Children of Fire von SilverReader (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 20: Silver hair ----------------------- Kapitel 19 – Silver hair „Zack!“ Sephiroth stürze zu seinem Freund und drehte diesen behutsam um. Es war ein glatter Durchschuss, genau durch die Brust des Anderen. Bitter lächelte sein Freund und griff nach dem Arm des Silberhaarigen. „Küm… Kümmere… … …. um … Ris…“, hauchte er kaum vernehmbar. „Spinn hier nicht rum!“ Sephiroth konnte nicht verhindern, dass seine Stimme etwas panisch klang. „Das wird wieder!… Verdammt! Zack! Gib nicht auf! Ich … Ich wäre doch ein verdammt schlechter Vater!“ Er schüttelte den Anderen, doch dieser grinste nur, so als hätte er gerade einen wirklich schönen Traum. Nun tat Sephiroth etwas, das er noch nicht sehr oft in seinem Leben getan hatte. Er schloss die Augen und betete zum Planeten. //Bitte… Planet! … Zack darf nicht sterben! Nicht schon wieder. Nicht wegen mir…!// Flehend und bittend presste er seine Lippen aufeinander. Alles um sie herum war still. Keiner regte sich oder sagte etwas. ~ Besinn dich… auf deine Kraft, Sephiroth ~ //Meine Kraft?// ~… Du hast sie… in dir… die Kraft … der Cetra… du kannst ihm helfen… du… ganz allein~ //Ich?? aber wie?!//, stieß er in Gedanken hervor. ~ Leg… deine Hände… über ihn~ //Warte! Meine Hände? Aber wie..?// ~ …. ~ Die Stimme, die er geglaubt hatte zu vernehmen, war verstummt. In seinem Kopf war nichts als das Geräusch seines rasenden Pulses und seines pochenden Herzens. Langsam legte er seine beiden Hände über die Wunde seines Freundes und schloss seine Augen. „Ich bitte dich, Planet…“, hauchte er leise. „Gib mir Kraft.“ Wie als ob sein stummes Flehen erhört worden war, breitete sich unter seinen Handflächen ein warmes grünes Licht aus. Sanft schien es erst die Wunde, dann Zack und schließlich auch ihn zu umgeben. Ein warmes Kribbeln durchströmte den Körper des Silberhaarigen und er gab sich ganz diesem Licht hin, nahm es in sich auf und gab es wieder ab. „Bitte…“, hauchte er leise. Das grünliche Leuchten erreichte seinen Höhepunkt und schließlich, so wie es gekommen war, verschwand es auch wieder. Immer schwächer werdend verglomm es, so als sei es nie dort gewesen. Ein leises Stöhnen aus Zacks Richtung brachte ihn dazu, seine Augen zu öffnen und den Anderen anzusehen. Sein schwarzhaariger Freund setzte sich umständlich auf und griff sich an die Brust. „Huh?… Ich dachte echt, ich wäre hin…!“ „Zack?“ Sephiroth stand die Freude und Erleichterung ins Gesicht geschrieben und in einer einzigen Regung schossen seine Arme vor und er zog den Anderen an sich. „Wow… Seph…“ Etwas peinlich berührt blickte der Ex-Solider seinen alten Freund an und tätschelte sanft seinen Rücken. „Schon gut, Mann…!“ „Ich dachte, ich würde dich verlieren!“, hauchte der Silberhaarige leise. „Tja… ich bin eben nicht so leicht tot zu kriegen! Aber sag mal… diese Nummer hier wird mir ein wenig zu schwul… dabei hast du mir noch nicht mal ein Getränk spendiert!“ Augenblicklich ließ Sephiroth den Anderen los und verpasste ihm einen harten Knuff in die Seite. “DU!“ Wütend erhob er sich. Theatralisch vor Schmerzen winden, grinste Zack jedoch breit. „Danke, Kumpel…“ Er streckte seine Hand aus und der Silberhaarige half ihm auf. ~ ~ ~ „Geht es dir auch wirklich gut?“ Aeris betastete nun zum zehnten Mal die Brust Zacks und untersuchte diese genau. „Keine Sorge Aeris, wenn er schon wieder frech sein kann, dann geht es ihm gut!