My love bite on your neck von Fara_ThoRn ================================================================================ Love bite 25 - Fast wie Honeymoon --------------------------------- Love bite 25 - Fast wie Honeymoon "Schneller Nic! ... Ja! ... Streng dich an! ... Na los! ... Du musst dich mehr ins Zeug legen!" "Ich geb ... dir ... gleich ... Oh Gott!" "Stell dich nicht so an! Los jetzt! ... Schneller!" "Sklaventreiber!" Mir rinnt der Schweiß über den Rücken. Dass kann doch nicht Meilos Ernst sein! "Ich kann ... nicht mehr ..." "Soll ich mal wieder?" "Ja verdammt!" Ich halte inne und klappe förmlich in mir zusammen, als Meilo mir endlich wieder die Ruder aus der Hand nimmt. "Lehne dich zurück und genieße die Fahrt", kichert mein Schatz und fängt an, die Ruder durchs Wasser zu ziehen. "Bei dir sieht das so leicht aus", ächze ich und wische mir mit dem Handrücken über die feuchte Stirn. "Ist es ja auch." "Angeber." "Das ist keine Angeberei. Man muss nur wissen, wie man richtig rudert." "Und das weißt du?" "Sonst sähe es bei mir nicht so leicht aus", lacht er. Beleidigt starre ich Meilo an. "Woher weißt du das eigentlich alles? Du kannst Feuer machen, Rudern, weißt wie man warmes Wasser aus einem Gasboiler bekommt. Lernt man das alles in Berlin, oder was?" "Logisch. Wo sonst?" "Pff! Und ich dachte, du bist ein verwöhntes Stadtkind." "Ey!" Meilo lässt eins der Ruder los, beugt sich über den Rand des Bootes und bespritzt mich mit Wasser. "Von wegen verwöhntes Stadtkind. Wir hatten damals noch keine Zentralheizung." Schwall um Schwall ergießt sich über mich. Ich schreie auf. "Das ist kalt! Meilo! Lass das!" Ich halte die Hände hoch, aber es nützt nichts. Ich werde klitschnass. "Hör auf!" "Stell dich nicht so an! Du bist mir vielleicht eine Mimose", gluckst Meilo. "Das bisschen Wasser." Das bisschen Wasser? Na warte! Ich beuge mich ebenfalls über den Rand und ziele Meilo an. "AHHH!" Treffer! Das Boot gerät ganz schön ins schwanken, doch das stört uns nicht. Wir haben beide nur eine Shorts an. Meilo hatte Recht. Heute ist es wirklich warm, und selbst jetzt, wo die Sonne am Untergehen ist, ist die Luft beinahe noch sommerlich. Wieder trifft mich ein Schwall Wasser. Diesmal genau ins Gesicht. "Fuck! Meilo!" Der lacht sich schier schlappt. "Wäh!" Ich huste Seewasser. "Ahhhahaa!" Meilo hält sich den Bauch und kriegt sich kaum noch ein. "Du siehst aus wie ein begossener Pudel!", gillert er. "Du auch gleich", knurre ich, schüttle den Kopf und hechte vor zu Meilo, den ich an den Schultern packe und über Bord schmeiße. Doch dieses Aas klammert sich an mich, und durch das Schwanken des kleinen Bootes gerate ich aus dem Gleichgewicht und rutsche mit in den See hinein. Ich bekomme fast einen Kälteschock, als ich ins Wasser eintauche, doch als ich prustend auftauche, habe ich mich schon an das kühle Nass gewöhnt. Meilo taucht neben mir auf und atmet tief ein. Es ist nicht zu fassen, aber er lacht immer noch. "Ich hab doch gesagt, dass ich dich ins Wasser bekomme", lacht er abgehackt. "Und? Schon erfroren?" "Nach dem ersten Schock geht es", gebe ich zu. "Na siehst du!" Meilo hält sich an meinen Schultern fest. "Wetten, gleich wird dir noch ein bisschen wärmer?" "Ich fühle schon, wie die Hitze in mir aufsteigt", schnurre ich. Meilos Lippen sind tatsächlich ganz warm, als sie sich auf meine legen. Damit wir beim Knutschen nicht absaufen, halte ich mich mit der rechten Hand am Boot fest. Meilo drückt mich gegen das Boot, das uns hervorragend vor den Blicken der anderen Seebesucher abschirmt. Es sind zwar nicht viele, und die Meisten von ihnen liegen faul auf ihren Liegen herum, aber sehen könnten sie uns dennoch. "Lust, auf ein bisschen spielen?", wispert mir Meilo seine Frage ins Ohr. "Aber immer doch." Meilo lacht leise und schiebt plötzlich eine Hand von unten in meine Shorts. Sanft trippeln seine Finger über mein bestes Stück. "Mich würde mal interessieren, was du unter spielen ganz konkret verstehst", lache ich und lege meine Stirn gegen Meilos. "Na das hier", sagt er und schiebt seine Hand tiefer. "Du weißt, wohin deine Spielereien wieder führen werden?", keuche ich. "Zu heißen, hemmungslosen Sex." Meilo beißt mir ins Ohrläppchen. "Hier?" "Vielleicht