Thinking about those Days von Bongaonga ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 7: Abstreiten -------------------------------- Möp Da bin ich wieder. Tut mir leid für die Verspätung, aber ich habe das Kapitel leider gestern nicht mehr korrigiert bekommen. Mir ist leider eine meiner Katzen verstorben und da hatte ich gerade leider keinen Kopf für. Trotzdem hoffe ich euch, das Kapitel wird euch gefallen. :) Kurze Erklärungen: • Kaze no kuni: Kaze no kuni ist das Land des Windes, in dem Gaara wohnt. • Bento: Das Bento ist eine in Japan weit verbreitete Darreichungsform von Speisen, bei der in einem speziellen Kästchen mehrere Speisen durch Trennwände voneinander getrennt sind. Dann wünsche ich viel Spaß beim schmökern. :) -------------------------------------- Kapitel 7: Abstreiten Nachdem Kakashi Iruka offen gesagt hatte, dass er ihn sehr gerne hatte, herrschte eine ganze Weile Stille in der Küche. Der Lehrer hatte erst nach einiger Zeit des Stockens wieder seine Tätigkeit aufgenommen und hatte etwas essbares gezaubert. Kakashi hatte ihn mit seinem letzten Satz einfach total von den Füßen gerissen. Wie kann er sowas einfach so daherreden? Nach einer kurzen Zeit beobachtete Iruka ihn schließlich wieder beim Essen und versuchte einfach Herr seiner Gedanken zu werden. Er vergaß sogar ganz selbst zu essen und bedachte den Jounin mit einem nachdenklichen Blick. Irgendwie wusste er nicht, ob er sich nun freuen sollte oder doch nicht. Meinte der Mann es wirklich ernst, oder wollte er ihn wieder nur ärgern? Irgendwie hatte er das Gefühl, der Kerl würde ihn immer ärgern wollen. Oder aber, er bildete sich das immer nur ein. Kakashi jedenfalls schien seinen prüfenden Blick nicht zu bemerken. Irgendwann nach noch einigen weiteren komischen Gedanken, die Irukas Hirn begann aus dem Nichts zu ziehen, die ihm aber ein wenig zu viel ins Detail gingen, dass ihm schon beinahe vom vielen denken schwindelig wurde, sprach er endlich einen seiner Kerngedanken laut aus. „Sag mal warum kommst du eigentlich immer her?“ Kakashi blinzelte einmal fragend, während er sich seine gefüllten Essstäbchen in den Mund schob und den Bissen erst einmal in Ruhe verspeiste, ehe er sich mit einem Grinsen an den Braunhaarigen wandte. „Na du machst das beste Essen Iruka-sensei! Wozu sollte ich irgendwo draußen essen, wenn es dort nicht einmal halb so gut schmeckt wie hier? Außer vielleicht Ichirakus .... " Iruka könnte schwören einen leichten schwärmerischen Unterton gehört zu haben. Trotzdem hatte er einen nur wenig begeisterten Blick drauf. Irgendwie fühlte er sich hin und her gerissen. In einem Moment fühlte er sich wieder genervt und im anderen leicht verlegen. Irgendwie fand er es ja richtig toll, das Kakashi sein Essen so mochte, aber … „Wenn du nur wegen dem Essen hier bist, kannst du dich auch wo anders durchfüttern lassen!“ Nun stand Iruka auf und zog Kakashi seinen Teller vor der Nase weg, der ihn verwundert ansah, dann aber sofort reagierte. „So war das nicht gemeint!“ Als Iruka beleidigt gehen wollte, warf sich Kakashi direkt an seine Beine, worauf der Chunin einmal ins straucheln kam und sich an seinem Küchentresen abstützen musste. „Lass mich los du Klette!“ Iruka versuchte den Mann, nachdem er den Teller abgestellt hatte von seinen Waden zu pellen, der aber ließ nicht locker. Warum zum Teufel benahm sich der Jounin immer nur bei ihm so merkwürdig?! Draußen mimte er den starken, unnahbaren, coolen Kakashi und hier drin lässt er den kleinen Jungen raus oder wie? Oder lag das nur an ihm, dass der Jounin sich hier so gehen ließ. „Es ist natürlich nicht nur wegen dem kostenlosen Essen.“ "Du gibst es also auch noch zu, dass du hier nur schnorren kommst!", bemerkte Iruka etwas erbost. "Ja... äh... nein! Ich bin natürlich auch gerne bei dir!" Iruka stockte und sah überrascht zu dem Silberhaarigen hinunter, der sich erst nicht regte, dann aber fragend zu ihm hoch sah. Ihre Blicke trafen sich. Wieder herrschte kurz Stille, ehe sich ein merkwürdiges Gefühl in Irukas Bauch ausbreitete, welches er nicht einordnen konnte. Irgendwie wurde ihm etwas warm ums Herz, so dass seine Gutmütigkeit gewann. Seufzend nahm er den Teller wieder vom Tresen, brachte sogar das Kunststück fertig, noch etwas nachzufüllen, während er den Mann an seinen Beinen hängen hatte. Kurze Zeit später hielt er seinem aufdringlichen Gast den gefüllten Teller vor die Nase. Der sah von Iruka zum dargebotenen Essen, lächelte nach einiger Zeit und nahm schließlich dankend den Teller entgegen, während er endlich Irukas Beine losließ. Einen Schritt zur Seite machend, um den Abstand zwischen sich und Kakashi zu vergrößern, betrachtete Iruka den Mann. Eigentlich war er ja gerne in Gesellschafft, wenn sie nicht immer so überraschend auftauchen würde. Immerhin war er ein Mann der Planung und würde gerne eine gewisse Ordnung, sowie Struktur in seinem Tagesablauf halten. Kakashi war da eher der spontane Typ, der kam und ging, wie es ihm passte. Es gab nur drei Dinge, in denen man sich auf den Jounin verlassen konnte. Erstens, er