Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 101: only you --------------------- “Du warst ganz schön frech zu Tai”, richtete Kari an ihren Freund. Der löste seine Hand aus ihrer, legte den Arm stattdessen um ihre Schultern und zog sie an sich. “Ach, der kommt damit schon klar.” Das Mädchen legte ihre Hand vor ihr Gesicht, um die roten Wange zu verdecken. “Aber dass du ausgerechnet so etwas sagen musstest …” “Warum denn ausgerechnet so etwas? Dieses Jahr durfte ich.” Der Blonde konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. “Aber das du ihm ausgerechnet sagst, dass du … dass du mich …” Kari sah Takeru mit dunkelroten Wangen an. Sie erinnerte sich an vorher. Gemeinsam hatten sie gestern Plätzchen gebacken. Und als Tai heute morgen von Mimi nach Hause gekommen war, hatte Takeru ihm unter die Nase gerieben, dass er dieses Mal Kari und nicht die Rührschüssel abgeschleckt hatte. Während Takeru nur gelacht hatte, war Tai fast ausgerastete und Kari hatte ihren Freund nur noch mit hochroten Wangen aus der Wohnung gezogen. “Ach, das kann er ab. Er bringt ja sonst auch immer so dumme Sprüche.” Takeru war sich keiner Schuld bewusst. “Aber er denkt jetzt, dass du … dass ich … dass du bei mir … also …” Das Mädchen lief noch röter an als zuvor. “Dann machen wir das halt mal”, murmelte ihr Freund an ihrem Ohr und sofort blieb sie stocksteif stehen. Mit geweiteten Augen blickte sie den Blonden an, der wieder grinsen musste. Er drehte sich zu ihr, griff mit beiden Händen nach ihrem Gesicht und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. “Ich finde es schön, das alles mit dir erleben zu dürfen. Alle deine ersten Male, in jeder Hinsicht, Art und Weise”, gab er nun völlig ernst von sich. Kari blinzelte ihn mit roten Wangen an und schob ihn anschließend von sich. “Nicht … nicht hier …”, stammelte sie. Takeru sah sie an und küsste sie anschließend schnell. “Du hast recht. Wir reden wann anders darüber … oder noch besser”, er grinste wieder, “ich zeige es dir.” Kari wurde noch dunkler im Gesicht. Ihr Freund lachte leise und griff nach ihrer Hand. Er verflocht seine Finger wieder mit ihren. “Komm Hika, lass uns jetzt endlich zum Weihnachtsmarkt kommen, denn sonst kommen wir da heute gar nicht mehr an.” Kari nickte und ließ sich dann einfach von ihrem Freund mitziehen ließ. Ihr Herz schlug hart in ihrer Brust. Er brachte sie immer wieder durcheinander. Auf dem Weihnachtsmarkt angekommen, zog Kari ihren Freund von Stand zu Stand. Man merkte ihr einfach an, wie sehr sie es mochte. “Schau mal hier!”, rief sie und zeigte auf ein paar lustige Figuren. Während sie kicherte, konnte Takeru sie wieder nur beobachten. Sie war einfach süß. Als sie ihn ansah, musterte sie ihn unsicher. “Ist … alles okay?”, fragte sie leise. Takeru streckte eine Hand aus und streichelte ihr sanft über die Wange. “Doch … ich sehe dich einfach nur gerne an.” Erneut röteten sich Karis Wangen. Wie schaffte er das nur immer wieder. Auch auf ihrem Gesicht erschien ein schüchternes Lächeln. “Du bist halt süß”, Takeru zwinkerte ihr schmunzelnd zu, “aber ich weiß etwas, das noch süßer ist als du. Komm mit.” Er ergriff erneut ihre Hand und zog sie einfach mit sich. Vor einem Stand blieb er schließlich stehen. “Crepés?”, fragte Kari und sah ihn strahlend an. “Natürlich!”, antwortete Takeru. “Mit ganz viel Nutella” Als Kari kichernd nickte, drehte Takeru sich zu dem Verkäufer herum und bestellte zwei Crepés. Als er diese bekam, reichte er einen davon seiner Freundin. Sie lief ein paar Schritte weiter und biss dann in seinen eigenen. Sie ließen sie sich schmecken. Als er fertig war, sah er wieder seine Freundin an, die gerade die letzten Bissen zu sich nahm. “Du hast da noch etwas Nutella.” Takeru