Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 17: Covered In White ---------------------------- Covered In White     Cari konnte es nicht fassen. So wie er auf dem Parkplatz hinter dem Club aufschlug, wo eigentlich ihr Tourbus parken sollte, fand er nichts weiter vor als eine verlassene Stellfläche. Kein Wunder, dass er prompt wie angewurzelt stehen blieb und ungläubig auf die Lücke glotzte, welche sich zwischen dem Protzbus von Hardcore Superstar und dem bescheidenen Van irgendeiner Vorband aufgetan hatte. Zuerst hielt er das Ganze noch für irgendeinen dämlichen Scherz oder für eine Illusion, die ihm der Alkohol ins Hirn gepflanzt hatte. Klar, er war an diesem Abend nicht gerade sparsam mit Spirituosen umgegangen und befand sich in einem moderaten Rauschzustand, doch vermochte dieser einem in solch einem Maß auszutricksen? Nein, wahrscheinlich nicht. Und so musste Cari sich wohl oder übel mit der Situation abfinden, die da lautete, dass der Tourbus samt Besatzung offenbar ohne ihn abgefahren war. Schöne Scheiße. Verfickte Scheiße! Das erste, was er tat, nachdem er sich vom ersten Schock erholt hatte, war sein Handy aus der Tasche seiner kurzen Hose zu pfriemeln und geblendet auf das erleuchtende Display zu starren. Er bemerkte, dass sich etliche Anrufe in Abwesenheit auf seinem Gerät befanden, aber das kümmerte ihn momentan nicht sonderlich. Viel wichtiger war es, nun diesen Pisskerl von Jamie zu erreichen, um sich zu vergewissern, dass dieser ihn wirklich hatte zurückgelassen. Einfach so. Seinen besten Freund. Aber aus dem Unterfangen wurde nichts. Zuerst erschwerten Caris vom Alkohol ungeschickt agierende Finger das Vorhaben, den gewünschten Kontakt anzuwählen, sodass er irgendwann einen wütenden Fluch ausstieß und das Mobiltelefon am liebsten brutal auf die Erde gepfeffert hätte, um anschließend noch darauf herumzutreten. Doch er brauchte dieses Instrument leider noch und konnte es sich nicht erlauben, seinen Unmut an diesem auszulassen. Wenn er seinen Frust loswerden wollte, dann höchstens an Jamie, der sich ungeachtet der Tatsache, dass sein bester Kumpel nicht mit an Board war, aus dem Staub gemacht hatte. Vielleicht reichte es aber auch, sich erst einmal selbst eine zu klatschen - denn wie ihm die Zeitanzeige auf seinem Handy verriet, hatte er sich wohl etwas zu lange an seinem Bier festgehalten. Auch wenn er es sich nicht gerne eingestand, war er selbst auch nicht ganz unschuldig daran, wie die Sache gelaufen war. "Ach, Fuck!" Beinahe hätte er es wirklich getan und sein Handy der Erdanziehungskraft überlassen, aber kurz bevor er überhaupt mit dem Gedanken spielen konnte, es einfach fallen zu lassen, weil er nicht nur über Probleme mit der Feinmotorik sondern noch nicht einmal über Empfang verfügte, spürte er die Präsenz einer anderen Person hinter sich. Die sich auch noch in seine Angelegenheiten einmischen musste. "Hey, kleine Schwester, was geht denn mit dir?" Gereizt zuckten Caris Augenbrauen in die Höhe, so wie er die Stimme, die zu ihm sprach, als die von Jocke identifizierte. Na super. Diese Nervensäge hatte ihm gerade noch gefehlt. Wenn Jocke nämlich eines gut konnte, dann anderen Personen auf den Sack zu gehen. Offenbar jedoch war er der einzige, der sich daran störte. Jamie hingegen verstand sich gut mit diesem Kerl, der fast doppelt so alt war wie er. Hin und wieder fragte Cari sich nicht ganz ohne Eifersucht, ob zwischen den beiden etwas lief. Noch ein Grund mehr für ihn, Jocke nicht besonders gut leiden zu können. Und entsprechend zu reagieren. "Nichts geht", schnauzte er den anderen also an und schob sich sein Handy zurück in die Hosentasche, bevor doch noch ein Unglück