Thinking about those Days von Bongaonga ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 12: Sorgen ------------------------------ Möp Und wieder ist eine Woche rum, was heißt, ich komme mit meinem Bollerwagen gefüllt mit dem nächsten Kapitel vorbei. xD Ja, es ist diesmal wieder etwas länger geworden. Beim überarbeiten ist mir einiges zu kurz gekommen und zu ungenau geblieben, weshalb ich noch ein paar hundert.... gut, ich gebe es ja zu, ein paar tausend Worte draufgeworfen habe. xD Ich hatte wirklich einiges zu kämpfen gehabt, habe es aber doch irgendwie geschafft das Kapitel zuende zu schreiben. Ich hoffe es ist nicht zu schlimm. ich war wirklich an einigen Stellen gefühlte 20 Mal unzufrieden mit dem was ich geschrieben habe. Es hat wirklich lange gedauert, bis ich die passenden Worte hatte. Nun gut, genug gejammert. Ich wünsche euch wieder viel Spaß beim schmökern. ------------------- Kapitel 12: Sorgen Es war mittlerweile wieder eine Woche vorüber gegangen und Kakashi hatte eines Tages seine treuen Gefährten nicht mehr gerufen, was hieß, sie hatten seitdem auch keine kurzen Nachrichten mehr ausgetauscht. Es waren genau drei Tage vergangen ohne Kontakt zu dem Silberhaarigen und Iruka wusste weder, ob es dem Mann gut ging, oder ob irgendwas schlimmes passiert war. Von Tag zu Tag wurde er einfach zunehmend nervöser. Es war nicht mal eine Nachricht im Missionsbüro eingegangen, obwohl die Shinobis auf Mission regelmäßig Nachrichten zurückschicken mussten, um den derzeitigen Missionsstand anzugeben. Wurde dies nicht gemacht, ging man davon aus, dass etwas passiert war. Meldete sich ein Shinobi länger als 2 Wochen nicht, galt er erst als vermisst und nach einem weiteren Monat als tot, es sei denn ein Suchtrupp findet eine Spur. Nun ja, es war auf jeden Fall nun schon eine Woche her und keiner wusste etwas über den Verbleib der drei Shinobis. Normal hätte Kakashi Pakkun zwischendurch auch ohne großen Nutzen gerufen, um mit Iruka in Kontakt zu bleiben. Der Mopps hatte sich dann auch immer beschwert und gefragt ob er eine Brieftaube sei. Jetzt jedenfalls war der Lehrer angespannt und fand einfach keine innere Ruhe mehr. Immer wieder war er mit seinen Gedanken bei Kakashi und seinem Team. Warum hatten sie den Kontakt eingestellt? Warum kamen keine Nachrichten mehr am Büro an? Und das Wichtigste von allen. Waren sie noch am leben? Der Lehrer jedenfalls lief gerade die Gänge im Hokagegebäude entlang. Auf seinen Armen trug er einen extrem großen Papierstapel, der ins Archiv gebracht werden sollte. Die Aktenschränke des Missionsbüros wurden wieder ausgemistet und alle Berichte, die älter als 5 Jahre waren, wurden ins Archiv gebracht. Es war mittlerweile die fünfte Fuhre, die Iruka davon schleppte und seufzend seinen Gedanken nach hing, die sich eh nur um ein einziges Thema drehten. Selbst seine Schüler merkten, das der sonst so aufgeschlossene und fröhliche Lehrer eher bedrückt wirkte. Hatten sie ihn doch heute erst versucht aufzumuntern, indem sie ihn versucht hatten zum Lachen zu bringen, beziehungsweise einige der Mädchen ihm Blumen mitgebracht hatten. Als er am Mittag nach der Schule eigentlich nur kurz nach Hause wollte hatten ihn seine Beine voll automatisch zum Hatake Anwesen gebracht. Total überrascht über sich selber, hatte er schließlich im Eingangsbereich gestanden. Er hatte schon nach zwei Wochen das Gefühl gehabt, wenn er in seine eigene Wohnung kam, nicht mehr nach Hause zu kommen. Erst wenn er bei Kakashis Haus war und dort mit den Ninken den Abend verbrachte, fühlte er sich richtig daheim. Es war merkwürdig, aber in seinem Unterbewusstsein, war er schon längst hier zuhause. Er hoffte der Kontakt zu Kakashi würde bald wieder hergestellt werden. Natürlich hatte Iruka Pakkun direkt gefragt, ob er etwas von dem Jounin gehört hatte, als er im Hatake Anwesen angekommen war, aber leider musste der Mopps verneinen. Hoffentlich war wirklich nichts schlimmes passiert. Iruka schlurfte mittlerweile, mehr in Gedanken als sonst etwas, am Büro der Hokage vorbei und hörte noch durch die Tür ihre aufgebrachte Stimme. Wie automatisch blieb er stehen und horchte unbewusst auf. Eigentlich war er kein Lauscher, jedoch schien sein Unterbewusstsein diesmal anderer Meinung zu sein. Leider vernahm er nur einige fetzen, aber die Stimme von Tsunade, die mehr als entsetzt wirkte, hatte einfach seine Aufmerksamkeit gewonnen. Es hörte sich jedenfalls nach nichts gutem an. »Hmmm, muss wohl was ernstes sein.« Er wollte gerade weitergehen, als er ganz deutlich Kakashis Namen aus dem Raum hörte. Sofort hielt er den Atem an, um mehr verstehen zu können, doch die Stimmen waren plötzlich verstummt, als wären die im Raum befindlichen plötzlich verstorben. Keine Sekunde später vernahm er auf einmal das Klicken der Tür, die gerade geöffnet wurde. In ihr tauchte Genma auf, der noch letzte Anweisungen zugerufen bekam. An Genma vorbei konnte Iruka Yamato und Gai erkennen, die anscheinend zurück waren, das aber reichlich lädiert. Sie hatten definitiv schon einmal bessere Tage gesehen. „Sieh zu, dass der Suchtrupp losgeschickt wird! Kakashi ausfindig zu machen hat nun Priorität!“ Brüllte Tsunade noch hinterher, worauf Genma nur mit einem kurzen und knappen „Jawohl!“ antwortete, aber in seiner Bewegung inne hielt, als er Iruka vor sich stehen sah. Währenddessen redeten die im Raum befindlichen Shinobi weiter. „Wir sind getrennt worden, eigentlich müsste er längst hier sein! Wir sind zwar in einen Hinterhalt geraten, konnten auch den Nukenin sicher stellen, aber einer von uns musste den Lockvogel spielen, um die Anderen auf eine falsche Fährte zu locken. Da wir schon stark verwundet waren, kam nur noch Kakashi in Frage, da wir es niemals geschafft hätten. Leider haben wir den Kontakt verloren. Wir wissen nicht einmal, ob er noch lebt, oder nicht.