Sunpô no Gâdian von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Verderben]) ================================================================================ 45. Kapitel -----------     Einige Tage strichen ins Land. Auch das Siegel von Moe´s Kräften hatte Mio inzwischen gelöst, jedoch steckte die gegenwärtige Lebenswächterin dies wesentlich besser weg wie ihr Mann. Sie wusste aber das es an den Kräften an sich lag. Auch ihren Freunden wurden ihre kompletten Fähigkeiten und Kräfte offenbart. Masaru zeigte Manabu, wie er seine telikenetischen Kräfte verwenden konnte. Kenshin erklärte Katsuro, wie er seinen Wind als scharfe Waffe einsetzten konnte. Außerdem brachte er ihm bei, wie er auch Portale zu Orten erschaffen konnte, an denen nur Andere gewesen waren. Keiko unterrichtete Kuraiko darin, andere mit ihrer Schattenfähigkeit zu fesseln. Bis jetzt konnte zweitere aus solchen ja bloß Gestalten herauf beschwören. Kiyoshi zeigte Kano, wie er explizit an gewissen Stellen die Zeit schneller und langsamer vergehen lassen konnte. Das beherrschte der junge Mann zwar schon, dennoch half sein Vorfahre ihm, diese Fähigkeit noch zu verbessern. Zudem brachte er ihm bei, kleine Zeitsprünge zu machen, um beispielsweise einem Angriff ausweichen zu können. Ayumi erklärte Akemi, wie sie mit ihren Lichtkräften auch so etwas wie Lichtkugeln erschaffen konnte, um damit einen Feind angreifen zu können. Zudem unterrichtete sie sie in Pflanzenheilkunde, da die Beiden immerhin nicht alles heilen konnten. Ihre enge Bindung zur Natur half ihnen dabei. Cho erläuterte Chiyo, wie sie ihre Freunde anhand ihrer Schicksale unterstützen konnte. Indem sie Gebete für die Wächter sprachen, die sie stärken wollten, halfen sie ihnen. Dies kostete sie aber einiges an Kraft.   Dadurch das Moe´s Kräfte um ein vieles angestiegen waren, verbesserten sich auch ihre Fähigkeiten. Ihre Schutzschilder wurden wesentlich stärker, ebenso wie ihr Speer. Zusätzlich konnte sie ihr Schutzschild nun auch auf andere übertragen, war selbst jedoch ungeschützt. Somit musste sie nun nicht mehr jeden einzeln beschützen und konnte mehrere gleichzeitig vor Schaden bewahren. Das hieß aber auch, umso mehr Schilder sie erschuf, desto mehr Kraft kostete die junge Frau das. Als die Beiden gerade eine Pause einlegten, ließ Moe sich auf einen Stein sinken, trank etwas und richtete ihren Blick unbewusst auf die Berge. Immer wenn dort an einer gewissen Stelle plötzlich alle Vögel aufscheuchten, wusste die junge Frau, das bei Akaya etwas schief gelaufen sein musste. Die ersten Tage passierte das so gut wie alle halbe Stunde, doch inzwischen wurden die Abstände länger. Seit Akaya nicht mehr bei ihr war, überkam sie häufig das Gefühl der Einsamkeit, obwohl ihre Freunde alle um sie herum waren. Auch die Sorge um ihre Kinder wurde schlimmer, zudem sie sich nun auch noch um ihn sorgen machte. Zum ersten Mal wurde Moe klar, wie sehr ihr der Halt ihres Mannes fehlte. Sie berührte den Anhänger ihrer Kette. Momentan trug sie ja nur eine der Beiden, da Mio noch im Besitz der Zweiten war. „Du machst dir sorgen, nicht?“, setzte Mio sich lächelnd zu der Älteren, welche ihren Blick erwiderte. Die Orangehaarige nickte stumm, Jüngere neigte ihren Kopf etwas zur Seite und betrachtete anschließend die Kette ihres Gegenübers. „Darf ich mal sehen?“, fragte sie, woraufhin die Angesprochene verwundert zustimmte. Mio nahm den Anhänger in ihre Finger und musterte ihn. Es waren zwei Silberstränge, welche die Form eines Herzens nachzogen. In ihrer Mitte befand sich ein kleiner, ovaler, roter Stein. „Der ist wirklich schön. Hat Akaya ihn dir Geschenkt?