Sunpô no Gâdian von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Verderben]) ================================================================================ 14. Kapitel ----------- Ein drei tägiger Schulausflug stand bevor. Natürlich war Akaya einer der begleitenden Lehrer, was Moe gar nicht in den Kram passte. Der tat das alles doch eh nur, um sich mal an die Mädchen heran machen zu können. Die Orangehaarige seufzte. Eigentlich konnte es ihr ja auch egal sein, was er tat und was nicht. War ja nicht ihr Problem. Sie freute sich einfach darauf, das sie an den Strand fuhren. Dort war sie schon lange nicht mehr gewesen. Wie lange war das noch gleich her? „Moe! Komm endlich, sonst fahren wir ohne dich!“, ertönte die fröhliche Stimme, von ihrem allseits geliebten Lieblingsreferendar. „Ich komme ja schon!“, konterte sie dieses mal, selbst mit einem Lächeln. Denn was er konnte konnte sie schon lange. Sie waren schon einige Stunden unterwegs, als sie eine Pause einlegten. Sie hielten an einem kleinen Waldstück, welches Moe interessiert betrachtete. Es wirkte magisch auf sie. Warum wusste sie auch nicht. Es war, als würde sie es mit einer längst vergessenen Erinnerung verbinden. Wo kam dieses Gefühl nur auf einmal her? „Es ist ein schönes Waldstück, nicht?“, grinste Akaya, welcher plötzlich neben ihr stand und weshalb die Schülerin etwas zusammen zuckte. Dieser Lehrer machte sie noch einmal wahnsinnig! Immer tauchte er urplötzlich auf und verschwand häufig auch genau so schnell wieder. „Möchtest du es dir ansehen?“, blickte er nun zu ihr herunter. Moe erwiderte seinen Blick. Sie würde schon gern. „Gut, dann mal los!“, schnappte der Weißhaarige sich ihr Handgelenk und schlich mit ihr in den Wald. „Aber, das dürfen wir nicht! Wir können doch nicht einfach...“, protestierte die Schülerin. „Entweder du willst ihn dir ansehen oder nicht. Dein Blick eben, hat allerdings Bände gesprochen“, schmunzelte der Ältere. Die 17 Jährige schaute verwundert drein. Er hatte das eben an ihrem Blick sehen können? Wenig später befanden sie sich inmitten des Wäldchen. „Doch größer, wie ich dachte“, staunte Akaya. „Allerdings. Und wie kommen wir hier nun wieder heraus?“, wollte Moe von dem jungen Mann wissen. „Soweit habe ich nicht gedacht. Wer konnte denn auch ahnen, das der kleine Wald doch so groß ist?“, grinste der Weißhaarige. Die Schülerin sah perplex zu ihm auf „Wie, sie wissen das nicht!? Wir müssen hier doch wieder heraus! Die Pause dürfte auch gleich vorbei sein“. „Hey, immer mal ganz ruhig mit den jungen Pferden. Wir werden hier schon heraus finden. Unterschätze mich mal bitte nicht, ja?“, gab Akaya beleidigt, mit einem Haufen Ironie, von sich. Noch ein weiterer Grund, weshalb Moe diesen Kerl einfach nicht ernst nehmen konnte. Trotzdem schaffte er es irgendwie, sie zu überzeugen „Nagut“. Anschließend schauten sie sich nach einem Weg um, welcher aus dem Wald heraus führen könnte. Allerdings fanden sie bei dieser Suche etwas ganz anderes. „Wow, der ist wirklich schön“, lächelte Moe, wobei sie den See betrachtete, welchen sie entdeckt hatten. „Wer hätte das gedacht? Von außen wirkt dieser Wald ziemlich robust, aber sein Inneres ist Wunderschön“, schmunzelte der Referendar. Nach diesen Worten, blickte Moe zu ihm auf. Warum