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Ein würdiger Traum

Der Preis des Vertrauens
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend.
Heute gibt es ein paar Antworten auf die aufgeworfenen Fragen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Leser, Favo-nehmern und natürlich bei den super freundlichen Kommi-schreibern.
Ein besonderer Dank geht an Finny HiNoYume, von FF.de, die einen ganz tollen Job als Beta-Leserin macht.
Liebe Grüße und viel Spaß Komplett anzeigen

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Der Ausbruch - Teil 1

Der Ausbruch – Teil 1

 
 

„Und jetzt bist du schön brav, du Mistkerl!“

Wütend hatte Leutnant Sanzo den gefesselten Piraten am Kragen gepackt und schüttelte ihn unsanft. Er hatte ihn in der Hand, konnte hier und jetzt über sein Leben entscheiden und trotzdem grinste sein Gegenüber ihn süffisant an. Mit Schalk und Überheblichkeit in den Augen unterbrach dieser Abschaum keinen Moment den Blickkontakt, als wäre dieser windige Pirat derjenige, der die Situation kontrollierte und nicht der Marineoffizier. Doch wehren tat er sich nicht. Nicht dass er dazu in der Lage gewesen wäre, Hände und Füße gefesselt, gefangen in den Kerkern der Marine, dem Leutnant und den beiden Soldaten an der Türe hilflos ausgesetzt.

Aber er war immer noch nicht gebrochen, das konnte der Mann der Marine deutlich erkennen. Immer noch schaffte er es bei jedem Aufeinandertreffen den Leutnant zur Weißglut zu treiben und das ohne auch nur ein Mal klein bei zu geben. Dieser verfluchte Hund grinste und machte sich über seine Bewacher lustig. Seit sie ihn gefangen hatten, hatte er ihnen das Leben zur Hölle gemacht.

Ganz anders als der andere Pirat, der kraftlos an der gegenüberlegenden Wand hockte, ebenfalls gefesselt. Einen Moment lang betrachtete er den Piraten am Boden. Die Haare waren verfilzt und dreckig, hingen ihm tief ins Gesicht, so dass es unmöglich war zu sagen, ob er die Augen offen oder geschlossen hatte. Sanzo musste zugeben, dass er wirklich miserabel aussah. Wer wusste schon ob der Pirat den nächsten Tag noch überleben würde. Am Anfang hatte auch dieser sich gewehrt, hatte sogar einmal seine Ketten gesprengt. Doch nun wirkte es so, als hätte er endlich aufgegeben. Als würde er einfach nur noch auf sein Urteil warten, wie es sich für einen vernünftigen Gefängnisinsassen auch gehörte.

Dann wurde der Offizier für seine Abgelenktheit bestraft, als der Pirat, den er immer noch am Kragen festhielt, ihm ins Gesicht spuckte, weiterhin ein breites Grinsen auf den aufgeplatzten Lippen. Mehr überrascht als alles andere starrte er einen Moment in diese grünen Augen, die keine Handlänge weit von ihm entfernt waren und böse funkelten, als wäre dieser Abschaum derjenige, der über den Verlauf ihrer Auseinandersetzung bestimmte. Mit aller Kraft, die er hatte, schleuderte er den Verbrecher auf den steinigen Boden, welcher unter der Wucht des Aufpralls Risse bekam. Mit einem Keuchen landete der Gefangene zu den Füßen des Leutnants, welcher zugleich mit einem saftigen Tritt in dessen bereits verletzte Seite nachsetzte. Scharf schnappte der Pirat am Boden nach Luft ohne jedoch einen Schmerzenslaut von sich zu geben.

„Dir werd‘ ich noch Manieren beibringen!“ Der hagere Mann im weißen Mantel holte erneut mit seinem Fuß aus, als ein gut beleibter Soldat im Türrahmen erschien und sich zwischen den beiden anderen Gefreiten hindurch quetschte.

„Leutnant Sanzo!“ Der kleine Kerl atmete schwer und selbst im Dämmerlicht der Zellen konnte man deutlich die Schweißränder unter den Armen sehen als er pflichtbewusst salutierte.

„Was?“ Unwirsch drehte sich der Angesprochene um, trat dabei nur knapp neben die gefesselten Hände des Gefangenen. Die spitzen schwarzen Schuhe klackten bei jedem Schritt. Seine kalten grauen Augen starrten durch braune Locken hinweg den Störenfried an, als hoffte er ihn mit einem Blick verbrennen zu können.

„Der Vizeadmiral schickt nach Ihnen. Sir!“

Langsam sah der Offizier zwischen seinem Opfer und dem Soldaten hin und her.

„Ist es wichtig?“, fragte er nach einer Weile mit seiner kratzigen Raucherstimme.

„Du siehst doch, dass ich gerade beschäftigt bin.“

Noch während er zu seinem Untergebenen sprach wandte er sich wieder dem Piraten am Boden zu. Legte den Kopf erst nach links, dann nach rechts, Knochen knackten. Keine Mordlust war in seinen Augen, nur blanker Hass lag auf den blassen Zügen des jungen Mannes, der durch Leid und Trauer schon um etliche Jahre älter wirkte. Er konnte diesen Piraten nicht gewinnen lassen. Nicht schon wieder. Diese Auseinandersetzung würde er gewinnen müssen. Wütend schlug er gegen die nahe Wand aus Stein, die bebend standhielt. Er wusste genau, dass er diesen Piraten brechen musste. Je schneller, desto besser.

 

Der arme Tropf in der Tür schien sichtlich eingeschüchtert von seinem Vorgesetzten. Langsam glitt sein Schweißgeruch in die kleine Zelle, erreichte auch den anderen Piraten, der am gegenüber liegende Ende an der Wand hockte und wie ein Unbeteiligter zusah. Unfähig zu helfen, Arme und Beine gefesselt. Der Körper kraftlos, der Geist erschöpft, zermürbt von den Tagen, die er gefangen und ohne Tageslicht in der feuchten Zelle hatte verbringen müssen, die mangelhafte Ernährung tat ihr übriges. Eigentlich hatte er schon längst aufgeben wollen, war zu müde um sich noch den Soldaten zu erwehren. Doch jedes Mal, wenn er einfach die Augen schließen wollte, wurde sein Zellengenosse wieder munter und legte sich erneut mit ihren Wärtern an.

Einen Moment sah er seinen Freund am Boden liegend an, sah wie die Brust sich fahrig auf und ab bewegte, konnte nicht verstehen, warum dieser Idiot nur so handelte und sich immer wieder in Gefahr brachte. Eine Sekunde lang glaubte er zu sehen wie sein bester Feind ihm zuzwinkerte, als würde ihm die Situation auch noch Spaß machen, ehe dieser wieder die Augen schloss.

Dann traf sein Blick den des Leutnants. Der Hass, der ihm nun entgegenkam machte es ihm beinahe schwer zu atmen. Er war es gewohnt, als Pirat verachtet und abgelehnt zu werden, doch die Art, wie dieser Mann ihn ansah, ließ ihn beinahe wirklich glauben, dass er den Kerker verdient hatte. So wie sein Crewmitglied, welches immer noch am Boden lag, die Augen nun eindeutig geschlossen. Doch der Koch wusste genau, dass der andere nicht ohnmächtig war. Nein, so schnell würde man Lorenor Zorro nicht ausschalten können und erst recht würde er sich nicht brechen lassen.