im Boot", schmunzelt er. "Genügend Platz ist dort allemal." "Und Zuschauer haben wir auch noch", entgegne ich. "Spielverderber." Die Hand in meiner Hose hat begonnen, langsam an meinen Schaft auf und ab zu massieren. Ich werde immer härter. "Sag nicht, dass du das wirklich machen würdest", frage ich ihn. "Du würdest vor all den Leuten ...?" "Wieso nicht?" "Meilo!" Mich durchfährt ein beißender Schreck. Doch auf der anderen Seite, macht der Gedanke, es hier und jetzt heimlich miteinander zu treiben, auch ein klitzekleines bisschen an. Daran ist nur Meilo Schuld. Er, und seine knetende Hand. "Mensch Nic!", lacht Meilo auf. "Du glaubst auch alles!" Ich brumme schmollend. "Das kommt nur davon, weil du mir regelmäßig das Hirn ausknipst." "Das Gefühl kenne ich", flüstert mein Schatz und küsst mich erneut. "Willst du kommen?", haucht er gegen meine Lippen. Ich nicke bloß und schaue in Meilos grüne Augen, die für einen Moment aufflackern und dann zufallen. Auch er klammert sich nun mit der freien Hand ans Boot und bittet mich, ihn ebenfalls zu berühren. Zögernd komme ich seiner Bitte nach. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil seine pumpende Hand mich ganz schön ablenkt. Ich mogle mich ebenfalls von unten durch sein Höschen, ertaste seinen schon halbsteifen Schwanz und schließe die Faust um ihn. Meilo keucht auf und legt den Kopf gegen meine Brust. Immer wieder schiele ich hinter dem Boot rüber zum Festland, aber keiner nimmt Notiz von uns. Vielleicht würde das anders aussehen, wenn wir dieses Spielchen längere Zeit miteinander spielen würden. Dann würde eventuell jemand stutzig werden, wenn er das leere Boot gesehen hätte, und sich vielleicht gefragt, wo die beiden gutaussehenden Typen sind, die da eben noch drinnen gesessen haben. Doch dazu kommt es nicht, denn wir bringen uns schnell gegenseitig zum Ziel. "Ist dir jetzt ... warm?", fragt mich Meilo. "Ich verglühe", seufze ich und schnappe nach Luft. "Keine Ahnung, wie wir jetzt wieder auf das Boot kommen sollen." Meine Knochen fühlen sich wie eine zähflüssige Masse an. "Gute Frage", überlegt Meilo. "Kannst du mich halten? Dann klettere ich rein und ziehe dich dann hoch." "Versuchen wir's." Meilo nickt und zieht sich am Boot hoch. Ich gebe ihm Halt und versuche gleichzeitig das Boot so zu stützen, dass es nicht noch umkippt. Flink, wie Meilo nun mal ist, schafft er es wieder ins Innere des Bootes. "Jetzt du", fordert er mich auf. "Ich komm da im Leben nicht hoch", jammre ich, während in meiner Vorstellung der Rand des Bootes immer höher wird. "Willst du bis zum Ufer schwimmen?", werde ich gefragt. "Im Leben nicht!" Das ist mir viel zu weit! "Dann hoch mit deinem Knackpopöchen." Meilo hält mir grinsend seine Hand entgegen. Oh Mann! Warum habe ich nur das Gefühl, dass ich mich gleich vor meinem Liebsten zum Vollaffen machen werde? "Komm schon hoch. Ich helfe dir." Na fein. Irgendwie muss ich ja wieder ins Boot kommen. Ich überwinde mich und halte mich am Bootsrand fest. Vergebens versuche ich mich daran hochzuziehen, denn das Boot schwankt so sehr, dass ich einfach nicht mein Bein über den Rand bekomme. Das sieht bestimmt zum schreien komisch aus, wie ich mich hier abmühe. Komisch, und peinlich. Meilo, der mich am Oberarm und an der Taille packt, zieht wie ein Irrer. "Mensch! Hilf doch mal mit!", japst er. "Du hängst da wie ein nasser Mehlsack!" Wasser spritzt auf, als mein Bein zum wiederholten Male abrutscht und wieder in den See patscht. "Ich bin ein nasser Mehlsack!", keuche ich. Meilo gibt ein Knurren von sich und beißt die Zähne zusammen. "Hoch-mit-dir ...", grunzt er angestrengt, und dann schaffen wir es. Ich bekomme meinen Fuß weit genug hoch und Meilo zieht im gleichen Moment nochmal fest an meinem labbrigen Mehlkörper. Wie ein Fisch klatsche ich ins Boot und ringe nach Luft. War das anstrengend! Meilo lässt sich auf den kleinen Holzsteg fallen, der als Sitz dient. Er grinst mich verschmitzt mit offenen Mund an. "Lach nicht", nörgle ich und rapple mich auf. "Nach dem Abgang eben ist es ein Wunder, dass ich nicht gleich untergegangen bin." "Schieb es ja nicht auf mich, dass du so ungelenk bist." "Pha!" Ich gebe meinem frechen Schatz einen Luftkuss. Dieser