Children of Fire von SilverReader (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 22: Jenovas Armee ------------------------- Kapitel 21 – Jenovas Armee „Glaubst du, sie schaffen es?“, fragte Zack leise und blickte auf Aeris neben sich, während sie dem großen Flugschilf hinterher sahen, immer noch winkend, obwohl die Anderen sie sicher kaum noch erkennen konnten. „Ich weiß es nicht… wir können nur hoffen… und beten.“, sagte die Cetra leise. Marlene neben sich krallte sich leicht an ihrem Kleid fest und ihre Finger bebten. „Sie schaffen es!“, sagte das junge Mädchen fest. „Da bin ich mir sicher! Sie werden zurück kommen! Zusammen mit Cloud!“ Ein eisiger Wind zog auf und der Himmel verdunkelte sich. Regentropfen fielen auf sie nieder und durchnässten sie binnen Sekunden. “Lasst uns ins Haus gehen und warten!“, sagte Zack schließlich. Seine Fäuste waren geballt. Noch immer traf ihn die Entscheidung der Anderen schwer. Die beiden Frauen nickten und folgten ihm zurück in das Gebäude. An der Schwelle drehte sich Aeris noch einmal um und sah zum Himmel. „Bitte Planet!“, hauchte sie und faltete ihre Hände. „Bitte hilf ihnen!“ Sie schloss ihre Augen und holte tief Luft, dann wandte sie sich ab und betrat das trockene Haus. ~ ~ ~ Den gesamten Flug über hüllte sich jeder von ihnen in Schweigen. Es war ein angespanntes Schweigen. Niemand wagte etwas zu sagen oder Bedenken zu äußern. Sie hatten sich alle für den Kampf entschieden und sie würden keinen Rückzieher machen. Jeder von ihnen war bereit, sein Leben für ihren Sieg zu geben. Jeder von ihnen war bereit, den letzten Kampf zu begehen, um Jenova ein für alle Mal zu vernichten. Ausnahmsweise rauchte Cid nicht. Tifa saß stumm auf einem Stuhl im Konferenzraum. Nanaki tigerte unruhig durch das Schiff und Barret bearbeitete monoton einen großen Boxsack. Yuffie jedoch befand sich wie immer auf der Toilette, über die Kloschüssel gebeugt.„Buuaaah.. wie ich Fliegen hasse…“, murmelte sie leise und erbrach sich. Vincent stand ruhig neben Sephiroth an der Reling und starrte hinunter auf das große Loch, aus dem dicke weiße Nebelschwaden stiegen. „Bist du bereit?“, fragte er den Silberhaarigen leise. Dieser wandte seinen Blick nicht von dem Anblick ab. „Ich weiß nicht, ob ich je breit war.“, gestand er leise. Sein Gesicht wandte sich zu dem Schwarzhaarigen, der ihn ansah. Grüne Smaragde trafen rote Rubine. „Es ist nicht einfach, wenn der letzte Plan lautet, das zu töten, was einem am meisten bedeutet.“, sagte Vincent ruhig. Bitter lächelte Sephiroth. „Ja… Aber Cloud würde an meiner Stelle genau so handeln. Er HAT so gehandelt. Nun muss ich nur noch den Mut aufbringen, es ihm gleich zu tun.“ „Du würdest dich also wirklich opfern?“, fragte Vincent leise. Stumm nickte der Silberhaarige. „Ja… und wenn es soweit ist… möchte ich das du es tust.“ Überrascht sah der Schwarzhaarige ihn an. „Ich?“ Sephiroth nickte. „Ja. Ich bin mir sicher, dass nur du es kannst. Es ist das einfachste, außerdem… vertraue ich dir.“ Knapp nickte der ehemalige Turk, doch er seufzte leise. „Cloud wird mich dafür sicherlich hassen.“, sagte er leise. Vorsichtig zog Sephiroth einen kleinen Brief aus seiner Tasche. „Dann gib ihm das hier. Das sind… meine… letzten Worte an ihn… wenn… wenn etwas schief gehen sollte und es keine Wahl mehr gibt.