„Was ist nun?“, holte die gereizte Stimme des Leutnants ihn zurück in die Realität. Auch der Soldat entkam seiner Starre.

„Ja, Sir! Der Vizeadmiral sagte es sei äußerst wichtig! Es geht um den Gefangenentransport zur Gefängnisinsel in zwei Tagen.“

Rau wie Schmiergelpapier seufzte der Befehlshaber auf.

„Nun gut. Ich komme.“

Erleichtert machte der Dicke einen Schritt zurück, nickte knapp und eilte davon. Mit einem abfälligen Blick auf die Piraten wandte sich Leutnant Sanzo an die verbliebenen Soldaten.

„Kümmert euch um den Abschaum und kommt dann augenblicklich hinterher.“

„Ja, Sir!“, antworteten sie einstimmig. Der Leutnant stürmte zur Tür, blieb dann aber stehen.

„Und wieder mal kein Abendessen für die beiden.“,  knurrte er, ehe er weiter eilte.

Sekunden später hoben die folgsamen Männer den Piraten hoch und legten ihn wieder in die Ketten an der Wand zur Rechten des Smutjes. Da der ehemalige Piratenjäger ihnen nicht mithalf, schienen sie sichtlich ihre Probleme zu haben. Wie ein nasser Sack hing er kraftlos in ihren Armen, während sie versuchten seine Handgelenke an die kalte Mauer zu ketten. Doch sie beschwerten sich nicht, waren zu sehr in ihr Gespräch vertieft, als würden sie Kartoffeln schälen und nicht ihre Zeit in Gegenwart von gefährlichen Verbrechern verbringen. Wahrscheinlich waren sie froh einmal wenige Minuten ohne ihren übel gelaunten Vorgesetzten verbringen zu können.

„Also, du bist neu hierhin versetzt worden? Du kommst aus Navarone?“

Der Soldat mit dem Kinnbart kettete die Handschellen des Grünhaarigen an die Wand.

„Nein, da wollte ich eigentlich hin, aber man hat mich hierhin versetzt.“

„Echt jetzt? Seit wann macht die Verwaltung denn sowas? Hast du keine Familie?“

Einen Moment lang wurde es still um die beiden, während der Koch sich entnervt fragte, warum die Weiß-Hemden ihre Kennen-lern-Runde nicht irgendwo anders verrichten konnten. Dann schüttelte der Junge mit der Zahnlücke und den schwarzen Haaren.

„Nur mein Vater, aber der ist selber nie zu Hause.“

„Auch bei der Marine?“

„Natürlich, Kapitän Moor, er selber hat dafür gesorgt, dass ich hier hin komme und nicht zur G8, weil er sagte, dass Navarone als Ausbildung zu ruhig und die Vorgesetzten zu lasch sind.“

 „Da hat er nicht ganz unrecht, aber hier auf Senichi ist, um ehrlich zu sein, nicht wesentlich mehr Betrieb.“, meinte Kinnbart gelangweilt und kratzte sich den Kopf, wobei er beinahe diese lächerliche kappe verlor.

„ Ja, das hab ich mir auch gedacht und dann fang ich hier an und kaum zwei Tage später passiert mir das Beste, was einem für die Karriereleiter passieren kann. Erst lässt der Vizeadmiral den ganzen Schmugglerring um Colpo Carcere aufliegen und dann fängt er auch noch eigens die Strohhutpiraten! Man! Und ich war selbst dabei. Und zu allem Überfluss treffe ich dann auch noch auf den legendären Homura, den besten Schwertkämpfer der Marine. Ich bin so froh, dass ich hierhin gekommen bin!“

„Man, ich beneide deine jugendliche Begeisterung. Für mich waren das die anstrengendsten Tage, die ich je erlebt habe. Das war echt kein Zuckerschlecken und ich hab fünf Kinder, ich weiß wovon ich rede. Diese Bande hat es uns echt nicht leicht gemacht und wir mussten die gesamte Schmuggelware rein schleppen, ich hab immer noch Muskelkater.“

Schlösser klackten und Ketten klirrten, während sie lachend dem scheinbar ohnmächtigen Piraten auch die Füße fesselten.

„Wir haben noch was Zeit bis zum Abendessen. Der Vizeadmiral hat erlaubt, dass man sich auch die anderen der Strohhutbande angucken kann. Kommst du mit?“

Der andere schüttelte den Kopf.

„Nein danke, ich muss mir das nicht nochmal antun. Mir reicht es, wenn ich mich während der Arbeit mit denen beschäftigen muss. Aber ich komm bis zu den Umkleiden mit dir.“

Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss, sperrte beinahe das gesamte Licht aus. Nur das kleine Guckloch in der Tür verbannte ein bisschen die Dunkelheit. Gedämpft hörte man immer noch die Stimmen der beiden Soldaten, die sich über das Kantinenessen beschwerten.

 Erschöpft ließ Sanji den Kopf sinken. Dankbar, dass die beiden Waschweiber endlich seine Zelle verlassen hatten. Ihr Geschwafel hatte ihm bereits Kopfschmerzen beschert, ihr Gerede klang so unbedeutend in seinen Ohren. Was würde er jetzt nur für eine Zigarette geben. Schon mehrere Tage war er nun auf Entzug und obwohl es besser wurde, vermisste er den beruhigenden Geschmack des Nikotins. Wieder einen Abend ohne Nahrung, wie gerne würde er in dieser verdammten Kantine essen gehen, Beine ausstrecken und sich mit ein paar anderen unterhalten als mit dem Spinatschädel. Nun würden wieder Stunden vergehen, Stunden, in denen er nichts tun konnte, außer auf die Marinesoldaten zu warten und zu hoffen, dass in dieser Zeit keiner seiner Nakama getötet wurde. Wenn sie nicht schon längst tot waren.  

„Das hast du ja wieder mal toll hingekriegt, Marimo!“, ließ er seinen Frust am anderen aus. Dieser schien ganz interessiert seine Fesseln zu inspizieren.

„Na wenn du meinst.“

Wütend starrte der Koch der Strohhutpiraten den allzu lebendigen Grünschopf an.

„Ja, das meine ich! Du hast doch gehört was der Dicke gesagt hat. Übermorgen ist die Gefangenenübergabe. Das ist unsere einzige Möglichkeit zu fliehen. Aber anstatt dich ruhig zu stellen und Kräfte zu sammeln, legst du dich bei jeder sich bietenden Chance mit diesem verfluchten Leutnant an und schaffst es auch noch jedes Mal, dass man uns das Essen verwehrt. Warum musst du die ganze Aufmerksamkeit auf dich lenken? Sie sollten uns unterschätzen aber nur weil du ein kompletter hirnamputierter Vollidiot bist…“

„Halt mal die Luft an Gemüseschnibbler.“

Obwohl der Schwertkämpfer ihn unterbrach, würdigte er ihn immer noch keines Blickes.

