Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 24: Dominant Player --------------------------- Dominant Player     Es hatte lange gedauert, ehe Jamie diesen bedeutenden Schritt in Richtung der Auslebung seiner Sexualität gehen konnte. Im Grunde war es ausgerechnet Caris Schuld, dass er den Sprung ins Ungewisse wagte, nur ahnte der Drummer davon natürlich nichts. Jamie hätte es nie fertig gebracht, ihm zu erzählen, dass ihm neulich ein Zettel aus der Hosentasche gefallen war, der für Jamie äußerst interessante Informationen beinhaltet hatte. Ein Wink des Schicksals war ihm untergekommen, der ihm eine gewisse Adresse samt Termin für einen Stammtisch der extravaganten Art genannt hatte. Nein, dieser richtete sich nicht ausschließlich an Männer, die auch oder ausschließlich auf Männer standen. Dass Jamie bi war wusste er bereits seit einigen Jahren, und er lebte es auch aus, mit diesem oder jenem Partner, ohne sich dabei in eine Beziehung zu stürzen. Beziehungen waren ihm eindeutig zu anstrengend und verbindlich - seine Kraft und Hingabe legte er viel lieber in seine bislang unerfüllten Fantasien. Fantasien, für die es kein Ventil gab, Fantasien, zu speziell, um sie auszuleben. Man fand an der nächsten Ecke oder im nächsten Club einfach niemanden, der zufällig auf die Gangart stand, die Jamie insgeheim bevorzugte. Deshalb kam ihm dieser Stammtisch gerade recht. Und deshalb wagte er es, der nächsten Zusammenkunft der Geneigten beizuwohnen. Natürlich kämpfte er mit einer gewissen Nervosität, hatte er doch keine Ahnung, was auf ihn zukommen mochte. Vielleicht würde er in Gesellschaft all dieser erfahrenen Menschen alsbald merken, dass er seiner Leidenschaft nicht würdig war. Vielleicht würden sie Neulinge wie ihn noch nicht einmal aufnehmen. Schließlich besaß er keinerlei praktische Erfahrungen in dieser besonderen Sparte der Sexualität, hatte nie die Gelegenheit gehabt, solche sammeln zu können. Bestimmt würde er sich sehr verloren unter all diesen Leuten mit ihren bizarren Neigungen fühlen. Er würde sich an seine Schulzeit erinnert fühlen, während der er sich unter seinen Klassenkameraden ebenfalls ziemlich fehl am Platz vorgekommen war. Und sein mulmiges Gefühl ließ erst recht nicht nach, so wie er die kleine, schummrige Kneipe betrat und dort die bereits Anwesenden scheu musterte, die sich bereits angeregt bei einem Bier unterhielten. Männer, aber auch Frauen hatten sich zusammengefunden, lachten und scherzten wie gute Bekannte miteinander. Kein Wunder, dass sie Jamies Anwesenheit erst bemerkten, als er sich mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht an die Tischkante schob. Heute gelang es ihm partout nicht, seine Unsicherheit mit einer großen Klappe zu überspielen. Vielleicht hätte er sich vorher Mut antrinken sollen, aber eigentlich hatte er nicht halb betrunken bei diesem für ihn wichtigen Event aufkreuzen wollen. Nun aber, als sich mindestens sechs Augenpaare auf ihn richteten, wünschte er sich, es doch getan zu haben. Er fühlte sich wie ein Eindringling, auch wenn ihn alle eher neugierig als feindselig musterten. Allerdings meinte er auch in den Augen mindestens eines der Typen so etwas wie Misstrauen zu entdecken. Es war, als würde hier ein großes Geheimnis zwischen allen Beteiligten gehütet werden. Etwas, das Außenstehende nicht verstehen und noch weniger nachvollziehen konnten. Und so war es schließlich auch. "Hi, ich bin Jamie", stellte er sich mit einem schiefen Lächeln vor und fühlte sich schon jetzt wie ein Volltrottel. "Ich würde gerne-" Er hielt abrupt inne, als jemand an ihm vorbeirauschte, hörbar