Children of Fire von SilverReader (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 23: Der Sohn des Generals --------------------------------- Kapitel 22 – Der Sohn des Generals Keuchend blickte Sephiroth auf, sein Körper bebte und erstarrte. Ein Junge mit silberweißen Haaren stand vor ihnen. Er war durch den einzig möglichen Weg getreten, ein langes Schwert, seiner Masamune ähnlich, jedoch etwas kürzer, in seinen Händen haltend. Der Teenager ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Er betrachtete ihn, fast schon staunend, auch wenn er eine eiskalte Ruhe ausstrahlte. „Du bist also Sephiroth…“, sagte er und trat noch einen Schritt weiter vor. „… Ich habe schon viel von dir gehört… sehr viel, aber… keine der Geschichten können dir gerecht werden… das sehe ich jetzt.“ Auch seine Stimme war ruhig und Sephiroth glaubte ein wenig Stolz heraus zu hören. Er konnte spüren, wie der Blick an seinem Haar hängen blieb und er verächtlich die Lippen verzog, so als würde es ihm nicht gefallen, dass er es so lang trug. //Unsinn… was sollte ihm mein Haar schon bedeuten?// Der ehemalige General verwarf diesen Gedanken wieder, musterte den Jungen jedoch weiter. „Du bist… nur etwas kleiner als ich gedacht habe.“, sprach der Junge weiter. Er? Klein? Inwiefern? Immerhin reichte der kleine Knilch da vor ihm nur grade bis zur Brust, wenn er den Abstand richtig einschätzte. Man konnte nicht sagen, dass eine Größe von 1.85 als klein zu bezeichnen war. Diese Bemerkung traf ihn, doch er hielt sich davon ab, etwas darauf zu erwidern. Stattdessen trat auch er einen Schritt vor, während er unbemerkt wieder seine Kräfte sammelte. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“, fragte er ebenso ruhig. Der kleine Silberhaarige hob eine Augenbraue und sah ihn verständnislos an. „Das weißt du nicht?“, fragte er und wirkte beinahe schon enttäuscht. Sephiroth schüttelte kurz, kaum merklich, den Kopf. „Nein. Warum sollte ich auch? Ich bin kein Hellseher.“ „Natürlich.“, sagte der Junge. Dann lächelte er kurz. „Ich bin Nathaniel.“ Schweigen kehrte zwischen ihnen ein und Sephiroth zermarterte sich seinen Kopf, ob er den Namen schon einmal gehört hatte. Schließlich, als er zu keinem Ergebnis kam, hob er kurz seine Schultern an, ehe er sie etwas unelegant wieder sinken ließ. „Das ist mir im Grunde genommen egal. Ich nehme einmal an, du gehörst zu Jenova. Also bist du nicht hier um nett zu plauschen… sondern um zu kämpfen.“ Sephiroth hob wie zur Untermalung seiner Worte Masamune an, obwohl er durch den vorherigen Kampf noch geschwächt war. Langsam nickte der Junge und hob ebenfalls seine Waffe. Kurz blickte er auf die Anderen hinter Sephiroth. Die Brünette, die ihn ansah, so als würde sie ihn kennen oder anders wahrnehmen wie ihre Freunde. Den Schwarzhaarigen mit dem langen roten Umhang und einer golden glänzenden Klaue als Hand. Sein mysteriöser Blick schien ihn gerade zu durchbohren zu wollen. Röntge ihn von oben bis unten. Ein blonder Mann mit einem langen Speer, der sich lässig eine Zigarette angesteckt hatte und tief einen Zug nahm, wie um sich zu beruhigen. Ein schwarzhäutiger Mann, gebaut wie ein Bodybuilder, mit einem Gewehr als linken Arm. Sein Blick war abschreckend, denn er sah ihn so an, als sei er ein widerliches Stück Dreck. Neben ihm, in Kampfstellung, den brennenden Schwanz aufgestellt und einen Buckel machend, hockte ein Biest auf dem Boden mit feuerrotem Fell und starrte ihm aus einem Auge feindselig an. Und dann ein junges Mädchen. Eine Ninja, die ihn mit unverhohlenen Blicken musterte. Neugierig. „Ist er auch ein Insekt?