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Nicht dein Leben...

von

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6.

„Sie schlafen, endlich.“ Leise seufzend setzte Barbara sich zu Richard, nahm ihm dankbar das Glas Wasser ab, welches er ihr reichte. Zusammen mit Roy hatte sie den beiden Kindern noch eine Geschichte vorgelesen, bei dieser sogar Jason, der zwischen Lian und Johnny in dem Bett lag, eingeschlafen war.

„Wollt ihr nochmal los?“ erkundigte sie sich leise, um die anderen nicht in ihrem Gespräch zu unterbrechen.

„Nur eine kleine Runde drehen und nach dem Rechten schauen.“ Mit warmen Fingern strich er ihr einige widerspenstige Haarsträhnen aus der Stirn. „Du musst nicht warten. Ich habe ja zwei Aufpasser dabei. Außerdem bin ich mir sicher, dass es ruhig bleibt.“

„Es ist schön, dass Roy und Lian da sind“, gähnte die rothaarige Frau herzhaft. „Lian scheint Johnny aus seinen Grübeleien gerissen zuhaben.“

„Ich glaube, dass wir einen riesigen Schneemann für sie gebaut haben, trug auch dazu bei“, lachte der Mann an ihrer Seite leise. „Ich hoffe nur, dass Bruce noch nicht raus gesehen hat. Die grauen, unendlich vielen Bahnen, im weißen Schnee, in seinem Garten, gefallen ihm mit Sicherheit nicht.“

„Ich habe es genossen, euch dabei zuzusehen. Ein Bild für die Götter, wie drei erwachsene Männer, versuchten die riesigen Schneekugeln übereinanderzustapeln.“

„Selbstüberschätzung“, erklang es neben ihnen, da Roy einen Teil ihres Gespräches mitbekommen hatte. „Das Wichtigste für unsere Kids schien allerdings zu sein, dass der Schneemann zum Schluss Kohleaugen, woher Alfred die Kohlen auch immer gezaubert hat, eine Möhrennase und einen Topf als Hut bekam.“

„Kohlen findet man sicher noch eine ganze Menge in einem der alten Kellergewölbe“, unterbrach Richard seinen Freund. „Und zu unserer Verteidigung muss ich sagen, dass wir vorher und auch während dem Bauen eine Menge Eierpunsch getrunken haben.“

„Nichts als Ausreden“, lachte Barbara. „Aber geschmeckt hat es euch. Es ist nicht mal mehr ein Tropfen in dem Topf.“

„Was gut ist. Noch ein Glas mehr davon und ich würde oben neben meiner Tochter liegen und schlafen.“

„Apropos Schlafen, ich werde es wie Ariana halten und mich zurückziehen.“

„Du darfst ruhig hier einschlafen“, murmelte Richard ihr ins Ohr und zog sie an sich. „Ich werde ja noch in der Lage sein, meine Frau ins Bett zu tragen. Also, wenn du lieber in meinem Armen einschlafen möchtest.“

„Ein sehr verlockendes Angebot, aber ich werde es ausschlagen.“ Fest sah sie in die strahlend blauen Augen. Bevor sie sich jedoch, aus den Armen wand, die sie festhielten, wisperte sie, nur für Richard hörbar, gegen seine Lippen: „Lass dir nicht zu viel Zeit. Du könntest etwas verpassen.“

„Träum was Schönes!“ Nur ungern gab der dunkelhaarige Mann seine Frau frei.

„Ich weiß, am besten von dir.“ Bevor die Bibliothekarin sich jedoch erhob und das Wohnzimmer verließ, stahl sie sich einen Kuss und sagte an die anderen Anwesenden gewandt: „Passt auf euch auf!“

„Tun wir, Rotschopf“, grinste Roy. „Und ich verspreche dir, dass ich deinen dir angetrauten Ehemann pünktlich gegen 3:00 Uhr vor eurer Zimmertüre abliefere. Stell dir den Wecker, falls du es überprüfen möchtest.“

Lachend erwiderte sie: „Wir sprechen uns morgen, Rotschopf.“ Roy war der einzige Mensch auf der Welt, dem sie das Wort Rotschopf nicht übel nehmen konnte, da dieser ja selbst zu der Gattung Rothaarig gehörte.

Kaum das die Tür hinter Barbara ins Schloss gefallen war, fragte Tim: „Wann wollen wir los?“

„Jetzt gleich?“ Roy erhob sich und streckte sich. „Ist ewig her, dass ich mit einem Partner unterwegs war, geschweige denn gleich mit Zweien.“

„Bruce?“ Tims Blick glitt zu seinem Adoptivvater, der seit einer geraumen Weile sein Trainingsprogramm wieder augedehnt hatte. „Hast du Lust uns zu begleiten?“

„Nein. Ich werde hier Stellung halten.“

Kurz darauf sah man, wie fünf Männer auf leisen Sohlen durch das Haus schlichen, die Empfangshalle durchquerten und sich zur Bibliothek begaben. Hinter einem der schweren Bücherregale, vollgestopft mit Monografien und Inkunabeln aus dem späten Mittelalter, befand sich der Durchgang zu dem Allerheiligsten des Anwesens, der geheimen Höhle, die sich beinah unter dem gesamten Anwesen erstreckte und die Basis von Batman und den anderen bildete, vollgestopft mit der modernsten Technik und allerlei anderen Sachen, die sie für die Verbrechensbekämpfung benötigten.