“, lächelte die Hellorangehaarige fragend. Moe begann zu schmunzeln „Ja. Damals sind wir vor Hideki, dem General unseres Schlosses, geflüchtet. Da hat mich Akaya auf den Dachboden des Schlosses gebracht, wo sich die ganzen Sachen, unserer angeblichen Vorfahren befunden haben sollen. Jetzt wissen wir ja, das es nur irgendwelcher Krempel ist. Naja und zwischen dem ganzen Kram, lag eben auch diese Kette. Zu dem Zeitpunkt war ich im dritten Monat mit Ayaka schwanger und noch nicht mit Akaya zusammen. Ich hatte auch nicht wirklich das Gefühl, das sich das bald ändern würde. Als er mir diese Kette schenkte, war ich dennoch wirklich sehr glücklich darüber. Kurz danach wurden wir von einer Kreatur angegriffen, wegen welcher Akaya beinahe sein Leben verloren hätte“. „Ah, das erzählte Chiyo uns schon. Das war der Tag, an dem ihr eure 'Liebestattoos' bekamt“, lächelte Mio. Die andere Wächterin blinzelte, lächelte danach aber „Genau“. Ihr Blick wanderte zu ihrer rechten Hand, auf deren Rücken sich jene Narbe befand, über welche sie sanft mit ihrem Finger fuhr. „Wie hat dir Akaya damals eigentlich den Heiratsantrag gemacht?“, sah Mio total erwartungsvoll und neugierig zu der Älteren. Jene blinzelte, wobei sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. Danach schielte sie zur Seite „Also einen Antrag würde ich das jetzt nicht unbedingt direkt nennen. Es war eher ein Kommentar von mir, mit welchem ich ihn berichtigt habe. Er meinte damals, einen Tag vor Heiligabend, als er mich trug weil mir schwindelig wegen meiner Schwangerschaft war, das er mich über die Türschwelle tragen würde und es dann Weihnachtsglück bringt. Doch eigentlich tut man das dann, wenn man geheiratet hat. Es ist ein brauch, welcher Glück bringen soll. Also verbesserte ich ihn und er sagte, das sich das wohl einrichten ließe und ich stimmte zu. Man könnte sagen, das wir somit wohl verlobt waren. Auch wenn das nie wirklich zur Sprache kam. Einen Tag danach wurde Ayaka geboren und den Tag darauf wurden wir vom Chaos angegriffen“. Mio lächelte sanft „Also ich finde das trotzdem sehr romantisch, auch wenn es vielleicht kein üblicher Antrag war. Aber so ist dein Mann eben, oder nicht? So etwas aus dem Bauch heraus zu machen ist doch auch eine schöne Sache“. Die Ältere sah zur Jüngeren und fing ebenfalls an zu lächeln „Stimmt. Damals ist wirklich viel auf einmal passiert. Trotzdem wusste er immer genau was ich mir wünsche. Er hat mich damals sogar an dem Tag vor Heiligabend zu einem Haus gebracht, welches leer stand. Eigentlich wollten wir vor den neugierigen Stadtbewohnern fliehen, da Ayaka ja das erste Wächterkind war. Er meinte damals, das er sich öfter bei diesem Haus aufgehalten hatte und es leer stünde, weil die Erben sich nicht einigen konnten. Es war das perfekte Haus für eine Familie. Daher sagte ich ihm, das wir es ja vielleicht kaufen könnten. Am nächsten Tag, an Heiligabend, schenkte er mir dann den Schlüssel zu jenem Haus. Dieser Schuft hatte es schon gekauft und wollte wohl nur noch mal vorher meine Meinung dazu hören“. Nachdem Moe Mio das erzählte, fiel ihr der sanfte Blick des Mädchens auf. „Mio?“, huschte es über die Lippen der Orangehaarigen. „Ich freue mich nur sehr für euch, das ist alles“, entgegnete die Jüngere. Dabei fiel der Älteren etwas ein „Wie sieht das eigentlich bei dir und Arata aus? Den Rosenkranz hast du doch sicher von ihm, oder?“. Auf einmal wich das Lächeln, einem traurigen Blick. Moe sah nun besorgt zu dem Mädchen „Entschuldige, ich wollte nicht“. „Nein, schon gut. Ja, er ist von Arata. Er hat ihn mir geschenkt, nachdem er vor ein paar Jahren wieder zu uns gekommen ist. Zu dem Zeitpunkt wusste er schon von meinen Gefühlen. Diese Kette schenkte er mir aber, um sich selbst daran zu erinnern, das er sich von mir fernhalten muss“, erklärte die Hellorangehaarige. Die junge Frau verstand nicht ganz „Fern halten?