten und Benedikt an! Die nehmen mich bestimmt auf." "Und wir lassen dich so nicht in die Kälte stiefeln!" Aber halt! Thorsten anrufen fände ich gar nicht mal so übel. "Also höre auf mich, junge Dame und ruh dich aus! Ich lass dir Frühstück hochbringen, ja?" Sie nickt, doch ich sehe ihr an, dass sie gar nicht vor hat, auf mich zu hören. Ob mir mein Vater auch immer angesehen hat, wenn ich nicht auf ihn hören wollte? "Bis gleich", verabschiede ich mich von ihr und verlasse das Zimmer. Meilo steht schon parat, ein Tablett mit Obst, Brötchen, Aufstrich und einer frischen Kanne Tee in den Händen. "Gleich", flüstere ich ihm zu und hebe meinen Zeigefinger an den Mund. Er kapiert gar nichts, sagt aber zum Glück nichts und lässt mich an der Tür lauschen. Als ich Annes Stimme höre, grinse ich siegreich. Ich hab's gewusst! Ich warte, bis es still wird, dann klopfe ich an, nehme Meilo das Tablett aus der Hand und schwinge meinen Luxuskörper wieder in Annes Zimmer. "Zimmerservice!", trällere ich und werfe vor Meilos Nase die Tür wieder zu. Ich sollte ein Schild an die Tür hängen mit einem Foto von ihm und der Aufschrift: Wir müssen leider draußen bleiben. Dafür muss ich mir jedes Mal, nachdem ich bei Anne war, die Hände desinfizieren. Was man nicht alles für einen Superstar tut, was? "Iss einfach, auf was du Appetit hast." "Ich hab Scheiße gebaut", flüstert Anne. "Was?" Ich sage ihr natürlich nichts davon, dass ich genau weiß, was sie gebaut hat. "Ich habe Thorsten angerufen." "Oh. ... Du bleibst trotzdem hier!" Drohend starre ich sie an. "Er ... er kommt hier her." Ich stelle das Tablett auf den Tisch und setzte mich wieder an ihre Seite. "Ist er auch krank? Sollen wir hier ein Lazarett aufmachen?" Der Hotelleitung würde das sicher richtig gut gefallen. "Nein, ihm geht es gut", sagt sie, ohne auf meinen Witz einzugehen. Ich fand ihn lustig. "Worin liegt dann das Problem?" Ein Zucken geht durch ihren Körper. Ängstlich sieht sie mich an. "Er darf mich nicht so sehen!" Darum geht es ihr? "Ich sehe furchtbar aus!" Ich mustere sie. Wie ein Topmodel sieht sie gerade wirklich nicht aus. Strähniges Haar, dass ihr verstrubbelt vom Kopf absteht. Eine dicke rote Nase, bleiche Haut. Wenn ich mir vorstelle, Meilo hätte mich nach unserer ersten Nacht so gesehen, wäre ich auch durchgedreht. Allerdings weiß ich heute, dass ihm das nichts ausgemacht hätte. Auch damals nicht. Eben weil er mich schon seit Anfang an liebt. "So schlimm ist es nicht", beruhige ich sie aus diesem Grund, in der Hoffnung, dass dieser Thorsten kein Arsch ist und sie ebenfalls gern hat. Dass er hier her kommen will, spricht auf jeden Fall schon mal für ihn. "Nicht?" "Nein. Du siehst erkältet aus, und das ist auch in Ordnung." Ihre Äugelein sehen mich hoffnungsvoll an. "Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt", möchte ich von ihr wissen, um sie etwas abzulenken. Mit Erfolg. Sie lächelt, kaum als ich die Frage gestellt habe. "Er hat mich einfach angesprochen", beginnt sie. "Ich stand auf dem Gehweg, war ganz vertieft in mein Handy, weil ich mir die nächste Sehenswürdigkeit heraussuchen wollte, da fragte er mich, ob er mir helfen könnte." "Super Anmache", lache ich. "Aber sie hat augenscheinlich funktioniert." "Hat sie", stimmt sie in mein Lachen ein. "Ich habe ja gesagt, und das ich gern mehr von der Stadt sehen würde. Da erklärte er sich dazu bereit, mich ein wenig herumzuführen. Eins kam zum anderen. Ich sagte ihm, dass ich keinen Schlafplatz habe, und da nahm er mich mit zu ihm und Benedikt. Ich dachte erst, oh nein! Die beiden sind bestimmt zusammen, aber da hatte ich mich zum Glück getäuscht." Sie zwinkert mir zu. Es ist schon erstaunlich, wie gut sie nun aussieht. Kann es sein, dass sie verknallt ist? Ich erwähne das besser nicht. "Er meinte, wenn er und Benedikt wieder hier sind, und ich keinen Platz zum