Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 2: Not Interested ------------------------- Not Interested     "Boah, verfluchte Scheiße!" Cari begann sich prompt umzublicken, als er die Stimme seines besten Kumpels lautstark schimpfen hörte. Und das, obwohl Jamie manchmal einfach nur um des Fluchens willen fluchte. Weil er sich schlichtweg cool dabei fühlte und nicht, weil ihm irgendetwas gegen den Strich ging. Doch heute war der Fall für den Drummer schnell klar, als er Jamie anschaute; der Kerl nämlich hatte einen verdächtig nassen Fleck auf der Hose, haargenau dort, wo sich sein Schritt befand. Cari begann bereits schäbig zu lachen, während Jamie noch rummeckerte und fassungslos auf seine ruinierte Hose starrte, als ob sie davon trocknen würde. Doch als der Sänger ihm einen schlechtgelaunten Blick zuwarf, versuchte er, sich nicht mehr allzu arg zu freuen. Jamie konnte nämlich ziemlich austicken, wenn er merkte, dass er ausgelacht wurde. Zumindest wollte Cari seine Geduld nicht auf die Probe stellen. "Dieser Wichser!", echauffierte Jamie sich abermals und sah sich um, als suchte er nach jemandem. "Hässliche Fresse und keine Augen im Kopf!" Cari fand es durchaus amüsant, wie der andere sich aufregte. Allmählich dämmerte ihm auch, was eben passiert war - in Anbetracht des halbleeren Plastikbechers in Jamies Hand, der vorhin noch fast voll mit irgendeiner pissgelben Flüssigkeit gewesen war, stand so gut wie fest, dass Jamie sich das Zeug selbst auf die Hose gekippt hatte. Weil ihn wohl irgendeiner der Umstehenden geschubst hatte. Tja, so etwas konnte eben passieren. Schließlich waren sie hier in einem Club und nicht auf einer Gartenparty. Jede Menge Leute waren gewillt, die Aftershowparty mit ihnen zu begehen, was eigentlich eine gute Sache darstellte - zumindest so lange, wie die Hosen dabei trocken blieben. "Ganz ruhig", redete Cari seinem sich noch immer verbissen und streitlustig umguckenden Freund gut zu und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter. "Ist doch nicht der Weltuntergang." Jamie hatte ihn zuvor noch keines Blickes gewürdigt, weil er viel zu beschäftigt damit gewesen war, den Übeltäter ausfindig zu machen, der für das Missgeschick verantwortlich war, doch nun schnellte sein Kopf zu Cari herum. Und Scheiße, guckte der Kerl gereizt aus der Wäsche! Cari konnte von Glück reden, wenn er ihm nicht ersatzweise an die Gurgel sprang. "Du hast gut reden", blaffte er wütend. "Du musst dich ja jetzt auch nicht umziehen gehen." Mit diesen Worten schob er sich vom Barhocker. "Ey, ist doch scheißegal", befand sein Kumpel trotz allem. "Sieht doch keine Sau." "Und wenn doch?" Jamie war noch einmal stehen geblieben und guckte Cari scharf an. "Dann denken alle, ich hätte eingepisst! Dass dir so was egal ist, ist ja klar." Somit machte er sich aus dem Staub, bahnte sich einen Weg durch die umherstehenden Menschen. Cari beobachtete ihn mit einem dezenten Kopfschütteln, bis er schließlich den Club verlassen hatte. Tja, Jamie war eben schon immer ziemlich impulsiv gewesen. Der Typ, der ihm seine Hose versaut hatte, konnte von Glück reden, dass er sich schnell verzogen hatte. Jamies Faust war nichts, was man unbedingt in seinem Gesicht spüren wollte. Cari konnte ein Lied davon singen, hatte ihm sein guter Freund doch auch schon mal eins auf die Zwölf gegeben. Aber das war vor vielen, vielen Jahren...   