Die Naruto Shippuuden Filler-Killer von UrrSharrador (Crush the Infinite Tsukuyomi Arc!) ================================================================================ Road to Tenten III – Ninja Massacre ----------------------------------- Battler stand auf einem Strommasten und hielt Ausschau. „Wie lange brauchst du noch für deinen Kreis?“, fragte er. „Nicht mehr lange. Hast du ihnen etwa schon die Schmetterlinge gezeigt?“ „Ich war sowieso fertig mit Spielen. Keine Sorge, das hier wird rechtzeitig vorbei sein.“ Er sah ein neues Opfer in den Straßen. „Und ich freu mich schon drauf, dass das hier bald wieder in Schutt und Asche liegt.“   „Hey, hey, lasst uns da reingehen!“, Shikamaru deutete aufgeregt auf einen neu geöffneten Stand, der mit Schokolade übergossene Früchte anbot. „Nein, danke“, sagte Chouji. „Ich bin noch satt vom Frühstück. Das nächste Mal, dass ich wieder Hunger habe, ist frühestens mittags.“ Ino, die neben ihnen her trottete, stieß ein schüchternes Lachen aus. „Ach, komm schon, da steht, wenn man drei nimmt, bekommt man das dritte zum halben Preis! Das kostet dann also insgesamt … äh …“ Shikamaru versuchte, die Finger zur Hilfe zu nehmen, doch es brachte nicht viel. „Guten Morgen!“, begrüßte sie eine Stimme. Sie drehten sich um und sahen Battler hinter sich stehen. Ino lief sofort rosa an, ihr Blick wich seinem aus und sie selbst einen Schritt zurück. „Battler-kun“, sagte Chouji. „Guten Morgen.“ Shikamaru winkte dümmlich. „Ino-chan, was war denn los gestern?“, fragte er grinsend. „Dein Ramen ist kalt geworden.“ „Ich … äh …“ Wieder wusste sie nicht, wohin mit ihrem Blick. „Naja, auch egal. Ich bin wegen etwas anderem hier. Irgendwie scheine ich keinen von euch mehr allein zu erwischen, aber was soll’s; ich stehe ein wenig unter Zeitdruck.“ Er hob eine Hand. „Oh schaut, ein Schmetterling! Wie schön!“, rief Shikamaru aus. „Nara Shikamaru, wie er hier vor mir steht, ist ein Dummkopf“, sagte Battler. Die Luft um ihn kühlte zu einem unbehaglichen, sterilen Blau ab, und in seiner Hand formte sich etwas wie ein blauer Stachel. „Ein solcher Dummkopf kann weder Chunin geworden sein noch die Akademie bestanden haben. Der Nara-Clan beherrscht Schattenbändiger-Jutsus, und diese werden vor allem für den strategischen Einsatz gebraucht. Ein Shinobi, der sie nicht mit strategischem Geschick nutzen kann, ist wertlos für den Clan und kann in dieser Welt nicht als Ninja existieren.“ Battler schleuderte den Stachel auf Shikamaru, so schnell, dass niemand reagieren konnte. Dieser verdrehte die Augen und fiel leblos hintenüber, ein blaues Glühen in der Brust. „Ich höre mir gern deine Gegentheorie an“, flötete Battler. „Shikamaru!“, rief Chouji und ging neben seinem Freund in die Knie. Ino kreischte entsetzt. „Es gibt zwei Arten von Charakteränderungen im Unendlichen Tsukuyomi“, sinnierte Battler und strich sich das Haar glatt. In seinen Augen funkelte etwas wie Wahnsinn. „Die einen betreffen den Charakter einer Person allein. Die schüchterne Hinata, die draufgängerisch wird. Ino, die plötzlich ein Mauerblümchen ist. Ein perverser Neji. Das sind alles Dinge, die nicht zwingend ihre Fähigkeiten beeinflussen. Die anderen Veränderungen wirken sich sehr wohl auch auf das Können des Einzelnen aus. Shino und Kiba, die ihre jeweiligen Partner-Tiere nicht mehr leiden können. Ein dummer Shikamaru. Ich bitte euch, wie hätten die jemals eine Chance gegen irgendwen?