Übernachten hätte, könnte ich mich bei ihm melden. So gingen wir auseinander. Und jetzt", sie seufzt "jetzt bin ich mit nicht sicher, wie er das gemeint hat. Hat er mir das nur aus Nettigkeit angeboten, oder ... Na du weißt schon." "Oder will er, dass du ihm weiterhin das Bettchen wärmst", rate ich drauf los. Sie nickt. "Was hat er denn eben am Telefon gesagt", frage ich sie, ehe ich meine Vermutung anstelle. "Das er sofort zu mir kommt." "Und wie hat er dabei geklungen?" "Hm ... weiß nicht. Besorgt, schätze ich. Aber ich kann mich auch irren!" Ich grinse breit. "Weißt du, ich denke?" "Was?" Sie wird ganz nervös. "Dass er extra hier her kommt, könnte was bedeuten." "Und was?" "Weiß nicht." Anne stöhnt wimmernd. "Das wird sich zeigen, wenn er hier ist." "Och Mann! Ich sterbe!" "Das wirst du schon nicht", kichere ich. "Doch! Sieh doch, wie ich daliege. Ich sieche dahin, während Thorsten zu mir kommt!" "Beruhige dich. Wenn er da ist, sage ich ihm, dass du total krank bist, und dementsprechend vor dich hin vegetierst." "Wehe", grantet sie mich an. "Ein Ton zu ihm, und ich erwürge dich!" "Das glaube ich dir sogar", lache ich. "Keine Sorge. Ich werde nichts tun, dass deinen Thorsten vergrault." Sie gibt einen ächzenden Laut von sich. Ich stehe auf. "Iss ein wenig und dann schlaf noch ein wenig. Wenn dein Thorsten da ist, wecke ich dich, ja?" "Ist gut. Und danke." "Kein Ding." "Doch. Das ist ein Ding. Ihr kümmert euch um mich und wollt mich sogar hier im Hotel bleiben lassen. Irgendwann revanchiere ich mich dafür. Darauf könnt ihr euch verlassen." "Wir werden dich dran erinnern", grinse ich und lasse sie wieder allein. Draußen im Flur steht Meilo. Die Fragezeichen stehen ihm praktisch ins Gesicht geschrieben. "Gleich", winke ich ab. "Ich muss nur schnell meine Pfoten waschen." Ich werfe ihm ein Luftkuss zu und verkrümle mich ins Bad. Meilo folgt mir. Irgendwie habe ich das geahnt. "Wir bekomme gleich Besuch", erkläre ich ihm auch sogleich. "Ein Bekannter von Anne kommt." "Ein Bekannter? Dann ist sie nicht allein, wenn wir fahren?" "Sehr wahrscheinlich nicht", trällere ich, trockne mir die Hände ab und drehe mich zu Meilo. "Und wenn Anne Glück hat, dann hat sie gefunden, wonach sie die ganze Zeit über gesucht hat." "Ach?" "Ja, ach", sage ich und nehme Meilos Mund in Beschlag. Zu meiner Verwunderung, aber auch zu meiner Freude, taucht dieser Thorsten recht früh auf. Als ich ihn hineinbitte, sieht er total besorgt aus. Gutes Zeichen! "Hallo ich bin Niclas und das ist Meilo." "Hallo. Ich bin Thorsten. Wo ist sie?" Da hat es aber jemand eilig. Ein noch besseres Zeichen! "Gleich hier nebenan, aber ich muss dich warnen, ihr geht es gar nicht gut, auch wenn sie es nicht zugibt." Jetzt sieht er richtig ängstlich aus. "Das gibt's doch nicht! Wie kann das denn sein? Ich habe noch nicht mal mehr einen Schnupfen, und sie liegt gleich flach? Wir haben noch Scherze darum gemacht, aber hätte ich gewusst, dass es sie so erwischt, dann hätte ich sie doch nie ... Oh Mann! Das tut mir ja so leid!" Ganz schön redselig der Gute, was? Eine richtige Plaudertasche. "Ich will jetzt zu ihr!" "Geh nur." Ich mache ihm Platz. So hektisch er eben noch gewirkt hat, so vorsichtig betritt er nun Annes Zimmer. Als die Tür sich geschlossen hat, will ich wieder an der Tür lauschen, doch Meilo hält mich auf. "Nicht schon wieder. Lass die beiden allein." "Aber ..." "Nichts aber. Lausch lieber wo anders." Sein Grinsen sagt alles. Bereitwillig folge ich ihm ins Schlafzimmer. Wir klettern ins Bett. "Warte! Ich habe nicht abgeschlossen. Nicht, dass ..." "Warum abschließen?", unterbricht er mich. "Was?" Verwundert schaue ich Meilo an, dann ziehen sich jedoch meine Mundwinkel nach oben. "Meilo Haug. Du verdorbenes Ding." Ich schiebe mich auf ihn, doch was macht er? Guckt an mir vorbei, greift sich die Fernbedienung und