Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 28: incandescene ------------------------ “Das darf doch nicht wahr sein!” Beleidigt verschränkte Mimi ihre Arme und blies ihre Backen auf. “Ist es aber. Du hast Herrn Hyondo gestern gehört. Ihr werdet jede einzelne Minute miteinander verbringen.” Mimi ließ ihre Arme erst fallen und wedelte dann wild damit durch die Gegend. “Ich verstehe es einfach nicht! Tai baut Mist und ich soll dafür büßen? Das kann doch wohl nicht wahr sein!” Frau Nakamuras Augenbrauen hoben sich. “Ich denke nicht, dass Tai alleine…” begann sie, wurde jedoch von Mimi gar nicht angehört. “Ich kann und will nicht meine ganze Freizeit mit ihm verbringen. Das geht einfach nicht!” “Wirst du wohl aber müssen Tachikawa.” erklang hinter ihr und erschrocken drehte sie sich um. Dann sah sie den Trainer wütend an. Der hob seine Hand. “Spar dir diese Blicke für andere auf.” Daraufhin musterte ihn die Cheerleaderin beleidigt. Sie wand sich gleich wieder ihrer Lehrerin zu. “Bitte Frau Nakamura. Ich werde mich auch zusammen reißen.” Die Lehrerin sah erst ihre Schülerin und dann ihren Kollegen an. Der verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und schüttelte seinen Kopf. “Dafür ist es zu spät. Also los Tachikawa, zu Yagami. Ich komme in drei Minuten nach und da will ich euch zusammen sehen.” “Aber…” “Habe ich mich so undeutlich ausgesprochen?” Mimi schüttelte ihren Kopf und drehte sich dann um. “Vielen Dank auch.” knurrte sie noch und ging dann davon. Frau Nakamura seufzte auf, als sie dem Mädchen hinterher sah. “Das wird Mord und Totschlag geben.” gab sie von sich. Trainer Hyondo zuckte mit seinen Schultern. “Schade um die Teams, aber dann haben wir wenigstens Ruhe.” ~~~ Tai war genervt. Er konnte keinen Schritt machen, bei dem nicht Mimi in seiner Nähe war. Aufgrund ihrer Streitereien hatten sie sich auch noch um den Mittagsküchendienst kümmern dürfen. Darüber waren sie noch mehr in Rage geraten und so war auch noch der Abenddienst dazu gekommen. “Ich ertrage die bald nicht mehr!” brachte er zischend hervor, während er sich neben Davis und Ken setzte. Die sahen ihn fragend an. “Jetzt mal im ernst. Was soll das? Wir streiten die ganze Zeit über. Sobald einer von uns atmet. Sie ist einfach eine dumme Zicke.” brachte er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. “Egal was ich mache, alles ist falsch. Dabei ist sie diejenige, die sich einfach nicht zusammenreißen kann. Irgendwie…” Nachdenklich sah er zu ihr hinüber, dann schlich plötzlich ein böses Grinsen auf seine Gesichtszüge. “Ich werde es ihr zeigen.” erklärte er, während in seinem Kopf die verrücktesten Gedanken Gestalt annahmen. Mimi kaute wütend auf ihrem Stift herum. Anstatt sich auf die Trainingspläne konzentrieren zu können, spuckte ihr die ganze Zeit nur im Kopf herum, wie sehr sie dieser Idiot doch nervte. Ihr Blick wanderte zu ihm. Als sie sah, wie er sie angrinste, starrte sie wütend zurück. Ihr Gesichtsaudruck änderte sich auf einmal. Warum grinste er so blöd? Was hatte er vor. Tai stand auf und ging zu seinem Trainer, der einen Tisch weiter saß. “Trainer?” richtete er an diesen. Der sah genervt auf. “Yagami?” “Ich habe eine Frage zu dem “Mimi und ich müssen unserer Freizeit zusammen verbringen”-Ding.” “Und was genau ist die Frage?” “Heißt das, dass sie mit mir mit muss, wenn ich irgendetwas machen möchte?” “Jede freie Minute bedeutet genau das Yagami.” erwiderte Trainer Hyondo und verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper. “Was willst du Taichi?” Nun sah der Angesprochene seinen Trainer ernst an. “Ich habe mir gedacht, dass es Sinn macht, wenn ich noch etwas mehr fürs Training mache.” “Lobenswert.” Tai nahm befriedigt die Entgegnung seines Trainers entgegen. “Auf jeden Fall würde ich joggen gehen, zusätzlich zum normalen Training. Einfach die Ausdauer weiter stärken.” “Und wann hattest du es dir gedacht.” Nun tat der Braunhaarige nachdenklich. “Naja, zwischendurch haben wir ja kaum Zeit. Am besten wäre es vermutlich morgens vor dem Aufstehen. So um… hmm.. noch duschen… halb sechs vielleicht?” Fragend sah er den Trainer an. Als sich die Augenbrauen des schwarzhaarigen Mannes hoben, dachte Tai einen Moment, dass sein Plan scheitern würde. Jedoch