passierte. "Außerdem gehts dich nichts an, Mann." Cari musste ihm gar nichts erzählen, denn auch wenn Jocke vielleicht nicht die hellste Leuchte war, so wusste er doch, was die Lücke neben dem Hardcore-Superstar-Tourbus zu bedeuten hatte und konnte sich denken, wieso der Kleine derart angepisst war. Allerdings hielt sich sein Mitleid zunächst in Grenzen. "Oh, haben die Jungs dich etwa vergessen?", hakte er überflüssigerweise nach und konnte sich ein schadenfrohes Grinsen partout nicht verkneifen. "Wie gemein von ihnen..." "Kümmer dich um deinen Scheiß." Cari war nach wie vor äußerst unwirsch und schenkte Jocke nun zusätzlich einen säuerlichen Blick, da dieser es darauf angelegt zu haben schien mit seinem dämlichen Spruch. "Und geh mir nicht auf den Sack." Jocke aber machte sich nicht das Geringste aus der schlechten Laune des hübschen Schlagzeugers. Er hatte Cari schließlich schon als Kratzbürste kennengelernt, die das komplette Gegenteil von Jamie darstellte. Jamie mutierte zu einem regelrechten Schmusekater, wenn er ihn in den Arm nahm oder anderweitigen Körperkontakt suchte. Tja, das kleine Luder war eben leicht zu haben - Cari dahingegen gar nicht. Und genau das war es, was Jocke gewissermaßen an dem Kerl reizte. Er konnte deshalb sein Glück kaum fassen, dass er ihn nun endlich einmal allein antraf. Allein und in einer offensichtlichen Notlage. "Du tust mir leid", eröffnete er dem Drummer nun, was er inzwischen auch der Wahrheit entsprach und legte flapsig den Arm um ihn, was Cari kurz zum Straucheln brachte. "Ehrlich, das ist gar nicht schön von Jamie, dass er dich einfach vergessen hat. Ich dachte eigentlich, er wäre total vernarrt in dich, seiner Blickfickerei nach zu urteilen, mit der er dir stets die ohnehin schon wenigen Klamotten vom Leib reißt..." Cari hasste die Situation. Er mochte es weder, dass Jocke ihm näher gekommen war als es ihm behagte, noch, dass er ihm seinen warmen Bieratem gegen die Wange hauchte. Aber um sich gegen diesen aufdringlichen Wichser zur Wehr zu setzen fehlte ihm schlichtweg der Elan. Viel zu entmutigt war er, um noch Kraft für solche unwichtigen Dinge aufzubringen. Und viel zu verzweifelt, um Jocke einfach aus dem Weg zu gehen und ihm kein Sterbenswörtchen zu erzählen. "Deine beschissenen Sprüche kannst du dir sonstwohin stecken", keifte er allerdings dennoch, da er die Schadenfreude, die aus Jockes Worten hervorgegangen war, natürlich bemerkt hatte. Dann jedoch ließ er traurig den Kopf hängen. "Sag mir lieber, wie ich diesen Pisssack erreichen soll. Ich hab keinen beschissenen Funken Empfang." Jocke, der alte Tunichtgut, fasste von einer Sekunde auf die andere einen Entschluss. Einen äußerst eigennützigen zwar, aber was tat das schon zur Sache? Es war doch schließlich gut, wenn beide Seiten von seiner Idee profitieren konnten, oder? Ein wenig Egoismus würde ihm schon vergönnt sein...zumal ihm Cari, der noch immer sein Bühnenmakeup trug, immer besser gefiel und er heute noch keinen Sex gehabt hatte. Und dieser Crow, der bot sich für ein wenig Spaß doch geradezu an. Er musste ihn nur gefügig machen, aber darum würde er sich später noch kümmern. Erst einmal musste er ihn dorthin bekommen, wo er ihn haben wollte. "Vergiss die Telefoniererei", meinte er, während er noch immer nicht von Cari abgelassen hatte, ja sogar noch beiläufig mit dem Daumen an seinen langen Haaren spielte. "Es nutzt dir auch nichts, wenn du den Kleinen erreichst. Bestimmt ist er schon ganz weit weg und kann gar nicht so schnell zurückkommen." Wie ermutigend, dachte Cari, jedoch musste er schlucken, da er fand, dass Jocke womöglich recht hatte. Leider. "Hey, Köpfchen hoch." Jocke legte ihm