“ „Was hast du getan?“, schrie Chouji mit Tränen in den Augen. „Ich biege nur ein paar Dinge gerade“, sagte Battler und grinste wieder. „Und außerdem hab ich einen irren Spaß!“ „Battler!“ Menma war auf dem Dach eines Gebäudes erschienen. „Chouji, Ino, passt auf! Der Kerl ist gefährlich!“ „Naruto!“, sagte Battler mit weit ausgebreiteten Armen. „Du bist mir gefolgt. Wenn du mir dein Sexy no Jutsu zeigst, lasse ich dich für fünf Sekunden länger leben.“ „Du hast genug angerichtet“, knurrte Menma zornig. Um ihn herum flackerte die Form des Kyuubi auf. Er schwebte in die Höhe, bildete den Kopf des riesigen, feurigen, neunschwänzigen Fuchses. „Dann zeig mal, was du –“ Battler verstummte. Seine Glieder fielen plötzlich schlaff herab, sein Blick wurde leer. Ino hatte den Moment, in dem er abgelenkt war, genutzt, um ihr Gedankentransfer-Jutsu anzuwenden. „Gut gemacht, Ino“, sagte Chouji. „Lass ihn springen, damit Menma ihn erledigen kann!“ Battlers Körper zitterte im ersten Moment nur. Was immer Ino in seinen Gedanken sah, es musste sie zutiefst verstören. Schließlich stieß sie mit seiner Stimme einen schrillen Schrei aus und Battler Körper sprang mit aller Kraft. Er hatte eine wirklich beeindruckende physische Kraft, der Sprung reichte bis weit über den Hausdächern. Mitten in der Luft zog Ino sich aus seinem Geist zurück, und Battler fand sich Auge in Auge mit dem Kyuubi wieder. „Oh ver–“ Eine Bijuu-Bombe verließ den Rachen des Fuchses und fraß sich unaufhaltsam in Battlers Richtung. Im Fallen konnte er sich nicht verteidigen, geschweige denn ausweichen. Der schwarze Ball verschluckte ihn und explodierte, Schwärze wie Tinte flog in alle Richtungen davon, der Explosion folgte ein gewaltiger Donner. Der Hauptteil der Bijuu-Bombe sauste noch weiter und schlug irgendwo weit entfernt im Wald ein. Dann war es ruhig. Menma verwandelte sich grimmig zurück. Ein verbranntes Stück von Battlers violett verfärbtem Jackett segelte in den Schmutz der Straße. „Gut gemacht, Menma, Ino“, sagte Chouji. „Was machen wir wegen Shikamaru?“ Der blaue Stachel war nicht aus seiner Brust verschwunden. Halb hatte Menma das gehofft. „Er atmet nicht“, sagte Ino mit erstickter Stimme. „Wir bringen ihn zu Shizune. Sasuke, Lee und Kiba hat derselbe Angriff erwischt“, sagte Menma. Ein hämisches, gackerndes Lachen ertönte über ihnen. „Narreeeen! Euer Widerstand ist sinnlos!“ Ihre Köpfe ruckten in die Höhe. Es war eine Frauenstimme, die da gesprochen hatte. „Noch so eine seltsame Figur“, murmelte Chouji. Über ihnen schwebte eine Frau mit einem langen, aufwendig verzierten, ausladenden Kleid in Schwarz und Rot, durchwoben von goldenen Mustern. Ihr blondes Haar war zu einem Kranz geflochten, soweit sich erkennen ließ, und blaue Augen starrten auf die Shinobi herab. In der Hand hielt die Frau eine dünne, lange Pfeife. Langsam, wie ein Blatt nach einem Sturmwind, sank sie herab zu Boden. Um sie herum tanzten die Schmetterlinge, die Menma schon gesehen hatte. „Gehörst du zu ihm?