“ Hörte Iruka die Stimme von Yamato, die nicht mehr so kräftig wirkte, sondern eher reichlich geschafft. Auch ein Husten konnte der Chunin zwischendurch nicht mehr zurückhalten. In dem Moment, ließ Iruka die Papiere mit einem lauten Klatschen und Rascheln fallen, was die vier im Raum befindlichen Shinobis und das Schwein Tonton aufhorchen ließen. Offensichtlich war ihnen erst jetzt aufgefallen, das Genma noch immer in der Tür stand und den unerwarteten Besucher betrachtete. Genmas Gesicht jedenfalls verzog sich mitleidig und er senkte den Kopf, ehe er die Tür ganz auf schob und davon eilte, um wahrscheinlich seiner Pflicht nach zu kommen. Irukas Blick schrie reine Fassungslosigkeit, während ihm unverkennbar purer Schock ins Gesicht geschrieben stand. Er spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht gezogen wurde, was nur heißen konnte, dass er mit Sicherheit blasser als ein Toter war. Mit hängenden Armen stand er dort, sie hatten ihm einfach nach dieser Nachricht den Dienst versagt. Immer wieder hämmerte es in seinen Kopf wieder, dass der Jounin schon vielleicht gar nicht mehr am leben war. Er würde ihn vielleicht nie wieder sehen, seine penetrante aufdringliche Art nie wieder spüren und sich nie wieder darüber aufregen können, dass er sich praktisch immer selber einlud. „Iruka?“ Tsunade sah verwundert durch die offen stehende Tür. Voll automatisch stand sie langsam auf und ging um ihren Schreibtisch herum, während sie ihren Blick nicht von dem Lehrer abließ und mit einer Hand über die Tischplatte fuhr. Langsam kam sie auf den Mann zu und verzog etwas mitleidig die Lippen, versuchte dann aber ein aufmunterndes Gesicht aufzusetzen, was ihr durch die besorgt zusammengezogenen Augenbrauen nicht recht funktionierte. „Iruka komm doch rein.“ Damit drehte sie sich um und bedachte Gai, sowie Yamato mit einem ernsten Blick. „Und ihr geht sofort ins Krankenhaus und lasst euch dort behandeln!“ „Jawohl!“ Jedoch, bevor sie gingen, trat Gai noch auf Iruka zu und legte ihm eine Hand auf die Schultern. "Mach dir keine Sorgen Iruka, mein Rivale wird sich schon nicht so leicht kleinkriegen lassen! Das Feuer brennt stark in ihm!" Ein kurzes Perlweißgrinsen Gais, sowie zustimmendes Nicken seitens Yamato später, verpufften die beiden Shinobis. Somit war Tsunade mit dem Lehrer alleine. Der Lehrer war zwar ohne es zu merken ein paar Schritte in den Raum hinein gegangen, stand jedoch immer noch wie verwurzelt am Eingang und wurde schlussendlich von der Frau tiefer in ihr Büro hineingeleitet, indem sie ihm eine Hand auf die Schultern legte, als sie neben ihm stand und ihn einfach vor sich her dirigierte. Als Medicnin mussten bei ihr wohl wegen Iruka gerade die Alarmglocken läuten, weshalb sie den Mann wohl auch zu der Couch in einer Ecke des Büros geleitete, wo sie ihm andeutete, dass er sich setzen sollte. Dann ging sie zur Tür und verschloss diese hinter sich. Am Abend, als Iruka im Hatakeanwesen war, ließ er sich nach getaner Arbeit draußen im Garten an einen der Holzbalken der Veranda herunterrutschen. Dabei lag sein Blick sorgevoll auf den viel zu verwilderten Garten. Er konnte nicht genau sagen, wie er noch die restliche Zeit im Missionsbüro überstanden hatte, war er doch die meiste Zeit nun mit seinen Gedanken ganz wo anders gewesen. Sein Körper hatte einfach auf Automatik geschaltet, hatte alles einfach stur wie eine Maschine abgearbeitet, ohne, dass Iruka selber wirklich anwesend war. Sogar Missionsberichte hatte er später so entgegen genommen. Selbst sein Lächeln, sowie die Worte "Danke für deine Arbeit." die er jedem freundlich entgegen brachte, wirkten nicht mehr echt, sondern eher aufgezwungen. Iruka hatte einfach gewusst, dass es jeder bemerken musste, kannten sie ihn doch nur fröhlich, ausgelassen und immer aufopferungsbereit. Depressiv, niedergeschlagen und bedrückt passte einfach nicht in das so gewohnte Bild des Lehrers. Er war die ganze Zeit nur mit seinem Kopf bei Kakashi und achtete gar nicht mehr darauf, was er gerade tat. Er war einfach nicht mehr er selbst. Später dann, weil seine Kollegen offensichtlich das Elend nicht mehr mit ansehen konnten, hatten sie ihn nachhause geschickt. Erst hatte er ablehnen wollen, aber hatte hinterher nachgegeben, da er eingesehen hatte, dass es nichts brachte, wenn er nur noch Fehler machte und das hatte er wirklich gemacht. Er würde damit nur noch mehr Arbeit machen, als er beseitigen würde. Also war er zum wohl seiner Kollegen gegangen. Anstatt aber nach Hause zu gehen, hatten ihn seine Füße direkt hierher getragen. Als Tsunade ihn heute Mittag in ihr Büro geholt hatte, hatte er ein längeres Gespräch mit ihr gehabt. Sie hatte ihn über die derzeitigen Vorkommnisse aufgeklärt, damit er nicht ganz so im dunkeln da stand. So wusste er zwar, dass die drei Männer ihren Auftrag erfüllt hatten, also den gewünschten Nukenin gefasst und seine Leiche mitgebracht haben, aber immer noch nichts über den Verbleib Kakashis. Dazu konnte leider im Moment noch niemand etwas sagen. Iruka hoffte, dass nicht das Schlimmste eingetroffen war. Er konnte, durfte es sich nicht vorstellen, dass Kakashi nicht mehr am leben war, nicht mehr da war, nicht mehr an seinem Leben teilhaben würde, als wäre er einfach ausradiert worden. Nein, das durfte einfach nicht sein. Jetzt hatte er den aufdringlichen, sowie erst unerwünschten Jounin endlich in sein Leben gelassen, ihn akzeptiert und dann sollte er daraus ausradiert worden sein, wie ein ungewünschter Bleistiftstrich mit einem