stand immer für sein Dorf und für seine Freunde ein, er würde solange kämpfen, bis es nicht mehr ging. Zweitens, er erledigte seine Missionen immer korrekt, mit wenig Verluste und ließ möglichst nie einen Kameraden zurück und drittens, er kam immer zu spät. Er schätzte viele dieser Eigenschafften des Jounins sehr und irgendwie wäre er nicht Kakashi, wenn er nicht so spontan wäre. Wie sagte er immer so schön? Er ging auf dem Wege des Lebens verloren. Vielleicht sollte Iruka sich auch einmal mehr Spielraum lassen für Spontanität. Das würde ihm sicher einmal gut tun, damit würde er aus seinem Alltagstrott herauskommen. Kurzerhand entschloss Iruka, dass er es ja einmal versuchen könnte. „Ich habe auch ab und an gerne Gesellschafft. Wenn du magst, kannst du auch morgen wieder vorbei kommen.“ Sagte er, während er sich wieder an seinen Platz setzte und die Essstäbchen in die Hand nahm. Kakashi haute inzwischen wieder ordentlich rein. Es schmeckte ihm offensichtlich wirklich einfach zu gut. „Ich würde gerne, aber ich kann nicht.“ Murmelte er schließlich nach einiger Zeit. Nun war Iruka wirklich überrascht. Jetzt lud er den Silberhaarigen das erste Mal zu sich ein und der konnte dann nicht? Kurz überlegte der Lehrer. Eigentlich müsste der Jounin doch genauso frei haben, wie er, das hatte er zumindest gesagt. „Du hattest doch auch frei, oder nicht?“ „Ja schon, aber Tsunade hatte mich gebeten eine Mission zu übernehmen. Der dafür vorgesehene Jounin ist leider erkrankt und kann deswegen die Mission nicht übernehmen. ", sprach der Silberhaarige zwischen zwei Bissen. „Oh …“ Irgendwie stimmte Iruka das traurig. Er wusste nicht genau warum. Aber anscheinend war die Anwesenheit des Jounins schon für ihn zur Gewohnheit geworden. Das merkte er auch immer, wenn dieser länger auf Mission war. Sein Leben war dann immer so ... monoton. „Wie lange wirst du denn dann weg sein?“, fragte er nach einer Weile. „Nicht lange, vielleicht 2 bis 3 Tage. Es ist nur eine Lieferung, nichts Weltbewegendes.“ Munter spachtelte der Jounin weiter, bis sein Teller leer war und er sich zufrieden und satt zurück lehnte. „Nur eine Lieferung.“, wiederholte Iruka die Worte monoton. Der Lehrer bekam schon nicht mehr wirklich mit, was der Jounin machte, zumindest musste er ihn ja ansehen, da er keine Bewegung mehr von dem Mann wahrnahm. Aber das war ihm gerade auch egal. Zu sehr war er nun wieder in seiner Gedankenwelt vertieft. Die nächsten Tage würden sicherlich sehr ruhig werden. Irgendwie würde Iruka der Trubel fehlen, den der Jounin bei ihm ... und wirklich immer NUR bei ihm veranstaltete, wenn sie alleine waren. Der Sonntag verlief regelrecht ruhig. Zu ruhig. Das war Iruka schon gar nicht mehr gewohnt. Keiner schneite bei ihm rein. Keiner ging ihm auf den Wecker. Er saß einfach nur alleine in seiner Wohnung, während ihm langsam drohte seine Decke auf den Kopf zu fallen. Darum entschloss er sich den Tag draußen zu verbringen. Fröhlich schlenderte er umher und betrachtete das rege Treiben in der Stadt. Er trug gewöhnliche Alltagskleidung, die man von ihm gar nicht gewohnt war. Eine kurze braune Hose und ein blaues T-Shirt. Nichts weltbewegendes. Aber bei der Hitze und in Anbetracht dessen, dass er auch einmal einen Tag nicht arbeitete, war es doch ein ganz passables Outfit. Er besuchte das Grab seiner Eltern, unterhielt sich mit einigen Bekannten und einigen Schülern hier und da, ehe er am Hokage Gebäude vorbei kam. Er sah nach oben zum Fenstern, wo das Missionsbüro lag und seufzte. Ab morgen würde er dort wieder jeden Tag einige Stunden verbringen. Normal würde er auch heute dort sitzen, aber dank Tsunades Zwangsurlaub, musste er heute nicht in dem schlecht klimatisiertem Büro sitzen. Er lächelte, doch gleich darauf entgleisten ihm die Gesichtszüge, als die Glasscheibe des Büros zerbarst und ein Stuhl hinaus flog. Krachend landete er etwas weiter von ihm entfernt. Kurz darauf hörte er auch schon ein wütendes Geschrei, dass nur von einer Person her kommen konnte Hastig hetzte er nach oben, um der Ursache auf dem Grund zu gehen. Immerhin könnte auch etwas schlimmes passiert sein. Tsunades allzu bekanntes Organ hallte schon regelrecht erschlagend durch die Gänge. Als der Lehrer schließlich am besagten Raum ankam, vernahm er noch eine Stimme, die sich versuchte aus irgendeinen Mist heraus zu reden. Gehetzt stürzte er in den Raum und blinzelte erst einmal verwirrt, als er sich einer mehr als abstrusen Szene gegenüber fand. In der Mitte des Raumes stand Tsunade und hatte Jiraya am Kragen gepackt, während sie ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Trommelfelle zusammenführte und dabei so kräftig durchschüttelte, dass Iruka sich einbildete seine Zähne klappern zu hören. Jiraya versuchte sie derweil zu beschwichtigen. Naruto hatte sich hinter dem Tisch versteckt, an dem Iruka für gewöhnlich saß und lugte nur über die Kannte zu den beiden Sannins hinüber. Ihm war die Angst und der gehörige Respekt vor der Frau ohne weiteres anzusehen. Irukas Arbeitskollegen, sowie die im Raum anwesenden anderen Shinobis hatten sich schützend an eine Wand, oder in eine Ecke gepresst. Ihnen war ihre Hokage gerade wohl einfach etwas zu gruselig. Iruka atmete einmal tief durch und straffte sich dann. »Entwarnung.