Der Drummer orderte sich einen neuen Schnaps und soff ihn genau wie Jamie eben noch aus einem billigen Plastikbecher. Gläser wurden bei Events wie diesen gar nicht erst ausgegeben. Die Verletzungsgefahr war schlichtweg zu hoch, und niemand wollte später Scherben vom Boden kehren müssen. Cari war es recht. Und so verflog die Zeit. Er soff einen Klaren, dann gab er wieder ein Autogramm, plauschte mit diesem und jenen Fan und vergaß Jamie für eine Weile völlig. Erst als ein Mädchen sich nach dem Verbleib des Sängers erkundigte, fiel ihm auf, dass dieser sich schon lange nicht mehr hatte blicken lassen. Verdammt, er hatte lediglich im Tourbus um die Ecke seine Hose umziehen wollen. Was brauchte er dafür so lange? Die wildesten Verschwörungstheorien kamen Cari in den Sinn. Vielleicht war der Typ bereits so besoffen gewesen, dass er unterwegs umgefallen war? Oder aber er hatte irgendeine Dame getroffen, mit der er...nein, so ein Unsinn. Gut, Cari wusste, dass es keiner war, aber er redete sich ein, dass Jamie nicht der Typ war, der irgendwelche dahergelaufenen Mädels abschleppte. Er wollte einfach nicht, dass dies zu ihm passte. Er verdrängte den Gedanken. Hatte ihn schon immer verdrängt. Irgendetwas daran gefiel ihm nämlich ganz und gar nicht. Doch er konnte nicht benennen, was es war. Als Jamie nach den nächsten zwei Schnäpsen, die Cari sich hinter die Binde gekippt hatte, noch immer nicht wieder aus der Versenkung aufgetaucht war, begann er sich schließlich doch Sorgen zu machen. Zumal selbst Tim die Stirn gerunzelt hatte, als er ihm von dem langen Wegbleiben ihres Sängers berichtet hatte. Dieser hatte Caris Ängste zudem nur noch weiter angestachelt. "Hoffentlich hat er sich nicht ne Line gezogen", hatte dieser seine Befürchtung geäußert, und Cari war es wahrhaft mulmig zu Mute geworden. Jamie hatte in seinem jungen Leben bereits einige schlechte Erfahrungen mit gewissen Substanzten gesammelt, und eigentlich sollte er gelernt haben, dass er besser die Finger davon lassen sollte, aber... Cari reichte es. Er mochte zwar nicht Jamies Kindermädchen sein, aber als sein Freund besaß er doch ein gewisses Maß an Verantwortung. Falls er in der Klemme steckte, musste er ihm helfen. Und er hätte es getan. Ohne mit der Wimper zu zucken. Jamie war eben etwas Besonderes für ihn. So einen Freund fand er nie wieder. Nicht in Tim, nicht in Rikki oder in sonst wem. Jamie war einfach...Jamie. Und genau deshalb musste Cari ein wenig auf ihn aufpassen. Er schob sich zwischen dem Pulk an Menschen hindurch in die Nacht, die vor dem Club längst angebrochen war. Nur mit Mühe gelangte er zu ihrem Bus, führte der Weg doch durch so etwas wie einen kleinen Wald, in dem es von Stöcken und Steinen nur so wimmelte. Insgeheim befürchtete er schon, Jamies Schnapsleiche irgendwo aufzusammeln, aber glücklicherweise stolperte er nicht über einen Körper. So erreichte er schließlich sein Ziel. Die Tür zum Bus war noch nicht einmal verriegelt, sodass im Grunde jedem Eintritt gewährt wurde. Verdammt, seit wann war Jamie denn so nachlässig? Man sollte ihm echt den Schnaps wegnehmen, konnte er doch nicht verantwortungsvoll mit ihm umgehen. Cari schob die Tür auf und schaute sich im Inneren des wohnlichen Wagens um. Die Lampe, welche auf dem Tisch der rechten Sitzgruppe prangte, strahlte ein gedämpftes Licht aus, weshalb es Cari recht leicht gemacht wurde, den Sänger ausfindig zu machen. Ja, er hatte ihn tatsächlich entdeckt. Und wie er das hatte. Verfickte Scheiße, es lief ihm heiß und gleichzeitig kalt den Rücken herunter, so wie er seinen besten Freund erblickte oder besser gesagt die Rückseite dessen. Halbnackt war der Kerl, die pechschwarzen Haare fielen ihm offen fast bis auf den Steiß, der übrigens ebenfalls unbedeckt war. Denn was konnte so ein String auch vor den Blicken neugieriger Personen verbergen? Cari hatte fragen wollen, was er so lange hier trieb, aber die Worte waren ihm prompt im Hals stecken geblieben. Jamie hatte ihm die Sprache verschlagen, um genau zu sein dessen Hintern. Caris Freund besaß schöne Muskeln, kein Wunder, dass sein Arsch ebenfalls nicht nur aus