verengt die Augen zu schmalen Schlitzen, lacht, klettert zu mir und setzt sich auf meine ausgestreckten Beine. "Was war denn das eben?", fragt er mich und streichelt mir über die nackte Brust. "Was denn?" "Dieses" Meilo ahmt meinen Luftkuss nach. "Was wird das schon gewesen sein?", gluckse ich. "So nicht, mein Freund. Hier gibt es keine Luftküsse. Ich will echte, verstanden?" "Wenn Sie unbedingt drauf bestehen", kichere ich und packe Meilos Nacken. Ungestüm ziehe ich ihn zu mir und gebe ihm das, was er will, und ich lasse ihn erst wieder los, als er beinahe am ersticken ist. "War das echt genug?" "Voll echt", säuselt mein Liebling und rutscht von mir runter. "Komm zu mir." Ich tue wie befohlen und lege mich neben Meilo, der seine Beine unter den Sitz geschoben hat, und seine Arme nach mir ausstreckt. "Wie schön es hier ist", seufzt er. "Nur wir beide ..." "Und ein beginnender Sonnenbrand", füge ich hinzu. "Guck. Ich bin ganz rot." "Das kommt davon, weil du immer drinnen herumhängst." "Gar nicht wahr!" Meilo lacht und drückt mit seinem Zeigefinger auf meinem roten Oberarm herum. "Und du? Warum bist du so braun? Du bist doch auch nur drinnen bei irgendwelchen Terminen, oder tanzt nachts auf den Bühnen der Welt herum. Da wird man ja wohl kaum braun." "Ich bin eben von Natur aus ein dunkler Typ", sagt er. "Ich hatte in meinem Leben nur zwei Mal einen Sonnenbrand." "Jetzt lügst du aber!" "Nein. Ehrlich." "Angeber", schmolle ich und rutsche so dicht an Meilo, dass ich weitgehendst von der Sonne abgeschirmt bin. Wenn er schon keinen Sonnenbrand bekommt, kann er ja auch gleich Sonnenschirm für mich spielen, nicht? Ich schließe die Augen, fühle Meilos unmittelbare Nähe und lasse mich von dem seichten Schwanken des Bootes langsam einlullen. Es ist, wie Meilo gesagt hat. Richtig schön und vor allem: Nur wir beide. Damit hätte ich gestern oder gar heute Mittag überhaupt nicht gerechnet. "Nic?" "Ja?" "Was hältst du davon, wenn ich uns das Zimmer bis Ende der Woche buche?" Ich überlege kurz, und weil mein Verstand eben noch so herrlich abgeschaltet war, braucht das eine Weile. "Du willst, dass wir hier bleiben? Und dein Konzert?" Ich hebe den Kopf an und schiele zu Meilos Gesicht. "Von hier aus ist man doch schnell in die Stadt gefahren. Morgen Mittag fahre ich zurück. Du bleibst hier und nach dem Konzert komme ich wieder hier her. Denn nächsten Termin habe ich erst am Freitag Morgen bei einem hiesigen Radiosender." "Wir haben also den ganzen Donnerstag für uns?", frage ich aufgeregt. "Haben wir", freut sich Meilo. "Ich habe doch immer den Tag nach einem Konzert frei. Na ja, meistens." "Wenn das so ist, dann regeln wir das gleich mit dem Zimmer!" Ich setze mich auf, schnappe mir die Ruder, doch: "Warte! Bleiben wir noch ein bisschen hier, hm?" "Ja aber, wenn kein Zimmer mehr frei ist ..." Meilo legt mir seinen Zeigefinger auf die Lippen und zieht sich die kleine Tüte heran, die er mit aufs Boot genommen hat, und fischt dort sein Handy heraus. "Es geht viel schneller und ist viel praktischer, wenn ich einfach vorne anrufe, findest du nicht?" Hiermit ist es offiziell. Mein Schatz ist schlauer als ich. Meilo regelt alles mit der Chefin. Unser Zimmer ist noch bis Sonntagvormittag frei, weswegen wir es gern noch länger buchen können. "Endlich haben wir mal Glück", sage ich zu Meilo, als er wieder aufgelegt, und sich im Boot lang gemacht hat. "Das wurde auch mal Zeit. Ich bin fast durchgedreht ohne dich." "Ich habe es gemerkt." Ich schaue Meilo ernst an. "Es freut mich so sehr, dass du wieder glücklich bist. Du hast mir heute Morgen einen ganz schönen Schrecken eingejagt." "Das wollte ich nicht. Ich hätte das alles nicht sagen sollen." Er weicht meinem Blick aus, doch das lasse ich diesmal nicht zu. Ich lege meine Hand auf seine Wange und ziehe sein Gesicht zu mir. "Es war gut, dass du es mir gesagt hast", rede ich auf ihn ein. "Sonst wäre ich jetzt nicht bei dir und irgendwann wäre es sowieso aus dir herausgebrochen. Erinnerst du dich noch, was du mir versprochen hast? Sowie es dir schlecht geht, oder du glaubst, ich würde was anstellen, rufst du mich an. Egal wann. Du redest mit mir." Meilo nickt. "Versprich es mir! Los!" Meilo verdreht die Augen