Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 14: Over And Over Again ------------------------------- Over And Over Again     "Jamie?" Allmählich riss Caris Geduldsfaden. Seine Freundin neben ihm mochte noch kichern über die Tatsache, dass Jamie wirkte, als ob er in Wirklichkeit gar nicht mit ihnen im Garten saß, sondern sich in irgendeiner Welt befand, die nur in seinem Kopf existierte. Cari hingegen ging sein Verhalten langsam aber sicher auf den Sack. Schon zum wiederholten Male nannte er seinen Freund beim Namen, aus dem einfachen Grunde, dass er ihm die Salatschüssel reichen sollte. Doch der Kerl zuckte noch nicht einmal mit der Wimper, sondern bearbeitete nur gedankenverloren sein Steak mit der Gabel. Verflucht, irgendwas stimmte mit ihm doch nicht. Derart abwesend war Jamie sonst nie. Im Gegenteil, die meiste Zeit über unterhielt er die ganze Runde und steckte alle mit seiner unbekümmerten Fröhlichkeit an. Heute jedoch schien über ihm eine Gewitterwolke zu schweben, welche dafür sorgte, dass seine Stimmung farblich zu seinen schwarzen Klamotten passte. Cari fand das natürlich total dämlich. Auf die Idee, dass er vielleicht mitverantwortlich für diese Scheißlaune war, kam er selbstverständlich nicht. "Jamie." Noch einmal probierte er es, dieses Mal jedoch schon halbherziger. Und wie erwartet reagierte der Angesprochene schlichtweg nicht. Der Drummer seufzte, aber es ging in dem Gekicher der beiden anwesenden Frauen unter. Okay, einen Versuch wagte er noch. Mit der flachen Hand schlug er auf den Tisch, in der Hoffnung, Jamie damit endlich aus seiner Lethargie oder auch seinem späten Mittagsschläfchen aufzuwecken. "Süßer!", rief er ihm nun anstelle seines Namens zu und schnalzte dazu mit der Zunge. Und siehe da - zur Belustigung aller inklusive Cari hob Jamie den Kopf und blickte sich verdattert um, bis er schließlich an Caris Gesicht hängen blieb. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte er seinem Kumpel in dessen amüsiert grinsende Visage, ehe er unwirsch die Brauen verzog. "Meinst du mich?" "Na klar, wen sonst?" Cari beäugte alle anwesenden Personen der Reihe nach, ehe er sich wieder an Jamie richtet. "Siehst du hier irgendwo noch einen Süßen?" Am liebsten hätte der Sänger für diesen Spruch auf Rache geschworen, denn es war eindeutig, dass Cari ihn aufzog, aber er wusste, dass er sich lediglich ein Eigentor geschossen hätte, wäre er auf den Scheiß eingegangen, den sein Kumpel von sich gab. Dies hätte lediglich ein Wortgefecht mit sich gezogen, und darauf hatte Jamie wirklich null Bock. Zumal er ohnehin ganz genau wusste, dass mehr in Caris Worten mitschwang als ein bloßer, harmloser Scherz. Mehr, als ihre Frauen hören konnten. Etwas, von dem nur Jamie etwas wusste. Genau wie Cari. Cari, wegen dem er schon die ganze Zeit über grübelte. Was wiederum eine absolute Zeit- und Nervenverschwendung darstellte. Aber das sollte man mal seinem Hirn erklären... "Was willst du?", raunzte er anstelle sich darüber zu echauffieren, dass Cari ihn bei einem Kosenamen nannte. "Den Salat, bitte", verkündete Cari daraufhin großspurig, und so wie Jamie nach der gewünschten Schüssel griff, erschien ihm die Versuchung groß, ihm das Teil einfach so mir nichts, dir nichts auf den Kopf zu setzen. Der Rache hatte er also noch immer nicht abgeschworen. Doch auch dieses Mal riss er sich zusammen und tat nichts weiter, als den Salat