streckte seine Hand zu ihr aus und strich mit dem Daumen über ihren Mundwinkel. Diesen steckte er in seinen Mund um ihn abzulecken. “Ich habe mich geirrt”, richtete er anschließend an Kari. “Mit was?”, fragte sie verwundert. “Der Crepés war doch nicht süßer als du.” Bei Karis roten Wangen musste er erneut auflachen. Wie einfach sie verlegen zu machen war. “Gib her”, er zog ihr die benutzte Serviette von der Crepés aus der Hand, “ich bin gleich wieder da.” Er drückte ihr noch schnell einen Kuss auf die Wange. Kari sah ihm lächelnd hinterher, als er zur nächsten Mülltonne lief. “Yagami?”, erklang hinter ihr fragend eine Stimme. Verwundert drehte Kari sich herum. Wer hatte sie gerufen? Als sie diejenige erkannte, blieb ihr Herz einen Moment stehen. Panik kam in ihr auf und sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Einen Moment fühlte sie sich zurück erinnert. An einen dunklen Raum … Enge … Kälte … und vor allem - Dunkelheit. Sie war alleine, keiner war da. Niemand … sie war alleine … im Dunkeln. “Nat-Natsumi”, stammelte sie und blickte die Japanerin an, die ihr gegenüberstand und sie von oben bis unten mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Karis Blick huschte erschrocken durch die Gegend, sodass sie auch die anderen Beiden bemerkte, die neben Natsumi standen. Laiko und Mai. Auch diese kannte sie. “Also hat es tatsächlich gestimmt … Dich und deine Familie hat es hierher nach Tokio verschlagen?”, fragte Natsumi und lenkte Karis Aufmerksamkeit wieder auf die Anführerin des Trios zurück. Sie nickte. “J-a”, antwortete sie mit zitternder Stimme. “Soso … du bist damals ja ziemlich plötzlich weg gewesen … hattest du etwa vor irgendetwas Angst?” Natsumi grinste und drehte sich zu ihren Freundinnen, die beide kicherten. “Also?”, richtete die Anführerin dann erneut an Kari. Die zog ihren Kopf leicht ein. “M-mein V-vater hat hier … hat hier e-eine n-neue Arbeits-arbeitsstelle bekommen”, brachte Kari stotternd hervor, während ihr Herz wie verrückt in ihrer Brust raste. “Achso … und wir dachten schon, dass du irgendwo untergekommen wärst.” Natsumi grinste böse, ehe sie mit ihrer Hand über den Weihnachtsmarkt zeigte. “Mein Vater hat uns eine kleine Weihnachtsreise hierher geschenkt. Und bei der Jahreszeit gehört natürlich ein Besuch des Weihnachtsmarktes dazu. Auch wenn ich nicht dachte”, ein Seitenblick streifte Kari, “dass es hier so viel … Ungeziefer gibt.” Bei den verletzenden Worten zuckte Kari zusammen und sie richtete ihren Blick auf den Boden. Der Anblick und die Anwesenheit der drei Mädchen brachte sie zurück zu den Erinnerungen und Empfindungen, wie es damals in Osaka gewesen war. Nur mühsam konnte sie die Tränen zurückhalten. Jetzt war in den letzten eineinhalb Jahren so viel passiert und sie war glücklich. Und genau dann … Ein Gedanke kam ihr, den sie schon mal gehabt hatte. Vielleicht verdiente sie es einfach nicht, glücklich zu sein. “Hika? Ist irgendetwas?”, riss eine Stimme sie aus ihrer Haltung und mit großen Augen sah sie auf. Sie hatte ihn total vergessen. Takeru eilte auf sie zu und musterte sie besorgt. Er hatte schon von der Entfernung aus erkannt, dass irgendetwas nicht stimmte. Ihre ganze Haltung und jetzt auch ihre Augen, die ihn riesig und voller Panik an sahen und in denen er Tränen glitzern sah. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! “Hika? Will der etwa zu dir Hikari?”, fragte ein Mädchen, das seiner Freundin gegenüber stand. Takeru sah zu diesem und ließ seinen Blick schnell über sie und die anderen beiden Mädchen gleiten. Sie war ihm von Beginn unsympathisch. Schon alleine ihr Blick, in dem eindeutiges Interesse lag. Anstatt auf ihre Frage zu reagieren, wand Takeru sich Kari zu. Er legte eine Hand auf ihre Schulter. “Was ist los Hika?”, fragte er leise. Seine Freundin sah kurz zu ihm, ehe sie ihren Blick wieder auf den Boden wand. Da sie nicht reagierte, sah er das Mädchen an, das ihm gegenüberstand. Ungläubig blickte sie von Hikari zu ihm und zurück. Dann schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln und trat auf ihn zu ehe sie ihn eindeutig anflirtete. “Ich bin Natsumi. Hikari und ich kennen uns aus Osaka. Wir waren zusammen auf der Schule. Und wir waren Freundinnen, nicht wahr Hikari?” Natsumi blickte zu der Braunhaarigen, die nicht reagierte. Takeru spürte jedoch, wie sie sich unter seiner Hand anspannte. Er warf ihr einen besorgten Blick zu, ehe er wieder zu Natsumi zurück sah. “Das glaube ich eher nicht!”, erwiderte er scharf. Als Kari einen Schritt näher zu ihm trat, legte er seinen Arm um ihre Taille. “Ich denke, dass ich ganz genau weiß, wer du bist!”, knurrte er. Er hatte seine Rückschlüsse gezogen. Takeru erinnerte sich an alles, was Tai ihm über Kari erzählt hatte. Darüber, dass sie früher an ihrer alten Schule gemobbt worden war. Gut, vielleicht waren die Rückschlüsse auch falsch, dann wäre das hier jetzt wirklich blöd, aber anhand Karis Reaktion war er sich ziemlich sicher, dass diese drei Mädchen zu ihren Peinigern zählten. “Sind sie wirklich deine Freunde? Und du hast mir versprochen, mich niemals anzulügen Hikari”, richtete er an seine Freundin. Diese sah kurz zu ihm auf und schüttelte dann leicht ihren Kopf. “Das dachte ich mir”, richtete Takeru an sie und blickte dann zu den Mädchen zurück. “Ich weiß nicht alles, aber ich weiß, dass ihr keine Menschen seid, die man als Freunde haben möchte!” Schockiert sahen ihn die drei Mädchen an. Natsumis Gesicht verzog sich. “Bitte? Du kennst mich nicht! Und ich bin mir sicher”, ein hässliches Grinsen zierte nun ihr Gesicht, “dass Hikari dir nichts gesagt hat, nicht wahr Hikari?” Natsumis Blick richtete sich erneut auf Kari. Diese schien in Takerus Arm noch kleiner zu werden. Sofort sah der Blonde wieder zu den Mädchen vor ihnen. “Soll ich euch etwas verraten? Ich will euch auch gar nicht kennenlernen. So etwas falsches und schmutziges wie euch. Kari ist ein wundervoller Mensch. Sie ist liebevoll, wunderschön und der gütigste Mensch, den ich kenne. Es gibt keinen, niemanden, der ihr auch nur das Wasser reichen kann! Sie ist mein Licht in der Dunkelheit und ich will es nie wieder missen, sie in meinem Leben zu haben. Eigentlich müsste ich euch fast dankbar sein … Denn wärt ihr nicht gewesen, dann wäre ihre Familie vermutlich niemals nach Tokio gezogen und ich hätte sie nicht kennen lernen können. Trotzdem werde ich euch niemals dankbar sein. Ich wünsche euch, dass es euch irgendwann so schlecht geht! Ich wünsche euch, dass euer Leben in Dunkelheit versinkt und bin mir sicher, dass ihr niemals ein Licht finden werdet, das euer Leben erhellt, so wie Kari meines erhellt!” Er drehte sich zu seiner Freundin um, die ihn aus ihren großen Augen nun total verwundert und ungläubig ansah. Takeru löste seine Hand um ihre Hüfte und griff stattdessen nach ihren Wangen. “Ich liebe dich Hika. Ich liebe dich mehr als alles andere in der Welt. Ich brauche nur dich. Nur dich, um glücklich zu sein. Du bist alles für mich und nur durch dich wurde mein Leben überhaupt lebenswert. Du bist das Beste, das Tollste und das Größte, was ich habe. Das größte und schönste Geschenk meines Lebens. Ich will dich nie wieder verlieren, denn ich wüsste nicht, wie ich ohne dich leben sollte. Ich liebe dich Hika und das werde ich mein Leben lang!” Kari sah ihren Freund ungläubig an. Ihr Herz schlug wie verrückt, aber nicht, weil sie wie vorher Angst hatte, nein, weil es vor dieser unbändigen Liebe zu ihm fast explodierte. Als sie