und lacht. "Nic ..." "Ähäh! Sag es!" Ich schaue ihn eindringlich an. "Wir müssen reden, wenn wir uns wieder für längere Zeit nicht sehen können. Sonst passieren solche Dinge wieder, und wer weiß, wie es dann ausgeht." "Ich weiß", nuschelt er. "Und ich verspreche dir, dass ich es dir sage, falls meine Gefühle wieder mit mir durchgehen." "Gut", nicke ich. "Und wehe du vergisst das wieder!" "Werde ich nicht." Um unseren 'Schwur' zu besiegeln, stürze ich mich auf Meilos Mund. Bald schon sind wir in einer heißen Fummelei vertieft, Meilo über mir und das schwankende Boot unter mir. Was braucht man mehr? *** Es ist schon dunkel, als wir zurückrudern. Nebel zieht auf, doch noch erkennt man alles. "Meinst du, der Nebel wird noch dicker?" "Bestimmt", antwortet Meilo. "So warm, wie es heute war, wäre das gar kein Wunder." "Irgendwie unheimlich." Meilo lacht auf und schlägt mit den Rudern aufs Wasser auf, ehe er sie durchzieht. "Hast du etwa Angst?" "Kennst du den Film, The Fog?" "Kenne ich." "Dann weißt du auch, warum ich keinen Nebel mag." Seinen ersten Horrorfilm vergisst man nicht so schnell. "Ich fasse es nicht. Mein Freund hat Angst vor Wasserdampf", kichert mein übermütiges Herzblatt. "Ach sei ruhig." Meilo bleibt ruhig, wenngleich er immer noch grinst wie ein Blöder. Nachdem wir wieder an Land sind, binden wir das Boot an dem Pfosten fest, an dem es vorher angetaut war, und laufen langsam Richtung Hotel. Meilo legt seinen Arm um mich und bleibt vor dem Eingang stehen. "Was ist?" Hat er was vergessen? Die Tüte hält er doch in der Hand. "Ist das nicht schön?" Meilo starrt hoch in den Himmel. "Die Sterne, das leise Rauschen vom See und der zarte Nebel. Was soll daran angsteinflößend sein?" "Ja, ganz nett", murmle ich. "Können wir jetzt rein?" Meilo seufzt theatralisch und legt den Kopf schief. "Du bist manchmal so unromantisch, das ist doch nicht zum Aushalten!" "Unromantisch? Ich?" "Ja!" "Bloß, weil ich keinen Nebel mag, heißt das noch lange nicht, dass ich nichts von Romantik verstehe." "Ich muss dir noch vieeeeel beibringen, mein Freund", sagt Meilo, klopft mir auf die Brust und betritt das Hotel. "Wie, beibringen? Was soll das heißen? ... Meilo? Meilo!" Der reagiert ja gar nicht! Auf der Treppe, die hinauf zu unserem Zimmer führt, hole ich ihn wieder ein. "Hau doch nicht einfach ab!" "Tue ich doch gar nicht. Wir wollten doch ins Zimmer, dachte ich?" Das macht er extra! Im Flur schnappe ich mir sein Handgelenk, wirble ihn um neunzig Grad herum und drücke ihn gegen die Wand. "Warum glaubst du, will ich mit dir ins Zimmer?", frage ich mit leiser, rauer Stimme. "Zum vögeln?" Mööp. "Wie unromantisch", zicke ich mit näselnder Stimme. "Sag doch nicht so etwas frivoles." "Du Idiot", kichert Meilo. Sein Finger hat sich zwischen meine Haut und dem Bund der Shorts geschoben. "Mein süßer, liebevoller Idiot." Hmm ... Er kann mich ruhig öfter als Idiot beschimpfen, wenn das zu so einem leckeren Zungenkuss führt ... "Ähähm", macht es auf einmal neben uns. Wir fahren auseinander und starren auf die Gestalt im Flur. Einer der Gäste sieht uns schief an. "Machen Sie das besser in Ihrem Zimmer", poltert der Kerl und latscht an uns vorbei. Als er hinter der nächsten Ecke verschwunden ist, fangen Meilo und ich an laut zu lachen. "Psssst!", giggelt mein Schatz. "Wir wecken noch alle." "Dann lass uns schnell ins Zimmer huschen, mein Süßer. Damit ich dich endlich vernaschen kann." Meilo schubst mich von sich, nimmt mich an der Hand und rennt mit mir im Schlepptau zu unserem Zimmer. Ungeduldig fummle ich an seinem Hintern herum, während er versucht die Tür aufzuschließen. "Warte doch", kichert er. "Nicht!" "Mach hin", schnurre ich gegen seinen Hals und drücke meine im Aufwachen begriffene Männlichkeit an Meilos Hintern. Seine Shorts hängt schon gefährlich tief. "Ich kann es gar nicht mehr erwarten ..." Kann ich echt nicht. Ich bin plötzlich so scharf auf meinen Schatz, dass ich ihn am liebsten hier und jetzt … Die Tür schwingt nach innen auf und wir stolpern mit ihr in unser Zimmer. Hinter uns schlägt sie wieder zu, eventuell ein wenig zu laut, aber das ist uns total egal. Wir haben nur noch Augen für uns, pressen uns aneinander, streifen uns gegenseitig die