Pudding bestand. Er war echt wohldefiniert, ganz anders als ein Frauenarsch freilich, aber er sah auch nicht so steinhart aus, als ob er damit Nüsse knacken konnte. Er war einfach nur klein und schnuckelig, und der ganze Junge kam für Cari in diesem Augenblick einer süßen Nascherei gleich, die aber auf keinen Fall für ihn infrage kam. Jamie hatte natürlich ebenfalls von Cari Notiz genommen und drehte sich nun um. Der Drummer sah das verführerische Lächeln im Gesicht des anderen und schluckte unwillkürlich, als er ihm mitten in den Schritt glotzte. Er fragte sich, wie viel er wohl hatte und hätte sich am liebsten selbst für diesen Gedanken geohrfeigt. So etwas gehörte sich einfach nicht. "Da bist du ja endlich", hauchte Jamie gefällig und warf sein Haar kokett zurück. "Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr." Cari mochte in diesem Moment gar nichts mehr wissen, doch ihm war klar, dass er sich im falschen Film befand. "Hör auf, mich zu verarschen", erwiderte er mit rauer Stimme. "Zieh dir was an und beweg deinen Arsch hier raus." Doch daran schien Jamie gar nicht zu denken. Er näherte Cari sich nun, lockte ihn mit dem Finger und verblüffte den hübschen Drummer immer mehr. Als er auch noch anfing, an ihm auf eine Art herumzugrabschen, wie es Freunde niemals tun würden, packte er dessen Handgelenke und wies ihn von sich. Es reichte ihm. "Mann, Jamie, du bist ja hackedicht!" Er rümpfte abfällig die Nase, während er seinen halbnackten Freund anguckte. "Sag mal, hättest du dieselbe Show auch abgezogen, wenn Tim oder Rikki hier aufgekreuzt wären?" Jamie schmunzelte nur und fuhr sich gespielt nachdenklich durch das Haar. Dabei schürzte er ein wenig die Lippen und guckte unschuldig an die Decke. Doch der Teufel loderte unverkennbar in seinem Blick. "Vielleicht..." Cari konnte es kaum fassen. "Alter, seit wann hast du es so nötig?" "Schon ewig", verkündete Jamie bestimmt. Offenbar schien er nun begriffen zu haben, dass Cari ihn nicht ranlassen würde, denn er schnappte sich hektisch sein Shirt und zog es sich über. "Deshalb werd ich mir heute Nacht auch einen Kerl aufreißen." Er schlüpfte in seine Hose und drängte sich anschließend an dem verdattert dreinblickenden Cari vorbei. Allerdings nicht, ohne vorher dicht neben ihm stehen zu bleiben und ihn süßlich anzuschmunzeln. "Gibt sowieso bessere Männer als dich." Mit diesen Worten verschwand er in der Nacht. Cari jedoch brauchte noch ein paar Augenblicke, um das eben Geschehen zu verdauen. Donnerwetter. War das alles echt gewesen? Oder hatte er das nur geträumt? Gut, von Jamies Arsch konnte man wahrhaftig feuchte Träume bekommen, und erst recht von dem Anblick des durchtriebenen Luders in solch einem knappen Fummel, der doch nur dafür gedacht war, geneigten Personen den Kopf zu verdrehen. Aber dessen ganzes Verhalten, dessen plötzlicher Hunger nach einem Abenteuer mit einem Mann - das waren Seiten an Jamie, die er Cari bisher nie offenbart hatte. Kein Wunder, dass Cari vollkommen verblüfft war. Und auch die Rolle des billigen Flittchens fand er äußerst sonderbar, wenn auch ziemlich...na ja, anregend. Hätte Jamie ein horizontales Reisegewerbe in ihrem Tourbus eröffnet, dann wäre Cari womöglich sein bester Kunde geworden. Doch halt. Was ließ er sich nun von diesem Liebreiz einlullen? Jamie war sein bester Freund! Und es wurde Zeit, dass nicht nur Jamie das raffte, sondern auch er selbst. Zudem waren Männer nun wirklich nichts für den Drummer. So zumindest seine Annahme. Als er aber auf die Aftershowparty zurückkehrte und Jamie prompt in den Armen eines um ehrlich zu sein gar nicht üblen Typs erwischte, mit dem er mächtig herumknutschte, wusste er, dass es ihm gar nicht so sehr am Arsch vorbeiging, was Jamie da tat. Zuvor hatte sich dieses Problem nie aufgetan, denn Jamie war nie erreichbar für ihn gewesen, und wenn Jamie sich für Frauen interessiert hatte, dann hatte es ihm nichts ausgemacht. Schließlich stellten Frauen keine Konkurrenz für ihn dar und boten keinen Anlass zur Eifersucht. Aber diesen Typen da hätte er am liebsten in Stücke gerissen. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass sein komplettes Bild von Jamie von einer Sekunde auf die andere zerstört worden war. Verflucht, Jamie war bi, und er hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Erst als er spät in der Nacht in seinem Bett im Hotelzimmer lag, welches er mit Jamie teilte, kam er ins Grübeln. Schon deshalb, weil Jamie vorhin auf der Party einfach aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Und mit ihm dieser Kerl, den Cari hasste, ohne ihn überhaupt zu kennen. Dem Drummer ging das alles viel zu schnell. Ihm schwirrte der Kopf, weil an diesem Abend so viel passiert war. Jamies Irgendwie-Outing. Die Tatsache, dass er kurz darauf mit einem Kerl mitgegangen war. Cari fühlte sich betrogen, auch wenn es komisch klang. Aber es war so. Da im Bus, da hatte er Jamie plötzlich mit ganz anderen Augen gesehen. Mit den Augen eines sexuell an ihm interessierten Kerl. Denn wie er es drehte und wendete, Jamie war nun mal ein Mann mit einer Ausstrahlung, die einen in seinen Bann ziehen konnte, und wenn man sich dann auch noch dessen Körper beguckte...dessen stattliche Brust, die tätowierte Haut, das lange Haar und vor allen Dingen diesen Hintern, dann konnten einem schon mal die Sicherungen durchknallen. Damit tröstete sich Cari. Jamie war eben sexy. Und auch ein wenig süß. Ja, er besaß ein wirklich sehr hübsches Gesicht. Aber all diese Gedanken halfen ihm nicht darüber hinweg, dass er selbst schuld daran war, dass er nun alleine im Bett lag und diese Bilder von Jamie und dem fremden Kerl nicht aus dem Kopf bekam. Denn er hatte ihn schließlich verschmäht. Und verdammt, er bereute es. Denn wie gerne hätte er ausprobiert, wie es mit ihm war, wie es sich anfühlte...es musste himmlisch sein! Diese Fantasien waren es schließlich, die Cari in den Schlaf wogen. Doch seine Träume waren nicht friedlich, wenn er wusste, dass die andere Betthälfte leer blieb, die ganze Nacht über, bis in den Morgen hinein. Wann immer er kurz erwachte, rauschte das Erlebte durch sein Hirn, nur um ein schales Gefühl der Unzufriedenheit zu hinterlassen, das noch immer bestand, als Cari bei Anbruch der Dämmerung endgültig wach lag und das unberührte Kissen neben sich anstarrte. So etwas hatte Jamie noch nie gemacht. Jamie hatte ihn noch nie alleine gelassen. Als bester Freund machte man so etwas schließlich nicht, oder?   Gerade, als er sich resigniert auf die andere Seite drehen wollte, um vielleicht doch noch ein wenig Schlaf zu erhaschen, vernahm er das Geräusch eines Schlüssels im Schloss. Kaum, dass er aufhorchte, tat sich auch schon die Tür auf und ein ziemlich mitgenommen aussehender Jamie stand im Raum. Seine Haare waren in Unordnung geraten, das Make Up war verschmiert, genau wie seine Lederjacke ziemlich schief hing, aber all dies konnte sein verwegenes Grinsen kein Stück mindern. Der Sänger war eindeutig besoffener denn je, torkelte er doch wie ein Pinguin auf Glatteis über das Parkett, aber nichtsdestotrotz wirkte er...glücklich. Und das stach Cari wie ein Messer mitten ins Herz. Doch sich dies anmerken lassen? Niemals! "Na, gut amüsiert?", wollte er tapfer wissen, woraufhin Jamie sich mit einer halben Pirouette auf das Bett fallen ließ und dort mit ausgestreckten Armen liegen blieb. Mit geschlossen Augen nickte er. "Mh. Und ob..." Cari wusste nicht, ob er Details vertragen konnte. Deshalb fragte er besser nicht nach. Außerdem sah er nun