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"Eikskild"

"Eichenschild" Die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe (modernes Setting)
von

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Ruhe vor dem Sturm....

.....oder Erkenntnis des Herzens.
 

Ich drehte mich mit einem amüsierten Lächeln zu ihm hin, als ich Eikskild mit entsprechend unentspannt genervter Mine in unser gemeinsames Domizil eintreten sah, wobei er ganz entgegen seiner ansonsten kaum aus der Ruhe zu bringenden Gelassenheit hastig die Türe hinter sich schloss, ehe er erleichtert aufatmete.
 

„Na? Auch schon da? Das hat ja gedauert Herr Trapper. Die sind ganz schön "lebhaft"diese Russen nicht wahr?“
 

Begrüßte ich ihn angesichts seiner verdrießlichen Gesichtsmimik mit entsprechend belustigtem Kommentar, bezüglich Yokkys neuer Verwandtschaft, die sicherlich nicht ganz unanstrengend war. Wie ich ja schon ein gutes Stück vor ihm hatte fest stellen dürfen.
 

Ich sah den nordischen Mann kurz und stoßartig ausatmen, um im Anschluss daran sogleich resigniert mit den breiten Schultern zu zucken, als sein Blick meinen kurz begegnete.
 

„Puhhhh...so können man es auch sagen. Die sein ja wirklich alle sehr freundlich. Aber..aber mir sein das eindeutig zu viele Menschen auf eine Haufen. Ich sein das einfach nicht mehr gewohnt...es strengen mich furchtbar an. Ich haben mit dir und deine ausgemachte Dickkopf bisher schon genug zu tun haben Lyria.“ Erfolgte somit die knappe Antwort des Trappers an mich, die mir angesichts seiner ziemlich deutlichen Botschaft an mich nicht besonders behagte,
 

Daraufhin zogen sich meine Brauen erwartungsgemäß brüskiert hoch in Richtung Stirn, als ich ihn mir das antworten hörte…
 

» Na echt toll Blödmann...und was bist du, etwa die Unschuld vom Lande? Tzeeee...ja klar, als ob du nicht manchmal genau so viel Geduld erfordern würdest, die ich dann im Gegenzug für DICH aufbringen muss Mann?!
 

Soviel zu dem Thema..Kompromissbereitschaft...ein überaus breites Übungsfeld, also dann fang schon mal damit an. Ich meine du willst doch, dass ich bleibe oder nicht?! Dann solltest du besser akzeptieren lernen, dass wir beide in einigen Dingen sehr unterschiedlich sind, aber in anderen eben nicht.
 

Sag du mir endlich klipp und klar was du willst, dann sag ich dir auch, was ICH will?!
 

Schossen mir die wenig an Begeisterung gewinnenden Gedanken ziemlich genau eine knappe Sekunde später mit aller Macht durch den Kopf, just als er den Mund wieder zugeklappt hatte und mich anstatt dessen mit betont gefasster Mine im Auge behielt.
 

Gut also das dachte ich mir...und ich wusste in dem Moment auch, dass er das, was er da zu mir gesagt hatte, sicherlich nicht ganz so derb gemeint gewesen war, wie er es in seiner äußerst charmanten Art, die Dinge beim Namen zu nennen fertig brachte, oftmals weit über das eigentliche Ziel hinaus zu schießen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
 

Darauf antworten tat ich ihm einige Augenblicke später jedoch etwas völlig anderes...dennoch wählte ich meine Worte genauso eindringlich und sorgfältig mit Bedacht, wie ich sie an den Mann bringen wollte.
 

„Ach?
 

Ist das so?
 

Tja schade, eigentlich hatte ich gehofft, dass du mich nach all der langen Wintermonate, die wir jetzt zusammen unter einem Dach verbringen durften, nicht mehr als zusätzliche Belastung empfinden würdest Eikskild?!
 

Nun das ist wirklich ausgesprochen schade, aber offensichtlich habe ich mich dahingehend geirrt, es sieht für mich ganz danach aus, dass du froh darüber bist mich bald wieder los zu sein?!“ Hakte ich betont gleichmütig ein, wobei ich ihn ebenfalls genaustens im Auge behielt. Die Reaktion, die nur eine knappe Sekunde später darauf erfolgte, hatte ich so in der Form und Eindringlichkeit allerdings nicht wirklich berechnet und schon gar nicht erwartet.
 

„NEIN...nein so haben ich das nicht meinen. Das haben ich so nicht sagen wollen. Khazad....Lyria, ich sehen dich nicht als eine Belastung für mich an…
 

...du hören sofort damit auf, weiter so eine dumme Unsinn zu verbreiten.
 

„Du wissen genau wie ich es meinen…?!“
 

Hörte ich ihn demnach überraschend ungehalten und in aller Deutlichkeit vor sich hin brummen.
 

