Sunpô no Gâdian von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Verderben]) ================================================================================ 22. Kapitel |Entführung | ------------------------- Eine Woche war nun vergangen, seit dem Moe für kurze Zeit tot gewesen war. Das der Alltag wieder eingekehrt war, konnte man eher weniger sagen. Akaya schlief seit jenem Tag wenig, da er immer überprüfte, ob Moe auch wirklich atmete. Er beobachtete sie und Amaya oft beim schlafen. „Denkst du nicht, du solltest mal etwas schlafen?“, ertönte Moe´s Stimme, woraufhin er verwundert zu ihr herunter sah. Allein die drei Monde, erhellten ihr Zimmer. Die Orangehaarige wandt sich zu ihrem Mann und blickte zu ihm auf. „Du schläfst in letzter Zeit nicht viel. Jede Nacht wachst du über uns. Akaya, wenn das Schicksal selbst sagt, das es so in Ordnung ist, wird es das auch sein. Mir geht es blendend und Amaya auch. Dafür siehst du von Tag zu Tag müder aus“, flüsterte Moe, da sie die Kleine, welche in ihrem Bettchen vor ihrem Bett, nicht wecken wollte. „Wenn es nur das wäre… Ich habe dich einmal verloren. Noch einmal würde ich das sicher nicht durchstehen“, seufzte er. Moe setzte sich auf und sah ihn direkt an „Hey, schon vergessen? Du alterst jetzt wieder normal und da Frauen länger leben wie Männer...“. Der Weißhaarige erwiderte, verwundert, den Blick seiner Frau. Diese wiederum schmunzelte. Anschließend lehnte sie sich an seine Brust und kuschelte sich an ihn. „Es werden bestimmt noch schwere Zeiten auf uns zukommen, aber auch die werden wir überstehen. Shizuka wird auch noch lernen, was es heißt, sich mit den Wächtern angelegt zu haben. Aber die braucht scheinbar erst mal eine Pause, nach dem Angriff der erbosten Ai“, lachte Moe, leise. Akaya hingegen legte einen Arm um sie und drückte sie etwas an sich. „Du hast recht. Immerhin ist meine Zweitgrößte Angst nun auch erloschen. Ich muss euch nicht sterben sehen und wieder alleine weiter leben. Auch wenn es sicher ein komisches Gefühl wird, nach Jahrhunderten wieder zu altern“, grinste er. Die Orangehaarige lächelte. „Und ich werde nicht allein alt und runzelig. Aber wenn das deine Zweite war, was ist dann deine erste?“, richtete Moe ihren Blick auf den Todeswächter. „Die...ist vor einer Woche eingetreten und wurde zum Glück auch wieder beseitigt“, schmunzelte Akaya, glücklich. Die Lebenswächterin erwiderte es mit einem Lächeln. Auf einmal machte Amaya sich bemerkbar. „Oh, hat da jemand Hunger?“, stand Moe auf und ging zu dem Kinderbettchen. Das Mädchen sah mürrisch zu ihrer Mama auf, welche sie schließlich aus dem Bett hob. „Komisch, unsere Töchter haben beide den Appetit von ihrem Vater. Akio hat nie so viel Hunger gehabt“, schmunzelte die junge Frau und begann die Kleine zu stillen, wobei sie sich auf die Bettkante setzte. „Dafür mögen sie die Küsschen ihres geliebten Papi genau so sehr, wie ihre Mami“, entgegnete der Weißhaarige, grinsend. „Du oller Spinner“, meinte Moe nur dazu. Krähe stand vor der Zimmertür und lächelte erleichtert. Auch sie schlief in letzter Zeit wenig, aber das lag eher an den Alpträumen, welche sie heimsuchten. Sie hatte inzwischen schon angst davor zu schlafen, konnte aber mit niemandem darüber sprechen. Sie wollte Akaya und Moe keine Sorgen bereiten. Nicht, nach dem was sie in letzter Zeit durchmachen mussten. Ihr wurde wieder ganz mulmig zumute, wenn sie daran dachte, das Moe kurze Zeit gestorben war. Sie kannte Akaya schon solange, aber so hatte sie ihn wirklich noch nie erlebt und das wollte sie auch nie wieder. „Was machst du hier?