“. Mio nickte „Wir haben doch erzählt, das ich dich mit der Immunität gegen Akaya´s Kräfte gesegnet habe. Ich selbst aber, besitze diese nicht. Eine Berührung von Arata´s bloßer Hand und er tötet mich“. Moe hielt inne. Danach legte sie sanft eine Hand auf die Wange des Mädchens. „Ob ich nun gegen Akaya´s Kräfte immun bin oder nicht, wäre mir gleich. Ich hätte ihn niemals aufgegeben. Aber wenn er sich fernhalten will, bedeutet das nicht dann, das du Arata ebenfalls viel bedeutest?“, lächelte die junge Frau. Mio´s Gesichtszüge wurden verwundert. Sie strich sich verlegen ein paar ihrer Haare hinter ihr Ohr. „Das weis ich ehrlich gesagt nicht. Ich akzeptiere seine Entscheidung, da ich sie irgendwo auch nachvollziehen kann. Arata trägt zwar wie Akaya Handschuhe, dennoch berührt er andere nur sehr ungern, auch wenn mit den Handschuhen nichts passiert. Zudem bist du Charakterlich wesentlich stärker wie ich, Moe. Ich könnte das alles, was du durchgestanden hast, nicht schaffen“, gab das Mädchen zu. „Das glaube ich nicht. Deine Gefühle haben sich doch trotz allem nicht verändert, oder? Ich habe doch genau gesehen, wie du ihn zwischendurch ansiehst. Auch sind seine Blicke mir nicht entgangen. Gib einfach nicht auf“, lächelte Moe. Anschließend nahm sie ihren Ehering ab und zeigte der Jüngeren, was in diesem eingraviert war 'Ein Leben lang & über den Tod hinaus'. „Das ist das, was Akaya´s und meine Gefühle und unser Leben zusammen fasst“, steckte die Orangehaarige ihren Ring wieder an. Die Angesprochene sah einfach nur erstaunt zu der Älteren. Ehe sie etwas darauf erwidern konnte, hörten sie auf einmal, wie die Vögel erneut aufscheuchten und sahen in deren Richtung. Mio befürchtete das ihre Nachfahrin sich wieder sorgen machen könnte und sah daher vorsichtig zu ihr. Jedoch stand Moe auf und lächelte entschlossen zu dem Berg auf, auf welchem sich ein riesiger Wald entlang zog. „Akaya gibt alles, also werde ich das auch tun. Immerhin habe ich doch gesagt, das ich besser sein werde wie er“, blickte die Ältere zu der Jüngeren herab. Mio erhob sich ebenfalls „Gut, machen wir weiter“.   Akemi und Ayumi befanden sich gerade im Wald, während sich der Rest ihrer Freunde ausruhte. Sie trainierten häufig zusammen. Manabu ließ sich auf eine der Bänke draußen sinken und hielt sich den Kopf. Dieser schmerzte ihm wirklich höllisch. „Daran gewöhnst du dich irgendwann. Der Schmerz wird immer weniger werden“, setzte Masaru sich zu seinem Schützling. „Das hoffe ich wirklich,sonst werde ich noch Wahnsinnig“, schmunzelte der Jüngere. „Das ist eher unwahrscheinlich. So schnell wird ein Wächter nicht verrückt“, entgegnete der vergangene Wissenswächter trocken. Manabu linste zu ihm „Das war auch nicht wirklich ernst gemeint… Ich glaube, allmählich weis ich was Akaya meinte“. Masaru verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und steckte dabei seine Hände in die Ärmel seines Yukata. Sein Nachfahre bemerkte, wie der Ältere in eine Richtung starrte und folgte dieser mit seinen Augen. Cho und Chiyo befanden sich in seinem Sichtfeld. Auf einmal erhob Masaru seine Stimme „Ich habe keine Zeit, mir Gedanken um irgendwelche ironischen Dinge zu machen. Wir wissen nicht genau wann Yami das nächste mal zuschlägt, aber wenn es soweit ist, wird das wohl unser Ende sein. Ich werde Cho daher niemals heiraten können, dazu bleibt uns einfach nicht mehr genügend Zeit. Deswegen möchte ich die Zeit nutzen, die uns noch bleibt und nicht mit unnötigen Dingen verschwenden. Uns allen ist bewusst, das unsere Zeit abläuft. Aber zum Wohle aller Dimensionen und der Zukunft, nehmen wir das gerne in Kauf“. Manabu weitete seine Augen etwas. So hatte er das alles noch gar nicht betrachtet. Beziehungsweise wohl eher verdrängt. Ihre Vorfahren würden bald sterben. Sie schwiegen sich eine Weile an und die Kopfschmerzen des Jüngeren wurden allmählich besser. „Sag mal, wie ist das eigentlich mit der Zeitverschiebung? Wir