Radiergummi? Nein, das durfte nicht sein, außerdem war der Jounin für Iruka nicht länger unerwünscht, er war sogar ein willkommener Besucher geworden. Er brachte wirklich Farbe sein graues kleines Lehrerleben und das obwohl dem Jounin die Farbe Grau besser stand als ihm.... Halt, was dachte er da schon wieder? Kurz schloss er seine Augen und atmete einmal tief durch. Ja, er machte sich Sorgen um den Jounin und das nicht gerade wenig, aber das ist nur normal, wenn der beste Freund wahrscheinlich gerade um sein Leben kämpft, oder vielleicht schon.... NEIN! Iruka durfte daran jetzt nicht denken. Tsunade hatte schon recht mit dem, was sie ihm ans Herz gelegt hatte. Sie hatte ihm einen Rat gegeben und den würde er jetzt befolgen. Er solle auf Kakashi vertrauen. Der Kerl war schließlich Zäh wie kein anderer. Er würde zurück kommen. Aber vielleicht ... brauchte er Hilfe, war schwer verwundet und würde die Nacht nicht mehr überstehen. Er konnte nur hoffen, dass ihn der Suchtrupp finden würde. Tsunade hatte zwei Teams los geschickt, einmal das Team Ino, Shino, Hinata und Kiba, deren Fähigkeiten einfach dafür prädestiniert waren, und das Team Naruto, Sai, Neji und Sakura. Bis jetzt kam aber noch keine Nachricht zurück, ob sie den Jounin gefunden, geschweige denn eine Spur entdeckt hatten. Naruto war auf jeden Fall sofort Hals über Kopf losgestürmt und hatte natürlich dabei wild geflucht. Er hatte noch während des Rausstürmens aus dem Hokagegebäude Tsunade angepflaumt, warum sie ihn nicht mit geschickt hatte. Iruka hatte von ihr erfahren warum. Der gesuchte Nukenin hätte es nur wieder auf den Kyuubi in ihm abgesehen und hatte dafür sogar angeblich eine Art Technik entwickelt. Im Grunde haben sie den Blondschopf nicht mitgeschickt, da Vorsicht besser war als Nachsicht. Sie konnten es einfach nicht riskieren ihn irgendeiner Gefahr auszusetzen. Außerdem, wenn es irgendjemandem gelingen würde den Kyuubi in die Finger zu bekommen, würde ein wahres Chaos ausbrechen. Deswegen hatte Naruto auch erst schweigend mit wenig aufbegehren eingesehen, dass er hier bleiben sollte. Letzten Endes hatte er es doch bereut. Iruka hoffte einfach nur noch, dass einer der acht Kakashi finden würde. Tsunade jedenfalls hatte am Mittag, nachdem Iruka seinen ersten Schock überwand, gut mit ihm zu kämpfen gehabt. Wie als wäre er in Panik geraten hatte er versucht sich anzubieten den Jounin ebenfalls zu suchen. Er wollte sogar alleine losziehen, aber sie konnte ihn davon abhalten und redete ihm Vernunft ein. Es war einfach eine Kurzschlussreaktion von ihm gewesen, die wirklich einer Panikattacke gleich gekommen war. Er wusste nicht, was die Frau nun von ihm dachte, hatte sie ihn doch schon reichlich schief angeguckt und grüblerisch ihre Augenbrauen zusammengezogen. Iruka wusste, dass sie in dem Moment einfach gerade etwas in ihrem Kopf ordnete, um sich ein klares Bild zu verschaffen, aber wusste nicht was. Besonders, als sie ihm auf einmal mit einem traurigen, aber dennoch aufmunternden Lächeln erneut gut zugesprochen hatte, war der arme Lehrer gänzlich verwirrt gewesen. Irgendwie hatte er das Gefühl, sie hatte gerade etwas erfahren, wovon er selber keinen blassen Schimmer hatte. Sie hatte ihm nochmals gesagt, dass er Vertrauen haben soll und dass Kakashi nicht so leicht unterzukriegen war. Er war immerhin ein exzellenter Shinobi, der sehr wohl wusste, was er tat. Sie hatte ihm nahegelegt stark zu sein und zu warten. Und genau das tat er jetzt hier. Sitzen und warten, dabei hoffen und innerlich betend, dass es der Nervensäge gut geht. Er dachte daran, wie Kakashi ihm noch fröhlich vor seiner Abreise seine Schlüssel zugeworfen hatte, damit er zu ihm kommen konnte. Ehrlich gesagt war Iruka nun wirklich sehr froh diese zu haben. Hätte er die Schlüssel nicht gehabt, wäre er bei sich zuhause bekloppt geworden. Er hätte sich durchgehend Gedanken um den Jounin gemacht und er hätte es nicht einmal abstellen können. Hier hatte er wenigstens ein gewisses Gefühl von ... Nähe. Zumindest war er ihm hier näher als bei sich zuhause, dadurch beruhigte er sich auch ein wenig, trotzdem blieb da immer noch dieser Flock in seinem Bauch, der ihm das ungute Gefühl bescherte. Noch dazu kam, dass am nächsten Tag Samstag sein würde und Tsunade hatte ihn für das Wochenende vom Missionsbüro freigestellt. Würde er nun alleine zuhause sein, würde ihm einfach die Decke auf dem Kopf fallen. Er würde nichts zustande bekommen und auf irgendwas konzentrieren würde er sich auch nicht können. Iruka fragte sich manchmal, ob der Jounin ihm den Schlüssel nur gegeben hatte, damit er sich um das Haus und die Hunde kümmern konnte, oder ob es noch etwas anderes gab, was er gerade noch nicht erkennen konnte. Vielleicht hatte er es geahnt, dass Iruka das Haus aufsuchen würde, wenn er länger nicht da war. Schließlich sprach man hier von Kakashi Hatake, dem Mann, der immer richtige Vermutungen anstellte. Trotzdem warf das noch eine neue Frage auf, die Iruka selber schon die ganze Zeit versuchte zu ignorieren. Würde er auch hier her kommen, hätte er nicht versprochen sich zu kümmern? Iruka zog ein Bein an, so dass er sich leicht vorbeugen und einen Arm auf sein Knie abstützen konnte, nur um sein Kinn auf diesen zu legen und zur Seite zu blicken. Das viel zu hohe Gras wehte leicht im Wind und wurde mit den letzten Strahlen der schon beinahe untergegangenen Sonne in ein schimmerndes Gold getaucht. Auch die Baumkronen verdienten nun die Bezeichnung Krone erst recht, da ihr Blätterdach ebenfalls in diesem schönen schimmernden Gold erstrahlte. Der Himmel durchlief währenddessen einen Farbenübergang, den man beinahe als Kampf zwischen Tag und Nacht beschreiben