“, stand auf einmal Kumo vor ihr und betrachtete sie. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick und bekam einen verlegenen Rotschimmer. „Naja...das ist so...also...“, stammelte sie. „Wenn du so komisch sprichst, muss es ja was wirklich unangenehmes sein. Besonders da du die letzten Nächte immer hier gestanden hast“, entgegnete der Dunkelblauhaarige. Krähe blinzelte. Er wusste, das sie immer dort gestanden hatte? Sie begann leicht zu lächeln. Die Brünette hatte ganz vergessen, das Kumo auch eine gute Beobachtungsgabe besaß. Das ist ihr besonders in der Illusionswelt bewusst geworden. Aber nicht nur das nagte seit dem an ihr. „Denkst du nicht, Akaya bemerkt dich, wenn du weiter hier herum stehst?“, erhob Kumo seine Stimmer erneut, leise. Das riss das Mädchen aus ihren Gedanken „Hm? Oh, ja...da wirst du sicher recht haben“. Anschließend begab Die 14 Jährige sich zurück in ihr Zimmer und legte sich in ihr Bett, als ihr plötzlich Kumo auffiel, welcher neben ihrem Bett platz nahm und sich an es lehnte. „Aber was..? Kumo was machst du da?“, wollte sie von ihm wissen. „Neben deinem Bett sitzen. Was denn sonst?“, antwortete er. „Das sehe ich auch, aber warum?“, seufzte sie lächelnd. Nach ihren Worten, sah er zu ihr auf und ihre Blicke trafen sich „Na weil du doch nicht schlafen kannst. Vielleicht hilft es ja, wenn ich hier sitze“. Krähe´s Wangen nahmen erneut einen leichte Rotschimmer an. „Wenn du meinst. Aber mach mich morgen nicht dafür verantwortlich, wenn du nicht schlafen konntest!“, kuschelte sich das Mädchen in ihr Bett und wandt dem Jungen den Rücken zu. „Ich musste schon in schlimmeren Positionen schlafen“, meinte Kumo nur dazu. Krähe hingegen vergrub ihr Gesicht halb unter der Decke. Wie sollte sie denn so einschlafen? Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Sie hasste es wirklich, das sie sich seit neustem so merkwürdig in seiner Gegenwart fühlte. Dabei schwirrten ihr auch immer wieder Akemi´s Worte durch den Kopf. Sie war ihr zwar wirklich dankbar, das sie niemandem davon erzählt hatte, dennoch bekam sie es seit dem nicht mehr aus dem Kopf. „Guten Morgen“, betrat Akaya, gut gelaunt, die Küche. Dieses mal hatte Ayaka, zu ihrer Verwunderung, ihren Papa gut aus dem Bett bekommen. „Papa scheint diese Nacht sehr gut geschlafen zu haben“, stellte die Kleine, fröhlich, fest. „Und wie! Aber dafür sieht unsere Große Kleine heute verdammt müde aus“, bemerkte der Weißhaarige es sofort. Er fing an zu schmunzeln „Hast du etwa eine aufregende Nacht hinter dir?“. Die, nicht gerade gut gelaunte, Teenagerin sah sauer zu ihm auf. „Uh, wenn Blicke töten könnten. Wie gut, das ich der Tod höchst persönlich bin“, grinste Akaya. „Nun ärgere sie doch nicht so. Man kann auch mal schlechte Nächte haben“, seufzte Moe lächelnd und drückte ihrem Mann dabei Akio´s Essen in die Hand. Der Todeswächter blinzelte und setzte sich dann lächelnd vor seinen Sohn „Dann lassen wir die Schlacht mal beginnen!“. „Wie kann man nur um diese Uhrzeit so gut gelaunt sein?