„Auf keinen Fall! Du bist im Inbegriff unsere Flucht zu gefährden. Ist dir das denn egal?“

„Nein, aber…“

„Aber was? Bist du so gerne Einrichtungsgegenstand der Marine, dass du nicht mehr Pirat sein möchtest.“

Der andere antwortete nicht.

Übel gelaunt blickte der Koch zu ihm hinüber und seufzte. Er hasste es, wenn der Spinatschädel ihn nervte. Er hasste es noch mehr, wenn der Spinatschädel ohne nachzudenken handelte. Aber am allermeisten hasste er es, wenn diese Amöbe mitten im Streit aufgab. Er konnte es absolut nicht haben, wenn der andere sich einfach so besiegen ließ, dann war dieser Sieg nichts wert. So wollte er nicht gewinnen. Außerdem fing er dann wirklich an sich Sorgen zu machen. Vielleicht hatte der Leutnant sein Crewmitglied am Ende doch gebrochen.

„Okay, also dir ist das alles nicht egal, du willst unsere Flucht aber trotzdem behindern weil…?“

Die grünen Augen sahen ihn ernst an, er wirkte überhaupt nicht so, als hätte er aufgegeben, seine Worte jedoch verhießen nichts Gutes.

„Ein Fluchtversuch bei der Gefangenenübergabe wäre sinnlos.“

„Wieso?“, fragte er geschockt.

Das war der ideale Augenblick! Man würde sie alle aus den Gefängniszellen nach draußen führen um sie dort einem Marineschiff zu übergeben. Es war die beste Gelegenheit die sie hatten und nebenbei bemerkt auch die einzige. Der andere blickte zur Tür.

„Du hast es doch mitbekommen. Sie bereiten sich darauf vor. Alle Soldaten des Stützpunktes werden in höchster Alarmbereitschaft sein, denn nicht nur die Piraten werden ausgeliefert, sondern auch dieser Schmuggler-König und außerdem…“

Zoro benetzte die trockenen Lippen, er schien nervös.

„würde die ganze Crew überhaupt nicht fliehen können.“

Überrascht sah der Koch den Schwertkämpfer an.

„Wie meinst du das?“

Der Angesprochene schluckte ehe er weiter sprach.

„Nicht alle Mitglieder unserer Piratenbande sollen übergeben werden. Nur diejenigen, denen ein besonderer Strafprozess vor der Weltregierung bestimmt ist. Also Franky, Robin, ich und natürlich Ruffy. Alle anderen werden hier vom Kommandanten der G6 verurteilt, dem Vizeadmiral Hakkai.“ 

Bis auf das stetige Tropfen, welches in den hohlen Wänden der Zelle wiederhallte, wurde es still. Dem Koch fiel das Atmen schwer. Sein Blick war leer auf den grauen Boden zu seinen Füßen gerichtet. Er brauchte eine Zigarette, dringend.  Die letzten Tage hatte er so viel nachgedacht, hatte auf diesen einen Tag gehofft, hatte nicht aufgegeben und jetzt?

„Woher willst du das bitte schön wissen?“

„Ich habe einiges aufgeschnappt, was die unachtsamen Wachen haben fallen lassen. Man redet hier viel.“

Der Grünschopf klang ruhig, als wüsste er genau was kommen würde. Leise klirrten die Ketten, doch der Koch blickte nicht auf.

„Das heißt also, dass wir erledigt sind? Wir haben keine Chance mehr? Es ist vorbei?“

Einen Moment lang konnte Sanji nur die Ketten des anderen hören, die immer wieder aneinander stießen und kalt wie Eis klangen.

„Und wieder liegst du falsch.“

Der Kopf des Koches ruckte nach oben. Zorro hatte alle seine Aufmerksamkeit auf die gefesselten Hände über seinem Kopf gerichtet und wirkte nun nicht mehr ganz so trostlos wie noch vor wenigen Sekunden.

„Du hast absolut Recht, wenn du sagst, dass wir hier raus müssen, Koch. Aber natürlich können wir nicht solange warten, bis der ganze Stützpunkt sich auf eine Auseinandersetzung vorbereitet hat.“

Ein leises Klacken war zu hören und der Schwertkämpfer grinste breit.

„Ab morgen wird hier reger Betrieb herrschen und man wird mit einem Ausbruch rechnen, deshalb…“

Die Handschellen fielen auseinander.

„haben wir jetzt ein Zeitfenster von ungefähr zwei Stunden, ehe man uns nach dem Abendessen wieder besuchen wird, um abzuhauen.“

Fassungslos sah der Blondschopf dabei zu, wie der andere seine Fußketten löste, aufstand und sich ausgiebig streckte.

„Aber wie…?“

Immer noch grinsend wie ein Honigkuchenpferd kam der andere auf ihn zu, hob triumphierend einen kleinen Schlüsselbund in die Höhe und sah ihn von oben herab an.

 „Manchmal hat unsere Gewitterziege von Navigatorin doch ein paar ganz schöne Tricks auf Lager. Den ein oder anderen habe ich mir notgedrungen abgeguckt.“

Das erste Mal seit Tagen konnte der Koch sich komplett aufrichten und frei bewegen. Es tat so gut, trotz der verspannten Muskeln, trotz der angeknacksten Rippe und dem immer noch verstauchten Fußgelenks. Er genoss jedes Ziepen und Stechen, endlich war er wieder Herr seines Körpers. Dann sah er den andern an.

„Und was jetzt? Wir können doch nicht einfach ziellos durch die Basis laufen und hoffen die anderen zu finden bevor wir auffliegen. Sofern sie überhaupt noch alle leben.“

fügte er kleinlaut hinzu. Zorro, welcher ihm den Rücken zugewandt hatte um die Tür im Auge zu behalten, nickte kaum merklich.

„Sie leben noch.“ Mehr sagte er nicht.

„Und woher weißt du das denn schon wieder?“

Doch abermals antwortete der Ältere nicht sofort und Sanji spürte wie er große Lust bekam ihn am Kragen zu packen und zu schütteln, wie der Marineoffizier es vor wenigen Minuten noch getan hatte, um endlich ein paar Worte aus diesem Dickkopf rauszukriegen.

„Also?“, fragte er bestimmt ruhig.

„Ich weiß es.“

Das war‘s.

Der Koch zwang sich langsam zu atmen, aber alles was er wirklich wollte, war den anderen zu erwürgen.

„Sonst hätte das Fußvolk was davon erzählt, ich war der einzige, mit dem sie Probleme hatten, mit Ausnahme natürlich von deinem Berserker-Moment vor ein paar Tagen.“

Eine Sekunde sah Sanji den Rücken des anderen wirklich überrascht aber auch beschämt an, erinnerte sich an seinen Tiefpunkt, als die Lust nach Nikotin, die Verzweiflung um die Freunde und die Sehnsucht nach Freiheit ihn überrannt hatten. Dann wurde ihm bewusst, dass sie keine Zeit hatten sich über so was zu streiten  und um in Erinnerungen zu schwelgen, also machte er einen Schritt in Richtung Tür und legte dem anderen eine Hand auf die Schulter.