hatte sie nur das Gefühl, das man diese Worte, auf irgend eine Weise, auch mit ihm in Verbindung bringen könnte? Kurz darauf hörten sie die Anderen, welche scheinbar nach ihnen suchten. „Da werden wir wohl doch vermisst, was? Somit hat sich auch das Problem gelöst, wie wir hier heraus finden“, grinste der Weißhaarige und hielt ihr seine Hand hin. Die Schülerin sah erst fragend zu dieser und dann zu ihm auf. Letztlich nahm sie seine Hand doch an. Immerhin wäre sie vorhin auch schon einige Male beinahe hingefallen. Bei den Anderen angekommen, durften sie diesen erst einmal erklären, was sie zusammen in dem Wald zu suchen hatten. Moe erzählte, sie sei einfach in den Wald gegangen und Akaya sei ihr nachgelaufen um sie zu suchen. Glücklicherweise glaubten sie ihr das. Das hätte sonst wirklich heikel werden können. Immerhin war er ein Lehrer und sie eine Schülerin. Wie sähe das bitte aus? So allein im Wald. Am Abend kamen sie endlich an ihrem Ziel an und wurden in die verschiedenen Häuschen verteilt. Anschließend wollten die Meisten nur noch schlafen, weil sie alle so erschöpft waren. Aber Moe erging es dort anders. Aus irgend einem Grund, war sie hellwach. Es könnte zwar auch daran liegen, das ihr der Mond mitten ins Gesicht schien, aber das bezweifelte sie arg. Also erhob sie sich wieder aus ihrem Bett und schlich leise aus dem Zimmer. Ein wenig frische Luft würde ihr sicher gut tun. Sie ging zu einer kleinen Lichtung, welche sich ein paar Meter über dem Strand befand. Von dort aus konnte sie das Meer sehen. Es wirkte so ruhig und zufrieden. Auf einmal bemerkte sie im Augenwinkel, wie jemand unten im Sand, vor dem Meer saß. Diese weißen Haare, würde man wohl überall wieder erkennen. Doch gerade, als sie sich genervt abwenden wollte, bemerkte sie den Blick des Referendar. Er wirkte irgendwie….traurig? Seit dem sie ihn kannte, hatte sie ihn eigentlich immer nur fröhlich gesehen. Er zeigte nie eine Schwäche oder dergleichen. Was musste so einem Menschen widerfahren sein, der sich so benahm? Moe seufzte. Sie erwischte sich gerade selbst dabei, wie sie anfing sich für ihren Lehrer zu interessieren. Also beschloss sie einfach mal zu ihm zu gehen. Wenig später kam sie bei ihm an und setzte sich einfach stumm neben ihn. Akaya hingegen sah verwundert zu der Jüngeren. „Moe? Solltest du nicht schlafen?“, wollte er von ihr wissen. „Wissen sie, ich war irgendwie hellwach. Und wenn jemand wie sie so niedergeschlagen vor dem Meer sitzt und mich erst bemerkt, wenn ich mich neben ihn setzte, stimmt wohl etwas nicht, oder?“, lächelte die Orangehaarige. Der Angesprochene blinzelte „Niedergeschlagen? Sah ich wirklich so traurig aus?“. „Ja, doch, für ihre Verhältnisse schon. Da sie sonst immer so fröhlich wirken“, schmunzelte Moe. Doch dieses wurde zu einen Grinsen „Haben sie etwa Probleme mit ihrer Freundin?