den Zeigefinger unter das nach vorn gesunkene Kinn und hob es an, sodass Cari ihm direkt in sein dreckig grinsendes Gesicht blickte. Vielleicht sollte es gar nicht derart schmutzig anmuten, aber wenn ein Jocke Berg grinste, dann immer auf die gleiche Weise. "Du hast Glück, denn in unserem Bus ist immer ein Platz für dich frei, weißt du?" Na super. Cari wandte sich ein wenig ab, beäugte Jocke aber misstrauisch aus den Augenwinkeln, denn es fiel ihm gar nicht schwer, die Intentionen des Älteren herauszuklamüsern. "Soll das hier eine Anmache werden?" "Nein", log Jocke schnell und hoffentlich überzeugend genug. "Ich will dir nur helfen. Soll man von mir nicht erwarten, aber kommt hin und wieder vor." Das sollte reichen, um Cari in den Bus zu locken - und dann hoffentlich auch in die Kiste. Nun ja, vielleicht war er schon ein ganz schönes Schwein. Wer die Notlage eines anderen für seine Zwecke ausnutzte, war wirklich ein Arsch. Aber Jocke hatte ja auch nie behauptet, ein Engel zu sein. Sah er denn so aus? Mitnichten. Noch immer wusste Cari nicht so recht, was er von dem Angebot halten sollte und schwieg nachdenklich, wodurch Jocke sich dazu berufen fühlte, noch ein wenig nachzustoßen. "Oder hast du mehr Bock darauf, in irgendeinem Park auf ner versifften Bank zu pennen und dich von irgendwelchen Typen überfallen zu lassen, die dein Geld und deinen Arsch wollen? Als so hübsches Ding wäre ich eher vorsichtig..." Ein sarkastisches Grinsen breitete sich daraufhin auf Caris Gesicht aus. "Ich glaube nicht, dass ich vor diesen Dingen in eurem Bus gefeit wäre..." "Also, Knete haben wir selbst genug", erwiderte Jocke, der Cari nun langsam mit sich in Richtung Bus zog, um ihm die Entscheidung zu erleichtern. "Diesbezüglich brauchst du dir also keine Sorgen machen." Das Zwinkern, welches Jocke ihm begleitend zuwarf, sprach Bände. Es war eindeutig, welch schmutzige Absichten er hegte, und genauso eindeutig war es, dass er seinen Jamie auch schon dazu überredet hatte, mit ihm in die Kiste zu steigen. Jocke war einer von denen, die bekamen, was sie wollten. Und weil Cari das wusste, würde er alles dafür tun, dass er sich auf ewig die Zähne an ihm ausbiss. Den Gefallen, ihm freiwillig seinen Arsch anzubieten, würde er ihm nie im Leben tun. Mit diesem Entschluss erklomm er die Stufen zu dem ziemlich luxuriösen Fahrzeug, welches nur bedingt zu einer versifften Band wie Hardcore Superstar passte. Natürlich wusste er, dass Jocke ihm auf den Hintern glotzte, nachdem er ihm den Vortritt überlassen hatte, aber so war es eben. Es war ja nicht so, dass er dem alten Mann nicht auch noch ein wenig Spaß gönnte. Bestimmt bekam dieser schon längst keinen mehr hoch, weshalb er wahrscheinlich auch keine Angst um seinen Allerwertesten zu haben brauchte. Und falls doch, dann besaß Cari immer noch zwei gesunde Fäuste...   Die beiden Männer fanden sich also schon bald in fast absoluter Dunkelheit wieder. Offenbar sorgte diese dafür, dass Cari sich das Knie irgendwo eingehauen hatte, denn es drang ein dumpfes Geräusch gefolgt von einem Fluch an Jockes Ohr. "Sorry, ich kann kein Licht machen, die Jungs schlafen schon", entschuldigte er sich. "Mehr oder minder zumindest..." "Hier stinkts." Jocke konnte es nicht sehen, aber Cari rümpfte die Nase. "Nach Altersheim." "Ach, du..." Amüsiert wuschelte Jocke seinem Findelkind über den Kopf, was dieses sich unwillig ducken ließ, bevor es sich die Haare wieder einigermaßen in Ordnung brachte. "Na los, komm lieber mit." "Wohin?" "In meine Koje." Cari lachte spitz auf. "Du glaubst nicht im Ernst, dass ich die Nacht mit dir in einem Bett verbringe?" "Warum nicht?" Der Drummer blieb ihm die Antwort