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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 28

Die Paneele an meiner Decke waren nicht hundertprozentig gerade.

Das stellte ich jedes Mal fest, wenn ich auf meinem Bett lag und vor mich hinstarrte. Tendenz steigend.

Ganondorf hatte am Samstag mehr als doof gekuckt, als Oma ihn an die Kaffeetafel verfrachtet hatte. Er hatte nicht einmal die Chance gehabt, zu widersprechen.

Zeldas Vater war gar nicht aufgetaucht, dafür aber sein Fahrer. Der hatte ehe er sich versah ebenfalls eine Tasse Kaffee vor sic stehen.

Leider hatte Ganondorf noch mal erwähnt, dass wir diese Woche einen Klassenausflug ins Museum machen … wollten.

Ich hatte es bis zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgreich verdrängt.

Warum allerdings ausgerechnet er als Aufsichtsperson mitkam, war nicht bei mir angekommen. Unsere Klassenlehrerin war immerhin Frau Lonley.

Aber hey! Besser er als Kretos, dieses Rindvieh welches Integration unterrichtete.

Ein leises “Wiff” ließ mich aus meinen Tagträumen schrecken und an mir herunter sehen.

Ein blonder Wolf sah mich vorwurfsvoll an.

“Na Shade?” Ich begann wieder ihn zwischen den Ohren zu kraulen.

Eigentlich war es ein mittleres bis ausgewachsenes Wunder, dass er sich überhaupt verständigen konnte.

Er war nicht einmal zwanzig Zentimeter hoch und schon über vierzehn Jahre alt, aber das Gleiche traf auch auf Shadow zu der Scath gehörte.

Was die Beiden so besonders machte war, dass es einfache Plüschtiere waren.

Oder zumindest waren sie das, als wir sie zu unserem zweiten Geburtstag von unseren Eltern geschenkt bekommen hatten.

Leider lebten sie schon nicht mehr, als wir unseren Lieblingen Legen einhauchten.

Ein paar ältere Jungs hatten sie uns geklaut und meinten, wenn Shadow und Shade unbedingt zu uns zurück wollten, dann sollten es die Wolfis selber sagen.

Ende der Geschichte waren vier zerbissene Arme von drei heulenden Sechsjährigen, zwei dem Mord nahe Mütter und eine Oma, die nicht stolzer auf ihre Enkel sein konnte.

Wir hatten damals logischerweise nicht geschnallt, was los war.

Aber der hinzugezogene Magier war laut Wächterprotokoll in Ohnmacht gefallen.

Seit dem wusste Oma immer sofort, wenn wir mal wieder in Schwierigkeiten steckten. Denn dass machten die beiden ein Ramtam, schlimmer als ein Bär.

Ein erneutes “Wiff” holte mich zurück in mein 16-jähriges Ich.

Das kam nicht von Shade.

Shadow stand an meiner Tür und sah mich direkt an.

“Na, du schwarzer Fellball?” Ich musste grinsen. “Na los, hohl schon den Kerl rein der da hinter der Wand hockt.”

“Ey!” Scath stieß die Tür auf und lugte herein. “Shadow ist doch kein Fellball!”

“Aber schwarz.”

Grummelnd stimmte er mir zu, beugte sich zu seinem Knirps um ihn hochzuheben und kam schließlich zu mir herüber. “Was glaubst du, warum er Shadow heißt?”

“Du hast ihn benannt, nicht ich.”

“Clown gefrühstückt?”

“Wenn du schon so fragst, irgendwie war die Wurst heute Morgen seltsam…”

Schon ließ Scath das Thema fallen. Stattdessen sah er mich überlegend an. “Ist alles in Ordnung mit dir?”

Verwirrt. “Ja klar. Warum nicht?”

“Du bist letzte Zeit so nachdenklich.”

Etwas, was wirklich nicht alltäglich war, aber: “Wie kommst du darauf?”

Du sitzt jetzt das fünfte Mal seit Schuljahresbeginn hier und stierst vor dich hin.”

Und das war weit über dem Jahresschnitt. Denn normalerweise musste man mich fesseln, damit ich ruhig liegen blieb.

“Weißt du, was ich glaube?” Scath stupfte mir leicht schmerzhaft zwischen die Rippen.

“Nicht an die Göttinnen des Triforce.” Ich sah ihn weiterhin an. Wollte ich es überhaupt wissen? Ach schnurz. “Also?”

Ich konnte meinem Bruder förmlich ansehen, wie er mit sich rang mir nicht den Hals umzudrehen.

Tja, Berufsrisiko.

Schnaubend wandte er sich wieder zu mir. “Ich glaube, du bist verliebt.”

