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Enkel des Bloodletter

von

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Omega

Absolute Stille und Kälte begrüßte ihn, als er wieder zu sich kam. Langsam schlug der junge Vampir die Augen auf und sah sich vorsichtig um. Er befand sich in einer schlecht beleuchten nassen Keller. Ruckartig versuchte er seine Glieder zu bewegen, doch das einzige was er dadurch erreicht war, das schwere Ketten klirrten. Er saß auf den Boden des Kellers, an einer Wand. Seine Arme waren links und rechts, eng an der Wand angekettet und seine Beine waren leicht gespreizt, um seine Gelenke an den Boden gekettet.

Immer wieder zog er mit all seiner Stärker, vergebens an den Ketten und hörte erst auf, als er nahende Schritte auf sich zukommen hörte. Eine Minute später schwang eine schwer Türe, ihn gegenüber knarrend auf. Kaum war die Türe geöffnet fing Raphael an zu knurren. Ihn gegenüber stand ein fremder Lesser, der ihn erfreut angrinste.

„Du wirst mir die Antworten geben, die ich will“, sagte der Lesser mit einem fiesen grinsen und ging langsam auf ihn zu. Dicht vor ihn blieb er stehen, ging in die Knie und sah ihn in die Augen.

„Ich bezweifle das ich ihnen die Antworten geben kann, die sie haben wohlen. Ich bin ein einfacher Vampir, also was wohlen sie von mir“, meinte der junge Vampir frech.

„Du bist ein Krieger, also wo finde ich die Bruderschaft der Black Dagger“, sagte der Lesser grinsend.

„Alter, da bist du bei mir echt an der falschen Adresse. Diese Bande ist echt verschwiegen, also woher bitte soll ich wissen wo sie zu finden sind“, entgegnete er.

„Du wirst schon noch reden, ich habe mittel und Wege“, sagte der Lesser mit einer heiter klingenden Stimme. Der Kerl stand auf und ging zu einen Tisch, der Raphael bis dahin nicht aufgefallen war. Der Lesser nahm immer wieder Gegenstände in die Hand, drehte sie nachdenklich in den Händen herumdrehte, nur um sie dann wieder auf den Tisch zu legen. Schließlich schien er sich für einen Gegenstand zu entscheiden. Mit diesen drehte er sich zu Raphael um und sah ihn mit einen wahnsinnigen Blick in den Augen an. Raphael schluckte als er den Gegenstand erkannte. Es hatte neun lange schwarze, dicke Lederriemen, an dessen Enden, kirschgroße gewichte aus Metall befestigt waren. Doch bevor der Kerl ausholen konnte, verschwamm seine Umgebung plötzlich um ihn und als sie wieder klarer wurde stand auf einmal ein massiger Mann, in einer weißen Kutte vor ihn. Er hatte die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen, das dieses verbarg.

„Was haben wir den hier“, sprach der Mann und unwillkürlich fühlte Raphael sich als zöge sich jedes einzelne Organ in seinen inneren zusammen. Jedes einzelne seiner Haare stellte sich auf und alles in ihn schrie nach Flucht. Er wusste genau wer dieser Mann vor ihn war. Es war Omega persönlich.

„Du hattest vor kurzen Kontakt mit der Jungfrau der Schrift. Was wollte sie von dir und wo befindet sich die Bruderschaft“, fragte Omega ihn und fasste ihn mit einer von Ärmel verhüllten Hand an sein Kinn. Laut schrie der junge Vampir und versuchte verzweifelt los zu kommen. Doch trotz der entsetzlichen Schmerzen sprach er kein Wort.

„Du wirst reden. Ich werde erfahren was ich wissen will. Dein Widerwillen wird mich nur amüsieren“, lachte Omega und zwang ihn etwas kleines zu schlucken. Unwillkürlich fing er an zu würgen, doch Omeaga packt sein Haar am Hinterkopf und zog gewaltsam seinen Kopf in den Nacken, so das er das Etwas nicht hochwürgen konnte.

„Ich bekomme was ich will“, lachte Omega und war einen Augenblick später so plötzlich verschwunden wie er aufgetaucht war.

Im nächsten Moment zog er scharf die Luft durch die Zähne ein, um ein schreien zu verhindern. Der Schmerz den er nun spürte war nicht gegenüber dem was er durch Omega gespürt hatte.

