Children of Fire von SilverReader (Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 19: Vater und Sohn -------------------------- Kapitel 18 – Vater und Sohn „Seit mal einen Moment leise!“, schimpfte Tifa in die aufgeregte Meute um sich herum und presste das Handy fester an ihr Ohr. „Sag das bitte noch mal!“, bat sie ihren Gesprächspartner. Im Raum wurde es ruhiger und die Gespräche verstummten schließlich vollkommen. Alle Blicke ruhten nun auf Tifa, welche nickend im Raum umher schritt. „Alles klar… wir werden so lange warten… Ja… nein, wir müssen sowieso erst die Pläne durchsehen… genau…. Ja…. Ok, wir sehen uns dann in ein paar Stunden… bye!“ Sie legte auf und seufzte. „Sie haben es!“ Einen Moment lang geschah nichts, dann jedoch brachen im ganzen Raum kleine Jubelruf aus und Erleichterung kehrte unter ihnen ein. „Findet ihr nicht es ist schon etwas früh für die Freudenfeier?“, warf der ehemalige Präsident ShinRas in den Raum und überschlug seine Beine. „Noch ist kein Kampf gewonnen… Das wir die Zellen haben heißt nicht, dass wir schon gewonnen haben.“ Betretenes Schweigen kehrte ein. „Also.“ Tseng nahm den Faden wieder auf und breitete eine Karte auf dem Tisch aus. „Das hier ist der komplette Blausatz der Einrichtung… Jenova müsste ungefähr… hier sein.“ Er deutete auf einen Punkt auf der großen Karte und markierte ihn mit einem roten Stift. „Die Eingänge sind hier… hier…. Und hier…“ Alle betrachteten die Karte eingehend und nickten. „Dann sollten wir gut überlegen wo genau und wie wir angreifen werden.“, sagte Yuffie und schürzte die Lippen. „Sollten wir nicht auf die Anderen warten?“, fragte Reeve und blickte auf. „Nein. Es ist besser, wenn wir schon einen Plan bereit haben. Je schneller wir handeln, desto besser!“ Rufus sah den Schwarzhaarigen ernst an. „Oder sieht das hier jemand anders?“ ~ ~ ~ Die Rotoren des Hubschraubers surrten und schnitten durch die Luft. Sephiroth hatte den Ellbogen auf die Türgriffhalterung der Tür gestützt, den Kopf auf seine Hand gelegt und blickte hinaus. Fast schon hätte man denken können er würde sich langweilen, doch wenn man genauer hinsah bemerkte man, dass er äußerst konzentriert war. Sein Blick glitt über die Landschaft und er seufzte leise, kaum vernehmbar. Sie waren schon fast in Junon. Es würde nicht mehr lange dauern und die Anspannung machte sich in ihm breit und erdrückte ihn. Wie um sich abzulenken betrachtete er die Umgebung über die sie hinwegflogen. Plötzlich spürte er einen heftigen Stich in seiner Brust. Unter ihnen lag eine kleine Insel, an der sie gerade vorbeiflogen. Die Insel. Die Insel auf der Cloud und er…. Sephiroth schluckte. Die Insel auf der sie ihre ersten richtigen Tage als Paar verbracht hatten. Am Stand, im Wald und am Wasser. Das alles schoss ihm so deutlich vor Augen, dennoch wirkte es wie in einem vergangenen Leben oder einem längst geträumten Traum. Der Ort, wo Cloud nur ihm allein gehört hatte und er nur Clouds Eigentum gewesen war. Er krallte seine zweite freie Hand in den Sitz neben sich und das Polster stöhnte gepeinigt auf. „Sephiroth?“ Eine Hand legte sich auf seine und er blickte auf, sah direkt in das besorgt wirkende Gesicht Vincents. “Alles in Ordnung“, sagte er schnell und verbannte jene Gedanken an seine und Clouds ersten Stunden miteinander. Es war besser, sich jetzt auf die Mission zu konzentrieren. „Landung erfolgt in genau fünf Minuten!“, kam es von Reno vom Cockpit her. „Macht euch schon mal hübsch, meine Damen! Gleich geht’s zur Sache!