schaltet den Fernseher an. Laut erwacht er zum Leben. "Ist das laut genug zum Lauschen?" "Du hinterhältiges Aas! Lockst mich mit vielsagenden Blicken ins Bett und dann das!" Er fängt an zu lachen. "Du glaubst doch nicht, dass ich dich vernasche, während wir so viel Besuch haben, oder?" "Wäre nicht das erste Mal, dass wir es an heiklen Orten machen", maule ich, rutsche von ihm runter und glotze in die blöde Glotze. "Das war was anderes." "Ach?" "Ja, ach." Ach! "Uns hat dort niemand gekannt." "Und was war bei Henning und Heiko? Die haben uns gekannt." "Die sind selbst beschäftigt gewesen, wenn ich dich daran erinnern darf." Mist! Er hat schon wieder recht. Aber wo wir grade bei Henning und Heiko sind. "Wir müssen die beiden mal wieder anrufen. Sie fehlen mir." "Warum nicht gleich zu ihnen fahren?" "Und wann?" "Nächstes Jahr. Wir könnten sie Anfang nächsten Jahres mal für ein paar Tage besuchen." Keine schlechte Idee. Aber "Hat das Hotel um diese Zeit nicht geschlossen?" "Henning hat doch eine Klappcouch für uns", lacht Meilo. "Für uns haben die zwei immer geöffnet." "Stimmt." Ich muss selbst lachen. "Das sind sie uns auch schuldig. Schließlich haben wir die zwei dazu gebracht, sich endlich anzunähern." "Das warst du. Amor-Niclas." "Aber auch nur, weil mir langweilig war, weil du nicht da warst." "Ein gelangweilter Liebespfeil?" "Ja. Mein Liebespfeil hatte Langeweile. Genau wie jetzt." Ich schiele zu Meilo rüber. Der hat seine Augen allerdings weiterhin auf den Fernseher gerichtet. "Langeweile", wiederhole ich. "Dann such deinem Liebespfeil ein Pärchen zum Verkuppeln." Hm. Gar keine schlechte Idee. "Na schön!", rufe ich und springe vom Bett. "Äh ... Nic?" "Bleib ruhig da und glotze ihn die Röhre. Ich spiele jetzt Amor!" Und schon bin ich durch die Tür. "Warte mal! Nic!" Zu spät. Ich bin schon vor Annes Zimmertür und öffne sie vorsichtig. Meilo ist mir gefolgt und kommt hinter mir zum Stehen. "Lass das", zischt er leise, doch ich verjage ihn mit meinem Ellenbogen. Ganz, ganz vorsichtig spähe ich ins Zimmer und halte die Luft an. Meine Augen müssen sich erst mal an das dämmrige Licht gewöhnen, doch was ich dann sehe, bringt mich dazu, sie ungläubig aufzureißen. Thorsten und Anne machen miteinander rum! Meilo muss bemerkt haben, dass ich ganz perplex auf die Szenerie starre, und schiebt sich an mir vorbei, damit er auch ins Zimmer gucken kann. "Oh", macht er leise. Ich schließe die Tür schnell wieder. "Ob das gut für Annes Genesung ist?" "Wenn nicht das, was dann?", kichere ich. "Besser als alles Wick MediNait der Welt. Sozusagen, Fick MediMorning." Meilo verzieht den Mund und rollt mit den Augen. Dann sieht er mich verblüfft an. "Wie schafft das dein Liebespfeil eigentlich immer? Diesmal ging es ja sogar noch viel schneller als mit Henning und Heiko." "Meinem Liebespfeil kann eben keiner widerstehen", gluckse ich. "Der hat magische Kräfte und bringt die Liebe dazu, wie verrückt in der Luft herumzuschwirren." "Oh ja, das kenne ich. Mich zieht er auch immer wieder magisch an und lässt mich vor Liebe schwirren." Meilo zupft am Bund meiner Hose. "Was meinst du? Die zwei werden sicher noch eine Zeit lang dort drinnen beschäftigt sein und wir müssen nicht hetzen, weil wir das Zimmer nicht bis zum Mittag geräumt haben müssen. Wie wäre es, wenn ich deinem Liebespfeile eine Belohnung für seine fleißige Arbeit gebe?" "Ach? Kein Fernsehgucken, weil soviel Besuch da ist?" "Kein Fernsehgucken. Ich brauche mein Fick MediMorning." Ich lache auf. "Hört sich verführerisch an", schnurre ich. "Und danach ist dein Liebespfeil dran." Meilo grinst und ergreift meine Hand. Als wir wieder im Bett landen, verstummt der Fernseher. Das wurde ja auch mal langsam Zeit! ****** Mann, Mann, Mann. Die zwei haben eine Ausdauer, was? Ständig nur am *piep piep*. ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)