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Verschiedene Definitionen

Tatsächlich erschien am nächsten Morgen Scotchi in seinem Zimmer. Neugierig kam der Junge aus dem Badezimmer, die noch duschnassen Haare mit einem Handtuch trocken rubbelnd.

 

“Guten Morgen, Scotchi”, begrüßte er die Hauselfe fröhlich. Unerwarteterweise war die letzte Nacht nur von traumlosem Schlaf gezeichnet und nicht, wie befürchte, von Gedanken wälzen. Eine sehr erholsame Nacht.

“Ebenfalls, Harry”, erwiderte das Wesen breit grinsend und schlackernden Ohren. “Scotchi hat Brief von Mr. Malfoy Junior für Harry”, plapperte die Kleine weiter und hielt Harry eine Pergamentrolle mit dem ihm bereits bekannten Malfoyschen Siegel hin.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen nahm der Potter diese entgegen.

“Wie …”

“Eine Hauselfe überbrachte diesen Brief mit der Anweisung, diesen der persönlichen Hauselfe von Mr. Harry zu überreichen. Scotchi zählt jetzt als Harrys persönliche Elfe.” Stolz klang in der Stimme des Wesens mit und wenn Scotchi gekommt hätte, wäre das Grinsen wohl rund um den Kopf gegangen.

“Danke, Scotchi”, gab Harry dankbar zurück und hauchte der kleineren im Vorbeigehen einen Kuss auf den Kopf. Woraufhin diese quietschend wieder disapparierte.

 

Schmunzelnd ließ sich der Schwarzhaarige auf der Bettkante nieder und entrollte Dracos Antwort.
 

“Hallo Harry,

man du hast echt ‘ne Sauklaue.

Jetzt verstehe ich warum du eine andere Art zu antworten,

als via Brief, wünscht.

Nun, wozu gibt es Hauselfen? Schick mir einfach eine.

Geht auch schneller als mit einer Eule.

 
 

Ich freue mich, dass du einem Treffen nicht abgeneigt bist.

Die Ferien gehen ja noch einige Wochen, aber was hälst du von heute?

Mein Vater muss zu einer Schulbesprechung.

 
 

Ich erwarte dich um 10 Uhr zum Frühstück.

Der Kamin ist dann offen: Malfoy Manor Empfangshalle.

 
 

Gruß,

Draco.”

 

Harry liebte zwar gute Rätsel, aber dieses hier überstieg seinen Horizont am frühen Morgen doch bei weitem. Ach was, nicht nur am Morgen.

Wozu sollte denn der Kamin offen sein? War es so kalt in Dracos Zuhause?

Doch dann schlug er sich die Hand gegen die Stirn. Manchmal stand er aber auch wirklich auf dem Schlauch. In einem der Bücher hatte er doch etwas über dieses Apparieren nachgelesen, und wusste somit jetzt auch, dass es damals bei der Aktion des Professor Glück gewesen war, dass nicht etwas Grausames passiert war. Die schwarz-weiß Abbildung dieses ‘Zersplittern’ reichte ihm wirklich!

 

Neben den Informationen zu der Fortbewegung via Apparieren/Disapparieren, hatten in dem Buch noch weitere Möglichkeiten gestanden. Zum Beispiel das Reisen mit magischen Kutschen, Tieren oder halt über den Kamin mit Hilfe von … von irgendeinem komischen Pulver. Egal, denn Harry würde eh Hilfe von einem der Erwachsenen oder den Hauselfen brauchen. So ganz sicher war er sich über die Reihenfolge noch nicht.

Ein Blick auf die alte Armbanduhr ließ ihn sich selbst beglückwünschen. Es war gerade mal acht Uhr und um neun Uhr wollte der Professor vorbei kommen. Da konnte er den Mann gleich mal nach Informationen ausfragen.

Freudige Aufregung durchfuhr ihn nun doch wieder und vermischte sich mit der Nervosität. Harry hatte zum ersten Mal eine Einladung zum Spielen erhalten.
 