konnte. Auf einer Seite das Wärme versprechende, sowie freundliche, goldene Rot und auf der anderen das nicht unangenehme, dennoch frische, sowie blaue Violett. Es war sehr schön und normal hätte er es auch genossen, aber jetzt machte er sich einfach Sorgen um seinen besten Freund und konnte den Anblick deswegen leider nicht genießen, da immer wieder die Frage in seinen Kopf auftauchte, ob es Kakashi gut ging oder nicht. Iruka fühlte sich mittlerweile erschöpfter, als wenn er 180 Klassenarbeiten an einem Tag hätte kontrollieren müssen oder so. Diese Ungewissheit zermarterte ihn einfach. Traurig schloss er die Augen und lauschte dem Rauschen des Windes und dem Rascheln der Blätter. „Trottel …“ Flüsterte er mehr in seine Handfläche, als dass er es aussprach. Er war so in Gedanken, dass er praktisch alles um sich herum vergaß. „Mach dir keine Sorgen.“ Iruka erschrak bei dem Klang der Stimme und ruckte mit seinem Oberkörper herum, während er sich mit der noch eben auf seinem Knie befindlichen Hand auf dem Boden abstützte, um seinen Schwung abzufangen, damit er nicht einfach hintenüberfiel. Seine Augen waren aufgerissen und versuchten erst einmal die Quelle der Stimme ausfindig zu machen, die sich als kleiner brauner Mopps herausstellte, der leicht hinter ihm saß. Iruka hatte es doch tatsächlich einfach nicht bemerkt, wie der Hund zu ihm gekommen war. Wahrscheinlich hätte ihn wer weiß was auflauern können und er hätte nicht einmal einen Angreifer bemerkt. Was war er nur für ein Shinobi... Innerlich schüttelte Iruka über sich selber seinen Kopf. Beruhigte sich aber langsam wieder, nachdem er Pakkun erkannt hatte. Seine eben noch angespannte Haltung lockerte sich und er setzte ein leichtes verlegenes Lächeln auf. "Hallo Pakkun. Habe dich fast nicht bemerkt.", meinte er schließlich. Der Hund jedoch guckte ihn mit trägen Augen an. „Du hast mich nicht bemerkt." Kurz machte der Hund eine Pause, während die trockenen Worte den Lehrer erreichten, der darauf einfach kurz ein nervöses Zucken des unteren Augenlieds bekam. »Der merkt auch echt alles...« Iruka resignierte, der Hund hatte einfach eine zu gute Beobachtungsgabe, als dass er sich hätte so rausreden können. Was will man auch anderes erwarten, schließlich war er einer der Ninken von Kakashi und der hatte natürlich dafür gesorgt, dass seine Hunde was auf dem Kasten hatten. Weiter kam er mit seinen Gedanken jedoch nicht, da der Hund weiter sprach, als wäre Irukas kläglicher Versuch, nicht so auszusehen wie ein blutiger Anfänger, nie gewesen. "Ihm geht es sicher gut. Der taucht schon wieder auf. Manchmal ist er eine richtige Dramaqueen. Er liest einfach zu viel diese Schundbücher.“ Auch wenn der Mopps immer noch einen monotonen Blick drauf hatte, hatte der Mann das Gefühl, er würde ihn aufmunternd angrinsen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Irukas Lippen, während er sich sichtlich mehr entspannte. Langsam drehte er sich wieder nach vorne und ließ sich schließlich wieder in einer bequemere Position gegen den Holzbalken der Veranda sinken. Er konnte nicht anders, er musste Pakkun recht geben. „Ja da hast du recht. Er ist manchmal echt eine Dramaqueen.“ Iruka seufzte und lehnte seinen Kopf an den Balken, während er seine Augen schloss und erneut der Stille lauschte. Die Worte des Hundes hatten ihn wieder etwas aufgebaut, nahmen sie doch trotzdem nicht die ganze Sorge von ihm. Es blieben halt immer noch die berüchtigten Worte zurück, die nach dem "Aber was währe wenn...?" fragten. Noch dazu hatte Iruka das Gefühl, als würde er unter Spannung stehen, gefolgt von einem faden Nachgeschmack und einem unerträglichen Drücken in der Brust. Im Unterbewusstsein wusste er ganz genau, was das hieß, wollte es sich nur noch nicht eingestehen. Zu sehr wehrte er sich noch gegen diese Erkenntnis, die er selber nicht wirklich wahrnahm, obwohl sie mit allen Mitteln versuchte seine Aufmerksamkeit zu erhaschen, die er ihr dennoch verweigerte, als wäre es pure Absicht. Es war wie bei einem Kind, das versuchte seinen Willen durchzusetzen und die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu erhaschen, die jedoch einfach stur alles ignorierte und davon ging. Und genau das machte er. Er ging einfach stur vor der Erkenntnis her, ohne ihr die Chance zu geben, ihn erreichen zu können. Es war ihm einfach unbekannt. So fremd, dass es ihn abschreckte und dazu brachte immer schneller davor wegzulaufen. Um nicht weiter den Gedanken nachzuhängen, stand er schließlich auf und machte sich daran im Haus zu verschwinden und endlich ein paar Dinge zu erledigen, die noch erledigt werden mussten. Das würde ihn sicher ablenken. Noch währenddessen spürte er den Blick des Hundes in seinem Rücken. Die trägen Hundeaugen waren ihm den ganzen Weg bis zum Türrahmen gefolgt und klebten beinahe an ihm. Er konnte regelrecht die Sorge in dem monotonen Blick wahrnehmen, die nicht Kakashi galt, sondern ihm. Würde sich der Hund nicht für sein derzeitiges Befinden interessieren, wäre er nicht zu ihm gekommen und hätte auch nicht versucht ihn aufzumuntern. Ja, der Lehrer war dem Hund dafür sehr dankbar, weshalb er versuchte alles etwas positiver zu sehen und langsam wieder zu sich selber zu finden. Kakashi würde, musste einfach wieder zurückkommen. Am Türrahmen blieb er schließlich stehen und legte eine Hand an diesem, während er leicht seinen Kopf senkte und einmal alle schlechten Gedanken hinunter kämpfte, die ihm diese Sorge bereiteten. Dann drehte er seinen Kopf und lächelte den Hund aufrichtig an. Dann ruckte er herum und drückte den Türrahmen einmal feste zusammen, so dass das Holz sogar schon etwas knirschte. Er hatte beschlossen, dass er optimistisch bleiben musste. Er musste daran glauben, dass es dem Jounin gut ging und er bald zurück kommen würde. „Ja er wird zurückkommen, denn wenn nicht …“ Irukas Stimme war fest und klang mittlerweile schon zuversichtlicher als vorher. Dennoch machte er eine kurze Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „ … kriegt er es mit mir zu tun!