“, fragte Chouji böse. „Ihm? Ich weiß nicht, wen du meinst“, griente die Frau. Ihre Mundwinkel waren in einem äußerst unfeinen Grinsen nach oben gezogen. „Wer bist du?“, fragte Menma. „Du bist nicht aus dem Dorf.“ „Ach ja, wie nachlässig von mir! Mir als Gast obliegt es schließlich, mich zuerst vorzustellen.“ Sie nahm einen Zug von der Pfeife und blies den Rauch in ihre Richtung. „Närrische Ninjas aus diesem illusionären Dorf, hört genau zu!“, rief sie dann und breitete theatralisch die Arme aus. „Vor euch seht ihr Beatrice die Goldene, die tausendjährige, Unendliche Hexe! Wer wäre besser geeignet, das Unendliche Tsukuyomi zu durchbrechen?“ Sie stimmte ein lautes Gelächter an, als lache sie über einen Scherz, den nur sie verstand. „Und ihr habt in eurem Übermut den Mann an meiner Seite umgebracht, so etwas kann ich nicht dulden! Komm!“, rief sie herrisch und stieß ihre Pfeife in Richtung des Anzugsfetzens, der alles war, was von Battler übrig war. „Komm und versuch dich zu erinnern! Welche Form hattest du einst? Ich bin mir sicher, sie war groß und stattlich – und zugegeben mit einer lächerlichen Frisur! Komm, erinnere dich!“ Aus der Pfeife wehte goldener Rauch, und das Unfassbare geschah. Der Fetzen von Battlers Jackett erhob sich in die Luft, und plötzlich erschienen winzige Punkte dort in der Nähe, verwuchsen miteinander, als setze sich etwas zusammen, das gründlich zerstört worden war. Immer schneller ging der Prozess vonstatten, und ehe die Ninjas sich versahen, kniete dort wieder Battler, ohne einen Kratzer. Er kauerte vornübergebeugt und hustete qualvoll. „Was ist los, Battleeer?“, krähte die Frau namens Beatrice. „Hat dich etwa ein kleines Füchslein gebissen? Sind das bereits die Grenzen deiner Blauen Wahrheit? Wie schade, dass du nicht als Unendlicher Hexer hier bist. Aber die große Lady Aurora fand den Schwarzen Battler offenbar besser für diese Aufgabe.“ Würgend kämpfte sich Battler in die Höhe. „Lächerliche Frisur?“, wiederholte er. „Pass lieber auf, was du sagst!“ „Ich … ich glaube, ich träume“, stieß Chouji hervor. Seine Augen waren geweitet. „Menma, hast du ihn nicht …“ „Ich bin mir sicher, dass ich ihn erwischt habe“, murmelte er. „Passt auf. Wer immer die sind, mit ihnen ist nicht zu spaßen.“ „Menma!“ Neji, Hinata und Sakura kamen angelaufen. „Sieh an, die Brut versammelt sich“, kommentierte Beatrice. „Chouji! Ino! Was ist denn hier los? Ich hab Menmas Fuchsform gesehen!“ „Und hier naht die Figur, um die es letztendlich geht“, sagte Battler, als Tenten von der anderen Seite kam. „Beatrice, ist der Beschwörungskreis endlich soweit?“ „In den nächsten Minuten stellt er sich selbst fertig“, erklärte sie. Er knackte mit den Knöcheln. „Dann lass uns bis dahin noch ein wenig Spaß haben.“ „Hört alle zu!“, rief Chouji laut. „Greift zuerst diese Frau an! Battler war tot, aber sie hat ihn irgendwie wiederbelebt!“ „Kannst du vergessen“, zischte Hinata. „So ein Schwachsinn! Ich knöpf mir ihn vor!“ „Hinata-sama!“ Neji lief an ihrer Seite. Menma wollte etwas erwidern, aber seine Worte gingen in Sakuras Schlachtruf unter, die auf Beatrice zusprang. „Shannarooo!