“, legte Krähe, frustriert, ihren Kopf auf den Tisch. „Akaya ist eben, wie er ist. Weist du doch“, lächelte Moe und musterte die Jüngere dabei. Sie wirkte wirklich sehr müde. „Stimmt etwas nicht? Wenn dich was bedrückt, kannst du es mir gerne sagen“, setzte die Orangehaarige sich neben die Brünette und lächelte sanft. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick. Sie zögerte kurz. „Ich bin einfach nur froh, das es dir gut geht“, nahm Krähe die Lebenswächterin in den Arm. „Krähe?“, blickte Moe verwundert drein. „Mama, Papa und Akio spielen schon wieder mit dem Frühstück!“, murrte Ayaka, welche mal wieder, etwas davon abbekommen hatte. Die Angesprochene sah zu den Dreien und schmunzelte. „Entschuldige Krähe“, erhob sich die Orangehaarige. „Nein, schon gut“, lächelte das Mädchen. Moe stoppte neben ihren Beiden Männern. „Wie seht ihr denn schon wieder aus? Man kann euch wirklich nicht aus den Augen lassen“, konnte die Orangehaarige sich ein leichte Lachen, nun doch nicht verkneifen. Akio war total vollgeschmiert und Akaya hatte ebenfalls überall Essen kleben. Selbst Ayaka hing etwas in den Haaren. Die junge Mutter stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Also gut, ab in die Wanne mit euch beiden! Aber schnell“, deutete Moe in Richtung Bad. Ihr Mann grinste „Eigentlich stehe ich ja darauf, wenn Mama mal etwas sauer wird. Aber in diesem Fall, sollten wir wohl auf sie hören, was?“. Nachdem er das sagte, schnappte er sich seinen Sohn und verschwand wenig später mit ihm im Badezimmer. Moe hingegen bekam einen leichten Rotschimmer „Dieser… Akaya! Wehe ihr macht das Bad nicht wieder sauber!“. Krähe beobachtete das alles, leicht lächelnd. Langsam schlich sich wieder der chaotische Familienalltag ein. „Mama und was ist mit mir. Ich habe Brei im Haar..“, zog Ayaka angewidert an ihren Haaren. Die Angesprochene schmunzelte „Na dann wollen wir das mal schnell auswaschen“. Anschließend nahm die junge Mutter ihre Tochter auf den Arm und machte sich mit ihr auf den Weg in das andere Badezimmer, aus welchem ihr gerade Kumo entgegen kam. „Ach Kumo? Magst du mal nach Krähe sehen? Ihr scheint es nicht sonderlich gut zu gehen...“, bat Moe ihn, besorgt. Der Dunkelblauhaarige nickte einfach nur und setzte seinen Weg fort. Ihn wunderte es nicht sonderlich, das es Krähe nicht gut ging. Sie konnte zwar schlafen, als er bei ihr war, wälzte sich aber die ganze Zeit hin und her. Wirklich erholsam sah das für ihn nicht gerade aus. Als er in der Küche ankam, war Krähe verschwunden. Wo mochte sie hin gegangen sein? Das hieß für ihn allerdings, das er sie nun suchen gehen müsste. „Das war´s wohl mit Frühstück“, sagte er, monoton und verließ danach das Haus. Krähe lief orientierungslos durch die Gegend. Was hatten ihre Träume wohl zu bedeuten? Sie hatte noch nie von so viel toten Menschen geträumt. Alles war dunkel und gefühlskalt. War es das, was Shizuka vor hatte? Die Dimension, wie das Chaos vor inzwischen knapp 5 Jahren, in Dunkelheit stürzen? Akaya sagte, sie wurde durch die negativen Gefühlen der Menschen stärker. Möchte sie deswegen das Chaos zurück holen? Um diese Gefühle in den Menschen hervor zu rufen? Vielleicht sogar Feindseligkeit gegenüber der Wächter sähen? Krähe stoppte in ihrer Bewegung. „Ach du Schande...