“, hauchte sie dem schwarzhaarigen Mann neben sich zu. Dieser schüttelte seinen Kopf. „Nein, aber was er ist weiß ich noch nicht.“, antwortete dieser. //Ein Insekt?// Nathaniel verzog das Gesicht und blickte wieder zu Sephiroth. “Ein bisschen unfair, findest du nicht? Nicht, dass ich mit euch nicht fertig werden würde!“, sprach er übermütig. Die Gruppe sah sehr lädiert aus. Mit denen würde er sicher fertig werden. Sephiroth hielt inne und blickte sich kurz um. Fast sofort war seine Aufmerksamkeit wieder bei ihm. „Mach dir um sie keine Sorgen. Sie werden sich da raus halten.“ Kurzer stummer Protest von der Brünetten und dem Schwarzhäutigen, doch der Ex-General beachtete sie kaum. „Dann los!“, sagte er und preschte auf Nathaniel zu. Die Avalancher-Truppe beobachte das Schauspiel ruhig. Manche von ihnen weniger ruhig, doch sie hielten sich Sephiroth zu liebe zurück. So schnell, dass sie ihren Bewegungen kaum folgen konnten, bewegten sich die beiden Kontrahenten hin und her. Es schien ein ausgewogenes Verhältnis zu sein, auch wenn der Junge deutlich schneller war wie der General, so war dieser um einiges erfahrener und stärker. Ihre Bewegungen waren einem Tanz ähnlich. Hin, her, zur Seite. Immer wieder vor und zurück. Ein bizarres Schauspiel aus sirrenden Klingen und Funken, wenn Metall hart gegeneinander traf. Die Kälte um sie herum schien stärker zu werden und ihr Atem bildetet kleine weiße Wölkchen. Frierend rieb sich Tifa ihre Hände. Sich nicht zu bewegen war hier lebensgefährlich. Sie blickte zu Yuffie, auch diese zitterte, bewegte sich jedoch unruhig auf der Stelle, um warm zu bleiben. Nanaki und Vincent waren wohl die einzigen, die nicht froren, denn sie regten sich überhaupt nicht. Red XIII hatte sich sogar auf den eisigen Boden gesetzt, Sephiroth betrachtend. Barret zitterte kaum merklich und es sah so aus, als unterdrückte er die Kälte nur, um stark zu wirken. Cid dagegen schien sich an seiner Zigarette zu wärmen, jedenfalls sah es so aus. Ihr Blick glitt wieder zu den beiden Kämpfenden, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Sephiroth dem Jungen einen Stoß verpasste und er hart auf dem eisigen Boden aufschlug. Hart schnitt die durch die Luft eiskalte Klinge in seine Schulter und er schrie vor Schmerz auf. Fast sofort zog Sephiroth sein Schwert wieder aus ihm und hielt die Spitze auf seinen Hals gerichtet. Drohend und einem Gott gleich stand er über ihm und betrachtete ihn mit einer Schärfe und Kälte im Blick, die den Jungen frösteln ließ. Blut quoll aus seiner Wunde und benetzte den Schnee unter ihm. Er zitterte vor Kälte und Erschöpfung. Der Kampf hatte ihm viel abverlangt. Zu viel. Ganz langsam hob er seinen Blick, ehe der seine dem von Sephiroth traf. Blaue Saphire starrten ihn an. Sephiroth zuckte zurück und senkte sein Schwert. „Cloud?“, fragte er leise und starrte den Jungen vor sich an. Nein, das war nicht Cloud, oder? Aber diese Augen? Nur sein Liebster hatte solche Augen. Wieso hatte der Junge diese Augen? Vollkommen verwirrt taumelte er einige Schritte zurück. Diesen Moment nutze der Junge, sprang auf, gab ihm einen kurzen Stoß, der ihn zu Boden brachte und rannte davon. “CLOUD!