“ Sephiroth wirkte immer noch leicht angespannt. „Ich kann nicht glauben, dass du ihn wirklich geheilt hast… das ist…. Einfach ein Wunder!“ Aus Dankbarkeit umarmte sie ihn kurz und für ihre Verhältnisse relativ fest, ehe sie sich wieder Zack zu wandte. „Dank dem Planeten... nicht mir… ich glaube… er hat mir die Kraft dazu geben.“, sagte er leise. Zack nickte. “Ich wusste schon immer, dass doch ein Cetra in dir steckt!“ Es waren einige Tage vergangen, in denen sie Junon verlassen hatten und zu seinem Haus geflogen waren. Hauptsächlich, um sich neu zu formatieren und in Ruhe einen neuen Plan zu schmieden. Sie hatten in Hojos Labor keine Anzeichen gefunden, wohin Jenova mit Cloud verschwunden war. Die Aufzeichnungen des verrückten Professors waren alle samt gelöscht worden. Er hatte wohl damit gerechnet zu sterben oder zumindest sehr gut vorgesorgt. Sephiroth wusste, dass Hojo mehr als begabt gewesen war, wenn es hieß, sich Dinge zu merken und sie in den Untiefen seines Verstandes zu verbergen. Auch wenn er die meiste Zeit den verrückten, schusseligen Alten gemimt hatte. Sein Verstand war immer glasklar und berechnend. Er war ein Meister seines Fachs gewesen. Sein letzter Anblick verfolgte den Silberhaarigen im Traum, doch er spürte in sich eine erleichternde Befriedigung. Zu seinem Leidwesen jedoch hatte ER dem Anderen nicht den Todesstoß gegeneben, dennoch tröstete er sich damit, dass Hojo auch so durch seine Verletzung gestorben wäre und er gönnte es Vincent, derjenige gewesen zu sein, der Endgültig einen Schlussstrich unter die Machenschaften des Wissenschaftlers gezogen hatte. In den nächsten Stunden nach dem Kampf, nachdem sicher war, dass nichts Brauchbares mehr zu holen war, hatten sie das gesamte Labor in die Luft gesprengt und es versenkt. Niemand sollte mehr dort einkehren oder gar etwas erschaffen können. Die Turks hatten sich aufgeteilt. Reno und Rude befanden sich bei ihnen in Sephiroths Haus und Elena und Tseng, zusammen mit Rufus und Reeve, noch in Junon. Nanaki hatte sich zusammen mit Cait Sith, damit alle in Verbindung bleiben konnten, nach Cosmo Canyon aufgemacht, welcher sich ja nicht weit von Sephiroths Haus befand und Yuffie war nach Wutai gegangen. Ihre Strategie war es, Informationen zu sammeln, um Jenovas Aufenthaltsort zu ermitteln. Bisher blieb ihr Erfolg leider aus. Sephiroth ließ Aeris Zeit, sich um Zack zu kümmern. Der Gedanke, den Anderen verlieren zu können, war unerträglich gewesen und der Silberhaarige wusste wie es war, wie die junge Cetra sich fühlte. Aus einer Rastlosigkeit heraus verließ er das Haus und schritt einige Zeit durch den angrenzenden Wald. Er dachte an Cloud, auch wenn diese Gedanken ihn traurig stimmten. Seine Erinnerungen an ihre Zeit hier überkamen ihn. Ihr erster Kuss. Der Schock, den Cloud damals durchlebt hatte und auch seine Ablehnung ihm gegenüber. Leise seufzte er. Sie hatten es von Anfang an nie einfach gehabt, doch er glaubte an ihre Liebe. Seine Liebe zu Cloud und Clouds Liebe für ihn gaben ihm die Kraft, das alles durch zu stehen. Manchmal fragte er sich warum gerade ER sich in Cloud verliebt hatte. Einem Mann, aber die Antwort war einfach. Er war schon immer anders gewesen und hatte zu niemandem und in nichts hinein gepasst. Mit niemandem hatte er sich verbunden gefühlt, bis er auf Cloud traf. Dieser Junge war es gewesen, der so verzweifelt versucht hatte stark zu sein und akzeptiert zu werden. So sehr, dass Sephiroth überzeugt gewesen war, sich