 „Also Klartext jetzt: Was machen wir?“

Langsam drehte sich der ehemalige Piratenjäger zu ihm um. Er schien tief in Gedanken versunken und angestrengt nachzudenken, eine Seite die man nur sehr selten von ihm sah und die eigentlich immer ein Grund zur Beunruhigung darstellte. Dann hob er den Blick und sah den Koch unvermittelt an ehe er sprach.

„Ich habe einen Plan.“

Er ließ sich mit jedem Wort Zeit, als würde er ganz bedacht wählen, was er sagte.

„Er ist ziemlich heikel. Aber er müsste funktionieren.“

Mit neuem Mut packte der Smutje den Unterarm des Älteren.

„Na super, rück schon raus damit, wie lautet er?“

Doch erneut reagierte der andere nicht sofort. Seine Augen waren auf seinen Unterarm und Sanjis Hand gerichtet.

„Vertraust du mir?“, fragte er leise.

„Wie bitte?“

Der Jüngere legte die Stirn in Falten und hob verwirrt die gekringelten Augenbrauen an. Selbstzweifel waren dem zukünftigen besten Schwertkämpfer der Welt doch sonst so fremd. Was verunsicherte ihn?

„Vertraust du mir, dass ich einen Plan habe um alle hier raus zu holen?“

Es war eine ernste Frage, dass war dem Koch nun bewusst. Es war kein Spiel, wie so oft zwischen den beiden, nein. Die Situation war viel zu ernst und jetzt wurde ihm bewusst, dass diese Flucht ihr einziger Weg war um zu überleben. Wenn sie geschnappt wurden, würde man sie wahrscheinlich hinrichten und wenn sie hier in der Zelle blieben würde zumindest ein großer Teil von ihnen zum Tode verurteil werden.

Er nickte.

„Klar, du hast zwar absolut keinen Orientierungssinn und den schlechtesten Geschmack in Sachen Mode, aber wenn es um unsere Crew geht vertraue ich dir hundert Prozent, Marimo. Wir werden sie beschützen!“

Endlich blickte der andere ihn wieder an. Dann nickte auch er.

„Gut, dann komm! Lass uns mal die anderen holen!“

 

Mit einem Ruck wandte sich der Ältere zur Tür und fing an die verschiedenen Schlüssel am Bund auszuprobieren. Der Koch stellte sich neben ihn und schielte durch das kleine Guckloch den Gang hinunter. Es war das erste Mal, dass er hinter die dunklen Wände der Zelle sehen konnte. Als sie damals gefangen genommen wurden, war er bewusstlos gewesen. Ein gezielter Schlag auf den Hinterkopf war schuld gewesen und hatte seinen Kamp unerwartet beendet.

Erst jetzt sah er, wie hell es auf der anderen Seite war. Ähnlich wie der Stein aus dem Wände und Boden der Zelle bestanden, war auch der Flur mit einem gräulich-gelben Stein gefliest, ebenso die Decke. Die Wände waren mit hellem Holz verkleidet, was er äußerst unklug fand angesichts der ungeschützten Kerzen, die den Gang hinunter leuchteten, anstelle von modernen Lampen. Bis auf einige Fässer, die im Flur im Weg standen, war nichts Ungewöhnliches zu sehen.

 „Was hast du denn jetzt vor?“, versuchte er es erneut und dieses Mal gab der Schwertkämpfer auch endlich ein brauchbare Antwort.

„Den Gang hinunter, den Soldaten von eben hinterher und dann in die Umkleidekabinen.“

Sanji nickte nur. Er mochte überhaupt nicht, wie der andere sich verhielt. So ernst, so nachdenklich und so verflucht unsicher. Er war noch verschwiegener als sonst und das mochte schon was heißen. Doch wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass sie sich auch selten in so einer ausweglosen Situation wie gerade befanden. Vielleicht war dies die Art des Schwertkämpfers Ruhe zu bewahren. Wahrscheinlich war er genauso nervös wie Sanji.

Ein leises Klacken bezeugte, dass Zorro endlich den passenden Schlüssel gefunden hatte. Ein kurzer Blickwechsel, dann öffnete er die Tür. Jetzt würde ihre Flucht erst wirklich beginnen.

 

Immer noch war niemand zu hören oder zu sehen. Unschlüssig schaute der Koch sich einen Moment um.

„Also, du hast gesagt, den Soldaten hinterher, also nach rechts. Hast du nicht gehört du Idiot? Rechts!“

Mit ausgestrecktem Arm zeigte er in die genau andere Richtung als die, in die Zorro unterwegs war. Sanji raufte sich die Haare, diese Flucht würde anstrengender werden als erwartet. Er schloss die Zellentür, aus der sie gerade entkommen waren und ging schnurstracks dem anderen hinterher, packte ihm am Arm und zog ihn mit sich. Mit jedem Schritt hörte er ein leises Platschen und als er zum Boden blickte, stellte er fest, dass der ganze Gang von ihrer Zelle an hinunter mit einer klaren Flüssigkeit bedeckt war, diese floss langsam den Flur hinab und schien von den Fässern zu kommen. Unwichtig! Er stürmte weiter, undichte Fässer der Marine waren gerade sein kleinstes Problem. Doch der dickköpfige Schwertkämpfer riss sich los und folgte ihm nur langsam, was wirklich entnervend war, da jederzeit ein Marinesoldat um die Ecke kommen konnte.

Der Koch eilte an einer Zelle nach der anderen vorbei. Sie alle waren rechts vom Flur und alle waren sie dunkel und leer. Hinter sich konnte er immer noch die Schritte des Grünspans hören, wodurch er zumindest wusste, dass dieser ihm noch folgte. 

„Wo soll denn dieses Umkleidezimmer sein?“

Er hatte die Frage noch nicht beendet, als er das erste Mal eine Tür in der linken Wand des Flures sah. Anders als die Zellen hatte sie kein Guckloch.

„Das muss es sein.“

Leise huschte er auf die eine Seite der Türe, während Zorro zu ihm aufholte und die andere übernahm. Eine Sekunde sahen sie sich einvernehmlich an, dann nickte der Schwertkämpfer  und drückte leiste die Klinke hinunter.

Mit einem sanften Quietschen schob er die Tür auf und offenbarte einen dunklen Raum, der offensichtlich von niemanden gerade benutzt wurde. Wie zwei Schatten glitten die beiden Piraten hinein. Zu seiner Linken hörte Sanji ein Klacken und Sekunden später wurde die Umgebung von zwei uralten Glühbirnen erhellt, eine der beiden flackerte immer wieder.

Der Raum für sich war zwar altmodisch aber groß. An der gegenüberliegenden Wand war ein opulenter Einbauschrank eingelassen. Zu ihrer linken war eine weitere Tür aus Milchglas, die wahrscheinlich zu Waschräumen führte. An der rechten Wand waren zwei Waschbecken mit Spiegel sowie ein paar Regale und ein alter Kühlschrank, der unerbittlich vor sich hin wummerte. In der Mitte stand ein gewaltiger Tisch mit ein paar bunt zusammengewürfelten Stühlen. Die verschlissene Tischdecke war unter lauter Büchern, Spielkarten und anderem Krimskrams begraben. Alles in diesem Marinestützpunkt schien alt aber funktional zu sein. Ähnlich wie der Vizeadmiral selber, nur die einfachen Soldaten konnten dies offenbar nicht wertschätzen.