“. „Wa- Also wirklich, Moe! Was genau würde dich das dann angehen? Du kannst mich doch nicht mal wirklich leiden“, schmunzelte er. Der Orangehaarigen stieg eine leichte Schamröte ins Gesicht. Eigentlich hatte er ja recht und woher wusste er das? Sicher hatte das in der Klasse die Runde gemacht, weil sie ja auch das Einzige Mädchen war, welches ihn nicht anschmachtete. „Entschuldigung, sie haben recht“, sah Moe erneut zu ihm auf und bemerkte erst in dem Augenblick, das Akaya´s Blick weiterhin auf ihr geruht hatte. Einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, woraufhin er seinen jedoch wieder zum Meer wandt. „Weist du Moe, so unrecht hast du da gar nicht. Weist du wie es ist, wenn man eine geliebte Person vergisst? Ich leider nicht. Doch genau das ist meiner Frau passiert. Sie hat alles vergessen. Da stelle ich es mir schon fast angenehmer vor, selbst alles zu vergessen, wie zu wissen, das sie nichts mehr weis und sich vielleicht nie wieder erinnern wird“, erklärte er. Die Angesprochene sah entgeistert zu ihm auf. Seine Frau hatte ihn komplett vergessen? Wie schrecklich. Mal davon abgesehen, das es sie wunderte, das er verheiratet war. Sie hatte ihn scheinbar vollkommen falsch eingeschätzt. Moe begann leicht traurig zu lächeln „Vielleicht weis ich nicht, wie sich das anfühlt, aber in letzter Zeit überkommt mich des öfteren mal das Gefühl von Leere. Ich weis nicht woher es kommt, aber vielleicht finde ich das ja noch heraus. Und sie sollten auch daran glauben, das ihre Frau sich wieder an sie erinnert! Außerdem könnten sie ihr doch auch dabei helfen, oder nicht? Es gibt doch bestimmt schöne Erinnerungen die sie zusammen teilen und die ihr auf die Sprünge helfen könnten?“. Der Referendar sah verwundert zu ihr herunter. Anschließend begann er zu grinsen „Du hast ja recht. Das sollte ich vielleicht wirklich tun. Aber da ist noch die Sache, das meine Frau wirklich ein Dickschädel sein kann, wenn sie will. Dazu kommt, das sie sehr ehrgeizig ist und weis was sie will. Wenn sie eine Meinung hat, dann steht sie auch zu dieser. Manchmal kann das echt anstrengend sein und einem Sorgen bereiten, aber so ist sie nun mal“. Moe blickte zu ihm auf. Der Gesichtsausdruck, den er gerade hatte, kam ihr aus welchen Gründen auch immer, bekannt vor. „Aber ich kenne auch keinen liebevolleren Menschen, wie sie.Sie stellt ihr Wohl, immer hinter das der Anderen. Da ähnelt sie einer guten Freundin von uns, wirklich sehr“, fügte der Weißhaarige noch hinzu. Die Orangehaarige lächelte leicht „Ich sehe schon. Sie sind wirklich kein Schürzenjäger. Ihre Art und Weise lässt das zwar schnell vermuten, aber sie sind einfach nur ziemlich Eigen. Sie lieben ihre Frau wirklich sehr. So etwas ist in der heutigen Zeit auch sehr selten geworden. Deshalb freut es mich sehr für sie. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie sich wieder an sie erinnern wird. Sicher fühlt sie genau so wie sie und braucht vielleicht nur etwas Zeit um sich zu erinnern“. Plötzlich umarmte der Ältere die Jüngere. Diese bekam dadurch sofort einen Rotschimmer. „H – Hey...was soll dass? Ich bin ihre Schülerin, schon vergessen? Sie dürf-“ „Nur ein bisschen, bitte“, unterbrach er die Orangehaarige. Die Angesprochene nickte daraufhin nur leicht. Was war nur auf einmal mit Akaya los? Vor allem, was, wenn sie jemand sehen würde? Aber er schien wirklich fertig zu sein und löste gerade ein Gefühl in ihr aus, welches ihr gar nicht gefiel. Sorge. Immerhin war er ihr Lehrer und dazu noch verheiratet. Sie durfte jetzt nicht anfangen, Sympathie für den Typen zu entwickeln. Trotz allem saßen sie noch eine ganze Weile so da. Am nächsten Morgen tat Akaya so, als wäre nichts gewesen. „Moe, warum siehst du denn so fertig aus? Hast du nicht gut geschlafen?