in dem Anderen wiederzuerkennen. Seine Wut, seine Trauer, seine Freuden waren seine eigenen gewesen. Cloud hatte auf eine Weise, die so viel offener als seine eigene war, ihn selbst widergespiegelt. Aus diesem Grund war es dem Silberhaarigen klar geworden, dass es nicht das Aussehen war, sondern Clouds Art, in die er sich verliebt hatte. Sein Geschlecht spielte keine Rolle. Es war sein Wesen, seine Art an sich, seine Vorzüge und Nachteile, die der ehemalige General ShinRas vergötterte. Denn niemand verstand ihn besser wie Cloud. Niemand konnte auch nur ansatzweise seine Gedanken mehr nachvollziehen. Natürlich war Cloud für ihn nicht unattraktiv. Besonders seine blauen, strahlenden Augen hatten es ihm angetan. Die von Mako zum Glühen gebrachten Saphire, welche einen Schimmer seiner eigenen Augenfärbung aufwiesen und einen ganz leichten, minimalen Grünstich hatten. Er liebte alles an Cloud. Früher waren sie Feinde gewesen, aber er hatte den Anderen nie als Feind gesehen, eher als ebenbürtigen Gegner, wie einen Todfreund. Feindschaft bestand aus Hass und er glaubte nicht, dass er Cloud jemals gehasst hatte. Ja, er war sich sogar sicher, dass auch der Blonde niemals Hass gegenüber ihm empfunden hatte. Vor seinen Taten, ja, aber nie vor ihm selbst. Stumm starrte der Silberhaarige auf das Wassers eines kleinen Sees, welchen er nun erreicht hatte. Sein Blick wanderte über die glasklare und ruhige Oberfläche und er trat näher heran. Langsam beugte er sich vor und sah hinein. Sein eigenes Spiegelbild sah ihm entgegen. Das lange silberne Haar, welches über sein Schultern fiel, seine feinen Gesichtszüge, die blasse Haut, welche auch durch die stärkste Sonne nicht brauner wurde. Inmitten von silberweißen Augenbrauen seine stechend grünen Augen, die traurig wirkten. Stumm betrachtete er sich, ergriff eine Strähne und sah sie an. ~ ~ ~ „Vater… warum sind meine Haare so…?“, fragte Sephiroth leise und blickte den Schwarzhaarigen vor sich an. Dieser sah von seinen Experimenten auf und musterte den Jungen kurz. Dann trat er zu diesem und strich ihm kurz, fast liebevoll durch die weichen, seidigen Strähnen. “Deine Haare produzieren keine Farbe. Beziehungsweise die Wurzeln deiner Haare. Haare bestehen genau genommen aus abgestorbenen Hautzellen. Da dein Körper so stark und widerstandsfähig ist, bestand womöglich kein Sinn darin, Energie auf eine Farbe zu verschwenden.“, erklärte Hojo ruhig und geduldig. „Alle sagen, ich sehe aus wie ein alter Mann…“ Trotzig blickte der Junge nach unten, schmollend. Der Schwarzhaarige lachte, doch es klang nicht kalt, sondern amüsiert und warm. „Bei älteren Menschen lässt die Färbung ebenfalls nach, mein Kleiner. Irgendwann sieht der Körper keinen Sinn mehr darin oder durch das fortschreitende Alter wird es nicht mehr notwendig, da der Körper instinktiv weiß, dass das Leben irgendwann zu Ende geht und er dieses nicht aufrecht erhalten kann.“ „Dann lebe ich nicht mehr lange?!“, stieß der Junge ängstlich hervor. Wieder lachte Hojo. „Natürlich lebst du noch sehr lange! Dummer Junge! Du bist noch jung! Außerdem macht man an der Ergrauung der Haare nicht den Todeszeitpunkt aus! Der Körper stellt einfach nur eine Betätigung ein und konzertiert seine Energie auf andere Teile!“ Der junge Sephiroth wirkte nachdenklich. „Du solltest stolz sein!“, sagte Hojo plötzlich. „Denn deine Haare sind etwas Besonderes!“ Lange sah der Junge den Wissenschaftler an. „Dann schneide ich sie ab jetzt nicht mehr!