schuldig. Anstelle tastete er nun nach dem Tisch, der dort irgendwo an der Seite stand und schob seinen Hintern auf die dazugehörige Bank, so wie er sichergegangen war, dass er sich nicht an irgendeiner Ecke stieß. Dort blieb er also hocken und lehnte sich demonstrativ zurück. "Hier ists gemütlicher", verkündete er gelassen. "Darf ich hier drin rauchen?" "Von mir aus..." Jocke klang nicht besonders zufrieden, kein Wunder, stellte sich das kleine Biest doch quer und dachte nicht einmal im Traum daran, seine Wünsche zu erfüllen. Cari nahm es mit einer Genugtuung hin, dass er Jocke mit seinem Entschluss ziemlich aus dem Konzept gebracht hatte und steckte sich in aller Ruhe eine Zigarette an. Nun, die Nacht auf der Eckbank würde wahrscheinlich keine sonderlich angenehme werden, aber eine immer noch bessere, als wenn er sich dazu entschieden hätte, zu Jocke ins Bett zu krabbeln wie eines von diesen bescheuerten Groupie-Häschen. Nein, nein, der alte Mann würde das Nachsehen haben, und so beobachtete Cari den Schatten, der Jocke darstellte, wie dieser sich ohne ein weiteres Wort verzog und ihn in Ruhe ließ. Schön. Nur ein schlafender Jocke war ein erträglicher Jocke, dachte Cari sich, der abermals sein Handy herausholte, es auf den Tisch legte und anschaltete. Ein blasser Lichtkegel erhellte die Dunkelheit, während er nachschaute, ob Jamie ihn inzwischen zu erreichen versucht hatte. Doch es war kein neuer Anruf eingegangen. Noch nicht einmal eine SMS. Er hatte ihn wirklich vergessen. Oder aber er war so wütend auf ihn und seine Unpünktlichkeit, dass er nun schmollte und beschloss, ihn erst dann wieder hier abzuholen, wenn sie das nächste Mal in dieser Stadt und in diesem Club spielten. Aber vermisste er denn seinen Drummer gar nicht? Cari hatte immer das Gefühl gehabt, als wenn dieser ihn gewissermaßen an seiner Seite brauchte. Sie waren ein Team, sie waren beste Freunde und hin und wieder sogar so etwas wie ein Paar. Cari zumindest mochte Jamie sehr, weshalb er auch von sich behaupten konnte, dass er ihn vermisste. Und dass er enttäuscht von ihm war. Betrübt steckte er das Handy wieder weg und inhalierte mit einem zentnerschweren Kopf voller Gedanken weiter seinen grauen Dunst, bis er ein Geräusch aus dem Inneren des Busses vernahm. Zunächst vermutete er, dass nun Nervensäge Jocke wieder auftauchte und noch einmal versuchte, ihn zu beknien, ihm doch noch ein wenig Gesellschaft im Bett zu leisten, denn das hätte er ihm zugetraut. Doch der Schatten, der sich in der Dunkelheit regte, war viel zu groß, um Jocke zu gehören. Ein wahrer Riese steuerte auf den kleinen Kühlschrank zu, welcher neben dem Tisch stand, an dem Cari notgedrungen seine Nacht verbrachte. Zunächst schien der andere den Drummer nicht zu bemerken, hatte er doch nur Augen für sein Ziel, doch so, wie er die Kühlschranktür öffnete und das Licht aus diesem die Umgebung etwas erhellte, machte er doch ein ziemlich überraschtes Gesicht und vergaß prompt, was er überhaupt wollte. "Nanu", wunderte der Kerl sich, den Cari nun als Adde identifizierte, seines Zeichens Drummer bei Hardcore Superstar. "Hat hier etwa jemand vergessen, seinen Groupie mit ins Bett zu nehmen?" "Der Groupie hat sich geweigert, mit ins Bett zu gehen", konstatierte Cari noch immer ziemlich mürrisch, denn auch Adde hatte sich seine gute Laune nicht gerade verdient. An diesem Abend hatte sie sich generell überhaupt niemand mehr verdient. "Jocke wieder." Adde seufzte und entnahm dem Kühlschrank nun doch eine Bierflasche. Als er sich wieder aufrichtete, musste Cari unwillkürlich seinen Körper anstarren. Adde mochte zwar auch nicht der schönste Mann auf Erden sein, zumindest nicht, was