“, wollte Hotaru von ihr wissen. Die Angesprochene sah zu ihrer besten Freundin „Ja, so in der Art“. Die Orangehaarige seufzte. Auf einmal hielt ihr jemand ein Eis vor die Nase, welches sie irritiert ansah. „Als Dankeschön, für gestern Nacht“, zwinkerte der Weißhaarige. Moe nahm es dankend entgegen. Es waren Vanille und Melone, ihre Lieblingssorten. Woher wusste Akaya das? Hatte er Hotaru deswegen gefragt? Momentan durften die Schüler machen was sie wollten. Die 17 Jährige fragte sich gerade wirklich, wo ihre Freundin abgeblieben war. „Auf sie ist auch wirklich kein verlass“, murrte Moe trotzig. Dabei fiel ihr auf, das sie so ziemlich zurück gelassen worden war. „Typisch! Wo sind denn alle hin !?“, beschwerte sich die junge Frau und rannte dabei fast ein kleines Mädchen über den Haufen. „Oh entschuldige, habe ich dir weh geta-“, unterbrach Moe ihren Satz. Die Kleine dürfte circa 4 Jahre alt sein, hatte weiße Haare und grüne Augen. Sie löste ein verdammt merkwürdiges Gefühl in der Schülerin aus. Was hatte das nur zu bedeuten? Sie hielt sich ihre freie Hand gegen die Stirn, da sie leichte Kopfschmerzen bekam. „Ist dir nicht gut?“, fragte das Mädchen besorgt. Moe erwiderte ihren Blick. „Nein, schon in Ordnung. Aber sag mal, wo sind denn deine Eltern?“, interessierte es die Orangehaarige schon, da weit und breit niemand außer ihnen zu sehen war. „Das weis ich leider nicht. Ich muss sie verloren haben. Mama und Papa machen sich bestimmt sorgen um Ayaka...“, sagte die 4 Jährige. Moe musterte das Mädchen, kniete sich vor sie und lächelte sie an. Anschließend hielt sie ihr ihr Eis hin „Hier, habe auch noch nicht daran geschleckt. Und ich werde dir helfen deine Eltern wieder zu finden“. Ayaka sah mit großen Augen auf das Eis „Oh, Vanille und Melone! Die Sorten mag Ayaka sehr gerne“. Also nahm die Kleine das Eis fröhlich entgegen. Moe freute sich, ihr eine Freude machen zu können. Aber warum kam ihr das alles so vertraut vor? Einige Zeit später hatten sie die Eltern der Kleinen immer noch nicht finden können. „Weist du noch, wo du sie verloren hast?“, wollte Moe von dem Mädchen wissen. Doch dieses schüttelte nur seinen Kopf „Nein“. „Moe! Hier steckst du! Die Anderen haben sich schon gewundert wo du steckst“, kam Akaya angelaufen. Kurz danach bemerkte er das kleine Mädchen und wirkte irritiert, weshalb Moe ihn fragend ansah „Stimmt etwas nicht? Kennst du vielleicht die Eltern dieses Mädchen´s?“. Der Angesprochene hielt kurz inne und schien sich dann wieder zu fangen „Nein, tut mir leid. Sucht ihr sie?“. Die Angesprochenen nickten daraufhin. „Dann werde ich euch gerne behilflich sein. Ihr müsst wissen, ich bin gut im Suchen anderer Leute“, grinste der Weißhaarige. Moe hingegen sah zwischen dem Mädchen und dem Referendar hin und her. Kam ihr das nur so vor….oder sahen die sich verdammt ähnlich? Erneut bekam die junge Frau Kopfschmerzen und hielt sich diesen „Kch“. Was hatte das alles zu bedeuten? Die Leere in ihrem Körper schien sich füllen zu wollen, aber wollte sie das wirklich, wenn es bedeutete das sie schmerzen haben würde? Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und sie brach zusammen. Sie konnte nur noch ihren Namen vernehmen, welchen Akaya kurz rief. Dieser fing sie gerade noch auf und sah besorgt zu ihr herunter. Anschließend wanderte sein Blick zu dem Mädchen. „Ayaka...wie ist das?“, kam es über seine Lippen. Doch das Kleine Mädchen lächelte nur traurig, ehe sie sich auflöste. Akaya´s Augen weiteten sich etwas. Doch kurz darauf begann ein leichtes Lächeln seine Lippen zu zieren. „Danke Ayaka“ Einige Stunden später kam Moe endlich wieder zu sich. Sie öffnete ihre Augen und setzte sich vorsichtig auf. Anschließend sah sie sich verwirrt um. Wo war sie und was war passiert? „Das Mädchen!“, fiel es ihr wieder ein. „Dem geht es gut. Sie ist wieder bei ihren Eltern“, ertönte plötzlich Akaya´s Stimme. Die Schülerin sah zu ihm „Wo bin ich?“. „Ich habe dich in ein Häuschen, in der Nähe, gebracht. Ich wollte dich nicht so lange durch die Gegend schleppen müssen, wie hätte das denn ausgesehen?“, grinste der Weißhaarige. Moe lächelte verunglückt. Sie war sich nicht sicher, ob es besser war, das sie nun BEIDE nicht wieder zurück kamen. „Was ist mit den anderen Lehrern?“, wollte sie daher wissen. „Denen habe ich erzählt, das ich dich zum Krankenhaus gebracht habe, da du in der nähe eines zusammen gebrochen wärst“, schmunzelte Akaya. „Und sie meinen, das fällt nicht auf?“, meinte die Orangehaarige skeptisch. „Und wenn, ist das wohl Pech. Dann habe ich dich eben entführt“, grinste der Ältere. Diese Worte ließen Moe leicht erröten. „Lassen sie diese Späße. Ich finde das nicht witzig. Was würde ihre Frau dazu sagen?“, murrte die Schülerin trotzig. Auf einmal hockte Akaya neben dem Bett, sah sie genau an und schmunzelte „Sag du es mir“. Die junge Frau blinzelte verwundert. Sie wusste nicht recht, was sie mit dieser Aussage anfangen sollte. Was meinte er damit? Sie kannte seine Frau doch gar nicht. Oder? Wieso stellte sie das bloß in Frage? Sie hatte allmählich das Gefühl, ihr Kopf würde platzen. „Sag mal, Moe. Findest du nicht auch, das Ayaka ein lustiges Wortspiel mit meinem Namen ist? Das Mädchen vorhin hieß doch so, oder?“, sagte der Ältere plötzlich. Die Angesprochene sah erneut zu ihm. Was meinte er denn nun wieder damit? Und warum lösten diese Worte so ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus? Eines, das sie nicht beschreiben konnte. Wieso musste ihr Lehrer, ihr Lehrer sein? Warum war er so, wie er war? Weshalb interessierte sie das überhaupt? Moe hielt kurz inne und wandt ihren Blick von dem Weißhaarigen ab. Wieso war dieser Mann verheiratet? Warum mochte sie ihn auf einmal mehr, wie ihr selbst lieb war? Wann wahr das nur passiert? Weshalb stellte sie sich diese Fragen überhaupt? Sie nahm ihren Kopf in ihre Hände. Die junge Frau hatte das Gefühl, er wäre kurz davor zu platzen und aus irgend einem, ihr unerklärlichem Grund, sammelten sich Tränen in ihren Augen. „Was ist nur los mit mir? Warum mussten sie auch unbedingt vor 3 Wochen auf unsere Schule kommen? Ohne sie, hätte ich einfach wie bisher weiter leben können...“, gab Moe leise von sich. Akaya sah stumm zu ihr „Ist es denn das, was du willst? So weiter leben, wie du es bisher getan hast? Da stellt sich mir doch die Frage, wie du bisher gelebt hast, Moe?“. Die Angesprochene blickte zu ihm auf „Ist doch ganz klar, ich habe..