Noch während ich den Mund aufmachte, ging meine Tür erneut auf und Ann steckte den Kopf herein. “Oh. Scath traut sich, ´Dieses´ Gespräch zu führen.”

“Na, du machst es ja nicht.”

“Du bist sein Zwilling, also bitte.”

“Falls ihr es vergessen habt, ich sitze neben euch.”

“Und?”

Super. Da waren sie sich wieder einig.

“Trotzdem Scath.” Wir Bruder sahen wieder zu Ann. “Daran merkt man, dass du ein Junge bist.”

“Was soll das heißen?” Ich stimmte ihm zu.

“Ganz einfach.” Ann sah uns grinsend an. “Du glaubst, Link ist verliebt. Ich weiß, dass er verknallt ist. Wahrscheinlich sogar auf den ersten Blick.”

Und ich saß Augen rollend daneben. “Na spuckts schon aus.”

“Der macht sich lustig über uns!”

Scath nickte zustimmend.

“Ey!” Ich verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. “Ich habe es weder zugegeben noch abgestritten.”

Dabei drehte Shade ihnen den Rücken zu und reckte die Schnauze in die Luft. War immer wieder lustig, wie er auf meinen Gemütszustand reagierte.

“Ich möchte einfach nur wissen, wen ihr dieses Mal im Blick habt.” Denn bisher hatten sie noch nie richtig gelegen.

Scath räusperte sich. “Also da wären die Klassiker wie Maleika, Maron oder Fafnie. Allerdings glaube ich diese nicht.”

Punkt für Scath.

“Genauso wie Miriam.”

Punkt für Ann.

“Als Nächstes hätte ich noch Zelda. Da sie aber von sich aus gesagt hat, dass du bloß nicht auf sie zu stehen hast, hoffe ich dass du dich daran hältst.”

Punkt zwei für Scath.

“Dann wäre da noch Nani. Sie hat keinerlei Berührungsängste dir oder Scath gegenüber, was mich ehrlich gesagt etwas wundert. Zudem hat sie aus dir herausgekitzelt, was du damals mit unseren Großeltern angestellt hast. Da allerdings ihr Onkel das mitbekommen hat und du gleich auf Abstand gegangen bist, fällt sie wohl auch raus.”

Ganondorf wirkte in dem Moment, als ob er einen Mord begehen wollte. Trotzdem Punkt zwei für Ann.

“Ich hätte noch Theska im Angebot.”

“Ey!” Das war jetzt wirklich das erste Mal, dass ich die Beiden unterbrach.

“Klappe und zuhören. Sie ist immerhin die Erste, der du über den Mund gefahren bist und sie auch mehrfach zum Heulen gebracht hast. Es heißt doch schließlich auch, man tut denen am meisten weh, die man liebt. Aber ich bete, dass ich mit dieser Einstellung falsch liege.”

Ich beeilte mich, zu nicken. Ob ich das Scath je verzeihen konnte, war fraglich.

“Also bleibt nur noch eine Person.”

Mein Blick wanderte zu Ann während ich überlegte. Wen hatten die noch nicht erwähnt?

“Wobei ich nicht weiß, wie du auf den Trichter gekommen bist.”

Scath verwirrte mich nur noch weiter. “O.K. Hört auf mit dem Spiel. Wen habt ihr im Auge?”

Meine Geschwister sahen sich kurz an, fixierten mich und antworteten synchron: “Gerodu.”

???

“Er.” legte Scath noch nach.

Trotzdem. “Häh?”

“Ich glaube, wir haben ihn kaputt gemacht.” Ann stupste mich mehrfach an.

“Es gibt für alles ein erstes Mal?” So ganz geheuer war Scath die Sache ni…

Mich davon losreißend, schüttelte ich energetisch den Kopf, in der Hoffnung wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.

Mir wurde schwindlig, aber der Erfolg kam trotzdem.

Vollkommen fassungslos starrte ich zwischen den Beiden hin und her. Dass sich der komplette Raum drehte, ließ das Ganze irgendwie bizarr aussehen.

“Wie bitteschön kommt ihr ausgerechnet auf IHN?” wobei ich das letzte Wort fast brüllte.

“Du hast ihn am Freitag und Samstag fast die ganze Zeit beobachtet.”

Um ein Haar hätte ich Ann angefahren, dass es bei dem Todbringer auch besser so war. Stattdessen sprach ich meinen zweiten Gedanken aus. “Hab ich?”

“Hast du.” Die Beiden gaben ein besseres Zwillingspärchen ab als Scath und ich.