Shorts von den Hüften und taumeln Richtung Bett, auf das wir uns fallen lassen und in der weichen Decke versinken. "Du machst mich so scharf Meilo", keuche ich in sein Ohr und knabbere anschließend an dem weichen Ohrläppchen. "Du mich erst", erwidert mein Herzblatt, schlägt seine Fingernägel in meinen Hintern und schlingt seine Beine um mich. "Nimm mich Nic!" Das muss er mir kein zweites Mal entgegen keuchen. Definitiv nicht! Ich muss nicht extra erwähnen, dass die Nacht viel zu kurz war, wenngleich auch mehr als schön. Ich fühle mich einfach nur großartig, ungeachtet dessen, dass ich viel zu früh aus meinen Träumen geglitten bin. Meilo schläft noch, doch ich bin hell wach. Die Vögel sind diesmal nicht dran Schuld, die höre ich kaum. Meine Blase war der Übeltäter, und jetzt, wo ich mich erleichtert habe, kann ich beim besten Willen nicht mehr einschlafen. Die Sonne scheint wieder und wüsste ich nicht, dass es Herbst ist, ich würde es nicht glauben. Der Sommer scheint für uns nochmal extra zurückgekommen zu sein. Unser Sommer. Doch vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil mir die Schmetterlinge in meinem Bauch ganz hinterhältig vorgaukeln, es sei immer noch alles voller Leben, Liebe und Lust da draußen. Wie auch immer, ich fühle mich fast so, als wären Meilo und ich im Honeymoon. Im Ernst! Gäbe es da nur nicht Gerd und diese vermaledeite Plattenfirma. Ich seufze. Und im Keller ist meine gute Laune. Musste ich ausgerechnet jetzt an Meilos Job denken? Bald muss Meilo wieder weg, und ich bleibe hier, warte auf ihn, und zähle die Minuten, bis er wieder bei mir ist. Altes Spiel, wenn auch mit entschärften Spielregeln. Ich drehe mich auf die Seite und betrachte meinen schlafenden Freund. Sein Gesicht wird ihm halb von den Haaren verdeckt. Er hält das Kopfkissen umschlungen und atmet leise und ruhig. Bilder der vergangenen Nacht kommen mir in den Sinn. Verdammt heiße Bilder. Meilo ist wieder wie ausgewechselt. Mal sehen, wie es ihm nachher geht, ob er da wieder trübselig wird. Bitte nicht. Ich hasse es, ihn so zu sehen. Ich will, dass er glücklich ist, auch wenn er nicht bei mir ist. Ich stütze meinen Kopf auf meinen angewinkelten Arm und schaue verträumt auf meinen schlafenden Meilo nieder. Ob ich mich jemals an ihm sattsehen werde? Kaum vorstellbar. Das neue Tattoo auf der Innenseite seines Handgelenkes fällt mir ins Auge. Ich habe es mir noch gar nicht richtig angesehen. Vorsichtig berühre ich es mit meinem Zeigefinger. Meilo zuckt noch nicht mal. Ob ich mir auch eins stechen lassen soll? Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt, wusste aber nie, was genau meine Haut zieren soll. Ich meine, das Teil bleibt da für ewig. "Für ewig ...", hauche ich und halte inne mit meinen Berührungen. Ich schlucke. Meilo hat sich sozusagen einen Teil unserer Geschichte stechen lassen. Einen sehr wichtigen Teil. Inklusive den Anfangsbuchstaben meines Namens. Für ewig. Das Ding geht nie wieder weg. Immer, wenn er es sieht, wird er an mich denken. Mein Bauch beginnt heftig zu stechen, weil mir erst in diesem Moment klar wird, was das genau bedeutet. Nicht nur das Tattoo, sondern auch die Lieder, die er geschrieben, und für mich aufgenommen hat. Meilo möchte für immer mit mir zusammen sein, tut mir das mit einer solchen Deutlichkeit kund, und ich Blindgänger nehme es gar nicht richtig wahr! Ich ziehe die Hand von Meilos Tattoo weg und setze mich auf. Innerlich aufgewühlt starre ich auf ihn nieder. "Oh Meilo", flüstere ich. Warum sehe ich es jetzt erst? Und warum schnürt es mir die Kehle so fest zu, dass ich kaum Luft bekomme? Wieso schlägt mein Herz so schnell, dass ich glaube, es jeden Moment durch meine Brust fliegen zu sehen? Dieses kleine Tattoo bedeutet so viel, und ich kapiere es jetzt erst! Meilo kommt mit einer Liebeserklärung um die Ecke, die beinahe genau soviel wiegt wie ein Eheversprechen. Und damit übertreibe ich keineswegs. Ich meine das ernst! Ein Leben lang. So ein Tattoo hält ein Leben lang. Und ich Blindgänger habe es unterschätzt, das Tattoo, und wahrscheinlich sogar Meilos Gefühle, und ich schäme mich dafür. Natürlich fühle ich auch viel für ihn. Mehr als das. Er ist alles für mich. Er ist zu meinem Leben geworden, und ich möchte auch bis ans Ende aller Tage bei ihm sein, aber mit dem kleinen Tattoo hat Meilo nochmal eins obendrauf gesetzt, was mich unwahrscheinlich glücklich und auch stolz macht. Unwillkürlich muss ich an den Tag zurückdenken, an dem er es mir gezeigt hat. Hat er sich vielleicht mehr von meiner Reaktion erhofft? Ich versuche mich daran zu erinnern, überlege, wie Meilo mich dabei angesehen hat, weiß es jedoch nicht mehr. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass ich wahrscheinlich nicht so reagiert habe, wie es sich Meilo sicher erhofft hat. Das Tattoo ist ein gewaltiger Liebesbeweis, und ich Trottel habe es gar nicht richtig würdigen können. Ich trete mir mental in den Arsch. Zu meiner Verteidigung, ich war viel zu aufgekratzt, dass Meilo überhaupt bei mir war, doch das zählt nicht wirklich, oder? Ich überlege nicht länger, stehe auf und schleiche an unsere Kleidertasche. Dort wühle ich nach meinem Handy, finde es, und gehe leise zurück ins Bett. Meilo hat sich noch immer keinen Millimeter bewegt und schläft tief und fest. Wunderbar! Ich muss mich leicht verrenken, damit ich den richtigen Winkel erwische, und das Tattoo so drauf bekomme, dass es gerade ist, doch ich bekomme es hin und schieße eins nach dem anderen. Später suche ich mir dann das Beste von den ganzen Fotos raus. "Nic?" Ich zucke zusammen. Meilo wird wach! Ich lege das Handy schnell weg und lasse mich aufs Kopfkissen fallen. Und schon öffnet mein Herz die Augen. "Bist du schon wach?", gähnt er und streckt sich. "Gerade eben", lüge ich. "Gut geschlafen?" "Hervorragend. Die frische Luft bewirkt Wunder." Schmunzelnd rücke ich dichter an Meilo heran und umfange ihn mit meinen Armen. "Du bist aber schon ganz schön munter, dafür, dass du eben erst aufgewacht bist", murmelt er gegen meinen Hals. "Das liegt nur an dir. Wenn du mich ansiehst, kann ich gar nicht anders, als hellwach zu werden." Ich spüre, wie Meilo beginnt zu lächeln. "Gibt es einen speziellen Grund, weshalb du mir Honig ums Maul schmierst?" "Muss ich dafür einen Grund haben?" "Wäre schön, wenn nicht." "Habe ich auch nicht. Du bist mir Grund genug." Ich rolle mich auf Meilo, begrabe ihn unter mir und umfasse sein Gesicht. Er grinst mich fragend an. Ich erwidere nichts, sondern beuge mich zu ihm hinunter und nehme seinen Mund in Beschlag. Zärtliche Küsse austauschend, gehen unsere Hände auf Wanderung. Es ist so unbeschreiblich schön, bei ihm zu liegen. Ganz ohne Stress und mit nur gaaaanz wenig Zeitdruck. Ich freue mich schon so sehr auf morgen, das glaubt ihr gar nicht. Ein ganzer Tag, nur mit meinem Schatz! Das ist fast wie Urlaub. Meilo, der gerade seine Hände an meinen Oberarmen entlangfahren lässt, seufzt leise und kitzelt mit seiner Zunge über meinen Gaumen. Ich keuche auf und unterbreche unseren Kuss. "Frechdachs", flüstere ich. "Hat das etwa gekitzelt?" "Das weißt du ganz genau." "Ups", meint Meilo unschuldig. "Kommt nicht mehr vor." Als ob ich ihm das glauben würde! Ich grinse ihn an und breite die Arme aus, damit seine Hände von ihnen rutschen und fange diese ein. Während ich mit meinen Mund über das Tattoo an seinem Handgelenk schmuse, halte ich beide Hände gefangen und hefte meinen Blick auf Meilo. Er sieht mich lüstern an, ein leichtes Lächeln auf den Mundwinkeln, und atmet schwer. Sanft kreise ich mit der Zunge über die Linien. Meilo bekommt eine Gänsehaut. Seine Finger berühren meine Schläfe und meine Stirn. Ich züngle ein Stück an seinem Unterarm entlang, springe dann über auf seinen Bauch und sauge mich dort fest. Er hat noch eindeutig zu wenige Love bites. Finde ich zumindest. Knutschfleck um Knutschfleck landet auf Meilos Bäuchlein, und ich mache so lange damit weiter, bis er sich lachend unter mir windet. "Das reicht Nic!", lacht er. "Ich sehe ja langsam schon so aus wie ein modernes Kunstwerk." "Du bist auch ohne Flecken ein Kunstwerk", antworte ich, gebe jedoch nach. Ich lasse Meilos Hände los und rutsche der Länge nach auf ihn. Sofort umfangen mich seine Arme. "Und ich meine nicht Keith Kandyce." Mein Schatz lächelt schmal. "War das jetzt falsch?" Habe ich ihn wieder irgendwie gekränkt? "Nein", seufzt er. "Das hat mich nur daran erinnert, dass ich nachher weg