betont vor dessen Nase zu stellen. "Wenn du nächstes Mal einen Wunsch hast, von dem du glaubst, dass ich ihn dir erfüllen könnte", schnarrte Jamie seinen Kumpel sarkasmuserfüllt an, "dann versuchs doch mal, indem du mich bei meinem Namen nennst. Falls du es vergessen hast, ich heiße Jamie." Daraufhin jedoch brach selbst seine Freundin neben ihm in Gelächter aus. "Hat er doch die ganze Zeit versucht!", informierte sie ihn höchst amüsiert. "Aber bei dir war ja niemand zu Hause." "Außerdem gefällt es mir, dich 'Süßer' zu nennen", verkündete Cari zufrieden und schmunzelte Jamie an. "Das passt so richtig zu dir." Prompt verschmälerten sich die Augen des Sängers, aber der andere ließ sich offenbar auch nicht von dessen düsterem Gesichtsausdruck abschrecken. Nach wie vor schien er sich über ihn lustig zu machen, und als er ihm dann auch noch verschwörerisch zuzwinkerte, wäre Jamie am liebsten geflüchtet. Doch er wollte nicht als feige Sau gelten. Es hätte Cari schließlich nur zu gut in den Kram gepasst, wenn er sich hätte anmerken lassen, dass etwas passiert war und dass er zudem daran zu knabbern hatte. Zu gerne wäre dieser Arsch darauf herumgeritten, das wusste Jamie ganz genau. Trotz des Risikos, hinterher ein paar Zähne weniger sein eigen nennen zu dürfen.   Da Jamie brav die Klappe hielt, war die Sache schnell gegessen und wenigstens die nächsten Minuten verliefen ohne irgendwelche bescheuerten Zwischenfälle. Cari beschäftigte sich statt mit Jamie viel mehr mit seiner Freundin, küsste sie sanft und strich zärtlich durch ihr blondes Haar, was Jamie voller Argwohn mit ansah. Oh Mann, es schien gar keine passenden Worte in Jamies Wortschatz zu existieren, mit welchen er hätte beschreiben können, was für ein hinterlistiger Dreckskerl sein bester Freund doch war. Er selbst tat zumindest nicht so, als herrschte Friede, Freude, Eierkuchen, denn genau wie Cari hatte auch er selbst Dreck einstecken bei dieser Sache, zu der immer noch zwei gehörten. Es fiel ihm deutlich schwer, seine Freundin nach jener Begebenheit unbekümmert an sich heranzulassen, denn im Gegensatz zu Cari ging es ihm nicht wirklich gut mit ihrem Geheimnis. Und dieser Zustand währte schon seit Tagen. Ja, er machte ihn schier krank! Kein Wunder also, dass er sich nicht sonderlich begeistert zeigte aufgrund dessen, was ihn heute noch erwarten sollte. "Vergiss nicht, dass du noch die Markise reparieren wolltest", sagte Johanna zu ihrem Freund, als sie alle mit vollen Mägen aufgrund des leckeren Grillgutes in ihren Stühlen lümmelten. "Irgendwann fällt das Ding uns noch auf den Kopf." Cari schielte zu besagter Markise empor und nickte dann. "Ich kümmer mich jetzt gleich drum", versprach er seiner Freundin, jedoch sah er dabei nicht sie an, nein - sein Blick glitt scharf über Jamie hinweg. "Das ist gleich eine gute Möglichkeit, um das Essen wieder abzutrainieren." "Ich setz mich da lieber auf die Hantelbank", erwiderte Jamie, der sich durch Caris Musterung dazu berufen fühlte, etwas dazu zu sagen. Natürlich brachte es ihn mächtig auf, dass der Drummer ihn schon wieder so hinterlistig begutachtete. Jede Wette, dass dieser die überschüssigen Pfunde nicht mittels der Reparatur der Markise abtrainieren wollte, sondern mit etwas ganz anderem... Auf einmal schlich sich etwas in Caris Blick, das wie Enttäuschung aussah. "Ey, ich dachte, du hilfst mir?" Jamie schenkte ihm daraufhin ein