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Die Mondscheinprinzessin

von

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Probleme I

Hanabusa wusste nicht so recht, oder um ganz genau zu sein absolut nicht, was er tun sollte. Dass so etwas wie jetzt passieren würde damit hatte er nicht gerechnet. Schließlich passte das so gar nicht zu Yumis Charakter. Zumindest nicht zu der Yumi, die er bisher erlebt und kennengelernt hatte. Der Yumi die alles zurückhaltend, schüchtern, ruhig, freundlich und geradezu gefasst anging. Doch in diesem Moment war sie das komplette Gegenteil. Ihre Augen blitzten nun nicht mehr nur kurz auf sondern glühten regelrecht und das schon seit einer geraumen Zeit. Mit Logik würde er nicht an Yumi heran kommen, da war Hanabusa sich mehr als sicher. Worin er sich jedoch ebenso sicher war, war dass sie es später bereuen würde wenn sie von irgendwem trinken würde. Und so wie Yumi aussah würde dass die nächste arme Seele sein die ihr vor die Füße lief. Daran dass sie in diesem Zustand wusste wann sie aufhören musste um nicht zu töten war ebenfalls nicht zu denken. Ein Mensch würde sie ganz sicher nicht überleben, wenn er sie so antraf. Nein, ein Mensch nicht, schoss es Hanabusa durch den Kopf. Ein Vampir, der auch noch älter war als sie war, dagegen... Hanabusa seufzte. Dann krempelte er den rechten Ärmel seines Hemdes hoch und hielt ihr sein Handgelenk hin. "Nur bis der erste Hunger gestillt ist, ja?", sagte er und konnte ein Zittern in seiner Stimme nicht verhindern. Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da bohrten sich auch schon ihre Zähne in sein Handgelenk.
 

Zuerst bekam Yumi nur am Rande mit was sie da eigentlich tat. Das Einzige was sie verstand war, dass sie von jemandem trank und vorher mit Hanabusa gesprochen hatte. Dass jedoch er es war von dem sie Blut bekam begriff sie erst als sie irgendwann aufsah, wieviel Zeit verstrichen war wusste sie nicht, und sein Gesicht entdeckte das sie gequält und gleichzeitig auch besorgt ansah. Seine Hand aber, von der sie sie getrunken hatte, zog er immer noch nicht zurück. Scheinbar war er sich nicht ganz sicher wie sie reagieren würde falls er das tat. Auch fiel ihr jetzt erst auf wie bleich er war. Das lag vermutlich an dem hohen und so plötzlichen Blutverlust. 'Für den ich verantwortlich bin', überlegte Yumi schuldbewusst und ließ sich auf den Boden fallen. Nachdem sie dort saß zog sie die Knie, um die sie die Arme legte, vor die Brust. Ihre Schultern fingen an zu zucken und ohne dass sie es wollte musste sie weinen.
 

"Yumi-chan...", Hanabusa fühlte sich mehr als hilflos. Es war eine andere Hilflosigkeit als die die er zuvor verspürt hatte aber nicht weniger erdrückend. Obwohl er nicht wusste was er tun sollte setzte er sich schließlich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. "Es ist alles gut. Wirklich", redete er auf sie ein. "Ich nehme gleich eine Bluttablette und dann bin ich wieder wie neu"

"Aber ich habe dich verletzt! Nicht nur das ich habe dein Blut getrunken und...", Yumi sah ihn mit vor weinem ganz geröteten Gesicht an. "Wie lange hab ich eigentlich getrunken?"

"Zwei Minuten", antwortete Hanabusa ein wenig zu schnell.

"Du lügst"

"Ja", gab Hanabusa zu. "Weil ich finde dass es so besser ist. Du solltest dich nicht zusätzlich auch noch mit der Dauer belasten. Oder anders gesagt ich will dich nicht damit belasten", er räusperte sich. "Außerdem: Es macht mir nichts aus, dass du von mir getrunken hast weil..."

"Weil?"

"Weil es so besser war als wenn du in diesem Zustand einem Menschen begegnet wärst", führte Hanabusa seinen Satz zu Ende. Obwohl es nicht das war was er eigentlich beinahe gesagt hätte. "Außerdem sieh es mal so: Wir sind jetzt quitt. Schließlich habe ich dich auch schonmal gebissen"

"Aber nicht getrunken", erinnerte Yumi ihn. "Es tut mir wirklich Leid Hanabusa. Dabei ist trinken, zumindest zwischen Vampiren, so eine intime Sache", sie seufzte.

Hanabusa nickte. "Ich habe mich aber freiwillig dazu entschlossen"

Yumi, die bemerkte dass er damit das Thema abschließen wollte, nickte ebenfalls. "Ich hoffe so etwas passiert nie wieder!", sagte sie und ließ sich von Hanabusa, der inzwischen aufgestanden war, auf die Beine helfen.
 

In ihrem, inzwischen einigermaßen bewohnbaren, Zimmer ließ Yumi sich auf ihr Bett fallen. Noch immer konnte sie nicht glauben was passiert war. Sie hatte von Hanabusa getrunken. Hanabusa, den sie inzwischen als besten, und genau genommen auch einzigen, Freund zählte. Sie war in seiner Gegenwart völlig ausgerastet und trank von ihm. Es musste wirklich lange gewesen sein. Um sie zu beruhigen hatte er ihr gesagt, dass es zwei Minuten waren. Doch es war eine Lüge, das fiel ihr sofort auf. Davon abgesehen: Selbst zwei Minuten waren für das trinken von Blut bei jemanden schon viel und sie musste es länger getan haben. Kein Wunder, dass Hanabusa so bleich und gequält ausgesehen hatte. Davon abgesehen: Es war ein Wunder, dass er nachdem sie von ihm getrunken hatte noch auf beiden Beinen stehen konnte. Die Bemerkung von ihm, dass er nach einer Bluttablette wieder wie neu sein würde war auch nicht ganz wahr. 'Nach vier vielleicht', überlegte Yumi 'aber eine ist definitiv zu wenig'. Aber ihn darauf anzusprechen würde wohl nichts bringen. Außerdem wollte sie selbst auch erstmal nicht mehr an diesen Vorfall denken. Zu sehr schockte er sie. Wie würde wohl der nächste Tag, die nächste Unterrichtstunde werden? Was würde dieses Mal schief gehen? Was für Probleme kamen dann auf sie zu? Denn dass alles glatt lief konnte sie sich ganz und gar nicht vorstellen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Feuerfuchs
2016-05-04T21:46:55+00:00 04.05.2016 23:46
Gott ich hoffe Hanabusa und Yumi kommen beide heile wieder in der Academy an :(


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