 

“Und es macht Ihnen wirklich keine Umstände mich dorthin zu begleiten? Also, nicht dass es mich nicht freut, aber wenn Sie es mir einfach nochmal erklären, kriegen Sanara und ich das bestimmt alleine hin, dieses Flohen.” Erneut versuchte der junge Harry Potter, den Quirrel davon zu überzeugen, ihn einfach gehen zu lassen. Auch wenn er nochmals nachgelesen hatte und sich somit bewusst war, dass bei diesem via Kamin reisen auch Dinge schief laufen konnte, glaubte er doch fest daran es alleine hinzubekommen. Wie hatte der Erwachsene gestern noch gemeint? Er hätte schon ganz anderes bewältigt? Nun, von dieser Meinung merkte der Junge gerade wirklich nichts.

 

“Mr. Potter, die Malf-f-foys haben mich als ihren Priv-v-vatlehrer und momentan zuständigen Erw-w-wachsenen kennengelernt. Es gebietet also die Situation und der Anstand, dass ich Sie dorthin begleite und Ihre unv-v-versehrte Ankunf-f-ft garantiere. Danach übergeht die Auf-f-fsichtspf-f-flicht an die F-F-Familie Malf-f-foy.”

“Das ist ja wie bei den Muggeln. Onkel Vernon hat der Klassenlehrerin einmal vorgeworfen dass sie diese Aufsichtspflicht vernachlässigt habe, da Dudley sich böse geprügelt hat”, platzte es aus dem Jungen raus. Er fand es einfach interessant all die Parallelen zu entdecken.

“W-W-Wenn Sie es sagen, ist es w-w-wohl so. Das Argument Ihres V-V-Verwandten hinkt zw-w-war ein w-w-wenig, ist aber akzeptabel. Sie haben - ebenso w-w-wie ihr Cousin - in ihrem Alter eine Eigenv-v-verantw-w-wortung. Lassen Sie uns nun auf-f-fbrechen. Man lässt einen Malf-f-foy nicht w-w-warten.”

Entschlossen strich sich der Erwachsene über die vielen Schichten Stoff, richtete noch einmal seinen Turban, schmiss eine handvoll Pulver in den lodernden Kamin, welcher in der Nähe der Wirtsstube war, und stellte sich mitten in die grünen Flammen.

 

“Bereit?” Erkundigte sich Harry kratzig.

 

“Wenn du es bist, Schlüpfling”, säuselte Sanara zurück und verstärkte ihren Druck um seinen Hals. War Sanara gewachsen? Nun, dem würde er sich wann anders widmen. Jetzt rief er sich noch einmal die Regeln des Flohen in Erinnerung, atmete tief durch und stellte sich neben den Professor. Die Flammen waren wirklich wie beschrieben angenehm warm anstatt ihn zu verbrennen.

 

“Halten Sie sich an mir f-f-fest, Mr. Potter.” Leicht verkrampft kam Harry dieser Aufforderung nach und legte seine Hand auf den angebotenen Arm des Älteren. Kaum dass Quirrel laut “Malfoy Manor - Empfangshalle” rief, verschwand die Welt in grünen Flammen und zurück blieb nur das Geräusch von Harrys panischen Quietschen.
 

 

“Bei allen Heiligen …” Leicht grün um die Nase kletterte der Potter aus dem Kamin, kaum dass sie in Malfoy Manor angekommen waren. Jetzt war er doch recht froh darüber dass der Professor darauf bestanden hatte mitzukommen. Harry wäre vor lauter Überforderung wahrscheinlich in den Weiten des Flohnetzwerkes verschwunden oder wer weiß wo gelandet. So hatte er nur Asche im Mund und auf der Kleidung, welche vom Professor weggezaubert wurde.

“Gehts wieder?”, erkundigte sich eben jener Erwachsene, und hielt den taumelnden Harry am Arm fest.

“Ja … muss ja”, meinte Harry, während er sich an dem festen Boden unter seinen Füßen erfreute. All zu unrecht hatte der Junge nicht, denn schon eilte ein laut “HARRY!” rufender Draco heran. Sanara murmelte etwas von Dreck und doofe Zweibeiner.