zuversichtliches, wenn auch leicht bissiges Lächeln. "Das schaffst du schon alleine. Bist doch schon groß." Zunächst wirkte Cari dezent verwundert, aber dann kehrte wieder der entschlossene Ausdruck in seine Züge zurück. "Einen starken Mann kann man aber immer gebrauchen." Er setzte den bettelnden Hundeblick auf, dem selbst oder vor allen Dingen ein Jamie Anderson nicht widerstehen konnte, der vor dessen Einfluss alles andere als gefeit war. "Komm schon, Kleiner." "Hör auf, mich so zu nennen, sonst baller ich dir eine", stelle Jamie nun offen seine Gereiztheit zur Schau und senkte erzürnt den Blick, um nicht mehr in Caris Fresse schauen zu müssen. Doch das war auch gar nicht nötig - denn schließlich konnte er seine Ohren nicht verschließen. "Warum denn so gereizt?", wollte Cari wissen. "Hattest du schlechten Sex oder was?" "No way!", antwortete Jamies Freundin an seiner Stelle deutlich amüsiert. "Jedenfalls nicht mit mir." "Okay, dann lässt du ihn wahrscheinlich nicht so oft ran, wie er es nötig hat, der kleine Süße." Das reichte dem Sänger. Entschlossen schlug er mit der Faust auf den Tisch, sodass das Besteck in die Höhe hüpfte und erhob sich. "Ich helf dir ja, zufrieden?" "Das ist doch mal ein Wort, Mann", nickte Cari erfreut, und Jamie hätte ihm selbst dieses scheinheilige Lächeln aus dem Gesicht geschlagen mit mindestens derselben Heftigkeit, die eben der Tisch erfahren hatte. Vielleicht würde er dies ja auch noch tun - Gelegenheit genug sollte sich ihm nun schließlich bieten.   Innerhalb weniger Augenblicke war das Geschirr abgeräumt und die Leiter herzugeholt, auf die Cari stieg, um sich die wacklige Markise anzuschauen. Jamie stand noch etwas unschlüssig in der Gegend herum und fühlte sich wie erwartet ziemlich fehl am Platze, war dies doch eindeutig eine Arbeit für nur eine Person. Er hatte Cari lediglich zuversichert, ihm zu helfen, weil er dessen ekelhaften Provokationen einen Riegel hatte vorschieben müssen. Dieser Typ konnte so ein unglaubliches Arschloch sein. So ein unglaublich heißes Arschloch, wie Jamie feststellen musste, als sein Blick unabsichtlich auf Caris Arsch fiel, der sich knapp über seinem Kopf befand. Oh Mann, und dieses Geglotze machte aus Jamie ein nicht viel besseres Arschloch. Eine ganze Weile standen auch die Mädels noch unten und schauten Cari zu, wobei nicht einmal dessen Freundin so lüstern auf seinen Hintern und die nackten Beine starrte wie Jamie. Was den Sänger wiederum verwunderte. Wie konnte man nicht für den Sexappeal dieses verfluchten Kerls empfänglich sein? Er konnte sich nicht vorstellen, dass man sich irgendwann an diesen Vorzügen sattsehen konnte, auch nach vielen Jahren Beziehung nicht. Auch er kannte Cari schon lange genug, sogar noch wesentlich länger als Johanna, und trotzdem wurde ihm jedes Mal ein wenig flau in der Lendengegend, wenn sein Kumpel die kurzen Hosen aus seinem Schrank gekramt hatte. Kein Wunder, dass er eifrig mitgemacht hatte, als Cari ihm an die Wäsche gegangen war. Oder besser gesagt: Ihn auf den Mund geküsst hatte. Einfach so. Aus einer Laune heraus. Oder einem Instinkt. Freilich hatte Jamie sich gewünscht, dass es ekelhaft gewesen wäre, aber es hatte sich als das Gegenteil davon entpuppt. Cari war überhaupt nicht ekelhaft. Sein Charakter mochte dies manchmal vielleicht sein sowie seine bekloppten Sprüche, aber seine Küsse waren zugegebenermaßen ziemlich geil...   "Schraubenzieher", riss Cari ihn mit harschem Befehlston aus seinen kruden und schändlichen Gedanken. Jamie kam sofort zu sich und suchte das gewünschte Werkzeug aus dem Kasten, um es dem Kumpel zu reichen. Bloß nicht zögern, damit er ihn nicht wieder Süßer nannte. Jamie hätte sich in dem Fall wahrscheinlich die Gunst der Stunde zunutze gemacht und Cari von der Leiter geschubst. Wäre zwar eindeutig sehr schade um diesen hübschen Körper gewesen, wenn dieser kaputt gegangen wäre, aber wenn diesem auch so ein übler Geist inne wohnte... "Ihr könnt dann übrigens auch schon mal gehen", erklang es von oben und es war eindeutig an die weiblichen Personen gerichtet. "Jamie und ich schaffen das schon." "Wir müssen also nicht aufpassen?", hakte Johanna nach, eher im Scherz, und so locker-flockig klang auch Caris Antwort, die er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen lieferte. "Was gibts schon aufzupassen, wenn zwei Männer alleine sind?" Sagtes und schenkte seiner Liebsten ein vielsagendes Zwinkern, ehe er sich wieder konzentriert an die Arbeit machte. Johanna und auch Nina mochten diese Zweideutigkeit zwar witzig finden, aber Jamie konnte darüber kein Bisschen lachen. Regelrecht wütend funkelte er seinen Kumpel zur Strafe an, was dieser jedoch beflissen ignorierte. Jamie erkannte, dass nun der Moment gekommen war, um den Kerl von der Leiter zu stoßen, aber natürlich brachte er dies nicht fertig. Um ehrlich zu sein hätte er seinem besten Freund nicht mal ein Härchen gekrümmt. Egal, was dieser sich auch erlaubte. Dennoch würde er den miesen Spruch nicht unkommentiert lassen. Als die Mädels sich schon bald von ihnen verabschiedet und ihnen noch viel Spaß gewünscht hatten, konnte Jamie partout nicht mehr an sich halten. "Du musst doch überhaupt kein Gewissen haben", fuhr er seinen Kumpel an, doch dieser blieb nach wie vor total entspannt. "Wieso denn?" Mit der Zunge im Mundwinkel drehte er eine Schraube ein, während er so tat, als wäre er sich keiner Schuld bewusst. "Ist doch wahr: Was brauchen wir schon Anstandsdamen?" Jamie lachte auf. Dieser Kerl raffte es einfach nicht oder besser gesagt wollte es nicht raffen! "Oh, also du bräuchtest schon eine Anstandsdame", widersprach er Cari trocken und nach wie vor relativ erzürnt. "Und vielleicht dazu noch nen Keuschheitsgürtel." "Mach mal halblang, Mann." Er wackelte an der Markise, die nun offenbar hielt und stieg dann von der Leiter herunter. "Du tust ja fast so, als wäre ich ein übler Sexgangster." Schließlich stand er direkt vor Jamie und schaute ihm überlegen in die Augen. "Dabei habe ich nie was getan, was du nicht auch wolltest." "Der Scheiß ist aber nicht von mir ausgegangen!", zischte Jamie und ballte reflexartig die Hände zu Fäusten. "Du hast mir die Zunge in den Hals gesteckt und nicht umgekehrt." "Ja." Er nickte, grinste dabei aber so unwiderstehlich schief. "Weil du mich so bettelnd angesehen hast, Süßer." Dies brachte Jamie derart auf die Palme, dass er hoffte, kein puterrotes Gesicht vor Empörung zu bekommen. Dieser Typ machte ihn rasend, insbesondere dessen Worte, aber auch seine dazugehörige Optik war daran nicht ganz unschuldig. In seinen Augen war Cari in diesem Moment wie auch in vielen anderen nichts weiter als ein aufreizender Bastard, der keinerlei Sinn für Moral besaß. "Nen Scheiß hab ich." Jamie beharrte auf seiner Meinung und war derart in Rage geraten, dass er