“ Als sie die selbsternannte Hexe berührte, zerstob sie in tausend goldene Schmetterlinge, die sich höher am Himmel wieder in ihre Gestalt zusammensetzten. „Na so was. Eure Manieren lassen zu wünschen übrig“, sagte sie süffisant. Hinata versuchte einstweilen wieder Battler zu erwischen. Neji ging ihr zur Hand. Battler blockte ihre Schläge so gut es ging mit den Armen ab, aber er wurde bereits wieder zurückgedrängt. „Ich könnte da was Rotes gebrauchen, Beato!“, rief er. Er duckte sich gekonnt unter einem Schlag durch und verpasste Hinata einen Tritt in die Magengegend, der sie einige Meter zurückwarf. „Ich sehe schon“, erklärte Beatrice und breitete wieder die Arme aus. „Also dann: Komm! Versuch dich zu erinnern!“ Nejis Angriffe wurden immer rasender. Er drängte Battler gegen eine Hauswand, über ihm war ein breites Dach, er konnte nicht länger ausweichen. „Erinnere dich: Welche Form hattest du?“, sagte Beatrice laut. Neji bereitete alles für ein Hakke Kyusho vor. „Erinnere dich: Wie bist du gestorben?“ Battler grinste triumphierend. Neji erstarrte mitten in der Bewegung. „W-was …“, murmelte er. Blut lief über seinen Mundwinkel, obwohl er keine sichtbare Verletzung – doch. Sein Gewand färbte sich plötzlich an mehreren Stellen rot. „Ich bin sicher, es war ein spektakulärer, grauenhafter Tod“, krähte Beatrice von hoch oben. „Neji!“ Hinata und Tenten liefen beide auf ihn zu. Neji wankte. „Sag es, Beato“, verlangte Battler. Die Hexe grinste teuflisch. „Neji ist bereits gestorben. Er wurde beim Kampf gegen den Juubi tödlich verwundet! Hyuuga Neji ist tot!“ Als sie sprach, schien die Welt in blutiges Rot getaucht. In Battlers Hand erschien ein rot glühendes Schwert. „Zeit für deine Hinrichtung!“, verkündete er, und in einer raschen Bewegung durchschnitt er Neji von oben bis unten, als biete sein Körper keinerlei Widerstand. Neji brachte noch ein ersticktes Röcheln zustande, dann löste er sich in goldene Funken auf – und war im nächsten Moment verschwunden. Keine Leiche, selbst sein Blut war weg. „Neji!“, rief Tenten. „Das hast du nicht umsonst getan!“ Hinata versuchte nach Battler zu schlagen, aber da war er schon wieder fortgesprungen. Ein Schatten fiel auf die Kämpfenden. Menma hatte wieder die Gestalt des Kyuubi angenommen. „Das werdet ihr büßen!“, sagte er böse und funkelte Beatrice an. Eine Bijuu-Bombe rollte über sie hinweg und schlug irgendwo außerhalb des Dorfes ein, doch die Hexe hatte sich schon wieder aufgelöst und materialisierte sich am Boden neben Battler. Lässig zog sie an ihrer Pfeife. „Für dich habe ich auch eine unschöne Rote Wahrheit“, sagte sie. „Uzumaki Naruto wurde das Chakra des Neunschwänzigen, das er besaß, vollends von Uchiha Madara entzogen, als er gegen den Juubi kämpfte!“ Eine gigantische, rote Klinge erschien über dem Kyuubi, schwebend in der Luft. Battler lachte. „Und ich behaupte, ohne das Chakra des Neunschwänzigen kann er sich kaum in den Neunschwänzigen verwandeln! Und ein Jinchuuriki stirbt, wenn ihm das Bijuu entzogen wird! Also schließe ich daraus, dass du bereits tot bist!