“ ~ ~ ~ Lachen erfüllte den Raum und es wirkte entspannend, wenn nicht sogar selbst anregend. Dem Blonden war jedoch gerade nicht wirklich zum lachen zu mute. Seine Wangen waren leicht gefärbt und er winkte ab. “Das ist schon so lange her…“, murmelte er nur als Entschuldigung. Nathaniel beruhigte sich langsam wieder und schüttelte den Kopf, fast so wie Sephiroth es immer tat. „Im Wäschekorb…“ Wieder kicherte er leise. „Er war sicher wütend.“ „Oh ja! Das war er…, aber glücklicherweise bin ich danach mit einem blauen Augen davon gekommen. Dann dachte sich Zack, ich würde mich freuen und hat ihn Tags später zu einer Mission eingeladen. Bei Ifrit, war mir das unangenehm.“ Nun musste er doch selbst etwas schmunzeln, als er daran zurück dachte. „Er war also ein richtig guter Kämpfer?“, hakte der Junge nach. „Richtig gut? Nein! Er war umwerfend! Der stärkste Kämpfer ganz ShinRas… Leute haben gezittert, wenn sie nur seinen Namen gehört haben!“, stieß Cloud stolz hervor. Nathaniel blickte nachdenklich drein. „Dann hatte er aber sicherlich nicht viele Freunde… oder?“ Cloud sah den Jungen einen Moment an, ehe er bitter lächelte. „Nein…, aber…“ Es klopfte an der Tür und der Blonde unterbrach seine Antwort und sah auf. Jenova öffnete diese und betrat den Raum. „Ich störe euren kleinen Plausch nur ungern…, aber es wird Zeit!“ Der Junge erhob sich sofort und nickte. „Ja, Oma!“ Stumm erhob Cloud sich ebenfalls und nickte. „Wenn wir Sephiroth erst wieder haben… wird uns nichts mehr aufhalten, aber noch… ist es nicht soweit! Also los ihr Lieben!“ Sie wandte sich um, gefolgt von ihrem Schwiegersohn und ihrem Enkel. ~ ~ ~ „Das ist der Plan?“ Reno runzelte die Stirn und sah fragend zu seinem Präsidenten, der ihn jedoch nicht beachtete und die Frage im Raum stehen ließ. Seufzend wandte sich Reno um und stieß dabei versehentlich gegen Tifa, die neben ihm gestanden hatte. Als Reaktion riss diese die Hände nach oben und verlor das Gleichgewicht. Mit schnellen Handgriffen fing der Rothaarige die Andere auf, wobei er eine Hand unvorteilhaft auf ihrem Po platzierte. Einen Moment starrten sich beide einfach nur an, ehe Tifa ihm eine schallende Ohrfeige gab und er sie aus Schock fallen ließ. „Reno!“ Tseng wies den Anderen zurecht, während Barret der Brünette wieder auf die Beine half. „Sorry, sorry… war keine Absicht.“, nuschelte er und blickte zu Tifa, die ihn jedoch keines Blickes würdigte. „Also gut!“ Sephiroth blickte noch einmal auf die Karte und sah die Anderen an. „Wir werden also alle drei Eingänge besetzten und sprengen uns einen vierten Eingang um in die unteren Labore zu gelangen!“ Rude grinste und strich liebevoll über einen Zünder in seiner Hand. „Jo!“ Reno griff sich den zweiten Zünder und grinste. „Überlass das nur uns!“ „Mir bleibt auch nichts anderes übrig“, seufzte der Silberhaarige leise. „Dann los. Jeder weiß was er zu tun hat!“ Damit wandte er sich ab und blickte zu Zack neben sich. Dieser grinste und nickte. ~ ~ ~ Große und kleine Fische schwammen auf der anderen Seite der Glasplatten an ihnen vorbei und betrachteten sie wie stumme kleine Spione. Leise hechteten sie durch die Gänge und Windungen des Unterwasserlaboratoriums. Kaum einen Laut von sich gebend, wenn sie eine der Wachen oder die Monster ausschalteten, um voran zu kommen. Er war angespannt und hoch konzentriert zugleich. Seine Augen sondierten jede Bewegung und seine Ohren lauerten nach jedem Geräusch. Nichts in Sephiroth war nicht auf den bevorstehenden Kampf eingestellt. In vollkommener Perfektion fuhr sein langes Katana durch eines der Monster und teile es in der Mitte. Blut spritzte auf, doch er ignorierte das fließende Rot, hatte sich bereits wieder abgewandt, sah dem Tod, den er verursacht hatte, nicht zu. „Dort hinten ist es.