sind ja nun schon einige Tage hier, was passiert in der Zeit in unserem Zeitstrang? Unsere Kinder sind immerhin noch auf unsere Hilfe angewiesen“, bereitete es Manabu sorgen. „Darüber brauchst du dir keinen Kopf zu machen. Während hier Tage vergehen, vergehen bei euch nur Stunden. Wie genau sich das verhält weis ich nicht, aber bei euren Kindern sollten nicht mehr wie ein paar Stunden vergangen sein“, erklärte Masaru. Auf eine Art erleichterte das den gegenwärtigen Wissenswächter, aber andererseits waren auch wenige Stunden viel. Also wirklich beruhigen tat ihn das auch nicht und seinen Freunden ging es da wohl ähnlich.   Seit Tagen hörte Akaya nur noch das Geplätscher des Wassers, welches sich seinen Weg den Wasserfall herunter bahnte. Auch gerade saß er wieder unter jenem und versuchte die Kräfte in sich unter Kontrolle zu bringen. Schön war was anderes. So durcheinander und aufgewühlt hatte er sich in seinem langen Leben noch nie gefühlt. Aber das schlimmste war, das er seinen eigenen Körper nicht richtig unter Kontrolle hatte. Wie oft musste Arata ihn die letzten Tage aufhalten, damit er nichts fatales tat? Der gegenwärtige Todeswächter hatte aufgehört zu zählen. Momentan ging es glücklicherweise. Er konnte sich daher sogar etwas mit seinem Vorfahren unterhalten „Ist bestimmt nervig, die ganze Zeit Babysitter spielen zu müssen“. Arata erwiderte den Blick des Älteren „Nicht wirklich. Ich weis ja wofür ich es tue“. Akaya grinste „Wenn das so ist“. „Die Narbe, welche du auf deiner Brust trägst. Sie endet auf deinem Rücken, nicht?“, fragte der vergangene Todeswächter. Der Angesprochene richtete seinen Blick auf die Narbe, wobei das Wasser unerbittlich auf ihn herunter prasselte. Ein Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen „Ja. Der Angriff der Kreatur verfehlte damals nur knapp mein Herz. Den Gesichtsausdruck den Moe hatte, als sie sah wie ich durchbohrt wurde, werde ich wohl nie vergessen. Ich stand ja auch unmittelbar vor ihr“. Arata betrachtete den anderen Wächter stumm. „Und wie schaut es bei dir und Mio aus? Das sie dir wichtig ist, erkennt wohl sogar ein Blinder“, schmunzelte Akaya. „Das mag sein, aber nicht so wie du vermutest“ „Ach nein? Dann klär mich mal bitte auf, so unter Todeswächtern“ „Da gibt es nichts zu erklären. Genau so wie du, bin ich der Tod höchst persönlich. Eine Berührung von mir reicht und ich entreiße demjenigen sein Leben. Es ist für alle besser, einen gewissen Abstand zu mir zu halten“ Der Ältere lachte etwas, weshalb Arata fragend zu ihm sah. „Genau so habe ich damals auch gedacht. Doch Moe ist nun mal eben ein Sturkopf. Ich hätte sie ewig zurückweisen können und sie wäre hartnäckig geblieben. Auch wenn ich sie nicht berühren könnte, das war ihr damals schon gleich. Sie hat immer nur mich gesehen und nicht das mich eigentlich gefährlich macht. Wenn man so darüber nachdenkt, ziemlich dumm von ihr, oder? Könnte man vielleicht meinen, aber eigentlich war es das Beste, was sie hätte tun können. Sie hat mir mein Leben gerettet. Denkst du nicht, das es vielleicht weniger wichtig ist was du bist sondern wer du bist?“, schielte Akaya zu seinem Vorfahren. Der Angesprochene hielt kurz inne, so allmählich wurde ihm die ganze Situation zu dumm. „Du solltest weniger reden und dich mehr konzentrieren! Ich habe keine Lust dich gleich wieder aufhalten zu müssen“, murrte Arata. Der andere Todeswächter schmunzelte zufrieden. „Jawohl, Meister Ich – verleugne – meine – Gefühle!“, schloss Akaya seine Augen und konzentrierte sich erneut. Der Angesprochene zuckte unentspannt mit seiner Augenbraue. Dieser Typ machte ihn wirklich Wahnsinnig. Seine Meinung würde er dennoch nicht ändern, ob sein Nachfahre nun recht hatte oder nicht. So war es einfach besser für alle.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)