“ Ein blauer Stachel, lang und dick wie ein Fahnenmast, erschien über seine Hand, und er schleuderte ihn in die Brust des Kyuubi  wie einen Speer. Menma schrie gepeinigt auf. Dann fuhr die rote Klinge wie eine Guillotine herab. Orangerotes Chakra spritzte auf, dann verpuffte die Fuchsgestalt. Menma fiel zu Boden, krachte in ein Dach und blieb reglos liegen. „Gilt das überhaupt?“, fragte Battler Beatrice leise. „Immerhin hat er später von seinem Vater die zweite Hälfte des Kyuubi bekommen.“ Sie kicherte. „Du weißt doch, wie sehr ich Wortspiele liebe.“ „Stopp!“ Tenten baute sich vor ihnen auf, eine Schriftrolle voller Waffen halb entrollt. „Ich weiß nicht, was ihr hier wollt, aber ich lasse euch damit nicht davonkommen!“ Die beiden begannen zu lachen. „Tenten, wir tun das doch alles nur für dich“, erklärte Battler und hielt ihr freundschaftlich die Hand hin. „Damit du erkennst, was das für eine Realität ist, die dich umgibt!“ „Hier gehöre ich hin!“, rief Tenten erregt. „Ich habe euch nicht darum geben, irgendwas für mich zu tun! Ich …“ Sie verstummte. Sie hasste die beiden zutiefst für das, was sie taten, aber irgendetwas … Mit jedem Freund, den sie in diesem Kampf verlor … Da war etwas in ihrem Hinterkopf, das … Battler unterbrach ihren Gedanken, als er aufjaulte. In seiner Schulter steckten plötzlich zwei Shuriken. „Na sieh mal an“, knurrte er. „Sag bloß, du willst meine Blaue Wahrheit entkräften?“ Sasuke stand keuchend auf der Straße, die hierher führte. Er war wieder bei Bewusstsein, und er hatte eine Hand um den blauen Stachel in seiner Brust geschlossen, der nur noch sehr locker saß. „Ich hab euch was zu sagen“, brummte er. „Ich weiß jetzt, wie ich euch bekämpfen kann. Ich bin Uchiha Sasuke, ja. Ich liebe schöne Frauen und habe den Verlust meiner Familie überwunden. Ich habe vielleicht keinen Grund, ein großer Ninja zu werden, aber ich bin trotzdem ein Uchiha und habe die Akademie als Genin abgeschlossen! Und auch wenn ich keine mächtigen Jutsus wie meine Freunde draufhabe, spricht nichts dagegen, dass sie mich in ihren Freundeskreis aufnehmen.“ Er packte den Stachel fester – und er zerbrach in schillernde Einzelteile. Nicht mal eine Wunde blieb zurück. Sasuke richtete sich auf. „Sieh an!“, rief Beatrice und klang sogar erfreut. „Das Unendliche Tsukuyomi kann also tatsächlich auf Einflüsse von außen reagieren und seine Konzepte verfeinern. Deine Hintergrundgeschichte ist wieder gültig.“ Sie grinste. „Aber auch wenn du damit Battlers Blaue Wahrheit zerbrechen kannst, die Rote Wahrheit ist im Gegensatz dazu keine bloße Theorie, sie ist absolut! Ein Sasuke-Genin? Narr! Uchiha Sasuke hat Konoha vor über drei Jahren verlassen! Er ist nie hierher zu seinen Freunden zurückgekehrt!“ „Nicht übel, Beato. Wirklich tückisch, wie du das formuliert hast.“ Battler trat grinsend auf Sasuke zu, in seiner Hand leuchtete wieder das rote Schwert auf, das die Welt mit blutigem Dämmerlicht tränkte. „Hörst du? Du solltest gar nicht hier sein!“ Er ließ das Schwert durch Sasukes Körper sausen, der daraufhin in goldene Funken zerstob. Wieder einer weniger. Nun kamen auch andere Shinobi angerannt. Kunai wurden gezückt, dann geworfen. Battler sprang zurück und stellte sich mit Beatrice Rücken an Rücken auf der Straße auf. Mit einem Mal fiel ein Schatten auf die beiden – ein orangegelber Schatten. Menma hatte wieder seine Fuchsform angenommen und dräute riesig groß über ihnen. „Wie ist das möglich?