*~Shining Hope Inside Our Hearts~* von Kabari (Eine Kamukoma Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 2: *~Kapitel 3~* ------------------------ °-____________________________________-°-____________________________________-° „Sorry, Izu. Vielleicht hättest du dich ja gern noch mit ihnen unterhal-“ „Nein.“ „-ten, aber wenn Ibuki crazy wird sollte man am besten abhauen.“ Grummelnd blickte Izuru auf seinen Bruder herab, der sich wie ein kleines Kind an seinen Arm geklammert hatte. Dadurch wirkte der Stachelhaarige kleiner als sonst. Sonst hatten die Zwillinge einen Größenunterschied von sechs Centimetern, aber jetzt fühlten sich diese wie zwanzig an. Izurus Augen waren agressive Schlitze, wie um 180° gedrehte Pupillen von Katzenaugen. Wenn der Größere jetzt gefaucht hätte, wäre sein Vampiransehen um einige Prozente gestiegen. Völlig untypisch fing er an zu zweifeln. Was, wenn Nagito gar nicht auftauchen würde? Oder er krank wäre? Dann würde Izuru sich in seinem Zimmer einsperren und Hajime würde ihn ein paar Tage lang ignorieren. Die beiden konnten sich manchmal wirklich wie zwei kleine Kinder benehmen. Hajime wollte etwas, Izuru machte seine Träume zunichte (und freute sich insgeheim über diese Kontrolle), dann redeten sie nicht mehr miteinander. Hajime, weil er eingeschnappt war, Izuru, weil er einfach schon so nicht unbedingt auf Konversation aus war. Daher war es auch kein Wunder, dass Kamukura die meisten Freunde seines Bruders nicht einmal mit Vornamen kannte, oder vielleicht nur von Erzählungen am Abendtisch und den Zeiten, in denen Hajime ins Zimmer seines Zwillings einbrach und ihn mit irrelevanten Dingen vollquatschte, damit er seinen Redebedarf irgendwie unter Kontrolle bringen konnte. Natürlich geschah das eher selten, da Izuru einen Schlüssel besaß (auch wenn man den Grünäugigen nicht unterschätzen sollte). „Sag mal, wieso bist du so grumpig?“ Es wurde am Arm gezupft und gezogen. Als Izurus Katzenschlitze die Pupillen nach rechts unten wandern ließen, konnte er den Hauch eines kleinen, frechen Grinsens erkennen. Was war grumpig überhaupt für ein Wort? Es drückte nichts aus, was es bisher gab und trotzdem etwas, was Menschen sein konnten ohne es genauer definieren zu können. Eher ein Begriff, den man erst definieren musste, damit man- „Hallooooo~?“ Hajime lief einmal im Kreis und drehte seinen Bruder dadurch, bekam sofort lange, dunkle, herumwirbelnde Haare ins Gesicht geklatscht und lachte daraufhin leise. „Du kannst mich nicht immer ignorieren. Was ist los? Ist du verliebt oder sowas?“ Endlich ließ er den Arm los und der Rotäugige konnte diesen entspannen. „Ja.“ Hajime blieb auf dem Fleck stehen. Der Größere ging einfach unvermittelt weiter und ließ Hinata stehen. „Du bist bitte was?“ Verdattert nahm die Stachelbeere die Verfolgung auf. „Ich bin verliebt. Aber ich werde-“ „- mir nicht sagen, in wen. Schon klar.“ „Lass mich doch mal aussprechen! Ich werde es dir erst zuhause sagen.“ Grüne Augen begannen zu glitzern und zu funkeln wie ein Weihnachtsstern in einer Dubstep Disco. „Ernsthaft!? Los! Sag mir, sag mir!“ Gäbe es einen Hinata Hajime-Emoji, würde er genau so aussehen, wie ein niesendes Meerschweinchen mit Kieferproblem. „Zuhause!