« Er dachte schon hier oben fand ein Kampf statt. Das hier aber, war etwas ganz gewöhnliches. Jiraya war wohl seiner Kollegin wieder irgendwie auf den Schlipps getreten und kassierte dafür gerade die Rechnung. „DU IDIOT!“ Brüllte sie den armen Mann an, dessen Ohren schon klingeln mussten. „Hey, hey man kann ja mal Fragen. Es kostet schließlich nichts.“ Der Mann hatte die Hände vor sein Gesicht gehoben, um den wütenden Ausdruck der Frau anscheinend irgendwie von sich ab zu schotten. Zumindest sah das für Iruka so aus. Wer wollte schon Bekanntschaft mit einem vom Zorn verzerrtem Gesicht von Tsunade machen? Das hieß nämlich immer, man würde mit ihrer gewalttätigen Ader zu tun bekommen und der Sannin sah nicht gerade danach aus, als wäre er sonderlich scharf darauf. Wobei... Iruka war sich bei dem Mann nicht ganz sicher. Immerhin wandert er seit seiner Erfahrung damals am schmalen Grad des Vulkans, der Tsunade genannt wird. Er müsste es eigentlich wissen, dass er sie nicht herausfordern sollte. Trotzdem rannte er immer wieder, im wahrsten Sinne des Wortes, mit voller Absicht in ihre Faust. Iruka fiel dazu einfach nur ein Wort ein. Unbelehrbar. „DEN MIST KÖNNT IHR MACHEN, WENN IHR NICHT IN MEINER NÄHE SEID!“ „Du warst ja auch nicht in der Nähe.“ Wütend über die Aussage des Weißhaarigen, schleuderte sie ihn gegen die nächstbeste Wand, die er einfach küsste und ächzend dran runter rutschte. Knurrend stand sie dort und holte einmal tief Luft, ehe sie sich zu Naruto umdrehte, dem sich gleich darauf sichtlich alle Nackenhaare aufstellten, während er sein Gesicht verzog, als hätte er nicht nur in eine einzige Zitrone gebissen. Mit einem entsetzten Quieken verschwand er unter dem Schreibtisch. Wütend wie ein Dämon trampelte Tsunade auf den Tisch zu und griff einmal dahinter, nur um Naruto am Kragen empor zu ziehen. „He he …“ Naruto grinste sie nur mit vor Angstschweiß triefender Stirn an und rieb sich mit einer Hand den Hinterkopf. „Hallo Baa-chan. Welch schöner Tag heute oder?“ Auch er kam nicht weit, denn gleich darauf flog er zielstrebig auf Jiraya zu, der sich gerade von der Wand abpellte und sich den schmerzenden Kopf rieb, ehe er abgeräumt wurde, wie ein Kegel von einer Bowlingkugel. „Ihr Nichtsnutze! Kaum passt man nicht auf euch auf habt ihr nur Mist im Kopf!“ Wütend darüber, stierte sie die zwei noch ein Weilchen an. Das merkwürdige Gespann regten sich aber nicht mehr. Dann herrschte sie herum und blökte die restliche Besatzung an, dass sie endlich auch wieder an die Arbeit gehen sollten. Wie panische Kaninchen wuselten sie auf einmal umher und nahmen voller Ehrfurcht ihre Arbeit wieder auf. Dann drehte sie sich zu Iruka. Wie als hätte man einen Schalter in ihr umgelegt, erhellte sich ihr Gesicht, ehe sich ein fragender Ausdruck bei ihr breit machte. „Iruka?“ Sie hatte ihn offensichtlich erst jetzt bemerkt. „Hallo Tsunade-sama.“ Er schenkte ihr eine kurze Verbeugung. „Was treibt dich denn hier her? Solltest du nicht zuhause sein?“ „Öhm nun ja, ich war gerade in der Gegend und da hörte ich Geschrei. Ich dachte es wäre etwas passiert.“ Dabei strich sich der Lehrer über seine Narbe an der Nase und lachte leicht. „Naja, passiert, kann man wohl sagen.“, murmelte die Frau, während sie einen missmutigen Blick über ihre Schultern zu dem Häufchen Elend warf, dass aus Jiraya und Naruto bestand. „Egal wo man hin geht, die Männer haben nur Mist im Kopf.“ Sie schnaubte und atmete einmal tief durch und lief auf ihn zu. „Wenigstens bist du einer derjenigen, auf die man sich verlassen kann. Jemand der noch rational denken kann.“ Sie legte eine Hand auf seine Schultern und machte sich daran den Raum zu verlassen. „Jetzt sieh aber zu, dass du deinen freien Tag noch genießt.“ Dann riss sie die Tür auf und verließ das Missionsbüro. Er trat ihr in den Flur hinterher und sah ihr noch nach, während sie einen Arm zum Abschied hob. „Morgen, in voller frische!“ Rief sie ihm noch zu ohne sich umzudrehen. Irukas Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ja Morgen würde wieder sein Alltag beginnen. Vielleicht würde Kakashi dann auch wieder da sein. Insgeheim freute er sich schon darauf den Jounin wieder zu sehen. Auch wenn er es nicht gerne zu gab, war er ihm ein willkommener Gast geworden. Und irgendwie … Er fuhr mit einer Hand zu seinen Lippen, mit denen er schon die des Silberhaarigen berühren durfte. Seine Gedanken drohten ab zu driften. Wie in einem Sog, schien er an Ort und Stelle in eine andere Welt einzutauchen. In seine Gedankenwelt, die immer mehr von dem Jounin eingenommen wurde. Doch auf einmal wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er eine Stimme vernahm und einen Schlag auf seiner Schultern spürte. Erschrocken blinzelnd ruckte sein Kopf herum und seine Augen trafen über seiner Schultern auf das leicht lächelnde Gesicht Asumas. „Ah ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr reagieren.