“, stieß Beatrice aus und verzog das Gesicht zu einer fassungslosen Grimasse. „Ich habe seine Existenz in Rot verleugnet!“ „Ich lasse euch nicht länger tun, was ihr wollt“, knurrte Menma im Kopf des riesigen Fuchses. „Sasuke hat mich auf die Idee gebracht, wie ich euch bekämpfen kann. Ihr habt behauptet, Uzumaki Naruto wäre es, dem man den Kyuubi entzogen hat – aber ich bin Uzumaki Menma!“ Der blaue Stachel in seiner Brust zerbarst in seine Einzelteile. Der Fuchs schlug die Krallen in die nahen Häuserdächer. „So, so“, meinte Beatrice. Ein Schweißtropfen lief über ihre Schläfe. „Dieser Junge ist nicht nur viel schlauer, als er sein dürfte, diese Namensänderung ist auch ein Problem. Es spricht nichts dagegen, dass in dieser Welt ein Jinchuuriki namens Menma existiert. Jemanden, den es außerhalb des Tsukuyomi nicht gibt, können wir mit dem Wissen aus der Realität nicht verleugnen.“ „Ihihi“, machte Battler. „Im Gegenteil. Nur die Ruhe, ich hab eine Idee, wie dieser Menma zu unserer Trumpfkarte werden kann.“ Er lugte zu Tenten hinüber, die in einigem Abstand mit einer riesigen Axt stand, bereit, in den Kampf einzugreifen. „Aber vorher sollten wir das große Finale starten. Bist du soweit?“ „Hm“, meinte sie. „Dann ist es wohl an der Zeit, ernstzumachen.“ Beatrice zerstob in ihre Schmetterlinge und erschien hoch über dem Dorf wieder, die Arme erhoben. „Komm! Erinnere dich!“, rief sie laut. Menmas Fuchskörper stieß ein Knurren aus. Vor seinem Maul sammelte sich Energie. Jedesmal, wenn Beatrice diesen Spruch gesagt hatte, war etwas Schreckliches passiert. Aber wen meinte sie jetzt? „Komm, Dorf, das versteckt unter den Blättern liegt!“, rief sie triumphierend. „Erinnere dich! In was für einem miserablen Zustand bist du wirklich? Du wurdest im Kampf gegen Pain dem Erdboden gleichgemacht und seither nicht wieder vollständig aufgebaut! Viele deiner Shinobi sind bereits tot, gefallen auf dem Schlachtfeld im Vierten Ninja-Weltkrieg!“ „Was?“, stieß Hinata hervor. Unter ihren Füßen erschienen plötzlich fremde Schriftzeichen, außerdem Linien und Bögen, alles in glühendem Rot. Als breite sich in Windeseile ein riesiger Beschwörungskreis unter ganz Konohagakure aus … Der Erdboden erzitterte, Häuser stürzten ein, ein Grollen und Kreischen erfüllte die Luft. Ein gewaltiger Luftzug ging vom Zentrum des Dorfes aus, fegte scheinbar wahllos Ninjas fort ins Nichts. Menma schoss noch seine Biiju-Bombe ab, doch es war zu erahnen, dass er Beatrice auch dieses Mal nicht traf.   Tenten saß in den Trümmern ihres Dorfes und konnte nicht begreifen, was da geschehen war. Ein Krater war unter ihren Füßen erschienen, die Häuser und Straßen und lieblichen Gässchen waren einer einzigen, braunen Masse gewichen. An anderer Stelle standen noch – oder eher, wieder – Gebäude, gebaut aus Holz, einige wirkten auch wie Notunterkünfte. Als hätte jemand die Zerstörung bemerkt und in wenigen Sekunden mit dem Wiederaufbau begonnen … was war hier los? Ihre Freunde waren alle nicht weit von ihr, husteten und regten sich. Sie waren genauso entsetzt wie sie selbst. Der feurige Schatten des Kyuubi ragte direkt über ihr auf. „Ist alles in Ordnung, Tenten?