“Punkt zwei.” Scath hielt seine Finger hoch. “Er ist der erste Schwertlehrer, den du noch nicht als ´fachliches Rindvieh´ betitelt hast.”

Ich hing an meinem Leben.

“Drittens: Du machst alles was er verlangt ohne zu murren.”

Mein Leben?

“Viertens: Du hast ihn sogar mir gegenüber verteidigt.”

Ähm…

“Fünftens: Du beobachtest ihn manchmal sogar durchs Fenster.”

“Sechstens: Als er dich und Nani so sauer angesehen hat, wirktest du ganz schön geknickt.”

….

“Siebentens: Dir war es peinlich, in deinem schwarzen Shirt vor ihm zu stehen.”

Gut, da musste ich Ann zustimmen.

“Und als wichtigsten Punkt: Ich habe zwar nicht gezählt, wie oft er dir sein Notizbuch über den Schädel gezogen hat, aber jeden Anderen hättest du schon bei dem Versuch den Hals umgedreht.”

Shade hatte sich mittlerweile vollständig unter meiner Decke verkrochen.

Würde ich gerade auch am Liebsten.

Während ich den Kleinen beobachtete, wurden Scath und Ann zunehmend nervöser.

“Komm schon, Chibi.” In jeder anderen Situation würde ich ihm den Hals umdrehen. “Streit es wenigstens ab.”

Ich sah erst meinen Bruder und dann mein Schwesterchen an. Beide fühlten sich gerade alles Andere als Wohl.

Mein Gehirn brauchte ein paar Sekunden, bis es eine Antwort parat hatte. “Warum sollte ich etwas so offensichtliches abstreiten?”

“…” Ann schluckte trocken. “Das war dir bewusst?”

Mein Nicken schlug ein wie eine Bombe.

“Seit wann?”

“Seit er mich aufgefangen hat.”

Scath stockte kurz, bevor er antwortete. “Aber das war am ersten Schultag!”

Ich nickte erneut.

“Hah!” Ann grinste unseren Bruder an. “Ich habs dir doch gesagt!” Sie schwenkte zu mir. “Genau wie bei Scath, Liebe auf den ersten Blick.”

Jetzt schockte sie mich. Das interessierte sie?

“Na warte mal, bis es dich erwischt.”

“Dann ist es halt so.” Dabei grinste sie Scath an.

Seufzend ließ sich eben jener Bruder von meinem Bett rutschen. “Ich bin ja ganz froh, dass du wirklich nichts von Miri willst.” Er hatte es mich vor ner Weile mal gefragt. “Aber muss es ausgerechnet ein Lehrer sein?”

“Ich hätte nichts dagegen, wenn er noch Schüler wäre.” Eine Erinnerung und ich würde trotzdem das Zeitliche segnen.

Wobei es mich immer noch wunderte, wie er sich benahm.

“Ich würde mich köpfen, wenn ich ihn noch mehr ertragen müsste.” Von hier aus konnte ich Scaths Gänsehaut sehen. Auch wenn er es nicht sagte, er hatte einfach nur Angst.

Da war er in unserer Klasse nicht der Einzige. Mehr als die Hälfte versteckte es mehr schlecht als recht.

Ann gluckste. “Zumindest erklärt das, warum Link nie auch nur den Hauch von Interesse an Mädchen gezeigt hat.”

Es erklärte aber nicht, warum die Beiden das einfach so hinnahmen.

Ich meine, nicht nur, dass ich auf einen Mann stand, nein auch noch einen Lehrer.

Ich verkrampfte mich.

Für einen Moment hatte ich zugelassen, die schwarzen Schuppen wieder unter meinen Fingern zu spüren.

“Link?”

Vor Schreck fuhr ich hoch und krachte mit dem Kopf gegen die Wand.

“Hey! Pass doch mal auf!” Scath rückte näher an mich heran um an meinen Hinterkopf zu kommen. “Kein Blut. Glück gehabt.” Er sah mich wieder an. “Was war denn das jetzt?”

“Das Gleiche könnte ich dich fragen!” Ich starrte ihn sauer an. “Ihr solltet das nicht lustig finden!”

“Reicht dir die Antwort: Du bist unser Bruder?”

Mein Blick schweifte zu Ann: “Nein, das reicht nicht.”

Scath zuckte mit den Schultern. “Dann hast du Pech gehabt.”

“Aber…”

“Klappe!” Selten, dass mir Beide den Mund verbaten.

“Link, nenn mir mal eine Sache, in der du absoluter Durchschnitt bist.”

“Ähm…” Da hatte Scath mich.

Ich war ja nicht einmal äußerlich das, was man als ´normal´ betiteln konnte. Und was meine Talente betraf… zugeschnitten auf das Überleben während dunklen Zeiten.