sein Gesicht anging, aber er nannte einen ganz netten Oberkörper sein eigen, wie Cari ungehindert feststellten konnte, da der riesige Typ nichts weiter als schwarze Unterhosen trug. Über Tattoos verfügte er ebenfalls, was Cari als wichtig erachtete, stand er doch auf diese Körperkunst. Aber am interessantesten an Adde war wohl immer noch diese besondere Ausstrahlung, die er sein eigen nannte. Man sah ihm quasi an der Nasenspitze an, dass er ein Mann war, mit dem man viel schmutzigen Spaß haben konnte. Wahrscheinlich war er noch nicht einmal schlecht im Bett. Zumindest nicht für sein Alter. Cari rührte sich nicht und sagte auch nichts. Teilweise hing er mit seinen Gedanken nämlich immer noch bei Jamie, und erst, als Adde die Kühlschranktür zuwarf und dafür die kleine Nachttischlampe anknipste, die sich ganz in Caris Nähe befand, kehrte er zurück in die Realität. "Der kleine Crow also", stellte Adde mit einem zufriedenen Lächeln fest, was Cari mit den Augen rollen ließ. Zog dieser Kerl nun etwa dieselbe Nummer bei ihm ab, die Jocke schon ausprobiert hatte? Diese Band war echt penetrant und schrecklich, zumindest dann, wenn man jung und hübsch war. "Oder hat Jocke dich hier sitzen lassen, damit wir anderen auch etwas von dir haben? Wie zuvorkommend von ihm. Ein echter Kumpel..." Caris Augen verschmälerten sich. Am liebsten hätte er dem Kerl nun eine gepfeffert, aber da dieser mindestens zwei Meter groß war, beließ er es dabei, mit Worten zurückzuschlagen. "Hast du keinen eigenen Groupie, dem du auf den Sack gehen kannst?" Anstatt, dass er sich bedingt durch Caris schlechte Laune nun verpisste, setzte er sich mitsamt seiner Bierflasche neben ihn auf die Eckbank. "Hör mal, ich hab Frau und Kinder", entgegnete er gelassen und köpfte seine Flasche beflissen am Rand des Tisches. Sofort quoll weißer Schaum hervor, den er hastig abtrank, wobei Cari ihn mit gemischten Gefühlen beäugte. Er schimpfte sich insgeheim einen Idioten dafür, dass er den Kerl ziemlich anziehend fand. Wahrscheinlich war das nur der Tatsache geschuldet, dass er viel zu lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Mit Jamie lief in dieser Beziehung - noch? - nichts, und die meisten anderen Männer interessierten ihn nicht. Einfach, weil er zu fixiert auf den Sänger war. Auf dessen lange Haare. Auf dessen trainierten Körper. Auf dessen hübsches Gesicht. Dass er Adde gewissermaßen mochte, war also ziemlich unlogisch. Doch was wollte er machen? Es war eben so. "Frau und Kinder, so so", echote Cari unbeeindruckt, während Adde neben ihm an seinem Bier nippte. "Dann verhalte dich gefälligst auch wie ein treuer Ehemann und Vater." "Oh Mann, was bist du denn so gereizt?" Adde fand Caris bissige Reaktion ziemlich amüsant. "Schlechten Sex gehabt?" "Gar keinen", brummelte Cari, obwohl er sich dazu eigentlich gar nicht auslassen wollte. Aber es bot sich einfach an, seinem Ärger nun Luft zu machen. "Die Person, die mich ficken sollte, ist einfach abgehauen und gondelt nun irgendwo in der Weltgeschichte herum." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Gibt ja schließlich noch andere Ärsche außer meinem. Ich bin ja austauschbar." "Aber, aber!" Adde war mit den sarkastischen Worten, die Cari von sich gab, überhaupt nicht einverstanden und ließ sich dies auch deutlich anmerken. "In meinen Augen bist du Premium. Samt der kleinen Schwuchtel, die sich ständig an Jocke ranschmeißt...wie hieß er doch gleich?" Kleine Schwuchtel? "Jamie." Wer sonst konnte damit gemeint sein? "Ah ja, richtig." Adde lachte leise und genüsslich in sich hinein. "Ich habs nicht so mit Namen. Ich erinnere mich immer nur an die kleinen, süßen Ärsche der Kerle. Und