“. Plötzlich wurde der jungen Frau bewusst, das sie nicht wusste, wie ihr Leben davor ausgesehen hatte. Wo war sie geboren worden? Wo war sie früher zur Schule gegangen? Hatte sie noch anderen Freunde wie Hotaru gehabt? Wer war sie überhaupt? Die Tränen, welche sich bis eben in ihren Augen gesammelt hatten, bahnten sich nun einen Weg über ihre Wangen. „Wer bin ich? Akaya, wer bin ich?“, richtete sie ihren Blick, verzweifelt, auf den Älteren. Dieser erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln „Darauf musst du leider selber kommen. Deine Erinnerung muss von selbst wieder kommen, Sternchen“. Er strich ihr noch einmal liebevoll über den Kopf, ehe er sich von ihr abwandt. Moe sah verwundert zu ihm. „Sternchen…?“, wiederholte sie murmelnd. „Wer wurde noch gleich so genannt?“, überlegte sie laut und starrte dabei auf die Bettdecke. „Ah, ich glaube, ihr Name war Akemi“, lächelte die Orangehaarige etwas, da sich ein Gefühl von tiefer Freundschaft, in ihr ausbreitete. „Hatte sie nicht eine Zwillingsschwester? Wie hieß sie noch gleich? …. Achja, Kuraiko. Die Beiden sind so gegensätzlich, aber wirklich liebenswerte Personen“, schmunzelte die junge Frau und bemerkte Akaya´s merkwürdigen Blick, weswegen sie zu ihm sah. „Stimmt etwas nicht?“, wollte sie von ihm wissen. „Du erinnerst dich an Akemi und Kuraiko?“, fragte er nach. Die Angesprochene nickte etwas „Ja, ich meine zwei Mädchen zu kennen, die so heißen. Dann gab es da noch einen...Griesgram? Ich glaube Kano war sein Name“, lachte sie etwas, da sie die Bezeichnung doch etwas lustig fand. „Und den Energiegeladenen Katsuro gibt es auch noch. Ebenso wie das wandelnde Lexikon Manabu und das Mädchen, welches immer über alle wacht. Ehm...Chiyo heißt sie“, schmunzelte die Schülerin zufrieden. Sie wusste zwar nicht, wie sie diese Personen einordnen sollte, aber sie waren da. Ihre Freunde. Der Weißhaarige musste sich erst einmal setzten. Nun fragte Moe sich, ob es ihm nicht gut ging, da er ziemlich komisch drein schaute. „Geht es ihnen nicht gut? Soll ich vielleicht“ „Nein, geht schon“, unterbrach er die junge Frau grinsend. Diese hingegen blickte skeptisch zu ihm. Das Grinsen war kein echtes, er verbarg seine wahren Gefühle. Moe spürte, wie ihre innere Leere allmählich begann sich zu füllen. Dennoch war sie sich sicher, das noch etwas wichtiges fehlte. Plötzlich überkam die junge Frau ein merkwürdiges Gefühl und sie musste an die letzte Nacht denken, weswegen ihr auch wieder Akaya´s Beschreibung seiner Frau in den Sinn kam. Erst in dem Augenblick wurde ihr bewusst, das genau jene auch auf sie zutreffen könnte. War das Zufall? Es musste ein Zufall sein. Trotzdem….irgendetwas war komisch. Auf einmal kam ihr die Kleine von Mittags wieder in die Gedanken. Auch ihr gegenüber hatte sie ein komisches Gefühl gehabt, aber warum? In letzter Zeit stellte sie sich so viele Fragen, aber wo waren nur die Antworten? Ayaka….Dieser Name, was hatte er nur für eine Bedeutung für sie? Auch er löste etwas in ihr aus. Es war aber sicher nichts schlechtes, eher im Gegenteil. Dazu dieses Wortspiel, Ayaka und Akaya. Weiße Haare, grüne Augen. Vier Jahre alt. Moe´s Blick richtete sich auf Akaya, welcher ihren erwiderte. Wirkte er vorhin auch schon so niedergeschlagen? So wie vorige Nacht. „Moment“, huschte es über die Lippen der