Grinsend blieb der blonde Junge vor ihm stehen. Kurz glitt der Blick seines gegenüber zu dem Reptil, dann schien er sich auch schon damit abgefunden zu haben.

 

“Da bist du ja endlich, wir haben extra mit dem Frühstück auf dich gewartet.”

Harry löste sich von seinem Helfer und trat auf den Malfoy zu.

“Nun, dass wäre auch alles andere als höflich, wo du mich dazu quasi eingeladen hast”, gab Harry lächelnd zurück.

“Ein schlagfertiger junger Mann. Vorsicht Draco”, ertönte es plötzlich sanft hinter Ermahnten. Es war Narzissa, welche mit einem zarten Lächeln auf die kleine Gruppe zutrat.

Nach einem kurzen Begrüßungsszenario aus Händeschütteln und dem Austausch von Floskeln, begab sich die Gruppe unter Dracos Führung in das ‘kleine Esszimmer’.

 

Harry hatte wirklich Schwierigkeiten damit, nicht mit offenem Mund herum zu rennen. Dracos Zuhause schrie nur so vor Geld. Allein der Boden, welcher verdächtig nach Marmor aussah, war beeindruckend. Als die Vier dann schließlich dieses angeblich ‘kleine’ Esszimmer betraten, begann Harry ernsthaft an der Malfoyschen Definition von einfachen Dingen wie ‘klein’ und ‘groß’ zu zweifeln. In diesen Raum passte sein momentanes Zimmer mindestens zweimal. An die kleine Kammer bei den Dursleys brauchte er eigentlich gar keine vergleichende Gedanken verschwenden.

Dieses ganze Haus - Manor - überforderte den Potter mit seiner schieren, vermuteten, Größe. Da verlief man sich doch und bis man mit der warmen Milch im Bett war, war diese doch bestimmt wieder eiskalt.

Es war die Stimme von Lucius Malfoy, welche ihn aus den Gedanken holte.

 

“Guten Morgen, die Herren.” Erneut wurden Hände geschüttelt und Höflichkeiten ausgetauscht, sowie die Schlange um Harrys Hals gemustert.

“Wie ich sehe, hat der Professor dich hier heile abgeliefert. Und deine Schlange hast du auch dabei.” Musternd wanderte der Blick des Familienoberhaupt über Harry, welcher die Feststellung nickend bestätigte. “Nun, ich würde sagen, wir machen uns gleich auf den Weg nach Hogwarts. Meinen Sie nicht, Mr. Quirrell?”

“Einen Moment bitte. Harry, kommen Sie noch einmal mit?”

Damit drehte der Turbanträger um und verließ den Raum wieder. Ratlos zu den Malfoys blickend, zuckte der Schwarzhaarige mit den Schultern und folgte seinem Lehrer.

 

“Professor?”

“Mr. Potter, ich habe Sie inzw-w-wischen etw-w-was kennengelernt und meine, dass Ihnen dies helf-f-fen könnte.”

Damit zog der Mann eine kleine Plakette hervor und drückte sie dem verdutzten Harry in die Hand. “Dies erbat ich mir v-v-von Tom, dem W-W-Wirt. Es ermöglicht Ihnen Scotchi herbeizuruf-f-fen und um Hilf-f-fe zu ersuchen. W-W-Wir sind der Meinung, dass Sie eine bestmögliche Absicherung brauchen. Auch w-w-weil ich um Ihr Temperament und auch um einige Ihrer Ängste w-w-weiß. Zudem scheint es mir, dass Sie das Reisen über das Flohnetzw-w-werk nicht gut verkraf-f-ften.”

Vorsichtig nickend stimmte der junge Zauberer zu. War er so leicht zu durchschauen?

 

“Reiben Sie die Plakette und ruf-f-fen die Elf-f-fe, wird diese erscheinen und Sie zurück in den Tropf-f-fenden Kessel bringen. Sollten Sie bis zum Ende der Schulsitzung hier bleiben, bringe ich Sie gerne w-w-wieder dorthin zurück.”