ihm in die leuchtend blauen Augen sah, wurde alles andere unwichtig und ganz klein im Vergleich mit dem, was sie hatte. Sie hatte in Tokio ein riesengroßes Geschenk bekommen. Ihn. Und er war alles was wichtig war. Sie brauchte nichts anderes mehr. Alles andere war unwichtig. Er war alles, was zählte. Er war ihr Leben. Sie griff an seine Hände an ihren Wangen. “Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere. Ich brauche nichts anderes als dich Keru”, brachte sie hauchend hervor, woraufhin seine Augen noch mehr leuchteten. Sie streckte sich zu ihm und küsste ihn auf den Mund. Takerus Arme schlangen sich um ihren Körper und pressten sie eng an sich, während er den Kuss erwiderte. Das Paar vergass alles um sich herum und als sie sich wieder voneinander lösten, lächelten sie sich verliebt an. “Was ist das denn für eine Schmierenkomödie?”, erklang eine aufgebrachte Stimme und überrascht drehten sich beide zu Natsumi und ihren Freundinnen herum, die sie total vergessen hatten. “Die einzige Schmierenkomödie hier bist du, Natsuri”, richtete Takeru an sich. “Natsu…”, herrschte sie ihn an, Takeru ließ sie jedoch nicht einmal ausreden. “Das interessiert niemanden”, winkte er ab und griff dann nach Karis Hand, die er fest umschloss. “Ich würde jetzt sagen, schön euch kennengelernt zu haben, aber wir alle wissen, dass das gelogen wäre”, richtete er dann an Natsumi. “Daher sage ich einfach nur, dass ich hoffe, dass ich euch niemals wieder sehen muss!” Anschließend wand Takeru sich an seine Freundin. “Gehen wir?”, fragte er. Kari sah noch kurz zu ihren früheren Peinigerinnen ehe sie ihren Freund wieder ansah. “Mit Vergnügen”, antwortete sie und erwiderte dann seinen Händedruck. “Gut.” Ohne weiter auf die Mädchen zu achten, zog Takeru seine Freundin einfach mit sich. Gemeinsam verließen sie den Weihnachtsmarkt und schlugen den Weg zum Park ein. Dort schlenderten sie durch die Wege. Irgendwann sah Kari zu ihrem Freund auf und wirkte wieder unsicher. Schließlich blieb sie einfach stehen. Takeru blieb ebenfalls stehen und sah sie verwundert an. “Du … du wusstest es, oder?”, fragte sie in diesem Moment schon. Der Blonde tat nicht einmal so, als wüsste er von nichts. Daher nickte er einfach nur. “Tai hat es mir erzählt …” In Karis Blick konnte er keine Emotionen ablesen. Irgendwie machte ihm das Angst. “Wann hat er es dir gesagt?”, fragte sie dann. Takeru sah sie ernst an. “Recht früh schon … damals, als wir in dem Kämmerchen waren … und du mir ein blaues Auge verpasst hast.” Schuldbewusst zuckte Kari zusammen, wurde aber gleich von Takeru an sich gezogen, der ihr liebevoll über die Haare streichelte. “Ich habe mir damals solche Sorgen um dich gemacht, dass ich zu deinem Bruder bin und diesen zur Rede gestellt habe. Er sollte mir sagen, warum du so reagiert hast. Denn”, er stockte einen Moment, ehe er leiser weitersprach, “wie soll ich auf dich aufpassen, wenn ich nicht weiß, wovor?” Ehe er es sich versah, klammerte sich Kari in seine Umarmung, sagte aber nichts. Dennoch war Takeru über diese Reaktion froh, denn es hätte auch gut sein können, dass sie ganz anders reagierte. “Ich will dich immer beschützen, vor allem”, gab Takeru von sich und küsste sie sanft auf die Schläfe. Sie drückte sich noch näher an ihn. “Das waren sie, oder?”, fragte Takeru irgendwann. “Die Mädchen, die dich gemoppt haben… und die dich eingesperrt haben.” Kari versteifte sich einen Moment, ehe sie zu ihm aufsah und nickte. “Ja … aber das ist jetzt egal. Alles ist egal.” Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht und sie griff nach Takerus Wangen. “Sie sind alle egal. Alles und jeder. Alles was ich brauche bist du Takeru. Ich liebe dich.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)