nickte dieser. “Hört sich gut an. Verlaufe dich halt nicht.” “Werde ich sicherlich nicht. Danke.” Tai drehte sich herum und machte ein paar Schritte zurück in Richtung von Davis und Ken. Dann blieb er stehen und drehte sich nochmal herum. “Ähm Trainer… und was ist mit dieser Sache zwischen Mimi und mir?” Der Trainer sah nochmal auf. “Die läuft mit.” bestimmte er kurzerhand. “Was?” kam ein Aufschrei der Cheerleaderin und sie sprang entsetzt auf. Sie wand sich dem Trainer zu. “Das können sie nicht wirklich so meinen Herr Hyondo. Wenn Tai entscheidet, dass er um halb sechs joggen geht, dann ist das seine Sache und nicht meine!” gab sie aufgebracht von sich. “Es gibt eine einfach Regelung Tachikawa und die habt ihr euch selbst zuzuschreiben. Ihr wurdet oft genug gewarnt.” Trainer Hyondo sah auf und die Cheerleaderin an. “Diese Regelung besagt, dass ihr eure Freizeit zusammen verbringt! Und wenn Yagami meint, intelligenterweise morgens um halb sechs joggen gehen zu wollen, dann zählt das auch für dich!” Mit diesen Worten wand der Mann sich ab. “Und wenn ich nicht will?” fragte Mimi überheblich. Trainer Hyondo hob noch ein einziges Mal seinen Kopf. “Wenn du nicht mitgehst, dann werdet ihr beide für das gesamte Camp über den Küchendienst übernehmen. Und wenn ihr dann noch weiter nervt, dann sorge ich auch noch dafür, dass ein Klodienst eingeführt wird.” “Aber…” “Letzte Verwarnung.” Drohend verließen diese Worte den Mund des Trainers, der sich wieder auf seine Zeitung konzentrierte. Mimi schloss ihren Mund, den sie bereits zum gegenargumentieren geöffnet hatte, beleidigt wieder. “Yagami!” zischte sie. Der konnte sein zufriedenes Grinsen nicht unterdrücken. “Was gibt es Prinzessin?” “Du bist ein Idiot! Kannst du es nicht einfach lassen?” Tai zuckte mit seinen Schultern. “Ich könnte es… aber ich will nicht. Warum auch? So macht es doch viel mehr Spaß. Wir sehen uns morgen früh um halb sechs draußen vor der Eingangstüre.” Damit setzte er sich endgültig wieder zu Davis und Ken. Mimi sah ihm zornesrauchend hinterher. Dafür würde sie sich rächen! Und schlimmer, als er es jemals erwarten würde. ~~~ Es war bereits dreiviertel sechs, als sich am nächsten Morgen die Eingangstüre des Komplexteiles öffnete, in dem die Cheerleaderinnen untergebracht waren. Tai musste grinsen, als Mimi auf ihn zugelaufen kam. Dann verging sein Grinsen aber und er sah sie mit großen Augen an. Sie hatte eine lange Jogginghose an, ein enges T-Shirt und die Haare zu einem Zopf hochgebunden. Was ihn aber faszinierte war, dass sie ungeschminkt war. Und dass sie auch ohne Schminke eine Schönheit war. Sein Erstaunen verging aber gleich wieder, als Mimi ihn anzischte. “Starr nicht so Yagami.” Sofort sah auch der Fußballer sie wütend an. “Keine Angst. Bei dir schaue ich gar nicht zu lange. Sonst wird man nachher schon dadurch vergiftet!” Anstatt sich weiter mit ihr zu unterhalten drehte er sich einfach um und lief los. Er hatte keinen Bock auf sie. Und trotzdem… Jetzt ärgerte er sich selbst über seine Idee. Er war kein Morgenmensch, wirklich nicht. Trotzdem hatte er sich aus dem Bett gequält und das nur, um es ihr heimzuzahlen. Und jetzt strafte er sich damit selbst, denn er musste die Zeit mit ihr verbringen. Er suchte sich einen Weg durch den Wald und versuchte dabei, das Mädchen zu ignorieren, das hinter ihm lief und immer wieder Verwünschungen ausstieß. Den Weg kannte er von ihrem Training heute, als sein Trainer diesen mit ihnen gelaufen war. Er führte fünf Kilometer durch den Wald und durch Felder. Es war eine schöne und idyllische Strecke, die nur durch eine Sache versaut wurde. Mimi. “Du bist so ein Idiot!” erklang in dem Moment schon wieder hinter ihm und genervt blieb er stehen und drehte sich herum. “Nerv nicht so!” Auch Mimi blieb stehen, verschränkte sofort ihre Arme und blinzelte ihn wütend an. “Der Einzige der hier nervt bist ja wohl du!” “Ich schreie nicht die ganze Zeit Beleidigungen durch die Gegend!” erwiderte Tai. “Wenn du nicht wärst, dann müssten wir auch nicht in der Gegend sein! Denn dann würde ich noch gemütlich in meinem Bett liegen!” “Das hast du dir ganz selber zuzuschreiben! Hättest du dich einmal zusammen gerissen und deine Klappe gehalten, dann hätten wir nicht