eventuell noch an die Schwänze." "Tatsächlich." "Sei doch nicht immer so schnippisch", meinte Adde und beäugte nun Cari ausgiebig mit schiefgelegtem Kopf. "Eigentlich könntest du ruhig etwas dankbarer dafür sein, dass wir dich in unserem Bus pennen lassen." "Das war lediglich Eigennutz von Jocke", murmelte Cari. "Der hat gedacht, er könnte mich flachlegen." "Und? Meinst du nicht, dass das ein angemessenes Dankeschön gewesen wäre für seine Großzügigkeit?" Meinte der Kerl das ernst? Cari befürchtete dies, so wie er ihm direkt ins Gesicht schaute und dort nicht den kleinsten Anflug eines entkräftenden Lächelns entdeckte. Im Gegenteil musterte Adde ihn genauestens mit seinem beflissenen Raubtierblick und malte sich vielleicht schon Wunder etwas in seinem versauten Hirn aus. Was ihm auch nicht zu verübeln war, wenn man sich Cari einmal anschaute, der nur eine lederne Weste auf nackter Haut trug sowie verflucht kurze Hosen. So etwas konnte in der Tat Wünsche wecken... "Du denkst, ich steige mit jedem dahergelaufenen Typen in die Kiste, ja?" Adde rieb sich nachdenklich das Kinn. "Also, zuzutrauen wäre es dir. Genau wie deinem kleinen Nuttenfreund. Ihr seid beide süß, wisst ihr das eigentlich?" Seine riesige Pranke landete nun auf Caris bloßem Schenkel und streichelte nicht nur über ihn, nein, sie schien sich regelrecht daran zu ergötzen. Und das Schlimme war, dass Cari noch nicht einmal dazu in der Lage war, ihn zum Aufhören zu bewegen. Denn es fühlte sich nicht im Geringsten schlecht an. Im Gegenteil. Addes ganze männliche Ausstrahlung erregte ihn sogar ziemlich, weshalb er ihn schweigend gewähren ließ, den Blick jedoch nicht für den Bruchteil einer Sekunde von seiner Hand lassend. "Ich stehe zwar eigentlich mehr auf blonde, versaute Engelchen wie Peter einer ist, aber ihr könntet mich ebenfalls in Versuchung führen. Insbesondere du." Addes ohnehin schon tiefe, raue Stimme war noch dunkler und belegter geworden, und als er sich noch ein wenig näher an Cari heranschob, um mit seiner Nasenspitze flirtend über seine Wange zu streichen, fielen die ersten Hemmungen von dem Jüngeren ab und schafften Raum für ein unanständiges Verlangen. Obwohl Cari wusste, in welche Richtung sich das zwischen ihnen entwickelte, dachte er nicht daran, den anderen abzuwehren. Nein, im Gegenteil - er hatte akzeptiert, dass sein Körper die Zuwendung durch diesen Mann schier brauchte. Zur Ablenkung. Und zu seinem Vergnügen. "Wenn du Jocke nicht magst", raunte Adde, welcher seine vorwitzigen, rauen Finger inzwischen etwas unter das Hosenbein des anderen geschoben hatte, "dann kannst du deinen Dank ja bei mir entrichten. Komm schon, das willst du doch." Cari dachte nicht daran, im die Genugtuung zu geben, die ihm ein ausdrückliches 'Ja' verschafft hätte, weshalb er schwieg. Alles, was er von sich gab, war ein heiseres Keuchen, so wie Adde seinen warmen Körper gegen ihn drängte und ihn in die Polster der Sitzbank drückte. Der Ältere ließ ihn spüren, wie ernst es ihm war und dass er wirklich Lust auf den niedlichen Hintern Caris hatte, denn er fasste um seine Hüften herum und grabschte gezielt nach seinen Backen, die sich in der kurzen Jeans so wunderbar einladend abgezeichnet hatten. Doch es gelüstete ihm nicht nur danach, sie durch den derben Stoff hindurch zu kneten, nein, er verspürte die Gewissheit, dass Cari diese Hosen endlich loswerden musste und begann, den Bund langsam nach unten zu ziehen. Dass Cari ihm ausgerechnet dabei behilflich sein würde, hätte er nicht für möglich gehalten, doch umso versauter war sein Grinsen, so wie der kleinere Mann genüsslich den Knopf seiner Hose öffnete, gefolgt vom Reißverschluss und dann die Jeans