außer Atem. "Sorry", keuchte die Person und schob sich gehetzt auf ihren Platz. "Ich bin zu spä- oh." Im nächsten Augenblick hatte der verdutzte Jamie den Blick des Kerls aufgefangen, der verwundert inne hielt und es nicht einmal mehr schaffte, seinen Hintern auf den Stuhl zu pflanzen, obwohl er bereits halb in die Hocke gegangen war. "Jamie..." Erst jetzt ließ er sich langsam nieder, jedoch dem Sänger noch immer in die Augen schauend, während der Sänger ihm in die Augen schaute. Wie erstarrt registrierte Jamie, dass er offenbar doch nicht auf ausschließlich unbekannte Gesichter bei diesem Stammtisch getroffen war. Aber wenn man nun vermutet hätte, dass ihm dies das flaue Gefühl in der Magengegend nahm, so stellte dies ein Irrtum dar - in Wirklichkeit nahm seine Nervosität noch weiter zu, und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Was zum Teufel machte Cari hier? Natürlich, er hatte diesen Zettel mit dem Termin in seiner Hosentasche gehabt, aber Jamie hatte geglaubt, dass dieser ihm gegen seinen Willen von einem verzweifelten Werber zugesteckt worden war, der aufgrund Caris äußerer Erscheinung angenommen hatte, dass er vielleicht auf ein paar extremere Sexpraktiken stand. Und offenbar tat er dies wirklich. Ansonsten wäre er nicht hier gewesen. "Ihr kennt euch also?", wurde nun die Stimme eines Mannes laut, der sich jedoch nicht an ihn, sondern an Cari richtete. Dieser war inzwischen aus seiner Schockstarre gänzlich erwacht. "Kann man so sagen", erwiderte er und warf dabei Jamie einen Blick aus geheimnisvoll funkelnden Augen zu. "Dieser Typ ist zufällig mein bester Freund." "Dann hast du ihn eingeladen?" Seine linke Augenbraue hüpfte in die Höhe. "Oh, mitnichten." Er orderte per Fingerzeig ein Bier beim Kellner, ehe er sich wieder Jamie mit Blicken zuwandte, jedoch nach wie vor nicht mit ihm, sondern über ihn sprach. "Ich wundere mich selbst darüber, wie er zu uns gefunden hat...und vor allen Dingen, warum er überhaupt hier ist." "Ich kann es euch erklären", hörte Jamie sich selber sagen. "Vorausgesetzt, ihr bietet mir einen Stuhl an." Ein Kerl mit schwarzen Haaren deutete auf den Platz neben sich, woraufhin Jamie sich hinsetzte, was ihm zudem ermöglichte, etwas Zeit zu schinden, um sich zu sammeln und die wirren Gedanken, die seinen Kopf fluteten, zu sortieren. Verflucht noch eins, er kam schlichtweg nicht darüber hinweg, dass ausgerechnet Cari eines der Mitglieder dieses Stammtisches war. Klar, Cari war noch nie ein sonderlich konventioneller Typ gewesen, genauso wenig wie er selbst, weshalb sie bald beste Freunde geworden waren, aber solche Vorlieben hätte er ihm nicht unbedingt zugetraut. Vorlieben, die ihm einen unsäglichen Sexappeal verliehen... "Gut", beschloss in diesem Augenblick Cari, der die Hände auf dem Tisch gefaltet hatte und Jamie geduldig musterte. "Dann erzähl den anderen erstmal etwas über dich." Unter seinen Blicken fühlte er sich so unwohl wie nie zuvor, ja, sie schüchterten ihn regelrecht ein, was er jedoch nicht wahrhaben wollte. Deshalb riss er sich zusammen und begann zu sprechen. "Wie schon erwähnt, mein Name ist Jamie, ich spiele gemeinsam mit Cari in einer Band." Er wagte es, dem Drummer provokant in die Augen zu sehen. "Und ich bin bi." Dieser wusste natürlich um die Sexualität seines Freundes, hatte er doch noch nie einen Hehl aus dieser gemacht. Und trotzdem adressierte Jamie diese Offenbarung heute direkt an ihn. Wollte Jamie ihm denn etwas mitteilen? Etwas, von dem Cari ohnehin schon ziemlich lange wusste? Blicke logen schließlich nicht. Und Penisse erst recht nicht. Ein