“ Damit stieß er sich vom Rahmen ab und lief ins Haus. Nachdem er noch einmal durch das ganze Haus gelaufen und schlussendlich in einem der einzigen Räume angekommen war, die bei seinem zweiten Besuch schon hergerichtet waren, blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte es geschafft sich mit den Ninken und einigen kleinen Arbeiten abzulenken, jedoch als er gerade die Zimmer lüften wollte, stand er auf einmal in dem des Jounins. Es war sehr geräumig und beherbergte schon einiges von dem Mann. Das Bett war schon mit seiner grünen Shurikenbettwäsche bezogen, die Bilder seines Teams und sein kleiner Wecker hatten ihren Platz auf dem kleinen Nachtschränkchen rechts neben dem Bett gefunden, da dieses wiederum links an einer Wand stand und noch einige weitere Dinge hatten ihren Platz im Raum gefunden. Kakashi hatte es wohl versucht möglichst so einzurichten, wie er es bei sich in der Mietwohnung hatte, denn sein Schreibtisch und sein großes Regal, mit den vielen Büchern, standen an der rechten Seite des Raumes nebeneinander, wie er es auch in seinem alten kleinen Schlafzimmer gehabt hatte. Der einzige Unterschied war, dieses Zimmer hatte einfach weitaus mehr Platz und wirkte dennoch noch etwas leer. Hatte der Jounin doch vorher einfach nicht so viel Platz gehabt, um irgendwelche Dinge anzuhäufen, außerdem war er eh ein recht genügsames Schaf. Wozu brauchte er auch so viele Dinge, wenn er einfach die von anderen benutzte, oder sich einfach spontan zum Essen einlud.... Irukas Augenbrauen zogen sich mürrisch zusammen, während sein Blick auf die kleine Zimmerpflanze fiel, die den Namen Ukki trug. Der Hatake hatte diese damals einmal von Naruto bekommen. Sie jedenfalls stand ebenfalls auf dem Nachtschränkchen, damit sie genug Licht bekam, das durch das Fenster, welches sich schräg über dem Bett befand gewährleistet war. Seit Iruka hier hin gekommen war, hatte er sich jeden Tag um die kleine Pflanze gekümmert. Es war die einzige Pflanze, die der Jounin hatte. Der Kerl hatte noch nie wirklich einen grünen Daumen gehabt, deshalb war es auch eine Pflanze, die nicht besonders viel Wasser benötigte. Außerdem war der Mann ja dauernd auf Mission und konnte sich so nicht um irgendwelche Pflanzen kümmern. Wahrscheinlich hatte sich sogar Yamato mehr um Ukki gekümmert, als Kakashi selber. Zuzutrauen wäre es dem Jounin ja. Iruka seufzte und hockte sich vor die Pflanze hin, ehe er an der Unterseite einiger ihrer Blätter entlangfuhr. Dann wandte er seinen Blick auf das Bett, das sich direkt neben ihm befand. Langsam drückte er sich wieder hoch und drehte sich zu der Schlafstätte. Schweigend sah er auf die grüne Bettdecke mit den schwarzen Shuriken. Das Bett wurde nun schon so lange nicht mehr benutzt, es wäre sicher gut das Bettzeug mal auszuschütteln. Iruka konnte einfach nicht anders und ging schließlich schnellen Schrittes zum Fenster und riss dieses auf, dann nahm er die Bettdecke, sowie Kissen und lief mit ihnen quer einmal durchs Haus. Die überraschten Ninken sahen dem Mann noch hinterher. Draußen schüttelte er die Bettdecke mit viel Kraft aus, bis er meinte es würde reichen. Dann warf er sich sie über die Schultern und vollführte das gleiche mit dem Kissen. Schließlich stand er im Garten mit einer Bettdecke über der Schultern, dem Kissen in den Händen und sah wieder zum Himmel. Seine Augenbrauen verzogen sich nach einer Weile mürrisch, als er anfing den Jounin innerlich zu verfluchen. Ihn für seine Selbstlosigkeit zu verfluchen. Warum dachte der Kerl nicht einmal daran, dass es Menschen gab, die sich um ihn Sorgen machten. er konnte doch nicht einfach so selbstlos sein und sich zum wohl aller immer sinnlos in Gefahr zu begeben. Irgendwie ging es Iruka besser, wenn er auf den Jounin wütend sein konnte. Wütend war gut. Wütend war besser als Sorge. Denn das hieß, der Jounin hatte wieder irgendwas angestellt und das war bei weitem besser als die Ungewissheit und Sorge, die er nun verspürte. Er hatte den Kerl lieber nervig an der Backe, als tot irgendwo im Wald. "Du bist echt unmöglich ...", murmelte er zu sich selber. Leicht zornig trabte er schließlich zurück ins Haus, während ihm die Blicke, der immer noch irritierten Ninken spürbar folgten. Sie lagen nämlich allesamt draußen auf der Veranda und genossen anscheinend die kühle Nachtluft. Wieder im Schlafzimmer, warf er leicht wütend das Kissen etwas härter aufs Bett und murmelte irgendwas vor sich hin, ehe er die Decke auch etwas wuchtig drauf klatschte, sie aber nicht los ließ. Seine Gesichtszüge entspannten sich wieder und er setzte sich resignierend immer noch mit der Decke in der Hand aufs Bett. Durch die Drehbewegung hatte er sich die Bettdecke über den Schoß gezogen und starrte nun erneut auf diese, als könnte er durch puren Blickkontakt die Shuriken akkurat ausschneiden. „Kakashi, du Trottel …“ Murmelte er wieder. Stille hing im Raum. Nichts bewegte sich. Man hätte beinahe denken können, dass der Lehrer zum Inventar des Zimmers gehörte. Tief atmete er einmal ein. Alles in diesem Raum roch einfach nach dem Jounin. Iruka würde alles, aber niemals diesen Geruch vergessen. Der hatte sich bei ihm einfach eingebrannt. Langsam begann sich wieder ein Kloß in seinem Hals zu bilden, den er versuchte hinunterzuschlucken, was ihm aber nicht recht gelingen wollte. Ganz