Mit einem leisen Knarren zog der Schwertkämpfer die Tür hinter ihnen zu und drehte den Schlüssel um. Dann schritt er am Koch vorbei, riss eine Tür des Schrankes auf und fing an darin rumzuwühlen.

„Geh dich waschen!“, murrte er, ohne aus den Tiefen des Holzes aufzutauchen.

„Ja Mama.“, erwiderte der Smutje gereizt, ehe er in den anderen Raum eilte. Zu gerne hätte er dem anderen eine passende Antwort geliefert, aber sein Wunsch nach Körperhygiene war einfach größer. Doch den Luxus vom warmen Wasser konnte er nur kurz genießen. Sie hatten keine Zeit für einen ausschweifenden Badespaß.

Sekunden später kam auch der Schwertkämpfer hinzu, zog sich schnell aus, entfernte die verdreckten Bandagen um seinen Torso und begnügte sich, im Gegensatz zu Sanji, mit einer Katzenwäsche. Einen Moment lang beobachtete der Koch den anderen.

Auch Zorro sah ziemlich mitgenommen aus. Seine komplette linke Seite schimmerte in einem dunklen Blau, welches zu den Seiten hin sich in grün und gelb ausfaserte. Die Wunde war nur notdürftig von einem Arzt der Marine behandelt worden, einige Nähte waren aufgeplatzt und dort konnte man gelbliches Fleisch sehen, welches offensichtlich entzündet war. Der Bereich um die Rippen schien arg geschwollen und den vorsichtigen Berührungen zufolge auch sehr schmerzempfindlich. Die anderen kleineren und größeren Verletzungen, die über den muskulösen Körper verteilt waren, schienen nicht besonders problematisch.

„Wenn wir hier raus sind, solltest du Chopper mal einen Blick darauf werfen lassen.“

Der andere warf ihm einen Blick über die Schulter zu, sagte jedoch nichts, woran der Koch sich langsam gewöhnte. Die mürrische Alge schien heute noch wortkarger als sonst zu sein. Nach der notdürftigsten Reinigung, die insgesamt keine zwei Minuten in Anspruch genommen hatte, begutachtete der Koch seine zerlumpten und dreckigen Klamotten während er seinen Blondschopf trocken rubbelte.

„Zieh die auf dem Tisch an!“, befahl der andere, welcher ohne auf eine Antwort zu warten in ein kleines Zimmer neben den Duschen verschwand.  Es passte ihm ganz und gar nicht, dass der Marimo ihm sagen wollte, was er zu tun hatte. Aber wenn er so seinen müffelnden Anzug betrachtete hatte er keine andere Wahl. Wütend auf sich selbst schwor er sich, dem anderen seine herrische Art in den nächsten Tagen heimzuzahlen, sobald sie hier raus waren.

Im Hauptraum lagen auf den Stühlen tatsächlich zwei komplette Uniformen der Marinesoldaten, einschließlich Halstuch und Kappe. Sogar Stiefel, Socken und Unterwäsche waren entsprechend der Farbkombination vorrätig. Verdutzt begutachtete der Koch das Outfit ihrer Feinde, zuckte schließlich mit den Schultern und begann sich anzuziehen.

„Wozu diese Klamotten?“, fragte er den Schwertkämpfer, der nun ebenfalls hinzukam, einen sauberen Verband halbherzig um den Oberkörper gewickelt, und die andere Uniform beanspruchte.

 „Willst du etwa nackt rumlaufen? Tu dir keinen Zwang an.“, erwiderte er knapp ohne aufzublicken.

Wütend riss Sanji sich das Hemd über den Kopf, doch ehe er dem anderen eine passende Antwort entgegen schmettern konnte sprach dieser bereits weiter.

„Wir fallen viel weniger in diesen Sachen auf, als wenn wir in unseren vor Dreck und Blut triefenden Kram durch die Gegend laufen.“

Der Koch nickte widerwillig während er sich das Halstuch um den Nacken band.

„Und woher wusstest du, dass hier niemand sein würde? Der eine Typ wollte doch hierhin.“ Der Schwertkämpfer setzte sich hin um die Stiefel zu schnüren.

„Die nehmen hier ihren Tagesablauf unglaublich wichtig. Aufstehen, Aufgaben erledigen und am allerwichtigsten: Die Essenszeiten. Jetzt sind alle beim Abendessen, sonst gibt’s hier schnell Ärger.“

Sanji lachte leise. „Fast wie auf Navarone.“

„Schlimmer.“, grinste auch der andere zustimmend. Dann warf er dem Koch eine Tasche zu.

„Pack da unsere Sachen rein, wenn die jemand hier sieht, fliegen wir sofort auf.“

„Warum machst du’s nicht, Marimo?!“, widersprach er aufbrausend.

„Weil ich den Plan habe.“, antwortete der andere ohne ihn groß anzusehen, sich an den Kopf klopfend.

Vor sich hin grummelnd sammelte Sanji zügig alle Klamotten auf und entsorgte auch noch schnell die dreckigen Handtücher und Bandagen in einer dafür vorgesehenen Klappe. Je weniger Spuren sie hinterließen, desto besser. Als er wieder in den Hauptraum kam, stellte er fest, dass Zorro aus dem Krempel vom Tisch, Stift und Zettel gefischt hatte und nun wie wild darauf herum kritzelte. Einen Moment wollte er ihn unterbrechen, aber dann sah er wieder diesen konzentrierten Gesichtsausdruck und er wusste, dass er ihm gerade einfach nur vertrauen musste.

Während der Schwertkämpfer sich als Schriftsteller übte wurde der Koch doch langsam nervös. Sie waren nun schon über zehn Minuten in diesem Raum, der keine zweihundert Meter entfernt von der Zelle war, aus der sie gerade erst ausgebrochen waren und er hatte keine Ahnung was auf sie zukam. Ihm missfiel es, dass der andere ihn nicht in den Plan einweihte. Es war außerdem wirklich seltsam, dass ausgerechnet der Muskelhirni eine Strategie zusammengedacht hatte. Normalerweise war er eher der durch-die-Wand-Typ, und dann auch noch diese Klamotten, für ihn war es unmöglich zu sagen, was der Schwertkämpfer sich zusammen gereimt hatte. Ruhelos durchquerte er den Raum und ging zum immer noch hart arbeitenden Kühlschrank. Als er ihn öffnete stellte er überrascht fest, dass zwar alle möglichen Getränke vorhanden waren, aber absolut nichts, was nach fester Nahrung aussah. Einen Moment betrachtete er nachdenklich den Inhalt.

„Was machst du denn da? Wir haben keine Zeit fürs Essen, heb dir das für später auf, Kartoffelschäler!“

Überrascht drehte er sich um und knallte den Kühlschrank zu, während der andere ihm die Tasche aus der Hand riss und den halbgeöffneten Reisverschluss entnervt zuzog.