“, fragte Menma. „Naja, könnte besser sein …“ Sie spürte eine Gestalt hinter sich, beschwor in Windeseile ein Katana und fuhr herum. Die Klinge prallte gegen Battlers rotes Schwert, das aus der Nähe betrachtet irgendwie seltsam substanzlos aussah. „Na, na, ganz ruhig“, sagte er. „Nachdem dein Dorf sich erinnert hat, solltest du dich auch langsam erinnern. Spielen wir also unsere Trumpfkarte aus.“ Beatrice erschien neben ihm, und er flüsterte ihr etwas zu. Tenten nahm Kampfposition ein. Menma über ihr regte sich. „Weich aus, Tenten. Ich kann es …“ „Tenten kennt keine Person namens Menma“, schnitt Beatrices Stimme kühl durch die staubige Luft. „Der Jinchuuriki des Kyuubi ist Uzumaki Naruto.“ Sie klang plötzlich völlig teilnahmslos. Eine rote Kuppel spannte sich um Battler, Beatrice und Tenten herum auf und sperrte Menma und die anderen aus, die plötzlich, als hätte jemand die Zeit angehalten, in Graustufen wie Steinstatuen erstarrten … Menma? Tenten stutzte. Wer war Menma? Battler legte ihr die Hand auf die Schulter. Er trug wieder seine hellen Klamotten, und das rote Funkeln in seinen Augen war verschwunden. „Am Ende hat der blonde Chaot uns also sogar einen Vorteil verschafft. Wir scheinen endlich zu dir durchgedrungen zu sein, was?“ Während das zerstörte Dorf immer noch ausgegraut und bewegungslos dalag, zog Beatrice andächtig an ihrer Pfeife. „Wir mussten uns durch die Reihen deiner Freunde metzeln. Das Unendliche Tsukuyomi ist sehr mächtig. Wir mussten die Illusion kleinwärts zerstückeln, um dich zu erreichen.“ „Und das Metzeln hat Spaß gemacht“, lachte Battler, dessen Augen kurz wieder rot aufflammten. „Tenten, diese ganze Welt hier hat sich von Anfang an nur um dich gedreht. Wir haben die Illusion in Stücke geschnitten, aber du musstest es als Illusion akzeptieren.“ „Die Welt dreht sich um mich? Aber das ist doch …“ „Genau so ist es“, sagte Beatrice. „Diese ganze Illusion ist nur für deine Augen bestimmt. Wenn du sie akzeptierst, wird sie zur Wahrheit. Wenn du sie leugnest, wird sie nichtig. Wir mussten dich wachrütteln, weil du den Fehler gemacht hattest, dich einlullen zu lassen.“ „Wir haben zuerst festgestellt, ob du wirklich die Tenten bist, die von außerhalb kommt“, fuhr Battler fort. „Darum die Sache mit dem Autogramm. Erinnerst du dich noch an die Farbe der Tinte?“ Er grinste. „Sie war rot“, murmelte Tenten. „Die Rote Wahrheit“, erklärte Beatrice. Das hatte Tenten nun schon öfters gehört. „Die Rote Wahrheit ist einfach die Wahrheit. Man kann mit ihr nicht lügen. Darum konntest du ohne Probleme deinen Namen schreiben, nicht aber, dass du Hanzo den Salamander besiegt hast. Das hast du nämlich nicht. Das war auch nur Teil der Illusion, die Uchiha Madara heraufbeschworen hat.“ „Wer … wer seid ihr?