Ich sah ihn weiterhin abschätzend an, da ich nicht wusste, was da noch so alles von ihm kommen würde.
 

„Hmm UND wie meine ich es denn?
 

Sag du es mir Eikskild?
 

Sag mir als WAS du mich dann ansiehst, wenn nicht als eine zusätzliche Belastung für dich, die es schnellstens wieder los zu werden gilt?!“
 

Entgegnete ich ihm daher betont langsam und mit einem verhaltenen Lächeln auf den Lippen, mit dem ich ihn weiterhin aufmerksam beobachtete.
 

Ich sah, wie er kurz aber heftig schluckte….erst dann, erfolgte die entsprechend von mir erhoffte Reaktion darauf.
 

„Ich wissen nicht als was du mich ansehen, aber ich sehen dich gewiss nicht als eine Last, die ich schnellstens wieder los werden wollen im..im Gegenteil, ich wollen dass du bleibst und ich denken auch, dass du das wissen Lyria.
 

Sehen du es denn nicht längst?
 

Ich wollen, dass du bei mir bleibst..als...als meine...haaachhhh...neiiinn...das können ich dir nicht sagen...das gehen nicht...!“
 

Der Trapper brach ab und ich sah ihn abermals kräftig schlucken, woraufhin sich sein Adamsapfel sichtbar hob und wieder senkte. Das bedrohlich zornige Knurren das im Anschluss daran erfolgte, machte mir klar, dass er das was er da gerade eben noch so herunter geschluckt hatte….etwas ganz anderes gewesen war, als das, was er mir eigentlich hatte sagen wollen.
 

„Was?
 

Was willst du mir nicht sagen...dass du dich vielleicht gerne als meinen Geliebten bezeichnen würdest, du es aber nicht wagst, weil du befürchtest, ich könnte dir wieder einen Korb geben, wie schon einmal?
 

Ist das vielleicht der Grund..Eikskild?“
 

Fuhr es dementsprechend unüberlegt aus mir heraus, als ich ihn das hatte antworten hören.
 

Er blickte mich einen Augenblick lang an...dann sah ich ihn ganz plötzlich nicken, ungewöhnlich entschlossen und ebenso nachdrücklich.
 

„So können man das sagen...aber das sein lediglich eine fromme Wunsch von mir. Ich wissen sehr gut, dass das unmöglich sein, du werden das nicht tun, soweit werden wir beide niemals kommen.
 

Du sein im Grunde nicht dafür gemacht deine Leben hier in diese Einsamkeit verbringen zu wollen und zu können und ich glauben auch nicht, dass du dies für mich auf dich nehmen würden?!“ Hörte ich ihn mir daraufhin nochmals eindringlich und mit entsprechend resigniertem Unterton antworten.
 

„Bist du dir da wirklich so sicher?
 

Es könnte doch durchaus sein, dass du dich dahingehend irrst Eikskild?!“
 

Hakte ich somit ebenso entschlossen nach, denn es war mir mindestens so ernst wie ihm.
 

„Bisher haben du mir nichts gegenteiliges sagen und es mir auch nicht zeigen und an mir haben das sicher nicht gelegen...es sein nicht mein Schuld gewesen! Du haben dich stets weigern, mir ernsthaft zu sagen, was du für mich fühlen und was du für mich empfinden...sein es nicht so Menschenfrau?! Es geben keine Verbindlichkeit zwischen uns, du lassen mich noch immer an die Luft zappeln, wie eine Fisch auf dem Land, aber das wollen ich nicht mehr...ich wollen endlich wissen...ob du bleiben werden, oder ob du fort gehen wollen!“
 

Konnte ich dem Trapper bitter und abermals dementsprechend ungehalten vor sich hin grollen hören, wobei mich seine eindrücklich blauen Augen nicht eine Sekunde lang entkommen ließen.
 

„Das stimmt was das anbelangt muss ich dir recht geben. Es hat nicht an dir gelegen...es war mein persönliches Problem, über das ich nicht bereit war nachzugeben und noch weniger darüber ernsthaft nachzudenken.
 

Bisher war das so...aber inzwischen denke ich darüber anders. Vielleicht bin ich inzwischen soweit zu wissen was ich wirklich will...oder auch so weit, mir noch einmal genau zu überlegen was ich wirklich will?
 

Ich nehme an, du weißt inzwischen sehr gut, wie gern ich dich habe...oder etwa nicht?
 

Eikskild?
 

Viel zu gern um jetzt noch so einfach gehen zu können, so als sei niemals etwas zwischen uns gewesen.
 

Ich kann das nicht mehr...ich..ich weiß nicht…!“
 

Antwortete ich ihm leise aber nachdrücklich und entsprechend entschlossen.
 