“, brachte er mit Mühe hervor und lächelte schwach. Vincent ergriff den Brief und blickte ihn an. „Bist du dir sicher?“, fragte er und schob den feinen Umschlag tief in unter seinen schützenden Mantel. Zum ersten Mal seit langem zitterte Sephiroths Stimme beim Sprechen und sein Blick richtete sich wieder auf den Nordkrater. “Ja. Das bin ich.“ Eisiger Wind schlug ihnen ins Gesicht. Wie lange waren sie schon nicht mehr hier gewesen? Sie hatten gehofft, niemals wieder an diesen schrecklichen Ort zurück zu kehren. Ihn niemals mehr betreten zu müssen. Sie hatten die Anti-Jenova-Zellen unter sich aufgeteilt. Jeder von ihnen besaß nun eine kleine Phiole. Damit es reichte hatte Vincent abgelehnt, denn seine Waffe musste ohne die Zellen auskommen. Wenn es zur Endphase ihres Planes kam, würde er der Einzige sein, der den letzten Schritt tat, doch der Schwarzhaarige akzeptiere das grausame Schicksal, welches er herbeiführen sollte. Er hoffe inständig, dass es nicht so weit kommen würde. ~ ~ ~ Vorsichtig spähte das Biest über den Rand des Nordkraters. Wie auch vor zehn Jahren würden sie hinunter klettern müssen. Wege gab es kaum. Nur felsiges, eisiges Gestein. Red XIII hob seinen Kopf und wandte diesen zu seinen Gefährten. Ein paar Meter rechts von ihm standen sie in einer kleinen Gruppe und gingen den Plan noch einmal durch, während er aufpasste und die Lage sondierte. „Also.“, sagte Sephiroth. „Sollte irgendetwas passieren, in das ich nicht mehr eingreifen kann… dann wisst ihr was zu tun ist.“ Er blickte zu Vincent. “Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Was ist, wenn Cloud ausrastet, wenn du stirbst und nicht mehr zu bremsen ist?“, fragte Tifa leise und sprach damit aus was sie alle dachten. Der Silberhaarige schüttelte den Kopf. „Das wird er nicht… glaubt mir. Wenn er mich verliert…“ Er seufzte leise. „Ich bete einfach, dass ich ihm mehr bedeute.“ Betretenes Schweigen kehrte ein. „Keine Zeit für negative Gedanken! Los jetzt!“, setzte Vincent an und wandte sich mit wehendem blutrotem Umhang von der Szenerie ab und war der Erste, der über den Rand des Nordkraters trat und sprang. Geschickt schien er sich fast schwerelos von Vorsprung zu Vorsprung zu bewegen, immer tiefer zum Kern hin. Der Abstieg war mühevoll und anstrengend. Mehrmals hatten sie nur knapp einen Absturz verhindern können oder waren bröckelndem Gestein ausgewichen. Rutschigen Abhängen und vereisten Vorsprüngen. Nachdem sie es alle nach unten geschafft hatten, mussten sie eine kurze Pause einlegen, um Kräfte zu sammeln, während Vincent, Nanaki und Sephiroth die Umgebung erkundeten und nach Monstern Ausschau hielten. Nach dieser kurzen Stärkung machten sich die Gefährten wieder auf den Weg, tief durch die eisigen Schluchten und Wälder des Nordkraters. ~ ~ ~ Mit einem Mal zuckte Sephiroth zusammen und spannte seinen Körper an. In seinen Ohren hallte ein feiner leiser Schrei wider und ehe er die Anderen warnen konnte standen sie da. Fünf Gestalten von gigantischem Ausmaße. Jenova. Fünf Mal das schreckliche Wesen in all seinen Formen und Körpern. Tentakel surrten durch die Luft und spitze, unmenschliche Schreie wurden ausgestoßen. Klauen und Zähne blitzen im schummrigen, doch durch die Schnee erleuchten, Licht verhängnisvoll auf. Die Truppe sah sich einer beinahen Übermacht gegenüber, die sie aus roten, hasserfüllten Augen mustere. Jeder von ihnen machte sich zum Kampf bereit, ohne eine einzige Ausnahme. „Die Zellen! Los!