“, kam die Aussage von dem Bärtigen, ehe er seine Hand von Irukas Schultern nahm und sie in seine Hosentasche schob. Kurz darauf ertönte auch schon das gewohnte Geräusch eines auf und zuschnappenden Feuerzeugs. Er hatte zwar aufgehört zu rauchen, trug aber trotzdem noch immer sein Feuerzeug und eine Schachtel Zigaretten mit sich herum. Iruka realisierte erst dann, dass der Schlag auf seiner Schultern wohl ein freundschaftlicher Klatscher von der großen schweren Hand Asumas gewesen war. „Äh. Hallo Asuma-sensei.“ „Ich habe dir schon mal gesagt, du kannst das Suffix weglassen. Wir sind doch unter uns.“ „Tut mir leid, das ist reine Gewohnheit.“, entschuldigte sich Iruka gleich. „Du bist immer viel zu höflich Iruka.“ Asuma grinste breit. Der Braunhaarige grinste ihn nur leicht verlegen zurück an. Immerhin kannten er und Asuma sich schon eine Ewigkeit und sollten sich eigentlich duzen, aber Iruka hatte so eine dumme Angewohnheit jeden außerhalb seiner vier Wände immer mit Höflichkeitsfloskeln entgegen zu kommen. Er machte es nicht mit Absicht. Es war nur so, als würde sich in ihm ein Schalter umlegen, der ihn das einfach automatisch sagen ließ. Außer bei Naruto. Der junge war die totale Ausnahme, schließlich war er sowas wie ein Sohn, beziehungsweise kleiner Bruder für ihn. „Freut mich dich wieder zu sehen.“, meinte der Bärtige schließlich. „Ist ja noch nicht lange her." Iruka dachte kurz nach. Asuma war immerhin mit seinem Team kurzfristig auf eine Mission geschickt worden, die sie für einen Tag nach Kaze no kuni geführt hatte. „Es war nur eine kurze Mission. Zum Glück nichts anstrengendes. Nach dem letzten Abend wäre das auch fatal gewesen." Iruka wusste, dass der Mann den Saufabend meinte und konnte ihm nur innerlich zustimmen. Asuma wäre wahrscheinlich auch nicht zu diesem Treffen mitgekommen, oder hätte nichts getrunken und wäre früh wieder gegangen, wäre es eine weitaus schwierigere Mission gewesen. Iruka wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er sich auf einmal dem amüsierten Gesichtsausdruck Asumas gewahr wurde. Gemütlich verlagerte der Bärtige sein Gewicht von einem Fuß auf dem anderen und bedachte ihn mit einem breiten Grinsen, eher er erneut zu sprechen begann. „Sag mal was hast du wieder gemacht, dass unser Mondschein hier heute Morgen wie eine fröhliche Hupfdole auf Droge jedem sein Bento vor die Nase hielt?“ Iruka blinzelte irritiert. »Mondschein? Hupfdole auf Droge?« Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Mit Mondschein meinte der Bärtige Kakashi. Irgendwie hatte er seit dem Trinkabend, an dem der Name entstanden war, ihn für Kakashi beibehalten. Iruka wusste selber nicht mehr wie es dazu kam, aber er konnte sich noch genau an das Gesicht des Mondscheins erinnern, als er zum ersten mal so betitelt wurde. Und mit Bento meinte Asuma das Essenspaket, welches er selber dem Jounin am vorherigen Abend noch mitgegeben hatte. „Ich habe ihm nur was von gestern mitgegeben.“ Gestern Abend hatte er den Jounin noch aufgehalten und ihm eine Box mit den Essensresten vom Abend in die Hand gedrückt, da er am Sonntag nicht da sein konnte. Es war nichts besonderes, aber offensichtlich hatte der Jounin sich darüber gefreut und es … breit getreten. Von wegen, er benahm sich nur so merkwürdig bei ihm. Irukas Gesicht verdüsterte sich etwas. Asuma schien Irukas Gesichtskirmes zu genießen, was sein Blick deutlich sagte. Zumindest machte das sein Honigkuchenpferdgrinsen schon von ganz alleine. Dies unterstützte nur Irukas aufwallende Wut, die sich allmählich von Kakashi auch auf Asuma zu legen schien. Der Jounin jedoch schien es zu bemerken und reagierte ganz gelassen. Mit einem schnellen Schritt verringerte er den Abstand zwischen, nur um direkt neben Iruka zum stehen zu kommen, wo er ihn an seinen Zopf packte und einmal daran nach oben zu zog. „Hey ganz ruhig. Ist doch toll, wenn er sich so freut.“ Versuchte er den Chunin offensichtlich aus seiner Wutklimax heraus zu holen, was ihm auch gelang. Iruka wurde nämlich durch die Aktion komplett aus dem Konzept gebracht, wodurch sich seine Wut nicht weiter formen konnte. „Ja, aber muss er es gleich der ganzen Welt aufbinden?“ Iruka seufzte ergeben. „Stört doch niemanden.“ Eigentlich hatte Asuma ja recht, aber irgendwie regte ihn der Jounin doch schon auf. Er wusste einfach nicht, was er von seiner Situation dem Silberhaarigen gegenüber halten sollte. Das war auch der eigentliche Grund, weshalb er auch wieder wütend wurde. Es lag nicht an dem Kopierninja. Es lag an Irukas eigenem Gemütszustand, der gerade mit ihm auf Kriegsfuß stand. Er kam mit sich selber nicht mehr klar. Erst träumte er so komische Dinge von Kakashi. Dann landete er ständig in seinen Armen und dann küssten sie sich noch. Das allerschlimmste war.... Er fand es nicht einmal schlecht. Was sollte er von dem Ganzen bloß halten? „Ihr seid schon ein merkwürdiges Pärchen.“ Der Satz kam so unerwartet, dass Iruka kurz seine Gesichtszüge entglitten. „Wir sind kein Paar!