“, huschte es über ihre Lippen. Wenn sie recht hatte, könnte das für die Wächter ein große´s Problem darstellen. Ebenso für deren Nachkommen, immerhin waren sie die zukünftigen Wächter. „Na wenn das nicht die kleine Krähe ist“, ertönte auf einmal, eine ihr bekannte, Frauenstimme. Sie richtete ihren Blick nach vorne „Shizuka“. „Wie schön, das du freiwillig zu mir kommst. Da spare ich es doch, dich zu mir zu holen. Aber was rede ich da, deine Träume haben dich sicher zu mir geführt, nicht wahr?“, schmunzelte die Blauhaarige. Das Mädchen weitete ihre Augen etwas. „Du bist dafür verantwortlich!?“, entgegnete Krähe sauer. „Natürlich. Hättest du mit Akaya darüber gesprochen, wüsstest du das ich das kann. Aber...ach stimmt ja. Da war doch dieser Vorfall mit Moe gewesen. Und jetzt hat er nur noch Augen für seine richtige Familie“, grinste die Frau. Die Brünette knirschte mit ihren Zähnen „Rede nicht so einen Dreck! Ist doch nur klar, das er sich jetzt mehr um Moe kümmert“. „Trotzdem hätte es ihm doch auffallen müssen, das es dir schlechter geht“, lenkte Shizuka ein. Die 14 Jährige hielt inne. „Ah, ich hab recht“, schmunzelte die Ältere. „Und wo ist dein Beschützer vom letzten mal? Ehm...Kumo?“, fügte sie, fragend, hinzu. „Woher soll ich das wissen? Ich bin eben einfach gegangen“, antwortete Krähe. „Er scheint sich dann ja wirklich viele Sorgen um dich zu machen, wenn er dich einfach gehen lässt“, spielte die Frau an ihren Haaren herum. „Ich kann auch ganz gut allein auf mich aufpassen! Also lass Kumo gefälligst da raus!“, knurrte das Mädchen. „Uh...ich habe einen Wunden Punkt erwischt. Klingt ganz nach unerwiderter Liebe. Obwohl...kann Kumo so etwas, ohne Herz, überhaupt empfinden?“, tippte sich die Blauhaarige nachdenklich, mit ihrem Zeigefinger, gegen ihr Kinn. Krähe ballte eine Faust. Diese Frau sollte endlich ihren Mund halten. Das wusste sie doch alles selbst! Shizuka sah grinsend zu dem Mädchen. Sie hatte sie nun da, wo sie sie wollte. „Krähe!“, kam jemand von hinten angelaufen. Die Angesprochene wandt sich zu demjenigen. „Kumo?“, gab sie fragend von sich. Er stellte sie etwas vor sie „Was willst du von ihr?“. Die Brünette sah zu ihm auf. Er hatte nach ihr gesucht? „Ich habe Krähe gerade nur klar gemacht, wie hoffnungslos ihre Gefühle in mancher Hinsicht doch sind. Wenn sie an ihnen fest hält, wird sie unglücklich. Denke an meine Worte und an deine Träume“, schmunzelte Shizuka und verschwand im Schatten der Gasse. „Alles in Ordnung?“, drehte der Dunkelblauhaarige sich zu der gleichaltrigen. Erst da bemerkte er ihren, leicht traurigen, Gesichtsausdruck. Auf einmal erwiderte sie seinen Blick „Warum fragst du mich das? Tust du es aus Höflichkeit oder aus Sorge um mich?“. Diese Frage überrumpelte Kumo etwas. Wie kam sie so plötzlich darauf? Was hatte ihr diese Frau nur erzählt? Gerade als er antworten wollte, kam ihm Krähe zuvor. „Schon okay. Vergiss es“, lächelte sie traurig und wandt sich von ihm ab. Der 14 Jährige blickte irritiert drein. Er verstand dieses Mädchen gerade einfach nicht. Dennoch folgte er ihr. Nicht das Shizuka wieder auftauchen würde. Das war doch der einzige Grund, oder? Seit dem sie in der Illusionswelt gefangen gehalten wurden, war irgendetwas anders zwischen ihnen. Sie verhielt sich ihm gegenüber ab und an merkwürdig und schien öfter mal Fieber zu bekommen. Wurde sie eventuell krank? Oder hatte das alles einen anderen Grund? Wenn ja, welchen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)