nicht einmal bemerkte, wie erste Regentropfen auf seine nackten Arme fielen. Sein Zeigefinger deutete drohend auf Cari. "Und nenn mich nie wieder 'Süßer', klar?" "Aber wenn du doch nicht auf deinen Namen hörst?" Vollkommen unbefleckt von Jamies Wut legte er den Kopf schief und musterte seinen Freund genauestens, ehe er lieblich lächelte. "Außerdem bist du doch auch ein echt Süßer, das kann ich nicht anders sagen..." Die letzten seiner Worte gingen in einem lauten Donnergrollen unter, und so, wie dieses erscholl, ging ein plötzlicher, heftiger Schauer auf sie hernieder, wegen dem sie innerhalb von Sekunden patschnass waren. Von einer Sekunde auf die andere war die Meinungsverschiedenheit der beiden Männer vergessen und sie taten nichts anderes, als sich in die Laube zu flüchten, wo sie vor dem Regen in Sicherheit waren. So wie Cari schließlich die Tür schloss, befanden sie sich im Halbdunkel - eine Lampe gab es hier drin nicht. Aber wenigstens einen Kühlschrank. "Wow, was für ein Weltuntergang", staunte Cari neben ihm. "Ich hoffe, die Mädels sind noch trocken heimgekommen." "Ich glaube, die würden lieber freiwillig nass werden, anstatt hier mit dir in der finsteren Laube festzusitzen, so wie ich", beschwerte Jamie sich, während er sich die glitschigen Haare aus der Stirn schob. "Mann, so ne Scheiße." "Ach, ist doch halb so wild." Ohne zu Zögern zog Cari sich sein ebenfalls mehr als nur feuchtes Shirt aus, um dann Jamie geradewegs anzugrinsen. "Ist doch ganz gemütlich hier drinnen, findest du nicht?" Ja, ganz besonders, wenn du halbnackt vor mir herumhoppelst, entgegnete Jamie mürrisch in Gedanken, während seine Blicke abermals vollkommen unfreiwillig an seinem Freund klebten, dieses Mal jedoch weniger an seinem Arsch oder seinen Beinen sondern dafür umso mehr an dessen Oberkörper. Dass er gut aussah, das war etwas, das er natürlich prompt dachte, aber Cari niemals gestanden hätte. Außerdem wusste der Typ ohne Frage um seinen Sexappeal. Nur deshalb stellte er ihn so offen zur Schau. Aber auch Jamie war nicht von schlechten Eltern, was Cari natürlich wusste als sein bester Kumpel. "Zieh den nassen Lumpen doch auch aus", schlug er beiläufig vor, als er bereits lässig zum Kühlschrank schlenderte, um dort nach einem Bier zu sehen. "Und alles, was sonst noch nass geworden ist." Ha, das hätte ihm natürlich so passen können. Aber Jamie dachte nicht einmal im Traum daran, nun alle Hüllen fallen zu lassen. Denn er wusste ganz genau, was dann passiert wäre. In Nullkommanichts wäre auch Cari seine Hose losgeworden, und dann wären sie beide nackt gewesen, nackt auf zehn Quadratmetern in trauter Zweisamkeit samt durchdrehender Hormone... Jamie wollte all diese Dinge am liebsten nicht wahrhaben, aber egal, wie sehr er sich auch dagegen wehrte - Tatsache blieb, dass er in Cari schlichtweg gesagt einen Paarungspartner sah und er ihn genau so tierisch begehrte, wie eben jenes animalisches Wort suggerierte. Die Vorstellung, wie es wäre, es mit ihm zu treiben, war zwischen all den Schuldgefühlen nämlich äußerst präsent. Noch hielt er sie klein, aber was, wenn ihn sein Verstand für ein paar Augenblicke verließ? Er wollte sogar sein Shirt deshalb am liebsten anbehalten, aber das Gefühl des klammen Stoffes auf seiner Haut war ein äußerst scheußliches, weshalb er schließlich doch sein Oberteil loswurde und auf die Couch warf. Auf jener nahm er anschließend