dieses dumme “die ganze Zeit über miteinander verbringen”-Ding!” “Das liegt nicht an mir!” Mimis Stimme wurde ganz schrill. “Fragen wir doch mal Trainer Hyondo, wie der das Ganze sieht. Denn ich bin mir sicher, dass er es nicht nur mir zuordnet. Und zudem … wer von uns beiden hat die nervigere Stimme?” “Du … du…?” brachte Mimi ungläubig hervor. Tai begann breit zu grinsen, als Mimi nach Worten rang. “Du bist der widerlichste und größte Depp auf der Welt! Wie kann man nur so… so… so eben sein!” kam es dann von ihr. “Ich glaube ich schenke dir ein Wörterbuch. Du hast so lange für diesen Satz, nein die Sätze gebraucht… das ist ja unglaublich!” “Du Arsch!” “Wow. Also das ist ein neues Wort. Und das sogar ohne Wörterbuch. Es besteht doch noch Hoffnung.” Die Cheerleaderin konnte ihren Gegenüber nur noch mit großen Augen ansehen. Sie war kurz davor, ihm einfach nur eine runter zu hauen. Aber auf diese Ebene wollte sie sich nicht begeben! Nicht bei ihm. Eine derartige körperliche Ebene… Bei dem Gedanken wurde sie rot. Sie hatte mit Tai schon eine ganz andere körperliche Ebene geteilt… Eine, von der sie niemals gedacht hätte, diese mit ihm zu teilen. “Machen wir, dass wir zurück kommen. Ich muss noch duschen!” Sie lief einfach wieder los und dabei an dem Fußballer vorbei. An einer Abzweigung blieb sie verwirrt stehen. Wo ging es zurück zum Camp? “Findest du den Weg nicht?” fragte Tai hinter ihr. Mimi verdrehte ihre Augen. “Lauf einfach!” brachte sie zynisch hervor. Das ließ sich der Braunhaarige nicht zweimal sagen. “Wie schön es doch wäre, wenn du dich hier im Wald verlaufen würdest!” brachte er hervor, als er sie überholte. Es hörte nur ein wütendes Schnauben hinter sich aber keine weitere Entgegnung. Zufrieden grinste er, als er sein Tempo etwas anschraubte. Bei den erneuten Verwünschungen hinter sich musste er auflachen. Beim Camp angekommen, verschwand Mimi ohne ein weiteres Wort in dem Cheerleader-Komplex. Tai sah ihr mit gerunzelter Stirn hinterher. Was hatte sie eigentlich für Probleme? Sie war so eine zickige Prinzessin! Das war dermaßen unglaublich. Wie froh er war, dass Kari nicht so anstrengend war. Die wäre eine Traumfreundin für jeden Typ. Bei dem Gedanken verzog sich sein Gesicht aber gleich darauf. Wie kam er jetzt darauf? Kari würde niemals einen Freund haben! Außer vielleicht… Er schüttelte seinen Kopf. Es war viel zu früh um sich solche Gedanken zu machen. Er drehte sich herum um zu seinem Zimmer zu gelangen und zuckte gleich darauf zusammen, als er eine Person hinter sich sah. “Trainer. Sie haben mich erschreckt.” “Du standest minutenlang da und hast nur in die Richtung gestarrt. Ist was?” Sofort schüttelte Tai erneut seinen Kopf. Er würde sicherlich nicht seinem Trainer sagen, was ihm gerade für Gedanken durch den Kopf gegangen waren! “Gut. Dann geh duschen. Es gibt in einer halben Stunde Frühstück.” “Ja Trainer.” Tai nickte und rannte los. Trainer Hyondo sah seinem Schüler kopfschüttelnd hinterher. War dieser doch tatsächlich joggen gegangen. Und die Tachikawa mit. Die Beiden waren schon eine Nummer für sich. Eine sehr nervende Nummer! Tai riss seine Zimmertüre auf. “Aufstehen!” brüllte er und beobachtete dann lachend, wie erst Ken und dann Davis aus den Kissen fuhren. “Was?” gab Ken erschrocken von sich, während Davis sofort losbrüllte. “Hast du noch alle Tassen im Schrank?” Tai lachte immer noch. “Eure Gesichter sind der Hammer. Ich geh duschen.” Er griff nach seinen Sachen und verließ schnell das Zimmer wieder, das er mit den beiden Jüngeren teilte. Davis schimpfte ihm noch eine Weile hinterher, das hörte er sogar noch durch die geschlossene Zimmertüre. Minuten später stand er unter einem Wasserstrahl und hielt diesem sein Gesicht entgegen. Es war einfach erfrischend. Er überlegte, ob er das Morgen gleich nochmal machen sollte. Einfach nur, um Mimi eine reinzuwürgen. Auf der anderen Seite hasste er frühes Aufstehen. Und wollte er sich tatsächlich nochmal einen ganzen Tag versauen, in dem das Erste was er morgens sah, sie war? Er überlegte noch einen Moment, entschied dann aber, dass es das eindeutig nicht wert war. Er würde noch andere Möglichkeiten finden, ihr das Alles zurück zu zahlen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)