“, murmelte Zack und deutete auf eine verriegelte Metalltür. Knapp nickte er. Mehr musste er nicht wissen, jetzt galt es zu handeln, nicht zu denken. Beide stürmten auf die Tür zu. Anstatt sich auf den Code zu konzentrieren, rammte Sephiroth einfach seine Hand in die Elektrik an der linken Seite und riss diese hinaus. Sein grobes Verhalten zeigte jedoch Wirkung und die Tür öffnete sich. Gemeinsam stürmten sie in das Labor. Leise summten die Geräte. In einem ledernen Stuhl, hinter einem großen Schreibtisch, saß ein junger Mann, kaum mitten dreißig. Sein langes schwarzes Haar fiel über seine Schultern und seinen Rücken. Eine Brille trug er nicht, doch der Silberhaarige wusste auch so, um wen es sich handelte. “Hojo!“ Er spuckte diesen Namen aus und legte all seine Abscheu in dieses eine Wort. „Hallo Sephiroth.“ Ein Lächeln zierte die feingeschnittenen jugendlichen Züge. Kein Makel war an seinem Körper. Es war, als würde Sephiroth in einen Spiegel sehen und sich selbst erblicken. Elegant erhob sich der Wissenschaftler und drehte sich. „Gefällt dir was du siehst… mein Sohn?“ Ein böses Lächeln umspielte seine Lippen und er trat vor. „Wo ist Jenova?!“ Zack brachte das Ganze nun auf den Punkt, weshalb der Silberhaarige ihm kurz dankbar zunickte, den Blick jedoch nicht von Hojo abwandte. „Warum sollte ich einem kümmerlichen Subjekt wie dir so eine wertvolle Information anvertrauen?“, konterte der Schwarzhaarige amüsiert. „Wo sind sie?“, wiederholte Sephiroth Zack´s Frage und legte einiges mehr an Schärfe in seine Worte als sein Freund. Leise kicherte Hojo und trat noch einen Schritt weiter vor. „Sie bereitet den weiteren Plan vor…“, sagte er schließlich ruhig. „Den weiteren Plan?“ Eine Explosion brachte den Boden zum beben, kurze Zeit später knackte das Funkgerät an Zacks Gürtel. >“Sie sind nicht hier, alles leer… bis auf ein paar Monster!“<, drang es aus dem Lautsprecher. Sephiroth zog seine Masamune und richtete sie auf Hojo. Sein Blick war aus Eis und die Spitze der Klinge zitterte vor unterdrückter Wut. „WO-SIND-SIE?“ Wieder brachte er Hojo nur dazu zu kichern. „Na komm schon, Sephiroth… Ich will sehen was dieser Körper kann… entlock mir doch die Antwort… Ich bin sicher das wird dir nicht schwer fallen!“ Die Wut brach mit einem Mal aus dem Silberhaarigen aus. Er stieß sich vom Boden ab und setzte auf Hojo zu, dieser wich geschickt aus und zog eine Schusswaffe hervor, an deren unteren Ende eine breite, dennoch leichte Klinge befestigt war. Er war schnell und bewegte sich so mühelos, als hätte er niemals etwas anderes getan. Seine Kräfte schienen denen des Silberhaarigen ebenbürtig zu sein. Immer wieder krachten die Klingen aneinander oder Hojo schaffte es, so viel Abstand zwischen sie zu bringen, das sich Sephiroth unter den tödlichen Kugeln hinweg ducken musste. Eine streifte ihn an der Schulter und verhinderte, dass er einen weiteren Angriff starrte konnte. Zack wollte eingreifen, doch der Silberhaarige hielt ihn zurück. “Das ist MEIN Kampf!“, stieß er wie von Sinnen hervor. Wie oft hatte er davon geträumt, Hojo zu vernichten. Ihm seine geliebte Masamune, ein Geschenk von diesem zu seinem 16ten Geburtstag, in den Leib zu rammen und zu zusehen, wie er starb. Eine Faust traf Sephiroth in der Seite und warf ihn einige Meter zurück. Kurz keuchte er und kniff kurz die Augen zusammen. // So schaffst du das nicht! Du muss schneller und geschickter sein!