langsam erweichten sich seine Gesichtszüge wieder und die Traurigkeit, gemischt mit Sorge gewann wieder die Oberhand. Langsam zog er die Decke etwas höher, um den Geruch deutlicher wahrnehmen zu können. Als würde ihm der Jounin so näher sein. Ohne, dass er es wirklich merkte fiel er zur Seite und lag schließlich auf dem Bett. „Du bist echt ein Trottel …“, flüsterte er in die Bettdecke, die er nun etwas fester umklammert hielt. Irgendwie hatte er gerade keine Kraft mehr seinen Gefühlen entgegenzuwirken. Er ließ sie gerade einfach einmal gewinnen. Er war zu geschafft, als dass er sich jetzt irgendwas hätte einreden können, darum ließ er sich gerade einmal gehen. Er brauchte das jetzt einfach. Morgen würde es ihm sicher besser gehen. Genau, morgen hätte er wieder die Kraft dazu den Iruka zu spielen, den jeder kannte. Müde schloss er die Augen, während eine einzelne Träne aus seinem Augenwinkel lief und im Bettlaken verschwand. Dabei zog er die Decke des Jounins enger um sich. Ganz langsam driftete er letztendlich weg und gelangte so in einem mit Träume gefüllten Schlaf. //////////////// Er hatte das Gefühl, es war jemand in seiner Nähe. Leicht öffnete er seine Augen und konnte seine Umgebung nur verschleiert wahrnehmen. Vor ihm erkannte er ein Nachtschränkchen, auf dem Fotos standen, zumindest sagte ihm das die Form der schräg stehenden rechteckigen Rahmen. Daneben stand eine Zimmerpflanze, die ihm seltsam bekannt vorkam. Er wusste, irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen. Er konnte es gerade nur nicht einordnen, wo er sie gesehen haben sollte. Seine Umgebung kam ihm auch sehr bekannt vor und ein inneres Gefühl sagte ihm, dass er hier sicher war, dass er sich hier fallen lassen konnte. Leider konnte er aber die Umgebung nicht ganz sehen. Es wirkte alles recht dunkel und schemenhaft, als habe er Wasser im Auge, was seine Sicht verschlechterte und der Ort an dem er sich befand wurde nur spärlich von einem silbernen Licht erhellt. Dieses silberne Licht schien von irgendwo über ihm her zu kommen und ließ alles in seinem kostbaren Schein eintauchen. Es strahlte alles eine Ruhe aus und lud dazu ein sich zu entspannen. Weitere Details konnte er leider nicht ausmachen, zu verschleiert war seine Sicht, nein halt, ... da war noch etwas. Er konnte es nicht genau sagen, was es war, aber es war dunkel und … bewegte sich. Es wirkte lang und daneben war gleich noch so eine Form. Seine Augen glitten hinauf und er bemerkte, das diese langen formen in etwas breiterem endeten. Erst dann realisierte er, dass es die Silhouette einer Person war. Er konnte aber nicht erkennen wer es war. Er hörte, dass die Person etwas sprach, doch er konnte nur unwirsches Gemurmel entziffern. Dann merkte er, dass die Person wohl vor ihm in die Hocke ging und genau in dem Moment konnte er das schimmernde Silber der so vermissten Haarpracht erkennen, die zu dem Mann gehörte, der ihm solche Sorgen bereitete. Er hörte die so vermisste Stimme, wie sie zärtlich seinen Namen aussprach. „Iruka-sensei …“ Nie wieder wollte er ihren Klang vergessen und genau das war der Moment, in dem Iruka realisierte, dass er wohl träumen musste. Er fühlte sich schlapp, konnte sich nicht groß bewegen und hatte eine schleierhafte Sicht. Es erinnerte ihn an den Vorfall, den er schon einmal gehabt hatte. Schlafparalyse. Hatte er gerade eine? Wenn ja, dann konnte es ihm gerade alles egal sein, denn hier war der Jounin in Sicherheit, war bei ihm. Also konnte dem Lehrer gerade auch egal sein, wie er reagierte. Hier brauchte er sich nicht schämen, oder sich irgendwelchen Konsequenzen stellen. Hier konnte er einfach so agieren, wie es ihm gerade passte. Und genau das tat er. Ohne groß zu überlegen, oder dergleichen, ließ er sich fallen. Er war einfach nur froh, den Mann bei sich zu wissen, auch wenn es nur ein Traum war. Er fühlte auf einmal eine sanfte Wärme an seiner Wange, die nur von der Hand des Mannes herkommen konnte. Unbewusst drückte er seine Wange in die warme Handfläche, während sich ein Lächeln sich auf seine Lippen legte. Der Jounin war hier und es ging ihm gut, das ist gerade alles was zählte. „Ka …ka …shi …“ Langsam fielen seine Augen wieder zu und er spürte, wie sich die wohltuende Wärme von seiner Wange entfernte. Sofort öffnete er seine Augen wieder einen Spalt breit und sah, wie sich die Person erhob. „Geh nicht …“, kam es nun leicht panisch von ihm, aber immer noch schlaftrunken, wie als könnte er nicht richtig sprechen. Kurz blieb der Mann stehen und Iruka konnte hören, wie etwas raschelte, ehe der Mann etwas über einen Gegenstand legte, der dem bett gegenüber stand. Iruka horchte den Geräuschen und hoffte, dass der Jounin nicht wieder verschwinden würde. Noch viel mehr hoffte er, er würde nicht aufwachen. Er hielt sich selber krampfhaft in diesem Traumzustand. Er wollte nicht, dass der Jounin auf einmal wieder weg war, dass er wieder alleine war und ihn die Sorgen erneut übermannten. „Keine Angst, ich bleibe.