In den nächsten Stunden tat der Lesser, bis zur völligen Erschöpfung, alles um ihn zum reden zu bringen, doch erfolglos. Frustriert ließ er Raphael zurück und verließ ohne ein Wort zu sagen den Raum.

Schwer Atmend hockte der junge Vampir zusammengekauert, soweit es ihn möglich war am Boden und versuchte seine trägen Gedanken zu ordnen. Immer wieder dämmerte er weg und er spürte wie er immer schwächer wurde.

Nach einer Ewigkeit, so kam es Raphael vor, öffnete sich wieder die Türe und er sah träge auf.

„Vishous, Butch“, sagte Raphael ungläubig, mit dünner Stimme, als er die beiden in den Raum stürmen sahen. Sofort eilten beide zu ihn und öffneten so schnell sie konnten seine eisernen Fesseln. Zusammen zogen sie ihn auf die Beine, stützten ihn und führten ihn aus den Raum, eine Treppe rauf, durch ein heruntergekommenes Haus, raus auf die Straße, wo ein schwarzer SUV stand. Grade als die beiden Raphael auf die Rückbank verfrachteten, kamen der gesamte Rest der Bruderschaft aus dem Haus, das kurz darauf lichterloh anfing zu brennen.

„Wie geht es ihn“, fragte Quinn besorgt.

„Bescheiden, aber ich lebe noch“, antwortete Raphael mit brüchiger Stimme.

„Bringt den Jungen zurück, wir erwarten euch dort“, sagte der König ernst. Kurz darauf schwang sich Vishous auf den Fahrersitz, Butch neben ihn auf den Beifahrersitz und sie fuhren mit qualmenden Reifen los.

„Onkelchen ihr solltet mich nicht zur Bruderschaft bringen“, sagte Raphael mit brüchiger Stimme, als sie an einer Ampel stehen bleiben musste.

„Was redest du da“, fragte der angesprochene aufgebracht, drehte sich auf seinen Sitz und sah ihn an. Raphael war inzwischen kalkweiß und kalter Schweiß glitzerte auf seiner Stirn.

„Bevor ihr gekommen seid... ich habe ihn gesehen... Omega“, stammelte er.

„Scheiße“, fluchte Butch. „Was hat er getan?“

„Er zwang mich etwas zu schlucken, als ich ihn nicht sagen wollte was die Jungfrau der Schrift von mir wollte und wo sich die Bruderschaft befindet“, antwortete er noch leiser als zuvor. Ohne ein Wort zu sagen, stieg Vishous plötzlich aus dem Auto und entfernte sich einige Schritte. Man sah wie er sein Handy zog und es kurz darauf ans Ohr hielt.

„Das bekommen wir sicher wieder hin“, versuchte Butch ihn aufzumuntern.

„Nett von dir, aber das kannst du knicken. Ich bin am Arsch“, sagte er mit einen kläglichen lächeln. Kurz darauf stieg Vishous wieder ein und fuhr ohne ein Wort zu sagen wieder los. Eine halbe Stunde blieb er vor einen Gebäude stehen und die beiden Männer brachten den jüngeren in ein luxuriöse Wohnung. Vorsichtig legten sie ihn auf die große Couch.

„Das hier ist meine private Wohnung“, erklärte Vishous den jungen Vampir. Butch ging und kam wenig später mit Verbandszeug wieder. Ein wenig grob nahm Raphaels Onkel ihn die Sachen ab, entfernte die Reste der Kleidung, bei dem verletzten und fing an ihn mit geübten Bewegung zu versorgen. Mit geschlossenen Augen ließ Raphael es über sich ergehen, die einzigen Lebenszeichen waren sein flacher Atem, sowie sein lautes Zähneknirschen.

„V wie steht es um ihn“, hörte er Butch besorgt fragen, doch keine Antwort erklang. Grade als Raphael die Augen öffnete und die beiden sah, hörte er wie ein Türe geöffnet wurde und drei Personen mit schweren Stiefeln eintraten.

„Wie geht es den Jungen“, erklang Phurys Stimme, doch bevor jemand antworten konnte fing der liegende, aus voller Kehle an zu schreien. Er bäumte sich auf und fing an sich vor schmerzen zu winden. Man hörte lautes Fluchen. Vishous und Butch versuchten ihn zu fixieren damit er sich nicht weiter verletzte. Kurz drauf kamen ihn Rhage und Zsadist zur Hilfe. Erst nach einer halben Stunde verstummten die Schreie und der Körper Raphael erschlaffte. Den schreien war ein röcheln gewichen.