Orangehaarigen. Weiße Haare und grüne Augen? Wortspiel mit den Namen? Plötzlich weiteten sich Moe´s Augen „Oh mein Gott“. Akaya sah zu ihr „Moe? Geht es dir wieder schlechter? Ich sollte vielleicht Wasser holen gehen“. Er stand auf und wollte gerade die Tür öffnen, als die Stimme der jungen Frau erneut ertönte. „Ayaka. Der Name. Ich habe ihn ihr gegeben, weil er deinem so ähnlich war. Weil sie dein Böhnchen ist. Weil sie das erste Kind war, welches vom Tod erschaffen wurde. Weil ich wusste, das sie wie ihr Vater werden würde“, schluchzte Moe. Der Weißhaarige stoppte in seiner Bewegung, wandt sich wenig später zu ihr und sah die junge Frau verwundert, aber auch geschockt an. „Moe, du...“, kam es ungläubig über seine Lippen. Die Angesprochene war total aufgelöst. Die Leere in ihr hatte sich endlich wieder gefüllt. „Es tut mir so leid Akaya. Ich habe dich lange warten lassen“, drückte die Schülerin noch ein paar Tränen weg. Der Weißhaarige ging zu ihr und drückte sie fest an sich. „Endlich“, huschte es über seine Lippen. Sie erwiderte seine Umarmung „Ja, ich erinnere mich wieder. Entschuldige, das ich dich habe so lange warten lassen. Das war sicher schwer für dich, oder?“. „Das Wichtigste ist jetzt, das ich dich wieder habe“, drückte er sie noch einmal fester. Er war so unendlich froh, seine Frau wieder zu haben. Ihr die ganze Zeit nahe zu sein, aber nichts sagen zu dürfen. Immer wieder von ihr abgeblockt zu werden. Es war wirklich schmerzvoller, wie zu vergessen. Weshalb er auch immer seine Erinnerungen behalten hatte. Aber er war sich ziemlich sicher, das Shizuka dahinter steckte. Sie wollte ihn schließlich leiden sehen. Und er hatte die letzten Wochen wirklich gelitten. Ihm fehlte seine Frau und auch seine Kinder. Plötzlich spürte er Moe´s Lippen auf seinen. Diesen liebevollen Kuss erwiderte er natürlich gerne. Sogar sehr gerne. Anschließend verzog sich ihre Umgebung und sie befanden sich in einer Zwischendimension. Die Orangehaarige hielt die Hände ihres Manne´s und blickte zu ihm auf. „So hätte unser Leben also aussehen können, wären wir uns auf der Erde begegnet. Ich fand, es war eine sehr schöne Erfahrung“, lächelte sie. Akaya begann zu schmunzeln „Ach, ist dem so? Ich weis ja nicht recht. Immerhin wollte mich eine gewisse Moe die letzten Wochen erst gar nicht um sich haben“. „So wäre ich eben geworden, hätte ich dich nicht gekannt. Aber ich habe ja wieder angefangen mich zu verändern. Ich schätzte, ich war dabei mich ein zweites Mal in dich zu verlieben“, entgegnete die Jüngere. Der Todeswächter grinste einfach nur, froh darüber, das Moe sich wieder erinnerte. „Und egal, wie Ayaka das geschafft hat, sie hat dabei geholfen das ich mich erinnere. Sie ist so ein starkes Mädchen. Eben genau wie ihr Vater. Sie würde niemals aufgeben. Dieses Wortspiel hat mein Kopf wirklich fast zum platzen gebracht“, lachte die Lebenswächterin etwas. „Sie ist eben unsere Tochter. Da war das ja wohl zu erwarten“, schmunzelte Akaya. „Du hast recht. Deswegen müssen wir sie jetzt auch unbedingt retten! Und ich denke, unsere Freunde warten auf uns“, wurde Moe ernst. Ihr Mann nickte „Es wird Zeit“. Anschließend lösten sich Beide auf, womit die Ersten ihre Aufgabe gelöst hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)