“ Kam die sanfte Stimme erneut und schon spürte Iruka, wie sich plötzlich hinter ihm die Matratze bewegte und sich auf einmal Arme um seine Hüfte schlangen, um ihn fest zu halten. Er spürte, wie er nahezu liebevoll an den Körper hinter sich gepresst wurde. es war ein angenehmes Gefühl. Wach würde er es abstreiten, aber hier konnte er es genießen. Hier würde ihm keiner etwas vorhalten, besonders nicht einmal er selbst. Der warme Atem, den er in seinem Nacken fühlte, ließ ihm eine Gänsehaut über die Arme fahren, worauf er sich noch enger an die willkommene Wärmequelle kuschelte. Dann schloss er mit einem wohligen Seufzen die Augen und schlief mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein. Sein letzter Gedanken, ehe er gänzlich in einem traumlosen Schlaf glitt, war der an den Silberhaarigen. »Könnte das nur immer so sein…« ////////////// Am nächsten Morgen schien die Sonne durch das Fenster und kitzelte ihn an der Nase, worauf er leicht niesen musste. Er rieb sich mit zusammengezogenen Augenbrauen an der Nase, um das Kribbeln zu verscheuchen und legte anschließend seine Hand wieder ab. Er merkte, wie ihm eine kühle Morgenbriese durch den Nacken fuhr, worauf er sich versuchte erneut tiefer in die Decke zu kuscheln. Unter ihr war es einfach so mollig warm und kuschelig. Er zog mit einer Hand den ihn vor der Kälte schützenden Stoff noch etwas höher und vergrub sich schließlich unter diesem, nur um sich an den schönen warmen Untergrund zu kuscheln und noch etwas dieser Bettwärme zu genießen. Er musste zugeben, er war einer, der gerne noch einmal die Chance nutzte und sich noch einmal 5 Minuten umdrehte. Genau das tat er auch gerade. er wollte den Morgen genießen, weshalb er sich regelrecht in das mollig warme Bett kuschelte, aus dem man ihn mit nichts würde verscheuchen können. Egal was. Um noch mehr der angenehmen wärme in sich aufzunehmen rutschte er noch etwas näher an ihre Stelle und gab schließlich ein wohliges Brummen von sich. Es war so angenehm und der regelmäßige Herzschlag, den er hörte, lud ihn dazu ein, noch einmal etwas weg zu dösen. Seine Hand strich derweil sachte über den warmen und weichen Untergrund und rutschte etwas höher. Was seiner Wärmequelle auf einmal ein leises genießendes Seufzen entlockte. Genau in dem Moment stockte Iruka und hielt in seiner Bewegung inne. Worauf er nur ein unwilliges Brummen zu hören bekam, was er sogar leicht an seiner Wange spürte. »Moment ... Brummende Matratze mit Herzschlag … ? Hier stimmt definitiv was nicht …« So langsam klärten sich seine Gedanken und er öffnete erst leicht ein Auge und dann das andere. Er blickte direkt auf die Wand gegenüber dem Bett, während er in seinem Augenwinkel etwas sah, das nur noch halb von einer Decke zugedeckt war. Seine Augen glitten an dem etwas entlang, wobei er leicht seinen Kopf anhob, um nach oben sehen zu können. Sein Blick fuhr einen schmalen Hals entlang, weiter hinauf über ein Kinn, an dem ein kleines Muttermal an der unteren linken Seite war, dann weiter zu geschwungenen nicht unbekannten Lippen, über bekannte Wangen, wo an der linken Seite eine Narbe unterhalb des Auges begann, der er nun weiter folgte, wie als wäre sie eine Straße für seinen Blick. Dann traf er auf geschlossene Lider und verfing sich schließlich in silbernem wilden Haar, das in Strähnen seiner Matratze im Gesicht hing. Irukas Gesicht hatte sich immer weiter verspannt, je weiter er mit seinen Augen nach oben gewandert war. Warum sah seine Matratze auf einmal aus wie Kakashi? Um festzustellen, dass er nicht mehr träumte, kniff er sich gleich in die Wange und musste mit Schrecken feststellen, es war kein Traum. „Hah!“ Erschrocken kam ihm nur ein Krächzen über die Lippen, was den noch immer schlafenden Mann wohl nicht weiter störte. Erst dann wurde Iruka bewusst, wie er hier lag. Er spürte, das sich eines seiner Beine zwischen denen des Silberhaarigen befinden musste, zumindest würde das den Hautkontakt erklären, den er an diesem Bein von beiden Seiten spürte, der definitiv nicht von ihm her kam. Eine seiner Hände hatte sich wohl im Schlaf unter das Oberteil des Mannes geschoben, weshalb er nur zu deutlich die nackte und weiche Haut unter seinen Fingern spüren konnte, die gezielt trainierte nicht klobige Muskeln verpackte. Noch dazu spürte er eine Hand seinem Rücken liegen, die ihn langsam nun noch etwas näher an den Silberhaarigen drückte. Während der leichten Bewegung drehte Kakashi seinen Kopf leicht in Irukas Richtung und schmatzte einmal leise. Wie bei einem steigenden Thermometer kroch die Röte in Irukas Gesicht, je mehr er registrierte, wo er sich befand. Zusätzlich begann er langsam unkontrolliert nach Luft zu schnappen. Neben ihm lag doch tatsächlich friedlich schlafend Kakashi Hatake, als wäre nie etwas gewesen. Hastig richtete sich der Lehrer auf und schob sich von dem Mann weg, der wohl, wegen der plötzlich entzogenen Wärmequelle, nur ein mürrisches Brummen als Kommentar abgab und eiskalt sich auf die Seite drehte, um ihr wieder näher zu robben. Iruka kniff sich erneut. Vorsicht ist immerhin besser als Nachsicht. Erneut stellte er fest, er träumte nicht, der Kerl war echt da. Und erst jetzt registrierte er, dass der Mann im Schlaf brummend näher rückte. Sofort wollte Iruka den Abstand wieder vergrößern, vergaß aber wo er sich befand. Nämlich am Bettrand. Als er sich noch ein Stück zurück schieben wollte, weil er gerade nicht wirklich auf die Situation klar kam, war auf einmal keine Matratze mehr unter seiner Hand, worauf er den Halt verlor und nach hinten glitt. Mit einem erschrockenen unmännlichen Quietschen riss er die Augen auf, ehe er auch schon polternd vom Bett fiel. Dadurch wurde der Jounin nun auch wach. „Hrmmm… Iruka-sensei … was los?“ Iruka sog derweil zischend die Luft ein. Das hatte wehgetan. Er hörte noch, wie sich etwas auf dem Bett bewegte, was ihm aber gerade reichlich egal war, da er versuchte den langsam abebbenden Schmerz zu überwinden. Auf dem Rücken, leicht schräg, lag er nun mit dem Hintern am Bettgestell, während seine Füße in komischen Winkeln über ihm in der Luft hingen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie eine Hand auf dem Nachtschrank etwas suchte und schließlich fand. Es war der kleine Wecker, der dort gestanden hatte, der gleich darauf neben ihm auf den Boden verfrachtet wurde, da die Hand ihn einfach fallen ließ. „Es ist noch so früh …“, kam es gemurmelt von auf dem Bett. Doch dann konnte Iruka schwören, dass seine Füße angestarrt wurden, die bei dem Mann vorm Gesicht hängen mussten. Wieder knarrte es kurz, was Iruka sagte, dass sich der Silberhaarige auf dem Bett bewegen musste und da kam schon das, womit er rechnete. Langsam schob sich ein verschlafener und zerzauster Kopf über die Bettkannte und betrachtete ihn. Mit leichten Tränchen in den Augen, wegen des nicht gerade schmerzfreien Aufpralls, sah der Chunin in zwei verschiedenfarbige verwunderte, die ihn nun fragend ansahen. „Was machst du da Iruka?