“, stieß Sephiroth hervor. Fast gleichzeitig benetzten alle, bis auf Sephiroth und Vincent, ihre Waffe mit der gelblichen Flüssigkeit. Ein bestialischer und dennoch süßlicher Gestank ging von ihnen aus. Vincent nickte dem Silberhaarigen zu, während Barret die kleine Phiole in eine Kammer seines Waffenarmes schob. Jede seiner Kugeln würden zu todbringende Geschosse werden, benetzt von dem Gegengift der Zellen. Nanaki traf es am schlimmsten, denn er nahm die Phiole von Yuffie entgegen und zerbiss diese, ehe er seine Zähne bleckte, von der die gelbliche Flüssigkeit tropfte. Gemeinsam stürzten sie los und auch die Monster griffen an. Fünf Mal Jenovas stärkste verwandelte Monster preschten nun auf sie zu und schlugen nach ihnen. Die Truppe konzentrierte sich darauf, immer einen nach dem Anderen zu erledigen und den restlichen Wesen auszuweichen, was nicht immer gelang. Yuffie schrie kurz auf, als einer der Tentakel vorschoss und sie erwischte, als sie einem Anderen auszuweichen versuchte. Sie prallte hart gegen eine felsige Wand, war jedoch sofort wieder auf den Beinen. Vincent hechtete auf dem Kampffeld hin und her, sprang, drehte sich und feuerte. Barret hielt sich etwas weiter hinten, duckte sich unter den Schlägen und feuerte ebenfalls. Er sprang zurück, lud seinen Waffenarm, der sich transformierte und einen bläulichen Laserstrahl genau durch den Schädel eines der Jenova-Wesen schoss. Kreischend brach das Monster zusammen. Yuffies Wurfstern surrte durch die Luft und Nanakis Gebrüll ertönte, während er sich in der Schulter eines der Monster festbiss und ein großes Stück hinaus riss. Mit schnellen Fausthieben drosch Tifa auf ihren Gegner ein und wurde dabei von Cid mit seinem Speer unterstützt. Es war ein harter und hitziger Kampf, der der Gruppe viel abverlangte. Niemals zuvor hatten sie einer solchen Übermacht gegenüber gestanden. Niemals zuvor war es so knapp gewesen, dass sie überlebt hatten. Die Zellen auf und in ihren Waffen halfen jedoch. Ohne sie wären sie womöglich rettungslos verloren gewesen. Gepeinigt schrien die Monster auf, wenn die Anti-Jenova-Zellen sich in ihre Haut bohrten und in ihren Kreislauf gelangten. Tentakel fielen ab und Gewebe zerfiel, doch die Monster waren widerstandsfähig. Ihn ihnen lag Jenovas Macht, das konnte man deutlich spüren. Cid hatte es mit seinem Spee geschafft, ein paar eisige Felsen von den Wänden los zu bekommen, welche nun krachend auf ein weiteres Monster stürzen und es unter sich begruben. Masamune surrte durch die Luft und zerteilte diese mit singenden Tönen. Sie war wohl die einzige, die Freude daran hatte. Blut benetzte ihren feinen schmalen Körper, während ihre Schärfe immer wieder durch Fleisch und Gewebe schnitt. Dazu war sie gemacht worden. Für den Kampf. Für das Töten. Sie war in ihrem Element, getrieben von dem einzigen Wesen, welchem sie erlaubte, sie führen zu dürfen. Sephiroth. Mit dem General verband sie hunderte von Kämpfe und Schlachten. Sieg und Triumph folgte ihr auf dem Fuße, wenn nur der Silberhaarige es war, der bei ihr war. Dieser führte die große Waffe mit solcher Prozession und Eleganz, so als wären Masamune und er nicht zwei Teile, sondern eins. Sie waren eine Einheit. Eine Armee. Ein und dasselbe. Beide geschaffen, um