gefälliges Schmunzeln huschte über das Gesicht des Schlagzeugers, was Jamie jedoch ignorierte. Viel mehr nämlich beschäftigte ihn der Fakt, dass Cari nicht nur wie ein normales Mitglied, sondern gar wie der Leiter dieses Stammtisches wirkte. Wie viel Erfahrung er haben musste, wenn dem tatsächlich so war. Wieso zum Teufel hatte er Jamie nie etwas darüber erzählt? Die Geheimniskrämerei in diesen Kreisen ging seiner Meinung nach etwas zu weit. "Du hast also auf wundersame Weise zu uns gefunden", fuhr Cari fort und schmunzelte dabei genüsslich. "Was macht dich denn so sicher, dass du einer von uns bist?" Abermals sammelte Jamie sein komplettes Selbstbewusstsein, um mittels diesem seinem Freund lässig und gleichzeitig äußerst herausfordernd in die Augen zu sehen. "Ich habe dominante Neigungen." Ein Raunen ging durch die Runde, ein paar Mitglieder begannen kurz miteinander zu tuscheln, was Jamie sich fragen ließ, ob dominante Neigungen denn eine Seltenheit darstellten. Lediglich Cari wirkte nach wie vor sehr gefasst, fast so, als würde ihn diese Antwort keineswegs verwundern. Nun war es ein anderer Kerl, der sich mit einer Frage an den Neuling wendete. "Hast du denn bereits Erfahrung in diesem Bereich?" Jamie hatte sich denken können, dass die Runde daran interessiert sein würde, aber ein Wappnen für diese Frage brachte ihm auch nichts - die etwas unschöne Wahrheit musste nichtsdestotrotz ausgesprochen werden. "Leider noch nicht." Schon wieder wollte Jamie den Blick senken, nachdem er Cari für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen geschaut hatte. Doch er ermahnte sich, diese unterwürfige Geste vor seinem besten Freund zu vermeiden. Anstelle ergänzte er mit fester Stimme: "Zumindest besitze ich noch keine praktische Erfahrung, dafür jedoch einiges an theoretischer." Es sollte wahrscheinlich nicht für seine Ohren bestimmt sein, aber er hörte die beiden miteinander flüsternden Mädels dennoch das Wort 'Internetdom' benutzen. Natürlich klang es recht abfällig. Niemand nahm eine Person mit dominanten Neigungen ernst, die bislang lediglich fantasiert hatte. Und das war es, was Jamie so hasste. "Was soll ich auch machen, wenn ich nie einen passenden Partner dafür gefunden habe?", versuchte er sich zu verteidigen, woraufhin Cari ihn zu beschwichtigen versuchte. "Wir alle haben mal angefangen", gab er ihm zu verstehen, was diese Jamie bisher unbekannte Facette seines Freundes noch deutlicher herausarbeitete. Gewissermaßen kam er ihm plötzlich vor wie ein Fremder. Er sah ihn selbst auf einmal mit ganz anderen Augen. "Dass du hierhergekommen bist, ist der erste Schritt in die richtige Richtung." "Woran merkst du denn eigentlich, dass du dominant sein könntest?", erreichte Jamie eine weitere Frage, die jedoch mit einigem an Misstrauen gespickt war. Neulinge hatten es trotz Caris Worten sicher nicht leicht in diesen Kreisen. Sie mussten erst einmal auf Herz und Nieren geprüft werden - seit dem Erfolg diverser Pseudo-SM-Bücher tummelten sich bestimmt viele schwarze Schafe in den Gefilden der härteren Gangart. "Nun ja." Jamie kratzte sich das tätowierte Handgelenk und spielte zugleich mit der Zunge an seinem Piercing, während er seine Gedanken sortierte. "Ich stellte es mir als ziemlich erregend vor, jemanden zu führen. Die Oberhand über jemanden zu besitzen. Und ihn zu benutzen." "Würdest du gerne mal jemandem wehtun?" Jamie presste die Lippen aufeinander. "Ich weiß nicht. Ich glaube eher nicht." "Und wie siehts mit Fesseln aus?" Der Typ, der wahrscheinlich Caris Stellvertreter war und das Verhör vornahm, maß Jamie fast ein wenig