“ Innerliches Grinsen. Hajime nörgelte natürlich sofort los und wollte die Infos aus seinem Zwillingsbruder hinausquetschen, wie er es normalerweise tat, wenn er Limonade für seine Freundin machte und diese absolut perfekt werden musste. Natürlich scheiterte das Limonademachen immer, genau wie jetzt. Kein Wort verließ Izurus Mund, nur genervte Seufzer und Grummeln bungeejumpten von seinen Lippen hinab in die Tiefe, wurden jedoch nie bemerkt, da sie von den Kunststücken, die Hajime verlauten ließ, völlig überschattet. Vor der Haustür angekommen, wurden Türen aufgestoßen und es ging direkt in Hajimes Zimmer (welches nebenbeigesagt ziemlich unordentlich war und Izuru sofort mit dem Putzen begann, da er dieses Chaos nicht ansehen konnte). „Erzähl mir ALLES, Bruderherz! Wer ist sie?“ Der Jüngere pflanzte sich auf ein paar Shirts und einer Boxer aufs Bett und hüpfte aufgeregt umher. Es war schließlich selten genug, dass sein Bruder ihm private Dinge erzählen wollte. Mit ihm reden wollte. Überhaupt reden wollte. „Sie ist ein Junge. Und sie heißt Nagito Komaeda, du kennst sie.“ Hajimes Gesicht war ein lebendiges Fragezeichen geworden. „Ernsthaft? Nagito!?“ Es krepelte eine Augenbraue über die Stirn, während er seinen Bruder betrachtete, der die Kleidung unter ihm hervorzog und in einen übervollen Wäschekorb stopfte. „...“ „Tolle Antwort?“ Den Mund des Braunhaarigen verließ ein Seufzen. „Ich will dir ja nicht dazwischenkommen oder irgendwie sowas. Geht auch klar, dass du in einen Typen verknallt bist. Aber gerade er ist vielleicht nicht unbedingt... Hör zu. Er ist super gruselig und total durch.“ „Das weiß ich. Du bist dumm.“ Hajime blies schmollend die Wangen auf. „Ja, danke. Sagte das Supergenie!“ grummelte er. „Ich habe bereits mit ihm geredet. Ich kann seine Gedanken erkennen und seine Persönlichkeit. Außerdem habe ich Fotos von ihm und kenne ihn vermutlich bereits besser, als du oder er es jemals tun wird.“ „Schon gut!“ Beruhigend hob Hinata die Hände. „Wenn du meinst. Aber warum hast du dich denn- ah, warte! Dumme Frage.“ Schmunzeln und leicht aufziehend schmiss er Izuru auf einen Sitzsack und legte das Kinn auf seine Brust. „Mein Bruder ist verliiiiiebt~ Jetzt haben wir endlich einen Grund für die Party.“ Tiefseedunkles Starren traf auf ihn. „Keine Sorge. Ich werd es schon nicht verraten. Ist viel lustiger Armor zu spielen.“ Ahoges sind ungesund, stellte Izuru fest. Sein Zwilling verhielt sich extrem seltsam heute. *~____________________________________~*~____________________________________~* Izurus Gelenke knackten. Selbst ihn verschonten die Folgen harter Arbeit nicht, denn seine Knöchel schmerzten schon fast krampfhaft. Hajime schmückte gerade die Wohnstube und Zwilling-Nummer-Zwei durfte Getränke beschriften, damit man wusste, in welchen Alkohol war. Es waren viele Gläser. Viele. Gläser. Daher war er auch unglaublich erleichtert, als er endlich das letzte Glas wegstellen konnte und sich dem Mischen neuer Getränkekreationen und dem Kochen zuwenden durfte. Hajime würde er definitiv nicht in die Küche lassen. Die Eltern der beiden hatten sich schon aus dem Staub gemacht. Sie wussten zwar von der Party, auch von Hajimes abgedrehten Bekanntschaften, aber sie waren sich sicher, dass alles heil bleiben würde und das Haus, wenn sie wiederkamen vor Ordentlichkeit strahlte, so wie immer, wenn ihr Ältester dort das Aufräumen erledigte. Also beschlagnahmte der Langhaarige die Küche und begann das Essen für die Party vorzubereiten. Er macht kleine Obstspieße, welche mit Fleisch und Käse, Snackbrötchen, kleine Pizzabrötchen, einige Lasagnen, große Torten und Kuchen und noch einiges mehr. Die fertigen Dinge deckte er ab und gab sie Hajime, der sie auf den extra aufgebauten Serviertischen verteilte, genau wie die Gläser, der er