selbst Platz, und natürlich leistete Cari ihm Gesellschaft in der Dunkelheit. Dass er Jamie ein Bier in die Hand drückte, war dessen einziger Lichtblick. Eine Weile saßen die beiden Männer einfach nur schweigend nebeneinander und tranken friedlich ihren Weizen, während der Sommerregen an die Scheiben peitschte, bis Cari schließlich nachdenklich an der Banderole der Bierflasche herumspielte. "Übrigens finde ich, dass es mit deinem Gewissen auch nicht sonderlich weit her ist", griff er das Gespräch auf, welches sie vorhin geführt hatten. "Du machst ja auch weiter, als ob nichts passiert wäre." "Ja, weil mir das, was passiert ist, scheißegal ist", stellte Jamie grimmig klar und kippte sich einen Schluck Bier hinter die Binde. "Ich will damit nichts zu tun haben. Es war ein Versehen, mehr nicht. Ein schwacher Moment..." "Ein schwacher Moment des starken, heterosexuellen Jamies." Selbst im Halbdunkel konnte Jamie genau erkennen, wie amüsiert Cari in sich hineingrinste. Dann schaute er ihn herausfordernd an. "Du glaubst wohl, ich hätte nicht gemerkt, wie sehr es dir gefallen hat? Dabei weiß ich doch, dass du schon seit Ewigkeiten mal mit mir rumbeißen wolltest. Das hat dir gut getan, mal mit nem Mann-" Ein fürchterliches Krachen erschütterte die Welt. Dieses sorgte jedoch nicht nur dafür, dass Cari mitten im Satz verstummte, sondern auch dafür, dass Jamie heftig zusammenfuhr. Die Stille nach dem Lärm jedoch wurde sofort wieder durch Caris leises Lachen durchbrochen. "Hast du etwa Angst?", wollte er etwas verwundert von seinem Freund wissen, was Jamie jedoch vehement abstritt. "Ich bin nur erschrocken." "Alles klar." Cari klang eindeutig belustigt und legte wie selbstverständlich den Arm um Jamies Schultern. "Hey, ich kann dich beschützen-" "Am Arsch lecken kannst du mich!" Entschieden packte Jamie Caris Handgelenk und schob den Arm wieder von sich, um anschließend hektisch aufzuspringen. "Genauso wenig, wie ich will, dass du mich 'Süßer' oder 'Kleiner' nennst, will ich, dass du mich angrabschst, klar?" "Och, Jamie, sei doch nicht so verklemmt..." Und ob Jamie das war! Egal, wie Cari es auch nennen wollte, er würde diesen Typen nicht mehr näher als nötig an sich heranlassen. Natürlich würde es schwer werden, ihn stets auf Distanz zu halten, da dieser Typ beinahe ständig Körperkontakt zu ihm suchte, aber immerhin würde er es versuchen. So bestand seine erste Maßnahme, ihn von sich fernzuhalten, darin, zunächst einmal den Kühlschrank aufzusuchen und sich eine neue Bierflasche zu schnappen. Glücklicherweise war das Gerät gerammelt voll mit Alkohol - irgendjemand hatte vorgesorgt für einen langen Abend. Mit dem Ellenbogen schloss er die Tür, nachdem er eine Flasche entnommen hatte. Er beschloss, sich nun auf einen Stuhl in sicherer Entfernung zu Cari zu pflanzen, doch so, wie er sich umdrehte, waren mit einem Mal all seine guten Vorsätze passé. Der Kerl, der sein bester Freund sein sollte, stand direkt vor ihm. Jamie hatte zu keiner Zeit vorgehabt, ihm in die Augen zu schauen, doch er tat es automatisch doch, nur um von Caris lüsternem und wild entschlossenen Blick regelrecht durchdrungen zu werden. Heftiger als das brachte nur die Hitze, die von seinem halbnackten Körper ausging, sein Herz zum Schlagen, als der Kerl mit seinem Raubtierblick Jamie entschieden dichter gegen die Wand drängte. Der Sänger hätte beinahe die Flasche fallen lassen, die