//, rief er sich selbst ins Gedächtnis und mobilisierte seine Kräfte neu. Das war SEIN Kampf. Seine Chance, seine Vergangenheit mit Hojo zu begraben und die würde er sich von nichts und niemandem nehmen lassen. In seiner neu gesammelten Energie führte er einen Parierschlag aus, duckte sich unter einer Kugel hinfort und rammte dem Schwarzhaarigen seitlich den Griff seines Schwertes gegen die Brust. Das brachte den Anderen wieder dazu Abstand zu nehmen und zu feuern. Wie ein Wahnsinniger griff er immer wieder an, doch Hojo tat es ihm gleich. Ihm schien es ein mehr als nur großes Vergnügen zu breiten zu sehen, dass der Silberhaarige sichtliche Mühe hatte, mit ihm fertig zu werden. Ja dieser Körper war perfekt. In seinen Gedanken hatte er schon gewonnen und präsentierte Jenova seinen Sieg. Oh, wie sehr würde es ihr gefallen und dann würde sie endlich erkennen das ER es war, der mehr Wert war wie der Silberling. Töten durfte er ihn nicht. Nein, das würde ihr nicht gefallen, aber er würde ihn mitbringen und dann… Hojos Bewegungen wurden unaufmerksamer und in einer Sekunde, in der der Andere nicht auf seine Deckung achtete, stach Sephiroth zu. Sprachlos starrte dieser auf die Klinge, die nun bis zu ihrer schrecklichen Hälfte in seinen Bauch geschoben wurde an. Fassungslos und überrascht. Blut rann aus seinem Mund und sein Körper zuckte. Sein Blick fiel auf die bedrohlich glühenden Augen des Silberhaarigen und Erkenntnis schimmerte in seinen auf. Sephiroths Wunsch mit Cloud zusammen zu sein war so stark, das er die Kraft des Anderen unterschätzt hatte. Sein Sohn war bereit alles zu tun, um seinen Geliebten zurück zu erhalten. Alles. Mit einem Ruck sprang Hojo zurück, presste eine Hand auf seinen Bauch und lachte. „Da war… ich wohl doch nicht… stark genug…“ Er röchelte und spuckte Blut. Die Wunde an seinem Bauch durchnässte seine weiße Kleidung und bot einen grotesken Anblick. Sephiroth hob Masamune erneut und richtete sie auf den Schwarzhaarigen. “WO sind sie?“, seine Stimme war kaum mehr als ein Zischen, doch Hojo schaffte es immer noch wahnsinniger als sein Sohn zu wirken. Er warf den Kopf in den Nacken und lachte, lachte ihn aus. Eine kaltes demütigendes Lachen, welches von den Wänden des Laboratorium widerhallte. „Hahahahaha… du bist noch so unwissend!.. Du versteht die Dimensionen ihres Planes nicht! Hahahah…. Du kannst dich ihr nicht widersetzten, Sephiroth. Nun nicht mehr!“ Wieder röchelte er, sein Lachen erstarb und er spuckte erneut Blut. Gerade als Sephiroth ihm den Todesstoß versetzten wollte, gellte ein Schuss durch die Luft. Hojo hatte in einer letzten Instanz seine Waffe gezogen und gefeuert. Im selben Moment ging ein zweiter Schuss von weiter hinten los und traf den Wissenschaftler genau in den Kopf. Einige Sekunden die ewig zu dauern schienen sahen Sephiroth und Hojo sich an. Vater und Sohn. Ein letztes grausames Lächeln, dann wurde sein Ausdruck leer und er brach zusammen. Masamunses Klinge berührte den Boden und Sephiroth keuchte schwer. Er griff nach seiner blutenden Schulter und biss die Zähne zusammen. Dann wandte er sich um. Vincent stand mit erhobener Waffe im Rahmen der Tür, neben ihm Cid und Barret. Dahinter wahrscheinlich noch die Anderen, die ihnen zur Hilfe kommen wollten, doch das nahm er nicht mehr wahr, denn plötzlich brach Zack etwas weiter rechts von ihm zusammen. Sephiroths Augen weiteten sich und er starrte auf das Blut, welches aus seinem Freund hinaus floss. Hojo hatte nicht auf IHN geschossen…, sonder auf Zack. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)