streng aus großen, hellen Augen. Der Sänger konnte dessen dominante Ausstrahlung förmlich spüren. Sie war fast so präsent wie die Caris. Aber besaß keine halb so intensive Wirkung auf ihn wie die seines Freundes. Die Blicke, die Cari ihm an diesem Abend zuwarf, zogen ihn förmlich in ihren Bann und machten etwas mit ihm. Mit seinem Inneren. Mit seiner Seele. "Fesselspiele würde ich gerne mal ausprobieren", gestand Jamie der Gruppe. Da war es wieder, dieses unbändige Funkeln in den schönen, großen Augen seines besten Freundes, das ihm zugleich so fremd und doch so heimelig-vertraut war. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Cari ihn jemals so angesehen hatte - womöglich hatte er seine Neigung ihm gegenüber absichtlich zurückgehalten. Doch heute tat er es nicht mehr, und Jamie fragte sich ernsthaft, was ihm gerade durch den Kopf ging. Ob er seine Offenbarungen sexy fand? Oder ob er sich insgeheim ebenfalls über seine Unerfahrenheit amüsierte, so wie die anderen? Alles, was Jamie wusste, war, dass er gerne mehr über Cari und dessen Vorlieben erfahren hätte. Oh, er hätte gerne jedes versaute Detail seines Gedankengutes geflüstert bekommen und noch lieber alle möglichen Anekdoten bezüglich seines Sexuallebens gehört. Aber dafür war heute nicht der richtige Zeitpunkt. Um mit ihm über seine Neigungen offen zu sprechen, wollte er mit ihm allein sein. Den anderen Anwesenden vertraute er schließlich nicht so sehr wie seinem langjährigen Kumpel. Intime Dinge wollte er mit ihnen nicht besprechen, das stand schon jetzt fest. "So, Jamie", setzte Cari an, nachdem niemand anderes mehr eine Frage hatte und legte den Kopf schief, während er seinen Freund prüfend musterte. "Was wünschst du dir denn? Hast du Lust, in sehr naher Zukunft erste Erfahrungen bezüglich deiner Neigungen zu sammeln?" Jamie nickte kaum sichtbar, da es ihm nach wie vor nicht wirklich behagte, ein Thema, das ihm so viel bedeutete, vor fremden Leuten zu diskutieren. Wie gerne hätte er dieses Gespräch mit Cari allein geführt... "Ja", erwiderte er schließlich etwas scheu. "Ich habe bereits viel zu lange darauf gewartet." Caris Blick schweifte daraufhin in die Ferne, während der Drummer sich nachdenklich das Kinn rieb. Dann jedoch kehrte er zu Jamie zurück und sah ihm genauso offen wie bestimmt ins Gesicht. "Wenn das so ist, solltest du die Möglichkeit erhalten, dich auszuprobieren", stellte er klar und verschränkte die Finger ineinander. "Allerdings sollte dir für den Anfang jemand an die Seite gestellt werden, den du bereits kennst. Das macht es einfacher, weil bei BDSM viel über die Körpersprache vermittelt wird. Jemanden, den du kennst, kannst du viel besser lesen und ohne Worte verstehen." "Okay..." Jamie wollte fragen, was das nun bedeutete, als Cari das Kinn etwas anhob und beinahe auf ihn herabschaute. "Ich stelle mich dir zur Verfügung", beschloss er, was Jamie zugleich nervös machte wie auch verwunderte. Er schluckte seine Frage bezüglich Caris Neigungen jedoch herunter und konzentrierte sich gänzlich auf das Gefühl, welches die Gewissheit, dass ausgerechnet Cari mit ihm eine Session veranstalten wollte, in ihm auslöste. Erregung drohte ihn zu übermannen, und er spürte, wie sich sein Blick verschleierte, doch so, wie ihm gewahr wurde, dass er sich zu verletzlich zeigte, rief er sich schnell zur Beherrschung und konzentrierte sich ganz auf Caris Augen, die ihn fragend musterten. "Ist das in Ordnung? Könntest du dir vorstellen, mit mir zu spielen?" Was für eine Frage...Cari musste die Antwort darauf bereits kennen, hatte Jamie sie ihm doch den ganzen Abend