„Du bist doch der, der die Zeit mit Liebesbriefen verbringt, Spinatschädel!“

Er erwartete eine Reaktion des Schwertkämpfers, die sie sicher zum Kampf führen würde, aber zu seiner Überraschung hob Zorro nur kurz die Hand, als müsste er sich noch die passende Antwort überlegen, und dann drehte er sich einfach zum Ausgang.

„Dafür haben wir jetzt echt keine Zeit. Los komm!“

Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, drehte er den Schlüssel um und öffnete die Tür.

Vor ihnen standen drei Soldaten. Der Mittlere von ihnen war eindeutig irgendein Anführer, da er die Brust, auf der zwei Orden thronten, selbstbewusst rausgestreckt hatte.

„Soldaten!“, sprach er eine Spur zu laut und Sanji  rutschte das Herz in die Hose. Man hatte sie entdeckt!

„Warum sind Sie nicht beim Abendessen?“

Er wusste nicht, was er sagen sollte. Panisch überlegte er eine gute Ausrede, doch bevor er den Mund aufmachen konnte stieß der Mann neben ihm mit einem lauten Klacken die Versen aneinander und salutierte.

„Tut mir leid, Sir. Ich bin heute erst aus Navarone hierhin versetzt worden, Sir. Und der Vizeadmiral hat mir die Freiheit gegeben, mir die gefangene Strohhutpiratenbande anzusehen. Mein Kamerad hier ist so nett mich hinzuführen. Ich hoffe das ist in Ordnung, Sir?“

Sanjis Kinnlade klappte auf als er den ehemaligen Piratenjäger in Marineuniform reden hörte. Seine Tonlage war deutlich höher als sonst und er klang beinahe aufgeregt, er hatte den Blick gesenkt, als wäre er ehrfürchtig. Wieder ein Talent mehr, welches er seinem Kamerad nicht zugetraut hatte. Erst der Diebstahl, dann der Plan und nun auch noch das. Konnte es Teil seiner Strategie sein?

Schnell reagierte er selber, schloss den Mund und salutierte ebenfalls. Was der Spinatschädel konnte, konnte er schon lange.

„Wir haben das Abendessen früher beendet, Sir. Um später wieder pünktlich auf unseren Posten zu sein, Sir. Tut mir leid, Sir.“

Einen Moment lang betrachtete der Ordensträger die beiden, ehe er dann leicht lächelte.

„Ich verstehe. Machen Sie weiter.“

„Aber Sir?“, meldete sich einer der beiden Soldaten zu Wort.

„Das ist doch gegen die Vorschriften.“

Doch der Anführer winkte ab.

„Vizeadmiral Hakkai liebt es seine Sammlungen zur Schau zu stellen. Lassen sie unserem Neuankömmling den Spaß. Passen Sie gut auf ihn auf…“

„ Kenren, Sir.“, antwortete Sanji ohne groß nachzudenken.

„Kenren. Gut. Nur noch eine Sache.“ 

Der Ordensträger machte einen Schritt vorwärts, direkt vor den Schwertkämpfer, der einen halben Kopf kleiner war und nicht den Kopf hob. Sanji konnte sehen, dass Zorro schwer schluckte, die Kappe tief ins Gesicht gezogen um möglichst alle grünen Haare zu verbergen.

„Ihr Halstuch, Soldat. So geht das nicht.“

Die Ohrringe des verkleideten Kadetten klimperten leicht, als der größere Mann ihm das Tuch richtete.

„Und ich weiß ja nicht, wie das in Navarone ist, aber hier tolerieren wir Auswüchse von Provokation und Rebellion nicht. Sie sollten diese Merkmale kindischer Ignoranz so schnell wie möglich entfernen.“

Der Schwertkämpfer salutierte.

„Natürlich, Sir. Sie haben Recht, Sir. Danke Ihnen, Sir!“

Der Angesprochene trat einen Schritt zurück und lächelte wohlwollend. Großzügig wie ein Kaiser winkte er.

„Schon gut, nun geht und labt euch an den Freuden der Gerechtigkeit.“

Erneut salutierend und Kopf nickend entfernte sich die beiden heimlichen Piraten, wobei Sanji den Grünschopf zwei Mal davon abhalten musste einfach in eine der Zellen zu laufen. Wie funktionierte dessen Orientierungssinn eigentlich? Die Kisten und Fässer die im Flur rum standen, vereinfachte die Sache nicht. Immer wieder hörte er, wie der andere gegen eine lief oder beim Vorbeigehen mit der Tasche eine zu Boden warf.

„Hör auf damit“, knurrte er ihn an und nahm ihm schließlich die Tasche ab, doch es half nur für einen kurzen Moment. Sanji konnte nur beten, dass Sir Ordensträger nicht misstrauisch wurde durch all den Tumult. Doch anscheinend folgte er ihnen nicht.

Nach einigen weiteren hundert Schritten blieb Zorro schließlich stehen und beendete auch seine Stolperfahrt hinter ihm. Einen Moment schloss er die Augen und entspannte sich, auch Sanji atmete erleichtert aus und ein kleines Grinsen stahl sich auf seine Lippen.

„Meine Güte, das hätte ja ganz leicht ins Auge gehen können.“

Der Schwerkämpfer nickte nur.

„Aber ich wusste gar nicht, dass du ein so guter Marinesoldat bist, Gefreiter Lorenor.“

Er erntete nur einen abwertenden Blick, dann ging der andere weiter.

„Mensch, was ist denn los mit dir? Normalerweise gehst du doch keinem Streit aus dem Weg.“, beschwerte er sich.

„Später Sanji, später versprochen, aber jetzt muss ich nachdenken.“,  kam es nur abwesend.

„Schon wieder?“ 

„Halt einfach mal die Klappe, Schnitzelklopfer!“ 

Einen Moment schwiegen sie, während Zorro anscheinend die Gefängnistüren zählte. Gegenüber einer Zelle zu ihrer Rechten war der Eingang zu einer großen dunklen Treppe, die aus dem gleichen Stein gehauen war, wie der Boden, auf dem sie liefen, aber es fehlte an Holz und Kerzen.

„Die da.“ und mit diesen Worten stürmte der Grünschopf auf eine Zelle zu und zog den Schlüsselbund aus seiner Hose.

„Was tust du denn da?“, zischte der Koch und stürzte neben den anderen Piraten und hielt Ausschau. Problemlos öffnete sich die knarrende Tür und Sanji folgte dem anderen wieder zurück in eine Zelle.

Nach dem hell erleuchteten  Flur war das Dämmerlicht in der Zelle nicht ausreichend, so dass Sanji kaum etwas erkennen konnte.

„Schon wieder ihr Landratten. Noch mal, ich will nichts essen und ich werde nichts über meine Kumpel verraten.“

Der Koch schloss zur Sicherheit die Tür, auch wenn er die Stimme sofort erkannte.

„Das hat ja auch keiner von dir verlangt.“, feixte der Schwertkämpfer.

„Aber das sind doch Zorro und Sanji.“

Endlich hatten sich seine Augen an die Dunkelheit beruhigt.