“ Der Lehrer japste einmal nach Luft, ehe sich seine erschrockene Mine in eine zornige umwandelte und er begann wütend die Fäuste zu ballen. „Die Frage ist eher, was machst du hier im Bett?!“ Er pflaumte direkt los. „Hmm, wie soll ich es sagen?“ Der Jounin kratzte sich am Kopf, ließ dabei Iruka aber nicht aus den Augen. „Schlafen?“ Ein fröhliches Grinsen legte sich auf Kakashis Gesicht und er schloss amüsiert die Augen. Iruka rollte mit den Augen. „Ich meine warum bist du hier im Bett?!“ „Es ist mein Bett?“ Das Grinsen des Jounins wurde noch breiter. „DAS …! Das stimmt.“ Iruka wollte erst weiter wettern, als er auch schon prompt ruhig wurde und sich sein Gesicht kurzzeitig entspannte, aber sofort wieder verärgert verzog. „Das ist aber nicht das was ich meine?!“ Das er immer alles für den Jounin spezifizieren musste. „Was meinst du denn?“ Kakashi verschränkte die Arme auf der Matratze und sah dem Mann neckend lächelnd entgegen. „Ich meine … warum bist du hier?“ Der Lehrer verstand es einfach nicht. Gestern noch hieß es, der Jounin war verschollen und jetzt war er plötzlich wieder hier. „Soll ich nicht hier sein?“ Wieder lag das vermisste Augenpaar fragend auf ihm. „Nein, das … so meine ich das nicht …“ Iruka wurde wieder ruhiger und sah beschämt zur Seite. „Dann sprich dich aus Sensei.“ Der Schalk sprach in seiner Stimme mit. Das war für Iruka auch schon zu viel. Schneller als Kakashi gucken konnte, war der Lehrer auf den Knien und gab ihm eine Kopfnuss, ehe er ihn an den Schultern schnappte, hochzog und durchschüttelte. „ICH MEINE WARUM BIST DU PLÖTZLICH HIER?! ALLE SUCHEN NACH DIR! UND DU LIEGST HIER RUHIG IM BETT BEI MIR UND SCHLÄFST!“ Bei dem letzten Teil wurde Iruka wieder rot im Gesicht. Jedenfalls konnte er sehen, wie der Mann sich einmal kurz sammeln musste, hatte seine Schüttelattacke ihn wohl etwas kalt erwischt. Trotzdem dauerte es nicht lange, ehe Kakashi antwortete. „Maa, Iruka, ganz ruhig. Die Anderen haben mich auch gefunden, naja, praktisch abgefangen, als ich schon halb zurück war. Naruto war ganz schön wütend. Naja, immerhin kam ich doch sicher und heile zurück.“ Kakashi legte eine Hand in seinen Hinterkopf und lachte leicht. Irukas Hände verkrampften sich darauf im Oberteil des Jounin und zog ihn noch etwas höher, worauf dieser nur überrascht beide Augenbrauen anhob und mit dem Lachen aufhörte. „LEUTE WIE DU, SIND SO VERANTWORTUNGSLOS!“ Kakashi zuckte erschrocken zurück. „I .. immer macht ihr nur Ärger und verbreitet …Kummer und Sorgen.“ Iruka stockte in der Stimme, da sich so langsam der Klos, der sich die ganzen Tage in seinem Hals eingenistet hatte löste und seine aufgewühlten Gefühle an den Tag brachte. Scharf sog er die Luft ein, als sich erneut ein Schwall Wut bereit machte, um ans Tageslicht befördert zu werden. „ALLE MACHEN SICH SORGEN!“ Wieder stockte der Lehrer und ließ endlich den Jounin los, um sich mit einer Hand die aufkommenden Tränen wegzuwischen. „D .. du tust immer so …so selbstlose, verantwortungslose Dinge… Ich … ich habe mir Sorgen gemacht.“ Presste er hervor. Kakashi sah den Chunin nur fassungslos an. „Iruka …“ „Du hast die ganze Zeit auf mich gewartet und dir Sorgen gemacht?“ Kakashi schien leicht überrascht zu sein. Er streckte vorsichtig einen Arm nach dem Chunin aus, der sich gerade die Tränen an seinem Ärmel abwischte. „Es tut mir leid Iruka.“ Während er das sagte, stand Kakashi vom Bett auf, legte seine Hände auf die Schultern des Lehrers und zog ihn zu sich Da war es. Iruka spürte erneut diese warme Umarmung, die ihm gerade alles bedeutete. Seine innerliche Wut auf dem Jounin musste in diesem Moment der puren Erleichterung weichen, die Iruka nun verspürte, da er nun endlich wusste, dass es dem Jounin gut ging. Er war zuhause und das ist alles was zählte, mehr brauchte er nicht wissen und mehr interessierte ihn in dem Moment auch nicht. Zögerlich hob er seine Arme und legte sie nun um den Jounin, während er seine Stirn in die Halsbeuge des Mannes drückte. Erst dann zog er den Mann etwas kräftiger an sich. Es war ihm gerade egal, was dieser von ihm denken mochte, er brauchte das jetzt einfach. Es war Balsam für seine Seele. Er war wieder da und war … bei ihm. Um den Rest würde er sich später Sorgen machen, jetzt zählte nur dieser Moment. ------------------------ Phu, jetzt bin ich geschafft. Kennt ihr das, wenn das Hirn nicht so richtig möchte, man aber selber will? ^^ Das hatte ich die ganze Woche. Ich hoffe mal, mir ist das Kapitel doch nicht so aus den Fugen geraten und ihr konntet den wirren Gedanken etwas folgen. So, dennoch werde ich mich nun in mein Bett schmeißen und dort vorerst nicht mehr rauskommen. Egal was passiert. :P Außerdem, wer würde schon freiwillig das Bett verlassen, wenn da auf einmal so ein Silberhaariger drin liegt, der auch noch Kakashi Hatake heißt. Also ich nicht. xD Der würd mich nicht mehr los. :O Ne spaß beiseite. ^^ Ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und eine schöne Woche. Man liest sich nächsten Sonntag wieder. 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