“ Kam es sofort verteidigend von seiner Seite, als Asuma sich erneut zu Wort meldete. „Kommt einem aber manchmal so vor.“ Breit grinsend lies der Mann seinen Zopf wieder los und brachte mit einen Schritt wieder etwas Abstand zwischen ihnen. „K … kommt dir das echt ... so vor?“ Iruka war total aus dem Tritt gebracht worden. „Nun ja, so wie ihr aufeinander hängt, könnte man es denken.“ Asuma kratzte sich am Kopf und sah einmal nachdenklich zur Seite. „Er klebt ja in jeder freien Minute an einem, was soll ich da machen?“, verteidigte Iruka sich weiter. „Naja, gibst du einem Hund einmal eine Mettwurst, wirst du ihn nicht mehr los.“ Asuma musste lachen. Dem musste Iruka aber zustimmen. Mit der Assoziation traf er den Nagel auf den Kopf. Kakashi war wie ein anhänglicher Hund. »Ein Anhänglicher süßer Hund … HALT! STOP! Was denke ich da für einen Mist?!« Iruka errötete leicht und schüttelte dann den Kopf, um sich selber wieder unter Kontrolle zu bekommen. Währenddessen hatte der Sarutobi Irukas Zwist ausgenutzt und einen Arm um seine Schultern gelegt. "Weist du was. Ich entführe dich jetzt mal." Mit einem überraschten Blick wurde Iruka einfach mit geschliffen. Wenig später saßen sie bei Ichirakus und hatten eine dampfende Schüssel Ramen vor ihren Nasen. "Danke, aber das hättest du nicht machen müssen." "Ach was, gute Freunde kann man auch einmal einladen." Asuma grinste und zog die Schüssel näher zu sich, während er mit der anderen Hand nach einem Paar Essstäbchen griff und sie auseinander riss, nur um mit dem Essen zu beginnen. "Lass es dir schmecken." Zusammen aßen sie schließlich ihr Ramen und unterhielten sich anschließend noch über alles und nichts. Bis sie wieder zum derzeitig empfindlichen Thema des Lehrers kamen. "Weist du, Kakashi war schon immer eigen. Du weist schon seid damals." Iruka nickte und auf seinem Gesicht spiegelte sich Mitgefühl wieder. Ja der Jounin hatte es nicht leicht gehabt. Eigentlich waren sie nicht so sehr verschieden. Auch er hatte alles verloren, gleichzeitig aber auch wieder so viel gewonnen. Wie Iruka selber. Sein Leben hatte auch viele Schattenseiten, trotzdem kam er immer so lebensfroh herüber. Iruka war sich sicher, das Kakashi dies auch oftmals nur vorspielte. Aber er mochte seine lebensfrohe Art. Sie erhellte sein Leben. Zwar ging er ihm mit seiner spontanen Art und Weise oft auf den Keks, aber auch das mochte er irgendwie an ihm. Es wurde nie langweilig. Iruka musste lächeln, was auch der Jounin neben ihm mitbekommen haben musste, da er einmal kurz mit dem Essen innehielt, nur um dann erneut ein paar Nudeln zu verspeisen. Kurz darauf stellte er jedoch Iruka eine Frage. "Sag mal wo ist der eigentlich heute wieder, sollte er nicht irgendwo hier herumgeistern? Er hatte nichts von einer Mission erwähnt, nachdem er mir das Bento vor die Nase gehalten hatte." "Äh, nein. Er ist eine kurze Mission am erledigen, wahrscheinlich kommt er morgen oder übermorgen zurück." Iruka schien aus seinen Gedanken hochgeschreckt zu sein und aß seine Suppe weiter. "Stimmt, ich habe ihn heute Morgen gehen sehen." Bestätigte auf einmal Ayame, die vor den zwei Männern auftauchte und ihnen ihre erst kürzlich bestellten Getränke hinstellte. "Habt ihr schon von dem Gerücht gehört?", sprach sie gleich weiter. "Welches Gerücht?" Beide Männer schauten die Frau an, die nun eine geheimnisvolle Aura um sich zu haben schien. "Na, das Gerücht, dass unser sehr beliebter Junggeselle Hatake-San, eine Freundin haben soll. Hach, die Frau kann sich glücklich schätzen.", begann sie zu schwärmen und mit Herzchenaugen den Mann sichtlich in ihren Gedanken anzuschmachten. "Kakashi soll eine Freundin ...?" Iruka war fassungslos und lies seine Essstäbchen in seine Suppe sinken. Asuma stockte auch. Davon hatte er wohl auch noch nichts gehört. "War klar, dass ihr Männer sowas nicht mitbekommt. Aber es ist ein schon ein weiter verbreitetes Gerücht, das unter uns Frauen kursiert. Zu schade ..." Sie wirkte enttäuscht. War der Mann doch wohl genau ihre Kragenweite gewesen. "Habe ich irgendwas verpasst?" Asuma fragte die Frau einfach frei heraus. Zu sehr hatte ihn wohl das eben erzählte überrascht. Iruka konnte seine Reaktion nur zu gut verstehen. Sprachen Asuma und Kakashi doch oft miteinander. Normal hätte der Mann es mitbekommen müssen. Aber andererseits, sprach Kakashi auch nicht sehr viel über sein Privatleben. "Naja, er hatte oft komische Andeutungen gemacht und sich immer entschuldigt, dass er keine Zeit hatte. Normal war er nie so, selbst wenn er einen Termin hatte, nahm er sich immer die Zeit noch für das ein oder andere Wort, sowie für die ein oder andere helfende Hand.", erzählte Ayame munter los. "Was für Andeutungen?" Asuma schien gänzlich verwirrt zu sein, denn genauso guckte er auch drein. "Naja, er meinte oft, jemand wartet auf ihn. Oder er wolle noch jemanden Besuchen und er habe deswegen jetzt leider keine Zeit, da er noch etwas erledigen wollte. Einmal habe ich eine Lieferung getätigt, da bin ich mit ihm in die selbe Richtung gelaufen, bis sich unsere Wege getrennt hatten. Irgendwo, auf