zu vernichten, kamen sie nun dem nach, wozu sie von ShinRa einstmalig bestimmt worden waren. Die Umgebung verdunkelte sich und Sephiroth hob Masamune an, beschwor ihre mächtigste Attacke. Ihre zerstörerischste Macht. Supernova. Zwei der Jenova-Wesen wurden hinfort gerissen und zerfielen in dem gleißenden, kraftvollen Licht fast vollständig. Grausige Schreie drangen aus ihren aufgerissen Mäulern und in einer letzten Instanz peitschten ihre Tentakel auf. Kurz keuchte der Silberhaarige und ließ Masamune wenige Sekunden erschöpft sinken. Diese Attacke forderte eine immense Kraft und verbrauchte fast immer seine gesamte Energie. Ein langer Arm schlug auf ihn nieder, doch ein Laserschuss von Barrets Waffe ließ ihn abgetrennt vor den Silberhaarigen zu Boden fallen. Kurz sah er dankbar den Anderen an, der knapp nickte und wieder feuerte. Das letzte der Monster bäumte sich auf und schrie. Der Boden erzitterte und es wuchs zu einer erschreckenden Größe an. Maß nun fast das Doppelte. Mit wütendem Gebrüll und Gekreische schossen seine Arme vor und schlugen nach den Kämpfern. Tifa wurde hart getroffen und der Tentakel legte sich wie ein Schraubstock um ihren Körper. Sie keuchte und wandte sich in den eisernen Griff. Red XIII sprang vor und verbiss sich in eben jenem und versuchte so, die Brünette wieder frei zu bekommen. Barret und Vincent standen nebeneinander und feuerten alles was sie hatten auf den Kopf des Monsters. Dieses riss sein Maul auf und schrie. Die übrigen Tentakel peitschten über den Boden und schlugen nach ihnen, wie nach lästigen Mücken. Mit einem Sprung beförderte sich Cid von den Wänden auf den Rücken des Monsters und stieß seinen Speer ich den Nacken, wurde jedoch fast sofort wieder von einem Arm herunter gerissen. Sephiroth regte sich wieder und hob Masamune an, umfasste fest den Griff und stützte vor. Seine Hiebe waren schnell und präzise und mit einem kräftigen Schlag befreite er Tifa, zog sie in seinen Arm und brachte sie einige Meter weiter in Sicherheit. Schwach schenkte sie ihm ein leichtes Lächeln, ehe der Silberhaarige sie schon wieder los ließ und zurück zu dem Kampf hechtete. Nanaki heulte auf, als er getroffen wurde und winselte leise. Yuffie stieß einen Kampfschrei aus und warf mit voller Wucht ihr Shuriken auf das Monster. Der Wurfstern segelte durch die Luft und traf das Jenova-Biest genau im linken Auge. Gepeinigt schrie es auf, riss die Waffe hinaus und warf sie fort. Der Shuriken surrte durch die Luft und wurde von Yuffie wieder geschickt aufgefangen, die sich bereit machte, erneut zu werfen. Erneut preschte der Silberhaarige vor und schlug zu. Immer wieder und wieder, die schrecklichen Schreie und den Kampflärm um sich herum ausblendet. //Cloud… Für Cloud!// Mit einem letzten Schrei, der aus Sephiroths Mund kam, sprang dieser in die Luft und ließ Masamune niedersausen. Wie ein silberner Blitz schnitt die Waffe tief in das Fleisch und Blut spritze aus dem riesigen Körper. Kreischend brach der Jenova-Klon zusammen und verendete, durch die mit der Ampulle beträufelten Waffen infiziert und durch die todbringende Klinge Masamunes, welche durch ihren Körper schnitt und diesen auflöste. Die Zellen fielen in sich zusammen und zerfielen, so als hätte es die Monster niemals gegeben. Der Weg war frei. 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