Schulterzuckend ließ ich meinen Kopf hängen.

“Siehst du.” Scath schien da noch mehr herauszulesen. “Wir konnten uns schon frühzeitig damit anfreunden, wen auch immer du mal anschleppst wird alles andere als normal sein.”

“Außerdem gibt es noch die Regel, dass jeder mal in einen Lehrer verknallt ist.” setzte Ann dem noch die Krone auf.

Nur lief das bei mir für eine Phase eindeutig schon ein paar Jahrtausende zu lange. Tja eben doof, wenn man aufgrund einer Gedächtnisstörung seine eigenen Gefühle vollkommen fehl interpretierte.

Obwohl, wenn ich bedenke, dass Er mir damals Lesen und Schreiben beibrachte - und an meiner nicht vorhandenen Rechtschreibung fast verzweifelte.

Ann kletterte auf meinen Schoß und umarmte mich. “Bring mich nicht dazu, mir Sorgen um dich machen zu müssen.”

Tatsächlich schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht, während ich dieses in ihrer Schulter vergrub. “Keine Angst. Ich werde nie auf die dämliche Idee kommen, es ihm in irgendeinster Weise zu beichten.”

“Scath hast du damals dazu gedrängt.”

“Er hatte ja auch ne Chance von fifty-fifty. Wollen wir das mal bei mir rausrechnen? Altersunterschied, Lehrer - Schüler - Verhältnis, die meiner Meinung nach nicht vorhandene Wahrscheinlichkeit seines Single- Daseins.” Gerudomänner waren früher spätestens mit zwanzig verheiratet und Ganon war da schon drüber.

“Dagegen steht, dass er dich aufgefangen hat.”

“Hätte er zugelassen, dass mir etwas passier, hätte es ihn den Job und den Hals kosten können.”

“Unwichtige Kleinigkeiten.” Scath wank meinen Einwurf einfach zur Seite. “Außerdem ist er mir seinem Notizbuch doch recht vorsichtig und du kennst es als Einziger von uns.”

“Das Argument versteh ich nicht.” Was wollte er von mir?

“Scath will sagen, dass Herr Gerodu dich nicht wie alle Anderen behandelt.”

“Ja, er verlangt mir am Meisten ab.”

“Du kannst aber auch am Meisten.”

Ich blitzte meinen Bruder durch Anns Haare hindurch an. “Was kann ich dafür, dass wir so viele Trantüten in der Klasse haben?”

Schon lachten die Beiden.

“Das hättest du auch vor fünf Jahren schon zu den damaligen Sechstklässlern gesagt.”

“Wenns doch wahr ist?”

Ann kicherte vor sich hin. “Link, du musst zugeben, dass dein Talent Waffen - insbesondere Schwerter - zu gebrauchen, schlicht außergewöhnlich ist. Den Großteil hast du dir auch noch selbst erarbeitet.”

So mehr oder weniger.

“Stimmt. Das Einzige, was er auf Teufel komm raus nicht gebacken kriegt, ist das rechtzeitige Aufstehen.”

Ich prustete los, während Ann einen ausgewachsenen Lachkrampf bekam.

Kurz grinste Scath uns an, bevor er nach unserer Kleinen griff. “Und genau darum, hauen wir uns jetzt auch hin.”

”Muss das sein?” Ann schmollte uns an.

“Ja.” Scath hob sie hoch. “Denk daran, wir Beide müssen morgen früh raus.”

“Nur um danach stundenlang im Bus zu sitzen.” Davor graute es mich jetzt schon.

“Nacht, Link.” Ann wank mir noch zu, bevor sie aus dem Zimmer getragen wurde.

Ich ließ noch meine Hand sinken, da stutzte ich schon wieder. “Shadow? Was machst du denn noch hier?”

Sein “Wiff” half mir auch nicht weiter.

Dafür kam Scath wieder zurück. “Rutsch mal.”

“Was?” Sehr intelligent, Link.

“Ich schlaf heute bei dir, also rutsch mal!” Schon zog er mir meine Decke unterm Hintern weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-10-21T20:39:12+00:00 21.10.2016 22:39
Ja, Da ich dies schon wusste, kann ich dir nur das schreiben wie ich diese Enthüllung damals empfunden habe. Es war einfach gesagt ein schock für mich zu erfahren, dass Link in gerade diese Person verliebt ist. Aber um ehrlich zu sein, immer noch besser als in Zelda. Ich hab zwar nichts gegen sie aber ich mag das Paaring einfach nicht mit Link und Zelda.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko


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