halben Weg zum Haupteingang der Stadt, ist er dann in einer Seitenstraße verschwunden." Erklärte die Frau nachdenklich mit einem Finger an den Lippen und den Blick zur Decke gerichtet. "Ach ja!", fuhr sie schließlich weiter fort. "Er hatte da gemeint, er musste seine Diva zuhause noch zufrieden stellen." Sie grinste. "Ich hätte nie gedacht, dass er mal so über seine Freundin reden würde.", kicherte die Frau schließlich. Iruka entwich alle Farbe aus dem Gesicht. "Hmm, sehr merkwürdig." Asuma brummte nur etwas vor sich hin und hing dann seinen Gedanken nach. In dem Moment, rief Teuchi nach Ayame, dass sie noch etwas besorgen sollte. Sofort entschuldigte sie sich bei den zwei Männern und eilte davon. "Kakashi hat eine Freundin?" Wie ein Mantra wiederholte Iruka das eben erfahrene, was auch Asuma aufhorchen lies. Einen prüfenden Blick später, stützte sich der Sarutobi mit einem Ellenbogen auf den Tresen und wandte sich mit seinem Oberkörper ganz an Iruka. "Ich glaube das nicht.", kam es überzeugt von dem Bärtigen. Das lies den Braunhaarigen aufhorchen und in Asumas Gesicht sehen. "Hätte er eine, wäre ich mit der erste, der es erfahren hätte. Außerdem, hängt er doch in seiner Freizeit bei dir." Nun grinste der Mann. Irukas Gedanken überschlugen sich. Ja, Kakashi war oft und viel bei ihm. Aber was machte er in der übrigen Zeit und warum war er bei ihm? Kam er etwa nur zu ihm, um seiner Freundin ein wenig zu entkommen? Diva ... Diese Bezeichnung hallte in seinem Kopf wieder. Wie ein Echo. Vielleicht war seine Freundin ja etwas komplizierter und der Mann brauchte öfters mal eine Auszeit. Kakashi war immerhin jemand, der seine Freiheit liebte und brauchte. Da könnte sich die Welt auf den Kopf stellen. Der Jounin würde sich nicht ändern. Irgendwie bedrückte Iruka das Thema. Es schlug ihm auf den Magen und lies einen Klos darin zurück. Er spürte etwas, was er nicht gedacht hätte zu spüren. Das wiederum machte ihn sauer auf sich selber. Wütend verzog er leicht sein Gesicht und seine Stirn legte sich in Falten, während er die Fakten abwägte. Wer war denn schon so doof und angelt sich so eine Klette? Innerlich hallte diese Frage in ihm wieder, aber dann wandte er sich wieder an Asuma. "Ja er ist zwar oft bei mir und geht mir gehörig auf die Nerven, nutzt mich aber anscheinend nur, um seiner Freundin zu entkommen." Mürrisch verzog Iruka seinen Mund und stocherte in seinem Essen herum. Irgendwie war ihm der Appetit vergangen. Auch wenn er nun mit den Gedanken immer noch bei dem gerade erfahrenen hing, bemerkte er sehr wohl, wie sich Asumas Blick an ihn zu haften schien und der Mann sich auf einmal gerade hinsetzte und sein Ramen erst einmal stehen ließ. Es wirkte auf Iruka, als wenn der Mann irgendetwas bemerkt zu haben schien und deswegen überrascht war. Was der Mann aber bemerkt haben musste, war ihm gerade herzlichst egal. Iruka war wieder viel zu sehr mit sich selber beschäftigt. Ihm war es sogar egal, dass der Jounin ihn wohl genau musterte. "Soll er doch eine Freundin haben, was stört es mich? Dann klebt er mir wenigstens nicht mehr so an den Fersen." Iruka war bockig, irgendwie war er etwas eifersüchtig. "Kann es sein ..." Asuma atmete einmal tief ein und aus, ehe er die Augen schloss und ergeben grinste. "Dass du ihn etwas zu sehr magst?" Die Frage war wie ein Schlag mit dem Brett vor den Kopf. Iruka fühlte sich überfahren. Mit der so einfachen aber direkten Frage, hatte Asuma Iruka komplett aus dem Konzept gerissen. Wie jemand, der auf einmal nackt auf öffentlicher Straße steht und es erst jetzt bemerkt hatte. "Ich, also ... ich ... nein ... also ..." Stammelte er plötzlich daher und seine eben noch verspürte Eifersucht, sowie Wut war nahezu instant verflogen. "Hmm..." Asumas Grinsen wurde immer breiter, wie einer, der zielsicher die letzte Mine auf einem Minenfeld fand, ohne sie auszulösen. "Wenn das unser Mondschein erfährt ..." Asuma lies den Rest unausgesprochen. "Nein so ist das nicht ... da liegst du falsch!" Der Lehrer versuchte sich irgendwie aus dieser Misere zu holen. "Iruka, Iruka, Iruka ..." Asuma schüttelte lachend den Kopf. "Hör auf mit dem Mist!" Leicht säuerlich und peinlich berührt, weil ihm die Situation doch etwas zu persönlich wurde, schaufelte er etwas zu hastig seine Suppe wieder in sich hinein. Er wollte damit ein Zeichen setzen, dass das Thema für ihn gegessen war, aber Asuma grinste ihn nur vielsagend an, was ihn natürlich gehörig störte. "Hörst du endlich mal auf?! Ich bin nicht in ihn verliebt!" Iruka wurde etwas lauter, was aber nicht ungehört blieb, während er aß. "Habe ich da was von ... Liebe gehört?" Auf einmal stand ein grüner Blitz zwischen Iruka und Asuma und hatte je einen Arm um ihre Schultern geschlungen. Dabei glitzerte sein Perlweißgrinsen im Licht und ließ einen nahezu sofort erblinden. Iruka bekam derweil den Schreck seines Lebens. "GHAAA!" Schäumend und Nudelspuckend hing er schließlich noch in dem festen Griff des eben aufgetauchten Mannes. "Was machst du denn hier Gai?" Asuma ging auf das Verhalten Gais nicht länger