Erschrocken über meine eigene Ehrlichkeit brach ich rasch ab...und schluckte den Rest des Satzes hastig hinunter. So viel hatte ich ihm an sich gar nicht an meinem Innenleben oder an meinen Gefühlen für ihn Preis geben wollen….
 

...denn ich wusste es längst.
 

Ich war inzwischen auch so schon verflixt nahe dran, meine Bedenken allesamt über Bord zu werfen. Es fehlte mir zumindest gefühlt nicht mehr besonders viel und es würde mir echt sch…..egal sein, aber so was von!
 

Und dann...dann würde ich es tun…
 

Ja ich wollte mit ihm ins Bett, aber nicht nur allein das. Nein, es war mehr...viel mehr, als nur allein die schnöde Tatsache, was die damit mögliche körperliche Liebe mit ihm anbelangte.
 

Ich liebte ihn wirklich mit jeder Faser meines Herzens...
 

Diese Erkenntnis stand mir mit einem Mal glasklar vor Augen.
 

Endlich hatte ich es begriffen!
 

Lange genug hatte ich dafür gebraucht, um diese simple Tatsache zu verstehen und viel mehr noch sie auch zu akzeptieren.
 

Ich war mir nur nicht sicher wie...und..und vor allem wann, es sich ergeben könnte? Der richtige Zeitpunkt war in dieser Hinsicht ausschlaggebend und ich wusste zu allem Überfluss nicht so recht, wie ich es anstellen sollte?
 

Ich meine Ihm ganz einfach zu sagen, dass ich mit ihm schlafen wollte kam nicht im Ansatz in Frage. Das war mir schlicht und ergreifend zu ordinär...und damit absolut unter meiner Würde und meinem weiblichen Stolz.
 

Aber wie in aller Welt sollte ich es ihm sonst beibringen?!
 

Männer waren in solchen Dingen ja zumeist eher nicht so sensibel eingestellt. Ich konnte daher nicht erwarten, dass er es irgendwann von selbst bemerken würde, wie es gefühlsmäßig gesehen in mir aussah. Selbst was die unterschwelligen Signale anbelangte, die ich sehr wahrscheinlich ohnehin schon eine ganze Weile an ihn aussendete, ohne es selber zu bemerken, nicht einmal die schien er zu registrieren.
 

Und dazu kam dann ja auch noch die zweite Frage, die sich mir dazu unangenehm bedrückend stellte.
 

Ich meine, würde Eikskild mich denn überhaupt noch haben wollen, nach diesem langen hin und her zwischen uns beiden?
 

Dieser unglücklichen Tatsache bewusst, war ich mir dahingehend nämlich alles andere als sicher.
 

Vielleicht hatte er ja inzwischen das Interesse an mir verloren..ich meine so als Frau? Obwohl seine Antwort an sich ja eben sehr eindeutig gewesen war, verunsicherte mich diese Möglichkeit dennoch. Ich wusste es nicht...ich wusste ehrlich gesagt gar nichts mehr, außer, dass ich ihn von ganzem Herzen liebte und dass ich ihn haben wollte, ganz gleich wie!
 

Dummerweise besaß ich aber nicht die leiseste Ahnung, wie ich ihm das jemals klar machen sollte und das möglichst ohne mich dabei selbst zum absoluten Vollidioten vor dem Mann zu degradieren, den ich liebte.
 

Das war ein Problem, dem zu stellen ich mich im Moment (noch) nicht wirklich in der Lage zählte.
 

Himmel...Herrgott nochmal, ich wusste wirklich nicht, was ich machen sollte?
 

Aber da spielte der Zufall Schicksal, denn an diesem Abend sollte sich wenigstens ein Teil meiner weiteren Zukunft offenbaren...oder besser gesagt meiner Entscheidungsfreudigkeit bezüglich des Trappers ordentlich auf die Sprünge helfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AnniinaAgricola
2018-07-22T18:05:14+00:00 22.07.2018 20:05
Oh goooott ist das mal wieder ein Cliffhanger!😣😣😣😣
Antwort von:  Ithildin
24.07.2018 20:23
warum? es passiert doch gar nichts. ^^

du kannst daher ganz unbesorgt sein, bis die beiden liebenden endlich dazu bereit sind, sich auch im körperlichen sinne näher zu kommen, also so richtig meine ich...nun ja, da werden wohl noch ein paar kapitel mehr fällig werden.

ich weiß es daher so gut, weil ich sie bereits geschrieben habe. uppssss...jetzt hab ich mal wieder aus dem nähkästchen geplaudert...schande über mich.
*grinst*
Antwort von:  AnniinaAgricola
24.07.2018 22:19
Du kannst eeecht gemein sein xD aber umso mehr freut man sich auf jedes neue Kapitel😛😛😛


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