zu seinem Entsetzen auch noch das Band des Strings frech unter dem Bund der engen Jeans hervorblitzen. Diese kleine, dreckige Nutte. Am liebsten hätte er ihn, so wie er war... Jamie drehte den Kopf in seine Richtung und sah ihn aus schmalen Augen an. "Und du? Gut gepennt?" "Scheiß drauf." Cari fiel es immer schwerer, sich seine schlechte Laune nicht anmerken zu lassen, und doch war er noch gewillt, sie zu überspielen. Wenn es sein musste, auch mit Sarkasmus. "Hats denn wirklich so weh getan, wie immer behauptet wird?" Jamie schnaufte. "Weiß nicht. Frag ihn. Nicht mich." Cari runzelte die Stirn und stützte den Kopf mit der Hand ab. "Wie?" Ein feines Lächeln umspielte Jamies Lippen. "Ich habe ihn gefickt...und es war-" "Du hast was?" Cari glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Abermals drohte sein Bild von Jamie einzustürzen. Doch der Sänger blieb ganz cool. "Klar hab ich", meinte er gleichgültig. "Ist das denn so komisch?" Der Drummer lachte gehässig auf. "Natürlich ist das komisch...ich meine, du als Top...hallo, irgendwas stimmt da nicht." Jamie wurde nun misstrauischer. "Was soll daran nicht stimmen?" Cari legte sich seine Worte in aller Ruhe zurecht. Vor lauter Wut und Verachtung konnte er seinen Sarkasmus nun erst recht nicht mehr zurückhalten. "Der Typ im Bus gestern Nacht", setzte er genüsslich an, "der war nichts anderes als eine kleine Arschfickschlampe. Willig, notgeil und bereit, jedem seinen süßen Hintern zur freien Verfügung zu überlassen. So einer wie du, der ist niemals top." Fies grinste er Jamie mitten ins Gesicht, denn es wurde Zeit, die Machtverhältnisse klarzustellen und mit Missverständnissen aufzuräumen. Der Sänger, der eben noch fast müde wegen der langen Nacht gewirkt hatte, war nun putzmunter und stemmte sich sogar hoch, stützte sich auf seine Arme. "Hackts jetzt?", wollte er mit gerunzelter Stirn wissen. "Was geht dich die Scheiße überhaupt an? Du hast mich nicht haben wollen, also kann ich vögeln, wie und mit wem ich will." Er fiel wieder zurück auf sein Kissen, und dann war Cari mit einem Satz plötzlich über ihm. Ganz nah brachte er sein Gesicht an jenes des anderen. Jamie stockte fast der Atem, weil er ihn so sauer, aber zugleich auch lüstern anfunkelte. "Ganz falsch gedacht, Schätzchen", raunte Cari, der die Trümpfe in seiner Hand wähnte. Die ausgeprägte Alkoholfahne seines Freundes ignorierte er großzügig. Wenn man es mit einem Schnapspralinchen wie Jamie zu tun hatte, dann gehörte dieser Duft schließlich mit zum Gesamtpaket. "Du bist kein Top. Du bist niemandes Top. Und genauso wenig jemandes Bottom. Du bist mein Bottom, klar? Nur meiner." Jamie schnappte irritiert. "Ab-aber-" Die nachfolgenden Worte wurden von Caris Mund erstickt, welcher sich hart auf Jamies presste. Ein paar Augenblicke brauchte der Sänger, um sich an die Situation zu gewöhnen, doch als ihm gewahr wurde, dass er hier gerade mit seinem Freund, dem heißesten Kerl auf Erden, herumknutschte, schloss er die Augen und küsste ihn begierig gegen. Warum zum Teufel war es nicht schon früher dazu gekommen? Wieso hatte Cari sich nur so albern angestellt, als Jamie sich ihm regelrecht an den Hals geworfen hatte? Mann, der Sänger wusste doch ganz genau, dass sein Freund in Sexualitätsdingen ganz genauso tickte wie er. Wegen ihm hatte er sich auch extra geoutet. Und war schließlich mit diesem Typen mitgegangen, der in Wahrheit einfach nur scheußlich zu ficken gewesen war. Doch offenbar war es das wert gewesen, denn die Sache hatte Caris Eifersucht entfacht. Und eben diese bescherte Jamie nun wilden, rabiaten Sex, den er unbedingt noch einmal im nüchternen Zustand erleben wollte. Und nach einer Mütze Schlaf in Caris Armen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)