ein. Schließlich kannte er ihn schon so lange, er musste einfach mit dem Mann umgehen können. Gai war eben so wie er war. Einfach reichlich ... seltsam. "Ich lief gerade mit meinen Schülern die Straße entlang, auf der Suche nach neuen Motivationen und Herausforderungen! Da vernahmen meine geübten Ohren doch glatt das Wort "Verliebt" aus eurer Richtung." Überschwänglich protzte Gai vor sich hin. Während weiter hinten Neji, Tenten und Lee standen. Lee sah seinen Lehrer nur Verwirrt hinterher, während Tenten und Neji sich jeweils eine Hand ins Gesicht geschlagen hatten und diese etwas fester daran hinunter zogen. Ihre Gesichtsausdrücke sprachen Bände, offensichtlich war Gai heute schon wieder etwas anstrengender. "Mein sehr verehrter Freund und Kollege! Bei der Liebe darf man niemals aufgeben! Sie ist wie ein Lotus. Eine junge Blüte, die erst mit der Zeit zu ihrer vollen Größe und Schönheit erblüht. Sie muss gehegt und gepflegt werden, damit sie groß und stark werden kann. Erst dann ist sie beständig!" "Du weist schon, das Blüten mit der Zeit verwelken oder?" Meinte Asuma nur trocken, worauf Gai nur kurz stockte und blinzelte, ehe er erneut ansetzte. "DIE BLÜTE DER LIEBE VERBLÜHT NIEMALS! Sie wird auf ewig in ihrer Pracht strahlen, wie die Blühte der Jugend. Wie das Feuer, das in uns allen brennt. Es wird nie ausgehen, sondern immer wieder entfacht!" "Gai-sensei, das haben sie wunderbar gesagt!" Lee war hin und weg von der Rede seines Teamleiters. Ja, er heulte Rotz und Wasser und war sichtlich berührt worden von den Worten, die die ältere Version von ihm aufgesagt hatte. Tenten und Neji derweil, hatten wohl einfach beschlossen weiter zu gehen. Sie schüttelten noch den Kopf und schienen den, auch nach Irukas Meinung, Idioten das Feld zu überlassen. Wie gerne wäre der Lehrer mit den beiden jetzt mitgegangen. Lee hastete den beiden gleich hinterher. War er doch wohl durch die Rede sehr motiviert worden. Zumindest konnte Iruka aus den leisen Wortfetzen des Jungens hörne, dass er anscheinend versuchte ebenfalls so eine tolle Rede zu halten. Irgendwie taten ihm die anderen beiden Schüler auch leid, hatte er doch gerade das ältere Ebenbild an der Backe und konnte mit ihnen mitempfinden. Gai hatte unterdessen von Asuma, zu Iruka geblickt und zuckte erschrocken zusammen. Der Lehrer hing wie ausgeknockt in seinem Griff. Er wirkte beinahe wie ein Zombi, worauf Gai ihn erschrocken los lies, was Iruka nur zum umfallen brachte. Wie eine Bahnschranke kippte er vom Stuhl. Zu seinem Pech, erst mit dem Kopf auf den Tresen und dann einfach zur Seite. »Diese Jounins machen mich fertig ...« Iruka wünschte sich in diesem Moment an einen weit entfernten Ort. "Was hat er denn? War die Suppe nicht gut?" Gai betrachtete den Chunin, der in einer komischen Position am Boden lag und vor sich hin vegetierte. Iruka hatte einfach keine Lust mehr. Er beschloss hier einfach liegen zu bleiben und auf sein Ende zu warten. Asuma machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. "Ach weist du, bei ihm beginnt deine komische Knospe aufzugehen." Das hatte Iruka jedoch sofort verstanden. "ICH BIN NICHT VERLIEBT!" Mit einem Satz stand er vor Asuma und schrie ihn an. "Aha ..." Mehr kam nicht von dem Bärtigen und er grinste nur frech. "Sag mal geht es jetzt hier um mich, oder um Kakashi?", maulte Iruka weiter. "Kakashi?" Gai sah nun fragend rein. "Was ist mit meinem ewigen Rivalen? Er ist doch nicht krank oder verletzt oder?" Sofort machte sich sorge im Gesicht des hyperaktiven Jounins breit. "Er hat angeblich eine Freundin.", kam es staubtrocken von Asuma. "WOAAAASSS!!!???" Gai war entsetzt. "UND ICH WEIß DAVON NICHTS?!" Er hatte Iruka am Kragen gepackt und schüttelte ihn durch. "Hey Gai lass ihn leben. Du schüttelst das Ramen aus ihm raus." Wieder lies der Jounin den Braunhaarigen los, worauf dieser etwas durchgeschüttelt mehr ungeschickt versuchte Halt am Tresen zu finden und sich wieder zu setzen. Er fühlte sich gerade wie nach einer Seefahrt durch einen Orkan. Wenn er nicht aufpassen würde, würde sein Mittagessen wirklich gleich wieder hoch kommen. "Kakashi hat eine Freundin ..." Wie Paralysiert stand der Taijutsukämpfer dort, als wäre ihm gerade etwas sehr kostbares genommen worden. "Es ist nur ein Gerücht Gai!" Asuma klopfte ihm einmal auf die Schultern. "Und du weist das man Gerüchten ..." Er kam aber nicht weiter. Theatralisch griff sich Gai an den Kopf und sank in die Knie. "Und wieder ist mein Rivale mir einen Schritt voraus!" Dann sank er auf dem Boden zusammen und verfluchte sich selber. Asuma sowie Iruka machten wie zwei Nasse Säcke Bekanntschaft mit dem Boden. Gais Gedankengänge brachten echt den stärksten Mann zum resignieren. Plötzlich stand Gai ruckartig stramm und hob episch eine Hand in den Himmel. "Ich werde einfach das Herz einer Frau für mich gewinnen, dann stehe ich ihm in nichts nach!" Iruka knallte sich nun eine Hand vor sein Gesicht. Waren echt alle Jounins so doof? Wie hatten sie nur diesen Titel bekommen? Per Glückslos? Gai machte doch tatsächlich einen Rivalitätskampf