Blinzelnd blickte der Junge auf das unscheinbare Stück Metal in seiner Hand. Er hatte jetzt eigentlich Grund sich über die Bevormundung, Überwachung, oder was auch immer, aufzuregen, jedoch war er dafür zu dankbar. Durch diese kleine Plakette wurde ihm ein weiterer Teil seiner heimlichen Sorgen genommen. Was ihn zu der Frage brachte, ob sich jemals ein Erwachsener so um ihn gekümmert hatte. Leider war die Antwort ‘Nein’, daher genoss er es irgendwie schon ein wenig. Es tat gut.

 

“Danke, Professor.” Dankbar lächelnd blickte den Erwachsenen an und aus einem Affekt heraus schloss er diesen kurz in die Arme. Als ihm bewusst wurde, was und wen er da umarmte, trat er peinlich berührt zurück. Den Kopf gesenkt.

“Gerne, Harry. Nun, kommen Sie oder der junge Draco v-v-verhungert und Lucius Malf-f-foy hext mich ins nächste Jahrhundert, so er durch mich zu spät bei dieser V-V-Versammlung erscheint.”

Leise lachend folgte Harry dem Mann. Den kleinen metallenen Rettungsanker sicher in seiner Hosentasche verstauend.
 

 

“Das Essen war wirklich sehr, sehr lecker, Mrs. Malfoy”, lobte der pappsatte Harry einige Zeit später.

Die Männer waren recht zügig aufgebrochen und die Zurückgebliebenen hatten sich an den Esstisch begeben.

“Danke, mein Lieber. Nun, was haltet ihr davon spielen zu gehen?” Vornehm tupfte sich die Dame des Hauses den Mund ab, ehe sie genüsslich an einer Tasse nippte.

“Wir sind schon weg”, gab Draco gut gelaunt zurück und war quasi schon halb aus dem Raum, ehe ihm auffiel dass Harry immer noch am Tisch saß.

“Na los, Harry, geh schon”, animierte ihn Narzissa, doch Harry hatte ein schlechtes Gewissen. Da war ja noch der Rest des Frühstücks und all das dreckige Geschirr. Die Familie hatte auch Hauselfen, wie er von Scotchi wusste, und doch konnte er das, was er jahrelang eingebläut bekommen hatte nicht einfach ablegen.

Anscheinend schien auch die Hausherrin seinen Disput zu bemerken. Geh ruhig. Ich kümmere mich darum. Siehst du.”

Gespannt beobachtete Harry wie Narzissa den Zauberstab hob, gegen einen Teller tippte und daraufhin alles an Besteck verschwand.

“Komm schooooon”, kam es quengelnd aus Richtung Tür.

“Es ist alles gut. Geh spielen.” Aufmunternd blickte die Frau ihn wieder an und endlich rutschte Harry vom Stuhl und flitzte hinter dem freudig lachenden Draco her.

Den nachdenklichen Blick, welchen Narzissa ihm hinterherwarf, bekam er nicht mehr mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MorganMidnight
2017-10-27T17:06:42+00:00 27.10.2017 19:06
Super , dass du so schnell weiter geschrieben hast, auch wenn das Kapitel kurz ist!!!!!!!
Du hattest ja in deiner Antwort auf meinen Kommentat zum letzten Kapitel geschrieben, dass es turbulant werden würde, kommt das im nächsten Kapitel!!!!!!!
Ich freue mich schon darauf, schreib bitte weiter!!!!!!!
Antwort von:  Chaosbande
26.11.2017 20:06
Hallo meine Liebe,
es tut mir leid dass es so lange dauert, aber am Wochenende bin ich Zuhause am renovieren oder muss arbeiten. Das nächste Kapitel hat immerhin gut 4k Wörter *g* Und ich habe mich dazu entschieden den Tag bei Draco aufzusplitten.

Ich versuche mich für das nächste Kapitel zu beeilen, aber das muss ich zudem auch mit meiner Muße ausdiskutieren. Launische Kröte *grr*


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