auch füllte, je nach Beschriftung. Mit zufriedenem - bei Izuru konnte man es vielleicht auch so deuten - Gesichtsausdruck betrachteten die Geschwister ihr Werk. Ein hübsch dekoriertes, geräumiges Zimmer erstreckte sich vor ihnen. Die Möbel hatten sie schon am Vortag mit ihren Eltern in die Garage geschoben, damit sie nicht störten und der Raum größer ist. Nur das Sofa hatten sie im Zimmer gelassen und noch eines aus Hajimes Zimmer dazugeschoben. Außerdem hatten sie ein paar Tische und Klappstühle an einem Ende des Wohnzimmers aufgestellt, damit die Gäste sich auch auf das Essen stürzen können, anstatt Nono der Staubsauger mit den Servierplatten zu spielen. Kamukura stellte sich Nagito vor. Er stellte sich vor, wie sein Geliebter durch den Raum lief, vorbei am Buffet und den Gläsern. Komaeda lief weiter zu den Sofas und setzte sich, dann lief er in die Küche fort. So ein leichter und niedlicher Gang. Dieses Lächeln, fröhlicher und ehrlicher als sonst. Leicht tänzelnd, gut gelaunt, fast wie ein Verbrecher, den man aus seiner Zelle gelassen hatte und welcher nun die Welt um ihn herum neu erkundete. Kamukura konnte sich nur mit Anstrengung ein Lächeln verkneifen. Was? Ein Lächeln? Warum sollte er das tun? Warum war er in der Lage das zu tun? Izuru taumelte erschrocken etwas zurück und sah sich im Raum um. Was war dieses... Gefühl? Es war so stark, hatte ihn vollkommen überrascht. Seit wann war er denn so unvorsichtig und schwach? „Izu? Alles gut bei dir?“ Er fühle die warme Hand seines jüngeren Bruders, die sich sanft und besorgt auf seinen Arm legte. Grüne Augen scannten den Größeren mit einem eher überraschten und gleichermaßen warmen Blick. „Ich lächele, Hajime.“ Es war so ungewohnt, so seltsam diese Dinge zu sagen. Tatsächlich kräuselten und dehnten sich seine Mundwinkel zaghaft nach oben. Ein völlig neuer Gesichtsausdruck und ein ebenso neues Gefühl durchflossen den Körper des jungen Mannes wie eine Welle aus frisch gepresstem Orangensaft. Erfrischend und gut. Einfach nur gut. Den verdatterten Blick seines Bruders bemerkte Izuru nur am Rande. Das Lächeln fühlte sich gut an. Er konnte es fühlen. Es war kein Instinkt, es war ein Gefühl. Es hatte keine besonderen Hormone gebraucht, nur die Illusion mit seinem Liebsten in einem Raum zu sein, zu sehen, dass dieser glücklich war. Er hatte ihm gezeigt, wie man richtig lächelte. „Willst du das ich Mama und Papa anrufe?“ „Lass nur. Ich bin glücklich.“ „Glücklich, huh?“ murmelte Hinata immer noch überwältigt zu sich selbst, dann ging er in sein Zimmer, damit er sich für die Party umziehen konnte. Sein Zwilling hingegen musste sich nicht umziehen. Er hatte es schon nach dem Kochen getan. Nun freute sich der Vampir einfach nur auf den Abend. Vorfreude. Schon wieder so ein seltsames und kribbelndes Ding. Ding... Ding? Gefühl. Das Lächeln verschwand nicht, ehe der erste Gast die Klingel betätigte. Erst dann setzte der Junge seinen normalen, emotionslosen Ausdruck auf. Hajime öffnete die Tür. „Hi, Hinata-kun! Vielen Dank für die Einladung... Ich hätte nicht erwartet, dass du jemanden wie mich-“ mit genervtem Augenrollen zog Hajime Nagito am Ärmel rein. „Sei still. Ich hab dir gesagt ich will das nicht mehr hören!“ Mütterlich tätschelte er den Kopf der Sonne, ehe diese sich leise entschuldigte und in Izurus Richtung blickte. Ihre Blicke begegneten sich. „Kamukura-kun...“ °-____________________________________-°-____________________________________-° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)