samt Unterhose nach unten streifte. Das alles mit abschätzend funkelnden Augen und einem verruchten Schmunzeln im Gesicht, welches Adde den wahren Teufel erkennen ließ, der in Cari schlummerte. Der Ältere sah höchst zufrieden sowie schon mächtig spitz dabei zu, wie Cari sich, nachdem er sich komplett aus seiner Bekleidung geschält hatte, mit dem Rücken zu ihm auf die Eckbank kniete und ihm unglaublich bereitwillig seinen Arsch hinhielt. Ein Bild für die Götter bot sich ihm, und das Tier in ihm konnte keine Sekunde länger mehr auf diesen Freudenknaben verzichten, der genau das für ihn hatte, was er nun brauchte. Achtlos riss er den störenden Tisch beiseite und positionierte sich hinter dem kleinen Fickstück, holte sein doch recht mächtiges Genital aus seiner Unterhose und packte den jungen Kerl bei den Hüften, um ihn zu positionieren. "Das hast du doch bestimmt schon mal für deinen Jamie gemacht, mh?", hakte Adde bereits etwas außer Atem nach, während er seinen Schwanz zwischen den sündigen Backen Caris rieb und ihn zwischen ihnen fest einquetschte. "Oder seid ihr etwa beide kleine Bottoms, denen ein richtiger Mann zeigen muss, wozu sie da sind?" Cari sagte gar nichts dazu, denn er hungerte viel zu sehr danach, endlich benutzt und gefickt zu werden, aber Adde verlangte auch nach keinerlei Antwort. Er wusste ohnehin schon, dass er recht mit seiner Annahme hatte und war wild entschlossen, dem Kerl ordentlich einzuheizen. Was sich als einfaches Unterfangen entpuppte, denn Cari war in der Tat viel zu ausgehungert, um der Stimulation seines geilen Lochs lange zu widerstehen. Er hatte schon vorhin gemutmaßt, dass Adde wahrscheinlich ganz gut im Bett wäre, doch seine Erwartungen sollten sich noch übertreffen, so wie der ältere und wohl damit auch erfahrenere Mann seine Hüften in einem kräftigen Rhythmus gegen seinen Arsch bewegte und ihn ungehalten penetrierte. Davon mal abgesehen, dass Adde einen genauso großen Penis besaß wie seine Körpergröße suggerierte, wusste er ziemlich genau, dass Cari nicht auf die sanfte Tour stand. Dieser mochte in seinem Leben noch nicht allzu viel Analsex gehabt haben, denn die meisten Männer schafften es einfach nicht, ihn lediglich durch diese Form der Stimulation zum Orgasmus zu bringen, aber dies war dennoch kein Grund dafür, auf harte Stöße zu verzichten. Zumal Adde tatsächlich einer von den wenigen war, die seinen gesamten Körper schon bald zum Beben und Zucken brachte. Der Kleine mochte satt sein, Adde jedoch war dies noch lange nicht. Durch seinen Orgasmus war Cari noch enger geworden als er es ohnehin schon gewesen war und brachte dem pulsierenden Schwanz in ihm noch größeren Widerstand entgegen. Adde fickte ihn also weiter, ungeachtet der Tatsache, dass Cari auf dem Rand der Bank zusammengebrochen war und nichts mehr weiter tat als sich daran festzuhalten. Körperspannung besaß der junge Mann keine mehr - und trotzdem genoss er noch immer das Gefühl, als Objekt der Lust herhalten zu müssen. Er spürte bereits anhand der immer härter und gnadenloser werdenden Stöße des Älteren, dass dieser bald so weit war, und vor allen Dingen daran, dass dieser sich nun gegen seinen Rücken drängte und seine Zähne in seiner Schulter vergrub, während er vor Erregung schnaufte. Doch ehe Adde seine Erlösung erleben konnte, riss eine Stimme die beiden Kerle aus ihrer lustdurchtränkten Trance. "Also, das hätte ich ja nicht von dir gedacht, Adde", stellte ein ziemlich entrüstet klingender Jocke klar, welcher unbeeindruckt vor ihnen stand und ihnen bei ihrem Treiben zuschaute. "Jetzt hängst du auf dem Burschen drauf, obwohl ich ihn aufgegabelt habe. Dabei ist es doch bei uns Brauch, dass