“, sagte er in vollem Enthusiasmus. Knapp nickte der Schwarzhaarige. „Tu das, aber lange Haare sind nicht nur ein Vorteil… bedenke das.“ „Das ist mir egal. Ich werde lernen damit um zu gehen. Wenn mein Haar so besonders ist… dann muss ich doch gut darauf aufpassen!“ Schmunzelnd wandte sich Hojo wieder seinen Unterlagen zu. „Tu, was du nicht lassen kannst.“ ~ ~ ~ Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Ja, das war die Zeit gewesen, in der Hojo noch nicht so besessen gewesen war. Daran dachte er gerne zurück, auch wenn seine Kindheit nicht immer so schön gewesen war. Er berührte das Wasser und seine Spiegelung verschwamm und verschwand in kleinen Wellen, die seine Berührungen verursachten. Langsam hob er den Blick und starrte in den Himmel. Tief sog er die Luft ein und schloss die Augen. Seine Finger umschlossen dabei die Kette mit dem Flügelanhänger, welchen er von Tifa bekommen hatte und die er immer trug. Sie symbolisierte für ihn die Freundschaft zu allen, von Cloud und seinen Freunden. Vorsichtig zog er diese unter seinem schwarzen dünnen Pullover hervor und betrachtete sie. Das Silber glänzte in der Sonne, ebenso wie sein Haar. Vorsichtig verstaute er die Kette wieder nahe bei seinem Herzen um seinen Hals und setzte sich auf den mit Moos bewachsenen und begrasten Grund am Rande des Sees. Wohin würde Jenova gehen? In Midgar würde sie nicht sein. Was wollte sie noch in den Laboren? Sie hatte jetzt die Energie der schwarzen Substanz. Junon, dort war sie gewesen und war weitergezogen. Sie musste auch dort etwas geholt oder getan haben. Wutai war unsinnig. In den Bergen gab es nichts außer spirituell für die Wutai Wichtiges. Cosmo Canyon war auch keine gute Wahl, ebenso wenig wie Nibelheim oder Gongaga. Costa Del Sol war eine Promenadenstadt, zu viele Menschen, ebenso wie die Golden Source und Coral. Es blieben also nur die Stadt des Alten Volkes, den Tempel des Alten Volkes schloss er aus, da dieser die schwarze Substanz gewesen und somit verschwunden war und der Nordkrater. Der Nordkrater… Die Stelle wo Jenova damals abgestürzt war und ein Loch in den Planeten geschlagen hatte. Dort hatten die Cetra sie gefunden und ihr geholfen, bis sie erkannten, was das Alien wirklich vorhatte. Die Stadt des alten Volkes war mystisch und auch nahe am Planeten, aber der Nordkrater… Jenova hatte schon damals mit ihm versucht, von dort an die Energie des Planeten zu gelangen. Mit einem Ruck fuhr Sephiroth auf und schlug sich bildlich gegen die Stirn. Natürlich! Wie hatte er das nur übersehen können! Jenova MUSSTE dort sein! Wo sonst könnte sie die Energie des Planeten in sich auf nehmen. Der Riss dort in der Erde, tief in Gajas Gestein, war sehr tief. Damals hatte sie Holy so unterdrückt. Wäre Meteor wirklich eingeschlagen, wäre der Planet noch weiter gebrochen und sie hätte von dort leicht an die ganzen Vorräte kommen können. Zwar gab es jetzt keinen Meteor mehr, aber Sephiroth war sich sicher, dass die Aliendame einen noch grausameren Plan hatte, an ihre >Nahrung< zu kommen. Während seine Gedanken kreisten, war er zum Haus zurück gerannt und riss die Tür auf. “Ich weiß wo sie sind!“, stieß er hervor, atemlos. Er war weit gelaufen und hatte den Weg zurück fast in Sekunden zurückgelegt. Alle strömten aus den Zimmern und starrten ihn an. Sie wirkten erschrocken, verwundert und leicht verstört durch seinen Überfall. „Sie sind im Nordkrater!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)