über mit einer Deutlichkeit vermittelt. "Ja", hauchte Jamie leise und zwang sich, nicht wieder die Lider zu senken. "Ich kann es mir sehr gut vorstellen." Der Gedanke daran, Lust mit diesem hochattraktiven Kerl zu erleben, brachte ihn schier um den Verstand. Ihm war, als wäre er der Erfüllung seiner kühnsten Träume näher gekommen als jemals zuvor, und das betraf nicht nur die Auslebung seiner Neigungen. Nein, dies hatte vor allen Dingen etwas mit seinem Spielpartner zu tun. Er musste erkennen, dass er schon lange den verborgenen Wunsch hegte, ihm nahe zu kommen, ihn zu spüren auf die intensivste Weise, die zwei Menschen verbinden konnte. Die bloßen imaginären Bilder prickelten in seinen Lenden und sorgten dafür, dass er eine heiße Sehnsucht entwickelte. Eine heiße Sehnsucht nach seinem besten Freund und dessen kundigen Händen, nach seinen weichen Lippen und seiner verletzlichen Nacktheit... "Alles klar." Cari nickte ihm mit einem feinen Lächeln zu. "Dann stelle ich dir frei, mich nach deinem Belieben zu dominieren und zu versklaven. Morgen Nacht gehöre ich ganz dir, mein Herr." Jamie erbebte innerlich ob dieser verheißungsvollen Aussichten, auch wenn er ebenfalls deutlich spüren konnte, dass irgendetwas an diesen Worten falsch war. Irgendetwas fühlte sich nicht richtig an, verriet ihm seine Seele, aber er verdrängte diese Gewissheit und stellte sich viel mehr darauf ein, eine schlaflose Nacht voll verruchter Fantasien durchleben zu müssen, die allesamt nur um eine Person kreisten. Um Cari, zu dem er in seinen Gedanken stets aus einer knienden Position aufschaute, um unter dessen rügenden, strengen Blick zu erschaudern.     *     Der nächste Abend zog ins Land, auch wenn sich Jamies Ansicht nach die Stunden bis zu diesem wie Kaugummi dehnten. Er hatte kaum Schlaf gefunden, wie er es sich bereits gedacht hatte, aber dank eines Energydrinks und diversen Tassen Kaffee würde er wenigstens für ein paar Stunden wach genug sein, um sich Cari und dem Spiel zu widmen. Jedoch war er nicht nur hellwach, sondern aufgrund des Koffeins ziemlich fahrig und unausgeglichen, so wie er sich auf den Weg zu der Wohnung seines Freundes machte, wo die Session stattfinden sollte. Cari hatte ihm den Schlüssel zu seinem Reich ausgehändigt, damit er nicht klingeln musste, was Jamie zu diversen Spekulationen ermuntert hatte. Er hegte den erregenden Gedanken, dass Cari bei seinem Eintreffen bereits nackt war und bereit, sich Jamie zu schenken, mit allem was er hatte, und dies wiederum machte es dem Sänger noch schwerer, das Schlüsselloch zu treffen. Er fuhrwerkte eine geschlagene Minute herum, bis der Schlüssel endlich passte und er die Tür öffnen konnte. Mit wild klopfendem Herzen trat er in die ihm bekannte Wohnung ein, staunte jedoch nach ein paar Schritten nicht schlecht, als er Cari im Flur vorfand, in einer hockenden Haltung, mit unterwürfig gesenktem Kopf und ohne auch nur ein Fetzen Stoff am Leib. Letzterer Fakt war es auch, der Jamie das lustvollste Prickeln bescherte. Alles andere waren nur nette Beigaben. "Willkommen, Herr", begrüßte Cari ihn mit leiser Stimme und senkte den Kopf noch ein wenig weiter. Jamie sah einen Teil des bloßen Nackens seines Freundes, hatte dieser seine Haare doch zu einem Zopf gebunden, dessen Spitzen bis zu seinem Rücken reichten. Ein schöner Kontrast war das - schwarzes Haar auf fast schneeweißer Haut, doch Cari war alles andere als ein Schneewittchen. Er war sexy und männlich, selbst in dieser Position, und Jamie verzehrte sich danach, auch den Rest seiner Blöße endlich sehen zu können. Der Anblick seines Pos war