“ Sephiroth war sofort auf den Beinen und folgte dem Jungen über die eisige Landschaft, ob die Anderen hinter ihm ihnen folgten war ihm grade gleich. Blindlings folgte er Nathaniel, den er für Cloud hielt, denn warum sonst sollte dieser Clouds Augen haben? Sie preschten durch felsige Abgründe und an bizarren Pflanzen vorbei, hinein in das Herz des Nordkraters. Durch eine größere Nische leuchtete grelles Licht, in dem der Junge verschwand. Sephiroth hielt ebenfalls darauf zu und durchstieß es. Er befand sich nun auf einer größeren Ebene. Weiße Flocken fielen von oben auf sie nieder und in einiger Entfernung konnte er Jenova erkennen, die ihn noch nicht entdeckt hatte. Der silberhaarige Junge war nirgendwo zu entdecken. Sephiroth sah sich genauer um. Doch, da war er. Er kauerte etwas weiter links an einer Felsenformation und ein blonder Mann stand vor ihm. Cloud? Er konnte erkennen, wie liebevoll sich sein Liebster um den Jungen kümmerte, seine Wunde versorgte und seinen Kopf tätschelte und mit ihm sprach. Der Junge zitterte, hob den Arm und deutete auf ihn. Sofort fuhren Cloud und auch Jenova herum und ihre Blicke bohrten sich wie Speere in seinen Körper. „Sephiroth…. Willkommen!“ Jenova strahlte ihn an und ein freudevolles Lächeln legte sich auf ihre Züge, während sie vortrat. Hinter sich hörte Sephiroth schnelle Schritte und das klappern von Waffen. Im Nu standen auch die Anderen hinter ihm. Die Aliendame hielt inne und verzog hasserfüllt das Gesicht. „Schade… ich dachte schon… du wärst allein“, hauchte sie traurig. „Nun, das ändert alles!“ Die Erde vibrierte und erzitterte. Sie wackelte so heftig, dass man glauben konnte, sie bräche gerade auf. Tatsächlich jedoch erhoben sich drei riesige Gestalten vom Boden. Kleine weiße Berge, die sie gewesen waren, wurden nun zu riesigen Giganten. „Iron Gigants“, zischte Barret hinter ihm. „Scheiße.“, kommentierte Cid. „Oh Mann… das wird heftig.“, sagte Yuffie. Sephiroth jedoch starrte den Jungen und Cloud an, während die Giganten auf ihn zu schritten. Er regte sich nicht. “Cloud.“, sagte er. Die Wiedersehensfreude hielt sich in Grenzen, doch sein Körper war von solchen Glück durchströmt, dass er alles andere um sich herum ausblendete. Die Iron Giganten waren nun nur noch wenige Meter von ihm entfernt, ihre Waffen hoben sich und… sie schritten an ihm vorbei. Ignorierten ihn und hielten auf seine Gefährten zu. „Cloud.“, wiederholte Sephiroth und trat einen Schritt vor, weiter von den Monstern ignoriert, die weiter auf die Avalancher Truppe zuhielten. „Sephiroth.“ Cloud lächelte und schritt ihm entgegen. Er streckte seine Hand aus und Sephiroth ergriff diese. Dann zog er den Anderen in seinen Arm und drückte ihn an sich. Er war so glücklich Cloud wieder zu haben. So unendlich glücklich. „Es ist Zeit.“, hauchte dieser leise und sah ihn an. Blaue Saphire. Ja, die Augen, die er so liebte. „Zeit wofür?“ Sephiroth war verwirrt. „Zeit, dass du dich uns anschließt natürlich.“ Er taumelte zurück, stieß Cloud von sich und schüttelte den Kopf. „Cloud! Das … das ist nicht dein Ernst!“ „Natürlich ist es das.“ Cloud lächelte versonnen und blickte zu Nathaniel. „Auch für unseren Sohn.“ Wie vom Blitz getroffen stand Sephiroth da. Für einen Moment blendete er alles aus. Jenova, Cloud, die Eisengiganten, seine Freunde, alles. Bis auf den nun schüchtern und ängstlich wirkenden Jungen, der ihn ebenfalls ansah. „Sohn.“, wiederholte er immer noch unter Schock. Cloud nickte, doch das nahm er kaum wahr. Seine Gedanken rasten und alles in seinem Kopf schien zusammenzubrechen. ER hatte einen SOHN. ER…. „Sephiroth! Verdammt, reiß dich zusammen!