„Kann man den gar nichts tun“, fragte Rhage besorgt um seinen Freund.

„Wenn du mir sagst was“, fuhr Vishous ihn an.

„Schon gut.. bin es... selbst Schuld... hab nicht... aufgepasst“, stammelte Raphael leise und plötzlich tat sein Onkel etwas mit dem er alle anwesenden erstaunt. Er ging vor der Couch auf die Knie und zog seinen Neffen in eine eiserne Umarmung. Von dem älteren ging ein leichtes zittern aus und er ließ den jüngeren erst los als dieser schmerzhaft aufstöhnte. Wieder spannte sich dessen Körper krampfhaft zusammen, doch er hatte nicht mehr die Kraft zu schreien. Ein dunkler Fluch von Zsadist war zu hören.

„Verdammt V, deine Hand“, schrie Rhage auf. Vishous verhüllte Hand, die immer noch auf der Schulter seines Neffen lag, glühte aus dem Handschuh heraus. Sofort wisch der angesprochene von den vier zurück und sah verwirrt seine Hand an, dessen glühen bereits weniger wurde. Nun sah er nachdenklich Raphael an, kam wieder näher und sofort wurde das Leuchten wieder stärker.

„V was hast du vor“, fragte Butch ihn, als dieser seinen Handschuh abstreifte.

Wortlos legte Vishous, ohne Vorwarnung seine Hand auf die Brust von Raphael. Doch anstatt in lichterlohen Flammen auf zu gehen, wie die sonstigen Opfer von Vishous Hand, sondern seine Brustkorb fing an zu leuchten. Nach einigen Minuten dampfte Raphaels Brustkorb ein schwarzen Rauch aus, der sich langsam in der Luft auflöste. Nach und nach entspannte sich sich der Körper des jüngeren, sein Atem war zwar flach, aber nicht mehr so angespannt und auf seinem Gesicht machte sich ein friedlicher Gesichtsausdruck breit. Erst nach einer Stunde des völligen Schweigens löste sich Vishous von Raphael, ging zu einem Schrank, nahm sich eine Wodkaflasche und nahm einen großen Schluck vom Inhalt.

„Was hast du gemacht“, fragte Butch.

„Ich habe Omega aus ihn herausgeholt, könnte man sagen und nein ich habe keine Ahnung woher ich gewusst habe das es funktioniert“, antwortete Vishous und nahm noch einen großen Schluck aus der Flasche.

„Kommt er wieder in Ordnung“, fragte Butch verwundert.

„Ich weis es nicht, wir können nur abwarten“, antwortete Vishous angespannt.
 

Wenig später gingen die automatischen Rollläden herunter und die fünf anwesenden Vampire saßen oder standen im Wohnzimmer herum. Zwischendurch hatte Vishous mit Warth telefoniert und ihn über den neusten Stand in Kenntnis gesetzt.

„Hey, auf welcher Beerdigung bin ich den hier gelandet“, erklang Raphaels Stimme in dem Moment, als Vishous auflegen wollte.

„Wir waren drauf und dran dich zu verscharren“, meinte Rhage grinsend zu ihn und trat in sein Sichtfeld.

„Na da bin ich ja froh drüber, mein Nickerchen unterbrochen zu haben“, entgegnete er und setzte sich langsam auf.

„Übertreib es nicht, du bist immer noch schwer verletzt“, sagte V ernst.

„Das brauchst du mir nicht noch sagen, es tut immer noch saumäßig weh“, entgegnete Raphael.

„Wann hast du das letzte Mal getrunken“, fragte Zsadist ernst.

„Ist schon ne ganze Zeit her“, antwortete er ohne ihn anzusehen.

„Warth sagte du hast jemanden, also wieso trinkst du nicht regelmäßig“, fragte Zsadist aufgebracht, doch er zuckte nur mit den Schultern.

„Nur Ärger hat man mit dir! Wie ist die Nummer des Mädchen von der du trinkst“, schimpfte Vishous und hörte sich dabei an wie ein Vater.

„Vergiss es, sie hat jemand anderes. Sie wollte nur ein letztes Mal mit mir reden“, sagte er leise.

„Du treibst mich noch in den Wahnsinn“, fuhr Vishous ihn an, doch anstatt wie sonst einen Streit vom Zaun zu brechen, schwieg Raphael.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  cece20
2017-01-05T21:19:54+00:00 05.01.2017 22:19
Cool.


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