bereits Gold wert, aber Jamie verzehrte sich regelrecht nach dem Prachtstück von Schwanz, wollte wissen, ob sein Freund bereits hart war. Ob ihn die Vorfreude genauso geil machte wie ihn. Erst jetzt stellte Jamie fest, dass Cari zudem ein Halsband mit einem Ring in der Mitte samt einer dünnen Kette trug, die er seinem Herrn nun auf ausgestreckten Händen darbot, den Blick dabei noch immer gesenkt haltend. "Bitte, führe mich." Um ehrlich zu sein hatte Jamie keine Ahnung, was er eigentlich tun sollte. Aus Ermangelung an Alternativen griff er jedoch nach der Kette, die er etwas unsicher dreinblickend in der Hand hielt. "Ähm...willst du gleich mit ins Schlafzimmer kommen oder...wollen wir erst noch etwas anderes machen?", fragte er seinen Sklaven, der, irritiert ob dieser unerwarteten Worte, den Blick hob und Jamie verwundert anschaute. "Was wir tun, obliegt allein dir, Herr", sagte er, jedoch schon mit nicht mehr so viel Ehrfurcht in der Stimme wie noch vor ein paar Augenblicken. "Ich gehorche deinen Anweisungen, egal, wie diese auch lauten. Ich gehöre dir." Er konnte sich vorstellen, dass es eine dominante Person zu erregen wusste, wenn ihr Eigentum sich ihr freiwillig hingab, aber Jamie fühlte rein gar nichts. Im Gegenteil, ihn beschlich abermals das Gefühl, dass etwas mit der Situation nicht stimmte. Aber diesen Gedanken ließ er nicht zu - er hatte mit Cari spielen wollen, unbedingt, weil er sich zu diesem Mann hingezogen fühlte, und es konnte doch nicht sein, dass die Fantasien so viel lustvoller waren als die Realität. Also riss er sich zusammen, nahm Cari wortlos bei der Kette und führte ihn trotz seiner Zweifel direkt in das Schlafzimmer. Vielleicht ließ sich das Spiel, welches ihn jetzt schon überforderte, erwies es sich doch als schwieriger, als gedacht, ja abkürzen, indem er seinen Freund sofort verführte. Vielleicht konnten sie die Session ja nachholen, wenn er ausgeschlafen und fit war.   Im Schlafzimmer angekommen hockte Cari sich erwartungsvoll vor Jamie, welcher wiederum abermals vor der Frage stand, was er nun tun sollte. Wäre es gut gekommen, hätte er ihn an der Kette auf das Bett gezogen? Oder hätte er beginnen sollen, ihn zu küssen? Gar zu begrabschen? Nur bei der Vorstellung davon fühlte er sich blöd. All sein theoretisches Wissen über BDSM half ihm nicht bei der Frage, wie man eine Sesssion überhaupt einleitete. "Vielleicht...sagst du mir erst einmal, was du magst", brachte Jamie nach einer Weile des Nachdenkens hervor, in dem die Ungeduld bereits in dem Drummer zu brodeln begonnen hatte. Diesem war natürlich sehr schnell klar geworden, dass Jamie sich nicht in seinem eigentlichen Element befand. Dass die dominante Rolle nicht zu ihm passte. Dass seine Natur eigentlich eine ganz andere war. Anstatt ihm eine Antwort zukommen zu lassen, erhob Cari sich. Jamie registrierte verwirrt, wie Cari sich vor ihn stellte, komplett nackt, aber dabei überhaupt nicht verletzlich wirkend. Wenn hier jemand unsicher war, dann allein Jamie, der mit sich nicht wusste, wohin. Er wusste es erst recht nicht mehr, als Cari harsch sein Kinn packte und seinen flüchtenden Blick zwang, sich auf ihn zu richteten und auf nichts sonst. Vor Schreck ließ der Sänger die Kette los, an der er sich eben noch festgehalten hatte und gab sich seinem heftig gehenden Herzschlag ebenso willenlos hin wie dem dunklen Raubtierblick aus Caris starren Augen. "Hör endlich auf, dir etwas vorzumachen, Kleiner", raunte der Drummer auf betörend-gefährliche Weise, die Jamie einen heißen Schauer über den Rücken jagte. Die beiden Männer waren sich nun ganz nah - nur