„Alfred, wo hast du denn meine Ersatzsachen?“ Neugierig schaute Roy sich um, auf der Suche nach neuen Errungenschaften, die bei seinem letzten Besucht noch nicht vorhanden waren.

„Folgen sie mir, Mister Harper.“

„Bis gleich, Jungs.“ Lians Vater verschwand mit der guten Seele des Hauses in der Dunkelheit, die sich außerhalb des riesigen Bereiches, in dem die Computer standen, ausbreitete und betrat einen Raum, der anscheinend alleine für ihn eingerichtet worden war.

„Ja leck mich doch am Arsch“, kommentierte Roy, worauf ihm Alfred einen zweifelnden Blick zuwarf. „Tschuldige, Alfred, aber das ist einfach nur der Wahnsinn.“ Sein Blick glitt über die beiden Puppen, die seine Ersatzkostüme, die er irgendwann mal bei Richard gelassen hatte, trugen. „Wie oft musst du Staub wischen?“ erkundigte er sich, während seine Finger liebevoll über einen der Bogen glitten, die durch eine Vitrine, die er geöffnet hatte, geschützt waren. Daneben fand er seine alte Armbrust und in einem Regal an der Wand, bewahrten sie eine Menge Trickpfeile für ihn auf. Einige schienen neu zu sein, nicht aus seinem Vorrat. Ein breites Grinsen erschien auf Roys Gesicht. Da musste jemand eine Menge Langeweile gehabt und viel Zeit investiert haben. Mit Hochachtung vor dem unbekannten Entwickler, griff Roy nach einem der Pfeile und drehte ihn zwischen den Fingern, ehe er seine endgültige Wahl traf und seinen Köcher bestückte.

„Alfred?“ Fragend drehte Lians Vater sich um. „Kannst du mir...“ Mitten im Satz unterbrach er sich, als er bemerkte, dass er sich alleine in dem Raum befand. Mit den Schultern zuckend, nahm er ein rot-grünes Dress an sich, um sich umzuziehen. Als er nur einige Augenblicke zu Richard und Tim zurückkehrte, fand er sie umgezogen und einsatzbereit vor.

„Wer?“ Roy hob den Köcher mit den Pfeilen an, damit ihn alle sehen konnten. „Wem muss ich danken?“

„Uns“, antwortete Bruce, der es nicht für nötig hielt, sich von dem Bildschirm abzuwenden. „Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen.“ Damit schien das Thema für den wortkargen Mann abgehakt zu sein.

„Dank euch.“ Mit einem Nicken in Richtung Alfred, Nightwing und Red Robin tat er seine Freude über die neuen Pfeile kund, ehe er Richtung Fuhrpark schlenderte.

Nightwing folgte seinem besten Freund, trat zu seinem Motorrad und strich sehnsuchtsvoll mit der flachen Hand über den Tank. Nur zu gern hätte er sich auf das blauschwarz lackiertes Bike geschwungen, um damit in der Nacht zu verschwinden. Die winterlichen Straßenverhältnisse jedoch, zogen ihm einen Strich durch die Rechnung.

„Gemeinsam oder getrennt?“ Unterdessen hatte sich auch Red Robin bei ihnen eingefunden. „Mit wem willst du mitfahren, Arsenal?“ wollte der junge Mann in dem rot-schwarzen Anzug wissen.

„Durfte Ariana dich schon in Natur darin bewundern?“ wollte Nightwing wissen, während er Tim ansah und auf Arsenals Antwort wartete. Dabei konnte er sich ein, anzüglich zu nennendes, Grinsen nicht verkneifen.

„Eigentlich wollte ich es mir als Überraschung für die Hochzeitsnacht aufsparen“, lachte der Angesprochene.

„Ehrlich?“ Noch immer amüsiert zog Richard eine Augenbraue nach oben. „Und bis dahin auf die Annehmlichkeiten verzichten, die dir so ein Outfit einbringen kann? Aus eigener Erfahrung muss ich dir sagen, dass so manche heiße Nacht...“

„Ihr solltet los!“, unterbrach Bruce sie in ihrem Gespräch.

„Spielverderber“, wisperte Nightwing so leise, wobei er sich ziemlich sicher war, dass ihn wirklich nur Red Robin und Arsenal verstanden.

„Wir reden im Wagen weiter.“ Red Robin wartete nicht erst ab, ob Nightwing und Arsenal eventuell zusammen in einem der anderen Wagen fahren wollten, sondern ging zielstrebig auf seinen Redbird zu. „Einsteigen bitte! Der kleiner von euch sollte hinten Platz nehmen.“

„Ja ja, so behandelt man seinen älteren Bruder, der es nur gut mit einem meint.“ Nightwing zwinkerte Tim, der auf den Zentimeter genauso groß war wie er, zu und erklärte an Roy gewandt: „Und manchmal führen zwei Zentimeter zum Sieg.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ryukin
2016-08-20T17:35:46+00:00 20.08.2016 19:35
Schönes Kapitel

Von:  fahnm
2016-04-05T21:40:18+00:00 05.04.2016 23:40
Hammer Kapitel
Mach weiter so


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