“, fragte Tenten verdattert. Alles war zurückgekommen in dem Moment, in dem sie Menma als Illusion entlarvt hatten. Madara. Der Juubi. Und wie sie plötzlich hier in Konoha aufgewacht war, mit Freunden, die nicht die ihren waren … Nein, es war nicht in Ordnung, hier zu bleiben! „Wir sind nur ein etwas zwielichtiges Paar, das ein Faible für blutige Auftritte hat“, erklärte Battler grinsend. „Wenn du das so sagst, klingt es schrecklich unfein“, stellte Beatrice missmutig fest. „Aber es sollte mich wohl nicht wundern, bedenkt man, welche Version deiner selbst hier bei mir ist.“ Sie wandte sich wieder an Tenten. „Eine gewisse, sehr mächtige Hexe, deren Name dir bestimmt nichts sagen wird, die Hexe des Schauspiels und der Zuschauerei, folgt sehr genau der Geschichte, die in eurer Welt gesponnen wird. Sie ist es leid, diese endlosen Illusionen in euren Gedanken zu beobachten. Sie hat uns geschickt, um euch klarzumachen, dass nichts davon echt ist.“ Tenten versuchte, das Gesagte zu verarbeiten. Beatrice lachte. „Wie ein flüchtiger Bekannter von uns sagen würde: Denk nicht zu viel darüber nach, du wirst nur Kopfschmerzen davon bekommen.“ „Und was soll ich jetzt tun?“, fragte Tenten hilflos. Sie sah sich in dem zerstörten Konoha um, das den Atem angehalten hatte. Trotz allem war die Illusion bunter und schöner gewesen als das hier … nein, das zu denken hieß, Madara in die Hände zu spielen! „Fürs Erste sei bereit. Sobald du weißt, dass das hier nicht echt ist, hat es keine Macht mehr über dich. Nütze deine Zeit hier, um dich vorzubereiten.“ Beatrice blies Rauch in die Luft. „Ihr seid nicht alle in dem Unendlichen Tsukuyomi gefangen. Sicherlich bekommt ihr bald Hilfe von außen. Wenn es soweit ist und das Genjutsu vollständig gebrochen wird, sei bereit. Womöglich brauchen deine Freunde dann deine Hilfe.“ „Gut“, murmelte Tenten. „Ich werde auf meinen Einsatz warten.“ „Das wollte ich hören“, grinste Battler. „Schade, dass das Blutbad hier vorbei ist“, stellte er gleich darauf fest, was Tentens Laune wieder etwas dämpfte. „Naja, wir haben das hier alles ziemlich krass abgeändert, was?“ Er sah sich um. „So fällst du hoffentlich nicht wieder auf das Tsukuyomi herein. Vielleicht findest du ja sogar einen Weg, hier selbst wieder rauszukommen, möglich ist alles.“ Er nickte Beatrice zu. „Wollen wir dann?“ Sie schmunzelte. „Nach getaner Arbeit sollten wir uns eine Tasse schwarzen Tees gönnen und zusehen, wie sich die anderen schlagen.“ „Die anderen?“, fragte Tenten. „Wen meint ihr?“ „Halt die Ohren steif“, meinte Battler nur grinsend und hob die Hand. Dann lösten sie sich beide in Wolken aus goldenen Schmetterlingen auf. Tenten blieb zurück in dem Dorf, das schon viel eher aussah wie ihr eigenes, und schwor sich, nie wieder diesem Traum nachzugeben.   „Ich kam nicht umhin festzustellen, dass du sehr zurückhaltend für den Schwarzen Battler warst.“ „Ihihi, was soll ich sagen – es hat mir ja eigentlich in den Fingern gejuckt, noch brutaler und grausamer zu sein. Aber gegen Illusionen zu kämpfen … Mit recht engen Regeln … Und außerdem sind sie Ninjas. Ninjaknochen brechen nicht so leicht.“ Beatrice kicherte. „Dennoch wäre es mir lieber, für meine Teestunde den echten Battler zu haben.“ Battler grinste. „Ach so ist das? Dann lass uns mal sehen, was die große Lady Aurora dazu sagt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)