Millimeter trennten ihre Nasen noch, nachdem Cari in den Intimbereich seines Freundes eingedrungen war. "Du bist kein Herrscher, du bist ein Untertan. Du benötigst jemanden, der dich führt und zurechtweist, der dir sagt, was gut und was schlecht ist." Mit offenem Mund blickte Jamie den Mann an, der jedes Wort, was er sagte, ohne Zweifel ernst meinte. Sie zogen ihn in den Bann seines Freundes und raubten ihm nicht nur den Willen, sondern brachten auch die Mauer zum Einsturz, hinter der er seine devoten Neigungen vor sich selbst verborgen hatte. Die Erregung, die ebenfalls dahinterlag und nun zum Vorschein kam, ging ihm tiefer unter die Haut als jede andere Lust, die er je bei normalem Sex erfahren hatte. "Ich habe es schon gestern festgestellt, dass du am liebsten von mir besessen werden möchtest", sprach Cari weiter und lächelte ein verführerisches Lächeln, das ein verzweifeltes Flehen in Jamies Gedanken freisetzte. "Aber ich dachte, ich lasse dich die Lektion lernen - schließlich hättest du ohnehin nicht auf mich gehört." Er tätschelte behutsam, aber mit einer unterschwelligen Bedrohlichkeit seine Wange. "Und wer nicht hören will, der muss bekanntlich fühlen, mh?" Der Schlag mit der flachen Hand, der seinen Kopf zur Seite schnellen ließ, brannte auf seiner Haut. Fast ein wenig erschrocken suchte er nach Caris Blick, doch kaum, wie er die Härte in dessen Augen fand, brandmarkte seine Hand auch schon die zweite Wange. "Die erste war die Strafe für deine Selbstverleugnung", stellte Cari klar, während Jamie noch fassungslos nach Luft rang und ihn gleichzeitig die Furcht sowie das Verlangen nach mehr auffraßen. "Und die zweite war Ausdruck dessen, dass du mir gehörst und ich mit dir tun und lassen kann, was ich will." Jamie wurde an seiner Halskette gepackt und stolperte gegen die breite Brust seines Herrn, doch er wurde aufgefangen, genauso wie sein Blick von funkelnden, grünen Augen aufgefangen wurde. "Du kannst von Glück reden, dass ich Switcher bin", flüsterte er gegen die Lippen seines Sklaven und strich ihm anschließend zärtlich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. "Und ich kann von Glück reden, dass du gleich nackt, willig und fickbereit sein wirst." Jamie hätte am liebsten gewinselt vor Lust, doch anstelle senkte er nur den Blick vor seinem Herrn, als dieser begann, ihn etwas unsanft aus seinen Klamotten zu befreien. Sein Shirt war er schnell los, nachdem Cari ihm barsch die Arme hochgerissen hatte, um es ihm abzustreifen. Der durchtrainierte, tätowierte Oberkörper Jamies kam zum Vorschein, wegen dem Cari sich die Freiheit herausnahm, sich angetan über die Lippen zu lecken. Er wusste bereits, dass es nicht nötig war, seinen Besitz zu mustern, ehe er sich ihm annahm, denn Jamie war ein absoluter Prachtkerl, der auf seinen Körper achtete, trotz des einen oder anderen Schnapses zu viel. Kein Wunder also, dass es Cari genoss, ihn Stück für Stück zu entblößen - alles, was zum Vorschein kam, war absolut ansehnlich und knackig. Jedoch konnte er der Versuchung widerstehen, die Jamie darstellte. Auf inkubische Miststücke wie ihn fiel er ganz sicher nicht herein und vergaß über ihnen seine Prinzipien. So zwang er Jamie unbarmherzig per Fingerzeig auf die Knie, als er ihn seiner Kleidung beraubt hatte. Anschließend hob dessen Unterhose vom Boden auf, knüllte sie zusammen und stopfte sie ihm in den Mund. Es war ein hinreißender Anblick, wie der schöne Adonis hilflos vor ihm auf den Knien hockte und aus großen, flehenden Augen zu ihm aufschaute. Alles war so, wie es sich gehörte. Wie es sein sollte. Und das spürte