aus der Liebe. Die Armen Frauen. Asuma hatte sich nun auch wieder gefangen und seufzte. Auch wenn er Gai schon so lange kannte, schaffte der es wohl trotzdem noch den Sarutobi zu überraschen. Für Iruka stand einfach fest. Der Kerl war echt wie eine Wundertüte. Und man erwischte immer die schrägste von allen. "Gai! Es ist nur ein Gerücht. Es ist noch nichts bewiesen." Gai stockte einmal kurz und zog ein langes Gesicht. Endlich hatte er es realisiert, dass es nur Gerede war. Überlegend schlang er einen Arm um seine Brust und stützte den anderen darauf, nur um die dazugehörige Hand wie ein Denker an sein Kinn zu legen. Dabei kniff er ein Auge leicht zu und sah die Straße herunter. "Naja, ich habe da aber auch schon etwas seltsames mitbekommen." Jetzt horchten die anderen beiden erstaunt auf. Was kam nun schon wieder? "Nun, ich wollte ihn letztens zu einem Duell herausfordern, aber er hatte abgelehnt. Er hatte keine Zeit. Er meinte es wartete noch jemand auf ihn und er sollte endlich sein Versprechen einlösen. Wolle aber vorher noch einmal zu einem alten Freund vorbeischauen. Dabei hatte er schon Blumen aus dem Blumenladen geholt und wollte noch einmal in den Supermarkt. Er meinte seine Diva würde es ihm sonst nicht verzeihen." Iruka wurde wieder Kalkweiß. Hatte er etwa doch eine Freundin? "Das war schon recht merkwürdig für meinen Rivalen." Gai richtete seinen Blick an die Decke, grinste dann aber schief. "Ich werde beim nächsten Treffen einfach auf unser monatliches Duell bestehen! Und ihn gleich mal fragen." Voller Tatendrang machte sich Gai daran den Laden zu verlassen. War klar, das Gai direkt mit der Tür ins Haus fallen würde, wenn er Kakashi sah. "So meine Schüler!", sprach der Jounin und hob einen Finger in die Luft, als wolle er gerade eine weise Lehre halten. "Gai du weist schon, dass sie alle Chunin sind und nicht mehr deine Schüler?" Asuma wies ihn immer wieder gerne darauf hin. "Für mich werden sie immer meine Schüler bleiben. Wir sind wie eine Familie, die füreinander einsteht. Niemals würden wir einen Teamkameraden zurücklassen. Nicht wahr ..." Als Gai sich umdrehte, stand dort keiner seiner Schüler mehr und es herrschte gähnende Leere. Ein einsamer Windzug flog über den sandigen Weg und hinterließ einen faden Nachgeschmack bei dem sonst so enthusiastischen Mann. "Äh, Leute? Wo seid ihr?" Er sah sich hastig um und entdeckte schließlich seine Schüler, die gerade schon ein gehöriges Stück weiter liefen. Während Lee um seine beiden Teamkameraden herum hampelte, versuchten die beiden ihn jedoch wohl gekonnt zu ignorieren. "Bis dann meine Freunde!" Hastig lief er seinen Schülern nach. "HEY! Ihr könnt doch nicht so einfach euren geliebten Sensei hier stehen lassen!" Hörten sie ihn noch rufen, während er mehr als merkwürdig hinter ihnen her lief. Asuma und Iruka waren dem Mann nach draußen gefolgt und schüttelten nur den Kopf. Er war schon ein komische Kauz. "So ... und was ist mit dir und Kakashi?" Asuma sprach ihn direkt wieder an. Wegen Gai hatte er schon wieder beinahe das Thema verdrängt und zu seinem Pech hatte Asuma wohl das Gedächtnis eines Elefanten und vergaß es leider nicht so schnell. "Ich habe dazu gerade schon was gesagt. Ich bin nicht verliebt! Ich bin doch nicht ..." "Schwul?", beendete Asuma seinen Satz. "Genau!", bestätigte Iruka etwas lauter. "Ich habe dich aber auch noch nie mit einer Frau gesehen. Was ja nicht unbedingt etwas heißen muss. Aber man kann ja nie wissen." Grinsend bedachte Asuma ihn mit einem amüsierten Blick. "Das ist ... das ist wegen der Arbeit. Ich habe keine Zeit für so etwas ... und nur weil ich nicht jeden Rockzipfel hinterher renne wie Jiraya-sama, muss das noch lange nichts heißen..." Bockig stapfte Iruka wieder zurück in den Laden. Dort setzte er sich an seinen Platz und nahm erstmal einen großen Schluck seines Getränkes. Asuma tat es ihm gleich. "Es ist auf jeden Fall nichts verwerfliches. Niemand würde dir Vorwürfe machen. Immerhin leben wir nicht mehr im Mittelalter." Iruka schwieg und nahm noch einen Schluck. Asuma hatte zwar recht mit seiner Behauptung, aber irgendwie erschreckte ihn der Gedanke mehr als nur ein wenig. Es war doch nicht normal oder? Aber irgendwie, wirkte der Kerl schon anziehend auf ihn. Warum sollte er sich denn sonst solche Gedanken, Tagträume und Vorstellungen machen. Warum fühlte er sich denn dann sonst so komisch ihm gegenüber. Und warum zum Teufel verspürte er so ein merkwürdiges Gefühl, wenn er daran dachte Kakashi hätte eine Freundin, was war das nur? War es echt Eifersucht? In dem Moment beschloss er, er würde er den Mann bei der nächsten Möglichkeit einmal verfolgen. Vielleicht würde sich ja alles als Nichtigkeit herausstellen. ------------------------ So, das war es auch wieder. Ich hoffe doch, ihr hattet euren Spaß. Ich werde nun mal etwas weiter arbeiten. :) Wie immer freue ich mich auf eure Meinungen. Ansonsten sage ich mal, ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag und man liest sich. Baba Bongaonga Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)