muss." "Oh. ... Tut mir leid." Ich Volltrottel! "Egal. Morgen habe ich frei und bis ich weg muss, haben wir noch ein bisschen Zeit nur für uns." Meilo patscht mir voller Tatendrang auf die Brust. "Wie wäre es mit Frühstück draußen am See?" "Hört sich verlockend an", antworte ich, küsse Meilo noch einmal kurz und stehe dann auf. "Aber vorher", raune ich ihm zu "kommst du mit mir." Ich locke ihn mit dem Zeigefinger hinter mir her ins Badezimmer. "Erinnerst du dich noch daran, wie eng es in der Dusche ist?" "Und? Je enger, je lieber." Ich wackle mit den Augenbrauen und betrete rückwärts das Bad. Meilo lacht, dann höre ich, wie er aus dem Bett steigt. Na wer sagt es denn? Vielleicht habe ich nicht so überschwänglich auf das Tattoo reagiert, wie ich wahrscheinlich sollte, aber ich kann ihm dafür jede Sekunde, in der wir zusammen sind, zeigen, wie sehr ich ihn liebe. Und das werde ich auch tun. Jetzt mehr denn je. Geduscht und angezogen, schlurfen wir runter in den Gastraum. Es gibt ein kleines Frühstücksbuffet, das mit allem Nötigen ausgestattet ist. "Entschuldigung?" Die Empfangsdame rast an uns vorbei, hält aber an, als ich sie anspreche. "Können wir auch draußen essen?" "Selbstverständlich", nickt sie. "Nehmen Sie sich ruhig schon mal ihr Frühstück, ich lasse schnell einen Tisch fertig machen." "Danke." Sie rauscht wieder weiter. "Die sind alle ganz schön auf zack hier", sage ich zu Meilo, der schon vorm Buffet steht und sich zwei Brötchen aus dem Korb nimmt. "Hier scheint es nicht viele Angestellte zu geben. Kein Wunder also." "Kann gut möglich sein." Ich stelle mich neben ihn und suche mir auch was zum Essen aus. "Wann fährst du los?" Eigentlich will ich gar nicht fragen, aber ich würde es gern wissen. "Um halb zwölf. Dann habe ich noch einen Zeitpuffer, falls ich irgendwo stecken bleibe." "Solange du meine Karre nicht gegen die nächste Wand setzt, bringt die dich überall hin", scherze ich. "Keine Sorge. Ich will ja wieder heile bei dir ankommen." "Na das will ich dir auch geraten haben." Ich kann nicht anders und muss meinem Schatz einfach einen Kuss geben. Scheiß auf das ältere Ehepaar ganz hinten im Frühstücksraum. Unsere Teller klirren leise, da sie aneinanderstoßen, als wir immer näher zusammenrücken. Doch das juckt uns nicht. Wir können nicht voneinander lassen, und ich denke noch, wären wir doch lieber noch eine Weile im Zimmer geblieben, da räuspert sich jemand hinter uns. Als ich nachschaue, wer uns dreister weise stört, sehe ich Page Henning hinter uns stehen. "Entschuldigen Sie, aber ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich Ihnen draußen einen Tisch bereitgestellt habe." Er ist so verlegen, dass er uns gar nicht richtig anguckt. "Oh. Danke", erwidere ich, während ich noch immer dicht vor meinem Meilolein stehe. "Gehen wir Schatz?", frage ich ihn. Er seufzt leise und gibt mir mit seinem Blick zu verstehen, dass ich den armen Pagen nicht so aus der Fassung bringen soll, nickt dann allerdings und geht voran. Ich kann es mir gerade so verkneifen, Meilo kein "Warte doch auf mich, mein Liebling" nachzurufen. Ich werfe Henning bloß einen freundlichen Blick zu und dackle meinem Süßen hinterher. Man hat uns einen schönen Platz in der Sonne zurecht gemacht. Meilo sitzt schon, weshalb ich mich neben ihn setze, mit Sicht auf den See. "Guck mal. Da hinten steht ein Graureiher." Meilo deutet auf einen grauen Vogel, den man nur schwer erkennen kann, weil er so weit weg ist. "Der muss aber groß sein", überlege ich. "Ja, die sind ziemlich groß." "Was du alles weißt." "Nicht nur du kennst dich mit Vögeln aus." "Meinst du jetzt Vögeln oder vögeln?", will ich von ihm wissen. Das letzte Vögeln betone ich extra langsam. Mein Schatz kräuselt die Nase und schneidet sein Brötchen entzwei. "Warum habe ich auch nur davon angefangen?", schmunzelt er. "Langsam müsste ich dich besser kennen." "Müsstest du", gebe ich ihm recht. "Jetzt musst du mit den Konsequenzen leben." "Und welche sind das?" "Na ja ... Um dich davon zu überzeugen, dass ich mich wirklich mit vög..." Ein Klingeln unterbricht mich. Ein Handyklingeln. "Meins ist es nicht", frohlockt Meilolein und beißt in seine Butterstulle. "So ein Mist!" Hätte ich mein dummes Handy doch nur oben gelassen! Aber woher soll ich auch wissen, dass es mal klingelt? Das tut es doch sonst nur in seltenen Fällen. "Zuhause", lese ich laut vor. "Was wollen die denn?" "Hast du nicht Bescheid gesagt, dass du weg bist?" "Doch." "Vielleicht ist was passiert." "Mach keinen Ärger!", japse ich und nehme schnell den Anruf an. "Ja?" /Niclas?