auch Jamie, der jedoch noch nicht am Ende seiner Odyssee angelegt war. Abermals wurden seine Arme hochgerissen, doch dieses Mal wurden seine Gelenke mit einem Seil zusammengebunden und an einem Haken fixiert, der an der Decke angebracht war. Somit war das Werk schließlich vollendet. Cari trat einen Schritt zurück, um das wundervolle Bild zu bewundern, welches er eben geschaffen hatte. Jamie hielt den Blick inzwischen in seiner Hoffnungslosigkeit gesenkt, wohl wissend, dass Cari ihm keine Gnade gewähren würde. Und das war auch gut so, denn wenn er auch alles von diesem Mann bekommen wollte - Nachsicht gehörte auf keinen Fall dazu. Und Nachsicht würde ihm auch nicht zuteilwerden, denn Cari hungerte bereits nach den Dingen, die er sich von seinem Sklaven zu holen gedachte. So schön wie Jamies unterwürfige Haltung auch sein mochte, genauso schön würde er sein, wenn sein Herr sich hinter ihn stellte und ihn auf die Beine zog, da war Cari sich sicher. Es gelüstete ihm danach, seine Hüften gegen seinen kleinen, festen Arsch zu pressen und da ihn nichts daran hinderte, sich diesen heißen Wunsch zu erfüllen, begab er sich in die entsprechende Position. Seine Arme schlangen sich um Jamies warmen, gestreckten Körper, so geschmeidig und schön. Mit begierigen Fingern zog er dessen Formen nach, seine gewölbte Brust, seinen strammen Bauch, seinen Unterleib, über den er ebenso die Gewalt besaß wie über die Seele seines Sklaven. So wichste er ihn fest und schnell, als er sich endlich in der Hitze seines Afters verlor und so harsch in ihn stieß, wie man es nur mit einem leblosen Gegenstand machte - oder mit jemandem, den man abgrundtief hasste. Cari weidete sich an den unterdrückten Schreien seines Sklaven, so verzweifelt und getränkt von Gier, welche höher und höher schlug, umso hemmungsloser Cari seine Stöße ausführte. Er hatte Jamie von Anfang an klar gemacht, dass das Wort namens Gnade nicht in seinem Wortschatz existierte, und so musste der Sänger dessen heiße Begierde ertragen in Form von dem pulsierendem Penis seines Herrn in seiner Enge und dessen Zähnen, die sich in seine Schulter gruben wie die Fänge eines Raubtieres. Erbarmungslosigkeit war etwas, das Jamie schon immer anzumachen gewusst hatte, und heimlich wusste er dies schon seit langer Zeit. Doch genauso hatte er auch gewusst, dass es niemanden geben würde, dem er sich derart hingeben konnte wie Cari. Er hatte sich für dominant gehalten, doch davon war nicht mehr viel übrig, so wie sein bester Freund und Herr ihn fest an sich presste und ihm den Atem raubte, die Luft zum Atmen nahm und ihm dafür den Höhepunkt schenkte mittels seines harten Fleisches, das in ihm rebellierte und zuckte. Als Jamie die Wucht seiner Lust letzten Endes vollkommen übermannte, schrie er in die Unterhose in seinem Mund, und er schrie noch mehr, als Cari die fiesen Nägel der Hand, die ihn umfangen hielt, in die Brust schlug und ihm rabiat in das Fleisch seiner Schulter biss. Doch der Schmerz war nicht schlimm, er gehörte dazu - er war etwas von dem, was sein Herr ihm gab und was er zu empfangen hatte. Und er empfing es gern, genauso, wie er es schon jetzt liebte, dominiert zu werden von diesem respekteinflößenden Kerl. So wie er hier in den Seilen hing und es über sich ergehen ließ, wie Cari atemlos die letzten trägen Stöße unternahm, geölt mittels des frisches Sperma, das sein Loch geschmeidig machte, wusste er endgültig, dass das hier sein Himmelreich war. Sein Himmelreich in Ketten und in den Fängen eines ihn nie schonenden und immer hungrigen Mannes.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)