er in der Hand hielt. Vor Schreck, aber auch, weil seine Knie und Hände schlagartig so weich geworden waren. Er vermochte kaum mehr zu atmen in diesem Gefängnis aus männlicher Lust, in die dieser Teufelskerl ihn hüllte. "Ganz ruhig", wisperte Cari seinem Freund zu, da er bemerkt hatte, wie hektisch dieser Luft holte und wie sehr ihn die Situation aufwühlte. Behutsam legte er seine Hände auf die Hüften des anderen. "Das möchtest du doch auch, nicht wahr?" Jamie war sich nicht mehr sicher, ob das stimmte. Sein Körper drehte vor Verlangen nach diesem Kerl fast durch und prickelte bei jeder zufälligen Begegnung von Haut an Haut, aber da war ja noch die Frage, ob das Ganze denn sein durfte. Nein, natürlich durfte es nicht sein, das flüsterte ihm sein Gewissen, doch dieses schwieg abrupt, so wie Cari begann, seinen Hals zu beküssen.   Es war schließlich still geworden in der kleinen Hütte, sehr still, denn Caris Gewissen schwieg ebenfalls, und nur noch das leise Keuchen, welches zwischen vor Erregung geöffneten Lippen hindurchdrang, erfüllte den Raum. Genau wie das dumpfe Schaben, das Jamies Körper verursachte, so wie dieser sich selbstvergessen an der Holztäfelung der Wand räkelte. Er hielt die Augen geschlossen, um den Wahnsinn besser genießen zu können, den er mit Cari beging, seinem Kumpel und glühendem Verehrer. Und wahrscheinlich wäre er noch eher gekommen, hätte er an sich herabgesehen und Cari dabei beobachtet, wie er vor ihm kniete und hingebungsvoll seinen Schwanz mit Lippen und Zunge bearbeitete. Dieser Kerl mochte kein Engel sein, bei weitem nicht, denn schließlich war er ein Gott, ja, in diesem Moment glich er in Jamies Augen einem göttlichen Geschöpf, was aber nicht bedeutete, dass er nicht zur gleichen Zeit auch den Teufel darstellte. Den Teufel, der ihn zur Sünde verführte, immer und immer wieder, und aus dessen Hitze und Lust er nicht zu fliehen vermochte. Er hasste ihn dafür, er hasste ihn voller Leidenschaft, und nur deshalb gelang es ihm, nicht in dem warmen, feuchten Rachen seines Freundes zu zerfließen, sondern die Willenskraft zu finden, ihn am Schopf zu packen und ihn in Richtung Couch zu befördern. So wie Cari mit dem Bauch voran auf jener landete, lag eine stumme Frage in seinem allerdings ebenfalls sehr von der Erregung verschleiertem Blick, und dieses Mal war es an Jamie, aufgrund dessen zu triumphieren. Er setzte sich auf den Po seines Freundes und beugte sich weit über ihn, noch immer dessen Haare umfasst haltend. "Rache ist süß, Baby", wisperte er zufrieden in Caris Ohr und fuhr mit gewitzter Zunge über die Muschel, ehe er nach seinem eigenen Schwanz griff und ihn in Position brachte. "Das hast du nun von deinen Frechheiten, Arschloch." Und mit 'Arschloch' meinte er nicht nur den Kerl an sich, sondern vor allen Dingen dessen verführerische heiße Enge. Nun, vielleicht würde Jamie Cari auch noch auf diese Weise an sich heranlassen, schließlich war er sein Freund, und schließlich stellte er sich das, was er nun mit ihm machte, ziemlich geil vor. Aber erst einmal war die Rache sein. Allerdings nur, weil er spürte, dass Cari es auch mochte. Dessen lustvolles Stöhnen erzählte ihm jedenfalls mehr als tausend Worte, als er sich in ihn trieb und die sündenvolle Erregung genoss, wie man sie nur erleben konnte, wenn man sich von seinem Gewissen verabschiedete... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)