„Franky! Brook!“ Er konnte seine Freude gar nicht verbergen.

„Aber was habt ihr denn da an? Imagewechsel?“

Zorro grinste nur ehe er begann den Cyborg loszuketten, welcher sich gar nicht rühren konnte, da er rundum mit Stahlketten eingewickelt war.

„Wie kommt es eigentlich, dass du hier bist und nicht in einem Käfig aus Seestein, Brook?“ Der Koch war an der Tür stehen geblieben und beobachtete aus dem Guckloch den Flur, wobei er die nervige Kappe hochschieben musste, die ihm immer wieder im Weg war.

„Naja, niemand hier ist auf die Idee gekommen, dass ich von einer Teufelsfrucht gegessen haben könnte, sie dachten alle ich wäre ein Dämon, und da sie nicht gefragt haben…“ Das Skelett zuckte entschuldigend mit den Achseln ohne den Satz zu beenden.

Franky stand auf und reckte sich, die blauen Haare hingen ihm ins Gesicht.

„Also wie schaut’s aus? Was ist der Plan?“, fragte er und sah aufgeregt zwischen dem Koch an der Tür und Zorro hin und her, welcher gerade das andere Crewmitglied befreite. Dann richteten sich auch die beiden auf.

Einen Moment lang blickte der Schwertkämpfer jeden einzelnen Anwesenden an ehe er sprach.

„Also. Wir machen es so: Ihr drei müsst die Treppe gegenüber dieser Zelle bis nach ganz unten nehmen, dort ist der unterirdische Hafen der Basis und irgendwo da ist auch die Sunny. Die müsst ihr holen. Gerade sind noch alle beim Abendessen, deswegen sollte dort nicht so viel los sein wie sonst. Aber natürlich werden dort auch Wachen sein. Soweit klar?“

Alle nickten einstimmig. Es war eine Flucht, da gab es nicht so viel zum Diskutieren.

 „Gut, ich werde währenddessen die anderen befreien und dann zu euch stoßen.“

„Halt warte mal.“, sprach Sanji dazwischen.

„Ich gehe hier nicht ohne Robin und Nami weg, ist das klar?!“

Der Schwertkämpfer seufzte.

„Ehrlich jetzt? Koch, das ist jetzt echt nicht der richtige…“

„Nein, hör mir zu. Alleine verläufst du dich nur in diesem Irrgarten. Ich komme mit und gehe sicher, dass meinen beiden Damen nichts passiert.“

Entnervt fuhr Zorro sich durch die Haare und fing dabei seine Kappe auf, die beinahe zu Boden segelte.

„Wie sieht’s aus ihr zwei, schafft ihr das auch alleine?“

Brook nickte eifrig doch, Franky schien nicht ganz so überzeugt und zog die Stirn in Falten.  

„Sollte schon gehen, aber kämpfen wird schwierig, die Batterien sind alle.“ Mit diesen Worten öffnete er seinen eingebauten Kühlschrank.

„Und der da ist noch ganz klapprig vom Kampf.“, ergänzte er und nickte zum Skelett hinüber das entschuldigend die Hände hob.

„Kein Problem.“, warf Sanji dazwischen, bevor Zorro überhaupt etwas sagen konnte, und zog die Tasche hervor. Mit einem breiten Grinsen öffnete er den Reisverschluss und zauberte mehrere Flaschen Cola und auch eine gefüllt mit Milch herbei.

„Wir haben an alles gedacht.“

„Super!“

Während er die Flaschen seinen Crewmitgliedern reichte konnte der Koch den überraschten Blick des anderen sehen. Ja, der Mooskopf war nicht der einzige, der mitdenken konnte, dann lächelte jener doch tatsächlich. Langsam bekam Sanji es wirklich mit der Angst zu tun, der andere war ihm heute wirklich unheimlich.

„Okay, dann haben wir das ja geklärt. Wenn ihr auf der Sunny seid, nehmt nicht den Hauptausgang. Folgt der Kanalisation, die wird gerade renoviert, oder so was, weil sie nicht breit genug für die großen Kriegsschiffe der Marine ist, aber ihr solltet durch passen. Irgendwo in der Kanalisation werden die anderen auf euch warten. Klar soweit?“

Alle nickten, wobei der Koch sich immer mehr fragte, wie der andere an all diese Informationen gekommen war. Hatte er das wirklich nur durchs Zuhören sammeln können? Hatte er deshalb die Soldaten immer gereizt, damit sie möglichst viel Zeit in ihrer Zelle verbringen würden?

„Gut, hier, da steht alles nochmal drauf.“

Mit diesen Worten reichte er Brook einen der Zettel die er eben beschrieben hatte.

 „Und wenn euch Kisten oder Fässer auf dem Weg begegnen, schmeißt sie um, macht sie kaputt. Nehmt auch ein paar mit euch auf die Sunny und werft sie unterwegs hinter euch ab, okay?“

Wieder nickten die beiden.

„Aber warum…?“

„Und du Koch.“, unterbrach er dessen Einwand sofort.

„Du nimmst auch die Treppe. Zwei Etagen unter uns müssten die Zellen aus Kairōseki sein. Dort sind Ruffy, Chopper und Robin. Mit einem der Schlüssel vom Bund müsstest du die Tür öffnen können, und das hier sind die Schlüssel von den Handschellen.“ Er zog drei schwere Schlüssel hervor, an jedem prangte eine Nummer.

„Wo hast du die denn her?“, wunderte sich nicht nur das Skelett.

„Vom Leutnant natürlich. Aber egal. Koch, sag ihnen sie sollen runter in die Kanalisation. Da müsste irgendwo eine andere Treppe runter gehen, sie sollen auf keinen Fall die gleiche nehmen, die ihr runter gekommen seid. Am besten gehst du mit Ihnen. Ruffy ist mit Sicherheit schwer verletzt und ich weiß nicht wie es um die anderen beiden steht. Hier auf dem Zettel steht alles drauf. Und denkt ja an die Kisten.“

Mit jedem Wort war die Stimme des Schwertkämpfers hektischer geworden.

„Aber was ist mit…“

„Wir haben keine Zeit. Wir müssen jetzt los!“

In diesem Augenblick wurde klar, dass Zorro keine Diskussion zulassen würde. Er hatte sich etwas in den Kopf gesetzt, er hatte einen Plan um sie alle rauszuholen und in diesem Moment mussten die anderen drei einfach darauf vertrauen, dass er wusste, was er tat. Sie nickten einstimmig. Er drückte Sanji einen weiteren Zettel in die Hand und nahm ihm wieder die Tasche ab.

„Nur für den Fall!“, murmelte er dunkel.

Der Koch schloss die Tür auf und öffnete sie. Es war immer noch keine Menschenseele zu sehen. Er fragte sich wirklich, wie es sein konnte, dass man beinahe ungesehen hier langlaufen konnte. Auf der anderen Seite hatte der Schwertkämpfer vielleicht Recht, während der Nachtschicht herrschte natürlich immer die höchste Alarmbereitschaft, doch die letzten Stunden davor, waren die kurz vor Schichtende, wenn man müde wurde und nur noch etwas Vernünftiges essen wollte, ehe man zu Bett ging.