“ Barrets donnernde Stimme hinter ihm zeigte, dass sie wohl mitten im Kampf waren. Schüsse erklangen, Schreie, doch er regte sich immer noch nicht. Sein blonder Geliebter näherte sich ihm und schob eine Hand in seine Manteltaschen. Er tat dies sanft, wie eine Umarmung. „Unser Sohn, Sephiroth. Deiner und meiner… er ist wirklich ein guter Junge. Du wirst ihn mögen.“, hauchte er leise, verführerisch. “Sohn.“, wiederholte Sephiroth immer noch unter Schock stehend. Plötzlich blitze es vor ihm auf, doch ehe er reagieren konnte war Cloud zurück gesprungen und entfernte sich von ihm. Amüsiert hielt der Blonde die gelbliche Ampulle in der Hand und blickte diese an. Ohne das Sephiroth es bemerkt hatte, hatte der Andere sie ihm aus der Tasche entwendet. Seine Züge verzogen sich, so wie Sephiroth es noch niemals bei ihm gesehen hatte. Er lächelte auf eine herablassende Art und Weise. So voller Boshaftigkeit, so als würde er versuchen, Jenova Gesichtsausdruck widerzuspiegeln. „Cloud.“ Die Stimme des Silberhaarigen bebte. Wenn der Blonde nun ihre letzte Hoffnung zerschlug, dann gab es nichts mehr, nur noch einen einzigen Ausweg. „Tu es!“, kreischte Jenova aus dem Hintergrund und ein triumphierendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Das war ihre Stunde. Ihr Sieg. Sephiroth würde sich ihr wieder anschließen, wenn er Cloud nicht verlieren wollte und dann hatte sie ihn. Der Blonde drückte die Ampulle in seiner Hand, blickte diese an und… ließ sie fallen. Es schien ewig zu dauern bis das Gefäß auf dem Boden aufschlug. Es splitterte und krachte. Ein unscheinbares und leises Geräusch, doch in Sephiroths Ohren hallte es wider und wider und schwoll zu einer bedrohlichen Lautstärke an. Der letzte Eisengigant fiel krachend zu Boden, doch er übertönte nicht das Geräusch des brechenden Glases. Die gelbe Flüssigkeit sickerte über den Schnee und das Gestein, bedeckte dieses vollkommen und leerte sich aus der zerstörten Ampulle. Allesamt starrten sie auf ihre letzte Hoffnung, die nun zerbrochen war. Jenova trat vor, lächelnd und streckte die Hände aus. „Komm zu mir, Sephiroth. Es ist vorbei… Ihr habt verloren.“ Sanft einladend blickte sie ihn an. Liebevoll. Sollte er nicht doch annehmen? Mit Cloud zusammen sein und… sein Blick fiel auf den silberhaarigen Jungen. Nathaniel. Sein Sohn. Er schluckte kurz. Er konnte mit Cloud leben oder er konnte sie alle vernichten. Alle, auch sich selbst. Hin und her gerissen wusste er keine Antwort. Er zögerte, regte sich kurz und verfiel doch wieder in eine Starre. „Sephiroth!“ Vincents Stimme war es, die ihn wieder zur Besinnung brachte und er wandte sich zu diesem um. Sah ihn fest an, ehe er sich abwandte und sich diesem bis auf wenige Meter näherte. Er berührte seine Brust, ehe er die Arme zu beiden Seiten ausbreitete. „Tu es!“, sagte er. Der Schwarzhaarige hob seine Waffe und richtete diese auf den Silberhaarigen. Knapp nickte er diesem zu und Sephiroth glaubte kurz ein Lächeln zu erblicken. Dann schloss er die Augen. „Schieß.“ Ein Schuss gellte durch die Luft und in diesem Moment schien die Zeit still zu stehen. Einen Moment lang glaubte der Silberhaarige, dass ihm dasselbe Schicksal zugedacht war wie seinem Vater. Durch eine Kugel zu sterben, die sich in seinen Körper bohren wollte. Wäre das nicht ein Schlag des Schicksals gewesen? Eine Laune oder eher eine Vorbestimmung? Sephiroth wusste es nicht. Sein einziger Gedanke war an Cloud gerichtet. Cloud. Seine Liebe. Sein Leben. Nur für ihn war er bereit, so weit zu gehen. Es war nur ein Augenblick, ehe er durch die Wucht des Geschosses rückwärts fiel, auf dem Boden aufschlug und dort reglos liegen blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)