/ "Nicole? Warum rufst du mich an?" Verwundert mustere ich Meilo, der die Antwort darauf natürlich auch nicht kennt. /Du bist doch bei deinem tollen Meilo, nicht?/ "Ja, bin ich." Oh oh. Was kommt denn jetzt? /Kannst du ihn was fragen?/ "Was?" Jetzt kommt's. /Er hat mir doch Magazine geschickt. Die Sondermagazine über .../ "Komm zur Sache", unterbreche ich sie, weil sie mir sonst einen ewigen Vortrag über die tollen Sondermagazine hält. /Ähm ... Ja./ Nanu? Keine Beschimpfungen? Es hat eben doch Vorteile, wenn man die Quelle zu Keith Kandyce Fanartikel ist, auf die kleine Schwestern so abfahren. /Da fehlt eins. Die Nummer fünf. Hat er die?/ "Ich frage mal", seufze ich. Nicole quietscht und ich verdrehe die Augen. "Nicole lässt fragen, ob du die Nummer fünf von irgend so einem Sonderheft von di... ähm ... diesem Keith Kandyce hast." Beinahe hätte ich mich verquatscht! Autsch! "War die nicht dabei?" "Anscheinend nicht." Meilo stürzt die Lippen, legt sein Brötchen aus der Hand und streckt sie nach mir aus. Fassungslos glotze ich auf seine Finger, die nach dem Handy winken. "Meilo! Das ..." "Gibt schon her", grinst er. Wenn er meint. "Nicole? Hier ist Meilo. Das Heft war echt nicht dabei? ... Nein?" Ich schiebe mir einen Löffel Müsli in den Mund und hoffe, dass Nicole nicht spitz bekommt, mit wem sie gerade telefoniert. Oh Gott! Sie würde einen Herzkasper bekommen! Hoffentlich weiß Meilo, was er da tut. Er redet noch ein paar Minütchen mit meiner kleinen Schwester, lacht und quasselt mit ihr über unseren allseits geliebten Keith. Halloho?! Ich bin auch noch da! Jetzt weiß ich, wie Meilo sich fühlt, wenn sich alles um diese Kunstperson dreht, von ihm jedoch keiner Notiz nimmt. Ich schiebe meine Hand in seine, die neben mir liegt, und drücke sie. Er lächelt mich an und zwinkert mir zu. Ich lächle zurück. Wie sehr ich ihn doch liebe! Ich kann es kaum erwarten, meinen Plan, den ich mir heute Morgen durch den Kopf gehen lassen habe, in die Tat umzusetzen. Vielleicht hilft es ihm, dass er sich keine Sorgen mehr darum macht, ich könnte ihn irgendwann betrügen, weil er so wenig Zeit für mich hat. "Ist okay. Ich schaue nach. ... Nein, das macht mir keine Umstände. ... Wirklich nicht. ... Ich schick sie dir, ja? ... Ist gut. Bye." Meilo legt auf. "Deine Schwester ist aber unglaublich nett", meint er. "Ja. Aber auch nur, weil sie was von dir will. Und weil du ihr Messias bist, das heißt, wenn sie das wüsste." "Bald weiß sie es." Ich lasse meine Stimme unheilvoll klingen, als ich das Wort erhebe. "Und dann werden Heerscharen von rachsüchtigen Dämonen über mich hinwegfegen ..." Ich schüttle mich. "Mach doch nicht so ein Drama daraus." "Hast du eine Ahnung", grolle ich. "Ich lege ein gutes Wort für dich ein, dann pfeift Nicole die Herrschaften von Dämonen wieder zurück." "Heerscharen, nicht Herrschaften. Das ist was anderes." "Ach so." Meilo lacht auf. "Wie auch immer, keiner wird über dich hinwegfegen. Keiner, außer ich. Und es ist auch nicht direkt ein Hinwegfegen, sondern viel mehr ein Überfallen." "Ich weiß ja nicht", gluckse ich. "Aber irgendwie kommt es mir so vor, als würdest du heute ständig von vögeln reden. Und hierbei meine ich nicht unsere kleinen gefiederten Freunde ..." "Daran bist nur du Schuld. Das ist ansteckend. Eine richtige Vögelgrippe." Mir rutscht der Löffel aus der Hand. "Eine Vögelgrippe?" Ich fange lauthals an zu lachen. "Wenn das so ist", giggle ich "dann muss ich dich gleich wieder ins Bett verfrachten und gesundpflegen." Meilo, der ebenfalls lacht, schaut auf das Display meines Handys. "Genug Zeit hätten wir noch", erwidert er. "Nach dem Frühstück wieder nach oben?" "Unbedingt!" Ich nicke eifrig. Unser beinahe Honeymoon will doch auch genutzt werden! Und das geht meines Wissens nur in einem kuscheligen Bett. ****** Hosted by Animexx e.V. 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