Gemeinsam mit Brook und Franky stürmte er zur Treppe hinüber und die Stufen hinab ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen. Sogar hier standen überall solche Kisten verstreut, als wäre dem Stützpunkt die Lagermöglichkeit ausgegangen. Im Rennen versuchte er zu lesen, was auf diesen komischen Zetteln stand, doch die krakelige Schrift des Schwertkämpfers, zusammen mit dem eiligen Tempo mit dem er die Stufen hinunter jagte und dem mangelnden Licht, gestalteten dies als sehr schwierig.

Nach wenigen Sekunden war ihm bewusst, dass die ersten zwei Zeilen den Plan bis zu diesem Moment enthielten, weiter kam er allerdings nicht, da er beinahe von einem Fass überrollt wurde, welches Franky hinter ihm zu Boden geschmissen hatte. Wenige Stufen vor ihm zerbarst es schließlich und ein schwarzes Pulver kam zum Vorschein.

Doch der Koch hatte keine Zeit sich damit auseinander zu setzten.

„Hier muss ich raus!“ rief er den anderen zu, winkte kurz und nahm den Ausgang. Ohne auf eine Reaktion seiner Mitstreiter zu warten jagte er den Flur hinunter. Dieser sah fast so aus, wie der, aus dem er gerade gekommen war, mit dem Unterschied, dass hier nur noch sehr wenige Kisten rumstanden. Doch die eine Seite war nicht mit Holz verkleidet, sondern gänzlich aus Metall und der Koch musste nicht raten um zu wissen um was für eines es sich handelte.

Im Gegensatz zu dem Zellentrakt wo er und die anderen drei gefangen genommen waren, gab es hier nur sehr wenige Türen, welche in das Metall eingelassen waren. Doch sie alle standen offen und entblößten den Blick auf riesige eiserne Käfige, die in die Wände eingebaut waren. Diese alte Burg schien echt nicht viele Gefangene zu haben, mit Ausnahme natürlich von ihnen selber und dieser Schmugglerbande, von der er bisher aber noch niemanden gesehen hatte.

Die ersten paar Türen, die er passiert hatte, entblößten nur karge Räume. Wie die Augen eines toten Tieres verfolgten sie den Koch, der so schnell er konnte weiter rannte, wobei sein verdammter Knöchel wieder zu pulsieren begann. Er konnte den Eingang zur Treppe kaum noch erkennen, als er endlich die erste geschlossene Tür entdeckte, doch ein Blick hinein verriet ihm sofort, dass es sich nicht um seine Freunde handelte.

Einer der Gefangenen registrierte wohl seinen Schatten im Guckloch, denn er begann augenblicklich mit Schimpfwörtern und Verwünschungen um sich zu werfen, bis er heiser wurde. Sein Krächzen und die leeren Augen des Gemäuers jagten dem Blondschopf eine Gänsehaut über den Rücken und er wünschte sich gerade wirklich sein Jackett zurück, während er sich die Kappe tiefer ins Gesicht zog und an seinem Hemdärmel zupfte. Gerade fragte er sich, ob er vielleicht in die falsche Richtung gelaufen war, als er eine weitere geschlossene Tür vorfand. Vorsichtig lugte er hinein.

Wut  und Trauer ballten sich in seinem Magen. Seine Hand lag zitternd gegen die Tür gepresst. Schwer schluckte er. Auf der anderen Seite der Tür konnte er seine drei Crewmitglieder sehen. Gegenüber vom Eingang lehnte die wunderschöne Nico Robin an der Wand. Doch ihr Anblick erfüllte den Koch mit unsagbarem Hass auf die Marinesoldaten.

Sie hatte den Kopf zur Seite gelehnt, so dass man ihr bezauberndes Gesicht unter dem dunklen Haar nicht erkennen konnte, doch sie war offensichtlich in einem schlechten Zustand. Die Hände waren hinter ihrem Rücken, wahrscheinlich gefesselt. Ihr einst wunderschönes Kleid war dreckig und durch viele Risse ruiniert. Die nackten Schultern zeigten blaue Flecken, ebenso wie Beine und Arme. Sie schien ungewöhnlich blass, was aber auch am mangelnden Licht liegen konnte.

Neben ihr lag der Kapitän der Strohhutpiraten. Er hatte die Augen geschlossen. Viel mehr konnte der Koch nicht über ihn sagen, da sein kompletter Körper eingepackt war in Bandagen, welche schon lange in dem Müll gehörten. Bis auf seine kaputte blaue Hose war er nackt aber ebenfalls gefesselt. Auch den geliebten Strohhut konnte er nirgendwo entdecken. Er hatte die Augen geschlossen und sein Brustkorb hob sich kaum merklich. Aber immerhin, er lebte.

Auf der anderen Seite vom schwarzhaarigen Jungen hockte das kleine Rentier. Er schien zu schlafen, eingerollt wie ein kleines Kätzchen, Ruffys Hand mit einem seiner kleinen, gefesselten Hufe festhaltend. Sein Fell schien ebenfalls dreckig und überall klebte getrocknetes Blut, ob es seins war konnte der Koch nicht sagen.

Mit einem langen Seufzer zog Sanji den Schlüsselbund hervor, es war wirklich Zeit, dass sie hier rauskamen.

Hinter sich konnte er Schritte hören, doch noch war keiner zu sehen. Schnell steckte er den ersten Schlüssel ins Schloss, den zweiten, den dritten, den vierten! Endlich! Er riss die Tür auf, stürmte herein und schloss sie schnell hinter sich. Ein leises Klacken bestätigte ihm, dass das Schloss wieder verriegelt war. Die Gefangenen vor ihm reagierten nicht, er selber hatte jedoch das Augenmerk auf den Flur hinter der Tür gerichtet. Die Schritte wurden nun von Stimmen begleitet, die gedämpft auf der anderen Seite der Wand waren. Mit einem Mal wurde das Guckloch kurz verdunkelt ehe es wieder aufhellte. Dann wurden die Schritte wieder leiser.

„Ach, hallo Küchenchef. Es tut gut dich zu sehen.“ Er drehte sich um.

„Robin.“

Sie saß immer noch auf dem Boden, aber nun lächelte sie schwach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Toni221
2016-12-06T16:28:55+00:00 06.12.2016 17:28
Wow mir gefällts echt gut!!!;)

Antwort von:  Sharry
06.12.2016 18:02
danke für deinen Kommi, freut mich, dass es dir gefällt^^
Von:  LittleMarimo
2016-03-07T20:04:44+00:00 07.03.2016 21:04
Ok... Schonmal gut. Zorro hat einen plan.
...aber ich hab das Gefühl dass beben den erklärzeilen des plans... Auch abschiedszeilen sind....
Oh bitte lass es nur ein böser gedanke sein....

Antwort von:  Sharry
09.03.2016 13:41
Danke für deinen Kommi.
Ah, das kann ich leider nicht verraten. Aber keine Sorge, Teil 2 lässt nicht lange auf sich warten ;-)
Liebe Grüße


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