man unter Bandkollegen brüderlich teilt..." "Du hättest ihn doch ebenso wenig mit mir geteilt", knurrte Adde, aber sein beginnender Unmut verflog schnell wieder. "Egal, Mann. Wenn der Kleine einverstanden ist, darfst du ruhig auch mal." Im Nachhinein würde Cari es wohl nicht mehr für möglich halten, aber er war es. In dieser Nacht ließ er sich abwechselnd von Adde und Jocke ficken und hatte auch noch Spaß dabei. Vielleicht, weil es ihm half, Jamie darüber zu vergessen. Es war gut zu wissen, dass es noch andere Männer gab, mit denen man sich austoben konnte. Und irgendwann bereute er es kein Bisschen mehr, dass er quasi das bandinterne Fickstück von Hardcore Superstar darstellte. Es war geil, und er kam sogar mehrfach, genau wie seine beiden Gespielen, die stets kurz vor dem Höhepunkt herauszogen und ihm ihren Samen auf den Arsch spritzten. Man konnte also sagen, dass es sich um eine wirklich feuchtfröhliche Nacht handelte.   Und dann klopfte es plötzlich an der Tür. Sie waren noch mittendrin in ihrem versauten Spiel, weshalb keiner der Beteiligten ein großes Verlangen danach spürte, dem ungebetenen Gast zu öffnen. Erst, als es von draußen 'Ich bins, Jamie!' rief, warfen Adde und Jocke sich einen vielsagenden Blick zu und beschlossen, den hübschen Sänger, der sozusagen das Herzblatt ihres Drummers darstellte, in Empfang zu nehmen. Nackt, so wie sie waren, weshalb Jamie auch die Kinnlade nach unten fiel, als er den beiden Schlawinern gegenüberstand. "Oh, noch so ein hübscher Arsch", bemerkte Adde mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, während er Jamie von oben bis unten musterte. "Der kommt ja wie gerufen." Der Sister-Sänger, welcher natürlich nicht den blassesten Schimmer davon hatte, was sich im Inneren des Busses gerade abspielte, runzelte verwundert die Stirn, schaute aber auch reichlich argwöhnisch aus der Wäsche. "Was habt ihr Pisser mit Cari gemacht?" "Nichts", spielte Jocke den Unschuldigen und hob die Schultern. "Wir haben ihn lediglich in unsere Obhut genommen, nachdem ich ihn verlassen und allein gefunden habe." "Obhut?" Jamie reichte es nun. Er musste wissen, was hier vor sich ging, und so kümmerte er sich einen Scheißdreck darum, dass die beiden Männer vor ihm nackt waren und schob sich an ihnen vorbei in den Bus. Nur, um Sekunden später geschockt inne zu halten, so wie er seinen besten Freund erblickte, welcher bereits ein wenig...dekoriert war. "Das ist nur Zuckerguss", stellte Adde klar und legte Jamie seine Hand auf die Schulter. "Oder was hast du gedacht?" "Ihr Schweine", stieß Jamie fassungslos aus und blickte die beiden Kerle zu seiner Linken und zur Rechten abwechselnd an. "Das ist mein Freund, den ihr da so..." "Schon gut, Jamie", mischte Cari sich ein und warf ihm einen trägen Blick aus seinen nach wie vor lustverschleierten Augen zu. "Das hier ist auch auf meinem Mist gewachsen." Jamie rang noch immer sichtlich nach Atem, hielt aber abrupt die Luft an, so wie Jocke und Adde sich näher an ihn drängten. "Cari war wirklich enttäuscht von dir, dass du ihn zurückgelassen hast", erklärte Jocke ihm. "Aber vielleicht könntest du es ja nun wieder gutmachen." "Ja." Adde nickte. "Indem du seinem Arsch nun ne Schonfrist gönnst und uns dafür deinen hinhältst." Jamie und Cari sahen sich in die Augen, und als der Sänger sich in Bewegung setzte, wussten alle Beteiligten, wie die restliche Nacht aussehen würde. Und vor allen Dingen, wie die beiden Sister-Boys aussehen würden. Bedeckt mit weißem Zuckerguss. Dieser Kuchen schmeckte eindeutig allen Beteiligten und wusste zudem Caris Enttäuschung von Jamie drastisch zu lindern... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)